Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
Benutzeravatar
chizuranjida
Posts in topic: 10
Beiträge: 3519
Registriert: 02.03.2006 06:32
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Assaltaro hat geschrieben: 20.02.2019 15:29Ich denke, das Problem ist hier wirklich viel mehr, dass für die Schwarzen Lande andere Gebiete weichen mussten, die ebenfalls ihre Fans hatten. Wären die Schwarzen Lande einfach schon immer ein Teil von Aventurien gewesen, hätte sich bestimmt keiner beschwert.
Doch. Das Problem, dass man irgendwo nebenan freilaufende Dämonen im Hinterhof hat, wäre auch dann dagewesen, und hätte sich auch dann eigentlich irgendwie auswirken müssen.
Gut, eine Halbinsel im Eismeer, ein abgelegenes Bergtal in der Maraskankette - denkbar. Aber nichts von der Größe und Erreichbarkeit Orons, Tobriens oder der Blutigen See.

Apropos Blutige See: Eine der Sachen, die mich bei Einführung der Schwarzen Lande gestört haben, war, dass sie eigentlich einen guten Teil des restlichen Aventuriens mit hätten ruinieren müssen, was man nur durch stures Ignorieren verhindern konnte.
Seehandel war immer schon als riskant beschrieben; das Bornland eigentlich immer schon abgelegen. Jetzt kam die Blutige See dazu, und in der Borbarads-Erben-Box gab es irgendwelche Würfeltabellen, nach denen eigentlich kein Schiffskonvoi eine Chance hatte, da durch zu kommen. Aber selbst wenn ab und zu einer durchgekommen ist - die Preise im Seehandel an der Ostküste müssten dramatisch gestiegen sein. Wichtig dabei: die Getreidepreise, denn ein guter Teil des aranischen Ackerlands war mit Oron ja auch weg.
Zugleich blockierte das Eisreich eigentlich den Viehtrieb der Nivesen nach Festum, und im Bornland selber wurde zeitweise ja auch gekämpft.
Das Bornland hätte weitgehend isoliert sein und eine verheerende Hungersnot erleben müssen.
Was kam? Nix.

Blutige-See-Piraten, Krakonier und sowas sollten tulamidische Fischer und Küstendörfer überfallen. Es hätte dort eine Flucht von der Küste und aus den wegen zusammengebrochenen Seehandels verarmten Küstenstädten ins Hinterland geben müssen.

Da die Blutige See zu tödlich war, um noch einen intensiven Seehandel zuzulassen, hätten sich die Piraten der Piratenküste innerhalb kurzer Zeit selbst arbeitslos gemacht, womit auch dieser Schauplatz wieder weggebrochen wäre.

Da sind wir beim zweiten Punkt, was mich an den Schwarzen Landen (nach Borbarad-Box) störte: Sie waren zu tödlich, um zu funktionieren. Tobrien war auch vorher schon als eher karg und arm beschrieben. Der maraskanische Dschungel mit seinen fiesen Gift- und Krabbelviechern war auch vorher schon sehr gefährlich gewesen. Jetzt kam dämonische Verseuchung dazu. Dort konnte mittelfristig eigentlich keine Bevölkerung überleben, die mit ihrer Landwirtschaft Heere und Piraten ernähren hätte können.
(Oron vielleicht ausgenommen.)
Gut, Untote, Daimoniden, Paktierer - sowas konnte sich da glaubwürdig 'rumtreiben. Normale Bauern und Söldner eher nicht.
Auch für Heldengruppen war, soweit ich mich an Beschreibungen und Würfeltabellen erinnere, die Gegend einfach nur beim Durchreisen schon ziemlich sicher tödlich, mit verseuchtem Trinkwasser, Spontanmutationen etc.

Also: die Schwarzen Lande waren mir zu tödlich, um dort zu spielen, und auch zu tödlich, um in dieser Form länger zu existieren, weil die Bevölkerung aussterben musste.
Es passte alles nicht zusammen - noch schlechter als Horasreich und Weiden auf demselben Kontinent.
Herr der Welt hat geschrieben: 20.02.2019 11:03Da DSA davon lebt, viele Settings zu bedienen, sehe ich nicht, wieso Horror nicht auch dazugehören sollte. Fraglich, ob es dazu so etwas wie die Schwarzen Lande braucht
Ich persönlich mache mir nichts aus Horror-Abenteuern, hätte aber auch nichts gegen ein entsprechendes Setting, nur halt nicht gerade dieses.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 20.02.2019 13:18beim Dämonenkaiserreich stellt sich dagegen die Frage, warum die Leute da überhaupt wohnen bleiben und nicht in Scharen in das relativ nahe "freie Mittelreich" fliehen.
Vermutlich weil sie unterwegs sterben. :ijw: Untote laufen nicht mehr weg.
Eadee hat geschrieben: 20.02.2019 20:55Von der Selbstverständlichkeit des Heldentums in DSA (was das Markenzeichen f0r DSA schlechthin war) wie es zu DSA2 bzw Anfang DSA3 üblich war,
Man konnte aber in DSA2 auch schon Streuner spielen, brutale Thorwal-Piraten, Kopfjäger aus dem Urwald, und vielleicht auch schon Söldner, nicht nur selbstlose strahlende Ritter. Auch wenn einige Abenteuer der Frühzeit versucht haben, ein gewisses Verhalten durchzudrücken (immer gegen Al'anfa, und alles was Nahema macht ist lustig ...), waren geldgierige und moralisch nicht reinweiße Helden lange eingeplant. Nur "Murder-Hobos" oder wie das heißt nicht.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

Benutzeravatar
Rhonda Eilwind
Moderation
Moderation
Posts in topic: 6
Beiträge: 5705
Registriert: 12.10.2017 01:31
Geschlecht:

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

chizuranjida hat geschrieben: 20.02.2019 22:57Da sind wir beim zweiten Punkt, was mich an den Schwarzen Landen (nach Borbarad-Box) störte: Sie waren zu tödlich, um zu funktionieren.
Jupp. Sehe ich genauso- Also, empfand ich damals ähnlich.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Benutzeravatar
DnD-Flüchtling
Posts in topic: 13
Beiträge: 2441
Registriert: 18.11.2018 19:25

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

chizuranjida hat geschrieben: 20.02.2019 22:57Apropos Blutige See: Eine der Sachen, die mich bei Einführung der Schwarzen Lande gestört haben, war, dass sie eigentlich einen guten Teil des restlichen Aventuriens mit hätten ruinieren müssen, was man nur durch stures Ignorieren verhindern konnte.
Seehandel war immer schon als riskant beschrieben; das Bornland eigentlich immer schon abgelegen. Jetzt kam die Blutige See dazu, und in der Borbarads-Erben-Box gab es irgendwelche Würfeltabellen, nach denen eigentlich kein Schiffskonvoi eine Chance hatte, da durch zu kommen. Aber selbst wenn ab und zu einer durchgekommen ist - die Preise im Seehandel an der Ostküste müssten dramatisch gestiegen sein. Wichtig dabei: die Getreidepreise, denn ein guter Teil des aranischen Ackerlands war mit Oron ja auch weg.
Zugleich blockierte das Eisreich eigentlich den Viehtrieb der Nivesen nach Festum, und im Bornland selber wurde zeitweise ja auch gekämpft.
Das Bornland hätte weitgehend isoliert sein und eine verheerende Hungersnot erleben müssen.
Was kam? Nix.

Blutige-See-Piraten, Krakonier und sowas sollten tulamidische Fischer und Küstendörfer überfallen. Es hätte dort eine Flucht von der Küste und aus den wegen zusammengebrochenen Seehandels verarmten Küstenstädten ins Hinterland geben müssen.

Da die Blutige See zu tödlich war, um noch einen intensiven Seehandel zuzulassen, hätten sich die Piraten der Piratenküste innerhalb kurzer Zeit selbst arbeitslos gemacht, womit auch dieser Schauplatz wieder weggebrochen wäre.
Ein weiteres Problem schön zusammengefasst.
Die ganzen SL sehen zwar auf den ersten Blick ganz cool aus, wenn man sich nicht am Stilunterschied zum status quo ante-Aventurien stört, aber sobald man dann realweltliche Logik auf die Mechanismen des Settings anwendet, bricht das ganze wie ein Kartenhaus zusammen.

