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Tarnidentität als Adliger

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
Roglar
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Tarnidentität als Adliger

Ungelesener Beitrag von Roglar »

- Gruppe Operation Dozman im Allgemeinen und bluedragon im Speziellen bitte nicht weiterlesen!-

Kor zum Gruße,
in meiner aktuellen Runde habe ich einen SC, der es versteht in die verschiedensten sozialen Schichten einzutauchen und sich als solche auszugeben. Eine seiner Tarnidentitäten ist die eines horasischen Adligen.

Was würde diesen SC als Strafe erwarten, wenn er hierbei von der Obrigkeit ertappt wird und sich ausnahmsweise nicht rausreden könnte, was er zugegebenermaßen ziemlich gut kann.

Geht hier speziell um das Mittelreich. In anderen Regionen wäre es aber auch nicht uninteressant.

Freue mich auf eure Ideen und Anregungen.

MondinoGravura
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Ungelesener Beitrag von MondinoGravura »

Iirc ist Hohstapelei ein Kapitalverbrechen (wie auch Mord bspw.) und wird entsprechend mit langer Kerkerhaft, Steinbruch oder Tod bestraft.
Begründet sich leicht damit, dass Adelsherrschaft erstens Basis der Regierungsform ist und zweitens göttlich legitimiert. Wer vorgibt adlig zu sein rüttelt also erstens an der göttlichen Ordnung und zweitens kann man durchaus viel Unruhe stiften (bis hin zu Kriegen), wenn man so tut als wäre man adelig. Steht in RdH und der Mittelreich/Gareth-Spielhilfe. Hab aber beides grad nicht zur Hand.

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Grakhvaloth
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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Eigentlich gibt es da nicht viel Spielraum für Rausreden oder von-Mithelden-befreit-werden. Hochstapler müssen sterben, weil sie für Herrschenden zu gefährlich sind.

Faras Damion
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Ungelesener Beitrag von Faras Damion »

Im Mittelreich, Bornland und Horasiat samt Kolonien ist es ein Kapitalverbrechen und wird sehr, sehr schwer bestraft.

In den Tulamidenlanden kann es lockerer gesehen werden, wenn man sonst nützlich ist und niemand Wichtigen angepisst hat.
In Thorwal wäre es egal.
Im Svelltal und wilderen Regionen gilt größtenteils einfach das Recht des Stärkeren.
In Al Anfa weiß ich es gerade nicht, würde es aber eher wie im Mittelreich werten.

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Nun, es ist die Identität eines horasischen Adeligen, wenn also im Svellttal bekannt würde dass er ein Hochstapler ist und dieses Wort irgendwann das Horasreich erreicht dürfe er sich dort Gesucht II Horasreich einhandeln, eben mit Todesstrafe und so.

Wenn natürlich das Wissen um seine Hochstapelei niemals zivilisierte Gebiete erreicht, hat er verdammt viel Glück gehabt.

Die Frage wäre nur, wie will ihm jemand außerhalb des Horasreiches nachweisen dass er kein horasischer Adeliger ist? Ohne ein Geständnis oder die Gegenaussage eines horasischen Adeligen (besser zwei, sonst steht es Aussage gegen Aussage) ist da nicht viel zu machen.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

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Vanni Fucci
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Ungelesener Beitrag von Vanni Fucci »

In Al Anfa ist das eher lockerer, da Teil des Intrigenspiels möglich.
Die Granden sind Reiche Familien, weniger adelig im mittelreichischen Sinne. Im Zweifel kann man sich damit sogar Verbündete machen.
Generell sind die in AA komisch ^^
- Hart wie Stein, scharf wie Stahl. -
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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Das ist ein wneig ein leidiges Thema, denn: Der generische NSC-Adige hat überhaupt keine Probleme, sich jederzeit "auszuweisen". Er bewegt sich nämlich eigentlich immer in einem ihn kennenden Umfeld und tritt standesgemäß auf. Er hat seine Diener, seine Familie, seine Bekannten.
Auftritt des adligen Helden: Meist keine Diener (weil die meisten Gruppen "ohne Gefolge" spielen), meist abenteuert er irgendwo in der Fremde...

Auf Hochstapelei in den Feudalen Standesgesellschaften stehen härteste Strafen, wie in HdR nachzulesen und ganz richtig angeführt. Es hat auch damit zu tun, dass Adlige einen Haufen von (ihnen oft vom SL und den Mitspielern nur zu Teil gewährten) Privilegien haben. Ein Hochstapler also schnell viel Schaden im Sinne des gestörten Rechtsfriedens anrichtet.

Echtes Hochstapeln als Einzelperson ist gar nicht so einfach, denn es gehört das standesgemässe Auftreten (...Dienerschaft, Etikette) und vernünftige Recherche dazu. Der Adel ist eine recht kleine Gruppe, und sehr verspippt. ("Ah, dann seid ihr der Ehemann meiner Cousine Amalina?") Man sollte sich also tunlichst als jemand von ganz weit weg ausgeben - aber damit kommt man auch nicht in den Genuss der Privilegien und das gewährte Vertrauen, auf die es ein krimineller Hochstapler abgesehen hat.
Wenn man hingegen nur "ein bischen hochstapelt" - besser kleiden und reden, damit man im mittelreichischem Gasthof nicht von oben herab behandelt wird, dann gibt es für die Umwelt auch keinen Grund, den "Hochstapler" zu hinterfragen (er wil ja nichts von ihnen).
Dreck vorbeischwimmen lassen

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Selbst in Gegenden, in denen man wenig auf "Adel" gibt, macht sich der enttarnte (!) Hochstapler vmtl. erpressbar - ein derartig dreister und zudem erfolgloser Betrüger ist auch hier eine mögliche Gefahr: wer weiß, was der sich als nächstes ausdenkt.

