Die dritte Dämonenschlacht - Was sind eure Highlights?

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Gijmor
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Die dritte Dämonenschlacht - Was sind eure Highlights?

Ungelesener Beitrag von Gijmor »

Hallo ihr Spieler/ -innen und Meister/ -innen,

bei uns steht das große Finale unmittelbar bevor und ich wollte einfach mal Fragen, welche Szenen euch besonders gefallen haben. Ich glaube in diesem Finale gibt es eine Menge gute Szenen, insbesondere mit dem Thema der Selbstopferung. Wie wurde das bei euch dargestellt? War es zu viel?
Wie war bei euch die Balance zwischen Kampf und Erzählung?

Ich freue mich über jede Antwort

LG Till

Feyangola
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Die dritte Dämonenschlacht - Was sind eure Highlights?

Ungelesener Beitrag von Feyangola »

Die Dritte Dämonenschlacht war bei uns nicht nur epischer Höhepunkt der Kampagne. Ganz wichtig finde ich auch, jedem einzelnen Helden genug Spotlights zu geben, auch damit der Spieler innerlich von diesem Abschied nehmen kann. Das können tolle Einzelaktionen in den Kämpfen sein, aber auch (und noch mehr) der Abschied von der/dem Geliebten, letzte gemeinsame Feiern, Aussprachen mit Konkurrenten, Erbschaftsregelungen, Vermächtnisse, letzte Gespräche mit Freunden und so weiter. Bei uns kam auch jedem Helden noch einmal die Ehre durch lange Weggefährten-NPCs zuteil, besondere Heldentaten der letzten Jahre und Jahrzehnte aufzulisten und auszuschmücken.

Die Schlacht selbst ist so groß, so unübersichtlich und episch, dass die Gezeichneten nicht jeden Kampf ausfechten können und sollten. Wir haben deshalb die Gezeichneten nur in den großen Höhepunkten der Schlacht ausgespielt: Das erste Erstürmen des Walls des Todes und Halten der ersten Mauerbastion, und der Kampf gegen Dschagganoth und die Steinerne Schlange. Der Kampf gegen die Wandelnde Festung war unser erstes Highlight des Finales: Der letzte große Kampf der Gezeichneten gegen die Monstren Borbarads, der bei uns wirklich ausgewürfelt wurde.

Am Schluss der Schlacht, beim Vordringen zu Borbarads Beschwörungshügel, sind wir immer mehr ins Erzählerische gewechselt und haben die Kämpfe nicht mehr ausgewürfelt. Und das war unser zweites Highlight: Wir hatten eine unglaublich dichte Atmosphäre, als klar wurde, dass sich gerade alle Freunde und Weggefährten und die Anführer aller Reiche für die Helden opfern würden. Die Gezeichneten wurden in diesem Moment zu entrückten Lichtgestalten, die nur noch von Borbarad aufgehalten werden konnten.

Das dritte und größte Highlight war der Kampf gegen Borbarad selbst. Wichtig war mir in den Einzelkämpfen, dass jeder Held und vor allem jeder Spieler auf seine Kosten kommt und einen würdigen Abgang erhält, mit dem er gut leben kann. Insofern bin ich sehr auf die Spielerideen eingestiegen, wie sie ihr jeweiliges Duell gegen Borbarad gewinnen können, und habe nur ein jeweils passendes und forderndes Szenario für jeden Gezeichneten ausgearbeitet. Das hat letztlich wunderbar geklappt. Teils waren das harte Kämpfe, teils Diskussionen oder auch überraschende Aktionen. Höhepunkt war dann der Bund der Gezeichneten selbst, als sie teils schon als Verstorbene ein Band zu jedem ihrer Gefährten knüpfen mussten, um den Dämonenmeister endgültig zu besiegen.

Viertes Highlight war bei uns der Abschied. Bei uns starben alle Gezeichneten bis auf einen, und ich ließ sie als körperlose Seelen Abschied von ihren Gefährten und Vertrauten nehmen, bevor sie in ihre jeweiligen Paradiese einfuhren.

Deshalb als Tipp: Würfel nicht zu viele Kämpfe aus. Die Epik der Schlacht nutzt sich beim xten Kampf gegen böse Söldneranführer/Paktierer/Dämonen/Untote ab. Die Schlacht eignet sich vielmehr auch für große Erzählungen. Gib den Spielern trotzdem das Gefühl, dass ihre Entscheidungen von Bedeutung sind und den Sieg erst ermöglichen. Ich drücke euch die Daumen, dass es unvergessliche Rollenspielmomente für euch werden!