Es gibt sogar ein passendes Trope dafür (ich liebe TV Tropes...): https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/ ... dHolocaust

Benutzeravatar
Baal Zephon
Posts in topic: 14
Beiträge: 1884
Registriert: 21.06.2017 18:05
Wohnort: Baden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Vollkommene Zustimmung zu „zu tödlich“ Ja. Definitiv zu tödlich. Das wurde verkehrt aufgezogen... vor allem das mit den bescheidenen Würfeltabellen.
Von der Beschreibung her (abgesehen von der fürchterlich plumpen Präsentation des Blekelelschen)wäre Oron fast schon funktional, weil eben nur die Elite in den Kulten war. Wenn man das ganze eleganter aufgezogen hätte wäre man nicht in der Erklärungsnot gewesen. Grade Glorania hätte eigentlich kaum wen interessiert zb. Weil am AdW. Ähnlich wie Maraskan. Ein Retcon und etwas Relativierung (etwas was bei DSA meiner Erfahrung nach nie ein Problem war) hätte man die meisten Probleme gelöst
Edit: Weiters eine Ehrliche Frage,
Eadee hat geschrieben: 20.02.2019 22:37Warum musste man also DSA, was sich in dieser Eigenschaft ausgezeichnet hat, genau um dieses Heldentum berauben?
Wieso meinst du dass DSA mit den schwarzen Landen des Heldentums beraubt wurde? In wie fern haben die SL es dir oder jemand anderem genommen einen Selbstlosen Rechtschaffen guten Helden zu spielen? Das kann man in jedem Setting. Das Geht in Vampire, Shadowrun und Cthulu genau so, wieso soll DSA das verloren haben, nur weil die SL hald da waren? Weil dieses eine Setting es nicht fördert oder es nicht mehr offiziell Forciert wurde, zumindestens nicht so wie davor?
Ein Herz für Dämonen!

Benutzeravatar
Eadee
Posts in topic: 21
Beiträge: 4500
Registriert: 31.10.2016 15:51
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Die Existenz der Schwarzen Lande hat einen dazu gezwungen das Heldendasein an den Haken zu hängen wenn man im offiziellen Metaplot bleiben will. Denn entweder ignoriert der Held die SL und ist damit ein Depp oder Egoist oder er unternimmt was gegen die SL und dann verlässt man das offizielle Aventurien sobald er Erfolg hat. Solange er keinen Erfolg hat muss er sich weiter mit den SL beschäftigen. Und nur wenige Spielen DSA um einen dauerhaften Krieg gegen Dämonen und ihre Paktierer auszuspielen. Es ist halt bescheuert 20% des Kontinents so sehr zu verderben dass sich die Helden mit den "sauberen" 80% wo das Spielen noch Spaß machen würde nicht mehr beschäftigen können.
chizuranjida hat geschrieben: 20.02.2019 22:57waren geldgierige und moralisch nicht reinweiße Helden lange eingeplant. Nur "Murder-Hobos" oder wie das heißt nicht.
Ja, dunkle Seiten waren in Ordnung, auch zwielichtige Vorgehensweisen waren vollkommen legitim. Trotzdem ging man davon aus dass trotz aller Geldgeilheit und dunkler Seiten man Helden(tm) spielte, also Charaktere die prinzipiell versuchen das Richtige(tm) zu tun wenn es notwendig ist. Und was wäre eine größere Notwendigkeit als die Schwarzen Lande?
Hier könnte ihre Signatur stehen.

Benutzeravatar
Baal Zephon
Posts in topic: 14
Beiträge: 1884
Registriert: 21.06.2017 18:05
Wohnort: Baden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 07:57Die Existenz der Schwarzen Lande hat einen dazu gezwungen das Heldendasein an den Haken zu hängen wenn man im offiziellen Metaplot bleiben will. Denn entweder ignoriert der Held die SL und ist damit ein Depp oder Egoist oder er unternimmt was gegen die SL und dann verlässt man das offizielle Aventurien sobald er Erfolg hat. Solange er keinen Erfolg hat muss er sich weiter mit den SL beschäftigen. Und nur wenige Spielen DSA um einen dauerhaften Krieg gegen Dämonen und ihre Paktierer auszuspielen. Es ist halt bescheuert 20% des Kontinents so sehr zu verderben dass sich die Helden mit den "sauberen" 80% wo das Spielen noch Spaß machen würde nicht mehr beschäftigen können.?
Was hindert sie daran? Hat der Kosch keine Probleme mehr nur weil Warunk im Blut ertrinkt? Und wenn das Problem ist dass einem der Metaplot ab der Stelle keinen Spaß mehr macht, warum will man ihn dann weiter bespielen? Gibt es für die Zeit keine offiziellen Abenteuer die sich mit etwas anderem beschäftigen?
Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 07:57
chizuranjida hat geschrieben: 20.02.2019 22:57waren geldgierige und moralisch nicht reinweiße Helden lange eingeplant. Nur "Murder-Hobos" oder wie das heißt nicht.
Ja, dunkle Seiten waren in Ordnung, auch zwielichtige Vorgehensweisen waren vollkommen legitim. Trotzdem ging man davon aus dass trotz aller Geldgeilheit und dunkler Seiten man Helden(tm) spielte, also Charaktere die prinzipiell versuchen das Richtige(tm) zu tun wenn es notwendig ist. Und was wäre eine größere Notwendigkeit als die Schwarzen Lande?
Seine Heimat vor einfallenden Thorwalern schützen? Zu verhindern dass die Horasische Marine die eigene Hauptstadt zerbombt? Den Fischfressern was zu denken zu geben? Die Interessen seiner Familie gegenüber Bornischem Raubbau im Südmeer verteidigen. Ur Tulamidische Gräber erforschen um dem Vermächtnis seiner Ahnen auf die Schliche zu kommen und den Schatten der Güldenländischen Invasoren abzustreifen? Die Gelegenheit nutzen um Albernia vom Joch des Failed State Mittelreich zu befreien? Ungläubige Heiden aus Südalmada raus zu schmeißen? Sterneneisen in den Sveltlanden fördern um reich zu werden?
Es ist vielleicht ein Schock das zu hören, aber nicht alles dreht sich um das Mittelreich. Immer noch genug und genug Plots sind möglich, aber ernsthaft.... solange die Dämonenknechte sich untereinander Hauen (Tobrien) oder am ADW sitzen (Maraskan&Glorania) oder halbwegs zivilisiert bleiben und mit sich reden lassen (Oron) können sie auswärtigen Lande sich zurücklehnen und zuschauen, eventuell die Grenzen stärken und das ist es. Klar für Garethien und das Östliche Mittelreich ist das Bescheiden aber überall anderes im Prinzip kein Problem, solange man nicht zu lange darüber nachdenkt (Was man in DSA aber nie machen sollte mMn., sobald man das Bühnenbild schief ansieht bricht es zusammen)
Ein Herz für Dämonen!

Benutzeravatar
Eadee
Posts in topic: 21
Beiträge: 4500
Registriert: 31.10.2016 15:51
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Baal Zephon hat geschrieben: 21.02.2019 08:43Es ist vielleicht ein Schock das zu hören, aber nicht alles dreht sich um das Mittelreich.
Die Schwarzen Lande sind, wenn man sie ernst nimmt eine Bedrohung für ganz Aventurien, nicht für das Mittelreich. Ja, das Mittelreich hat dafür Land opfern müssen aber während ein großteil der zivilisierten Welt sich darauf geeinigt hat dass Dämonen jetzt doof sind und man sie nicht mehr einsetzen darf, stellen die Schwarzen Lande quasi nur ein Zuchtprogramm für Blutopfer dar um mehr und mächtigere Dämonen auf die Welt loslassen zu können. Das ist als hätten alle Großmächte der Welt ihr Atomwaffenarsenal eingestampft und würden däumchendrehend zusehen wie ein einzelnes diktatorisches Land erfolgreich an Atomwaffen forscht und ungehindert aufrüstet. Statt diese Gefahr, die die gesamte Welt bedroht zu bekämpfen beschließen die großen Mächte lieber sich darum zu streiten wer die nächsten olympischen Spiele hostet.
Wenn man selbst jegliche Beschwörung von Dämonen verbietet muss man auch zusehen dass keine anderen Reiche Dämonenhorden aufstellen. Gerade in der G7 sollte die Welt eigentlich gelernt haben dass man Dämonologen nicht vor sich hinwerkeln lassen sollte. Heute das Mittelreich, Morgen Bornland übermorgen Horasreich und Al'Anfa läuft einfach über wenn es gerade profitabel erscheint.