Einen Ort zu finden, wo man nicht wenigstens ein paar ehrbare und an gefährlichen Subjekten interessierte Mittelreicher, Horasier o.ä. in gehobenen Positionen hat, ist echt schwer - und die könnte man auch als al'anfanischer Geschäftsmann oder als thorwalsche Hetfrau ja mal fragen, ob sie den Missetäter im Kielraum ihrer Kogge verschnürt nach Havena, Perricum, Methumis o.ä. schippern wollen - die Anklage "hat sich hochstapelnderweise als Adeliger ausgegeben" hat dort gute Erfolgsaussichten (Zuständigkeiten werden da fix kreiert, Graf Alrik ist interessiert) und eine Entschädigung für die Transportkosten sollte ebenso drin sein wie eben eine freundliche Reaktion vom Grafen.

Im kleinen Aventurien ist man eigentlich nirgendwo "weit weg" von einem anderen Platz/Szenario.

Jeordam
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Ein besonders hässliches zu Tode foltern. Von den mieseren Dämonenbündlern abgesehen gibt es kein Kapitalverbrechen, das ähnlich schwer bestraft wird. Und da hilft der Adel sich auch gerne über Landesgrenzen hinweg.

So ein Hochstapler kann theoretisch Kriege auslösen und ist schwer aufzudecken, deshalb wird abschreckend bestraft, wenn man doch mal einen erwischt.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

smarrthrinn
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Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Ich schließe mich meinen Vorschreibern an: Da wird ein Schauprozess geführt und dann wartet ein Ast mit einem Seil dran. Da er nicht von Stand ist, macht man kein Richtschwert deswegen dreckig. Die Leiche bleibt dann mit einer Infotafel davor so lange hängen, bis sie vermodert ist.
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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Es gäbe vielleicht noch eine Ausnahme: Er baut irgendeinen Mist und wird von einer Fraktion erwischt, die gerne eine Krise mit dem Horasreich heraufbeschwören würde. Dann lässt man ihn offiziell einen horasischen Adligen sein, fordert vom Lieblichen Feld Satisfaktion und nutzt dies als Anlass, um bspw. Teile Grangoriens, des Yaquirbruchs oder der Waldinseln zu besetzen... und schiebt ihn anschließend in seine angebliche Heimat ab, wo mit Sicherheit nicht nur der Strick auf ihn wartet.

Roglar
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Ungelesener Beitrag von Roglar »

Schonmal vielen Dank für euren Input.

Jetzt muss ich nur noch eine gute Methode finden ihn dingfest zu machen.

Geht mir auch nicht darum ihn an den Strick zu bekommen, sondern ihm zum einen klar zu machen, dass sein Tun drastische Konsequenzen haben kann und zudem um ihn in eine Lage zu bringen, wo ich ihm ein Angebot mache, das er nicht ablehnen kann.

Problem ist, dass er MH Überreden und Menschenkenntnis hat und zudem noch Scharlatan ist. Gegen 25-30 TAP* Überreden ist es schwierig zu begründen, warum ein NSC sich nicht überreden lässt.

Irgendwelche Vorschläge?

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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

Eadee hat geschrieben: 05.02.2019 13:08Die Frage wäre nur, wie will ihm jemand außerhalb des Horasreiches nachweisen dass er kein horasischer Adeliger ist? Ohne ein Geständnis oder die Gegenaussage eines horasischen Adeligen (besser zwei, sonst steht es Aussage gegen Aussage) ist da nicht viel zu machen.
In der Regel muss der Angeklagte beweisen, dass er der ist für den er sich ausgibt und nicht umgekehrt. Wenn er der Hochstapelei angeklagt wird, muss er also entsprechende Beweise vorlegen um sich zu entlasten.

So lange jedoch kein Zweifel an seiner Abstammung besteht, wird er überhaupt keinen Nachweis erbringen müssen und er wird als das behandelt, was er vorgibt zu sein.

Besondere Rechte haben Adelige im Ausland nicht. Es gehört eher zum üblichen Gebaren, dass man fremden Adel entsprechend "besser" behandelt. Er kann also durchaus wie jeder andere auch festgesetzt werden. Einen echten Adeligen schützen seine Verbindungen vor einfachen "Übergriffen" und natürlich profitiert auch ein Hochstapler von der scheinbaren Macht im Rücken. Wenn jedoch jemand die Entschlossenheit und keine Angst vor verbrannten Fingern hat, kann man auch einen richtigen Adeligen einsacken.

Letztendlich kommt es immer auf das Machtverhältnis zwischen den Parteien und die Positionen der Beteiligten an. Die Adelsränge, die ein Hochstapler glaubhaft nachahmen kann, dürften meist im Niederadel liegen und die "Abschreckung" ist da für höher rangige Adelige nicht all zu groß, wenn man nicht zufällig auch noch einen wirklich bekannten Namen (mächtiges Geschlecht) hat. Ein Hochstapler hat dann aber das Problem, dass solche Familien weit verzweigt sind und auch weniger bedeutende Mitglieder vergleichsweise bekannt sind und sich ein Hochstapler schnell in Widersprüche verstricken kann.

