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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Der Plot will es! Diskussionen und Anregungen zu offiziellen und inoffiziellen Abenteuern.
Antworten

Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Ja, Helden mit Adel II oder gar Adel III (DSA5) bzw. (adlig +) SO 10+ (DSA 3 - 4.1) sprengen die meisten offiziellen Abenteuer.
24
67%
Nein, Helden von Stand lassen sich in den meisten Abenteuern problemlos spielen.
12
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Praios zum Gruße,

Hin und wieder höre ich, dass viele ABs für Helden geschrieben sind, deren Ansehen das eines einfachen Ritter oder Geweihten nicht übersteigen.

Ich selbst finde ja, dass man auch Freude haben kann, wenn die Helden in der abatrakten Hierarchie eines Staates über Gardisten stehen nd auf Augenhöhe mit Baronen sprechen.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich durch die Gothic- und Risen Spielereihen auch schlicht die Schnauze voll von "Was bist denn Du für'n Penner" oder "du kommst hier nicht rein" Gardisten habe und daher eher auf "respect my SC, als long as you are not the Kaiser or Heliodan" SCs stehe.

Wie sind Eure Erfahrungen mit offiziellen Abenteuern?

Wichtig: Mir geht es nicht um Konflikte zwischen den Helden bzw. Spielern wegen zu großer Hierarchie, sondern darum, was die Abenteuer dem SL vorgeben, was mit den SCs geschehen soll oder wie sich die NSCs verhalten und ob es Probleme gibt, wenn die SCs bspw. Durch Adlig oder Geweiht großen Respekt verdienen und man sie bspw. Nicht einfach mal eben eines Verbrechens bezichtigen wird.
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Gerwulf_Treublatt
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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Ungelesener Beitrag von Gerwulf_Treublatt »

Hello there. :)

Ich versuche es mal halbwegs geordnet aus meiner Sichtweise zu erklären.

Das offizielle DSA richtet sich seit Anbeginn an den "kleinen Helden", es war nie vorgesehen, dass SC als z. B. Barone in den üblichen Abenteuern gespielt werden. Es gibt sehr wenige Abenteuer,
Spoiler
unter anderem "Donner & Sturm" und "Von Eigenen Gnaden",
an deren Ende die Ernennung zum Baron steht.
Würde man sich streng an alle möglichen Vorgaben halten, müsste man diese Charaktere anschließend zur Ruhe setzen und ad acta legen. Und hier beginnen dann auch schon die Probleme: seit Jahren (DSA 3 weiß ich nicht) fährt die Redaktion extrem zweigleisig; die Welt und die eigentlich dazugehörenden Regeln passen schlicht keinen Meter zueinander.
Diese Zweigleisigkeit gibt es eben auch bei den Vorteilen. Zum einen ist es ohne Probleme möglich, sich einen hochadligen Charakter zu generieren, zum anderen wird in jeder zweiten RSH geschrieben, dass Adlige wegen ihrer wenigen Freizeit nicht mehr auf Abenteuerfahrt ziehen können und eigentlich nur noch nach Protokoll leben.
Natürlich kann sich der Baronsspross für einige Jahre die Hörner in halb Aventurien abstoßen. Aber der erlebt dann eben nicht diese Form von Abenteuer, die ein "normaler" Charakter mit SO 4-7 bestreiten würde.
Ja, von offizieller Seite tut man sich offensichtlich schwer damit Abenteuer zu schreiben, die auch einen eventuell vorhandenen Adel berücksichtigen.

Mir persönlich ist es herzlich egal, ob offizielle Abenteuer den Adel berücksichtigen, weil die für mich eh nur Bausteine sind, die ich für mein Aventurien verwende. Womöglich ist es auch einfach zu umständlich, dass von offizieller Seite ein höherer Sozialstatus berücksichtigt wird. Ein mitreisender Adliger verändert den Verlauf eines Abenteuers, so die SL ihn auch berücksichtigt, meistens grundlegend. Und für solche Eventualitäten reicht vielleicht der Platz dann auch nicht mehr aus.
Meiner Erfahrung nach ist es als SL ziemlich anspruchsvoll, dem Adel in der Gruppe genügend Spotlight für seine Herkunft und seine Stellung innerhalb der Gesellschaft zu bieten. Bei mir kommt es auch schon einmal vor, dass sich ein Abenteuer nochmal quasi von selbst umbaut, einfach weil da nur der Ritter oder die Cavalliera mitspielt.
Bei Baronen oder ganz allgemein bei Charakteren mit höheren Titeln (Spektabilitäten, Augen von Punin usw.) wird es dann richtig tricky. Meistens hängt ein guter Teil des Verlaufs dann davon ab, was diese Helden so in ihrer Umgebung veranlassen.

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Doc Sternau
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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Ja, kann man in den meisten Abenteuern problemlos spielen.

