Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.

Hast Du schon mal einen Philosophen im Spiel erlebt?

Nein, noch nie.
36
40%
Ja, als NSC.
19
21%
Ja, einen fremden SC.
18
20%
Ja, einen eigenen SC.
16
18%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 89

Benja
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Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Benja »

Hallo,

mir brennt da schon längere Zeit eine Frage unter den Nägeln, die ich hier gern mal in den Raum schmeißen will:

Wie häufig wird ein Gelehrter mit Ausrichtung Philosoph/Metaphysiker generiert und gespielt?

Ich frage das, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das häufig vorkommt... Nicht nur, dass ein größeres aventurischen Wissen und sicher auch irdisches metyphysisches Wissen notwendig ist, um so einen Char glaubhaft zu spielen, sondern es ist vorallem auch die Gruppentauglichkeit und Abenteuernützlichkeit, die mich beschäftigt.

Liebe Grüße von
Benja
Zuletzt geändert von Benja am 18.11.2009 13:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Thallian
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Thallian »

Hi,

ne sowas hab ich noch nie gespielt, bzw. bei einem anderen Spieler gesehen. Genauso wie Kapellmeister und Zuckerbäcker denke ich hat ein Philosoph in einem Heldenrollenspiel nichts zu suchen bzw. nichts zu tun.

Ich mein ein Philosoph könnte den Drachen totquatschen, aber bei weniger eloquenten Monstern wie Ogern, Orks etc. wäre sowas schnell Futter.

LG

Thallian

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Radames
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Radames »

Wenn du eine Horasreich-Intrigen-Kampagne oder dasselbe bei den Tulamiden spielst, hat das sicher was für sich. Bei kampflastigeren (also normalen Gruppen) ist der eher fehl am Platz.
Mögliche SC-Variante wäre aber ein Taugenichts, Nandus-/Phex-/Hesinde-Geweihter oder ein Magier mit hohem Philosophie-TaW, der eben noch etwas "handfesteres" kann. Ein echter Philosoph sollte auch weniger auf Wanderschaft ziehen, sondern beispielsweise in einem Fass leben ;)

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bluedragon7
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Also ich habe schon mehrfach Chars gespielt die in die Richtung gingen (meist Magier mit entsprechenden Talenten und Ansichten) aber diese Profession selber noch nicht
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Omar ben Fahrid
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Omar ben Fahrid »

Ihr vergesst ja mal wieder die lieben Bruderschestern von uuz'schönster Insel. Hier ist fast jeder ein kleine Hobby Philosoph ;)
Mein maraskanischer Schwertgeselle ist mittlerweile mit dem Mund fast schon besser als mit dem Schwert :D

Benutzer 3205 gelöscht

Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 3205 gelöscht »

Omar ben Fahrid hat geschrieben:Mein maraskanischer Schwertgeselle ist mittlerweile mit dem Mund fast schon besser als mit dem Schwert :D
Er kommt zwar von einer Insel, ist aber kein Engländer. :wink:

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Yussuf der Esel
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Yussuf der Esel »

Wieso keine Philosophen?
Ein reisender Philosoph ist doch eigentlich perfekt und irgendwie auch stimmungsvoll und realistisch.
Kampftauglich sind viele andere Chars auch nicht: Wundarzt, Handwerker oder Gaukler, aber trotzdem sind sie beliebt. Warum nicht auch mal einen Philosophen?
Schwierig ist wahrscheinlich nur das Spielen von eben solchen ohne dass es lächerlich wirkt.

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RoberttheWise
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von RoberttheWise »

Einer meiner Soieler hat nen Char mit einem relativ hohen (Wunder, dass überhaupt vorhandenen O.O) Philosoophie-Wert (ist ein profaner Alchemist). Zum Damen bequatschen meint er. Ich habe aber vor, ihm mal Texte unterzujubeln, die mit Aventurischer Philosophie zu tun haben, damit er In- wie Outgame an Stack-Owerflow stirbt^^

Schwer darzustellen finde ich solche Chars nicht. Vor allem weil die irdische Metapsysik in Aventurien schlicht nicht existiert. Nicht mal die irdischen Erkenntnisse sind anwendbar. Statdessen philosophiert man viel über das Wesen des Sykarian/Nykarian, ursprung der Götter und Dämonen usw. Dadurch bietet die Philosophie viel Zündstoff, da einige Erkenntnisse bzw. Thesen als ketzerisch angesehen werden können.

