Huhuu
@Azora
Dann vielleicht mal von mir einige Überlegungen, da ich gerade an einer Überarbeitung für das Abenteuer dransitze.
@Onkel Boron hat ja schon einiges zum generellen Vorbereiten geschrieben, wo ich nicht wirklich was hinzuzufügen habe. Je nach Geschmack kann man sich noch Karteikarten mit den wichtigsten Infos zu einem NSC schreiben. Es hilft zudem, wenn du ein möglichst klares Bild für die NSCs hast. Also vllt sogar reale Personen als Vorbild für das Verhalten der NSCs nimmst
Zum Einstieg:
Der Einstieg "just random" irgendwo in der Wildnis ist in meinen Augen doch recht unglücklich. Es wirkt auf mich zumindest recht erzwungen, was für ein Einstiegsabenteuer doch eher die schlechtere Option ist. Entsprechend würde ich die Helden direkt zum Abenteuerort schicken. Der Meteor einige Tage/Wochen zuvor stellt hier eine tolle Option dar. Immerhin dürfte das auch irgendwem aufgefallen sein...
Entsprechend lass die Helden in einem Wirtshaus oder ähnliches starten und durch einen Auftraggeber (z.B. einen Magier, Alchemisten, Schmied, etc) nach Altenbrück schicken. Die Praiosgeweihte ist dann auch eine gute Ansprechperson im Dorf. Als Geweihte des Dorfes hat sie eine gute Übersicht über die Bewohner und kann die Helden auch über die Diebstähle informieren.
Da sowas intern zu regeln immer etwas heikel ist ("Der Uwe hat mich verdächtigt! Wie soll ich mit dem zusammenarbeiten?"), könnte die Geweihte dann die Helden darum bitten, den Vorfällen möglichst diskret auf den Grund zu gehen. Ob du auf dem Weg nach Altenbrück den Bärenangriff einbaust, kannst du frei entscheiden. Ich finde es halt schwierig, ein AB mit einem Kampf zu beginnen, was man aber mit der Beauftragung durch (siehe oben) aushebeln kann. Dann ist es nicht mehr der Abenteuer-Trigger, sondern nur noch eine Zufallsbegegnung auf der Reise
Wenn man die Spur wirklich zu dem Baumdrachen legen möchte, sollte man das etwas klüger anstellen. Das AB steht sich hier sehr stark selbst im Weg, da der Auslöser für die Drachenhatz der Diebstahl des Tempelschatzes ist. Problem ist dabei, dass der Schatz sicher in einem Schrein verstaut war. Meine Spieler haben doch sehr fragend geguckt, wie denn der Baumdrache an den Schatz rangekommen sein soll. Entsprechend ist es sinnvoller, wenn der Schatz quasi "offen zugänglich" ausgestellt wird, der Schrein also ein offener Schrein ist. Im Idealfall hat der Baumdrache dann schon früher versucht, in den Tempel einzudringen. So ist es deutlich glaubhafter, dass der Baumdrache dahinter steckt. Alternativ kann der Schatz anlässlich eines Feiertags in der Mittagssonne in einem Schrein vor dem Tempel ausgestellt worden sein.
Wichtig ist übrigens, dass die Spur nicht völlig sinnfrei ist. Am einfachsten ist es, wenn die Untersuchung der Diebstähle dafür sorgt, dass die Helden mittlerweile verschiedene Objekte kennen, die geklaut wurden. Im Nest des Baumdrachen findet sich dann nur ein Teil der Schätze.
Ebenfalls unglücklich fand ich, dass einzig Gold geklaut wurde. Klar, die Statuette ist aus Gold gemacht, aber wenn man schon Zeug klaut, dann kann man auch gleich die Kriegskasse etwas aufstocken.
Als Diebstahlopfer bietet sich neben dem Praiostempel vor allem Gunelde an. So ist sie auch eines der Opfer. Das gestohlene Objekt könnte etwa eine alte Messinglampe sein (die geglänzt hat wie pures Gold). Gunelde kann hier durchaus nutzen, dass Gold und Messing eine sehr ähnliche Farbe haben. So kann sie die wahren Ziele der Diebstähle besser tarnen. Und es wirkt auch deutlich glaubhafter, wenn der Baumdrache "der sicher hinter allem Übel steckt" nicht ausschließlich 1 Art von Edelmetall klaut.