Es bedeutet schlicht und einfach einen gewissen Mehraufwand für den Spielleiter. Das übliche offizielle Abenteuer geht von einem durchschnittlichen Stand aus, der irgendwo im Bereich Freier (die meisten Handwerker, Streuer etc.) bis Edler (Krieger, Magier, Geweihte usw.) geht - und das ist auch gut so, denn 80-90 % aller SCs werden ziemlich sicher in dieser Klientel liegen. Alles was dort nach oben (Hochadlige) oder unten (Barbaren, Elfen und andere Wilde) abweicht, muss der Spielleiter managen. Und da liegt das eigentliche Problem: Während das für irgendwelche Stammeskrieger recht einfach ist, verlieren das sehr viele SLs aus dem Blick für Helden hohen Standes. Was oft daran liegt, dass da eine falsche Angst vor: 'Dann funktioniert ja das Abenteuer nicht mehr!' vorliegt. Was aber gar nicht der Fall ist. Manches wird vielleicht einfacher (man muss nicht von Edi zu Pledi rennen, um irgendwie auf einen Ball eingelassen zu werden, sondern bekommt direkt eine Einladung) aber vieles bleibt gleich nur anders (statt den Wachen an der Tür wimmelt der Hausherr selber die Helden ab).
Und manches wird sogar interessanter: In meiner Spielrunde gibt es eine Magierin, die die Enkelin von Goldo Paligan ist. Damit ist sie genealogisch die Großcousine der Kaiserin und mit etlichen anderen Hochadligen zumindest nahe verwandt. Entsprechend wird von diesem Charakter erwartet, dass sie ihren Verwandten auch die entsprechende Aufwartung macht, wenn sie irgendwo in deren Nähe kommt. Und natürlich wird sie regelmäßig auf Festlichkeiten eingeladen und im Gästeflügel des Palastes untergebracht. Das gehört sich einfach so. Was natürlich ganz eigene Probleme kreiert, wenn sie abends gern heimlich irgendwo in der Stadt rumschleichen will und erstmal die 2-4 Mann Bedeckung zu ihrem Schutz abwimmeln muss.

Das Leben kann man allen Charakteren schwer machen - man muss nur wollen und es im Blick behalten. :)

Hummelpilot
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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Ungelesener Beitrag von Hummelpilot »

Mir fehlt die Abstimmungsmöglichkeit: Hochadlige Helden und Geweihte machen es dem Spielleiter schwieriger (oder so ähnlich).

Die meisten Abenteuer lassen sich vom Einstieg etwas umschreiben und eignen sich dann auch für adlige Helden. Wobei für mich adlige Helden im wesentlichen auf ihren Adelstitel verzichten um auf Reisen zu gehen, da man in adligen Familien ansonsten doch sehr eingebunden ist in die Verwaltung und Bewirtschaftung des Lehens und damit alles zu lernen um das Lehen in Zukunft zu übernehmen. Reisende Adlige sind also den Weg von Harry und Meghan gegangen und haben sich mehr oder weniger von den Verpflichtungen ihrer Familie losgesagt und können so auch nichtmehr den Titel führen. Natürlich haben sie immernoch ein höheres Ansehen als der Durchschnittsaventurier und bessere Kontakte. Auf diesem Wege sind sie aber halbwegs zu handeln. Man muss sich als Spieler halt entscheiden: Adel mit allen Rechten und Privilegien, dann gehören aber auch die Pflichten dazu (Quasi Verpflichtung 3: Familie). Oder man entsagt den Pflichten um auf Abenteuerreise zu gehen und verliert auch einen guten Teil der Rechte und Privilegien.

Natürlich gibt es auch Abenteuer die durch Adlige und Geweihte gesprengt werden, weil es darum geht irgendwie Zugang zum Haus einer hochgestellten Person zu bekommen oder klar illegale Handlungen notwendig sind (da dürften die meisten Adligen und Geweihten raus sein).
Die Abenteuer lässt man dann halt aus oder nutzt die Spannungen die sich ergeben für Rollenspiel.

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Denderajida_von_Tuzak
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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Würde sagen, dass VIELE (v.a. ältere) Abenteuer nicht auf hochgestellte SC eingestellt sind:
- Die müssten eigentlich immer unter den Exoten-Begriff fallen (es gibt weniger Hochadlige und Großbürger als Orks, Goblins, Mohas oder ähnliches)
- Um standesgemäß aufzutreten, müssten sie immer mit Gefolge (Dienerschaft, Wachen etc.) reisen - was einfach mal einige bis ein paar Dutzend zusätzliche NSC bedeutet
- Die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen sprengen im Normalfall einfach das Abenteuer oder lassen die Welt schnell unglaubwürdig werden


Aber: es gibt auch Abenteuer/Kampagnen, die sich mMn nicht ohne hochgestellten SC spielen lassen, wie bspw. JdF, Königsmacher, ...