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Nightcrawler
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Die dritte Dämonenschlacht - Was sind eure Highlights?

Ungelesener Beitrag von Nightcrawler »

Ich empfand die ganze Schlacht als Highlight. Wir hatten mehrere WE dafür am Stück geplant, mehrere SC-Gruppen (und das Leiten wurden etwas aufgeteilt auf Haupt-SL, mich und einen Gastspieler/-SL für einige Szenen, um verschiedene Schauplätze und Örtlichkeiten (in/unter der Mauer, vor der Mauer, jenseits der Mauer, auf der Mauer, Kavallerieschlacht) zu bespielen. EDIT: Die ersten paar Spieltermine gingen allerdings für das Spiel im Heerlager vor der Schlacht drauf, die Schlacht ging aber eben ebenfalls über mehrere Spieltermine. EDIT Ende.
Unsere Schlacht hatte aber auch einen anderen Aufbau und Ablauf, als im AB vorgesehen, und die Gezeichneten saßen nicht nur wartend rum, bis sie einmal Grün für eine der Festungen erhielten und dann gegen Borbarad zu ziehen, sondern haben auch aktiv in der Schlacht mitgekämpft.

Es lief notgedrungen darauf hinaus, irgendwann an einigen Schauplätzen nach hinten hinaus nur zu beschreiben (weil wir sonst noch mehr WE, als wir hatten, benötigt hätten, wenn die IT-Stunden alle komplett ausgespielt worden wären), aber sehr viel wurde hingebungsvoll gespielt.

Das Finale im Finale wurde ausgespielt. Der Weg dahin wurde teilweise eingekürzt (also das Durchkämpfen zum Hügel), aber auf dem Hügel war alles live und Echtzeitübertragung, ob nun geredet oder gekämpft wurde.
Zuletzt geändert von Nightcrawler am 23.01.2019 20:46, insgesamt 3-mal geändert.
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Thorgrimma
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Die dritte Dämonenschlacht - Was sind eure Highlights?

Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Wir hatten leider für die Schlacht nur einen Tag, da unsere Eltern mit Kinder es leider nicht wirklich gut hinbekommen hatten, einmal einen Babysitter dafür zu organisieren. Zudem war unsere Gruppe wirklich bis zum Ende uneins, ob wir Borbarad daran hindern oder ihn unterstützen sollen, sein großes Ritual durchzuführen (für das es die Schlacht ja auch brauchte). Die Gezeichneten waren also auch noch am Tag der Schlacht selbst damit beschäftigt, hinter Borbarads eigentliche Pläne zu kommen.

Bis auf das Ende und einige Einzeleinsätze von Gezeichneten für ganz spezielle Herausforderungen haben wir uns daher auch am Kampf nicht beteiligt und es wurde auch für die Schlacht nicht gewürfelt. Das nimmt eh zu viel Zeit weg - unser Spielleiter hat das erzählerisch darüber geregelt, dass wir Karten aus dem Inrahspiel bekamen, die unseren jeweiligen Einsatz (das eigene Leben, das Zeichen, "normale" Anstrengungen) beim Endkampf aufzeigten: Mein 7. Gezeichneter beispielsweise setzte beim Endkampf beispielsweise sein Leben ein und der Meister erzählte ganz plastisch und dramatisch, wie Borbarad und mein Krieger zwei Gegenhaltenmanöver durchführten, Borbarad natürlich stärker war und den Körper meines Helden zerschmetterte, allerdings mein Schlag mit Siebenstreich ebenfalls seinen Körper entscheidend schwächte. (Siebenstreich blieb in unserem Aventurien erhalten.)

