Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

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Eadee
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Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Nachricht der Moderation

Thema kam hier auf, HdW.
Minstrow hat geschrieben: 14.02.2019 10:20Hauptsache es geht irgendwie weiter, nicht wahr?
Nein... das unterschreibe ich so definitiv nicht. Seit Beginn der G7 wäre ich ohne Metaplot glücklicher als mit. Also mit ist Stillstand lieber als schlechtes Storytelling das aus anderen Genres klaut und damit sein Setting zerbombt statt sein eigenes Setting interessant auszugestalten und sein eigenes Genre zu erfüllen.

Für mich ist der prominente Einbau des Horror-Genres in DSA genauso schlimm wie wenn man ein dauerhaftes Sci-Fi-Crossover a la Borbarads Fluch und Durch das Tor der Welten durchgezogen hätte. Wahrscheinlich wäre mir sogar das Sci-Fi-Setting lieber gewesen als das Horror-Setting. Mit dem Sci-Fi Setting hätten sie nämlich zusätzliche Schauplätze eröffnen können in anderen Welten. Mit den Schwarzen Landen haben sie vorhandene Schauplätze der Spielwelt eingeäschert und zu unbespielbarer Fläche gemacht.

Und ein cooler Metaplot mit Zeitalterwechsel hätte auch ohne Horror-Setting wunderbar funktioniert.
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Eadee
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Zeitalter klären [MI: Metaplot ab 1015 BF]

Ungelesener Beitrag von Eadee »

@Eldoryen Gammensliff versteh mich nicht falsch. Ich spiele/leite sehr gerne Call of Cthulluh oder World of Darkness. Das sind auch zwei Systeme deren Fokus auf Horror liegt und die das gut umsetzen. In DSA hat das aber halt (in diesem Maße) nichts zu suchen und hätte wie die sci-fi-Anwandlungen abgebrochen werden sollen. Außerdem hat das Regelsystem keine Regelmechanismen die den Horror-Aspekt sinnvoll unterstützen, der Held bekommt in dsa4 ein paar Abzüge wegen schreckgestalt aber beim Spieler kommt nichts vom Horror an, eben weil das Kernsystem auf ein ganz anderes Genre ausgelegt ist.

Und die Nummer mit den Zeitaltern hätten sie wie gesagt auch abziehen können ohne den halben Kontinent zu zerschießen.

Tobrien war klasse, ja, mit wenig Details beschrieben aber trotzdem beschrieben und es bot Platz für Spieler im Mittelreich und nicht irgendwo im lächerlichen Nostergast.
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DnD-Flüchtling
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Zeitalter klären [MI: Metaplot ab 1015 BF]

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Meine 2c zu dem Thema: Dass Problem ist (für mich zumindest) weniger, dass sie Tobrien, Teile des Hohen Nordens und Maraskans zu umkämpften Gegenden gemacht haben; ebensowenig, dass dort jetzt "die Bösen" herrschen.

Das Problem ist eher, dass das ganze atmosphärisch unpassend umgesetzt wurde.

Dass die Bösewichte sich nach Borbarads Fall in seinen Besitzungen eingraben und das Alltagsleben dort dann von Gottlosigkeit, Unterdrückung und Chaos geprägt ist? Kein Ding. Dass die Schwarzen Lande allerdings zum Vorhof der Niederhöllen (bzw. der jeweiligen Domänen) gemacht wurden, passt nicht wirklich.
Zum einen, weil es Dämonen und offen existierende Unheiligtümer zu fast schon banalen Erscheinungen gemacht hat: In Borbarads Gefolge passte das - der Typ war ein Alveraniar und hatte nicht umsonst den Namen Sphärenschänder; mit seinem Ableben wäre es durchaus zu rechtfertigen gewesen, dass die Dauerpräsenz seiner niederhöllischen Werkzeuge in einer diesen eigentlich fremden Welt sich schrittweise wieder auf ein Normalmaß einpendelt; eventuell mit der einen oder anderen Dämonenbrache mehr.
Dämonen als Massenerscheinung sind eigentlich ein Endzeit-Element, aber das Ende des Zeitalters ist nun mal vorüber.

Nur bestand man aber darauf, den ganzen Diadochen Borbarads jeweils einen Splitter zu verpassen und sie durchgehend zu Dämonenfürsten zu machen (und Galotta als selbsternannter Dämonenkaiser, der seinen Herrschaftsbereich komplett auf Dämonenverehrung umpolen wollte, hat da den Vogel abgeschossen), und verpasste damit die Chance, die Schwarzen Lande zwar gefährlich und feindlich, aber nicht, nun, "unaventurisch" werden zu lassen.

