Die Toten des Winters - Prolog zu den Theaterrittern

Der Plot will es! Diskussionen und Anregungen zu offiziellen und inoffiziellen Abenteuern.
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Die Toten des Winters - Prolog zu den Theaterrittern

Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Demnächst werden wir eine DSA-Version vom (Hârn-World-)Klassiker "Die Toten des Winters" spielen. Meine Vorbereitungen will ich hier präsentieren. Die Anschlussfähigkeit an eine (nicht unbedingt die offizielle) Theaterritter- bzw. Bornland-Kampagne war dabei nicht von primärer Bedeutung (denn dazu werden wir ohnehin erst einmal nicht kommen), aber ich wollte schon mögliche Grundlagen schaffen.
Leider gibt es die ursprünglich deutsche Ausgabe wohl nicht mehr. Aber die englische Version, die ich auch genutzt habe, findet sich bei Drivethrurpg. Leider sind beide Versionen nicht ganz inhaltsgleich, aber dazu später mehr.
Ich will v.a. auf die DSA-spezifischen Änderungen eingehen. Für das genaue Verständnis ist die Lektüre des Originalabenteuers empfehlenswert.

Wie bereits angedeutet wurde der Handlungsort ins Bornland verlegt. Genauer handelt es sich um ein Kloster nahe Elkfurten am Walsach, also an den Rändern des Festelandes. Falls das irgendwo relevant sein sollte: Wir spielen mit doppelten Strecken und erhöhten Einwohnerzahlen, sodass das Bornland auf ca. 3 Mio. Einwohner kommt und Festum mit 160.000 Einwohnern die mit Abstand größte Stadt ist (danach kommt Vallusa: zehnmal so klein).
Das Kloster ist Rondra gewidmet, genauer: einem Orden, den ich mir dafür erdacht habe (und der auch in einer möglichen Theaterritter-Kampagne eine stärkere Rolle spielen würde). Es handelt sich um den "Orden zum Gedenken an die Ritter vom Heiligen Blute zur Bewahrung ihres Vermächtnisses und zur Ehrung ihrer Taten". Das weckt nicht ohne Grund Assoziationen zum Orden der Wahrung in Weiden, ist aber nachvollziehbarer Weise sehr viel regionaler organisiert und thematisch fokussierter. Es ist kein dezidierter Kämpfer- (kann es in der Rondra-Kirche auch mal geben) und ein Laienorden.
  • Ziele: Sammeln und Festhalten aller Informationen und Reliquien der Theaterritter, insbesondere ihr Wirken im Bornland, alle Zeugnisse ihres Untergangs oder Erhalts sowie die Restauration ihrer Werke.
  • Wahlspruch: „Der Menschen Reiche an Born und Walsach empfingen die Ritter von Rondra und wehrten es mit ihrem Blut. Auf dass sie dereinst zurückkehren aus Rondras Siegeshalle und den Weg weisen zu neuen Heldentaten, wahren und ergründen wir ihr Werk, der Göttin Lehren zu entdecken.“
  • Geschichte: Nach dem Ende der Herrschaft der Priesterkaiser im Bornland berief man sich verstärkt auf das Erbe der Theaterritter und begann 536 BF mit dem Aufbau der ehemaligen Festung Leuenhagen (jetzt: Leuenfurt) im Ort Firunen, welche Ausgangspunkt für die Eroberung Seweriens war. 554 BF wurde die Festung fertiggestellt und feierlich der Orden zum Gedenken an die Ritter vom Heiligen Blute begründet – und das 14 Jahre, bevor die Ardariten sich formten, die ihren Anspruch als Nachfolgeorden der Theaterritter jedoch (außerhalb des Bornlands) geltend machen konnten.
  • Zentrale Heilsfigur: St. Radamund, ein das Massaker der Priesterkaiser überlebender Theaterritter, der die Überreste des Ordens vor dem Vergessen wahren wollte. Sein Helm gilt als Reliquie (die von seinem Martyrium zeugt: er fiel im Kampf) und wird zu Firunen bewahrt.
  • Orientierung innerhalb der Kirche: traditionalistisch, allein bornischer Orden (Senne Bornland), steht dem Orden der Wahrung geistig nahe; Konkurrenz zu den Ardariten (als selbsternannter Nachfolgeorden der Theaterritter).
  • Einfluss: im Bornland ansehnlich (v.a. in Festenland, darüber hinaus: gering), ansonsten so gut wie nicht vorhanden.