Unsere Highlights waren daher weniger unsere eigenen Kämpfe. Vielmehr gab es Highlights vor der Schlacht, als alte Kampfgefährt*innen auftauchten, man sich verabschiedete, alte Geschichten und Heldentaten nocheinmal erzählt wurden. In der Schlacht waren Highlights auch die Kämpfe von anderen, liebgewonnenen Npcs. Wie habe ich gejubelt als Rastar Ogerschreck (ein Mitbewerber um den Donnersturm) allein in einem spektakulären Manöver in den Rachen der Steinernen Schlange sprang und es schaffte sie lahmzulegen. Da die Dämonenschlacht ja ein Kampf vieler Held*innen ist, dürfen meines Erachtens auch Nscs glänzen (und dem Bild vieler Spieler*innen widersprechen, dass doch bei der Borbaradkampagne das Restaventurien außer den Held*innen ein Totalausfall ist). Gerade durch ihren Auftritt ist es möglich, an alte Abenteuer und alte Kampfgefährt*innen anzuknüpfen, die jetzt den Held*innen zur Seite stehen und auch für die Held*innen ihr Leben riskieren. Es kann übrigens auch ein Highlight sein, sollten deine Held*innen das noch nicht begriffen haben, zu merken, dass die ganze Armee nun keine mittelreichische oder sonstige Armee ist, sondern eine Armee der Gezeichneten. Da können sich die Spieler*innen auch eine coole Rede an ihre Armee ausdenken (falls ihnen sowas liegt).

Ich persönlich habe die Dämonenschlacht aber nur deswegen in guter Erinnerung (immerhin hatte ich da den Tod meines Helden zu verkraften - das überstrahlt dann doch alles andere!), weil ich sie mit einer anderen Figur wenige Wochen danach noch einmal spielte. Diesmal aus Sicht einer jungen Kriegerin, die flugs als Botenreiterin eingesetzt wurde (da ja die anderen Botenreiter getötet wurden). Aus dieser Perspektive habe ich erst den ganzen Umfang der Schlacht begriffen, da ich an allen möglichen Stellen meine Botschaften hinbringen musste. Ich lernte sowohl die Perspektive des Feldherrenhügels kennen (Leomar wird mir ewig als dauerschockierter Feldmarschall in Erinnerung bleiben, der ständig neue unvernünftige und risikoreiche Manöver der Gezeichneten, von Ayla und auch so Leuten wie Rastar zu verkraften hatte), der ersten anmarschierenden Garderegimenter und der Landwehr, der Reiter*innen um Alrik vom Blautann als auch der Heiler*innen im lazarett kennen. Ich schwankte zwischen Weinen, Angst, Triumph, Tragik und Epik. Daher kann ich mich Nightcrawler und Feyangola nur anschließen, dass die ganze Schlacht von den Gezeichneten nicht gespielt werden sollte, sondern sie nur das wichtigste und epischste mitbekommen. Es ist aber gut, die Schlacht auch aus anderen Perspektiven zu spielen - das kann vielleicht auch heilsam sein, wenn die eigenen Helden sterben, aber man dann noch einmal von außen auf sie blicken kann, was sie eigentlich geleistet haben.

Feyangola
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Die dritte Dämonenschlacht - Was sind eure Highlights?

Ungelesener Beitrag von Feyangola »

Ja, die Schlacht ist auch ein sehr gut geeigneter Aufhänger für parallele Heldengruppen-Geschichten. Wir haben neben den Gezeichneten auch eine Agenten-Zweitgruppe in die Schlacht geführt, die zu Beginn Spionage-Missionen und Aufklärung betrieb und nachher die kleinste der Wandelnden Festungen aufhalten musste.
Um die Größe und Epik der Schlacht zu begreifen, ließ ich die Spieler auch eine einfache Landwehr-Gruppe spielen und gegen die Mauer stürmen, die von den Schrecken der Dämonenhorden, aber auch der magischen und göttlichen Gegenwehr kräftig durchgeschüttelt wurde und nur durch Glück überlebte.
Wir haben im Einzelnen die Schlacht auch genutzt, um neue Helden für die schon geplante anschließende Wildermark/Splitterdämmerungskampagne mit einem Zeitsprung von 7 Jahren in die Zukunft einzuführen. Und so nahmen 3 der 5 heutigen Helden bereits an diesem epochalen Ereignis, so dass die Dämonenschlacht auch jetzt noch recht präsent ist und nachwirkt.
Ich denke, dass die Schlacht wirklich viel hergibt und ich teile Thorgrimmas Ansicht, dass sie aus verschiedenen Blickwinkeln auch mehrmals spielbar ist. Sie bittet an allen Ecken und Enden Stoff für Epik, aber auch traurige, überraschende, geheimnisvolle oder schicksalhafte Momente.

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chizuranjida
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Die dritte Dämonenschlacht - Was sind eure Highlights?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Mir hat die Dämonenschlacht leider nicht so gefallen. Aber ich habe sie nach der Erstausgabe gespielt (allerdings ohne Tabletop); möglicherweise ist die überarbeitete Version wesentlich besser.