Abgesehen davon: Horror lebt vom Geheimnisvollen, davon, dass es eben nicht alltäglich und vor allem nicht super-offensichtlich ist. Untote treiben sich in dunklen Ruinen und bei Nacht in gottverlassenen Landstrichen rum oder werden von finsteren Nekromanten beschworen, und sind nicht etwa eine stehende Armee. Vampire sind die unbekannte Geißel einer Stadt und keine offen als Vampire auftretenden Landesfürsten (okay, das ist weniger ein Problem der SL). Dämonen brechen dort in die Realität ein, wo die Grenzen zur Realität sehr dünn werden, und richten dann aber Chaos und Vernichtung an, und sind keine Alltagserscheinung und fast schon profanes Instrument zum Terrorisieren der Bevölkerung.

Hätte man die dämonischen Elemente danach wieder entfernt, hätte man aus Schwarz-Tobrien ein Bürgerkriegsgebiet machen können, in dem sich ein Warlord, ein Magokrat und ein Räuberbaron gegenseitig bekriegen und versuchen, ihre jeweilige Domäne zu festigen - und die auch durchaus über die Grenze der Schwarzen Lande hinausgehen können (die dann auch kein radikaler Bruch zwischen "gottgefälliger Zivilisation hüben vs. Dämonenknechte drüben" gewesen wäre, sondern mehr zwischen "von Not geplagt, aber leidlich stabile Ordnung vs. Anarchie und Krieg" gewesen wäre). Im Grunde also mehr eine Mischung aus Erbfolgekrieg vor Perval gemischt mit Magierkriegen.
Oron wäre ersatzlos entfallen (mochte glaube ich eh kaum wer) und man hätte direkt nach dem 35 Tage-Krieg einsetzen können.
Rhazzazzor wäre dann mehr eine untote Naturgewalt und Geißel Schwarztobriens gewesen als ein separater Landesherr.
Glorana? Die Idee, dass eine schöne böse dämonische Eiskönigin im hohen Norden herrscht und von dort aus Unglück über die Sterblichen bringen will? Klassisches Fantasy-Element - in einem relativen Low Fantasy-Setting wie Aventurien allerdings eher unpassend (und die Theriakbohrtürme machen es nicht besser). Das hätte man etwas herunterdrehen müssen.
Bei der Skrechu als älteste und mächtigste Nachfolgerin Borbarads hätte man es dagegen schon rechtfertigen können, wenn sie Maraskan permanent einen Stempel aufgedrückt und ihre Teile der Insel in ein "Asfaloth-Wahjad über dem Meeresspiegel" inklusive Pforte des Grauens verwandelt hätte: Diese dämonische Verseuchung lebt aber davon, dass sie eben nicht von jedem Hansel herbeigeführt werden kann (und ja, auch Galotta und Xeraan sind Hansels verglichen mit einer mehrere tausend Jahre alten Vertreterin einer übermächtigen hochmagischen Spezies), sondern eine Seltenheit bleibt - und das haben die SL vergeigt.

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Herr der Welt
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Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Ich würde in Frage stellen, ob DSA jemals ein wirkliches Horror-Setting lieferte. Die Schwarzen Lande (Stand: "Borbarads Erben", wo zumindest der Anspruch klar erhoben wird) boten einen Schauplatz für Dämonenjagd-Abenteuer, Heptarchen-Infiltration und -Sabotage sowie das Erleben einer feindseligen Umwelt (was sich hauptsächlich in einer Auswahl an Kampfbegegnungen erschöpfte) und sicher auch dämonischer Schrecken. Aber schon die DSA-Dämonen sind nicht unbedingt Geschöpfe des Horror-Genres, sondern meistensteils grundsolide Fanatsy-Produkte, Herausforderungen für Gruppen und Figuren, die sie suchen. Hier und da etwas Degeneration, pervertierte Natur oder dämonisches Wirken zeichnet noch keinen Horror aus, erstrecht nicht im P&P (wo Horror noch einmal anders erzeugt wird als in Filmen, Videospielen oder Büchern).
Am ehesten dem Genre zuzurechnen wäre Oron gewesen, was dann aber auch - aus guten Gründen sicherlich - eher düster-karnevalesk daherkam. Vielleicht hätte die Piratenküste Platz für cthulhuide Atmosphäre geboten. In einer Beschreibung oder in einem Abenteuer-Szenario widergespiegelt hat sich das aber nicht. Die Toten Lande oder verfluchte Wälder Transysiliens waren sowieso over the top. Alles in allem eher Mordor als Insmouth.
Entfernt man sich vom Stand "Borbarads Erben", ist von all dem in der Folgespielhilfe "Schattenlande" nur noch wenig übrig geblieben. Da hat man eher eine glaubhaftere Wildermark etabliert nebst einer Militär-Tyrannis. Yol-Ghurmak, Eslamsbrück und vielleicht auch Wehrheim sind letztlich auch nichts anderes als Varianten der Dämonenbrache mit etwas anderen Hintergründen, qualitativen Ausprägungen der Pervertierungen und verschiedenen NSC-Installationen. Allenfalls Horror-Flecken, deren grundlegendes Konzept mit der Dämonenbrache schon älter ist.

