Aufgabenbereich eines Hofzauberers

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Hofmedicus
Bei den ausgearbeiteten Heilregeln aus DSA4.x schneidet mMn nur der gut ab, der sowohl profane als auch magische Heilung kann - aber nicht wegen der prinzipiellen Möglichkeit, was zu heilen, sondern wegen unterschiedlicher Situationen, die damit behandelt werden.

Ein "dezidierter Heilmagier" ist mMn nicht schon jeder, der Merkmalskenntnis Heilung oder Form hat oder Hauszauber oder ein Lehrbuch besitzt. Mit all dem senkt man die effektive Lernschwierigkeit des Balsam - natürlich auch die Kosten fürs Erlernen der Heilkundefähigkeiten. Beides ist nur dann bedeutend, wenn man zu so hohen Werten kommt, wie sie eigentlich selten vorausgesetzt werden (aber für Heilung mit Zonenwunden-Ershwernissen eigentlich müssten).
=> Ist jemand mit HKW/HKK-TaW von 12 und/oder Balsam 12 schon ein Heilmagier oder vllt. nur ein etablierter 5000-AP-Hofmagus, der das halt mit hochgezogen hat?
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Diejenigen Adligen, die wegen Praiosglaubens (oder honoren Rondraglaubens) oder klammer Kasse keinen Hofmagier haben, brauchen dann schon einen profanen Leibarzt, von daher ist die Profession nicht völlig sinnlos.
Und an größeren Höfen mit Zauberer? Vielleicht macht dort der Medicus Ernährungsberatung? Irgendwas wird dem schon einfallen.

Auf Baronie-Niveau könnte ich mir aber auch gut vorstellen, dass es Hofmagierjobs gibt, die keiner haben will. Wer heuert denn in Alrikshusen-ob-der-Tommel an, wenn er einen gutbezahlten Job bei einem Handelshaus kriegen kann? Denn die gibt's ja auch noch, und da sitzt das Geld. Stoerrebrandt zB hat gleich eigene Akademien, da müssen andere ja wohl nachziehen mit den magischen Möglichkeiten bei Wirtschaftsspionage, Schiffsbegleitung, Vertragsgestaltung und was so anliegt.
Armee/Flotte/Freibeuter mit lukrativen Prisen? Könnte auch die Hofmagierin von Hintertupfing abwerben.
Oder man zieht nach Al'anfa und gründet eine Speiseeisfabrik. :) Auch das dürfte einträglicher sein, als dem Grafen von Wladiwalsach den Reitelch zu heilen und das tägliche Horoskop zu erstellen.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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ChaoGirDja
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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Zum Hofmedicus muss man noch bedenken, das es offiziell keinen Zauber gibt, der Krankheiten heilen(!) kann.
Jedenfalls keinen, der für Menschen funktioniert... Für Tiere haben die Hexen (und nur diese) einen (Tiere besprechen).
Klar, bei Verletzungen kann kein profaner Medicus einem Magier das Wasser reichen. Aber beim Rest...
Solange man nicht grade ein Magier hat der beides ist, braucht man durchaus noch einen Medicus.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Auch ein leichter Legastheniker mit Kontroll-Prog. finden nicht alle.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Da Dsa 4.1 Gildenmagie sehr schlecht gegen Krankheiten ankommt, sind profane Heiler nie entbehrlich, zumindest nicht für NSC's die viel öfter krank werden als die aus dramaturgischen Gründen oft verschonten Helden ("Ihr liegt jetzt 2 Wochen flach wie ein nasser Lappen und könnt rein gar nichts tun.") (edit: ChaoGirdja war schneller. Wobei ein Reversalis Fluch der Pestilenz eine regeltechnsiche Möglichkeit dasteht... aber den kann glücklicherweise kaum ein Magier)

Fakt ist, dass selbst ein mittelmässiger Gildenmagier, völlig unabhängig von der Akademie, ausgesprochen nützlich sein kann.
Und es gibt einen Haufen Magierakademein, die jedes Jahr Abgänger ins Leben entlassen.

Die kanonische Setzung über die Arkanophobie macht einfach keinen Sinn. Wenn man sie haben will, sollte man Magie so selten machen, dass Magier so selten sind, dass ein Hofmagier auch nicht praktisch ein must-have ist.
Aber einen Grafen des Mittelreiches zu setzen, der wegen seiner Arkanophobie einer Heldengruppe mit ihrem Elfen, den beiden Magiern, dem Hexer und dem Tierkrieger rein gar nichts entgegensetzen kann, ist lächerlich. Wenn es solche Heldengruppen gibt, könnte sich ein solcher Graf nicht halten. Das wäre wie eine moderne Armee, die aus religiösen Gründen auf eine Luftwafffe verzichtet. Die haben einfach nur verloren, sobald es zum Krieg kommt. Ein Graf, der sich nicht effektiv gegen Magie zur Wehr setzen kann, ist unheimlich angreifbar. Bei einem Junker ist das entschuldbar, aber schon bei einem Baron ist das unmöglich.

Ich würde das Vorhandensein von Hofmagiern direkt mit der Magiedichte der Heldengruppe und dem Magischen Potential der klassischen Antagonisten korrelieren.
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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32Ich denke, das machen primär andere, das Aufklären von Kapitalverbrechen.
Was irgendwie schon im Interesse der Herrschaft ist, die allesamt nicht Kriminologie studiert haben. Für alles was die Herrschaft stört ist Hellsicht- und Herrschaftsmagie total praktisch.
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32
Die diskrete Unterhaltung belauschen - wann ist das mal wichtig? Geht es darum wer über wen tratscht?
Kann sein, ansonsten siehe oben.
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32
Und Gespräche belauschen einfach so weil mans eben kann würde ich zumindest für Magier der rechten Hand darüber hinaus eben nicht als ein "geht ohne Abwägung klar" betrachten.
Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass die Weiße Gilde bis zur Nutzlosigkeit verregelt ist, muss man und sollte man aber nicht.
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32
Steuereintreiber einfach mal so mit Respondami nötigen?
Das ist ja das schöne am Feudalismus, die werden erst gar nicht gefragt, dürfen halt nur nicht von Stand sein.
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32
Ein Problem, das ich auch ansprach, dürfte eben sein, dass der Dienstherr wenig Vorstellung von den tatsächlichen arkanen Möglichkeiten, aber auch den Einschränkungen und praktisch notwendigen Rahmenbedingungen haben dürfte.
Dafür hat man ja einen Hofmagier. Der erklärt was geht und was nicht geht.