Alles in allem sich Philosophen die aventurischen Freigeister schlichthin. Ohne böse Hintergedanken aber mit viel Freizeit. Ein Hobbyphilosoph könnte durchaus eine Bereicherung sein, wenn die Philosophie mal Plotrelevanz kriegt. Ich meine: Hey, das ist ein B-Talent...
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bluedragon7
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Ich habe jetzt mal mit Ja abgestimmt, auch wenn es sich bei den Antworten 3 und 4 nicht um die genannte Profession handelt
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totoschka
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von totoschka »

Ich selbst habe einen Nandusgeweihten gespielt, der durchaus eine philosophische Ader hatte, die sich aber wertetechnisch eher in Götter/Kulte niederschlug. Dies bringt mich zu einem Problem, welches ich dem Talent Philosophie sehe. Philosophie klärt in der irdischen Welt moralische Probleme und schlägt Handlungsmöglichkeiten vor. In Aventurien sind Götter und die von ihnen vertretenen Regeln die Richtlinien, nach denen moralisches Handeln bzw.verwerfliche Taten, bewertet und teilweise sogar bestraft werden. Da die Gesetze der Zwölfe teils widersprüchlich sind gibt es hier Möglichkeiten der Diskussion, diese wird aber immer eher theologisch gefärbt sein. Das ist durchaus in Ordnung, da Aventurien ein primär mittelalterliches Setting besitzt, in dem die Religion oberster Antwortgeber ist.

totoschka

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RoberttheWise
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von RoberttheWise »

totoschka hat geschrieben:Da die Gesetze der Zwölfe teils widersprüchlich sind gibt es hier Möglichkeiten der Diskussion, diese wird aber immer eher theologisch gefärbt sein. Das ist durchaus in Ordnung, da Aventurien ein primär mittelalterliches Setting besitzt, in dem die Religion oberster Antwortgeber ist.
Und genau an diesem Punkt gilt es Götter/Kulte und Philosophie abzugrenzen. Auch irdisch beschäftigt sie sich nicht (nur) mit ethisch-moralischen Fragen. Vielmehr beschäftigt es sich mit grundlegenderen und teifgreifenden Fragen des Seins Werdens und Existierens.

Somit wären Aussagen bzw. Fragen aus Götter/kulte sowas wie: Wie heißen Praios 2 Hauptalveraniare? Wo steht der drittgrößte hessindetempel? Wann hat das Schwert der Schwerter Geburtstag? Wie ehrt man Boron angemessen?
Philosophie stellt sich eher Fragen wie: Was geschah bei Madas Frevel genau? Welchen Wesen hat die Sternenkraft? Ist das Weltgesetz Kha der absolute Bezugspunkt des Universums? Wer ist/war Satinav?

Als Schlussfolgerungen leifern beide talente gewisse ethische Normen, sprich wie verhält man sich im Sinne der oder jeniger Gottheit oder was für Konsequenzen für einen Selbst erfolgen aus meinen neuen Erkenntnissen. Götter/Kulte schaut sich dabei allerdings das allgemein Anerkannte und die Lehren der Menschlichen Diener der Götter während die Philosophie Hypothesen aufstellt und gewissermaßen neue Wege bestreitet. Letzterer Umstand bringt Philosophen auch oft ins religiöse Abseits, da ihre Thesen teils durchaus gewagt sind.

Bsp.: Madamal ist eine Mahnscheibe, von Praios an den Himmel geschleudert. Sie soll daran erinnern, wie Hessindetochter Mada sich wieder die göttliche Ordnung vergangen hat. (Erkenntnisse aus Götter/Kulte Probe -> steht im Kirchenbuch XY) Wenn nun jemand daherkommt und aller Ernstes behauptet, Mada sei die Tochter Tsas und Phexens und Madamal sei ein mondsilberner Palast, welch Phex seiner Tochter erbaut hat, um sie darin vor Praios' Zorn zu verstecken und dafür sogar noch nachvollziehbare Begründungen liefert, hat einen Platz auf dem Scheiterhaufen neben den Paktieren, Demokraten und NL-Geweihten sicher.
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Whyme
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Nein, ich habe noch keinen Philosophen/Metaphysiker (im Sinne der Profession) erlebt, weder als SC noch als NSC. Eigentlich habe ich noch gar keine profane Wissensprofession im Spiel erlebt.