Wir hatten, soweit ich mich erinnere, einen - langen - Abend dafür, und das würde ich auch nicht ändern wollen. Ein großes Finale und eine Schlacht auf mehrere Sitzungen aufteilen - nein. Außer man spielt mit verschiedenen Heldengruppen, also z.B. so, dass eine Haudrauf-Gruppe sich den wandelnden Festungen stellt, damit die Gezeichneten sich ganz auf Borbarad konzentrieren können und keinesfalls auf dem Weg schon draufgehen, oder sowas.

Meine eindrücklichste Erinnerung an den Abend ist, dass wir zwei oder drei Stunden damit verbracht haben, 'rumzuraten,
Spoiler
wie Rumpelstilzchen heißen könnte. Also, das Kind. Der Rausch der Ewigkeit. Aber ein Kind ist kein Rausch, und es weht nicht. Daher sind wir nicht darauf gekommen, dass "Rausch der Ewigkeit" ein Eigenname sein könnte. Während also die Schlacht tobt, die Dämonen kreischen und die Soldaten verrecken, stehen die Gezeichneten um das Kind 'rum und Rumpelstilzchen kräht die ganze Zeit beleidigt, dass es endlich wissen will, wie es heißt. Und da reichte es damals nicht, dass man den Rausch der Ewigkeit erwähnte, nein, es musste schon direkt gefragt werden: "Heißt du vielleicht Rausch der Ewigkeit".
Bis einer dadrauf gekommen ist hat es eben einige Stunden gedauert.
Um ein bisschen Dampf und Frust abzulassen und was Sinnvolles zu tun zu haben sind unsere Gezeichneten irgendwann trotz allem doch aufs Schlachtfeld gestürmt und haben ein oder zwei dieser wandelnden Festungen umgehauen. Die kamen mir im Inneren dermaßen bedienungsunfreundlich und tödlich für die Geschütz- oder Bedienungsmannschaften vor, dass ich das auch eher unsinnig fand.

Irgendwann mussten wir glaube ich auch noch selber in die Kasematten vom Festungswall rein, um uns da mit Untoten und ätzenden Dämonen oder sowas zu hauen, weil die ganzen wundervollen Rondrianer und sonstigen Fachleuchte nicht damit zurecht kamen, da eine vernünftige Bresche zu schlagen und einen genügend großen Bereich davon einzunehmen.
Das war mir besonders zuwider, weil mein Held trotz ausdrücklichen Verbots der Rondrakirche schon längere Zeit vorher diverse Truppen auf beiden Seiten an der Mauer vorbei auf Wildwechseln durch die Gebirge geschickt hatte, um von den Flanken her anzugreifen.

Das meiste, was die Helden vorher in die Wege geleitet hatten, fiel unter den Teppich oder brachte wenig. Kein Heer von Trollen, das alles niedermäht, sondern ein kleines Trüppchen, das erst nochmal nachverhandeln und überredet werden will. Bastrabuns Bann ohne spürbaren Effekt. Geweihte, die sich vor allem untereinander streiten oder den anwesenden Magiern alles, was irgendwie Sinn machen würde, verbieten.

... aber wenn's einmal losgegangen ist mit der Schlacht, sieht man ja auch nicht mehr alles, bzw sieht das meiste nicht mehr. An epische NPC-Szenen kann ich mich nicht erinnern; da hätten wir auch kaum die Zeit für gehabt. Wenn man vorher alles richtig vorbereitet hat, sollte man sich als Gezeichneter an der Stelle eigentlich zurücklehnen und sagen können: okay, alle sind in Stellung, unsere Truppen sind stark genug, das wird klappen. Und dann kommt nur noch das Finale gegen Borbarad. (Daran kann ich mich kaum noch erinnern; das war nach langer Nacht irgendwann, als wir alle todmüde waren, längst keine Lust mehr hatten und nur wollten, dass es fertig wird.)