Mal eine Gegenfrage, wozu werden Hellsicht- und Herrschaftsmagier den ausgebildet? Wenn es nach dir geht, wohl hauptsächlich für die Arbeitslosigkeit.

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Bluthandel
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Ungelesener Beitrag von Bluthandel »

Na'rat hat geschrieben: 20.05.2019 19:32
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32Ich denke, das machen primär andere, das Aufklären von Kapitalverbrechen.
Was irgendwie schon im Interesse der Herrschaft ist, die allesamt nicht Kriminologie studiert haben. Für alles was die Herrschaft stört ist Hellsicht- und Herrschaftsmagie total praktisch.
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32
Die diskrete Unterhaltung belauschen - wann ist das mal wichtig? Geht es darum wer über wen tratscht?
Kann sein, ansonsten siehe oben.
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32
Und Gespräche belauschen einfach so weil mans eben kann würde ich zumindest für Magier der rechten Hand darüber hinaus eben nicht als ein "geht ohne Abwägung klar" betrachten.
Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass die Weiße Gilde bis zur Nutzlosigkeit verregelt ist, muss man und sollte man aber nicht.
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32
Steuereintreiber einfach mal so mit Respondami nötigen?
Das ist ja das schöne am Feudalismus, die werden erst gar nicht gefragt, dürfen halt nur nicht von Stand sein.
Bluthandel hat geschrieben: 20.05.2019 00:32
Ein Problem, das ich auch ansprach, dürfte eben sein, dass der Dienstherr wenig Vorstellung von den tatsächlichen arkanen Möglichkeiten, aber auch den Einschränkungen und praktisch notwendigen Rahmenbedingungen haben dürfte.
Dafür hat man ja einen Hofmagier. Der erklärt was geht und was nicht geht.

Mal eine Gegenfrage, wozu werden Hellsicht- und Herrschaftsmagier den ausgebildet? Wenn es nach dir geht, wohl hauptsächlich für die Arbeitslosigkeit.
Nö, es gibt aber halt deutlich interessantere Aufgabenfelder, siehe z. B. @chizuranjida . Als wären Adelshöfe die einzigen, die Magier in Lohn und Brot nehmen?
Und ich sehe speziell Gildenmagier (gut, Hexen, Druiden, Geoden... sind auf ihre Art auch alle Freaks und ich mag es, dass Magie in DSA4 das Geheimnisvolle für alle magischen Professionen auf diese Art etabliert) als einen recht abgehobenen Stand, der in vielen Dingen jenseits alltäglicher weltlicher Belange denkt. Meines Erachtens kann diese Elite es sich auch zumindest teilweise leisten, eben nicht nur aufs Geld und eine möglichst feste Anstellung zu schauen, egal, wie diese nun mit dem eigenen Prestige, den im Vergleich zum Normalbürger abgehobenen Eigeninteressen und den eigenen Kernkompetenzen vereinbar ist. Mir wäre ein solches Sicherheitsdenken als die Regel für eine Fantasywelt auch etwas schnöde. Gut die Hälfte aller Akademien lässt regelmäßig so etwas wie eine verschrobene Elite der wisschenschaftlichen Kaste auf die Welt los. In meiner Vorstellung ist es nicht deren Höchstes, irgendwo als besserer Dienstbote Speck anzusetzen. Man muss ja nicht gleich wie ein Rakorium Mutagonus permanent umtriebig auf Expedition unterwegs sein oder das ganze Leben nur komplett der Wissenschaft liefern. Aber einen gewissen wissenschaftlichen Anspruch, ein Bewusstsein um die Besonderheit der eigenen Künste sehe ich als weniger kompatibel mit mittleren und kleineren Adelshöfen an.

Davon abgesehen weiss ich echt nicht, was Du regelmäßig mit der verkrüppelnden "Verregelung" der armen Weißmagier hast. Aber vielleicht ist das Aventurien, das Du setzt, eine echte Räuberpistole, in der überall Selbstjustiz übende Heldengruppen Amok laufen, magische Wesen nach Gusto Barone assassinieren und wo nur der es zu was bringt, der der Fitteste und Ruchloseste ist. In so einer Welt braucht dann tatsächlich jeder unbedingt einen magischen Dienstleister und Beschützer. Für mich gilt das in Aventurien aber nur für sehr spezielle Regionen oder einzelne Städte wie Fasar.
Anderswo, wo es ein etabliertes Rechtssystem, eine halbwegs funktionale Infrastruktur, ein Gemeinwesen gibt, dort, wo Menschen es eben zu einer höheren zivilisatrischen Blüte bringen können, da hat m. E. der einen Vorteil, der durch diese Systeme legitimiert und sogar sanktioniert arbeitet.
Und so habe ich es auch immer mit meinen inzwischen drei gespielten Magiern der rechten Hand IT erlebt: Ja, es wurde nicht immer einfach nur gezaubert, wie man Lust hatte. Das habe ich aber auch gamistisch definitiv nie als Nachteil empfunden. Die meiste Zeit waren im Gegenteil diese Chars sogar freier, weil angesehener und besser beleumundet in der Ausübung ihrer ansonsten für Laien zu Recht eher beunruhigenden Tätigkeit. Und die sich aus dem Tätigkeitsfeld eines Weißmagiers ergebenden moralischen Zwiespälte haben vor allem echt viel Spaß im Rollenspiel mit der Gruppe gebracht. Und der ist bekanntlich priceless. :)
SL:
Postapokalyptisches DSA (MPA, nach A176, seit 11.2019), Notmark-Sandbox (seit 06.2022)
SC:
VeG (A159, seit 01.2018), Al Anfa - Königsmacher von Horasien (nach A135/A155, seit 06.2020), Rabenkrieg (VA4x, DSA4.1, seit 08.2022)
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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