Wie auch immer man die Entsetzen-Regelerweiterung in der DSA3-Box nun bewerten mag. Legte man es darauf an, könnte man Lücken schließen (immerhin fand dergleichen meines Wissens keine Berücksichtigung mehr in DSA4) oder bessere Regeln generieren. Geistige Stabilität u.ä. Konstrukte sind ja weder ein Geniestreich noch inadaptabel.
Da DSA davon lebt, viele Settings zu bedienen, sehe ich nicht, wieso Horror nicht auch dazugehören sollte. Fraglich, ob es dazu so etwas wie die Schwarzen Lande braucht (am meisten gefürchtet ist in der Hinsicht bei uns Selem) oder ob diese jemals Horror erzeugen konnten oder ob man nicht schon in den Heptarchenregimen und den Überzeichnungen eine ironische Brechung installiert hatte (unbewusst oder nicht). Das gilt auch für ausgewiesene Horror- oder Grusel-Bände wie "Dämmerstunden" oder überhaupt für Genre-Produkte (z.B. Namenlose Nächte).

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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Oron hat vor allem daran gekrankt dass es sehr sehr Plump aufgezogen wurde... an sich böte es meines Erachtens nach hervorragenden Boden für psychologischen Horror, langsame Pervertierung und Verführung und den Blick in den Abgrund. Allerdings ist Psychologischer Horror nun mal verdammt schwierig um zu setzen. Meines Erachtens nach hätte man das Horrorgenere durchaus bedienen können, nur wie schon beschrieben auf eher andere Art. Wenn man was alla "Das Ding" haben möchte, dafür brauche ich kein Glorania, einfach Hintersewerien bei Nacht. "The Hills Have Eyes"? Problemlos auf jeder längeren Karawanenroute zum durchziehen. "Silent Hill"? Jup, kein Problem, gerade in den Schwarzen Landen vorstellbar aber auch ohne machbar.
Dass Problem ist nicht dass das Horrorgenre nicht nach Aventurien passt, sondern dass es schlecht gemacht wurde (Wobei ich nochmal betonen möchte dass guten Horror zu erzeugen vergleichsweise schwer ist mMn) und vielleicht wollen die Typischen DSA Spieler auch keine Horrorabenteuer bespielen. Wer es dennoch möchte findet einen Weg.
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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

Ich mag die zusätzlichen Settings. Wie bei allen Settings gibt es verschiedene „Lesearten“ wie man Beschreibungen lesen kann.

Ich hatte schon sehr gute Abenteuer in den Schwarzen Landen. Ja auch Horror. Wobei es sehr viele verschiedene Arten von Horror gibt und die natürlich nicht alle gleich gut funktionieren.

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Herr der Welt hat geschrieben: 20.02.2019 11:03Da DSA davon lebt, viele Settings zu bedienen, sehe ich nicht, wieso Horror nicht auch dazugehören sollte. Fraglich, ob es dazu so etwas wie die Schwarzen Lande braucht (am meisten gefürchtet ist in der Hinsicht bei uns Selem) oder ob diese jemals Horror erzeugen konnten oder ob man nicht schon in den Heptarchenregimen und den Überzeichnungen eine ironische Brechung installiert hatte (unbewusst oder nicht). Das gilt auch für ausgewiesene Horror- oder Grusel-Bände wie "Dämmerstunden" oder überhaupt für Genre-Produkte (z.B. Namenlose Nächte).
Eben da ist ja das Problem, wenn du mich fragst: Horror sollte auch gruselig sein; während die Schwarzen Lande eher banal sind durch die Normalisierung des Schreckens.

Selbst Ravenloft - und das ist alles andere als subtil mit der schieren Masse an Erscheinungen von "gothic horror tropes" - ist in der Hinsicht weniger in-your-face als die Schwarzen Lande.

Horror ist etwas rätselhaftes, geheimes, unbekanntes, etwas, das unter der Oberfläche lauert: Es ist Jack the Ripper; es ist der Landesherr eines abgelegenen Gebiets, der insgeheim ein Vampir ist; es ist der verrückte Wissenschaftler, dem keiner traut, aber von dem auch keiner weiß, was er so des Nachts in seinem Keller oder seiner einsamen Insel anstellt; es ist eine Kabale von Menschenfressern; es ist eine scheinbar idyllische Stadt, die aber von einem Endzeit-Kult unterwandert wurde, der die Big Old Ones beschwören will; es ist ein Video, das dir nach sieben Tagen die Seele raubt.