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Doc Sternau
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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 29.09.2020 11:49 - Die müssten eigentlich immer unter den Exoten-Begriff fallen (es gibt weniger Hochadlige und Großbürger als Orks, Goblins, Mohas oder ähnliches)
Nein, müssten sie nicht. Im Gegensatz zu den ganzen Genannten sieht man einem Hochadligen seine 'Exotik' weder an, noch exkludiert sie ihn aus der Gesellschaft. Zuallererst ist ein Hochadliger ein ganz normaler Mensch, der entsprechend seinem Auftreten & Aussehen behandelt wird: Läuft er rum wie ein Bettler, wird er so behandelt. Läuft er rum wie ein Adliger, dann so. Der augenscheinliche Stand eines Menschen wird in Aventurien nur eher selten in Frage gestellt - nur aus diesem Grund funktionieren Hochstapler. Credentials werden nur äußerst selten abgefragt und sind auch, abseits von Siegelringen und Adelsbriefen (die man meist nicht mit sich rumschleppt) eher schwer beizubringen. Entsprechend reicht es für viele, wenn man ein Wappen vorweist und ein entsprechendes Auftreten an den Tag legt. Kleider machen Leute - und machen sie ebenso kaputt. Der Hochadlige, der in abgerissener Kluft aus der Wildnis gekrochen kommt, sollte entweder genügend Barschaft zum neu einkleiden dabei haben oder hoffen, dass er persönlich Bekannte findet, die seinen Stand bestätigen, sonst ist er erstmal ziemlich doof dran.
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 29.09.2020 11:49 Um standesgemäß aufzutreten, müssten sie immer mit Gefolge (Dienerschaft, Wachen etc.) reisen - was einfach mal einige bis ein paar Dutzend zusätzliche NSC bedeutet
Das macht es aber gerade einfacher, Hochadlige in (offizielle) Abenteuer einzubinden. Im Regelfall will der reisende Abenteurer ja gerade nicht ständig als Baron oder Graf XY erkannt werden. Wenn er das dann plötzlich doch will, liegt die Beweislast erstmal bei ihm. Entsprechend wird man ihn zwar vorsichtshalber respektvoll behandeln, aber solange der Stand nicht bewiesen ist, kann er eben auf viele seiner Standesprivilegien nicht zugreifen.
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 29.09.2020 11:49 Die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen sprengen im Normalfall einfach das Abenteuer oder lassen die Welt schnell unglaubwürdig werden
Die alte Angst von DSA vor reichen Helden. Die Helden meiner Spielrunde sind megareich. Bisher hat das kein Abenteuer gesprengt. Es eröffnet schlicht und einfach neue / andere Möglichkeiten. Und in der Hauptsache bedeutet solcher Reichtum nur, dass man bei Übernachtungen eben vor dem besten Haus der Stadt absteigt, sich vor gesellschaftlichen Anlässen neu einkleidet und sich generell recht gemeinnützig verhält. Und selbst wenn sie mal irgendwo ein Dutzend Söldner anheuern (was sie idR nicht tun, weil auf die muss man nur unnötig aufpassen, weil die sonst zu Schaden kommen :rolleyes: ), dann sind das meist Abenteuer, die ohnehin wollen, dass die Helden irgendwie Truppen aufstellen, um einem größeren Übel die Stirn bieten zu können. Who cares, ob ein Teil dieser aufgestellten Truppen aus der Tasche der Helden bezahlt werden? Ist doch schön, wenn sie mit ihrem Vorteil oder erworbenem Reichtum mal was anfangen können. :)

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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Doc Sternau hat geschrieben: 29.09.2020 20:29
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 29.09.2020 11:49 - Die müssten eigentlich immer unter den Exoten-Begriff fallen (es gibt weniger Hochadlige und Großbürger als Orks, Goblins, Mohas oder ähnliches)
Nein, müssten sie nicht. Im Gegensatz zu den ganzen Genannten sieht man einem Hochadligen seine 'Exotik' weder an, noch exkludiert sie ihn aus der Gesellschaft. Zuallererst ist ein Hochadliger ein ganz normaler Mensch, der entsprechend seinem Auftreten & Aussehen behandelt wird: Läuft er rum wie ein Bettler, wird er so behandelt. Läuft er rum wie ein Adliger, dann so. Der augenscheinliche Stand eines Menschen wird in Aventurien nur eher selten in Frage gestellt - nur aus diesem Grund funktionieren Hochstapler. Credentials werden nur äußerst selten abgefragt und sind auch, abseits von Siegelringen und Adelsbriefen (die man meist nicht mit sich rumschleppt) eher schwer beizubringen. Entsprechend reicht es für viele, wenn man ein Wappen vorweist und ein entsprechendes Auftreten an den Tag legt. Kleider machen Leute - und machen sie ebenso kaputt. Der Hochadlige, der in abgerissener Kluft aus der Wildnis gekrochen kommt, sollte entweder genügend Barschaft zum neu einkleiden dabei haben oder hoffen, dass er persönlich Bekannte findet, die seinen Stand bestätigen, sonst ist er erstmal ziemlich doof dran.
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 29.09.2020 11:49 Um standesgemäß aufzutreten, müssten sie immer mit Gefolge (Dienerschaft, Wachen etc.) reisen - was einfach mal einige bis ein paar Dutzend zusätzliche NSC bedeutet
Das macht es aber gerade einfacher, Hochadlige in (offizielle) Abenteuer einzubinden. Im Regelfall will der reisende Abenteurer ja gerade nicht ständig als Baron oder Graf XY erkannt werden. Wenn er das dann plötzlich doch will, liegt die Beweislast erstmal bei ihm. Entsprechend wird man ihn zwar vorsichtshalber respektvoll behandeln, aber solange der Stand nicht bewiesen ist, kann er eben auf viele seiner Standesprivilegien nicht zugreifen.
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 29.09.2020 11:49 Die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen sprengen im Normalfall einfach das Abenteuer oder lassen die Welt schnell unglaubwürdig werden
Die alte Angst von DSA vor reichen Helden. Die Helden meiner Spielrunde sind megareich. Bisher hat das kein Abenteuer gesprengt. Es eröffnet schlicht und einfach neue / andere Möglichkeiten. Und in der Hauptsache bedeutet solcher Reichtum nur, dass man bei Übernachtungen eben vor dem besten Haus der Stadt absteigt, sich vor gesellschaftlichen Anlässen neu einkleidet und sich generell recht gemeinnützig verhält. Und selbst wenn sie mal irgendwo ein Dutzend Söldner anheuern (was sie idR nicht tun, weil auf die muss man nur unnötig aufpassen, weil die sonst zu Schaden kommen :rolleyes: ), dann sind das meist Abenteuer, die ohnehin wollen, dass die Helden irgendwie Truppen aufstellen, um einem größeren Übel die Stirn bieten zu können. Who cares, ob ein Teil dieser aufgestellten Truppen aus der Tasche der Helden bezahlt werden? Ist doch schön, wenn sie mit ihrem Vorteil oder erworbenem Reichtum mal was anfangen können. :)
Okay. Hochgestellte funktionieren in den meisten Abenteuern, wenn sie wie nicht hochgestellte (SO bis 10) gespielt werden, und all das ignoriert wird, was eigentlich den hohen SO ausmacht.