So richtig klar ist mir noch immer nicht, was Hofmagier bei dir so machen, außer irgendwas mit Forschung.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Wichtig ist, das Anzahl und Aufgaben der Hofmagier die jeweilige Hintergrundsetzung von Region und Spielgruppe unterstützen.
Der überregionale Vergleich und die Statistiken sind da nutzlos, weil eh nix simuliert wird, oder tatsächlich interagiert.

Für das Mittelreich könnte man da meinen, dass sich die Fürstenhöfe am magischen Zirkel des Kaiserhofes orientieren, so wie sie sich bei der Aufteilung ihrer Hofämter auch an den Reichshofämtern orientieren.

In 'Die Reisende Kaiserin' besteht der magische Zirkel aus fünf Magiern, von denen Magister Melvin der erste Hofmagus ist.
Zusätzlich gibt es natürlich noch Gelehrte für den Unterricht und Leibärzte/Geweihte für die Zipperlein und Krankheiten; bei weitem nicht jede Flatulenz lässt sich schließlich mit dem Balsam kurieren.

Jeder der Hofmagier muss einen bestimmten Grundstock an Zaubern beherrschen und die Aufgaben umfassen neben der magischen Sicherung der Kaiserin auch Unterstützungsaufgaben für die Leibgarde in Form von Tränken und Artefakten. Dabei ist genug Raum für Spezialisierungen innerhalb des magischen Zirkels.
Zusätzlich zum magischen Zirkel des Hofes weilen noch einige Magier
aus Eigeninteresse oder im Gefolge der Fürsten und des Adels bei Hofe, da sogar Ritter gerne einen der Plätze ihrer Lanze mit einem Magier versehen, wenn sie die Beziehungen und Mittel haben einen Magier für ihren Auftrag / ihre Aventiûre zu gewinnen (aus Schild des Reiches: die ritterliche Lanze).

In Katakomben und Kavernen finden sich noch die Zauber für magische Sperren auf Burgen und Anlagen, die sicher auch in den Zuständigkeitsbereich des Hofmagus, oder des magischen Zirkels fallen werden.

Sicher können die wenigen verfügbaren Magier nicht allein die magische Sicherheit gewährleisten.
Viel mehr müssen sie sich zusammen mit den Kapplanen der Hofkirche um Artefakte für das Sicherheitspersonal, magische/karmale Sperren und um die "magisch-karmale Abwehr aller Truppen" kümmern. Letzteres bedeutet zu allererst viel Unterricht in Magiekunde für die profane Garde, das Abrichten von Wachtieren und Aufbau von Alarmketten und Alarmreaktionen wenn übernatürliches Wirken bemerkt wird.

Ich denke ein Hofmagier der einen möglichst großen Teil des Hofes oder zumindest der Haustruppen zur magischen Abwehr befähigt und für magisches Wirken sensibilisiert und magische Sperren errichtet ist viel wert.
Zudem steigert es das Ansehen und die Kultur des Hofes wenn seine Forschungen und sein Renommee ausstrahlen und möglichst viele zusätzliche Gelehrte und Magier anlocken, was dann auch wieder gut für die magische Sicherheit ist. Einflussreiche Höfe sind meist auch Horte der Kunst und Gelehrsamkeit.
Geld allein wird in meinem Aventurien den genialen Magier jedenfalls nicht aus dem Turm an den Hof locken, so dass man sich magische Sicherheit nicht einfach kaufen kann.

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Hesindian Fuxfell
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Ungelesener Beitrag von Hesindian Fuxfell »

Jadoran hat geschrieben: 20.05.2019 19:22Aber einen Grafen des Mittelreiches zu setzen, der wegen seiner Arkanophobie einer Heldengruppe mit ihrem Elfen, den beiden Magiern, dem Hexer und dem Tierkrieger rein gar nichts entgegensetzen kann, ist lächerlich.
Ich finde es eher lächerlich, dass eine dahergelaufene Heldengruppe meint, einen Grafen angreifen und damit davonkommen zu können. Das ist schon mal ne gewichtige Schutzstufe. An der Stelle sehe ich kein Problem, dass ein Graf einen Magier unbedingt bräuchte. Wenn man mit seiner Paranoia so weit geht, bringt einem der Hofmagier auch nichts, weil der den Grafen auch beherrschen und anleiten könnte, wenn er will. Der hat ja sogar ganz offiziell die Zeit und Möglichkeiten sein Opfer so gut zu studieren, dass seine Manipulationen maximal unauffällig sind. Was dann?
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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Ein Graf ist schon verdammt weit oben. An den wendet man sich, wenn man Schutz braucht. Wenn der Baron nicht mehr weiter kommt. Der kann ja nur noch beim Herzog oder der Kaiserin um Hilfe bitten... "Irgendwer hat mich verhext. Ich hab keine Ahnung von Magie, weil ich die immer blöd fand, aber jetzt hab ich ein Problem..."
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Hesindian Fuxfell
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Ungelesener Beitrag von Hesindian Fuxfell »

Und der Graf kann nicht etwa seinen Soldaten befehlen, diese halbseidene Gruppe unbekannter Magiebegabter festzunehmen und zu verhören, wenn er den Verdacht schon hegt? Wäre mMn der einfachere Weg. Der hat auch genug Soldaten, dass selbst so ne Gruppe ins schwitzen kommen dürfte. Im Zweifelsfall in unvorbereiteter Situation mit vorgehaltener Armbrust, mit nem Bolzen im Bauch zaubert sich's verflucht schlecht.
Dann genug Metall an die Leute gehängt und man braucht keinen Magier um sich vor den Schergen zu schützen.
Und die Frage, warum eine Gruppe dies überhaupt wagen sollte sich mit nem Grafen anzulegen haben wir auch noch nicht geklärt. Sowas ist bei uns extrem selten, wenn überhaupt schon mal vorgekommen.