Einen Adeligen (Ränge Baron, Graf und vergleichbare) zu imitieren wird alleine schon wegen mangelnder Ressourcen und "drumherum" für einen einzelnen Betrüger sehr schwer. Schon ein richtiger Adeliger hat da sicher seine Probleme, wann ihm die "typische Ausstattung" fehlt (dieser muss aber selbstverständlich keinen grausamen Tod befürchten :wink: ) und er mag durchaus nicht die Behandlung erhalten, die er eigentlich verdient. Der gestiefelte Kater und sein Herr mögen jedoch ein Vorbild für einen wirklich wagemutigen Hochstapler sein. :) (Siehe auch unten)

Im Hochadel (also Ränge über Graf) ist eine Täuschung praktisch ausgeschlossen (überschaubare Anzahl). Bei DSA 5 wirkt die soziale Anpassung deshalb auch nicht im Hochadel.
Roglar hat geschrieben: 05.02.2019 12:31Was würde diesen SC als Strafe erwarten, wenn er hierbei von der Obrigkeit ertappt wird und sich ausnahmsweise nicht rausreden könnte, was er zugegebenermaßen ziemlich gut kann.
Du solltest nicht vergessen, dass "unpassende Umstände" (siehe z.B. Jadorans Ausführungen) auf jeden Fall Proben deutlich erschweren können und damit meist auch schlechtere Lügen heraus kommen. Letztendlich kommt es auch darauf an, was für einen Adeligen er imitiert. Der 5. Sohn von Junker von und zu Ende der Welt kann leicht imitiert werden, bringt aber auch nur geringe Vorteile (erst Recht im Ausland, wo man sowieso nur aus Höflichkeit Vorzüge erhält s.o.). Selbst wenn er so ein echter Adeliger ist, hätte er nur wenig Gewicht. Im Gegensatz zum Hochstapler muss dieser aber nichts befürchten, wenn die Abstammung ins Zentrum des Geschehens rückt (z.B. weil es vor Gericht um die Verletzung von Privilegien geht und so die genaue Abstammung ein wichtiger Eckpfeiler ist).

Viele Adelige auf Reisen könnten sich übrigens durchaus ausweisen (z.B. Adels-, Ahnen- und Wappenrolle), nur will üblicherweise niemand diese Dokumente sehen. Bei manchen Gelegenheiten ist es aber sogar üblich und erforderlich sich entsprechend auszuweisen z.B. auf Turnieren (sofern man dort nicht wohl bekannt ist). Dort kann auch mal ein Nachweis der X ten ununterbrochenen Generation erforderlich sein, um zugelassen zu werden.

Man kann davon ausgehen, dass in wirklich wichtigen Belangen schon mehr vorgebracht werden muss, als ein paar als Diener verkleidete Kameraden und ein geschicktes Wortspiel (z.B. wenn es vor Gericht um einen Vorwurf wie Hochstapelei geht :wink: ).

Im Regelfall wird Dein Hochstapler also kaum Probleme bekommen, wenn er nicht gerade nach wichtigen Positionen greift. Die Vorteile halten sich dann jedoch auch arg in Grenzen und so ein Winzling (egal ob echt oder falsch) öffnet auch nicht alle Türen.

Gönne Deinem Spieler also ruhig seinen "Adeligen". Der Unterschied zum richtigen Adeligen ist, dass er praktisch immer wieder geprüft (entsprechende Proben in diversen Situationen) wird und deshalb zahlt er auch keine GP für den "Adeligen". Ein richtiger Adeliger muss nicht vorgeben adelig zu sein, er ist es und braucht deshalb auch keine Proben. :wink:

Edit (weil der neue Post sich überschnitten hat):
Roglar hat geschrieben: 05.02.2019 22:52Problem ist, dass er MH Überreden und Menschenkenntnis hat und zudem noch Scharlatan ist. Gegen 25-30 TAP* Überreden ist es schwierig zu begründen, warum ein NSC sich nicht überreden lässt. Irgendwelche Vorschläge?
Warum möchtest Du ihn denn unbedingt überführen? Er ist gut und deshalb musst Du ihn noch lange nicht extra "in die Falle" locken. Zauberei ist natürlich stark, aber der Einsatz ist durch die AE und ggf. auch Zauberzeiten begrenzt. Die Chance auf zu fliegen droht deshalb auch nicht durch ein einzelnes Gespräch, sondern wenn er für längere Zeit an einem Ort die Rolle verkörpern muss. Er kann schließlich nicht dauerhaft "gebufft" herum laufen und sobald er sich in Adelskreisen bewegt ist er quasi dauerhaft auf dem Prüfstand (was nicht heißen soll, dass Du ihn für jede Kleinigkeit Proben ablegen lassen sollst!). Die Summe der Vorfälle nährt den Verdacht.

Einmal unter Verdacht geraten, mag man ihm zuhören oder auch nicht. Es kommt ganz darauf an, mit wem er es sich verscherzt hat und aus welchem Grund. Selbst wenn es zum Gespräch kommt, ist das keine Sache von einer Probe. So ein Verhör zieht sich hin (z.B. Sammelproben) und auch die Befrager können wechseln (so dass man von vorne Anfangen muss) und geschickte Befrager werden auch mehrere Durchläufe machen (um zu sehen, ob er sich in Widersprüche verstrickt). Wenn es wirklich um Kopf und Kragen geht, braucht man wie gesagt sowieso mehr als nur Worte, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Unter normalen Umständen sollte es aber überhaupt keinen Zweifel daran geben, dass er ein Adeliger ist. Da muss schon einiges zusammen kommen, um in eine Situation zu geraten, in denen Worte nicht mehr ausreichen um Schlimmeres zu verhindern.