Und Hochstapler können auch nicht zu hochstapeln, weil die meisten Leute im Normalfall ihre Verwandtschaft kennen, und die weitläufigere Verwandtschaft halbwegs regelmäßig zu Festen wie Hochzeiten, Beerdigungen, Ritterschlägen u.ä. zusammenkommt... oberhalb der Baronsebene sind die meisten Adligen miteinander verwandt (und bis zur Baronsebene innerhalb der jeweiligen Provinz). Bürgerliche auf der Ebene arbeiten in Aventuriren mMn (so wie in der realen Welt auch) sehr wohl mit Credentials: Empfehlungsschreiben, gegenseitiger Ausbildung, Meisterbriefe...
Abgesehen davon: die Lebenswelt von Altadligen und Großbürgern ist schon sehr eigen; von dem, was ich an Erzählungen darüber kenne, fände ich es glaube ich leichter, mich in den USA, UK, Schweden o.ä. kulturell zurechtzufinden als im deutschen/östereichischen Adel. Exotisch halt.

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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Hochadlige erfordern mehr Aufwand aufseiten der SL. Die meisten AB sind eher auf Unter- bis Mittelschicht eingestellt. Insbesondere die Motivation ist schwerer zu finden für Hochadlige. („Ich soll für 30 Dukaten nach XY reisen, um deinem verschollenen Geschäftspartner nachzuspüren?? Ihr beliebt wohl zu scherzen...“) Hochadlige haben oft Personal, dass sich um so Kram kümmert, und ihre eigentlich Aufgaben wie Bewirtschaftung eines Landgutes oder Streitschlichtung zwischen Bauern sind einfach nicht so abenteuertauglich.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Einen Hochadligen ohne Personal oder Leibwächter stelle ich mir auch etwas unplausibel vor.

Aber ich habe es immer so verstanden, dass Rohajas Reisekaisertum nicht nur aufgrund bestimmter IT Ereignisse eingeführt wurde, sonder auch OT als Symbol dienen soll: Steht her! Eifert der Kaiserin nach! Man kann auch reisende SC mit SO 10+ spielen!

Zumal selbst Erben, wenn sie bspw. Ritter sind, ja oftmals von Vati und Mami erst einmal für ein paar Jahre in die Welt geschubst werden, um sich die Hörner abzustoßen und den heimatlichen Luxus - den man auf Reisen eben nicht hat - dereinst auch genießen und vor allem zu schätzen wissen.
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 30.09.2020 17:36 Aber ich habe es immer so verstanden, dass Rohajas Reisekaisertum nicht nur aufgrund bestimmter IT Ereignisse eingeführt wurde, sonder auch OT als Symbol dienen soll: Steht her! Eifert der Kaiserin nach! Man kann auch reisende SC mit SO 10+ spielen!
Na das wage ich aber zu bezweifeln. Das Reisekaiser/königtum ist ja ein historisches Vorbild, man wollte das MR weiter in der Zeit zurück schicken (zu DSA 2/3 war es eher Renaissance) und nicht als Vorbild für reisende Hochadelige haben - vor allem wäre das ja total kontraproduktiv, reist Rohaja doch mit ihrem ganzen Hofstaat herum :?;
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 30.09.2020 17:36 Zumal selbst Erben, wenn sie bspw. Ritter sind, ja oftmals von Vati und Mami erst einmal für ein paar Jahre in die Welt geschubst werden, um sich die Hörner abzustoßen und den heimatlichen Luxus - den man auf Reisen eben nicht hat - dereinst auch genießen und vor allem zu schätzen wissen.
Quelle?
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Lafayette hat geschrieben: 30.09.2020 18:00Quelle?
Z.B. Schild des Reiches, S. 9: "Die Belehnung des regierenden Ritters kann direkt nach der Schwertleite erfolgen, wenn gerade ein Lehen vakant ist. Schließlich wird von jedem Ritter erwartet, dass er sich in seiner Knappenzeit genügend Wissen aneignen konnte, um einer solchen Aufgabe gerecht zu werden. Allerdings ist es auch durchaus üblich, dass ein junger Ritter zunächst einmal als dienender oder fahrender Ritter weitere Erfahrungen sammelt, bevor seine Eltern ihm die Regierungsgeschäfte überlassen."