Ein offen als Paktierer auftretender Machthaber, der eine dämonische Stadt aus dem Boden gestampft und fliegende Festungen gebaut hat sowie seine Bevölkerung zur Teufelsanbetung verdonnert... ist weder geheim noch rätselhaft noch unbekannt noch unter der Oberfläche.
Und während gerade dieses Setting jetzt nicht unbedingt so schlecht sein muss, ist es halt nicht unbedingt eines, das so auch nach Aventurien passt. Das wäre eher etwas für ein Midnight-ähnliches Spiel. https://en.wikipedia.org/wiki/Midnight_ ... ying_game)
beim Dämonenkaiserreich stellt sich dagegen die Frage, warum die Leute da überhaupt wohnen bleiben und nicht in Scharen in das relativ nahe "freie Mittelreich" fliehen.

Faras Damion
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Ungelesener Beitrag von Faras Damion »

Ich mochte Schwarztobrien als Grimdark-Horrorsetting. Und ich baue auch immer wieder Horror in diverse Orte ein.

Ich möchte Eadee widersprechen, denn ich hatte sehr gute Horrorabenteuer in allen möglichen Systemen auch ohne regeltechnischen Unterbau wie Korruption oder Wahnsinn.

Es ist allerdings gut, wenn die Spielerinnen vorher wissen, welche Atmosphäre sie erwartet und wenn sie Cthulhu Erfahrung haben.

Horror klappt nur, wenn sich die Spielerinnen darauf einlassen; das muss man wollen und kann es lernen.

Ich mag gerade an den großen Fantasy-Settings, dass man eben alles spielen kann. Von Horror bis Märchen, von Heist bis Drama. Das ist viel abwechslungsreicher als bei spezialisierte Regelsysteme.

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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 20.02.2019 13:18Horror sollte auch gruselig sein
Das ist nur eine ganz spezielle Art von Horror. Das Genre Horror hat aber nicht nur die „gruselig“ Ausprägung. Kann es sein das du einen zu eingeschränkten Horrorbegriff hast?
Für mich ist neben dem leicht gruseligen Spukschloss auch, Zombies schnetzeln, vor Tentakelmonstern fliehen, durch von Dämonenanbetern besetztes Gebiet schleichen, sich mit dämonisch beseelter Natur rumschlagen uvm, Horror.

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Leta hat geschrieben: 20.02.2019 14:14Das ist nur eine ganz spezielle Art von Horror. Das Genre Horror hat aber nicht nur die „gruselig“ Ausprägung. Kann es sein das du einen zu eingeschränkten Horrorbegriff hast
Stimmt, ich habe mich hier vor allem auf Lovecraft und Gothic Horror beschränkt. Und ja, nach allgemeiner Lesart gilt das Zombie Apokalypse-Genre auch als Horror; auch wenn es im Grunde dem Endzeit-Genre und teilweise SciFi deutlich ähnlicher ist.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Laut dem Wikipedia Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Horrorliteratur zählt da wohl alles dazu, was bisher aufgezählt wurde.
Bzgl den Zombies z.b. wird oft die Sci Fi als Auslöser für den Horror benutzt.
Ich muss sagen, dass mir die Schwarzen Lande als Setting immer gut gefallen haben, allerdings bin ich erst mit DSA4 eingestiegen wodurch mir nicht wirklich was weggenommen wurde.
Wir haben zwar auch mit DSA4 noch etwas vor G7 gespielt, aber nie in Tobrien, ich weiß also gar nicht wie das vor Borbarad aussah. Ich denke, das Problem ist hier wirklich viel mehr, dass für die Schwarzen Lande andere Gebiete weichen mussten, die ebenfalls ihre Fans hatten. Wären die Schwarzen Lande einfach schon immer ein Teil von Aventurien gewesen, hätte sich bestimmt keiner beschwert.
Deshalb seh ich das mit dem Metaplot langsam kritisch. Immer wenn etwas dadurch wirklich verändert wird, wird es Spieler geben die es hassen, da sie die Setzung davor viel lieber mochten.
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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

Ok Problem ist gefunden. Der Horror Begriff scheint hier unterschiedlich verstanden zu sein.

Generell auf Rollenspiel bezogen aus der Englischen Wikipedia scheint generell im Rollenspiel eine große Vielfalt zu herrschen als nur Lovecraft.

Cthulhuider Horror ist vielleicht Schwarze Lande DSA nicht das ganz richtige Setting. Das hat aber auch niemand behauptet.

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Assaltaro hat geschrieben: 20.02.2019 15:29 Ich muss sagen, dass mir die Schwarzen Lande als Setting immer gut gefallen haben, allerdings bin ich erst mit DSA4 eingestiegen wodurch mir nicht wirklich was weggenommen wurde.