Warum? Das ist eigentlich relativ einfach gesagt: in den meisten Gruppen gibt es einen Magier oder einen anderen Charakter, der gut in Wissenstalenten ist, so dass ein profaner Gelehrter einfach überflüssig ist, weil er eine schon belegte Nische besetzt. Und sollte es keinen solchen Charakter geben, dann bringen Magier und Geweihte zusätzlich zu den guten Wissenstalenten noch andere nützliche Elemente mit in das Spiel ein, so dass man wirklich ganz viel gefallen daran finden muss, wirklich nichts anderes zu tun zu haben als das Sprachrohr des Meisters für Hintergrundinformationen zu sein. ^^

LG
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Torben Bierwirth
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Torben Bierwirth »

Philosophie und Metaphaysik können als Attribute eines Charakters eine Bereicherung darstellen, als dessen Charakterfähigkeiten und Eigenheiten jedoch hoffnungslos ungeeignet. Es handelt sich um die enge Nische von nichtmal einer Hand an Talenten, die jeder Magier und zum Teil Gläubige nebenbei auf kompetente Werte ziehen kann.

Zudem muss man sich intensiv in die aventurische Geschichte / Weltanschauung / Religion einlesen, um an der Charakterdarstellung Freude zu finden- die dann jäh gebremst wird, weil sich der Rest der Gruppe selten mit diesen Schwerpunkten so intensiv auseinandersetzen möchte oder nur punktuelles Wissen besitzt.

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Varana
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Varana »

Dazu kommt, daß aventurische Philosophie fast ausschließlich Eigenarbeit ist - es gibt praktisch keine Informationen dazu. Von Roberts Fragen oben kann man mindestens die nach Kha und Satinav ebensogut als theologische Probleme auffassen (was aber auch daran liegt, daß Metaphysik und Religion sich überschneiden).

Aber Bereiche wie Moral-, Erkenntnis-, Geschichtsphilosophie, Fragen nach dem Wesen von Sprache und Begriffen oder politische und Rechtsphilosophie sind einfach nicht erfaßt, sprich: es gibt nicht mal Ansätze einer Beschreibung, v.a. nicht _alternativer_ Ansätze.
Aventurische Philosophie bleibt also fast zwangsläufig bei den üblichen Spekulationen zu Sphärenmodell und Kosmologie hängen, und ebenso zwangsläufig operiert sie sehr schnell mit autoritativen Aussagen in den Publikationen, die die einzige Sicht auf ein bestimmtes Problem sind.

Und schließlich sind die Regeln insoweit simulatorisch zutreffend, als die Tendenz auch irdisch gerade in der Philosophie ohnehin zum Universalgelehrten ging - spezialisierte Philosophen eher die Ausnahme waren (wenn sowas überhaupt möglich ist).

Zusätzlich zu den bereits genannten Aspekten - geringe Abenteuerrelevanz, Konkurrenz nützlicherer Charaktere (insbesondere Magier, aber auch Geweihte), Desinteresse der anderen Spieler - halte ich es daher für nicht besonders verwunderlich, daß Philosophen eher selten in Heldengruppen anzutreffen sind.

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Iona
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Iona »

Ich habe tatsächlich eine bornländische Philosophin/Metaphysikerin.
Meine allererste Heldin sogar und habe sie auch eine Weile gespielt.

Ich muss zugeben, dass ich mich damals noch nicht so gut im aventurischen Kontext ausgekannt habe, aber ich habe im Rollenspiel einfach "irdische" philosophische Ansätze einfließen lassen (bzw. ausgewählt), die sich im Endeffekt nicht von aventurischen unterscheiden.

