allgemeine Giftregel ?

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
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Meph
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allgemeine Giftregel ?

Ungelesener Beitrag von Meph »

Hallo,

ich bin etwas ratlos bei den Regeln zu Giften, die nicht näher beschrieben sind und deswegen nur über die Giftstufe behandelt werden können.
Regelwerk soll "4.1" sein.
Für den von mir geplanten Charakter ist die Regelkenntnis durchaus Spielrelevant.

Bisher habe ich zwei mögliche Grundlagen gefunden in ZBA 217 und WdS 147/148.
Ich bin mir leider nicht sicher inwieweit die Texte in meinen Büchern erratiert wurden. Wie würdet Ihr die entsprechenden Regeln interpretieren, welcher Version sollte wo Vorzug gegeben werden oder sind beide Auszüge mit leichten Änderungen um Widersprüche auszuschließen als Gesamtwerk zu verstehen? Euer Kommentar ist gefragt.
Zwischen beiden Passagen gibt es auch ein paar Unterschiede, ich habe mal beide Passagen wie Sie mir vorliegen übernommen um dies hier darzustellen.

Achtung viel Text und viele Zahlen und sicher nur für Personen geeignet, die selber ein Interesse an der Thematik haben!

Als Alchemist, Kräutersammler, Koch, Meuchler, Medicus oder Wasauchimmer könnte sich irgendwann einmal die Frage stellen, wie stark die Wirkung eines...
... falschen Pfeiferlings, der versehentlich oder 'versehentlich' in die Pilzpfanne geriet...
... des überdosierten Fingerhuts, der eigentlich gegen die Herzschwäche des Patienten eingesetzt werden sollte...
... oder das Ersatzgift, dass der unglückliche Meuchler sich schnell irgendwo in der Botanik besorgt hat, weil ihm bei einem Missgeschick sein eigentliches Werkzeug verloren ging...
ist.

ZBA 217:
Zahlreiche aventurische Pflanzen sind giftig, vor allem im Süden und Osten des Kontinents. Die Wirkung ist meist auf Einnahme beschränkt und mitunter tödlich, eine Präparation ist aber in der Regel schwer möglich, so dass ihr Gift für den gezielten Einsatz ungebräuchlich ist. Für derartige Pflanzen haben wir unten eine Tabelle mit der Stufe der jeweiligen Gifte aufgeführt. Falls es zu einer Vergiftung kommt orientieren Sie sich an folgender Regel (diese Regel können Sie natürlich auch als Faustregel für tierische und alchemistische Gifte verwenden, wenn Sie keine spezielle Regelung vorliegen haben).

Gesamtschaden: Stufe mal Stufe SP. Teilen Sie den so errechneten Gesamtschaden durch 2 (aufgerundet), dies ergibt die Anzahl an W6, die das Gift an Schaden erzeugt. Diese Gesamtzahl an Schadenswürfeln verteilen Sie dann wie folgt.
Stufe 1-5 (nicht tödlich): je 1W6 SP pro Stunde; Beginn 1W SR
Stufe 6-9 (tödlich): je 1W6 SP pro SR; Beginn 1 SR
Stufe 10-15 (schnell tödlich): je 2W6 pro SR; Beginn: 1W+2 KR
Stufe 16-20 (sofort tödlich): je W6 pro KR; Beginn: 1W KR

Würfeln Sie nun Stufe/2 mal für die Symptome (1W20; wiederholt ausgewürfelte Symptome richten mehrfachen Schaden an):

1-4: Erbrechen (CH -1W6)
5-6: Durchfall / Koliken (Mu -1W6)
7-8: Schweißausbrüche / Atemnot (KO -1W6)
9-10: Schwäche (KK -1W6)
11-12: Kopfschmerz / Schwindel (KL -1W6)
13-12{14}: Lähmungen (GE -1W6)
15-16: Taubheiten (FF -1W6)
17: Schwellungen (GE -1W6)
18: Erregung (Jähzorn +1W6)
19: Blutungen (Aberglaube +1W6)
20: Bewusstlosigkeit (über die Verteilungsdauer)

Beispiel:
Alle Teile der Eibe (abgesehen vom Fruchtfleisch) sind ein Einnahmegift der Stufe 3. Der Gesamtschaden beträgt also 9 SP. Dies sind dann 9/4 = 2,25, also 3 Schadenswürfel. In den nächsten drei Stunden erhält der betroffene Held also jeweils W6 SP.