Zu guter Letzt hat man bei Hofe nicht grundlos einen Hofzauberer oder Praiosgeweihten in seinen Diensten und diese haben durchaus Mittel die Wahrheit zu erzwingen (auch wenn diese Beweise vor Gericht in der Regel nicht zulässig sind). Auch hier kommt natürlich das Machtverhältnis (s.o.) zum Tragen. Dem wütenden Baron ist es vielleicht egal ob "Junker von Unbedeutend" im Dreicheck hüpft, wenn er Monate später erfährt, dass man seinen Sohn magisch oder karmal bearbeitet hat. Aber für so etwas muss es wie gesagt schon entsprechend gewichtige Gründe geben.

Magieeinsatz bei einem Verbrechen bedeutet übrigens immer Vorsatz und führt deshalb in der Regel zu strengeren Urteilen! Der Held ist zwar besser als ein Profaner, aber im Fall des Sturzes knallt er noch härter auf den Boden auf.

MondinoGravura
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Ungelesener Beitrag von MondinoGravura »

Wenn er so gut ist, dann ist er so gut. Da denke ich auch: lass ihn nicht gezielt auflaufen, solange es keinen entsprechend mächtigen Gegner Bzw. einen Grund dazu gibt.
Wenn das aber der Fall sei sollte, halte ich die hier vorgeschlagene Variante des Ausnutzens des vermeintlichen Adeligen für sehr elegant: Lass den Antagonisten sein Wissen nutzen, um das HR zu erpressen oder gar einen Krieg zu provozieren (sofern das seinen Zielen dienlich ist). Es wäre bspw. leicht die Novadis aus Amhallah oder Ferchaba dadurch dazu zu bringen, dem HR ein Ultimatum zu stellen. Echte Helden sollten sich doch schuldig fühlen, wenn Kinder um ihre Väter weinen, die von novadischen Kriegern besiegt oder gefangen genommen wurden. Wir hatten da einst ein schönes Abenteuer (in unserer Novadigruppe), in dem
die Helden mit einem kleinen Heer eine Oase angegriffen haben - daraufhin hat der SL den weinenden Jungen beschrieben, der seinen Vater verloren hatte, den vor Schmerz wahnsinnigen Vater, dessen Sohn gefallen war und und und.
Was ich damit sagen will: Den Spieler in eine Lage zu bringen, die er so gar nicht wollte, weil er dachte, sein Streben ist harmloser als das, kann mehr Wirkung haben als ihn zu verhaften.
Aber wie gesagt - nur, wenn das auch glaubhaft ist. Alrik, Herr von Hinterwaldrien wird wohl nicht an dem vermeintlichen Adligen zweifeln.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Roglar hat geschrieben: 05.02.2019 22:52Irgendwelche Vorschläge?
Ja, Adel ist selten. Magischer Adel ist noch seltener. Magischer Adel der keine vernünftige Magierschule besucht hat ist noch mal seltener.

Der Kerl fällt schlicht auf. Zumal Meisterhandwerk auch nicht so super ist, wenn man dieses häufiger anwirft, sind eher früher als später die AP weg und oder der Charakter steht obendrein als unfähiger adliger Magier dar.
Einmal Magie pro adliger relevanter adliger Szene, also mit Leuten welche die Scharade durchschauen können halte ich für angemessen. Wie viel AsP kostet nochmal ein Meisterhandwerk und wie groß ist der Vorrat des Charakters daran?

Dazu kommt, je bekannter die SC's werden, desto größere Wellen schlägt der Name. Was in so kleinen Kreisen (adlig, wie magisch) recht schnell die Runde macht.

Wichtig scheint mir auch, mal abzuklopfen was der Vorteil Adlige Abstammung bei euch bringt, nicht damit der SC sich folgenlos, durch Rollenspiel, einen Vorteil verschafft.
X76 hat geschrieben: 05.02.2019 22:59 Unter normalen Umständen sollte es aber überhaupt keinen Zweifel daran geben, dass er ein Adeliger ist.
Sehe ich anders. Normalerweise zweifelt man daran, da der Kerl sich eben normalerweise nicht wie ein Adliger benimmt. Sondern nur wenn der Meisterhandwerk angeworfen wurde.
X76 hat geschrieben: 05.02.2019 22:59uch hier kommt natürlich das Machtverhältnis (s.o.) zum Tragen. Dem wütenden Baron ist es vielleicht egal ob "Junker von Unbedeutend" im Dreicheck hüpft, wenn er Monate später erfährt, dass man seinen Sohn magisch oder karmal bearbeitet hat.
So weit braucht es ja nicht kommen. Ein oder zwei vermasselte Proben, ein Herold der auf Zack ist und der Kerl wird gelyncht, wenn er Glück hat.