Hervorhebung durch mich.
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

Da steht aber auch, dass ein Ritter normalerweise mit seiner Lanze herumreist.
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Lafayette hat geschrieben: 30.09.2020 20:04 Da steht aber auch, dass ein Ritter normalerweise mit seiner Lanze herumreist.
Ich denke halt immer an den Ritter aus Oblivion, Knights of the nine, der nur mit seinem Waffenknecht umherreist.

Ich denke, es ist kein Zwang (zumal ja auch sehr kostspielig) ne Lanze mitzuführen.

Pauschal würde ich sagen: Je höher der SO bzw. STand des Ritters ist, desto eher wird er eine Lanze mit sich führen - sei es aus Standesgemäßheit, sei es, weil Vati will, dass er sicher ist.
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Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Hier wird irgendwie immer von der falschen Prämisse ausgegangen. Ein abenteuernder Hochadliger hat meist ganz andere Motivationen, als Alrik von der Kriegerakademie. Ein Hochadelssprössling, der schon alles hat, geht nicht auf Abenteuer, weil er irgendwo 30 Dukaten für das Retten von Hans Hinterhubers Tochter bekommt. Für den steht das Abenteuer an sich im Vordergrund: "Eine holde Maid wurde verschleppt sagt er? Von stinkenden Rotpelzen? Natürlich werde ich ihm seine Tochter zurückbringen. Das wird ein Spaß!" Oder er hat halt den üblichen Rondra-Knall und macht es, weil er das als seine ritterliche Aufgabe sieht, die Schwachen und Hilflosen zu schützen. Das sind eigentlich die willfährigsten Charaktere, die man sich für Abenteuermotivation nur vorstellen kann - die machen den Mist, weil sie ihn machen wollen.
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 30.09.2020 16:31 Okay. Hochgestellte funktionieren in den meisten Abenteuern, wenn sie wie nicht hochgestellte (SO bis 10) gespielt werden, und all das ignoriert wird, was eigentlich den hohen SO ausmacht.
Nö, solange sich der Hochadlige erkennbar wie ein Hochadliger benimmt, wird er auch so behandelt werden. Teure Kleidung / Rüstung und Waffen, gestochene Rede und Manieren sowie ein Respekt gebietendes Auftreten? Na klar wird der von so gut wie allen Aventuriern - zumindest seines Kulturkreises - als jemand Hochgestelltes behandelt. Dafür braucht der auch keinerlei Beweispapier - der Wirt gibt dem das beste Zimmer und schmeißt auch mal die üblichen Gammler raus, um einen Tisch frei zu machen. Die Stadtgardisten sind zurückhaltend und drücken lieber beide Augen zu, als womöglich einen Adligen doof anzumachen. Usw. usf. Allerdings wird sich in diesem Verhalten kein Unterschied gegenüber jmd. mit SO 10 oder SO 18 feststellen lassen - die sind einfach weit über dem Normalaventurier, wie weit ist denen völlig egal.
Schwieriger wird es, wenn der Hochadlige Leistungen einfordert, die hier scheinbar so die grauen Haare verursachen. Wenn der dann vom Kommandanten der Wache ein paar Gardisten fordert, die ihm beim Ausheben der Räuberhöhle helfen. Wenn die Geschichte plausibel ist, na klar, dann bekommt der die dann auch mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit und der Kommandant kommt womöglich auch selber mit. Aber was solls, dann sind da halt statt 5 Räubern 10 - und im Anschluss kann sich der Adlige dann fragen, ob es das wert wart, weil womöglich ein paar der Gardisten drauf gegangen sind. Und wenn er sich bei der Wache doof anstellt, dann wird der Kommandant tatsächlich auch mal nachfragen: "Wer seid Ihr überhaupt edler Herr? Könnt Ihr das irgendwie belegen, bevor ich Euch meine Leute anvertraue für etwas, das wie ein Alveranskommando klingt?!"

Man sollte übrigens nicht davon ausgehen, dass, bloß weil man genealogisch mit dem halben mittelreichischem Adel verwandt ist, die sich untereinander auch tatsächlich kennen. Natürlich kennen die ihre Ahnentafel, das gehört zur Ausbildung, aber tatsächlich gesehen hat man vielleicht mal eine Handvoll von den Leuten - vor zehn Jahren, auf der großen Jagd zu Ehren des 10. Hochzeitstags der Eltern. Aventurien ist da in der Darstellung immer etwas unrealistisch mit den ganzen weiträumig umher reisenden Leuten, vor allem beim Adel. Normal bleiben die auf ihren Besitzungen, wechseln da womöglich mal vom Sommer- zum Wintersitz und umgekehrt.