An welchem Punkt man da sich als Held fühlen kann wenn man die Schwarzen Lande ingame ignoriert kann ich nicht nachvollziehen. Deswegen ist der Metaplot Aventuriens für mich seit der G7 tot.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

Benutzeravatar
Herr der Welt
Moderation
Moderation
Posts in topic: 8
Beiträge: 4811
Registriert: 10.03.2010 10:43

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 07:57Die Existenz der Schwarzen Lande hat einen dazu gezwungen das Heldendasein an den Haken zu hängen wenn man im offiziellen Metaplot bleiben will. Denn entweder ignoriert der Held die SL und ist damit ein Depp oder Egoist oder er unternimmt was gegen die SL und dann verlässt man das offizielle Aventurien sobald er Erfolg hat.
Im offiziellen Metaplot werden die Schwarzen Lande von ganzen Reichen weitgehend ignoriert. Es gibt keine Abenteuer nach 1021 BF, in denen sich Tulamiden oder Horasier um die Bekämpfung der Paktiererreiche mit den mächtigsten dämonischen Artefakten der Welt kümmern oder irgendwie sonderlich scheren (solange es nicht unmittelbare Bedrohungen betrifft). Das Argument funktioniert also nicht über den offiziellen Metaplot, weil Hintergrundsetzungen nicht Plausibilitätskriterien folgen in Aventurien ein Regionalismus festzustellen ist, durch den jede Region in ihrer Entwicklung mehr oder weniger isoliert zu betrachten ist. So etwas wie einen Metaplot gibt es also, wenn überhaupt, nur regional. insofern kann man das angeblich dominierende Horror-Setting genauso ignorieren, wie es faktisch die nicht betroffenen Regionen auch tun.
Ich verstehe aber sehr gut, dass man mit diesen Setzungen - ebenso wie mit den Schwarzen Landen an sich, die ja auch nur Folge dieser Mechanismen sind, nach denen Aventurien (analytisch betrachtet) funktioniert - nicht einverstanden sein kann.

Ansonsten funktionieren auch lokale Horror-Settings. Selbst wenn man also die Schwarzen Lande nicht in seinem Aventurien implementiert, weil man etwa ein ganzheitlich betrachtetes Aventurien plausibel darauf reagieren lässt. Selbst ein bereits zwischen 1021 und 1025 BF weitgehend befreites Tobrien hätte ja Potential für allerlei düstere Szenarien und wäre noch immer betroffen von den Verheerungen des Krieges mitsamt der dämonischen Schrecken, die dabei eingesetzt wurden.

Zur Breite des Horror-Begriffs, der ja wörtlich erst einmal nur für empfundenes Grauen, Schrecken oder Ekel (idealerweise auf Seiten des Rezipienten) steht: Natürlich fallen darunter auch Zombie-Splatter-Kämpfe oder Tentakelmonster-Verfolgungen. Dabei kommt aber sicher eine ganz andere Stimmung auf als bei sublimen, nicht fassbaren Bedrohungen, die eher Anspannung erzeugen. Wiederum erzeugt das Erleben von (nicht durch Splatter überzeichneter) Gewalt an Menschen einen ganz anderen Horror. So wie sich Filme wie „Dawn of the Dead“, „The Thing“, „Martyrs“ oder „Die Vögel“ ganz grundsätzlich - trotz jeweils vorhandener Horror-Elemente - unterscheiden und jeweils natürlich nicht kompatibel sind, muss man sich beim Entwurf eines Horror-Settings in einem Spiel bzw. in einem Szenario überlegen, welche Spielart des Genres man bedienen möchte.
Die Schwarzen Lande wollten alles auf einmal und gewissermaßen institutionalisiert. Das kann nur schlecht oder ungewollt komisch wirken, insbesondere wenn man die verschiedenen Gruselparks, die in "Borbarads Erben" sogar in genau der Hinsicht für die Heptarchien beschrieben werden, in eine lebendige Spielwelt eingliedern möchte.

Benutzeravatar
Baal Zephon
Posts in topic: 14
Beiträge: 1884
Registriert: 21.06.2017 18:05
Wohnort: Baden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Da kloppen sich ein paar Zwergstaaten untereinander die fragwürdige Mittel einsetzen... Solange die sich nicht einigen können kann man abwarten bis die sich gegenseitig ausgeblutet haben... Ich sehe das nicht als Atomaren Konflikt (Die "Guten" Haben statt der Dämonen eben die Götter und diverse Elementare auf ihrer Seite, wehrlos sind die nicht) sondern wenn wir es irdisch vergleichen wollen, eben ein Paar Terrorregime am Hindukusch und in Zentral Afrika... Tragisch, sicher aber die Welt schert sich nicht wirklich darum.
Nebenbei, ich persönlich finde es ja gerade in den Schwarzen Landen am Einfachsten den Strahlend Weißen Helden zu spielen. Je dunkler der Raum um so Heller strahlt die Kerze... Dämonenknechte kann man ohne Not töten (oder Retten) Untote zerkloppen... Moralisch problemlos. Da sind Menschliche Konflikte (Die ich persönlich an sich reizvoller finde) wesentlich schwieriger zu bewerten, weil "Gut" und "Böse" eben nicht klar definiert sind in solchen (Abgesehen von der klassischen DSA vorgangsweise Güldenländisch/Mittelreichisch=Gut, alles andere Böse).
Ein Herz für Dämonen!

Faras Damion
Posts in topic: 2
Beiträge: 1372
Registriert: 11.09.2004 17:04

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Faras Damion »

Witzigerweise scheint sich die Beliebtheit der Schwarzen Lande im Laufe der Zeit bei den Forumnutzern stark verändert zu haben:
2005: bäh Die unbeliebtesten Reiche Aventuriens
2017: hui Zorni @ Die unbeliebtesten Reiche Aventuriens

Benutzeravatar
Rhonda Eilwind
Moderation
Moderation
Posts in topic: 6
Beiträge: 5705
Registriert: 12.10.2017 01:31
Geschlecht:

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Baal Zephon hat geschrieben: 21.02.2019 08:43 Gibt es für die Zeit keine offiziellen Abenteuer die sich mit etwas anderem beschäftigen?
Also damals, als wir damit dran gewesen wären - tatsächlich eher nicht.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Benutzeravatar
Horasischer Vagant
Moderation
Moderation
Posts in topic: 1
Beiträge: 12025
Registriert: 18.09.2012 11:29
Geschlecht:

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Horasischer Vagant »

Faras Damion hat geschrieben: 21.02.2019 09:512005: bäh Die unbeliebtesten Reiche Aventuriens
2017: hui Zorni @ Die unbeliebtesten Reiche Aventuriens
Ich für meinen Teil musste mich erstmal an dieses Setting gewöhnen!
Mittlerweile finde ich die schwarzen Lande als gute Ergänzung zum übrigen Kontinent! :wink:
Besuche mit Deinem Helden das Shaya´al´Laila in Zorgan (offenes RP)

Benutzeravatar
Eadee
Posts in topic: 21
Beiträge: 4500
Registriert: 31.10.2016 15:51
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Baal Zephon hat geschrieben: 21.02.2019 09:19 ich persönlich finde es ja gerade in den Schwarzen Landen am Einfachsten den Strahlend Weißen Helden zu spielen. Je dunkler der Raum um so Heller strahlt die Kerze... Dämonenknechte kann man ohne Not töten (oder Retten) Untote zerkloppen... Moralisch problemlos. Da sind Menschliche Konflikte (Die ich persönlich an sich reizvoller finde) wesentlich schwieriger zu bewerten, weil "Gut" und "Böse" eben nicht klar definiert sind in solchen (Abgesehen von der klassischen DSA vorgangsweise Güldenländisch/Mittelreichisch=Gut, alles andere Böse).
Und genau da liegt der Hund begraben. Die interessanten Konflikte in denen es rot, gelb, grün und blau gibt, mit unterschiedlichen Tieren auf den Fahnen kann man als Held(tm) nicht bespielen solange es eine Seite schwarz gibt. Man muss sich eben um die existenziellen Probleme kümmern bevor man sich den interessanten Plots zuwenden kann in denen eben "die bösen niederkloppen" nicht die offensichtliche Lösung ist. Wo man auch als mächtiger Held den Kopf einschalten muss und seinen moralischen Kompass befragen muss bevor man für eine Seite eingreift. Solange die Schwarzen Lande existieren kann man sich nichts dergleichen erlauben sondern kann höchstens überlegen wie man die Schwarzen Lande mit möglichst wenig Kollateralschäden eindampft. Doof nur wenn man auf diesen Konflikt gar keine Lust hat.
Herr der Welt hat geschrieben: 21.02.2019 09:07Im offiziellen Metaplot werden die Schwarzen Lande von ganzen Reichen weitgehend ignoriert.
Das ist ja das schlimme. Wenn die anderen Reiche ingame wenigstens den Eindruck vermitteln würden dass sie die Problematik erkannt haben, dagegen vorgehen und hohe Erfolgsaussichten haben, dann könnte man auch als Held sich erstmal beruhigt etwas anderem zuwenden. Aber so wie Aventurischer Metaplot funktioniert (regional isoliert, wie von dir beschrieben) wird einem Helden halt schnell klar, dass niemand effektiv etwas gegen die Schwarzen Lande unternimmt, was den Helden eben wieder in moralischen Zugzwang setzt.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