smarrthrinn
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Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Roglar hat geschrieben: 05.02.2019 22:52Problem ist, dass er MH Überreden und Menschenkenntnis hat und zudem noch Scharlatan ist. Gegen 25-30 TAP* Überreden ist es schwierig zu begründen, warum ein NSC sich nicht überreden lässt.
Sorry, aber das hättest du als Meister gar nicht erst zulassen sollen. Außerdem kann man selbst mit 30 TaP* eine Mutter nicht dazu überreden, ihr eigenes Kind zu töten, wenn Du verstehst. Eine Stadtwache wird ihn nicht laufen lassen, nur weil er das so erwürfeln möchte. Das könnte denjenigen seinen Job kosten (oder schlimmeres). Du als Meister entscheidest, was er alles damit anstellen kann. Und wenn Du das in der Vergangenheit zu locker gehandhabt hast, dann tjo ... dann wird das Auslöffeln dieser ranzigen Suppe eine Herausforderung ;)
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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

smarrthrinn hat geschrieben: 06.02.2019 00:03 Eine Stadtwache wird ihn nicht laufen lassen, nur weil er das so erwürfeln möchte.
Wird sie nicht, aber gegen die richtige Bestechung vergisst sie vielleicht vor Wachwechsel seine Zelle zuzusperren wenn er ihr glaubhaft versichert, dass er erst zwei Wachen später ausbricht.

Und mit 30 TaP* in Überreden zieht man halt die richtigen Fäden und mit 30 TaP* Menschenkenntnis weiß man auch welche Fäden für die Wache attraktiver sind als andere.
smarrthrinn hat geschrieben: 06.02.2019 00:03Sorry, aber das hättest du als Meister gar nicht erst zulassen sollen.
Können wir bitte damit aufhören andere zu bevormunden was sie in ihren Runden spielen / zulassen sollen und was nicht? Ich finde so etwas ziemlich anmaßend.
smarrthrinn hat geschrieben: 06.02.2019 00:03Außerdem kann man selbst mit 30 TaP* eine Mutter nicht dazu überreden, ihr eigenes Kind zu töten,
Sicher kann man das mit 30 TaP* in Überreden.
Spoiler
Man macht ihr glaubhaft, dass ihr Kind ausgetauscht wurde durch einen Gestaltwandler-Dämon, beweist das ganze durch irgendeinen absurden "test" und erklärt ihr wie diese Dämonen die Sinne ihrer Opfer verwirren. Das Kind kann natürlich erst gefunden werden wenn die Illusion des Dämons das Kind nicht mehr verbirgt und dafür muss der Dämon nunmal vernichtet werden.
Ja es ist verdammt unmenschlich sie zu so etwas zu überreden aber es ist eben nicht unmöglich.
Überreden beinhaltet eben auch nicht nur einfache Lügen sondern das Spinnen von sorgfältigen Lügengeflechten gefüllt mit Halbwahrheiten die Menschen dann zu den unmöglichsten Dingen treiben können.
X76 hat geschrieben: 05.02.2019 22:59In der Regel muss der Angeklagte beweisen, dass er der ist für den er sich ausgibt und nicht umgekehrt.
Hier wollte ich schon lauthals protestieren, aber...
X76 hat geschrieben: 05.02.2019 22:59Letztendlich kommt es immer auf das Machtverhältnis zwischen den Parteien und die Positionen der Beteiligten an.
... hier hast du es auf den Punkt getroffen.

Der fremde Adelige liegt nur dann in der Beweislast wenn ein anderer Adeliger oder angesehener Geweihter seinen Status anzweifelt. Leibeigene oder einfache Bürger die ihn ohne handfeste Beweise der Hochstapelei anklagen werden nicht weit kommen.
Wenn es Wort gegen Wort steht wird sich vermutlich der einheimische Adelige auch dann gegen den ausländischen Adeligen durchsetzen wenn sie in der gleichen Ebene adelig sind. Ob es dann aber wirklich zur Hinrichtung kommt ist unsicher. Für internationale Zwischenfälle will niemand verantwortlich sein, da verjagt man im Zweifel den Hochstapler lieber (wenn er aus fernen Landen kommt) oder liefert ihn dorthin aus wo er behauptet adelig zu sein damit diese ihn richten (wenn der Weg so kurz ist dass es keinen großen finanziellen Schaden anrichtet ihn dorthin auszuliefern).
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Da müsste der Held/Spieler schon einen Fehler machen, denke ich, wenn du ihn auffliegen lassen willst, so dass er erpressbar wird. Also, er müsste wie in Jadorans Beispiel sich vor irgendwem als Alrik von Hassenichgesehen ausgeben, der ihm dann direkt ins Gesicht sagt: "Nee, ich bin Einzelkind." Das ist natürlich ärgerlich für den Spieler, wenn alle Proben, mit denen er soLche Gefahren im Vorfeld hätte ahnen können, eigentlich gelungen waren.

Falls es nur darum geht, so ein Abenteuer im Dienste des Erpressers anzustoßen, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, das mit dem Spieler abzusprechen, ob sowas für ihn okay ist, dass er jetzt quasi einen Paten hat, dem der Gefallen tun muss?
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

Na'rat hat geschrieben: 05.02.2019 23:49Sehe ich anders. Normalerweise zweifelt man daran, da der Kerl sich eben normalerweise nicht wie ein Adliger benimmt. Sondern nur wenn der Meisterhandwerk angeworfen wurde.
Tut er das? Ich bin davon ausgegangen, dass er wirklich in die Rolle schlüpft, da
Roglar hat geschrieben: 05.02.2019 12:31der es versteht in die verschiedensten sozialen Schichten einzutauchen und sich als solche auszugeben.
Ich unterstelle ihm deshalb schon eine gewisse Erfahrung mit der Rolle. Sehr wahrscheinlich hat er sogar eine regelrechte Identität (also einen, evtl. auch mehrere Adelige, die er Regelmäßig verkörpert [schwerer, aber flexibler]). Das ist ja auch sinnvoll, da es einer der Grundpfeiler der Hochstapelei ist. "Fragt doch den Junker von Hasenbach, der kennt mich!" (z.B. weil ihm der Held als Ritter von Grüntal geholfen hat) und auch der angesehene Händler Hinterheimer (bei dem man als Adeliger gut eingekauft hat) kann das bestätigen. Spontane Adelige sind deutlich schwerer zu verkörpern (da weniger ausgefeilt und durchdacht -> Zuschläge!).