Der Gesamtschaden entspricht einer Dosis, also etwa einer vollständigen Pflanze bzw. bei Bäumen einem Zweig. Insbesondere Pferde fressen viel größere Portionen, meist 2W Pflanzen oder Zweige, ehe sie gesichert werden oder das Futter von sich heraus meiden.
WdS 147/148:
[...]Üblicherweise ist bei einem Gift angegeben, welche Stärke (Stufe) das Gift hat, welchen Schaden es anrichtet und wie oft und in welchem Abstand der Schadenswurf zu wiederholen ist. Gegen diesen Schaden [...] kann sich ein Lebewesen mittels seines Konstitutions-Werts zur Wehr setzen: Der Held darf zu Beginn der Vergiftung jeweils eine Konstitutions-Probe ablegen, die um die Stufe des Gifts erschwert ist. Gelingt diese Probe, so erleidet der Held nur die Hälfte des ausgewürfelten Schadens bzw. verwendet bei den unten aufgelisteten Giften den Wert hinter dem Schrägstrich; gelingt die (erschwerte) Probe sogar +10 oder besser, so erleidet der Held durch diese Vergiftung überhaupt keinen Schaden. Dieser Konstituationswurf ist für Wesen mit einer passenden Resistenz um 7 Punkte erleichtert, für Wesen mit einer passenden Immunität um 15 Punkte.
[...]
Wenn Sie eine giftige Substanz improvisieren wollen, gehen Sie einfach davon aus, dass sie so viele W6 Schaden anrichtet wie ihre Stufe und dass dieser Schaden um so schneller eintritt, je höher die Stufe des Giftes ist. Bei Giften, die keine Lebenspunkte sondern Eigenschaftspunkte rauben sollen, können sie von dreimal so vielen 'Punktestunden' ausgehen wie die Stufe des Giftes beträgt (also z.B. ein Verlust von 2 Punkten KK für die Dauer von 3 Stunden bei einem Gift der Stufe 2).

In WdS steht dem betroffenen vor der Giftwirkung eine KO-Probe zu um den Schaden generische Gifte zu halbieren oder bei besonders gutem Gelingen ganz zu ignorieren. Auch die Resistenz und Immunität kommt dabei zum tragen.
In ZBA ist an dieser Stelle nichts erwähnt, was aber keinen Widerspruch bedeuten muss.

In WdS wird von einem Schaden von 1W6 SP pro Giftstufe (linear) ausgegangen.
ZBA nennt hier die Grundformel:
'Giftstufe x Giftstufe = Gesamtschaden' (quadratisch)
'Gesamtschaden / 2 = Anzahl W6 Schadenswürfe'
'Giftstufe / 2 = Anzahl W20 Symptomwürfe'
Leider wird hier nicht erläutert ob nachdem der Gesamtschaden erreicht wurde weiterer Schaden aus noch zu erfolgenden Schadenswürfen ignoriert wird, oder ob der Gesamtschaden nur ein Zwischenwert sein soll (wobei man ihn dann auch ganz hätte wegfallen lassen können).
Bei einem mittleren Erwartungswert von 3,5 pro W6 kommen wir auf folgende exemplarische Wirkungen:
[Giftstufe] [Schaden nach WdS] [ZBA Gesamtschaden] [ZBA W6 Schadenswürfe *3,5]
[1]...[3,5]...[1].....[3,5]
[2]...[7]......[4].....[7]
[3]...[10,5].[9].....[17,5]
[4]...[14]....[16]...[28]
[5]...[17,5].[25]...[45,5]
[6]...[21]....[36]...[63]
[8]...[28]....[64]...[112]
[10].[35]....[100].[175]
[13].[45,5].[169].[297,5]
[17].[59,5].[289].[507,5]
Die Wirkung nach ZBA ist bei hochstufigen Giften wesentlich verheerender als nach WdS, entspricht aber eher den Defintionen der 4 Kategorien "Nicht tödlich, tödlich, schnell tödlich und sofort tödlich".
Allerdings erhält man auch (selbst wenn man den Schaden auf den Gesamtschaden begrenzt und weitere Würfe generell verfallen) ab Stufe 8 etwa absurd hohe Werte, die eventuell noch mit gelungener WdS-KO-Probe, hoher Lebenskraft und viel Heilung überlebt werden können, aber spätestens ab Stufe 9 und 10 ist selbst mit den besten Vorraussetzungen nichts mehr zu machen, wenn man den Schaden nicht komplett ignorieren darf. Die Hälfte von "mehrmals tödlich" ist eben immer noch "mindestens einmal tödlich" um das mathematische Problem mal sehr knapp zu formulieren.
Auch beim WdS kommt man aber bei einigen der beschriebenen Gifte auf horrende Werte. Feuerzunge existiert in 2 Varianten. Stufe 5 kommt im statistischen Mittel auf (2*3,5 -2) * 5 = 25 SP, allerdings in einem Zeitraum von 25 Stunden. Der Gesamtschaden entspricht aber eher dem Wert der ZBA als dem WdS.
Stufe 6 kommt im stat. Mittel auf 2 * 3,5 * 5 = 35 SP und ist damit auch deutlich näher an den ZBA.
Omrais (Stufe 11) fügt etwa 2,5 SP/KR * 100KR = 250SP zu - innerhalb von 5 Minuten. Gelingt die KO-Probe ist man immer noch bei 125SP in der gleichen Zeit. Damit übertrifft Omrais den Wert des ZBA um etwa das Doppelte und den Gesamtschaden eines Stufe 11 Gifts nach WdS um mehr als das 6-fache. (Und diese Werte lassen mich auch an der Zusatzinfo, dass bereits Opfer solche Anschläge überlebt haben, wenn nicht gerade die KO-Probe +10 gelungen, ist auch irgendwie bezweifeln.)