Zudem wie schon oben gesagt: Wenn es ums verhexen geht ist der Hofmagier im Zweifelsfall das größere Problem, wenn man schon so paranoid ist.

Und der Herr Graf kann natürlich ein (seiner Meinung nach?) Praios-geweihtes Medaillon haben, welches ihn vor solch schädlicher Magie schützt.
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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Hesindian Fuxfell hat geschrieben: 21.05.2019 13:14Zudem wie schon oben gesagt: Wenn es ums verhexen geht ist der Hofmagier im Zweifelsfall das größere Problem, wenn man schon so paranoid ist.
Mit dem Unterschied, dass der Hofmagier Brief und Siegel hat ein zünftiger Geselle zu sein, Wohlstand und Ansehen zu verlieren hat.

Die dahergelaufene Hexe bewegt sich ohnehin außerhalb jeder gesellschaftlichen Norm.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

@Hesindian Fuxfell: Ich fürchte, Du siehst das zu kampffokussiert (wobei: ein Dämonologe kann mit einem einzigen Zant die ganze Grafenburg entvölkern, und niemand wird wissen, wer das Biest geschickt hat). Wenn der Graf keine Ahnung von Magie hat, und auch niemand Vertrauenswürdigen bei sich hat, der von Magie eine Ahnung hat, dann wurmt sich ein Banbaladin-Kenner mühelos in wenigen Wochen an Schaltstellen der Wirtschaft. Eine Katzenhexe kann ihn mühelos zu ihrem Spielzeug machen, sofern sie es vermeidet, allzu krass aufzutreten. Misstrauische Muggel werden vom Graf fortgeschickt, werden in Fallen gelockt und bezichtigen sich dann selbst, oder erleiden gar Unfälle. Eine leichte Übung für die durchschnittliche Spieler-Katzenhexe mit 3k AP und gutem Aussehen. Die ganzen Soldaten des Grafen tun nämlich nur das, was er ihnen aufgibt.

In Aventurien gibt es viel zu viel Magie, und die Magie ist viel zu mächtig, als dass Herrschende (also ab Baron aufwärts) sie ignorieren könnten. Wenn man das nicht will - was erlaubt ist - muss man die Magie für alle seltener machen. Wenn man die Magie so nimmt, wie sie dargeboten wird, muss ein Grafhaushalt sie abdecken. Ein Graf sollte Magiekunde mindestens auf 5 haben ("Wann sollte ich meinen Hofmagus holen?",bzw. "Wann sollte ich misstrauisch gegenüber meinem Hofmagus werden?") und einen kompetenten, auf ihn eingeschworenen Hofmagus. Ein Baron im ruhigen Hinterland (falls es sowas in Aventurien geben sollte) kommt vielleicht mit einem frischen Abgänger aus dem unteren Notendrittel hin, der immerhin den Balsam und den Odem zuverllässig hinlegen kann.
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Ungelesener Beitrag von Hesindian Fuxfell »

Jadoran hat geschrieben: 21.05.2019 13:49Wenn der Graf keine Ahnung von Magie hat, und auch niemand Vertrauenswürdigen bei sich hat, der von Magie eine Ahnung hat, dann wurmt sich ein Banbaladin-Kenner mühelos in wenigen Wochen an Schaltstellen der Wirtschaft. Eine Katzenhexe kann ihn mühelos zu ihrem Spielzeug machen, sofern sie es vermeidet, allzu krass aufzutreten. Misstrauische Muggel werden vom Graf fortgeschickt, werden in Fallen gelockt und bezichtigen sich dann selbst, oder erleiden gar Unfälle. Eine leichte Übung für die durchschnittliche Spieler-Katzenhexe mit 3k AP und gutem Aussehen. Die ganzen Soldaten des Grafen tun nämlich nur das, was er ihnen aufgibt.
Sehe ich nicht so (und ich habe es auch oben nicht kampforientiert gesehen). Bannbaladin wirkt zeitlich begrenzt und recht unzuverlässig im Ergebnis. Und man muss damit rechnen, bei der Anzahl der Leue an einem Grafenhof, dass über kurz oder lang jemand misstrauisch wird, weil sich Leute anders verhalten als üblich. Das gleiche gilt auch für die Katzenhexe.
Dazu noch die gute Möglichkeit, dass Ganze mal komplett zu vermasseln und man fliegt auf. Es reicht ja auch, wenn der örtliche Geweihte mit gerüttelt Maß an Menschenkenntnis im falschen Moment auftaucht und die Verhaltensauffälligkeit feststellt. Das Risiko ist einfach zu groß, als dass es großartig zu solchem Vorgehen kommt.
Wenn es aber nicht dazu kommt, gibt es auch keinen Grund, sich explizit davor zu schützen. Es ist eine der menschlichen Schwächen, dass man oft erst aus Schaden klug wird, besonders da aventurische Grafen nur die historischen Ereignisse und Ergebnisse magischer Intervention kennen, nicht jedoch die regeltechnischen Möglichkeiten, egal wie hoch ihre Magiekunde ist. Also wird es auch nicht jeder machen, je nach allgemeinen Vertrauen in die und bisherigen Kontakt mit der Magie und ihrer Anwender.
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Andwari
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@Hesindian Fuxfell
Ich finde es nicht wünschenswert, die Möglichkeiten der Gildenmagie unter Mächtigen (Grafen) als relativ unbekannten Fakt zu behandeln oder es jedem einzelnen Mächtigen zu überlassen, erst mal persönlich schlechte Erfahrungen gemacht haben zu müssen, bevor man sich für Magie interessiert. Der Geweihte als magischer Ersatzberater mag bei Praioten funktionieren - andere Geweihte haben damit überhaupt nichts am Hut.