Außerdem gehe ich davon aus, dass Auftreten (Verhalten, Sprache, Geld etc.) und Erscheinung (Kleidung, Art sich zu Bewegen...) zum angepeilten Adelsrang passen. Kurzum, dass er sowohl auf den ersten (riecht und schmeckt wie Adeliger) als auch auf den zweiten Blick (einstudierte Rolle, s.o.) wie ein Adeliger wirkt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil seine Kameraden die Verkleidung unterstützen.

Aus dem Stegreif heraus, in unpassender Klamotte, ohne nötige Ausstattung spontan den Adeligen zu mimen ist natürlich etwas anderes. Da ist auch ein MH Überreden höchstens ein Notfallflicken, der einen vielleicht mal mit der Waffe durchs Tor kommen lässt, aber nichts um glaubhaft eine andere Identität zu übernehmen. Das er bei vielen Mängeln durch deren schiere Summe aufliegen kann sehe ich genauso und je mehr das "Ist" vom "Soll" abweicht, desto schwerer ist der Betrug auch klarerweise.

Generell muss der Held auch ohne Magie ziemlich gut sein, denn das MH geht schließlich "maximal auf den doppelten TAW" (WDH S. 255) . Wenn er 30 TAP* erzielen kann, müsste er also wenigstens TAW 15 in den betreffenden Talenten haben. Ein meisterlicher Wert also, der bei passenden Rahmenbedingungen für gängige Begegnungen völlig ausreichend sein sollte. Wobei 30 TAP* bei schlechten Bedingungen sehr unwahrscheinlich sind: Fehlendes "Drumherm" entspricht Zuschlägen von +18 bis +25 (WDS S. 13) und ist selbst in brauchbarer Maskerade wohl immer noch im Bereich +7 bis +15. Von TAW 30 bleiben in Härtefällen also nur 5-12 Punkte übrig und das vor Würfeln und Gegenprobe. Selbstverständlich ist ein Erfolg damit ganz sicher nicht und selbst ein halbwegs fähiger Gegenüber mag Zweifel an der Lüge haben (je nachdem wie der Vergleich ausfällt).

Gleiches gilt natürlich verschärft, wenn er sich "ungebuffed" durchs Haifischbecken bewegt. Die Komfortschicht ist selbst mit 15 nicht besonders dick, wenn der Rest nicht passt! Er braucht also auf jeden Fall eine gute Tarnung und möglichst eine durchgängige falsche Identität, damit er einen Adeligen längere Zeit vorgeben kann. Sonst passiert es nämlich ganz schnell, dass so etwas
Na'rat hat geschrieben: 05.02.2019 23:49So weit braucht es ja nicht kommen. Ein oder zwei vermasselte Proben, ein Herold der auf Zack ist und der Kerl wird gelyncht, wenn er Glück hat.
zum Verhängnis wird.

Mein Tipp:
Statt den Helden rein zu reißen, redet über eine vernünftige Hochstapelei. Eine ausgefeilte Rolle, passendes Zubehör etc. so dass die Modifikationen im Alltag im Bereich von 0-7 Punkten (alltäglich bis max. anspruchsvoll) liegen. Auf so einen Adeligen bezog sich auch meine Aussage
X76 hat geschrieben: 05.02.2019 22:59Unter normalen Umständen sollte es aber überhaupt keinen Zweifel daran geben, dass er ein Adeliger ist.
.

Letztendlich erhaltet ihr so einen rollenspielerischen Mehrwert und gewinnt am Ende alle durch das "Falschspiel" des Spielers. Risiko (s.o.) gibt es immer noch genug, denn welcher Held kann schon immer unter idealen Bedingungen agieren?

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Mir bleibt auch schleierhaft, warum man den Helden partout reinreißen wollen sollte, sich überlegt, wie das am besten zu schaffen ist und welche blutrünstigen Folgen das Ganze haben sollte.
Bzw von ‚selbst Schuld, wenn du das erlaubst‘ oder ‚ranziger Suppe‘...
Weil es inneraventurisch ein Kapitalverbrechen ist?
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Grakhvaloth
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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Zumal man gerade in diplomatischen Kreisen damit rechnen kann, dass das Gegenüber einen guten TaW in Menschenkenntnis hat. Adelige dürften im Schnitt schwerer zu täuschen sein als Bauern, ganz einfach weil es teilweise ihr tägliches Brot ist mir Menschen umzugehen.

