Das atmosphärische Vakuum im Bornland

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Benutzer 19802 gelöscht

Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von Benutzer 19802 gelöscht »

Hallo liebe Community,

Ich habe folgendes Problem: Mir ist es zwar gelungen aus jeder Region Aventuriens mit Hilfe von kleineren Modifikationen und dem Einbau von einigen Elementen aus anderen Hintergrundwelten etwas interessantes und spannendes zu machen mit dem ich zufrieden bin jedoch ist mir dies bei einer einzigen Region nicht gelungen: das Bornland.

Mir fehlt dazu irgendwie jede denkbare Form einer Inspirationsquelle.

Auch wenn ich keinerlei negative Gefühle gegenüber dem modernen Russland hege weiß ich überhaupt nicht was ich aus einer Region machen soll die auf dem Russland der Zarenzeit basiert. Ich assoziiere damit irgendwie nur Zwiebeltürme, tanzende Männer mit Fellhüten, Wodka, weitläufige Ackerlandschaften auf denen Rote Bete angebaut wird und Schokolade die wie gezuckertes Heizöl schmeckt.

Hat vielleicht irgend jemand interessante Ideen für mich?

Vielleicht bestimmte Regionen aus D&D-Hintergrundwelten an denen ich mich orientieren könnte?

Ich bin für jeden Vorschlag dankbar und kleinere Abweichungen vom Kanon sind sogar ausdrückliche erwünscht.

Liebe Grüße,

Samira
Zuletzt geändert von Benutzer 19802 gelöscht am 11.08.2017 13:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Baal Zephon
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Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Vielleicht Mal bei den Urslawen schauen: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Slawische_Mythologie
Es gibt einen Haufen Naturgötter und Dämonen/Schwarzfeen die wunderbar in den Bornwald passen.
Man kann unterschiedliche Theaterritter als Halbgöttliche Helden darstellen.
Unterschiedlichste Finstere Talismane aus Zeiten der Alhani und der Goblin Königreiche kann man platzieren, ggf. Zusammen mit Ruinen aus vorigen Zeitaltern.
Es geht hier weniger um das Belebte Land mit Feldern und so, der Unterschied zum Mittelreich ist da eher gering... Eher geht es um die ungezähmte, finstere Wildnis in der zwischen Birken und Tannen unbekannte, uralte Schrecken lauern mögen.
Für mich sind die Orte des Bornlandes wo wirklich das Feeling aufkommt, irgendwelche kleinen Inseln der Zivilisation inmitten der Sewerischen Wildnis, wo nach Dunkelheit keiner mehr raus geht.
Ein Herz für Dämonen!

shanna

Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von shanna »

Es gibt eine Regionalbeschreibung: 'Das unbekannte Bornland' - die finde ich ganz gut.

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Reinecke
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Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von Reinecke »

Als irdisches Vorbild diente neben Rußland auch Polen; gerade was den ganzen Adelsrepublik-Zirkus angeht.

Als Inspirationsquelle sind russische (oder auch andere osteuropäische) Märchen (-filme) mE durchaus tauglich.

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MeisterIsegrimm
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Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von MeisterIsegrimm »

shanna hat geschrieben: 11.08.2017 14:36Es gibt eine Regionalbeschreibung: 'Das unbekannte Bornland' - die finde ich ganz gut.
Zu finden hier: http://www.ulisses-ebooks.de/product/20 ... e-Bornland

Ansonsten gibt es hier noch Informationen: http://www.akademie-andrafall.de/extern/ask/index.phtml
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Andwari
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Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Mir geht es ähnlich wie @Märzhäsin - das Bornland ist für mich ein Sightseeing-Park für Mittelaventurier (und andere), in denen

1. es evtl. noch kälter, einsamer und erdiger ist als anderswo. Man muss dafür halt vermeiden, sich in Thorwal einschneien zu lassen, die Nivesenlande zu bereisen oder sich sowieso in götterverlassenen Käffern im Hinterkosch rumzutreiben. Hier im Bornland kann man wirklich (etwas abseits des Flusses) Wildnis platzieren - sei es dass da Tiere, Ungeheuer oder sonderbare Gemeinschaften sind, hier ist es nachvollziehbar, dass die das schon seit drei Generationen unbeachtet tun.
=> Im Bornland bin ich um jeden Hof oder Weiler glücklich, den ich auf meiner Reise sicher erreiche, egal wie abweisend der Hofhund und sein Besitzer erst mal sein mögen.

2. Es herrscht eine für Mittelreicher sonderbar wirkende "nicht-Hierarchie" im Verhältnis der Bronnjaren zueinander. Da ist nix mit "Ritter folgt Baron folgt Herzog" wie man es von daheim kennt. Jeder macht auf seiner Scholle sein Ding. Und andererseits ist halt das Verhältnis zum Leibeigenen auch extremer - einerseits sind die überraschend rechtlos und andererseits gegenüber "ihrem" Bronnjaren zutraulich und folgsam. Die ganzen Freien mit ihren eigenen Ideen gibt es hier nicht.