Wir haben zwar auch mit DSA4 noch etwas vor G7 gespielt, aber nie in Tobrien, ich weiß also gar nicht wie das vor Borbarad aussah. Ich denke, das Problem ist hier wirklich viel mehr, dass für die Schwarzen Lande andere Gebiete weichen mussten, die ebenfalls ihre Fans hatten. Wären die Schwarzen Lande einfach schon immer ein Teil von Aventurien gewesen, hätte sich bestimmt keiner beschwert..
Es ist weniger ein Gebiet, das weggenommen wurde, sondern mehr das grundlegende Flair von Aventurien. Das Ewige Eis und Maraskan waren schon immer Randgebiete, und Schwarz-Tobrien war ein relativ unbeschriebenes Blatt. Es ist mehr das, mit was diese Inhalte befüllt wurden: Quasi dämonisch beherrschte Gebiete allenthalben, denen aber jede Geschichte und Tradition fehlt und die sich nicht so geschmeidig in den Hintergrund einfügten wie es ein etwas "säkularerer" Zusammenbruch der Zivilisation getan hätte.

Hier muss ich dann auch sagen, dass die DDZ das meiner Meinung nach deutlich besser hinbekommen hatten:
- Fran-Horas war trotz seiner Langzeitfolgen deutlich ambivalenter als Galotta und als Dämonenherrscher auch ein relatives Unikum
- Untotenbeschwörung o.ä. war seit den Tagen von Fran-Horas als "ewige Sklaverei" relativ normal und anerkannt und nicht seit Jahrhunderten illegal
- die erste Dämonenschlacht hat zwar unzählige Todesopfer, hinterlässt die Brache und lässt Gareth über Jahre zum Niemandsland werden, aber der eigentliche Niedergang des bosparanischen Reiches, der sich daraus ergibt, ist mehr weltlicher Natur.
- die um sich greifende Dämonenverehrung ist das Resultat der Unwissenheit und Dekadenz der Dunklen Zeiten und existiert neben "guten" Götterkulten, und ist nicht die Top Down-Entscheidung eines einzelnen Tyrannen
- und vor allem: Alles ist durch die aventurische Geschichtsschreibung seit 1984/85 abgesichert.
(ich finde es schade, dass sie aus dem Setting nicht mehr gemacht haben)

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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Assaltaro hat geschrieben: 20.02.2019 15:29 Ich denke, das Problem ist hier wirklich viel mehr, dass für die Schwarzen Lande andere Gebiete weichen mussten, die ebenfalls ihre Fans hatten. Wären die Schwarzen Lande einfach schon immer ein Teil von Aventurien gewesen, hätte sich bestimmt keiner beschwert.
Deshalb seh ich das mit dem Metaplot langsam kritisch. Immer wenn etwas dadurch wirklich verändert wird, wird es Spieler geben die es hassen, da sie die Setzung davor viel lieber mochten.
Sehe ich ähnlich, was mit ein Grund ist warum ich den Metaplot weitestgehend Ignoriere und wenn ich Mal ein AB das nah dran ist Leite, dies an meine Gegebenheiten anpasse oder einfach blind einsteige wo es mir und der Gruppe passt. Weil letztendlich ist es doch meistens wurscht wer wo gerade der Ober Honcho ist oder auch nicht. Einziger Grund warum der teilweise Verfall der schwarzen Lande seine positiven Seiten hat, ist der ein Warlord & 30 jähriger Krieg Szenario zu schaffen, welches ich cool finde.
Back toll topic. Horror in Aventurien, doch das ist gut, aber ich schätze meistens ein mehr an Optionen als gut ein. Hätte es die schwarzen Lande gebraucht dafür? Definitiv nicht. Bin ich Froh dass dafür das Mittelreich teilweise angekokelt wurde? Auf jeden Fall, aber hauptsächlich weil ich die Setzung mit Reisekaisern und aufmüpfigem Hochadel besser als das vorige finde. Hätte man die schwarzen Lande lassen sollen? An sich ja, für die die das wollen. (Grimdark würde ich es nicht nennen, bin Warhammer Spieler und Grimdark hätte ich bei DSA nie gefunden)
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Faras Damion hat geschrieben: 20.02.2019 13:27 Horror klappt nur, wenn sich die Spielerinnen darauf einlassen; das muss man wollen und kann es lernen.

Aber warum sollte man? - Wenn man eben nicht will?

Was mich damals an den G7 gestört hat, war, dass es so ausschaute, dass man für eine Weile quasi Horror spielen musste, weil alls Relevante nur noch in diesem Zusammenhang passierte und Untote, dämonische Verheerungen usw usf etc pp beinhaltete.