Die Gildenmagie hat Jahrhunderte Zeit gehabt, Lobbyarbeit zu betreiben. Es gibt kaiserliche Hofmagier mit gesicherten Pfründen, eine komplette Generation von heutigen Mittelaventurieren der Oberschicht hat magische Katastrophen und Problemlösungen als ständig präsentes Thema in den Gazetten gefunden. Magie an sich zu ignorieren ist für Mächtige grob fahrlässig, seine eigene Risikoanalyse an die hoffentlich konservative Risikobewertung von Hexen, Schwarzkünstlern usw. zu koppeln, ein fragwürdiger Ansatz. Ob Magie vor der aventurischen Jahrtausendwende wirklich weniger präsent war, möchte ich eher bezweifeln - es gab ja durchaus magische Phänomene zwischen den Magierkriegen und dem zweiten Ogerzug.
"Magie und Macht" - da gab es doch so ein Zitat vom Oswyn Puschinske - für Gildenmagier ist eine Nähe zu Geldgebern, Kunden und Beschützern wünschenswert - die Gilden als deren Interessenvertretung sollten da doch einen gewissen Bedarf generiert haben, indem man die Mächtigen über den Wert eines zuverlässigen Hofmagiers informiert.


Zum Leben eines Hofmagiers
Es ist mMn nicht klar, ob Hofmagier beim Baron oder Grafen ein durch und durch erstrebenswerter Posten ist, verglichen werden soll hier mit einer Forscherkarriere an der Akademie, Abenteurerdasein, und niedergelassener Freiberuflerschaft (ab Magus). Sich in Diensten von z.B. Stoerrebrandt zu stellen, dürfte Ähnlichkeiten mit dem Hofmagier haben. Beim Hofmagier:
- die finanziellen Möglichkeiten sind gesichert, vmtl. oft besser als an der Akademie, aber keine Chance zu außergewöhnlichem Reichtum.
- Kontakt zu Forschungsmaterial ist vmtl. eher beschränkt, denn man ist lokal gebunden und der einzige Magier hier.
- Freizeit hat man vmtl. genauso wenig wie jeder andere gehobene Gefolgsmann - für die findet der Boss immer was zu erledigen.
- sich schon als Adept derart zu binden, dürfte die Schuldentilgung bis zum Magustitel gewährleisten, aber bis da hin auch einen ziemlich im Kleinklein der Notwendigkeiten gefangenen Typen erzeugen, der es eben nicht zur anerkannten magischen Koryphäe schafft - wenn man nicht spätestens jetzt den Job wechselt.

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Andwari hat geschrieben: 21.05.2019 20:07Ich finde es nicht wünschenswert, die Möglichkeiten der Gildenmagie unter Mächtigen (Grafen) als relativ unbekannten Fakt zu behandeln oder es jedem einzelnen Mächtigen zu überlassen, erst mal persönlich schlechte Erfahrungen gemacht haben zu müssen, bevor man sich für Magie interessiert.
Man muss nicht gleich ins andere extrem umschlagen, bloss weil ich die Kenntnis der (OT-)Magieregeln bei Grafen verneine.
Und es ist nicht "jeder einzelne" Graf, der eigene Erfahrungen machen muss, aber das es welche gibt, die in ihrer Arroganz und fehlenden schlechten Erfahrungen in der eigenen Familie diesen Fehler machen, halte ich nicht für ungewöhnlich. Und genau das war der Ausgangspunkt dieses Teils der Diskussion: Es gibt einzelne Grafen/Barone, die keinen Hofmagier haben, weil...
Andwari hat geschrieben: 21.05.2019 20:07- Freizeit hat man vmtl. genauso wenig wie jeder andere gehobene Gefolgsmann - für die findet der Boss immer was zu erledigen.
Mit dem Vorteil des einzigen Experten im Fachgebiet vor Ort, dass er den Aufwand für Aufgaben schlecht prüfbar selbst abschätzen kann/muss und sich damit Freizeit verschaffen kann.
Außerdem kann er gut zusätzliche Erholungszeiten ansetzen, damit er mit praktischer, magischer Unterstützung aufwarten kann, da hat der Handwerker größere Probleme.
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Lass mich raten, weil ein zünftiger Handwerker in einer Zunft oder Gilde ist? Gildenmagier hingegen in einer Magiergilde sind... :grübeln:

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Na'rat hat geschrieben: 22.05.2019 13:42Lass mich raten, weil ein zünftiger Handwerker in einer Zunft oder Gilde ist? Gildenmagier hingegen in einer Magiergilde sind...
Nein. Weil der Schreiner keine AsP verbraucht und regenerieren muss für seine letzte und nächste Tätigkeit... :rolleyes:
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Genau wie ein Zimmermann, der vor sich hin bummelt. Den schwärzt man im Zweifelsfall auch bei seiner Zunft an.
Aber ich sehe schon Hofmagier gibt es bei dir praktisch keine.