Tja, wenn man denn alles gut vorbereitet hatte.
Thorgrimma hat geschrieben: 23.01.2019 16:51(Leomar wird mir ewig als dauerschockierter Feldmarschall in Erinnerung bleiben, der ständig neue unvernünftige und risikoreiche Manöver der Gezeichneten, von Ayla und auch so Leuten wie Rastar zu verkraften hatte
Mir ist er als der Vollidiot in Erinnerung geblieben, dem nachdem das Heer versammelt ist einfällt, dass er noch Proviant beschaffen sollte. Obwohl er ca ein Jahr Vorbereitungszeit hatte, während dessen er schon wusste, wo die Schlacht stattfinden würde. :visieraufm:
(Besonders nervig, wenn man als Held während dieser Zeit selber diverse Hochadlige mit reichen Feldern, Offiziere, Kornhändler und was so passte darauf angesprochen hat, und es passiert - Null.)
:dunkelheit:
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Nightcrawler
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Die dritte Dämonenschlacht - Was sind eure Highlights?

Ungelesener Beitrag von Nightcrawler »

Ja, die Wandelnden Festungen finde ich im Original nicht gut gemacht (besonders die Schlange ist in meinen Augen schlimm konzipiert). Ich habe mir das AB hinterher durchgelesen und war teilweise ganz entsetzt, und habe mich dazu hier mal ausführlicher geäußert: Nightcrawler @ SG4.3 Rausch der Ewigkeit.

Aber ich wusste damals, dass die Schlacht an einem Abend zu spielen nicht mein Ding wäre, zumal ich die Idee der verschiedenen Gruppen (wir hatten schlussendlich eine Gruppe frisch gebackener und 0 AP Soldaten, die ziemlich AP-starke Gruppe um den Donnersturm, die schon vorher immer wieder gespielte Zweitgruppe (nicht AP-schwach, aber weniger als die um den Donnersturm) und die Gezeichneten) für verschiedene Schauplätze hatte. Wir hätten noch ungleich mehr Zeit für Spiel im Heerlager und Schlacht aufwenden können, aber die ganzen WE am Stück für alle freizuschaufeln war schon aufwendig genug (und alle 14 Tage dran zu spielen wäre auch nicht gut gewesen, das hätte ich auch nicht gewollt, daher waren aufeinander folgende WE ein guter Kompromiss aus wenig OT-Zeit zwischen den Terminen und mehrere Termine am Stück).

Was womöglich mit zu meiner Begeisterung für die ganze Schlacht beitragen kann, ist, dass unsere sich nicht an den in meinen Augen unsinnigen originalen Ablauf und Aufbau dieser Schlacht hielt, die nur ein auf Seiten der Mittelreicher ungeschickt angegangenes Gerangel um die Mauer ist (und: es gab kein Kind auf der Suche nach seinem Namen war und vorher nicht in die Gänge kam). Auch die Festungen wurden von den beiden SL, die sich das aufgeteilt hatten, anders als im Original aufbereitet.

Aber man muss wissen, wie es die Gruppe gerne mag, und wie man die Schlacht angehen mag. Spielt man nur die Gezeichneten, und bestehen die Oberen darauf, dass die Gezeichneten brav auf ihren Einsatz am Ende warten und sonst nichts tun dürfen (außer vielleicht eine oder mehrere der Festungen angehen), dann ist da auch auch nichts, was man groß spielen kann, oder erwähnenswert erzählerisch abhandeln kann.
Soll es in nur 1 oder 2 Sitzungen durch sein, bringt es auch nichts, da viel aufzufahren.
Je mehr man als SL da bereit ist, reinzustecken (also Ideen, Änderungen, Möglichkeiten schaffen), desto mehr kann man auch herausholen, gerade auch mit Hinblick auf Ideen und Erfolge der SC (ohne die NSC dabei zu Deppen zu machen).
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Herr der Welt
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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Das Problem bei der Schlacht liegt darin, dass Kämpfe in DSA am besten als Duelle funktionieren und ansonsten leicht zerfasern, sodass sich der spannend gedachte Kampf gerne mal als zähe Würfelschlacht über den gesamten Abend zieht. Eine Schlacht mit zig Beteiligten kann so selbst als Momentaufnahme jedes wünschenswert zu vermittelnde Gefühl in den Eindruck bürokratischen Abarbeitens wandeln. Die Tabletop-Variante ändert daran wenig, verlagert das Problem nur, indem statt einer Momentaufnahme eben die Schlacht oder einzelne Gefechte regeltechnisch heruntergerechnet werden. Eine erzählerische Lösung funktioniert auch nur, wenn man generell damit etwas anfangen kann (und es entweder selbst oder durch den Spielleiter gut vermitteln kann). Leider gibt es bei DSA kaum Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen den Werten eines Charakters und der erzählerischen Umsetzung. Ob eine Probe auf Schwerter mit 25 TaP dazu führt, dass Gegner vergessen zu parieren (so wie das Publikum der ebenso gelungenen Vorstellung vergisst zu applaudieren) oder dass etwas ohne Hilfsmittel so gut wie unmögliches gelingt, und was das jeweils in einer Schlacht bedeuten oder bewirken kann, muss man sich gänzlich selbst erdenken. Für solche Fälle wäre ein weniger auf Duelle ausgelegtes Ersatz-Kampfsystem (in dem man eine Begegnung z.B. mit einer 3W20-Probe abhandeln kann) praktisch.