Benutzeravatar
Baal Zephon
Posts in topic: 14
Beiträge: 1884
Registriert: 21.06.2017 18:05
Wohnort: Baden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 10:18 Die interessanten Konflikte in denen es rot, gelb, grün und blau gibt, mit unterschiedlichen Tieren auf den Fahnen kann man als Held(tm) nicht bespielen solange es eine Seite schwarz gibt. Man muss sich eben um die existenziellen Probleme kümmern bevor man sich den interessanten Plots zuwenden kann in denen eben "die bösen niederkloppen" nicht die offensichtliche Lösung ist.
Doch kann man, schließlich ist der Metaplot ja regional isoliert, was eben erlaubt auch andere Konflikte zu bespielen. Ich verstehe schon was du meinst, Gesamtaventurisch betrachtet funktionieren die SL nicht, vielleicht sogar schlechter als manch anderes Setting, aber zumindest ich sehe es so dass es keinen Sinn macht Aventurien als Ganzes zu betrachten. Aventurien als Ganzes hat meinem Gefühl nach nie funktioniert, muss es auch nicht solange man nur die Jeweiligen Schauplätze betrachtet. Sobald man das macht, hat man kein Problem mehr für jede Art von Abenteuer den Richtigen Schauplatz zu finden.
Es wird sicher genug Leute geben denen es einfach keinen Spaß macht sich dauernd Fragen zu müssen wer jetzt die Guten sind, für die sind die SL super. Die die das nicht wollen können die anderen Konflikte an anderen Schauplätzen ansiedeln und die SL vollkommen ignorieren. Ich finde man hat hier mehr Gewonnen (und am Ende wieder verschenkt) als man verloren hat. Es steht natürlich jedem frei das anders zu sehen.
Ein Herz für Dämonen!

Benutzeravatar
Herr der Welt
Moderation
Moderation
Posts in topic: 8
Beiträge: 4811
Registriert: 10.03.2010 10:43

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Faras Damion hat geschrieben: 21.02.2019 09:51Witzigerweise scheint sich die Beliebtheit der Schwarzen Lande im Laufe der Zeit bei den Forumnutzern stark verändert zu haben
Dazwischen erschien mit "Schattenlande" aber auch ein sehr wichtiges Update, welches überwiegend positiv bewertet wurde und durch welches das unerträglich tief-schwarze einem wechselhaft, aber überwiegend dunkelgrauen, hellgrau gescheckten Setting mit einigen anthrazitfarbenen bis schwarzen, aber auch leuchtend weißen Einsprengseln wich. Von "Horror in den Schwarzen Landen" ist da nicht mehr die Rede, auch wenn jener mit Werwölfen, Paktierern, Untoten und dergleichen vielfach wachgerufen werden kann. Man durfte aber nun wieder Angst vor den Schatten haben, anstatt von ihrer Omnipräsenz überwältigt zu werden.
Wie Tobrien seit 1040 BF aussieht, wissen wir nur bruchstückhaft. Dafür fehlt noch jede nennenswerte Beschreibung - und wird sicher auch noch Jahre auf sich warten lassen. Ich vermute aber, es wird nuanciert heller, behält aber seine dunklen Flecken, schon, um nicht mit ansonsten allzu ähnlichen Regionen (dünnen Zivilisation, starkes Rittertum) verwechselt zu werden. Anders gesagt: Für Horror wird noch Platz sein. Dieser Platz wird nur enger, verborgener. Weil aber gerade das Unheimliche am effektivsten dort auftritt, wo man sich heimelich wähnt, wäre das sicher nicht schlecht.
Baal Zephon hat geschrieben: 21.02.2019 11:22Doch kann man, schließlich ist der Metaplot ja regional isoliert, was eben erlaubt auch andere Konflikte zu bespielen.
Es geht aber darum, dass man sich in eine derart strukturierte Welt nicht gut immersiv einfühlen kann, dass man sich schwerer mit Figuren identifizieren mag, die nur bis zur nächsten Bergkette denken, wenn sie den Kampf für die zwölfgöttliche Ordnung fromm im Munde führen. Und das ist bei DSA (Aventurien) ein mithin konzeptionelles Problem, keines aus reiner Nachsicht.

Vasall
Posts in topic: 13
Beiträge: 2768
Registriert: 15.05.2015 18:31

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 10:18 Und genau da liegt der Hund begraben. Die interessanten Konflikte in denen es rot, gelb, grün und blau gibt, mit unterschiedlichen Tieren auf den Fahnen kann man als Held(tm) nicht bespielen solange es eine Seite schwarz gibt.
Dein Zitat nehme ich einfach mal beispielhaft für das Thema, Eadee. Ich denke wie HDW, dass die Diskussion hier nicht immer die Situation wiedergibt, wie sie für die Schwarzen Lande mit dem Regionalband Schattenlande gesetzt wurde. Denn Schatttenlande setzt die Schwarzen Lande explizit nicht als Horrorsetting sondern eher als, Post-Apokalypse-Dunkle-Zeiten-Setting mit vielen, vielen Schattierungen in einer Bevölkerung, die gelernt hat sich vor allem auf sich selbst und die Nächsten zu verlassen.

Das selbst formulierte Ziel der Autoren:
Schattenlande: S. 244 hat geschrieben:"Die Schattenlande sind ein Land der Schwertfürsten und Helden und somit ein frei zu gestaltender Hintergrund für eigene Kampagnen [...] vielmehr gleicht das Land einem Flickenteppich, mit etlichen finstren und wenigen strahlenden Machtzentren, sowie ganz viel grau dazwischen. [...] Die Schattenlande sind gezielt als Land für Helden konzipiert worden, als eine entvölkerte und verdorbene Region, die befreit, geheilt, erobert oder unterworfen werden will. Und das Wirken der Helden soll in diesem Setting spürbare Auswirkungen haben, die über das Ausheben einer Räuberbande oder das erschlagen einer Söldnerführerin hinaus geht."
Diese Freiheit begegnet einem dann auch überall im Regionalband.
Es wird beschrieben, wie sich die Leute mit den Umständen arrangiert haben, wie man dämonische Präsenz dosiert einsetzen, sie gar als nutzbringend einflechten kann und auf welche Gegenden und geometrischen Muster sie sich beschränkt, Stichwort "Totes Land". Kriegsfürsten und Dorfgemeinschaften werden beschrieben, die den Helden als Verbündete wie als Wiedersacher dienen können und es wird gesagt welche Positionen vom Metaplot noch in Anspruch genommen werden und welche Art Positionen die Helden als schwarze, graue oder weiße Machthaber einnehmen können, etc. pp.

Das ist schon ein Mehrwert für die ganze Region, ein ganzes sehr Freies Setting das es so nie gab. Und zuvor war Tobrien mehr so ein unbeschriebenes Weiden in den Dunklen Zeiten mit kaum offiziellen Informationen und dann ein unnutzbares Bollwerk der Finsternis [Sic! Schattenlande] und Vorhof der Niederhöllen ohne großen Spielwert. Für uns jedenfalls so uninteressant, dass wir es nie bespielten und mir das alte Tobrien auch kaum im Gedächtnis blieb. Damit räumte Schattenlande aber ja gerade auf!
Vieles des hier kritisierten kenne ich gar nicht - Würfeltabellen für Dämonen?? WTF? - und scheint sich auf Prä-Schattenlande zu beziehen. :grübeln:

Benutzeravatar
chizuranjida
Posts in topic: 10
Beiträge: 3519
Registriert: 02.03.2006 06:32
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 09:02Die Schwarzen Lande sind, wenn man sie ernst nimmt eine Bedrohung für ganz Aventurien, nicht für das Mittelreich.
Ja, aber wenn du Jung-Alrik aus Niedergoblinheim spielst, bist du nicht zuständig. Da sind dein Problem die örtlichen Goblins, die die Schafe klauen, oder die heimliche Romanze des örtlichen Ritters mit der Dorfhexe.