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Torben Bierwirth
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Ungelesener Beitrag von Torben Bierwirth »

Hochstapelei ist in Aventurien mWn ein schweres Verbrechen. Die Thematik limitiert sich allerdings weitestgehend von selbst:
  • Fall 1: Der Hochstapler mimt den reisenden Adligen und nimmt nur die allgemeinen (und weitestgehend im Fluff-Bereich anzusiedelnden) Vorteile in Anspruch. Die allgemeinen Privilegien sind mEn irrelevant. Über den Lebensstil eines reisenden Charakters entscheidet auch im Mittelreich weitestgehend der Geldbeutel und nicht ausschließlich der Stand.

    Die Vorteile sind genauso gering, wie das Risiko aufzufliegen: Wer riskiert das eigene Leben, um ein wenig bequemer zu reisen?
  • Fall 2: Der Hochstapler nimmt die spezifischen Vorteile des Adelsstandes in Anspruch um irgendwelchen Mist abzuziehen. Darunter fallen insbesondere die rechtlichen Privilegien, aber auch direkter Kontakt mit einflussreichen Persönlichkeiten, Landerwerb o.ä.
    Aventurien ist winzig, dünn besiedelt und Informationen gerade zwischen Städten sehr schnell ausgetauscht. Ähnliche Tricks immer wieder abzuziehen fällt zunehmend schwerer, weil gelinkte echte Adlige idR weitreichende Verbindungen und Netzwerke besitzen.

    Von Zeit zu Zeit kann der Spieler dennoch sein Spotlight als Hochstapler haben.
Ein hoher TaW in Überreden, um kostengünstig an die Privilegien des Vorteils Adelige Abstammung oder Adeliges Erbe zu kommen, ist nichts anderes als GP-schinden. Wer die Vorteile will, soll sich den Vorteil dann auch bitte kaufen.
Das Projekt zum DSA 4.1 Reiterkampf ohne Sonderregeln:

Initiative zur Rettung der Kavallerie

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Grakhvaloth hat geschrieben: 06.02.2019 19:24Zumal man gerade in diplomatischen Kreisen damit rechnen kann, dass das Gegenüber einen guten TaW in Menschenkenntnis hat. Adelige dürften im Schnitt schwerer zu täuschen sein als Bauern, ganz einfach weil es teilweise ihr tägliches Brot ist mir Menschen umzugehen.
Andererseits ist die Idee, dass irgendein Gemeiner sich erdreisten würde, sich als Comto Rahjacomo di Novacasa auf dem Hofball einzuschleichen, und das auch noch überzeugend hinkriegen würde, vielleicht derart unerhört und abwegig, dass niemand auch nur daran denkt?
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Torben Bierwirth hat geschrieben: 06.02.2019 20:23 Ein hoher TaW in Überreden, um kostengünstig an die Privilegien des Vorteils Adelige Abstammung oder Adeliges Erbe zu kommen, ist nichts anderes als GP-schinden. Wer die Vorteile will, soll sich den Vorteil dann auch bitte kaufen.
Nein, es ist das Spielen eines Hochstaplers der mittels hohen persönlichem Einsatz und Risiko versucht mehr zu bekommen als ihm von Geburtswegen zustehen würde. Der Spieler eines solchen Konzeptes möchte ganz offensichtlich dieses allgegenwärtige Risiko für seinen Charakter (zumindest würde ich das annehmen) hier direkt GP Schinderei zu unterstellen nur wegen dem Konzept... der könnte das auch dem Balihoer Krieger unterstellen, der eigentlich Ritter sein will aber die akademische Ausbildung abgreifen möchte damit er schneller besser draufhauen kann. (gut, weniger GP als AP Geschinde aber was solls)
Gerade wenn er sich als Horasischer Adliger ausgibt sehe ich weniger Probleme, war es nicht so dass im Horasreich derzeit jeder Magier mit Abschluss in die Nobilite als Esquirio angehoben? Solange es der niederste der niederen Adelsränge ist, ist das hier nicht mal so schwierig. Natürlich, wenn man was höheres darstellen will, was Land hat, dann sollte man schon die Familienlinien und Geschichte entsprechend Studiert haben um die Legende am laufen zu halten... natürlich wäre es einfacher einfach die 5-10 GP in Adel zu stecken und Fertig... aber wo ist daran die Herausforderung und der Spaß?
Ein Herz für Dämonen!

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Beim Hochstapeln im Mittelreich dürfte das nervenkitzelnde Spiel mit dem Risiko und die Bereitschaft zum Ausspielen der Konsequenzen des Risikoeintritts (verstümmelnde Leibstrafen oder gar Todesstrafe) wohl weit auseinander liegen. Wer einen Hochstapler spielt, will eben gewitzter und cooler sein als die dummen NSC um ihn herum, die es einfach nicht drauf haben und daher verdienen, vom SC ausgenommen zu werden. Das ist jetzt etwas böse formuliert, aber das Konzept an sich ist nun einmal im Kern kriminell.
Daher geht der Spielspaß des Spielers höchstwahrscheinlich verloren, wenn sein Held entarnt und bestraft wird. Es ist die Frage, wie es mit dem Spielspaß der Mitspieler und des Meisters aussieht.
Auch ohne dem Helden SL-seits eine Falle zu stellen oder ihn "tot zu proben" ist die Wahrscheinlichkeit, bei einer ernsthaften, auf spürbare wirtschaftliche Vorteile ausgerichteten Hochstapelei noch während des Abenteuers aufzufliegen ziemlich hoch. Wegen all der schon genannten Faktoren und weil Leute eben misstrauischer werden, wenn ihnen durch den Hochstapler Nachteile entstehen. Ich würde einfach mit dem Spieler sprechen, was er vermutet, was passieren wird, wenn sein Held enttarnt und verurteilt wird.
Dreck vorbeischwimmen lassen

Tarak
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Ungelesener Beitrag von Tarak »

Im Alltag dürfte die Chance auf Enttarnung gegen 0 gehen.
Niemand wird es sich mit einem "besser gestellten" verscherzen wollen.
Die Torwache fragt niemanden nach nem "Adelsbrief" - is ja schon ne Beleidigung (voraussetzung Auftreten und Kleidung sind stimmig).