Nun hat man mit den Gezeichneten idealerweise (ich gehe im Folgenden von meiner Vorstellung der Gezeichneten aus) hochgradig bekannte (und auf gegnerischer Seite hoffentlich ebenso gefürchtete) Helden (was ich hier ausdrücklich nicht synonym zu SC meine), deren Präsenz allein genügen kann, um die feindliche Schlachtordnung ins Wanken zu bringen. Dafür müssen sie nicht gegen ein Banner Söldner kämpfen. Aber von den Schwarzroten will auch niemand der erste sein, der aller Wahrscheinlichkeit nach selbst mit Überzahl gegen diese Heroen fallen wird.
Die Kampf-Charaktere können hier zeigen, was sie (à la Sauron) gegen Schergenpulke anrichten können, sodass der Rest Reißaus nimmt. Der zweite Gezeichnete könnte mit seinen Fähigkeiten Gegnerscharen zum Aufgeben oder zum Rückzug zwingen. Der vierte mag sich hinter die Reihen stehlen und in einer Kommandoaktion einen Befehlshaber niederstrecken oder mit einer anderen Aktion den Gegnern den Eindruck vermitteln, den ansonsten die Borbaradianer mit Dämoneneinsatz gerne bei eigentlich mittelreichischer Überlegenheit hinterlassen: Hier zählen keine konventionellen Kriegserfahrungen, jederzeit können wir euch aufreiben, ohne dass ihr etwas machen dagegen machen könnt. Soldaten, die nicht nur Kampfbegegnungsvehikel sein sollen, könnten darüber in Panik verfallen.
Apropos Dämonen: Die mögliche Überlegenheit der Borbaradianer in diesem Feld (wenn man annimmt, dass Geweihte und Magier der Gegenseite erst in der Folgegeneration verstärkt auf Mittel dagegen setzen) kann durch die Gezeichneten mit ihren in der Kampagne gewachsenen Erfahrungen sowie ihren massiven Machtmitteln wenn nicht ausgeglichen, so doch punktuell durchbrochen werden. Der dritte Gezeichnete mag mit einem Shruuf kurzen Prozess machen und so ein oder mehrere mittelreichische Banner vor der Zerstreuung (angesichts eines unsichtbaren Kampfdämons) retten. Beschwörer und Paktierer können durch die Gezeichneten gezielt ausgeschaltet werden, um den Soldaten den profanen Rest zu überlassen. Wenn es Experten gegen die übernatürlichen Bedrohungen, die Borbarad und seine Unterlinge heraufbeschwören, auf Seiten des Reiches gibt, dann sind es die Gezeichneten.
Ob es die Festungen wirklich braucht, sei mal dahingestellt. Die sind als Olifanten-Ersatz sicher nett. Auch kann man sie mit all jenen Übeln - Paktierer, Beschwörer, Dämonen - umgeben, denen sich sowieso nur mächtige Krieger, Magier und Priester zu stellen vermögen. Je nach SC können die Teile durch eine gute Idee auch überraschend schnell ausgehebelt werden (wenn die Spieler so etwas mögen). Ansonsten genügt auch eine magisch-dämonisch angereicherte Schlacht.
Dann gibt es noch spezifische Kommando-Aktionen, etwa gegen den Todeswall (hier kann man sich auch zusätzlich durch "Träume von Tod" inspirieren lassen), gegen Beschwörerzirkel, feindliche Stellungen, etc.
Man sollte die Schlacht über solche Szenarien veranschaulichen und erlebbar machen, die der Gruppe liegen, ohne das Geschehen damit zu überfrachten und ohne repetitiv zu werden. Ein Vorstoß als Speerspitze der eigenen Armee, bei dem die Gezeichneten als Ein-Mann-Banner (oder so) glänzen, die Gegner signifikant zurückschlagen und die eigenen Truppen heroisch vorantreiben können, gefolgt von einem Coup gegen irgendein feindliches Kommando als Einzelaktion (eine wandelnde Festung, das Unterminieren des Todeswalls, etc.) können schon genügen, um wirklich etwas geschafft und die Schlacht erlebt zu haben. Das eigentliche Finale, die Begegnung mit Borbarad, lässt die dritte Dämonenschlacht ja lediglich noch im Hintergrund rauschen.