Und selbst wenn du als Ritter, Rondrageweihter oder Magier von Reichsakademie loslegst, kannst du einsehen müssen, dass du woanders gerade nützlicher bist, um den nächsten Feldzug vorzubereiten und auszurüsten, andere Grenzen gegen die Orks/Thorwalpiraten/etc zu sichern, neue magische Erkenntnisse zu gewinnen die später helfen könnten, dich allgemein vorzubereiten, oder dein Held ist einfach Befehlsempfänger und darf gerade nicht nach Tobrien.
Es fängt ja nicht gleich jeder als Staatenlenker an.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

Benutzeravatar
Assaltaro
Posts in topic: 7
Beiträge: 19868
Registriert: 19.01.2014 11:49
Wohnort: Regensburg
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ja das meinte ich schon vor einigen Posts, aber ich sehe ein, dass man Eadees Problem ab einer gewissen AP Zahl durchaus hat. War das Aufräumen der SL nicht die Splitterdämmerung? Ich glaube dass die Abenteuer für Experten Charaktere gedacht sind, aber ja wenn man mal in dem Level angekommen ist, führt wohl kaum mehr ein Weg drum rum, wenn man wirklich Helden spielt. Außer es braut sich irgendwo was ähnliche Gefährliches Zusammen und die Splitterdämmerung übernimmt in dem Aventurien eine andere (NSC) Heldengruppe.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

Meine Helden

Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
... Sc*** Steigerungsregeln (4.1)
....Sc*** Kampfregeln

Benutzeravatar
chizuranjida
Posts in topic: 10
Beiträge: 3519
Registriert: 02.03.2006 06:32
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Herr der Welt hat geschrieben: 21.02.2019 09:07Es gibt keine Abenteuer nach 1021 BF, in denen sich Tulamiden oder Horasier um die Bekämpfung der Paktiererreiche mit den mächtigsten dämonischen Artefakten der Welt kümmern oder irgendwie sonderlich scheren (solange es nicht unmittelbare Bedrohungen betrifft).
... was jetzt auch wieder etwas seltsam wirkt, wenn man sich überlegt, wie schwer und direkt zB Khunchom eigentlich von der Blutigen See hätte betroffen sein müssen, und wie nah dran an Oron und Schwarzmaraskan die sitzen/saßen. Eigentlich hätte sich da was rühren sollen. Selbst wenn Selo wie üblich nix macht, dann über Kahdil Okharim, der ja während der G7 schon ziemlich rührig war, oder Handelshäuser wie Dhachmani/Maraskankontor, oder womöglich die Korkirche.
Horasier sind ja immerhin noch weit genug weg, um das nicht als unmittelbare Bedrohung zu empfinden, und Gerüchte vielleicht herunterzuspielen.
Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 10:18Das ist ja das schlimme. Wenn die anderen Reiche ingame wenigstens den Eindruck vermitteln würden dass sie die Problematik erkannt haben, dagegen vorgehen und hohe Erfolgsaussichten haben, dann könnte man auch als Held sich erstmal beruhigt etwas anderem zuwenden. Aber so wie Aventurischer Metaplot funktioniert (regional isoliert, wie von dir beschrieben) wird einem Helden halt schnell klar, dass niemand effektiv etwas gegen die Schwarzen Lande unternimmt, was den Helden eben wieder in moralischen Zugzwang setzt.
Das sehe ich immer noch nicht so, bzw nicht so allgemein, und auch nicht in erster Linie von Stufe/AP abhängig wie @Assaltaro , sondern mehr davon, wer der Held ist.
Ein hochstufiger Pirat der Charyptik wird sich Gedanken machen, wie er es mit der dämoniden Konkurrenz hält; ein thorwalscher aber nicht unbedingt. Eine Elfe kann meinen, das Stammesland müsse zurückerobert und geheilt werden, oder aber lieber nach einem unberührten Rückzugsort suchen wollen.

Selbst wenn man hochstufig ist und weit gerumgekommen und sich der Bedrohung für die ganze Welt bewusst ist, kann man sich auch sagen, dass jetzt gerade lieber dieses Magiergrab oder dieser Echsentempel untersucht werden sollte, wo vielleicht wichtige verwertbare Erkenntnisse warten. Dass es eine gute Idee ist, diesem Drachen/Orkmarschall/Jarl/Reichserzkanzler auf den Thron zu helfen, der dann sicherlich dankbar ein Regiment Hilfstruppen oder zwei nach Tobrien schicken wird. Dass man tatsächlich zuerst Praios' heiliges Licht (oder ein neues Artefakt des Götterfürsten Boron) finden sollte, eine möglicherweise entscheidende Waffe gegen die Dämonenknechte. Dass der Sieger im Donnersturmrennen eine Menge neuer Freiwilliger für den Kampf hinter seiner Fahne wird sammeln und in Begeisterung versetzen können. Und und und.
Ja, das sind gamistisch bedingte Ausreden. :) Aber solange ich keinen Honoren-Ronnie in der Truppe hätte, würden sie mir reichen.

re: Horror: Die Idee eines Untoten-Reiches fand ich eigentlich ganz reizvoll, weil es das noch nicht gab, und weil es nach meinem Dafürhalten funktionieren konnte. Denn Untote brauchen ja nichts zu essen, haben also mit einem gründlich verheerten und eigentlich unbewohnbaren Land keine Probleme. Und Heldengruppen konnten den Tag ausnutzen, um sich dort herumzutreiben. Warum nicht mal Zombie-Apokalypse?
Aber auch das wurde halt nicht so umgesetzt, dass ich es brauchbar gefunden hätte.

Im Übrigen glaube ich nicht, dass man ein großräumiges Setting für Horror-Abenteuer braucht. In albernischen Mooren zum Beispiel, mit Sumpfkreaturen, den vielen Ertrunkenen und ihren möglicherweise ruhelosen Seelen, mit Feenwesen der eher finsteren Sorte, Nebel, vermischt mit Verbrecherbanden, Kultisten, Hexen und Druiden, konnte man immer schon allerhand machen, finde ich.

@Vasall : Schön, wenn sie mit dem Wechsel von "Schwarzen Landen" zu "Schattenlanden" das Ganze besser eingebunden und bespielbar gemacht haben. (Ist das Eisreich da eigentlich inbegriffen oder ist das völlig weg, oder unverändert da?) Ich beziehe mich auf den Stand der Box Borbarads Erben mit den Heptarchien, so wie sie als spezieller Schauplatz eingeführt wurden.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

Benutzeravatar
Eadee
Posts in topic: 21
Beiträge: 4500
Registriert: 31.10.2016 15:51
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

chizuranjida hat geschrieben: 21.02.2019 15:08Ja, aber wenn du Jung-Alrik aus Niedergoblinheim spielst, bist du nicht zuständig. Da sind dein Problem die örtlichen Goblins, die die Schafe klauen, oder die heimliche Romanze des örtlichen Ritters mit der Dorfhexe.
chizuranjida hat geschrieben: 21.02.2019 15:08Es fängt ja nicht gleich jeder als Staatenlenker an.
Anfangen nicht, aber wenn man halt zur Zeiten Phileassons startet ist man zu dem Zeitpunkt wo es Schwarze Lande gibt halt auch nicht mehr das was man Anfänger nennen würde, oder? Und nein, wir stampfen nicht unsere ganzen liebgewonnenen Helden ein und starten wieder bei Null nur weil die Redax sich nen bescheuerten Metaplot ausgedacht hat ^^ da ignorieren wir den Metaplot lieber oder schreiben ihn sinnvoll um. Zack sind wir aus dem offiziellen Aventurien draussen (und nicht traurig darum).
chizuranjida hat geschrieben: 21.02.2019 17:49Ja, das sind gamistisch bedingte Ausreden. Aber solange ich keinen Honoren-Ronnie in der Truppe hätte, würden sie mir reichen.
Meinen simulationistischen Ansprüchen und meinen narrativistischen Ansprüchen reichen diese Ausreden halt nicht. Ich finde es toll wenn ein Rollenspiel gamistische vorzüge hat aber wenn Sim oder Nar darunter zu sehr leiden werde ich schnell stinkig. In WoD ist mir Nar wichtiger in DSA ist mir Sim wichtiger. Wenn ich Gam über alles andere setzen würde, würde ich Schach spielen.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

Vasall
Posts in topic: 13
Beiträge: 2768
Registriert: 15.05.2015 18:31

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Vasall »

@Eadee
Mit der Setzung in Schattenlande hindert Dich allerdings nichts daran Deinen Helden in den Rang eines Komturs etwa der Bannstrahler zu versetzen und mit zwei Doppelbannern und ein paar Siedlern nach Tobrien zu ziehen, eine Holzburg zu bauen, oder zu erstürmen und von dort aus die Städte und Orte der Umgebung zu befreien, zu beschützen und wieder aufzubauen. Das bietet Dir keine andere Setzung.