3. Letzteres gilt nur, wenn man nicht in Festum ist - denn das ist wieder ein ziemlich krasser Gegensatz. Festum dürfte eine der autarksten Städte Aventuriens überhaupt sein, man ist so anders als die Umgebung. Das haben nicht mal Grangor oder Riva zu bieten - andere Städte interagieren irgendwie harmonischer mit ihrer Umgebung.

Viele Elemente des Bornlands kriege ich auch nicht ordentlich verarbeitet. Das trifft nicht nur auf das Thema Flotte&Kolonien zu, sondern auch auf den Theaterritter-Komplex - bei Letzterem sehe ich es einfach als schwierig, die Kultur-Hürden darzustellen, wenn das Außenstehende bearbeiten sollen (dann lieber eine von Ferkinas oder Novadis beäugte Mission im südlichen Rashdulswall) - und eine Bornland-Heldengruppe hat mich irgendwie noch nie gereizt.

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AngeliAter
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Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Man könnte auch etwas in den Karpaten (Graf Dracula) plündern gehen, vieleicht nicht unbedingt die Vampire sondern die "normalen" Menschen welche im Film vorkommen. Auch würde die Schwarze Mühle aus "Krabat" (also auch alle Geschichten nach dem 30. Jährigen Krieg) dort sehr gut passen.
Halt Dinge, welche in Mittelreich nicht vorkommen weil die dahinter stehende Magie "nicht so funktioniert". Das ist im Bornland alles kein Thema, da passt das sehr gut hinein.

Was den Tempelritter-Komplex angeht, man schaue da ruhig zu den Deutschrittern, die haben Polen zivilisiert (sprich, der slawische Stammelkultur verdrängt) und dann viel später wurde daraus Preussen. Die Tempelritter haben gleich angefangen, haben die Goblins vertrieben, das Land für Menschen urbar gemacht und.. naja, sie wurden dann kein Großreich sondern wurden von den Praioten vernichtent. Der Stolz, auf das dieses Land aufgebaut wurde, komplett zerstört und davon hat sich das Bornland nie erholt (hier kann man wieder gen Russland schauen, da trauern sehr viel noch immer der Macht der Sowjetunion nach).
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

Vasall
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Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ich hab das Bornland immer quasi 1:1 mit Polen-Litauen, bzw. dessen Vorläufer Königreich Polen gleichgesetzt.

Die streng feudale Zersplitterung des Bornlandes entspricht der zersplitterten Situation Polens im 13. Jhd. Theaterritter dem Deutschen Orden, usw.
Sogar die polnischen geflügelten Husaren sind mit den Geflügelten Bornischen Rittern mythologisiert.

Die urige polnische Wildnis wird ausführlich auf das Bornland über tragen, etc.

So gesehen , sind polnische Märchen vielleicht wirklich eine gute Inspirationsquelle?

GrisGris
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Das atmosphärische Vakuum im Bornland

Ungelesener Beitrag von GrisGris »

Ich werde jetzt bestimmt den ein oder anderen Punkt wiederholen...

Teilweise lebt ja auch noch das Ordenspioniererbe im Bornland weiter. Der Widderorden in den Walbergen ist dahingehend tätig. Der starke Kontrast zwischen Festum und Umland sorgt auch dafür, dass man gutzahlende Auftraggeber für das Auffinden oder Bergen von wertvollen Ressourcen/Artefakten/Alchemica oder dergleichen findet. Insofern dient das Bornland natürlich auch gut als Sprungbrett für den Hohen Norden. Mit den Drachensteinen gen Westen und dem Ehernen Schwert gen Osten hat man auch die besten Chancen auf drachenbezogene Questen zu gehen. Das Stellen von Höhlendrachen in den Steinen oder das Bergen von im Zweikampf erlegten Exemplaren in den Ausläufern des Schwertes sind mit der passenden Gruppe selbst für niedrig- bis mittelstufige Helden machbare Unterfangen und nicht automatisch ein Himmelfahrtskommando.
Zudem ist es das zivilisierte Land schlechthin, um Schnittstellen zu norbardischer oder nivesischer Kultur herzustellen, oder auch zu jener der Goblins.
Für Wildnisabenteuer mit spärlich eingesetzten Verschnaufspausen in zivilisierten, rauen Inseln ist es durchaus geeignet. Klassische Gesellschaftsabenteuer oder Aspekte derselben müssen in Festum stattfinden oder dort angeknüpft werden. Was das Bornland entgegen dem MR offensichtlich bietet, ist die Möglichkeit "gut" zu sein und gegen die adlige Obrigkeit vorzugehen. Damit meine ich nicht eine Revolution von der Stange brechen, aber vielleicht mal mit dem Druiden- oder Hexenzirkel einem grausamen Unterdrücker ein Schnippchen zu schlagen oder der Schmuggel von wertvollen Waren, auf die derselbe eigentlich Anspruch erhebt, in die freigeistige Stadt und von dort mittels Verbündeten oder eigens ein Weitertransport derselben. Rohmaterial für Waffen oder fertige Exemplare für den maraskanischen Widerstand einem diktatorischen Bronnjaren abzuluchsen, ist bestimmt sehr leicht mit dem Gewissen zu vereinbaren.