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Gerwulf_Treublatt hat geschrieben: 28.09.2020 22:47 Das offizielle DSA richtet sich seit Anbeginn an den "kleinen Helden", es war nie vorgesehen, dass SC als z. B. Barone in den üblichen Abenteuern gespielt werden. [...]
Würde man sich streng an alle möglichen Vorgaben halten, müsste man diese Charaktere anschließend zur Ruhe setzen und ad acta legen. Und hier beginnen dann auch schon die Probleme: seit Jahren (DSA 3 weiß ich nicht) fährt die Redaktion extrem zweigleisig; die Welt und die eigentlich dazugehörenden Regeln passen schlicht keinen Meter zueinander.
Diese Zweigleisigkeit gibt es eben auch bei den Vorteilen. Zum einen ist es ohne Probleme möglich, sich einen hochadligen Charakter zu generieren, zum anderen wird in jeder zweiten RSH geschrieben, dass Adlige wegen ihrer wenigen Freizeit nicht mehr auf Abenteuerfahrt ziehen können und eigentlich nur noch nach Protokoll leben.
Natürlich kann sich der Baronsspross für einige Jahre die Hörner in halb Aventurien abstoßen. Aber der erlebt dann eben nicht diese Form von Abenteuer, die ein "normaler" Charakter mit SO 4-7 bestreiten würde.
Ja, von offizieller Seite tut man sich offensichtlich schwer damit Abenteuer zu schreiben, die auch einen eventuell vorhandenen Adel berücksichtigen.
So siehts leider aus.
Im Grunde wäre es kein Thema gewesen, einer angemessenen Reaktion der Spielwelt auf entsprechende Charaktere auch etwas mehr Berücksichtigung zu gönnen - und das auch ohne dass die jeweiligen Helden ein Lehen o.ä. haben.
Was spricht zB dagegen, den (kanonisch nicht vorhandenen) fünften legitimen Sohn von Cuanu ui Bennain zu spielen? Auf der einen Seite wäre der gesellschaftlich längst nicht so eingebunden wie der kleinste Baron und könnte ohne Probleme auf Abenteuer ausziehen; auf der anderen Seite aber wäre er durch seinen Stammbaum meilenweit oberhalb von diesen anzusiedeln - und natürlich müsste auch die Umwelt auf ihn entsprechend reagieren (wer will es sich schon mit dem Onkel der Kaiserin oder, für Nostalgiespieler, zukünftigen Kaiserin verscherzen...).
Nun ist ein Bennain natürlich eine extreme Hausnummer, aber selbst der nicht erstgeborene Sohn eines Grafen o.ä. (der man nach DSA 2 und 3 mit viel Würfelglück auch sein konnte) wäre ja eine besondere Persönlichkeit, der eine entsprechende Reaktion der NSCs fast erzwingen müsste.
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 30.09.2020 17:36 Einen Hochadligen ohne Personal oder Leibwächter stelle ich mir auch etwas unplausibel vor.
Das muss nicht mal ein soooo großes Problem sein: Lass ihn einfach sieben ältere Geschwister haben, und schon ist er sowohl entbehrlich als auch mit etwas mehr Narrenfreiheit ausgestattet ;)

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DnD-Flüchtling hat geschrieben: 30.09.2020 21:44 Das muss nicht mal ein soooo großes Problem sein: Lass ihn einfach sieben ältere Geschwister haben, und schon ist er sowohl entbehrlich als auch mit etwas mehr Narrenfreiheit ausgestattet
Stimmt. Bei tendentiell kopfstarken oder wild rumvögelnden Familien wie Oikaldiki, Berg, Streitzig oder Gareth (ja, auch von Gareth), geht das ziemlich klar.
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Umfrage: Haben offizielle Abenteuer Probleme mit sozial hochgestellten Helden?

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Doc Sternau hat geschrieben: 30.09.2020 20:43 Hier wird irgendwie immer von der falschen Prämisse ausgegangen. Ein abenteuernder Hochadliger hat meist ganz andere Motivationen, als Alrik von der Kriegerakademie. Ein Hochadelssprössling, der schon alles hat, geht nicht auf Abenteuer, weil er irgendwo 30 Dukaten für das Retten von Hans Hinterhubers Tochter bekommt. Für den steht das Abenteuer an sich im Vordergrund: "Eine holde Maid wurde verschleppt sagt er? Von stinkenden Rotpelzen? Natürlich werde ich ihm seine Tochter zurückbringen. Das wird ein Spaß!" Oder er hat halt den üblichen Rondra-Knall und macht es, weil er das als seine ritterliche Aufgabe sieht, die Schwachen und Hilflosen zu schützen. Das sind eigentlich die willfährigsten Charaktere, die man sich für Abenteuermotivation nur vorstellen kann - die machen den Mist, weil sie ihn machen wollen.
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 30.09.2020 16:31 Okay. Hochgestellte funktionieren in den meisten Abenteuern, wenn sie wie nicht hochgestellte (SO bis 10) gespielt werden, und all das ignoriert wird, was eigentlich den hohen SO ausmacht.
Nö, solange sich der Hochadlige erkennbar wie ein Hochadliger benimmt, wird er auch so behandelt werden. Teure Kleidung / Rüstung und Waffen, gestochene Rede und Manieren sowie ein Respekt gebietendes Auftreten? Na klar wird der von so gut wie allen Aventuriern - zumindest seines Kulturkreises - als jemand Hochgestelltes behandelt. Dafür braucht der auch keinerlei Beweispapier - der Wirt gibt dem das beste Zimmer und schmeißt auch mal die üblichen Gammler raus, um einen Tisch frei zu machen. Die Stadtgardisten sind zurückhaltend und drücken lieber beide Augen zu, als womöglich einen Adligen doof anzumachen. Usw. usf. Allerdings wird sich in diesem Verhalten kein Unterschied gegenüber jmd. mit SO 10 oder SO 18 feststellen lassen - die sind einfach weit über dem Normalaventurier, wie weit ist denen völlig egal.
Schwieriger wird es, wenn der Hochadlige Leistungen einfordert, die hier scheinbar so die grauen Haare verursachen. Wenn der dann vom Kommandanten der Wache ein paar Gardisten fordert, die ihm beim Ausheben der Räuberhöhle helfen. Wenn die Geschichte plausibel ist, na klar, dann bekommt der die dann auch mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit und der Kommandant kommt womöglich auch selber mit. Aber was solls, dann sind da halt statt 5 Räubern 10 - und im Anschluss kann sich der Adlige dann fragen, ob es das wert wart, weil womöglich ein paar der Gardisten drauf gegangen sind. Und wenn er sich bei der Wache doof anstellt, dann wird der Kommandant tatsächlich auch mal nachfragen: "Wer seid Ihr überhaupt edler Herr? Könnt Ihr das irgendwie belegen, bevor ich Euch meine Leute anvertraue für etwas, das wie ein Alveranskommando klingt?!"