Beginn und Dauer sind etwa vergleichbar.
In ZBA werden die Gifte in vier Kategorien eingeteilt, die jeweils 5 Stufen entsprechen. Im WdS ist die Angabe zunächst etwas allgemeiner gehalten, bei einem Blick auf Beginn und Dauer der genau beschriebenen Gifte fällt aber auf, dass die Einteilung der im ZBA etwa entspricht.

Zusätzlich fügen aber nach ZBA alle Gifte noch eine oder mehrere vorübergehende Veränderungen der Eigenschaften des Opfers zu.



Jetzt eure Kommentare, welche Regel der anderen vorzuziehen wäre, oder wie man beides unter einen Hut bekommt.

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Skyvaheri
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Re: allgemeine Giftregel ?

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

Nachricht der Moderation

Ich habe das mal verschoben, da dieser Post m.E. deutlich über das hinaus geht, was wir im Novizen & Eleven-Forum abhandeln.
Sky
Alle Infos zu Sky's DSA-Runde gibt es hier:

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xologrim
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allgemeine Giftregel ?

Ungelesener Beitrag von xologrim »

Hi,

aus meiner Sicht gibt es da gar nicht so viele Überschneidungen / Widersprüche, bis auf die Improvisation von Giften:
  • Sind die Gifte schon aufgearbeitet / in ihrer Wirkung detailliert beschrieben, dann verwenden wir diese genau so. Dort sind dann sowohl die Stufe (für die KO-Probe) und die Wirkung bei Erfolg/Misserfolg sowie die mögl. Nebenwirkungen (wenn vorhanden) angegeben. Das ist für die Gifte in WdS, WdA, als auch ZBA bei den jeweiligen Pflanzen/Tieren so.
  • Die KO-Probe (erschwert um Gift-Stufe, erleichtert um Resistenzen) nehmen wir immer genau so wie in WdS beschrieben. (ZBA behandelt das Thema gar nicht, also kein Widerspruch. gilt ja für andere Reglen meist auch so...)
  • Die Tabelle und Regeln in ZBA 217ff. nehmen wir zum improvisieren von Giften (Der kurze Absatz in WdS ist dazu m.M. nicht wirklich hilfreich). In der Tabelle sind giftige Pflanzen aufgeführt, deren spezifische Wirkung im Detail nicht beschrieben ist. Dies kannst Du mit dem Gift-Generator festlegen
  • Die Berechnung der Würfel für den Gesamtschaden hat m.M. einen Tippfehler: "Gesamtschaden durch 2 (aufgerundet)" --> "Gesamtschaden durch 4 (aufgerundet)". Das wird in dem Beispiel weiter unten auch so angewendet.
  • Der Gesamtschaden = Stufe * Stufe ist dabei nicht ein fester Schadenswert, sondern wird nur zur Bestimmung der Gesamt-W6 des Schadens benötigt. (Deswegen auch /4 --> 1W6 entspricht 4 SP --> Diese Rundung wird auch in vielen anderen Berechnungen so verwendet, z.B. TP-Berechnung von Waffen beim Schmieden oder Verzaubern)
  • Beispiel: Gift Stufe 5 --> Gesamtschaden = 25 --> entspricht 25/4 = 6.25 W6 --> gerundet 7W6 --> Das verteilt man zu: 1W6 je Stunde für 7 Stunden --> Der mögliche Gesamtschaden liegt also zw. 7 (7x auf W6 eine 1) und 42 (immer eine 6 gewürfelt). Der Mittelwert liegt bei 24.5, also ziemlich genau bei den am Anfang berechneten 25 SP.
Und ja, hochstufige Gifte sind tödlich (zumindest für Menschen, evtl. für manche Kreaturen mit hohen TP noch nicht).
Deshalb haben ja alle Granden in Al'Anfa auch ihren Leibmagier, der u.a. den KLARUM PURUM gut beherrschen sollte ...

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