Gut, es kommt auf die Gruppe an und in der Gruppe, mit der sie rumgezogen ist, wurde sie schon eher "belächelt". Aber da sie sich rührend um sie gekümmert haben bei Kämpfen und in der Wildnis wars für mich ein sehr guter Einstiegscharakter, weil sie nunmal von sich aus schon nicht sooo viel konnte und ich daher nicht viel wissen musste und mich auf andere Dinge konzentrieren konnte.

Mittlerweile (wie das mit allerersten Heldinnen so ist) spiele ich sie nicht mehr, aber wenn ich das so höre, sollte ich sie vielleicht noch einmal reaktivieren.

Aus dem Konzept der Gelehrten ist mittlerweile eine Völker- und Sagenkundlerin geworden. Die kann auch weder zaubern noch rummirakeln noch richtig kämpfen, aber dennoch weiß ich von keiner Gruppe, der sie wirklich zur Last gefallen ist, da sie nunmal andere Fähigkeiten hat.

Denke, dazu könnte man auch ein Philosophin trimmen. Also - Verständigung, Gesellschaftstalente hoch...
Und in Detektivabenteuern können solche Helden finde ich durchaus sehr nützlich sein. Was bringen einem da fünf Blechdosen, wenn ein Teil des Rätsels Lösung in irgendweiner Bibliothek versteckt liegt ;)

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Radames
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Radames »

Varana hat geschrieben:politische und Rechtsphilosophie sind einfach nicht erfaßt, sprich: es gibt nicht mal Ansätze einer Beschreibung, v.a. nicht _alternativer_ Ansätze.
Was die Rechtsphilosophie angeht, so lehne ich mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich annehme, dass die in Aventurien im Vergleich zu heute wirklich unterentwickelt ist. Generell wird man entweder Praios und seine Berührung des Steins der Weisen als Quelle des menschlichen Rechtsempfindens sehen (theologische Variante), oder eben Naturrechtler sein.
Der Gesellschaftsvertrag oder gar die Reine Rechtslehre/der Rechtspositivismus dürften in Aventurien absolut unbekannt sein.

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Frenni
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Frenni »

Naja, ich finde die Frage ein bisschen unfair gestellt, denn wie schon oben erwähnt (->Zuckerbäcker, Kapellmeister) gibt es in WdH ja nun wirklich unendlich viele "nutzlose" Professionen.
Selbst bei den Kämpferischen gibt es einige, die wahrscheinlich kaum jemand wählt; allein, weil man nicht auf die Idee kommt, dort nach ungewöhnlichen Professionen zu suchen! Oder hat hier schonmal jemand einen Schließer oder einen Akademiegardisten gespielt?

Ich persönlich mag DSA allerdings gerade wegen dieser unnützen Vielfalt. Letztlich peppen doch solche Charaktere die Gruppe auf - und gerade ein Philosoph kann viele "Meisterinformationen" ins Spiel bringen, die den Helden sonst verborgen bleiben würden.
Zuletzt geändert von Frenni am 19.11.2009 10:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Radames
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Radames »

Viele dieser unnützen Professionen sind einerseits dazu da, wichtigen NSCs ein vernünftiges Profil zu geben, andererseits (sowas wie Akademiegardist), um abgestimmte Runden spielen zu können. Wenn unser meister keine Zeit hat, etwas vorzubereiten, kommt es schonmal vor, dass einer von uns ein Abenteuer zusammenstellt, schnell ein paar Chars generiert und diese dann gespielt werden. So haben wir auch mal die Bannstrahlergruppe gespielt, war echt witzig.
Dasselbe kann man mit einer Einsatztruppe des ODL oder der Ritter des immerwährenden Kampfes machen.
Zuletzt geändert von Radames am 19.11.2009 11:16, insgesamt 1-mal geändert.

Torangan
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Torangan »

Viele solcher Chars machen halt vor allem in der passenden Begleitung Sinn. Der Akademiegardist begleitet den Geweihten der keine Ahnung vom Kampf hat (z.B. einen Drakoniter) und der Philosoph passt ins Gefolge eines etwas höheren Adligen.
Dürfte aber vermutlich außerhalb passend ausgesuchter Abenteuer und Kampagnen wenig Spass machen so manches davon zu spielen. Außer der entwickelt sich in den ersten, passenden, Abenteuern deutlich weiter.