Gijmor
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Ungelesener Beitrag von Gijmor »

Es ist vollbracht. 2,5 Jahre, alle 14 Tage eine Session und ein 17 Stunden Finale (an einem Wochenende).
Vielen Dank für die Hinweise und Anregungen.
Ich möchte diesen Post nutzen um Danke zu sagen. Danke an dieses Forum und an den Eskapodcast, die mir stets Inspiration waren und den Mut gegeben haben dem Rotstift anzusetzen wo es ging. Danke aber besonders an Sky und den Rest der wilden Truppe aus Armida. Ich habe bei euch schamlos geklaut was das Zeug hielt. Den Wolfspakt, den Erzähltext zum 6. Zeichen, die Ideen für die Einzelduelle der Gezeichneten gegen Borbarad und den genialen Twist einen ehemaligen Spielercharakter zum echten 7. Gezeichneten zu machen. Vielen Dank dafür.

Zum Finale im Einzelnen:

Wir haben am ersten Tag mit Battlemaptischdecke und einer selbst gebastelten Ogermauer (Fotos gibt es bald auf g7trolls.wordpress.com) gekämpft bis zum Umfallen.
Am zweiten Tag haben wir cineastisch den Sturm auf den Hügel abgehandelt mit Fokus auf der Bereitschaft zum Selbstopfer der einfachen Soldaten und auch wichtiger und liebgewonnener NSCs. Dann kamen die Einzelduelle, wie gesagt dreist gestohlen aus den Chroniken von Armida. Jeder hatte seinen Moment und am Ende war es so episch, wie ich es haben wollte.


Wir haben im Finale gelacht und geweint und ihr seid ein Teil davon.
Für mich ist jetzt erst mal Pause mit der Spielleiterei und auch unsere Tischgruppe macht erst mal DSA-Pause. Wir wenden uns jetzt hexxischen Abenteuern zu bevor wir der Helden Werke vollbringen, also zurück zum Bauerngaming.

Ihr seid die Besten, vielen Dank.

Todeshörnchen
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Ungelesener Beitrag von Todeshörnchen »

Die Charaktere kommen auf dem Beschwörungsplatz an und der Dämonenmeister tanzt. :cheer:
"Sehen wir uns nicht in dieser Welt, dann sehen wir uns in Bielefeld!"

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Salix Lowanger
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Ungelesener Beitrag von Salix Lowanger »

Auch wenn mein Char dabei kampfunfähig wurde, war das eins meiner Highlights:
Nun aber hatte ich auf jeden Fall wieder die Kontrolle über den Golem. Die Adepten feuerten mit den Hornissen auf alles was sich näherte und nicht unsere Farben trug. Ingmar stieß mich mit dem Ellenbogen an: „Und was machen wir nun? Zurück zur Bresche oder machen wir noch einen Umweg um ein paar Plänkler zu zermantschen?“
Ich schlug vor uns noch die stählerne Schildkröte vorzunehmen. Die anderen hielten mich zwar für komplett wahnsinnig, stimmten aber trotzdem zu, nachdem ich meinen Plan näher erklärt hatte. Wir änderten den Kurs um den Weg der Schildkröte zu streifen. Als man uns bemerkte begann die Besatzung des stählernen Ungetüms uns unter Feuer zu nehmen, aber ein Fortifex Schild ließ gerade mal genug Platz für unser eigenes Feuer. Unser Begleitschutz hielt uns weiterhin die feindlichen Plänkler vom Hals. Ich richtete Kromm noch einmal genau aus und beschleunigte ihn auf höchste Geschwindigkeit. Da bekam Peridan an einer der beiden Hornissen einen Armbrustbolzen in den Kopf und fiel bewusstlos in den Houda. Ich hatte leider keine Zeit mich um ihn zu kümmern, außerdem sah das sowieso ziemlich tödlich aus.
Kurz vor der Schildkröte drehte ich leicht ab und wir streiften schräg an der mit wirbelnden Klingen übersäten Kriegsmaschine vorbei. Funken sprühten und tiefe Kratzer wurden in Kromms Seitenwand gefräst. Tief genug und auf so großer Fläche, dass volle zwanzig der Schutzrunen ausgelöst wurden! Eislanzen froren das Unmetall der Schildkröte ein, Feuerlanzen entzündeten das Kobolderz, Eisensplitter zerfetzten die Schildplatten aus Täuschzinn, Humuswolken und Druckwellen warfen die Trümmer auseinander. Als wir an der Schildkröte vorbei waren, brachen die Überreste in einen rauchenden Trümmerhaufen zusammen, aus dem noch einige wenige verletzte Überlebende krochen.
Und natürlich, Borbarad seine Ritualgegenstände zu klauen und meinen Mit-Gezeichneten zu geben. :phex:
I can fight an opponent, but I cannot fight my biological clock.
- Garry Kasparov