Ich mag Horror nicht, mir persönlich gibt das nichts. In einem normalen Aventurien hätte ich entsprechende Abenteuer allerdings nicht unbedingt deplatziert empfunden. Auch dafür gibt es eine Ecke, und solange ich die nicht betreten muss - warum nicht? ;)

Aber mit Borbarad und den schwarzen Landen blieb einem quasi nichts anderes übrig.

Dazu kam, dass wir in meiner bisher letzten Gruppe bis dahin tatsächlich viel in Tobrien gespielt und es recht frei gestaltet hatten. Was die Auseinandersetzung mit Horror-Szenarien noch etwas unausweichlicher gemacht hätte, hätten wir denn so weitergespielt.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Baal Zephon hat geschrieben: 20.02.2019 16:08Einziger Grund warum der teilweise Verfall der schwarzen Lande seine positiven Seiten hat, ist der ein Warlord & 30 jähriger Krieg Szenario zu schaffen, welches ich cool finde. [...] Auf jeden Fall, aber hauptsächlich weil ich die Setzung mit Reisekaisern und aufmüpfigem Hochadel besser als das vorige finde.
Sehe ich auch so. Bauchschmerzen verursacht mir hier lediglich, dass Aventurien klein genug ist, dass es für viele der Opfer relativ einfach wäre, sich in ein sichereres Gebiet abzusetzen (zumal ja nicht mal irgendwo Sprachbarrieren existieren).
Hätte man die schwarzen Lande lassen sollen? An sich ja, für die die das wollen. (Grimdark würde ich es nicht nennen, bin Warhammer Spieler und Grimdark hätte ich bei DSA nie gefunden)
Stimmt, Warhammer ist auch ein anderes Beispiel für ein Setting, das in sich stimmig ist und trotzdem Untote und Dämonen passend in eine Fantasywelt integriert.
Alternativ ASOIAF: Die Welt ist low magic, aber hinter der Eismauer lauern der Nachtkönig und Horden von Untoten.

Meine Vermutung ist, dass die schwarzen Lande auch daran kranken, dass sie der Welt "übergestülpt" wurden. Der Orkensturm mit allem drum und dran passte; schließlich gab es ja ein ganzes Land davon. Die Schwarzen Lande waren dagegen irgendwie ein Genrewechsel, der sich nicht so toll einfügte, weil zuviele Elemente fast schon aus dem Nichts kamen.

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Ungelesener Beitrag von Leta »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 20.02.2019 16:11 Aber mit Borbarad und den schwarzen Landen blieb einem quasi nichts anderes übrig.
Ist das nicht ein Gruppenproblem? Ich hab viele verschiedene Heldengruppen relativ lange gespielt die erst mit den Schwarzen Landen in Kontakt gekommen sind als die Gruppe das wollte.

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Ich finde die Schwarzen Lande grundsätzlich gut und ein spannendes Setting, aber: Sie sind mehr oder weniger plötzlich aufgetaucht. Dennoch las es sich in Publikationen mit Bezug dazu oft so, als wären die Menschen dort schon seit Generationen von Borbis Schergen unterjocht. Z.B. dass die Namensgebung (mit teilweise dämonischen Einflüssen) sich von jetzt auf gleich geändert hat, wirkt unglaubwürdig.
Von der Abschaffung nach 20 ingame Jahren will ich gar nicht anfangen. Versteh ich nicht.
Vielleicht hätte man einen Sprung machen sollen: Nach dem Ende der G7 50-60 Jahre in die Zukunft. Da hätte man dann einen relativ frischen Anfang für ganz Aventurien schaffen können.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Leta

Wir sind ja letztlich durch Umzüge, Kinder usw gar nicht so weit gekommen... ;)

Aber zu der Zeit schien es so, und das hat mehr als einem in meinem Umfeld den Spaß an Aventurien verdorben.

Dafür hat zumindest zu DSA3-Zeiten kaum einer meiner Freunde und Bekannten DSA gespielt. Selbst die Horrorfans (oder die Gothic-Fans) fanden andere Systeme für diese Art Settings besser geeignet.

Aber wie @Assaltaro s Bericht zeigt, nehmen jüngere Spieler bzw Späteinsteiger das Ganze zB teils ganz anders wahr...

Und warum auch nicht?
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 20.02.2019 17:16 Aber wie @Assaltaro s Bericht zeigt, nehmen jüngere Spieler bzw Späteinsteiger das Ganze zB teils ganz anders wahr...
Wobei es einer gewissen Ironie nicht entbehrt, Spieler, die in den frühen 2000ern mit DSA angefangen haben, als "Späteinsteiger" zu bezeichnen :ijw:

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Ja also ich hab 2008 angefangen. Das sind jetzt ja auch schon 10 Jahre... Im Vergleich zu anderen wohl aber echt wenig.
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Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@DnD-Flüchtling

Hmmh - ja, in der Tat! :lol:

Ich meinte aber tatsächlich in Bezug auf die G7 - da gibt es ja durchaus ein ‚Prä-‘ und ein ‘Post’-Aventurien, nicht nur von der politischen Aufteilung her.