Man sollte übrigens nicht davon ausgehen, dass, bloß weil man genealogisch mit dem halben mittelreichischem Adel verwandt ist, die sich untereinander auch tatsächlich kennen. Natürlich kennen die ihre Ahnentafel, das gehört zur Ausbildung, aber tatsächlich gesehen hat man vielleicht mal eine Handvoll von den Leuten - vor zehn Jahren, auf der großen Jagd zu Ehren des 10. Hochzeitstags der Eltern. Aventurien ist da in der Darstellung immer etwas unrealistisch mit den ganzen weiträumig umher reisenden Leuten, vor allem beim Adel. Normal bleiben die auf ihren Besitzungen, wechseln da womöglich mal vom Sommer- zum Wintersitz und umgekehrt.
Schau dir mal die letzte Position an, die im WdS jeweils zum Lebensstil mit bestimmtem SO steht.

Und erklär mir, wie du dir vorstellst, schicke klammotten (die im Normalfall darauf bauen, dass dir jemand beim Anziehen hilft) bzw. Rüstungen (dito) ohne Leibdiener/Knappen anzulegen. Oder wer dir im Speisesaal für die besseren Gäste aufwartet? (die bauen darauf, dass jeder seinen Diener mitbringt...). Wer Waffen/Kleidung/Rüstung putzt? Wer Nachtwache schiebt? Wer das Pferd (ab-)sattelt, striegelt, ... und wie die Leute einen SO 11-14 Charakter anschauen, der all so was selbst macht bzw. dafür kein Personal mitbringt?
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 30.09.2020 20:01
Lafayette hat geschrieben: 30.09.2020 18:00Quelle?
Z.B. Schild des Reiches, S. 9: "Die Belehnung des regierenden Ritters kann direkt nach der Schwertleite erfolgen, wenn gerade ein Lehen vakant ist. Schließlich wird von jedem Ritter erwartet, dass er sich in seiner Knappenzeit genügend Wissen aneignen konnte, um einer solchen Aufgabe gerecht zu werden. Allerdings ist es auch durchaus üblich, dass ein junger Ritter zunächst einmal als dienender oder fahrender Ritter weitere Erfahrungen sammelt, bevor seine Eltern ihm die Regierungsgeschäfte überlassen."

Hervorhebung durch mich.
Das mit dem Junkers-/Rittererben (oder nichterbenden Ritterkind) ist nicht so das Problem (bzw. fällt eigentlich nicht hier rein). Der Ritter hat (nach HdR) SO 9-12, sein Erbe liegt im Normalfall einen Punkt darunter (8-11), andere Kinder nochmal ein bis zwei Punkte... (Ausbildung als Magier/Geweihter u.ä. kann das nochmal ändern)... die rumreisenden "Ritterkinder" (Ausgebildete Ritter ohne eigenes Lehen/Gut) fallen also nur selten in den oben definierten Bereich hochgestellter Helden (SO10+).

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Grakhvaloth hat geschrieben: 30.09.2020 16:56 und ihre eigentlich Aufgaben wie Bewirtschaftung eines Landgutes oder Streitschlichtung zwischen Bauern sind einfach nicht so abenteuertauglich.
Wobei das für Zuckerbäcker oder Kopisten idR auch gilt. Eine wirkliche "Ausbildung" zum Abenteuer haben ja viele Helden nicht, das muss also kein Hinderungsgrund sein.


Das größte Problem seh ich ehrlich gesagt in den mitzuführenden NSCs. Die sind für die SL immer nervig. Klar, son Dschungelführer läuft halt mit, na gut. Aber ein Leibdiener, ein Sekretär und eine Leibwächterin? Schon ein bisschen anstrengend. Wenn man auf die Leute aber verzichten will, weil aus Gründen und so, dann stellt sich halt auch n bisschen die Frage, warum denn überhaupt einen Hochadligen spielen, wenn man anschließend nicht so auftritt? Dann reicht doch auch ein besonders hochnäsiger Niederadliger...

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Mein Eindruck ist, dass es Abenteuer gibt, in denen auf keinen Fall ein angesehener/hochgestellter Held teilnehmen kann, weil es zentral ist, dass alle Helden von jedem Schergen und Büttel rumgeschubst werden können, niemand ihnen glaubt und sie größte Mühe haben, irgendwo angehört zu werden.

Andererseits gibt es auch Abenteuer, die zwingend voraussetzen, dass die Helden das Vertrauen von Personen höchsten Ranges haben und bei Problemen von denen direkt kontaktiert werden.