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Prometheus
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Prometheus »

Ich verstehe nicht wirklich, was an einem Philosophen so unnütz sein soll.

Der Einwand:
Whyme hat geschrieben:in den meisten Gruppen gibt es einen Magier oder einen anderen Charakter, der gut in Wissenstalenten ist, so dass ein profaner Gelehrter einfach überflüssig ist, weil er eine schon belegte Nische besetzt.
gilt für mich nicht wirklich. Denn der Magier muss seine Zauber und SF erlernen, während ein unmagischer Gelehrter viel mehr AP in Wissenstalente, Sprachen und Klugheit stecken kann. Und gerade ein Philosoph bringt m.e. eine hervorragende Motivation mit, wahrhaft breites Wissen erlangen zu wollen...

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Scoon
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Scoon »

Ich habe mal einen Yogiverschnitt im Spiel erlebt. Der Spieler hatte jedoch nach recht kurzer Zeit keine Lust mehr auf den SC, weil das eigentliche Image (weißer Lebenskünstler) im Spiel einfach nicht zu verwirklichen war. So lange Wissenstalente eine B-Kategorie bleiben, werden zudem Magier und Geweihte Gelehrten weiterhin den Rang ablaufen.

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Varana
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Varana »

Radames: Zugestanden - da waren die entsprechenden irdischen Epochen ja ähnlich; einen gewaltigen Sprung nach vorne macht dieses Gebiet ja nicht umsonst mit der Aufklärung.
Wobei die praiotische Theologie hier durchaus philosophische Diskussionen führen wird - die Frage nach "Recht und Gerechtigkeit" wird ja (wie an den Braniboriern zu sehen) auch innerhalb der Praioskirche nicht einheitlich beantwortet. Das Verhältnis von göttlichem und Naturrecht wäre auch so ein Thema. Da man auch sonst hier und da spätere Ideen nach Aventurien übernommen hat, könnte ich mir die Grundlagen des Gesellschaftsvertrags auch im Umfeld der Tsa- oder besonders Nandus-Kirche vorstellen.

Das ist eben ein Bereich, in dem sich Philosophie und Theologie überschneiden. Aber grundsätzlich hast du natürlich recht, daß besonders auf diesem Gebiet irdisch inzwischen sehr viel passiert ist (auf anderen ja auch). Mir ging es in der Aufzählung in erster Linie darum, von der ewigen Gleichsetzung "Philosophie = Sphärenspekulation" wegzukommen, also auch andere philosophische Felder aufzuführen außer der Metaphysik...

Prometheus: Klugheit brauchen Magier mindestens genauso viel. Sprachen häufig auch - zumindest diejenigen, in denen man philosophische Traktate erwarten kann (Garethi, Bosparano, Aureliani, Tulamidya, Urtulamidya, evtl. irgendwas Echsisches), sind auch genau die, in denen magische Literatur geschrieben ist - auch hier überschneiden sich die Gebiete. Dazu sind Wissenstalente und Sprachen nun wirklich billig; sooo viel hängt der Magier da nicht hinterher (vorausgesetzt natürlich, er sucht sich diese Talentbereiche als Schwerpunkt im weltlichen Bereich, was aber eben nahe liegt).

Die Frage ist eben: Macht der gewaltige Zugewinn an Möglichkeiten in vielerlei Gebieten, den ein Magier mit sich bringt, die paar Punkte in exotischen Wissenstalenten wett, die er höchstens einem Vollzeitphilosophen hinterherhängt? Und diese Frage dürfte in geschätzt 90% der Fälle mit einem deutlichen "Nein" beantwortet werden. :)

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Radames
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Radames »