Wer also schon uU lange vor der G7 gespielt hat, kannte ein anderes Avenurien als ‚normal‘ als jemand, der danach erst angefangen hat.
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Grakhvaloth
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Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Ich mag die schwarzen Lande, weil sie etwas Anderes bieten als der Redt Aventuriens. Alle diese verschiedenen Landstriche und Kulturen sind doch nur Angebote. Spiele ich Federhut-Degen-Hofintrigen oder Minnesang-Rittertjost-Ehrenhändel oder Hafenkneipe-Piraten-korrupter Gouverneur?
Die schwarzen Lande bieten einfach nur eine weitere Option, die man wahrnehmen kann, aber nicht muss.
Es gibt diverse Logiklücken mit den SL (wie schon angesprochen:Warum leben da eigentlich noch gewöhnliche Menschen?), aber dass Aventurien rissig wird wenn man zu genau hinsieht ist ja auch ohne die SL so.

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Eadee
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Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Nein, die Schwarzen Lande sind eben keine Option. Genau das ist das Problem. Jeder der den Titel seines "Heldendokuments" ernst nimmt kann dieses Setting nicht ignorieren sondern muss es aktiv bekämpfen. Wenn man aber als Spieler keine Lust auf den Schwarze-Lande-Schwachsinn hat leidet entweder die Glaubwürdigkeit des Helden oder man kann nicht im offiziellen Aventurien spielen.

Überleg dir mal die Gefährten wären einfach irgendwo sonst auf Abenteuer ausgezogen, wohlwissend dass in Mordor und Isengard die Aufrüstung für den nächsten großen Krieg anläuft (wir ignorieren den einen Ring und Sauron, Borbele is ja auch schon weg, stattdessen herrschen Saruman und die 9 Ringgeister).
Ist nicht gerade Heldenhaft die Vorstellung, oder?
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Grakhvaloth
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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Das hängt davon ab, wie heldenhaft man seine Helden mag. Meine Helden sind eher gewöhnliche Aventurier mit gewöhnlichen, teils sogar eher niederen Motiven. Die wollen nicht die Welt retten, sondern sich einen Namen als tollster Magier machen oder einfach reich werden oder die angebetete Angroschna mit einem Schatz erweichen. Das ist für mich heldenhaft genug und lässt trotzdem zu, die SL erstmal ignorieren zu können.
Qua Definition heldenhaftere Helden wie zB Rondrageweihte sind ausreichend eng in Strukturen eingebunden, um nicht im Alleingang die Welt retten wollen zu müssen. (Was das jetzt richtiges Deutsch?)