Der Wiederaufbau braucht Zeit, das Land ist schwer zu bestellen, die Leute wissen meist nicht mehr welchem Gott sie vertrauen sollten und ob die neue Herrschaft wirklich vertrauenswürdig ist. Hier gilt es langsam und behutsam die Bevölkerung wieder in geordnete Bahnen und Strukturen zu geleiten. Ein sicheres Umfeld zu schaffen und Rückschläge abzufangen.
Klar sind da schnell dringendere Probleme auf dem Plan, die die Aufmerksamkeit der ganz Großen von den Dunklen Fürsten ablenken.
Die Setzung ist ja, dass an vielen Ecken und Gebieten der Schattenlande effektive gegen die alten Herren vorgegangen wird und wieder Hoffnung und Wiederstand aufkommt.

@chizuranjida
Ich hab noch nicht nachschauen können, um Deine Frage zu beantworten.

Benutzeravatar
Na'rat
Posts in topic: 18
Beiträge: 24990
Registriert: 11.02.2005 21:14
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Ich bin auch der Meinung, dass die Schwarzen Lande zu groß und zu gewaltig im sonst kleinen und beschaulichen Aventurien waren.

Als Horrorsetting hat es eh nie getaugt, Horror lebt vom Spiel mit dem Unbekannten, zwischenmenschlichen Abgründen. Dämonischer Kram ist mit Magiekunde zu erklären und das zwischenmenschliche war immer gnadenlos überzeichnet.
Oder eben nur für eine bestimmte Sorte Horror, so in die Richtung Zombiesurvival.
Baal Zephon hat geschrieben: 21.02.2019 09:19Die "Guten" Haben statt der Dämonen eben die Götter und diverse Elementare auf ihrer Seite, wehrlos sind die nicht
Prioritäten. Im Kosch kann man nur Sterben, in den Schwarzen Landen steht die Ordnung des Kosmos auf dem Spiel.
Baal Zephon hat geschrieben: 21.02.2019 08:43at der Kosch keine Probleme mehr nur weil Warunk im Blut ertrinkt?
Eben nicht, die Götter schauen gelangweilt zu während die Dämonen mit der ganz großen Gießkanne ihre Gaben verteilen. Dämonen fackeln ein Feuerwerk nach den anderen ab und die Götter?
Aber nehmen wir mal an, dass die Götter aktiv eingreifen, dass lässt die Gläubigen im Rest der Welt kalt?

Benutzeravatar
Leta
Posts in topic: 8
Beiträge: 9936
Registriert: 13.02.2006 09:49
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Leta »

Na'rat hat geschrieben: 21.02.2019 20:14Als Horrorsetting hat es eh nie getaugt, Horror lebt vom Spiel mit dem Unbekannten, zwischenmenschlichen Abgründen.
Nur wenn man deine spezielle Art von Horror betrachten. Wie wir weiter vorne festgestellt haben ist das Horror Genre etwas differenzierter.

Benutzeravatar
Baal Zephon
Posts in topic: 14
Beiträge: 1884
Registriert: 21.06.2017 18:05
Wohnort: Baden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Könnte erklären warum die Götter nicht eingreifen, abseits des Mysteriums von Ka, wenn sie mal was tun, sind die Menschen Undankbar. Ich verstehe schon warum der Götterfürst kaum eingreift nachdem die Mittelreichischen Ketzer trotz des Wunders am Szinto die Heiden unterstützt haben... ja so könnte man es erklären, der Ganze Blödsinn der dem Reich wiederfährt passiert nur weil Götterfürst Boron seinen Segen von ihnen abgewandt hat und sie für Ketzerei und Bündelei mit Ungläubigen straft :censored:
Doch der Kosch hat andere Probleme, daß nächste Erntefest, die Bierknappheit und Oma Runzels Katze am Baum weil das eben die Gegend dafür ist. Tobrien ist eben die Gegen für Zombiesurvival und co.
Das Aventurien so wie es beschrieben ist hinten und vorne nicht passt, zu klein ist und bei auch nur 2 sekunden Nachdenken absolut Dysfunktional... Ich mag mich Irren, aber ich nehme nicht an dass dies irgendwer bestreite. Hat eigentlich irgendwer schon was Gutes an dem Aufbau finden können? Ich finde es zB recht gut dass ich problemlos Dschungelgräber durchforsten, Bündnisse mit Urwaldstämmen oder Tulamidischen Fürsten schließen kann, ohne mir Gedanken um das bröckelnde Mittelreich zu machen. Oder Ferkina und Novadi Stämme von Oasen Fernhalten während man an Brillantzwerge Sklaven verkauft in den Tulamidenlanden, ohne von unkultivierten und unzivilisierten Nordbarbaren aus Gahrbistan belästigt zu werden, die eh nur einen Finger über dem Generischen Trollzacker stehen. Es ist ein tolles gefühl daß ich mich nur um die Fischköpfe scheren muss die mit ihren Thorwalersöldnern die Andergassische Küste besetzt halten, einfach weil mir jedes andere Setting zu selben Zeit Wurscht sein kann. Ja man kann das als Bug sehen... oder einfach als Feature, weil es eben mehr freiheiten und mehr Möglichkeiten schafft.
Ein Herz für Dämonen!

Benutzeravatar
Eadee
Posts in topic: 21
Beiträge: 4500
Registriert: 31.10.2016 15:51
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Vasall hat geschrieben: 21.02.2019 20:00Mit der Setzung in Schattenlande hindert Dich allerdings nichts daran Deinen Helden in den Rang eines Komturs etwa der Bannstrahler zu versetzen und mit zwei Doppelbannern und ein paar Siedlern nach Tobrien zu ziehen, eine Holzburg zu bauen, oder zu erstürmen und von dort aus die Städte und Orte der Umgebung zu befreien, zu beschützen und wieder aufzubauen. Das bietet Dir keine andere Setzung.
Wenn ich etwas aufbauen will nehme ich gerne ein Siedler-Setting im Riesland oder Uthuria, dafür brauche ich keinen postapokalyptischen Landstrich zum wieder aufbauen. Und schon der Wiederaufbau nach dem Ogerzug wäre doch auch schon genug Sandkasten gewesen, ganz ohne die ganze Dämonenrotze.
Erstmal müssten eh die Nachbarn (Galotta, Haffax, XYXYX etc) weg bevor es Sinn macht etwas in deren Nähe aufzubauen.

Und ja, wo ich vorher sagte "eigentlich mag ich Horror" und dachte der Horror sei in DSA nur schlecht umgesetzt wird mir jetzt nochmal klarer warum ich die Schwarzen Lande nicht leiden kann:
Vasall hat geschrieben: 21.02.2019 12:07Denn Schatttenlande setzt die Schwarzen Lande explizit nicht als Horrorsetting sondern eher als, Post-Apokalypse-Dunkle-Zeiten-Setting mit...
Post-Apokalypse fand ich als Genre schon immer sch****. Ist auch der einzige Aspekt den ich an Matrix nicht leiden kann. Obwohl es in Filmen noch erträglicher ist als im Pen & Paper.

Ich danke dir @Vasall für diese Erleuchtung!
Hier könnte ihre Signatur stehen.

Benutzeravatar
chizuranjida
Posts in topic: 10
Beiträge: 3519
Registriert: 02.03.2006 06:32
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 18:31wenn man halt zur Zeiten Phileassons startet ist man zu dem Zeitpunkt wo es Schwarze Lande gibt halt auch nicht mehr das was man Anfänger nennen würde, oder? Und nein, wir stampfen nicht unsere ganzen liebgewonnenen Helden ein und starten wieder bei Null nur weil die Redax sich nen bescheuerten Metaplot ausgedacht hat
Vielleicht war deswegen Redaktionsvorgabe, dass die Helden Bobbele nicht überleben, sondern an der Trollpforte sterben, entrückt werden, oder mindestens in den Ruhestand gehen - weil danach Abenteuer für genau diese (und für so hochstufige) Helden erstmal nicht mehr vorgesehen waren.
Meine Runde hatte da auch welche, die vor Phileasson angefangen hatten und mit dem schon 'rumgetourt waren.