Interessant wäre es sicher, so etwas zu spielen mit dem Globalziel, den aventurischen Ketgorischen Imperativ zu entwickeln (der bei uns im wissenschaftlichen Diskurs zum Strafrecht immer gerne zitiert wird).
Was die Vermischung von theologischen und philosophischen Fragen angeht (weil du gerade die Braniborer erwähnt hast), so darf man nicht vergessen, dass vom Ende der klassisch grichischen(/römischen) Philosophie bis zu Macchiavelli (und hier sind eher 'i discorsi' als 'il principe' wichtig, vom theoretischen Standpunkt her) alle Staatsphilosophen eigentlich Kirchenmänner waren, wie Augustinus oder Thomas von Aquin. Das ist kein Widerspruch sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass sich beide Gebiete mit sehr ähnlichen Fragen beschäftigen, und die Geistesgrößen lange Zeit theologisch gebildet waren. Insofern wäre es in einer Gesellschaft wie den mittelländisch aventurischen naheliegend, dass Philosophen oft Geweihte sind (Hesinde, Nandus, Praios und vereinzelt ein paar Andere). Maraskaner sidn sowieso alle Philosophen (breitgefächerte Bildung mit Meuchelmörder) ;) und bei den Tulamiden gibt es auch einige nciht kirchliche Philosophen. Im Mittelreich muss man da shcon eher eine Kirche angehören oder von Adel sein, um auf einen anständigen Brotberuf verzichten zu können...

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Whyme
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Prometheus hat geschrieben:Ich verstehe nicht wirklich, was an einem Philosophen so unnütz sein soll.

Der Einwand:
Whyme hat geschrieben:in den meisten Gruppen gibt es einen Magier oder einen anderen Charakter, der gut in Wissenstalenten ist, so dass ein profaner Gelehrter einfach überflüssig ist, weil er eine schon belegte Nische besetzt.
gilt für mich nicht wirklich. Denn der Magier muss seine Zauber und SF erlernen, während ein unmagischer Gelehrter viel mehr AP in Wissenstalente, Sprachen und Klugheit stecken kann. Und gerade ein Philosoph bringt m.e. eine hervorragende Motivation mit, wahrhaft breites Wissen erlangen zu wollen...
Du brauchst aber nicht viele AP um auch in den Wissensgebieten stark zu werden. Ich spiele nun schon ne Weile Magier und obwohl ich Zauber gesteigert und SFs gekauft haben, waren schnell mehrere Wissenstalente im Bereich TaW 7-15 dabei, was schon recht ordentlich ist. Schlechte Magier waren das trotzdem nicht. Man bekommt ja auch ab und an mal ne SE...

EDIT: Und was speziell den Philosophen angeht: Gerade das Haupttalent des Philosophen, nämlich die Philosophie, kommt Ingame so gut wie gar nicht zum tragen. Es ist seit seiner Einführung in noch keiner meiner Runden vorgekommen, dass das Talent irgendeinen Vorteil gebracht hätte oder sein Fehlen irgendeinen Nachteil gehabt hätte. Und vielleicht entspricht das nicht den Regeln der Rollenspiel-Polizei, aber selbst wenn ich meine Charaktere mit breit gefächerten Kenntnissen versehe, möchte ich doch, dass mein stärkstes Talent auch etwas zum Abenteuerlösen beiträgt...

LG
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Zuletzt geändert von Whyme am 19.11.2009 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
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InFlames
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von InFlames »

Hallo zusammen,

Erlebt habe ich einen Philosophen im Spiel noch nicht. Weder als SC noch als NSC.
Selbst einen solchen zu spielen halte ich für sehr schwierig... Eine so genannte "rollenspieltechnische Herausforderung" :P
Nun ist die Frage ob so etwas, wie bereits eingeworfen, in einem Helden-Rollenspiel etwas zu suchen hat.
Meiner Meinung nach würde ein solcher Charakter für mich persönlich nicht in Frage kommen. Allerdings soll DSA doch auch für eine breite Masse bereit stehen und wem solchen Rollenspiel liegt, bei dem sehe ich keinen Grund ihn seinen Philosophen nicht spielen zu lassen.

Als NSC kann ich mir einen Metaphysiker oder Philosophen durchaus vorstellen. Allerdings sollte er gut ausgearbeitet sein und gut in den Plot passen.

Gruß InFlames

Luzius
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Luzius »

Viele meiner Charaktere haben eine philosophische oder theologische Ader. Mein Fasarer Herrschaftsmagier hat sich eingehend mit der Frage beschäftigt, ob der menschliche Geist frei sein kann während mein Kusliker Verwandlungsmagier nach dem Ursprung des Bösen forscht. Mein Praiosgeweihter studiert den großen Philosophen Avestopheles, um so Erkenntnisse über Ethik und Staatskunst zu erlangen und somit Praios näher zu kommen.