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Torben
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Ungelesener Beitrag von Torben »

Das sind zu viele um alle aufzuzählen. Wier hatten die G7 mit mehreren Gruppen SC gespielt und bis auf einen gingen alle meine Charaktere in der Schlacht drauf. Nur Rodrik der Jungmagier überlebte.

Nicht gut übertragbar, aber mein pers. Highlight:
Rodrik wurde als Magierschüler an der Akademie unserer Gezeichneten ausgebildet. Nachdem er ein Talent und Interesse an Dämonenbeschwörung in allen Formen hatte, war das immer eine Gratwanderung. Zu sagen, dass unsere Spektabilität nichts von Dämonenbeschwörung hielt, wäre untertrieben. Aber irgendwer musste ja die Wahren Namen aus den erbeuteten Werken zusammensuchen. Indexe und Stichwortlisten anlegen usw. Vor der Dämonenschlacht war auch unseren Gezeichneten völlig egal was wir rausholten um uns auf die Schlacht vorzubereiten. Rodriks Antwort war die Erschaffung des Mammut-Golems "Kromm". Zusammen mit allen Adepten und Magiern der Akademie sowie einigen Freiwilligen. Sozusagen ein Kriegselefant mit fest eingebautem Schützenstand mit Dach oben drauf. Innen größtenteils Hohl als Lagerraum. Hornissen an den Ecken befestigt. Belegt mit zig Arcanoglyphen mit diversen Schutzrunen und jede dazu mit dieser Rune, die einen elementaren Kampfzauber auf den wirkt, der sie beschädigt. Das gab den bei Salix erwähnten Effekt.
Zusammen mit seinem Kumpel Ingmar hielten die beiden dann beim großen Waffensegen Beutel mit Hagelschlag und Armbrustbolzen hoch.

Die Anfeuerungsrede meines Magiers (Erster Gezeichneter) für die Magier und Adepten vor der Schlacht. Fast wörtlich die "Das ist mein Gewehr..." Rede aus Full-Metall-Jacket. Umgebaut auf Magierstab statt Gewehr :)

Mein Akrobat, der von der Golemschlange runtergepustet wurde, als er eine Ignisphaero Falle auslöste. Mit einer Banderolle voller Hylailer Feuer-Äpfel/ Granaten um die Schulter. Man fand nur noch die rauchenden Stiefel.

Der Nachtangriff der Borbaradianer, für den uns unser SL tatsächlich mitten in der Nacht aus dem Bett warf.

Am Schluss hab ich dann komplett verpennt, dass JETZT der passende Moment da war um meinen Gezeichneten zu opfern. Nicht dass ich nicht wollte, ich wollte nur nicht zu früh starten.

Oh... und natürlich als mein Elf sich opferte um nach einer Nacht-Aktion den Rückzug zu decken. Er aktivierte Druidenrache und wirkte dann seine Kampfzauber (Axxel, Armatrutz usw.). Der war schon immer ein Bogenschützen-Monster mit allen Bogen-SF, aber mit dem Boost an Astralenergie hieß das jede Aktion ein gezielter Schuss und meist ein toter Gegner mit Pfeil in der Stirn, Auge oder Kehle.
Hm... Hab ich damals noch das "Flieht, ihr Narren!" benutzt oder nicht... Muss mal wieder den Notizblock von damals raussuchen.
Life before Death. Strength before Weakness. Journey before Destination.

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