Angenommen, ich hätte damals meinen G7-Magier weiterspielen dürfen, passende Abenteuer vorausgesetzt - ich/er hätte nichts dabei gefunden, zB das Grandenhaus Ulfhart zu übernehmen, wenn es das entsprechende Abenteuer damals schon gegeben hätte. Als reicher Kaufmann kann man Söldner für den Kampf gegen die Schwarzen Lande anheuern, als Mäzen für eine Magierakademie auftreten, die Dämonenbekämpfung lehrt, die Kirche des Götterfürsten unterstützen, in Uthuria nach waffenfähigen Metallen suchen lassen, Kriegsschiffe gegen die Blutige See ausrüsten, oder weiß Bishdariel. Das reicht als Rechtfertigung.
Es muss nicht jeder selber in Tobrien durch den Matsch kriechen, um sich nützlich zu machen. Das ist es, was ich meine.

Oder selbst wenn du als Nivese oder Maraskaner daher kommst, kann man woanders Abenteuer erleben mit der Ausrede, es sei sinnvoller, zB erstmal einen großen Schwung zwergische Spezialwaffen zu beschaffen, wozu man sich das Wohlwollen der Zwerge erquestet, als direkt hinzugehen und mit dem Küchenmesser nach dem Dämon zu stechen.

Ansonsten ist es natürlich Geschmackssache: ich war immer wieder froh, mal einen neuen Helden ausprobieren zu können und lustige kleine Niedrigstufen-Abenteuer zu spielen, statt immer episch die Welt zu retten. Dafür muss man die großen ja auch nicht einstampfen. Man kann doch auch einfach mal zwei Monate Pause von der Borbarad-Bekämpfung machen und mit einer neuen Heldengruppe derselben Spieler das Familienfest der Sternhagel-Sippe retten, oder sowas.
Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 21:03Erstmal müssten eh die Nachbarn (Galotta, Haffax, XYXYX etc) weg bevor es Sinn macht etwas in deren Nähe aufzubauen.
Da stimme ich zu.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

Vasall
Posts in topic: 13
Beiträge: 2768
Registriert: 15.05.2015 18:31

Auszeichnungen

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Vasall »

@Baal Zephon
Oh ja, ich mag Aventurien auch dafür, dass ich wie Prinz Eisenherz einen Abend unter Wikingern rüpeln kann, dann wieder Ritterliche Turniere feiern oder mich im Sumpf mit Echsen und Dinos Fetzen kann. Bei König Artus und seiner Tafelrunde fragt auch keiner, wer eigentlich die stete Aventiûre und Eskapaden der Ritter so ermöglicht und gut heißt.
Fantasy kann und sollte da frei von internen Zwängen und bleierner Simulation sein.
Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 21:03Wenn ich etwas aufbauen will nehme ich gerne ein Siedler-Setting im Riesland oder Uthuria, dafür brauche ich keinen postapokalyptischen Landstrich zum wieder aufbauen.
Riesland ist mir zu weit weg von der Zivilisation und Uthuria schon zu verseucht mit posthorasischem Neuzeit-Kolonialismus, weit entfernt von jeder Fantelalter-Atmosphäre. Sind halt Setzungen mit ganz eigenen Kulturkreisen, für mich kein (interessantes) DSA und ähnlich unnütz wie Myranor.
In Tobrien hingeben kann man eine Art mittelalterliche Binnenkolonisation betreiben ohne groß auf bestehende offizielle Herrschaftsstrukturen achten zu müssen. Und wenn man keine Lust auf Dämonenrotze hat lässt man die einfach weg, die sind nicht mehr omnipräsenter Kern der Region.
Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 21:03 Ich danke dir @Vasall für diese Erleuchtung!
Man tut was man kann :rohal:
chizuranjida hat geschrieben: 21.02.2019 22:18
Eadee hat geschrieben:Erstmal müssten eh die Nachbarn (Galotta, Haffax, XYXYX etc) weg bevor es Sinn macht etwas in deren Nähe aufzubauen.
Da stimme ich zu.
Dem kann ich wiederum leicht die Erklärung in Schattenlande entgegenhalten: Das wichtigste sind die Menschen in dem Machtvakuum alias Schattenlande!
Erst wenn die wieder glauben und für das Gute eintreten können, kann man die nächsten Ziele ins Auge fassen. Und dieser Aufbau, das Erwiedern von Vertrauen kostet eben Zeit. Und er muss sofort beginnen, noch währen die verwüsteten Roggenfelder qualmen und sobald die ersten Panzerreiter und Kampfmagier abgezogen und an die vorgerückte Front verlegt wurden. Denn keinem ist damit geholfen, wenn in das entstandene Machtvakuum keiner vorstößt und die Menschen für seine Seite gewinnt.

Benutzeravatar
chizuranjida
Posts in topic: 10
Beiträge: 3519
Registriert: 02.03.2006 06:32
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Vasall hat geschrieben: 21.02.2019 23:10Dem kann ich wiederum leicht die Erklärung in Schattenlande entgegenhalten: Das wichtigste sind die Menschen in dem Machtvakuum alias Schattenlande!
So es denn dort eine nennenswerte Anzahl davon gibt. Tobrien war auch vorher eher karg und nicht besonders dicht besiedelt. Nach vielen Kriegsjahren mit Plünderung und Verwüstung, Zwangsrekrutierung und vor allem dämonischer Verseuchung, dürfte da eigentlich nicht mehr viel übrig sein.
Erst wenn die wieder glauben und für das Gute eintreten können, kann man die nächsten Ziele ins Auge fassen.


Die Schattenlande-Spielhilfe kenne ich leider nicht, aber das hier kommt mir unwahrscheinlich vor. Angenommen, das Mittelreich würde sich mit frischen Truppen aus Kosch und Nordmarken, zwergischen Söldnern und Proviant aus der Goldenen Au oder so wirklich dahinter klemmen, Tobrien zurückzuerobern.
Warum sollten sich 1W20 Überlebende in Alriksheim-am Walde in irgendeiner Weise darauf auswirken, ob man dort voran kommt?
(Womöglich gehts schneller wenn man die klammheimlich als Kollaborateure aufhängt, so dass man sich nicht mehr um sie kümmern muss.) :devil:

Ja sicher, wenn man ein kleiner Warlord von eigenen Gnaden ist, der sich aus dem eroberten Land versorgen muss, dann muss man die päppeln. Das setzt voraus, dass das Rest-Mittelreich nicht kann oder nicht will.
Die Begründung aus der SH für dieses angebliche Machtvakuum kenne ich nicht, aber auf den ersten Blick finde ich, es sollte schon eine geben.
Und dieser Aufbau, das Erwiedern von Vertrauen kostet eben Zeit. Und er muss sofort beginnen, noch währen die verwüsteten Roggenfelder qualmen und sobald die ersten Panzerreiter und Kampfmagier abgezogen und an die vorgerückte Front verlegt wurden. Denn keinem ist damit geholfen, wenn in das entstandene Machtvakuum keiner vorstößt und die Menschen für seine Seite gewinnt.
Ich bezweifle halt sowohl das Vorhandensein von lebendigen Menschen/Bauern in nennenswerten Mengen, als auch das von Roggenfeldern, deren Roggen essbar gewesen wäre, ohne dämonische Verseuchung.

Zweitens sehe ich tatsächlich keinen Sinn darin (falls man kein Warlord ist, sondern das ganze Mittelreich als Hinterland hat), das frisch eroberte Land direkt wieder aufzubauen.
Die Bauern, falls nicht korrumpiert, kann man auf nicht verseuchtes Land weiter westlich umsiedeln. Aventurien ist ja nicht dicht besiedelt. Dort wären sie produktiver.
Das frisch eroberte Land als Ödland / verbrannte Erde zu belassen würde es unattraktiv für Haffax/Galotta/etc machen, denn da wäre ja nichts zu holen. Es gibt doch kaum was Blöderes, als Grenzland mühsam wieder zu blühenden Landschaften mit Getreide-Überschuss und leicht wegtreibbaren Schafherden aufzubauen, und im nächsten Jahr greift's der Gegner ab und lacht fröhlich.