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Hesindian Fuxfell hat geschrieben: 21.05.2019 14:21Sehe ich nicht so (und ich habe es auch oben nicht kampforientiert gesehen). Bannbaladin wirkt zeitlich begrenzt und recht unzuverlässig im Ergebnis. Und man muss damit rechnen, bei der Anzahl der Leue an einem Grafenhof, dass über kurz oder lang jemand misstrauisch wird, weil sich Leute anders verhalten als üblich. Das gleiche gilt auch für die Katzenhexe.
Zudem das Opfer des Bannbaladin die Verzauberung im Nachhinein auch selbst feststellen kann und spätestens dann sehr argwöhnisch sein dürfte...
Andwari hat geschrieben: 21.05.2019 20:07Ich finde es nicht wünschenswert, die Möglichkeiten der Gildenmagie unter Mächtigen (Grafen) als relativ unbekannten Fakt zu behandeln oder es jedem einzelnen Mächtigen zu überlassen, erst mal persönlich schlechte Erfahrungen gemacht haben zu müssen, bevor man sich für Magie interessiert. Der Geweihte als magischer Ersatzberater mag bei Praioten funktionieren - andere Geweihte haben damit überhaupt nichts am Hut.
Nur weil ein Fakt bekannt ist/scheint, bedeutet das nicht, dass jeder danach handelt. Auch nicht jeder besitzt einen Feuerlöscher, obwohl so ziemlich jeder Mensch sich der Gefahr bewusst sein dürfte, dass Feuer ausbrechen können.
Nimmt man dann noch einen Adlinge, der in einer Region mit geringerer Magierkonzentration lebt, sieht dieser ggf. noch weniger Gründe dafür.
Desweiteren können auch Hesindegeweihte noch als nicht-Magier Geweihte genannt werden. Und Berater können an sich auch profan sein...
Na'rat hat geschrieben: 22.05.2019 14:42Genau wie ein Zimmermann, der vor sich hin bummelt. Den schwärzt man im Zweifelsfall auch bei seiner Zunft an.
Was allerdings auch nur dann klappt, wenn man Einschätzen kann, DASS der Magier rumgammelt. Wenn der in einem Buch rumblättert, Gestikuliert oder irgendwas zusammenrührt ergibt das vllt. Untätigkeit im Sinner einer bestimmten Aufgabe aber das ist dadurch längst nicht erkennbar. Bzw. wenn der Magier 4 h Zeitaufwand auf 6 h aufrundet, kann das der Laier nicht unbedingt einschätzen. Sofern er keine Kenntnisse zum Thema Magie hat, beim Handwerker verhielte es sich prinzipiell genauso, allerdings ist da die Quote höher, dass ein - zumindest artverwandter - Kollege anwesend ist.


Ich gehe, und Hesindian mag mich ggf. verbessern, davon aus, dass Hesindian davon ausgeht, dass zum Einen nicht jede Gruppen an Herumtreibern (magisch) versucht den Adligen zu entmachten und notfalls straffrei weiterzieht, zudem es sicher schnell Probleme gibt, wenn ein paar Taugenichtse sich, an Graf Alrik statt, erlauben die Grafschaft zu führen. Und umgekehrt auch nicht jeder Adlige bibbernden unter dem Bett wartet, bis endlich der Gildenmagier oder ein Bannstrahler um die Ecke biegt.
Insofern finde ich es auch nicht kritisch, wenn eben nicht jeder Adlige einen Hofmagus hat.
Zudem dürfte es Fragen geben, wenn plötzlich jemand Neues und Unbekanntes in einer Machtposition auftaucht, ebenso bei jemand bekannten, der plötzlich eine andere Position bekleidet. Dadurch dürften viele magische "Machtergreifungen" bereits von Grund auf uninteressant sein. Und ja, der machtgeile Druide mag stets irgendwo lauern aber die Frage ist, wie hoch schätze ich das tatsächliche Risiko ein.
Im Zweifelsfall das gleiche Streittheme wie zwischen einem Bazillenphobiker und Hans von Nebenan, wenn es ums Händeschütteln oder die Nutzung öffentlicher Toiletten geht...
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Also wenn wir fürs Mittelreich reden: Vor Gareth gibts die Dämnonenbrache, Das von der fliegenden Festung zerfetzte Wehrheim. Man hatte die G7, JdF, den Aalagrimm... Da soll es noch einen Grafen geben, der Magie für vernachlässigebar hält? Es mag ja durchaus arkanophobe Grafen geben, aber die werden ihren Hofmagier dann eben möglichst selten aufsuchen. Aber die Magie ignorieren? Gut, es gibt auch Leute, die die Bundeswehr abschaffen wollen...

Wer soll denn zu Hilfe kommen, wenn der Graf in Schwierigkweiten gerät? Die anderen Grafen? Die dann, nachdem der Graf seine Unfähigkeit bewiesen hat, sich seine Ländereien unter den Nagel reissen? Die Kaiserin?
Und eine einigermassen vorsichtige Nutzung des Banbaladins fällt gar nicht so einfach auf. Dazu muss die Zauberin/Hexe schon massiv überziehen. und es ist dann ja keiner da, der Ahnung davon hat. Menschenkenntnis? Der Graf hat sich halt verguckt in das Weib. (Oder die Gräfin in den Kerl)

Auf Baronsniveau kann ich mir das noch so gerade eben vorstellen. Aber Graf ist einfach zu weit oben.
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Okay für das MR gebe ich dir nach der G7, spätestens nach dem JdF recht, die Nordmarken mögen da vllt. noch rausfallen aber grundsätzlich dürfte die akute Gefahr, auch durch die SL, bekannt und bewusst sein.