Ähnlich dem Svelltland kann man in der rauen Wildnis eben auch Anknüpfungspunkte zu Subjekten herstellen, die hier ein Leichtes haben versteckt zu agieren. Von Namenlosenkulten, die vergessene heilige Stätten ihres Gottes aufsuchen, über Widharcalpaktierer, die sich die Natur unterwerfen (ein Achorhobai kann in den Ausläufern des Schwertes beispielsweise wohl wesentlich effizienter Ressourcen bergen, als Minenarbeiter, die lokal schwer zu versorgen sind), düstere Hexenzirkel, die subtil einige Weiler ihr Eigen nennen, klassischen Räuberbanden, Hatz auf Menschen betreibende Nagrachpaktierer, und noch einige mehr sind hier leicht und ohne große Erklärungsnot und inneraventurische Settingskonflikten zu platzieren.

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Phox
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Ungelesener Beitrag von Phox »

Also ich habe das Bornland bei Land & Leuten einfach immer als Kanada und Alaska gesehen (und beschrieben :). Wobei sich das ja auch ähnlich ist: Mit riesigen, weiten, borrealen Wäldern, Blockhaushütten in den Dörfern, Holzfäller- und Fellgewerbe. Von mir aus können die Reichen Adligen in ihren großen Städten die russischen Pelzmützen tragen, aber auf dem Lande und auch in den Burgen habe ich das anders gestaltet. Vielleicht gehört das da zur Festkleidung, aber nicht im Alltag. Die Adligen sind doch eh Nachfahren der Theaterritter, also kann man da auch richtig gut Deutschritter/Tempelritter beschreiben und in dieser Tradition leben sie (bei mir) auch. Im Übrigen hatten die Tempelritter ja auch in der realen Welt weite Landstriche in Polen/Litauen etc. Das ganze hat ja quasi einen realen Hintergrund. Im Grunde hat das einen richtig coolen, mittelalterlichen Hintergrund und die Pelzmützen-Träger würde ich wenig auftauchen lassen. Der Großteil der Bevölkerung und auch der Burgherren, die auch laut Regionalband oft arm sind, können sich so einen Firlefanz und teure Kleidung doch eh nicht leisten. Die haben mit anderen Dingen zu tun. Ich habe quasi über alles einen dunkleren (in meinen Augen realistischeren) Filter gelegt. Wie auch in der Theaterritter-Kampagne (und es ist etwas ganz anderes draus geworden, als der Disneyland-Aufenthalt).

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Andwari hat geschrieben: 11.08.2017 17:53und eine Bornland-Heldengruppe hat mich irgendwie noch nie gereizt.
Siehe
Phox hat geschrieben: 21.08.2017 10:14Ich habe quasi über alles einen dunkleren (in meinen Augen realistischeren) Filter gelegt. Wie auch in der Theaterritter-Kampagne.
Und auch das quasi Prologabenteuer zur Theaterritterkampagne Rittererbe (oder so ähnlich) ist sehr empfehlenswert :)
Ich glaube es gibt ein (einsteiger)Abenteuer, dass kurz nach dem Fall Gloranias in Paavi spielt.

Kann mich vielem Gesagtem nur anschließen.
Auch für Spieler gibt es großartige Konzepte: Mal nen Goblin zu spielen oder nen Druiden, der Steinkreise hütet.
Der Überwals (Stichwort Widderorden) ist mega spannend und Gildenmagier sind meist in ihrer Heimatstadt angesehen.
Auch für Rondrageweihte und Adlige bieten sich spannende Familien und im Bornland kann man sich für den schönen Klang auch als Held mal ein "Herzog" in den Namen setzen, ohne gleich ein SO 14< Held sein zu müssen, weil die Titel meist aus der früheren Reichszeit importiert sind und in der Gegenwart abseits der ofiziellen Familien (siehe Land des schwarzen Bären) nur selten auch die tatsächliche politische und finanzielle Macht widerspiegeln.

Firun- und Ifirngeweihte sind hier hohe Autoritäten und in Sewerien darf man als Firn- oder Ingerimmgeweihter auch mal Adlig sein,

Aber auch für andere Helden bieten sich gute Gelegenheiten: Ein Praiosgeweihter aus Festum will evtl. den Ruf der Kirche wieder herstellen, während sich ein Krieger aus Arivor vielleicht mal anschauen will, was die Theaterkollegen im Bornland eigentlich so treiben.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

Alle Generierungsstile sind gleichwertig.

BgG FasarGladiator ist absolut in Ordnung.

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