Die Vorteile, die ein Adeliger abseits der Heimat genießt, sind eh überschaubar.
Vll kommt er schneller zur wichtigen Person X, bekomt eher ne Einladung zum Ball oder Karten fürs Theater...
Dafür wird er vermutlich überall mehr zahlen weil er einfach nach Geld aussieht :ijw:
Da man den "Ruf wahren will" wird man in der Herberge auch nich um Silber feilschen.

Aber grundsätzlich steht und fällt es mit der Vorbereitung.
Hat man lange genug Stammbäume in der Bibliothek durchforstet findet man bestimmt nen verstorbenen/verschollenen Adeligen, den man annehmen kann.
Wenn man dann beim Banquett mal daneben haut wird das wohl auch eher als "typisch Ausländer" belächelt.
Das jeder Adelige jeden kennt halt ich auch für übertrieben. Die groben Verwandtschaftsverhältnisse - vll.
Aber im Zweifel liegen auch 5-10 jahre dazwischen (schaut auch mal die "Kinderfotos" von Euch an.

Klar wer sich Geld von der Norlandbank leihen, oder neben dem König/Kaiser sitzen will - da siehts anders aus.

Hinterfragen Eure Spieler regelmäßig den Status von NCS adeligen? :wink:

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Tarak hat geschrieben: 07.02.2019 11:18Hinterfragen Eure Spieler regelmäßig den Status von NCS adeligen?
Da sind die NSC meist im Vorteil: Die meisten NSC-Adligen werden von den Helden in der ihnen zugehörigen Umgebung, wo jeder die kennt und sie die ihnen zustehende Befehlsgewalt ausüben angetroffen. NSC Adlige leihen sich auch selten Geld von den Helden...

Aber ein plötzlich auftauchender Schnösel, der meint, die Helden herumkommandieren zu dürfen, nur weil er angeblich Graf Koks von der Gasanstalt sei, der wird von Spielern meist sofort hinterfragt. Und die wollen dann meist keinen Sigelering oder Wappenrolle sehen, sondern mindestens passendes Gefolge. Das ist jedenfalls meine Erfahrung, wobei ich auch mal eine Gruppe hatte, der eine saufende und singende junge "Borongeweihte" kein bischen verdächtig vorkam und aus allen Wolken fielen, als die sich als Hochstaplerin entpuppte... (genauer gesagt als die Assistentin eines Nekromanten, der eine wichtige Leiche klauen wollte).
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Tarak
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Ungelesener Beitrag von Tarak »

Über Freihe haben Adelige mWn keine Befehlsgewalt - aber ich würd da im Zweifel den GM fragen (über Rechtskunde).
Geld verleihen würde bei uns eher über Sicherheiten laufen als über den SO bzw Adelsstatus.
Der SO 10 Adelige, der in der Stadt im Mietshaus wohnt, bekommt keinen Kredit - der SO 6 Handwerker mit eigenem Haus/Schmiede schon.
Ausser man möchte sich da irgendwie Einfluß oder sowas sichern (kommt dann ggf auf die Summe an).
Das wäre aber schon Risikoinvestment :lol:

Das der lokale Adelige den Ausländer mal auf n Abendessen einläd (weil der grad die Geldbörse nich da hat) is nu kein game braker.
Kann ja nich angehen dass der die 3 Silber nun abarbeiten muß - der Stand muß geschützt werden!
Aber n Pferd würd er ihm nich kaufen.

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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

Tarak hat geschrieben: 07.02.2019 11:18Die Vorteile, die ein Adeliger abseits der Heimat genießt, sind eh überschaubar.
Vll kommt er schneller zur wichtigen Person X, bekomt eher ne Einladung zum Ball oder Karten fürs Theater...
Der höhere Stand drückt sich nicht nur in solchen "Fluffies" aus, sondern auch in den Probenmodifikationen entsprechend des erfolgreich "geraubten" SO bzw. gilt natürlich auch umgekehrt für einen Bessergestellten, der erfolgreich mit der Gosse verschmolzen ist. Sie unterliegen temporär einem veränderten SO mit allen Vor- und Nachteilen, die eine erfolgreiche Maskerade mitbringt.

In kritischen Situationen muss man natürlich wie gehabt (i.d.R. also richtig modifiziert) nachweisen, dass die Verkleidung hält. Aber so lange niemand das Schauspiel anzweifelt, genießt (oder erleidet :devil: ) man die entsprechenden Auswirkungen.

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>Helfried von Aras<
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Ungelesener Beitrag von >Helfried von Aras< »

Es kommt halt darauf an, wie ihr es in der Gruppe haben wollt.
Man kann es als Hochstapler ja auch in das Bett der Kaiserin schaffen... https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Eslam_von_Eslamsbad
(Mein Kenntnisstand ist, dass er erst nachträglich legitimiert wurde.)

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