Zum Bannbaladin: Das Opfer kann ja die Wirkung nach einer KL-Probe feststellen, sofern nicht "Keine Erinnerung" verwendet wurde. Aber auch hier dürfte es auffallen, wenn Berater oä den Grafen nach Dingen fragen, an die dieser sich nicht erinnern kann.
Jadoran hat geschrieben: 22.05.2019 15:58Wer soll denn zu Hilfe kommen, wenn der Graf in Schwierigkweiten gerät? Die anderen Grafen? Die dann, nachdem der Graf seine Unfähigkeit bewiesen hat, sich seine Ländereien unter den Nagel reissen? Die Kaiserin?
Befreundeter Adel, der Lehnsherr, Kirchen wie die Praioskirche, Vertraute am Hof, denn wenn plötzlich Held xy Kalif an Stelle des Kalifen wird, könnte das dem Einen oder Anderen Vertrauten schon sauer aufstoßen und so dann nicht die gesamte Bevölkerung ausradiert wird, könnte jemand aufstehen.
Und auch auf dem Adelskonvent dürfte es für Misstrauen sorgen, wenn der Markgraf plötzlich so ganz anders aussieht, heißt und ggf. noch auf einem Besen anreist. Mal noch ganz davon abgesehen, dass Adlige Herrscher in einem Teil der Regionen einen Vogt ernnenen müssen...
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Overator hat geschrieben: 22.05.2019 16:08denn wenn plötzlich Held xy Kalif an Stelle des Kalifen wird, könnte das dem Einen oder Anderen Vertrauten schon sauer aufstoßen
Das meinte ich ja mit überziehen. Die gutaussehende Katzenhexe hat ja nicht nur den Bannbaladin, das ist einfach nur ihr Türöffner. Sie stellt sich als etwas vor, was sie talentmässig bringen kann. Z.b. Heilerin. Sie ist dem Grafen vom Fleck weg sympathisch! Und sie ist eine ganz tolle Heilerin!
Er nimmt sie auf seine Jagdausflüge mit, denn sie kann auch reiten. Und dann hat es ihn geritten, und er sie geritten. Und das war (dank Levthansfeuer in der Geben-version) so viel besser als alles, was seine Frau je... Natürlich kann er sie nicht öffentlich bevorzugen! Aber dafür hat sie ja Verständnis. Aber seine Leibärtzin wird sie. Und seine Frau hat das halt zu tolerieren, solange die Leibärztin sich diskret verhält. Und oh Wunder: Die Frau stellt fest, sie kann eigentlich mit dem jungen Ding ganz gut (Banbaladin!). Endlich hat sie ihren Mann aus den Haaren! Und das junge Ding kennt ja "ihren Platz".
Der Graf fühlt sich wieder jung. Dann warnt ihn die Leibärtzin eines Morgens vor einem Gespräch mit einem Adligen, den sie beim Abendmahl gesehen hat, und bei Praios! Sie hat Recht! Der Kerl wollte ihn wirklich über den Tisch ziehen! Die Leibärztin ist ja so eine gute Menschenkennerin, dass sie das an seinem Blick (in die Gedanken) erkannt hat, dass er ihm übel eins ausschaben wollte! Er muss sie wirklich öfter zu Rate ziehen! Und seine Frau kommt auch gut mit ihr hin, was für eine Erleichterung. Denn sie kennt ja "ihren Platz"

So ist sie schon bald die Unersetzliche...

Monate später kommt dann dieser vertrocknete alte Kerl von Baron und behauptet, sie wäre eine Hexe! Lächerlich! Aber na schön. Sie muss sich das ja eigentlich nicht antun, aber sie hat ja nichts zu verbergen. Also holt er diesen Magier, den er in der Stadt duldet, weil er ihn nicht wirklich fortjagen darf. Hat ja zuweilen sein Gutes, und der Mann hat sich nie was zu Shculden kommen lassen, da hat seine Leibärztin ganz recht.
Der Magus wird geholt und untersucht mit seiner Magie die Leibärtzin und, wie erwartet: "Euer Hochwohlgeboren, mein Odem-Cantus zeigt nichts an." (Er hat ihn in der Umgebungsvariante gewirkt, und ihr Schleier schützt sie. Sie weiss ja seit Monaten, dass das irgendwann passieren wird, und im Gegensatz zum Grafen hat sie mit dem Magus schon gesprochen.) Da besteht der Baron doch glatt auf einer Befragung durch den Praioten. Frechheit! Aber na schön. "Sagt der Magus die Wahrheit?" Der Praiot mustert ihn und nickt. "Dem ist so." Der Graf läßt nun dem Baron durch die Blume mitteilen, dass er fürderhin am Hofe unerwünscht ist!
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Overator hat geschrieben: 22.05.2019 15:48Was allerdings auch nur dann klappt, wenn man Einschätzen kann, DASS der Magier rumgammelt.
Was ja weiter oben noch das Argument gegen Magier war.

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Na'rat hat geschrieben: 22.05.2019 18:25
Overator hat geschrieben: 22.05.2019 15:48Was allerdings auch nur dann klappt, wenn man Einschätzen kann, DASS der Magier rumgammelt.
Was ja weiter oben noch das Argument gegen Magier war.
Nunja... Zumindest bei mir war das Argument eher, das sich jemand nur selten leisten kann einen Magier nur wegen seiner Magie an zu stellen.
Denn dann bummelt der wirklich mehrheitlich herum (oder tut... "Dinge"). Denn so oft benötigt man dann einen Magier, oder auch nur seinen Rat als solcher, dann doch eher nicht.
Aber ein Magier als Gelehrter... Der hat durchaus zu tun. Sicher auch nicht Rund um die Uhr, aber langweilig wird dem über Tage sicher nicht.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

"Herumbummeln" ist mMn nicht der richtige Begriff - dass ein Magier öfter mal behauptet, nicht jetzt noch mehr zaubern zu können, weil [Umschreibung für AsP leer], dürfte eine ständig wiederholte Ansage sein = dass die Anzahl an verfügbaren AsP die eigentliche Beschränkung der Magie in DSA ist, lässt sich in Aventurien nicht kaschieren.
Der Graf muss dafür kein DSA-Regelwerk wälzen, es sollte einfach bekannt sein, dass es "anstrengende" Magie gibt, die erst nach einer Woche "verdaut" ist.