Nach allem, was ich bisher so gelesen habe, kommen mir "Schattenlande" und "Von eigenen Gnaden" brauchbarer/spielbarer vor als die Schwarzen Lande nach Borbarads-Erben-Box. Aber das scheint auch vorauszusetzen, dass das Mittelreich völlig außer Stande ist, dort nenneswert einzugreifen, und das ist doch schon weit hergeholt.

Notwendig ist so ein Warlord-Szenario eigentlich auch nicht, weil man das auch in Mhanadistan schon haben konnte mit der Kleinstaaterei dort. Möglicherweise auch am Svellt, falls nicht alle Orks an einem Strang zögen.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

Benutzeravatar
Nagamasa
Posts in topic: 3
Beiträge: 325
Registriert: 20.07.2013 08:11

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von Nagamasa »

Das Setting fehlt mir persönlich schon aber nicht weil man Horror nicht länger bespielen kann, sondern aufgrund seiner narrativen Funktion.
Borbarads Erben fand ich persönlich eine sehr schöne und stimmungsvolle Box und in weiten Teilen der Beschreibung gefiel sie mir auch besser als das später erschienene Schattenlande, aber von seiner Spielbarkeit war das Setting nicht so gut zu gebrauchen. Siege konnten eigentlich nicht errungen werden, da sonst die viel zu kleinen Schattenlande recht schnell untergegangen wären und das erzeugt bei Spielern zurecht Frust.
Wirklich glaubwürdig konnte man das Setting nur leiten wenn man davon ausgeht das alle Reiche, Kirchen und Organisationen die damals gegen Borbarad gekämpft haben derartig schwach waren das an eine Rückeroberung nicht zu denken war und das nach dem Ende des Dämonenmeisters viele Reiche sich abwandten und das zu einem mittelreichischen Problem erklärt haben.
Der Metaplot hat das mal mehr mal weniger widergespiegelt immerhin gab es etwas thematisches zu Missernten, Bürgerkriegen, Unruhe usw.
Aber in typischer Manier ging man auch nicht so weit das Setting zu einem Problem für ganz Aventurien zu machen, sondern lokalisierte den Konflikt. Spieler wollen ja auch mal etwas anderes spielen. Daher war die Geschichte weniger wichtig als das Setting.
Und hier sehe ich das größte Problem.
Das ganze Setting wurde zu einem Randsetting.
Fast alle Heptarchen lagen zu nah beieinander. Glorana, Oron, die blutige See und Maraskan waren gute Ansatzpunkte aber um das Setting interessanter zu machen wäre ein auffächern praktischer gewesen. Tobrien alleine für Galotta während Rhazzazor den Tulamiden und Xeran Al Anfa Probleme macht. Der untote Drache hatte sowieso dort seinen Ursprung in einem Konflikt der seit dem Diamantenen Sultanat schwelte und Xerans Gier passt ohnehin sehr gut in den Süden wo Geld wichtiger ist als alles andere.
Ein Kontinent der schwer gebeutelt vom Krieg gegen den Dämonenmeister ist, an dem sich an allen Ecken und Enden Probleme auftuen die mit diesem Setting zu tun haben und der nach einem verlorenen Krieg gegen übermächtige Feinde kämpft die alle bedrohen, während sich überall staatliche Strukturen auflösen ist eine sehr interessante Sache.
Noch besser wenn der Kult des Borbarad nicht nur mit Terror sondern mehr mit subversiver Zersetzung beschäftigt gewesen wäre, welche die Reiche vor ernsthafte Probleme in Form von Unruhen gestellt hätte.
Doppelzüngige Versprechen, schleichende Korruption, Propaganda, Verführungen und Verlockungen.
"Jeder Mensch ein Magier"
"Diene deinem König nicht oder Göttern sondern Herrsche selbst"
"Habe den Mut dich der Macht deines eigenen Verstandes zu bedienen"
"Kein Opfer ist groß genug"
usw.
Einige wenige Dinge wie etwa das das Jahr des Feuers und der Horasische Bürgerkrieg zur selben Zeit passiert sind erklären marginal warum man sich irgendwann nicht länger geholfen hat, doch wenn jeder für sich selbst kämpfen muss ist das deutlich besser zu erklären.

KOTOR 2, das Nachspiel von Warcraft 3 in den Pestländern usw. haben ganz gut beschrieben was passiert wenn die letzte große Schlacht geschlagen ist und es noch genug Führungsfiguren gibt die vielleicht nicht gleich die Welt an sich reißen aber mächtig genug sind um für Probleme zu sorgen. Die Welt kehrt nicht einfach wieder zum Normalzustand zurück.
Der Konflikt wird asymmetrisch und weniger berechenbar.
Das hätte auch gut zum Chaos der Niederhöllen gepasst, welchem die Ordnung der Götter entgegensteht.
Nachdem Borbarad die große Führungsfigur vergangen ist wäre das narrativ der richtige Schritt gewesen. Ich verstehe aber völlig warum die Redaktion ihn damals nicht gegangen ist.

Der Konflikt und die schwarzen Lande wurden statisch, abgekoppelt und wie gesagt lokalisiert.

Die schwarzen Lande so wie sie dann tatsächlich waren hatten für mich dann lediglich eine narrative Funktion nämlich der Hauptantagonist des neuen Reiches und der Erbin Prinz Brins zu sein.
Das was der Vater nicht leisten konnte fiel in den Aufgabenbereich der jungen Thronfolgerin, welche zu Beginn des Plotabschnittes ein unerfahrenes Kind und am Ende eine Heldenkaiserin ist. Nachteil daran ist das alle Heptarchen abgesehen von Haffax, Galotta und vielleicht Xeran damit mehr oder weniger unwichtig wurden.
Solange sie diese beschränkte Funktion nicht erfüllen können, für welche die eben genannten als ehemalige Verräter hervorragend geeignet waren, konnten sie ausgeblendet werden so wie es in weiten Teilen auch getan wurde.
Glorana wurde zum Testgelände für neue Ideen wie etwa:
"Machen wir mal ein Einsteigerabenteuer in den Schwarzen Landen" oder
"Wie wäre es mal ein Abenteuer zu schreiben bei dem die Spieler mal Menschen und mal Orks in zwei verschiedenen Gruppen spielen müssen?"
Das asymetrische Setting hatte man dann in der Wildermark und später in den Schattenlanden, aber nicht in dem Ausmaß wie es den mächtigen Antagonisten eigentlich zugestanden hätte.
Was ich bis heute in der Splitterdämmerung schmerzlich vermisse ist die Katharsis aus den Ereignissen, die am Ende verloren gegangen ist.
Die schwarzen Lande sind untergegangen nachdem sie zuerst stagnierten und später einer nach dem anderen fielen.
Besser wäre es gewesen wenn Rohaja am Ende eine Erkenntnis gehabt hätte die Brin nicht hatte, wenn aus dem Konflikt der zwei Ideologien eine neue Sichtweise entstanden wäre.
JdF gab dahingehend eine gute Ausgangsbasis das Rohaja beginnt an den Göttern zu zweifeln, aber das wurde nicht weiter verfolgt sondern am Ende blieb nur die Geschichte wie einige Diener Borbarads sich über zwei Jahrzehnte bemühten irgendwie selbst zu herrschen und an eigener Unfähigkeit gescheitert sind.
Verschenktes Potenzial aber man kann etwas daraus machen.

Benutzeravatar
DnD-Flüchtling
Posts in topic: 13
Beiträge: 2441
Registriert: 18.11.2018 19:25

Errungenschaften

Wie passend ist/war ein Horror-Setting (Schwarze Lande)?

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Eadee hat geschrieben: 21.02.2019 21:03Post-Apokalypse fand ich als Genre schon immer sch****. Ist auch der einzige Aspekt den ich an Matrix nicht leiden kann. Obwohl es in Filmen noch erträglicher ist als im Pen & Paper.
Und selbst wenn man nichts gegen Post-Apokalypse hat (ich fand bspw Dark Sun als Setting klasse), so macht es wenig Sinn, wenn 100 km weiter südwestlich noch die Prä-Apokalypse ist.

chizuranjida hat geschrieben: 22.02.2019 02:37So es denn dort eine nennenswerte Anzahl davon gibt. Tobrien war auch vorher eher karg und nicht besonders dicht besiedelt. Nach vielen Kriegsjahren mit Plünderung und Verwüstung, Zwangsrekrutierung und vor allem dämonischer Verseuchung, dürfte da eigentlich nicht mehr viel übrig sein.
Interessant, wie man sich dämonische Verseuchung irgendwie automatisch als äquivalent zur Verstrahlung vorstellt :ijw:

Antworten