Adanos hat geschrieben: ↑07.01.2019 00:58Nicht Magie. Ich glaube nicht, dass je gesetzt wurde, dass man ein Wunder immer als Wunder des jew. Gottes erkennt. Und selbst wenn ist, ist es immer leicht zu behaupten, es sei das Werk des Namenlosen (hat der nicht zufällig auch immer Effekte des Vergessens bewirken können?).
Wobei das als das Abenteuer erschien auch afaik so noch nicht gesetzt war, wie du schreibst.
Ich bin mir einigermaßen sicher, dass zu DSA3-Zeiten schon in irgendeiner Quelle gesetzt war, dass man Wunder und karmales Wirken niemals mit Magie verwechseln kann, denn ich kenne das seit Langem so und habe nie DSA4 gespielt. Ob das in DSA2 auch schon so eindeutig gesagt war weiß ich spontan nicht.
Dabei wäre es ein bequemer Ausweg, wenn man sich einbilden könnte, es sei Magie gewesen. Aber das war offenbar so nicht vorgesehen.
Ich habe das Abenteuer gespielt, nicht gemeistert, und zwar mit einem borongläubigen Helden, der reichlich Grund hatte, gegen Al'anfa zu kämpfen, aber ein massives Gewissensproblem bekam, sobald klar wurde, dass er gegen Borons erklärten Willen handelt. Und das wurde klar.
Ich war sehr erstaunt dass ein großes Wunder vorkam, aber so wie bei uns der Meister das dargestellt hat (und der hat sich tendenziell ans Abenteuer gehalten, und er wusste dass mein Held borongläubig war) gab es absolut keinen Zweifel daran.
Man hätte das auch leicht umgehen können, wenn die Helden nicht selbst Zeugen des Wunders gewesen wären, aber auch das war ausdrücklich so vorgesehen, und es gab anscheinend keine Umgehungslösung, weil damals niemand damit gerechnet hat, dass irgendwer etwas anderes tun könnte als die bösen Al'anfaner zu bekämpfen.
Denn die waren ja als böse gesetzt. Also kämpfte man auf Seiten der ebenfalls sklavenhaltenden Novadis.
Es war eine tolle Rollenspielszene, verwirrte Helden ohne Erinnerung darzustellen. Aber wenn ich geahnt hätte, dass in dem Abenteuer ein Boronwunder vorkommt, hätte ich meinen Swafnirgeweihten weitergespielt, der sich auf "Swafnir ist unser Gott, und was für Luschen-Götter die im Süden anbeten interessiert mich nicht" hätte zurückziehen können. Oder vielleicht irgendwen mit ganz anderem Glauben (Druide, Novadi).
Für einen Zwölfgöttergläubigen sollte es mE ein Problem sein. Für einen Borongläubigen besonders.
NL-Wunder - ja wer weiß, hätte man vielleicht auch mutmaßen können, aber auch diese Lösung wurde halt nicht angeboten. Sollte sich anderen Helden außer ganz fanatischen puniner Borongläubigen vielleicht auch nicht als erstes aufdrängen.
Al'anfa ist schon durchaus als zwölfgöttergläubig anerkannt, auch im Mittelreich.
Adanos hat geschrieben: ↑07.01.2019 00:58Wenn der Gegenpapst den krassen Badabum loslässt und mir deswegen die Gläubigen abhauen, muss ich als "Wahre Kirche Borons" mich positionieren. Ich werde sicherlich nicht klein beigeben und sagen "hm ja okay, war doch keine so gute Idee mit dem Puniner Ritus"...lassen wir das mal sein.
Wie wär's mit "Okay, offenbar ist für Boron wichtiger, dass wir erstmal die Novadis mit dem Schwert bekehren, und das mit der reinen Lehre klären wir später"? "Wir haben viel zu lang gezögert, auf nach Südalmada"?
Adanos hat geschrieben: ↑07.01.2019 00:58Was aber definitiv fehlt ist eine Angabe zur Motivation des Mittelreichs und des Bornlands in den Konflikt einzugreifen.
Beim Bornland ist es einfach, die hatten zu fürchten, sie würden Kannemünde und die Einnahmen aus dem Salzhandel verlieren. Schwierig ist es beim Mittelreich.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: ↑07.01.2019 00:24Das Wunder erboste ihn darum sehr, und er war der festen Überzeugung, dass, wenn es kein göttlicher Irrtum gewesen war, Boron mindestens aus Alveran hinausgeworfen gehörte.
Ja, mit einem Thorwaler kann man das machen, die waren ja auch damals schon nicht so zwölfgöttergläubig wie die Mittelreicher, sondern hatten Swafnir und ihre eigenen Vorstellungen und auch ein ganz anderes Verhältnis zu den Göttern.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: ↑07.01.2019 00:24Bis ihm (und uns) irgendwann - das war die Zeit von "Der Jüngling am Strand" *Hust* - Boron höchstselbst erschien und sich diesen Aufstand energisch verbat.
Lustige Lösung.
Wie Sand in Rastullahs Hand haben wir auch gespielt, aber ich weiß nicht mehr, ob mit denselben Helden. Irgendwann hatten wir auch einen Novadi in der Heldengruppe, aber nicht ganz vom Start des Khomkriegs an. Der war übrigens unpolitisch und nichtreligiös, er hatte bloß seinen Vater im Nacken, dessen entlaufene Lieblingssklavin er hätte heimbringen sollen - statt dessen taucht er abgebrannt und mit einer ungläubigen Heldengruppe auf und fragt, ob er ein neues Pferd kriegen kann.
Wie gesagt, wenn ich vorher gewusst hätte, dass da ein Wunder drin vorkommt, hätte ich keinen zwölfgöttergläubigen Helden gespielt. Aber das Bewusstsein, dass das ein Problem sein könnte, war damals noch nicht da. Und wenn man bedenkt, dass der Golgaritenorden als Spielerprojekt im Umfeld des Khomkriegs gegründet wurde, dann war das offenbar auch für die meisten Spieler völlig gleichgültig. Hab' ich halt Pech gehabt.
Aber die Reaktion des Mittelreichs erklärt das alles halt nicht.