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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Grakhvaloth hat geschrieben: 20.02.2019 20:21Meine Helden sind eher gewöhnliche Aventurier mit gewöhnlichen, teils sogar eher niederen Motiven. Die wollen nicht die Welt retten, sondern sich einen Namen als tollster Magier machen oder einfach reich werden oder die angebetete Angroschna mit einem Schatz erweichen. Das ist für mich heldenhaft genug und lässt trotzdem zu, die SL erstmal ignorieren zu können.
Ja, das ist bei DSA üblich geworden seit der G7, meiner Meinung nach eben auch wegen den Schwarzen Landen.
Von der Selbstverständlichkeit des Heldentums in DSA (was das Markenzeichen f0r DSA schlechthin war) wie es zu DSA2 bzw Anfang DSA3 üblich war, findet man kaum noch etwas bei Spielern die nach dem G7-Metaplot in DSA eingestiegen sind.
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ja ab einem gewissen AP Level hast du da wohl recht. Ich empfinde DSA immer noch als Heldenspiel, doch ist meinen noch eher niedrigstufigen Helden sehr wohl bewusst, dass die SL noch eine Nummer zu groß für sie sind und man die auch nicht zu fünft befreit.
Wie das mal aussieht, wenn ich mit einer festen Gruppe in die hohen AP Zahlen komm, ist ne andere Frage. Da haben auch schon manche Meister gehört, die meinten wenn ihr Helden ab X AP spielen wollt, gehts in die SL (jetzt bewusst keine Zahl genannt um nicht wieder die Diskussion anzufangen, ab wann es hohe AP Zahlen sind)
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Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Eadee hat geschrieben: 20.02.2019 20:55 Ja, das ist bei DSA üblich geworden seit der G7, meiner Meinung nach eben auch wegen den Schwarzen Landen.
Von der Selbstverständlichkeit des Heldentums in DSA (was das Markenzeichen f0r DSA schlechthin war) wie es zu DSA2 bzw Anfang DSA3 üblich war, findet man kaum noch etwas bei Spielern die nach dem G7-Metaplot in DSA eingestiegen sind.
Und den Göttern sei es gedankt! Ich habe vor 10 Jahren oder so noch mit DSA 3 Angefangen, Habe Philli, Turnier von Gareth, den Orkensturm und die G7 gespielt und kann dir versichern, ich konnte nicht genug Essen wie ich Auswurf produzieren wollte bei dem ganzen Helden und Strahlemann getue das erwartet und Vorrausgesetzt wurde. „Natürlich haben die Helden einzugreifen, weil sie Helden sind“ und am Ende keine Kohle oder Belohnung sondern ein feuchter Händedruck und wertloser Lametta... vielleicht liegt es daran das ich mir Shadowrun angefangen habe, oder das mein erster Charakter ein Söldner war, aber das ist mir so derartig wohin gegangen dass es jeder Beschreibung spottet. Nein, mir ist es wesentlich lieber dass das Aufgebrochen und Gelockert wurde, erlaubt es doch offiziell einen Protagonisten statt immer nur einen Helden zu spielen. Es erlaubt mehr Freiheit und Möglichkeiten ohne einem Möglichkeiten wirklich zu nehmen. Man kann immer noch den Rechtschaffen Bl...guten Strahlemann spielen der sich einfach so den Allerwertesten aufreißt ohne dafür entlohnt zu werden. Da Weglassen immer einfacher ist als hinzufügen kann man auch davon ausgehen dass die SL einfach nicht da sind oder nicht in dem Beschriebenen Ausmaß. Gar kein Problem, ausser ich möchte unbedingt zwischen Mendena, Isillia und Warunk Kätzchen retten... wobei ich dann immer noch in der Gruppe sagen kann:„Bor wer? So ein Blödsinn, kanns nicht geben unser guter Sonnenkaiser Brin würde das nicht zulassen“ oder wie man es halt anders regeln möchte.
Ein Herz für Dämonen!

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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Baal Zephon hat geschrieben: 20.02.2019 22:20Und den Göttern sei es gedankt! Ich habe vor 10 Jahren oder so noch mit DSA 3 Angefangen, Habe Philli, Turnier von Gareth, den Orkensturm und die G7 gespielt und kann dir versichern, ich konnte nicht genug Essen wie ich Auswurf produzieren wollte bei dem ganzen Helden und Strahlemann getue das erwartet und Vorrausgesetzt wurde. „Natürlich haben die Helden einzugreifen, weil sie Helden sind“
Mag ja sein, dass dir DSA damals nicht gefallen hat, trotzdem war es halt der Grundgedanke, so wie man in Cthuluh halt verrückt wird, in Shadowrun eine zwielichtige Gestalt spielt und in Vampire the Masquerade einen intriganten oder brutalen Parasiten spielt. Es sind verschiedene Genres und das Genre von DSA wurde aufgegeben um möglichst viele andere Genres aufzunehmen um für möglichst viele Spieler "erträglich" zu sein.

Das Heldentum aus DSA zu streichen ist für mich so wie in Vampire the Masquerade die Vampire a la Twilight im Sonnenlicht glitzern zu lassen und auf Teenie-Schwärmereien an der Highschool zu fokussieren weils bei der breiten Masse der Jugend grad ankommt. Vollkommene Entfremdung von dem eigenen Genre ohne Sinn und Verstand.

Wenn man Neutrale / Böse / Chaotische Charaktere spielen will gab es doch D&D und einen haufen andere generische Fantasy-Spiele die genau das ermöglicht haben. Warum musste man also DSA, was sich in dieser Eigenschaft ausgezeichnet hat, genau um dieses Heldentum berauben? Das ist schlicht eine traurige, sehr traurige Entwicklung die ich wohl nachvollziehen (breitere Kundenbasis = mehr Geld) aber nicht wohlwollend betrachten kann. Letztlich machte sich DSA dadurch austauschbar durch all die anderen generischen Fantasy-Rollenspiele (was wiederum zu Spielerverlust führt).
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Protagonisten statt Helden spielen konnte man übrigens auch früher schon. Das haben wir mühelos geschafft. ;)

Und selbst "dreckigeres", "graues" Spielen hätte man - und mE sogar besser - wunderbar ohne SL hingekriegt. Einfach durch Konflikte, die diverse Nummern kleiner - Edit: Aber für Menschen, Elfen, Zwerge... immer noch groß genug - waren. Hat im Orkensturm ja auch geklappt. Die SL waren für jemanden, der keinen Horror mag, einfach kein Gewinn.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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