Wichtiger Hinweis: Die Helden sollten früher oder später selbst auf Hinweise auf den Kult stoßen. Die Variante, dass dem Zwergen irgendwann doch mal einfällt, was er die letzten Nächte so getrieben hat... halt ich für sehr fraglich. Die Helden werden dadurch weitgehend zu Zuschauern, die darauf warten müssen, dass der richtige NSC triggert. Verschwundene NSCs, deren Häuser man durchsucht (die schlicht zu Spät aus der Kulthöhle zurückkehren oder vom Ritual zu sehr eingebunen sind) wären hier ein guter Grund. Alternativ: Auch die Entführung der Praiosgeweihten "direkt aus dem Tempel" finde ich etwas unglücklich. Da bietet es sich eher an, dass die Praiosgeweihte in der Nähe des Ortes etwas zu erledigen hat und auf dem Weg dahin überfallen wird. Einer der Dörfler kann dann die Helden alarmieren. Dabei kann er dann berichten, dass er glaubt, einen der anderen Dörfler erkannt zu haben. Ausgerechnet dieser NSC ist dann auch genau an dem Tag nicht anwesend. Beim Durchsuchen der Hütte findet die Helden dann in einem "Geheimversteck" eine Karte und evtl die im AB vorgesehene 14. Lobpreisung (die nicht wirklich Sinn ergibt, weil doch 13 die Zahl des Namenlosen ist ^^)
Weitere von mir empfohlene Änderungen an NSC:
Gunelde: Wenn du das Bild benutzen möchtest, dann sollte Gunelde eine falsche Fährte sein. Die Geschichte, sich bei einem Unfall in der Küche den kleinen Finger abgetrennt zu haben... Walter Ulbrichts "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" war da glaubwürdiger. Kann ja sein, dass sie sich den Finger wirklich einmal schwer verletzt hat und er abgenommen werden musste.
Die Hexe: BITTE, ganz dolles bitte, streich den Unfug mit dem Kräutergarten. Zum einen ist die "Hexe hasst Praiot(in) und deswegen böse"-Nummer nicht nur tot, sondern war zwischenzeitlich schon 2x untot, lebendig und ist nun wieder tot. Einen ganzen Garten voller Giftpflanzen, dämonischer Pflanzen und anderem illegalen Zeug... da kam noch niemand im Dorf darauf, da mal größere Mengen Holz zu sammeln? Nicht einmal die Praiosgeweihte oder der Elf
? Ist klar. Generell würde ich die Hexe zwar etwas grumpi darstellen, aber eben nicht als Kultistin.
Der Elf: Bei dem Elfen bietet es sich an, ihn wirklich elfsich, also "von einer anderen Welt" darzustellen. Garethi beherrscht er kaum, will es auch gar nicht, weil menschliche Sprache sich ja im Kopf festsetzt und einen so badoc (unelfisch/verkommen) werden lässt. Wenn spricht er also nur Isdira mit den Helden. So die Verständigung klappt, kann er natürlich von der Unruhe der Natur und der Tiere während der letzten Zeit berichten.
Wenn jemand im Dorf von der Höhle wissen könnte, dann dürfte es eben der Elf sein. Entsprechend kann man den auch als Joker nutzen. Generell dürfte der Elf sich für die Handlungen der Menschen wenig interessieren. Immerhin sterben die doch eh in wenigen Augenblicken eh weg.
Irmi: Wenn man den NSC schon einbaut, dann sollte man ihn auch nutzen. Immerhin haben die Helden durch den Zwischenfall mit dem Bären bereits eine Bindung zu ihr. Statt Gunelde würde ich tatsächlich "die kleine unschuldige Irmi" als Anführerin des Kultes setzen. Sie war dann mit den Ziegen gerade auf dem Weg zu der Kulthöhle, um während der Arbeit am Ritual weiterarbeiten zu können. Dass die Ziegen nicht nicht auf der üblichen Weide, sondern auf einer Lichtung in der Nähe der Höhle weiden... bekommt doch keiner mit..... außer eben dem Elfen, der dem Handeln der Menschen aber keine Bedeutung zumisst.
Der Kult: Das Dorf wird mit 120 Personen angegeben. Wenn davon 13 Personen aktiv dem Kult des Namenlosen anhängen oder zumindest unter der Kontrolle des Kultes stehen, dann sind das mehr als 10% des Dorfes. Das kommt mir doch etwas arg viel vor und selbst das Artwork sieht es scheinbar ähnlich, da auf der Karte für den Finalkampf nur 7 Kultisten eingezeichnet sind. 5-7 Kultisten sind hier auch mehr als ausreichend, wobei ich 5 sogar als das Maximum sehen würde.
Eine richtige Geweihte würde ich in 4.1 übrigens nicht einbauen, in DSA 5 musst du mal gucken. Generell sind Geweihte des Namenlosen nichts, was man einer Anfängergruppe entgegenwerfen sollte.
Zu Altenbrück selbst: Ich würde hier den Konflikt der beiden Dorfteile noch deutlich hervorheben. Die einen beschuldigen die andere Seite, an den Diebstählen Schuld zu haben und umgekehrt. Entsprechend kann es während der Suche nach dem Dieb auch immer mal wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Dorfteilen kommen. Das gibt dem Abenteuer noch etwas mehr Stimmung.
Jüngster Aushänger könnte sein, dass natürlich beide Dorfteile den im Bach gelandeten Meteoriten für ihre jeweilige Dorfseite beanspruchen ("Der lag ja wohl ganz klar Links der Bachmitte"). Deswegen ist es der Geweihten nach dem Abenteuer auch ganz recht, wenn die Helden diesen "Stein des Anstoßes" (hö hö hö... Sorry) möglichst weit und möglichst schnell wegbringen.