Haftbedingungen der Answinisten auf Rulat

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Fred Ericson
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Haftbedingungen der Answinisten auf Rulat

Ungelesener Beitrag von Fred Ericson »

Leider konnte ich beim Querlesen in Invasion der Verdammten nichts dazu finden.

Wie genau stellte sich die Haft der Reichsverräter auf der Feste Perlstein eigentlich dar? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in Ketten gelegen ihr Dasein bei Wasser und Brot in feuchtkalten Zellen verbringen mussten. Schließlich waren da ja hochrangige Adlige darunter und auch (zuindest ein) Geweihter der Rondra. Desweiteren dürften schwierige Haftbedingungen erheblich an Kampfkraft und Gesundheit gezehrt haben, sodass die schwarzen Reiter wohl kaum effektive Kämpfer für Borbarads Armee hätten stellen können.

Ich stelle mir das eher so vor, dass sich die Häftlinge in bestimmten Teilen der Festung frei bewegen konnten, zu Rondras Ehr Waffenübungen durchführen durften (selbstverständlich nur in kleinen Gruppen und mit stumpfen Waffen sowie unter Aufsicht) und vielleicht sogar Ausritte in Begleitung auf der Insel genehmigt wurden. Wo hätten sie auch hinreiten sollen.^^

Gibt es hierzu offizielle Quellen (dann bitte benennen) oder persönliche Meinungen?

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Skalde
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Haftbedingungen der Answinisten auf Rulat

Ungelesener Beitrag von Skalde »

In Katakomben und Kavernen (142ff.) gibt es eine kurze Beschreibung des Kerkers. Liest sich, als hätten die Gefangenen ein vergleichsweise angenehmes Leben gehabt (sie durften zum Beispiel Briefe schreiben), aber letztendlich waren es Zellen. Darin werden sie wohl, bei gutem Essen und angemessener medizinischer Versorgung, den größten Teil ihrer Tage verbracht haben.

Leibesübungen wird man ihnen wohl gestattet haben, aber Kampftraining, egal mit wie stumpfen Waffen, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Am Ende setzen sie das noch gegen die Wachen ein. Auch Ausritte halte ich für kritisch. Wir sprechen hier immerhin von Hochadligen, die genug Einfluss und Geld besäßen, um dafür zu sorgen, dass bei einem dieser Ausritte jemand mit einem kleinen Boot irgendwo am Strand wartet.

Im Kampf für Borbarad waren viele dann vielleicht ein bischen aus der Übung, aber zum Lanzenreiten muss man ja nicht unbedingt topfit und gelenkig sein. Bei professionellen Kämpfern sind gewisse Bewegungen meist so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie auch nach Jahren ohne Training zumindest auf Teile des Erlernten zurükgreifen können - und den Rest eignet man sich halt im Heerlager wieder an.
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Esgaroth
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Haftbedingungen der Answinisten auf Rulat

Ungelesener Beitrag von Esgaroth »

'Festung' ist historisch gesehen ja auch eher sowas wie Hausarrest, da es sich um eine 'Ehrenhafte Strafe'. Desnselben Eindruck vermittelt das Merymakon ja auch. Historischer Vergleich (Wiki):

"Die Festungshäftlinge in Preußen standen unter Beaufsichtigung ihrer Lebensführung und unter Bewachung, durften aber Tabak und geistige Getränke genießen und Besuch empfangen. Tägliche Bewegung an der freien Luft war gestattet. Um 1900 war es sogar möglich, vom Festungskommandanten Ausgang in die Stadt und von der Staatsanwaltschaft Urlaub zu erhalten, der jedoch nicht als Teil der Haftzeit gerechnet wurde."

Letzteres fällt auf Rulat wohl weg, aber man kann damit rechnen, daß Rulat nicht Alcatraz ist. Was den Lebenskomfort eben einschränkt ist, daß man einen ganzen Haufen Leute auf der Insel hat, da viele Answinisten politische Häftlinge bzw. Verräter sind, kann ich mir auch vorstellen, daß Besuche oder Kontakt zur Familie nur eingeschränkt möglich ist, die Briefe also etwa gelesen und ggf. zensiert/einbehalten werden. Immerhin heißt Festung hier primär, daß man sie nicht hinrichten wollte. Es wird schon komfortabler sein als im Karzer, aber eben auch gefängnisartig genug, die Häftlinge daran zu erinnern, daß sie eingesperrt sind.

Je nachdem, wie sehr man verschiedene Ansätze zur Darstellung oder motivischen Gemengelage haben möchte, kann man ja noch schauen, ob es Sinn ergibt, daß einige 'Mitläufer' ein abgeschwächtes Strafmaß bekommen haben, so daß es auch auf Perlstein eben 'Lebenslängliche' gibt, denen die gegenüberstehen, die darauf hoffen können, die Festung auf ihren eigenen Beinen verlassen zu können oder daß der Reichsbehüter sie irgendwann wegen minderer Schuld oder des unablässigen Einsatzes der Verwandten begnadigt.

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