Der Hofzauberer, der aber versucht, diesen Zeitraum auszudehnen oder darzustellen, dass er in der Zeit gar nicht mehr (profan) für seinen Herrn tätig sein könne (und im Ostturm der Burg seinen Hobbies nachgeht), wird mMn sehr schnell herausfinden, dass beim Grafen schon drei Magier vorstellig wurden, die den gutbezahlten Job auch haben wollen und dem Grafen in Aussicht stellen, ihm schlicht "mehr" zu bieten = derselbe Magieeinsatz und schon nach zwei Tagen wieder repräsentieren, beraten, lehren, usw.
Wie viele Grafen und ähnlich positionierte zivilisierte Mächtige gibt es in ganz Aventurien? Vmtl. merklich unter hundert - bei denen diejenigen hunderte Magier vorbeitingeln, für die Hofzauberer eine gute Karriereoption darstellt = da gibt es Konkurrenz.

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Na'rat hat geschrieben: 22.05.2019 14:42Aber ich sehe schon Hofmagier gibt es bei dir praktisch keine.
Lustig. Wenn du besonders diesen Thread wirklich gelesen hättest, wüsstest du, dass ich sogar einen spiel(t)e. In einer Region, in der Hofmagier tatsächlich bestenfalls Randerscheinung sind (Albernia). Und gerade in Albernia, wo an allen Ecken magische Phänomene lauern, war ich so ziemlich allein als Hofmagier. Und das Tolle: es hat funktioniert. Der Adel lebt auch da ganz gut, hat eher weltliche Probleme gehabt.
Was macht der Hofmagier gegen die fliegende Festung, gegen den Alagrimm? Nichts oder Hilfe holen. Kann beides auch der Graf selbst.
Und jetzt nennt mir mal die so viel beschworenen Machtübernahmen über Beherrschung. Das letzte große Beispiel, das mir spontan einfällt war: Nahema als Hofmagierin in Havena. Hups, ist ja auch eher ein Grund gegen einen Hofmagier!
Der dessen Name nicht getanzt werden darf.
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Magier sind, wie schon ausgeführt wurde, auch brauchbare Gelehrte, die - nebenbei erwähnt - auch selten solo (also ohne magischen oder karmalen Kontext) ausgebildet werden. Bzw. sollte man sich (als Graf oder höher) fragen, wieso man einen profanen Gelehrten beschäftigen sollte, wenn es auch ein magischer (und somit drastisch limitierter) sein darf. Denn Magie ist ein diffiziles Feld, zu dem Magier neben einigen (!) Geweihten einen privilegierten Zugang haben.
Wenn Magier also gerade keine magische Kraft für magischen Kram haben, dann sollen sie bitte ihren noch immer überdurchschnittlich scharfen und gebildeten Verstand für andere gräfliche Belange gebrauchen. Magiekunde kann man z.B. ganz ohne AsP einsetzen, ebenso Rechtskunde u.a. Wissenstalente mit mglw. jeweils magischer Spezialisierung.

Zum magischen Coup d'état: Ab Grafenstellung kann man sich vielleicht einen Hofmagier und einen Hofgeweihten/-Praioten leisten und somit auf Nummer Sicher gehen. Ein Dienstverhältnis beruht aber, selbst wenn man (Hof-)Magier als (modern gesprochen) Angestellte betrachten will (was ich nicht tun würde), auf Vertrauen. Ein prinzipielles Misstrauen in ein lizensiertes Mitglied einer rechtlich lange und stabil in die weltliche Herrschaft eingebundenen Gilde halte ich für Fehl am Platze. Genau dafür gibt es die tradierte Institutionalisierung. Ausnahmen sind eben nicht die Regel, erst recht nicht, wenn sie z.T. gildenintern höchst umstritten waren (z.B. Galotta) oder überhaupt keine Gildenmagier (Bsp. Nahema, Archon Megalon). In diesen Fällen könnte man auch über ein massiven Versagen etwaiger Kontrollinstanzen klagen, wenn man sich nicht damit begnügen will, dass es sich um Altlasten aus einer noch nicht so dicht beschriebenen DSA-Welt handelt, die auch nachträglich nicht in konsistenten Einklang mit späteren Beschreibungen gebracht wurden.
Wenn wir über das Mittelreich reden, dann gehen wir in der überwiegenden Zahl der Fälle von Abgängern der Weißen Gilde aus, also einer moralisch besonders gefestigten Gruppe, die wahrscheinlich gezielter als die anderen Gilden auf Zusammenarbeit mit Herrschern und Kirchen ausgerichtet ist (grob gesagt: vs. graue Elfenbeinturm-Forscher und schwarze Eigenbrötler). Zu nennen wäre insbesondere die Magische Rüstung zu Gareth, die sogar besonders auf den Leumund potentieller Sprösslinge achtet und - soweit es geht - lieber adlige oder anderweitig namhafte Eleven aufnimmt. Es gibt also ein klares Angebot für die Hofmagier-Nachfrage.

Ansonsten hängt die Antwort auf die Frage, was genau ein Hofmagier tut, vom Stellenwert ab, den man der Magie im eigenen Aventurien zukommen lassen möchte. Offiziell ist Magie - wie viele andere - Bereiche wenig integriert. Hofmagier dürften dort vorrangig Antimagier und Berater in (anti-)magischen Dingen sein. Das entspricht auch dem Programm primär in Frage kommender Akademien. Alternativ interessieren sich Herrscher (wenigstens defensiv) für magische Optionen, lassen Alchimica oder Artefakte herstellen oder (mögliche) magische Bedrohungen in, um und für ihre Herrschaft ergründen. Gesetzt ist ja eine moderate Skepsis der mittelländischen Kulturen, sodass ein tulamidischer Potentat ganz andere Ansprüche haben mag als ein garetischer Graf. Ein Muss ist das freilich nicht. Die rechtlichen Restriktionen sind selbst im Mittelreich nicht besonders streng (und symbolisieren als vorrangig kodifiziertes oder praktiziertes Gewohnheitsrecht auch eine allgemeine Sichtweise auf Zauberei und Magier). Aber wenigstens Abwehr magischer Gefahren und dafür notwendige Informiertheit sollten überall auf dem Plan stehen.

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