Also aus meiner Sicht sowohl als auch.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 30.09.2020 23:09 Und erklär mir, wie du dir vorstellst, schicke klammotten (die im Normalfall darauf bauen, dass dir jemand beim Anziehen hilft) bzw. Rüstungen (dito) ohne Leibdiener/Knappen anzulegen. Oder wer dir im Speisesaal für die besseren Gäste aufwartet? (die bauen darauf, dass jeder seinen Diener mitbringt...). Wer Waffen/Kleidung/Rüstung putzt? Wer Nachtwache schiebt? Wer das Pferd (ab-)sattelt, striegelt, ... und wie die Leute einen SO 11-14 Charakter anschauen, der all so was selbst macht bzw. dafür kein Personal mitbringt?
Gute / wertvolle Kleidung ist nicht zugleich komplizierte Kleidung. Wertvoll drückt sich vor allem durch Stoff, Farbe, Zierrat und Qualität der Verarbeitung aus. Wie ich schon sagte: Jemand, wie du ihn dir vorstellst, zieht nicht mit einer Abenteurergruppe von der Straße rum. Das wäre dann entweder eine Themengruppe, wo die restlichen Spieler diese ganzen mitziehenden Diener, Knappen und Helfer sind oder ein unsinniges Heldenkonzept. Schau dir einfach mal die Romane von Uli Kiesow an, da findest du den abenteuernden, aventurischen Hochadligen: Raidri (Graf/Markgraf), Waldemar (Herzog), Thesia von Ilmenstein (Gräfin) usw. usf. die haben alle keine Diener dabei - sowas behindert nur. Und für Alrik-Normalaventurier sind die vom reisenden Ritter halt nicht zu unterscheiden. Ihr Stand wird erst dann ausschlaggebend, wenn sie an den Hof eines anderen Adligen kommen. Dort werden die dann anders behandelt, als der Niederadlige und können sich Dinge erlauben, die selbst den Edlen / Ritter in Schwierigkeiten bringen.

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chizuranjida hat geschrieben: 01.10.2020 03:46 Mein Eindruck ist, dass es Abenteuer gibt, in denen auf keinen Fall ein angesehener/hochgestellter Held teilnehmen kann, weil es zentral ist, dass alle Helden von jedem Schergen und Büttel rumgeschubst werden können, niemand ihnen glaubt und sie größte Mühe haben, irgendwo angehört zu werden.

Andererseits gibt es auch Abenteuer, die zwingend voraussetzen, dass die Helden das Vertrauen von Personen höchsten Ranges haben und bei Problemen von denen direkt kontaktiert werden.

Also aus meiner Sicht sowohl als auch.
Oh Schreck nicht jedes Abenteuer passt für jede Gruppe.

Ob ein Abenteuer am Ende nicht passend ist, weil die Gruppe keinen 12G Bezug hat, zu hohen SO hat, zu niedrigen SO oder kulturell einfach 0 passt ist doch eigentlich egal. Nicht jedes Abenteuer passt für jede Gruppe. Wenn der Charme eines Abenteuers darin liegt, dass man nicht so viele Kontakte oder einen schlechten Leumund hat, dann hilft eine Vereinfachung durch hohen SO auch nicht, da man das Abenteuer dann gar nicht erst erlebt.
Dabei darf aber auch nicht vergessen werden, dass nicht jeder Umweg und jedes Hindernis durch niedrigen SO/Armut auch ein Erlebnis für die Runde darstellt und ein wesentlicher Teil eines AB ist. Andersherum allerdings auch nicht.
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Ich denke, dass je nach Abenteuer ein Held mit (geweiht & /oder adlig und) SO 10+ /// Adel II-III etwas mehr Vorbereitungsaufwand für den SL brauchen, aber es ansonsten kein Problem darstellt.

Ich hatte bis jetzt nur ein einziges Abenteuer, das ich zwar als popeliger SO 8 Ritter (entapricht Adel I) problemfrei spielen konnte - in einer freien Stadt ist das gerademal das Euchen Wert, aber bei dem ein Praiosgeweihter ob seiner Heraldik- und Rechtskunde, sowie seinem immensen Vertrauensvorschuss den Bösewicht sofort enttarnt hätte.

Grundsätzlich sehe ich aber kein Problem mit dem 'sprengen' bestimmter Handlungen.

Die Gruppe muss wissen, ob sie Bock auf Detektivabenteuer oder gemeine Gardisten hat.

Wenn für die Gruppe der Inbegriff von Spielspaß nicht darin besteht, sich auf phexische Weise um Informationen zu bemühen, oder sich alla Gothic und Risen von 0 an hocharbeiten müssen, bis die Gardisten einen nicht mehr anspucken - - dann lässt sich auch jedes Abenteuer mit einem Comto (HR), einem von Gareth (MR) oder einem. Borongeweihten Granden (Al'Anfa) in der Gruppe spielen.

Daher stimme ich der folgend Aussage...
Gandresch Sohn des Gandrim hat geschrieben: 01.10.2020 09:45 nicht jedes Abenteuer passt für jede Gruppe
... Vollkommen zu, insofern Gruppe hier als die Spieler und ihre Interessen definiert werden.

... Nicht zu, wenn damit die Zusammensetzung der SCs bzgl Stand und Status gemeint ist.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

Alle Generierungsstile sind gleichwertig.

BgG FasarGladiator ist absolut in Ordnung.

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