Dennoch würde ich nie einen Philosophen "von Profession aus" spielen, weil er einer Heldengruppe schlicht nichts bringt. Er kann zwar gut reden, doch fehlt ihm der entsprechende Wert auf Staatskunst, Überreden und Gassenwissen, um als sozialer Charakter nützlich zu sein. Einen hohen Überzeugenwert kann man nämlich aus Zeitgründen meist nicht einsetzen.
Des Weiteren hat das Talent Philosophie die Besonderheit, dass man als Abenteurer wirklich nur damit zu tun hat, wenn der Spielleiter ein Abenteuer unbedingt darauf auslegt. (z.B. bei einer neoillaristischen Sekte)

Ein weiterer kritischer Punkt liegt in den Entwicklungsmöglichkeiten. Von den Attributen her ist es unwahrscheinlich, dass ein Philosoph großes Potential zum Kämpfer hat. Magiebegabt ist er auch nicht. Die Entwicklung vom Philosophen zum Höfling oder Taugenichts hingegen erscheint mir etwas merkwürdig. Die würde bei einem Rechtskundler besser passen. Da bleibt dann eigendlich nur noch das Feld der Naturcharaktere. Zwar ist ein eremitischer Philosoph, der perfekt in der Wildniss klarkommt, cool, doch warum sollte der mit einer Heldengruppe herumlaufen?

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Cyberian Korninger
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Cyberian Korninger »

Spielverderberalarm, Achtung Rollenspielpolizei:
Magier zählen nicht und Geweihte auch nicht...

Ich möchte hiermit das Ergebnis der Umfrage anfechten :-)

Der Fredersteller fragt sich nach Gruppentauglichkeit und Abenteuernützlichkeit.

Und da ist ein Vollblutphilosoph ohne große Axt definitiv was anderes als ein Magier oder Geweihter der nebenbei so ein bischen herumphilosophiert. Das macht Bauer Alrik in der Taverne nämlich auch, der hat hier aber nicht mit Ja gestimmt.

Nur Tsageweihte sind erlaubt die haben auch keine große Axt.
Zuletzt geändert von Cyberian Korninger am 27.11.2009 19:19, insgesamt 2-mal geändert.

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Mythraelis
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Mythraelis »

Nur als NSC, oder als "Hobby" eines anderen Chars.

Liegt aber auch daran, dass wir eh kaum vorwärts kommen beim Spielen, daher konzentrieren wir uns eher auf die großen Kampagnen und da meist ein oder zwei Magier vorhanden sind, würden sich die Chars da zu stark überschneiden.

Wir alle lieben philosophische Debatten, aber halt nicht nur und irgendwann sind die Themen auch mal durch.
Ausserdem spiele ich oder andere als Spieler halt gern etwas, was wir im realen Leben nicht sind. :-)

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Whyme
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Whyme »

@ CK

Und worin besteht dieser gewaltige Unterschied zwischen einem Vollblut-Philosophen und einem Magier, der sich mit Philosophie beschäftigt? Gleicher TaW = Gleiches Können. Sonst macht das Talentsystem keinen Sinn. Wo also sollen Unterschiede sein?

Edit: Und nehmen wir mal an, Du könntest dafür irgendeine schlüssige Argumentation finden... worin soll der abenteurrelevante Mehrwert eines profanen Vollblutphilosophen liegen?

LG
Whyme
Zuletzt geändert von Whyme am 27.11.2009 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
Die zwei wichtigsten Tage in deinem Leben sind der, an dem du geboren wurdest
und der, an dem Du weißt, wofür.

Luzius
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Re: Gelehrter: Philosoph/Metaphysiker - wie häufig im Spiel?

Ungelesener Beitrag von Luzius »

Wenn Tsageweihte zählen hätte ich ja für ja stimmen müssen^^

Ich habe die Fragestellung so verstanden, dass der Philosoph als Profession gemeint war und eben nicht der Philosoph als Experte.

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