  • Finanzkraft: ansehnlich (v.a. durch Klösterpfründe, denn der Orden ist für seine effiziente Verwaltung bekannt; aber auch Spenden des sich für seine Ahnen interessierenden Adels helfen).
  • Struktur: Äbte als Verwalter der Klöster, Bewahrer als Gelehrte, Schildwächter als Kämpfer. Der Orden besteht aus Laien, jedoch müssen die ordentlichen Mitglieder ihre Abstammung von den Theaterrittern nachweisen. Nur für niedere Ordensdiener gilt das nicht.
  • Wichtige Mitglieder: Erzabt Helmjew Gahornajow von Leuenfurt (Firunen), Erste Bewahrerin Nokoia Bjornajawa (Neersand), Boromir Malikar von Neersand (Abt zu Neersand) Rondjeko Wajalsorajew Deroschka (Wächter des Schreins zu Festum).
  • Wichtigste Niederlassungen: Feste Leuenfurt zu Firunen, Neersand.
Die Geschichte des Klosters Radamunds Schild bei Elkfurten:
  • Die Alhani: Die erste Besiedlung durch Menschen (aus früheren Zeiten gibt es keine Spuren) erfolgte durch Alhani-Exilanten aus Tobrien um das Jahr 20 BF (45 Jahre nach der Gründung Starpnikas/Norburgs). Die Sippe der Choprunjeff (als mächtigste unter einem Dutzend weiterer) siedelte später aus als jene, die Norburg begründeten. Zudem waren die Sippen traditionell verstritten mit den Norburgern. Die Alhani pflegten enge Beziehungen zu den Goblins, deren Großreich in der gleichen Zeit entstand. Der Austausch war intensiver als jener der weiter nordwestlich siedelnden Alhani, damals unter der Herrschaft Königin Darnutjas vereint. Tatsächlich entwickelte sich ein eigener Stamm der Koprunew aus den isolierten Sippen mit durchaus abweichender Kultur, näher an den Goblins und den urtümlichen Mächten des Bornlandes, insbesondere des Walsachs und der Walberge. Das tiefere Verständnis der schamanischen Goblinmagie sowie der Naturzauberei, welche entfernt verwandt mit den Feenkräften des Landes war, ließ Riten aufkommen, die auch damals schon als suspekt gelten mussten.
  • Die Theaterritter dringen vor: Seit 183 BF (Gründung der Brückenkopffeste Pilkamm) wurde das Reich der Rotpelze allmählich zurückgedrängt, bis sie in der Schlacht bei Wjassul/Wassuula 243 BF vernichtend geschlagen wurden. 50.000 Goblins sollen in der Schlacht gefallen sein und auch die gefürchtete Kunga Suula. Im Anschluss drangen die Theaterritter bis in die entfernten Ecken des heutigen Bornlandes vor: Auch der Stamm der Koprunew wurde – ob seiner eigentümlichen Riten für Frevler gehalten – versklavt oder vertrieben.
  • Die dunkle Herrschaft: Im Jahre 251 BF begannt der Bau einer Burg samt Rondra-Tempel, welcher 290 BF geweiht wurde: Walgrundsfeste. Dabei erforschten die Theaterritter auch das Erbe der Alhani und… deuteten es um. Unter Marschall Gunbald v. Neersand (288-321 BF) verkam der Orden der Theaterritter nicht nur, es wendeten sich auch viele dunklen Ritualen zu, die nicht nur Kor, sondern auch Xarfai und dem Namenlosen nahestanden. In Walgrundsfeste war es Talron „der Erbauer“ v. Walgrund (230-318 BF), der die Kultstätte der Alhani untersuchte und für eigene Zwecke missbrauchte: Blutrituale zur Ehren des schwarzen Löwen. Lange soll er geherrscht haben… seltsam lange, könnte man im Rückblick sagen (wenn Talron nicht heiliggesprochen worden wäre). Zahlreiche Goblinsklaven und auch Alhani kamen beim Bau um. Später wurden sie in den blutigen Rituale Talrons geopfert.
  • Das Ende der Theaterritter: Nach 337 BF (Schlacht am Drachenspalt) verwaiste der Rondra-Tempel (der längst nicht mehr geweiht war), die Burg verlor als Grenzfeste ihre Bedeutung. Auch das Ende der Priesterkaiser 465 BF änderte daran nichts. Neuerrichtungen: Erst 577 BF wurde der Tempel wiedererrichtet und der Ort Elkfurten gegründet. Herrschergeschlecht war die mittelreichische Familie derer von Elchwald, die auch Elkenau und Elchdorf gründeten. Nach dem Junkeraufstand 692 BF wurde der Ort 694 BF vom Mittelreich besetzt. Nach erneuten Aufständen im Zuge des Unabhängigkeitsbestrebens wurde der Ort 705 BF besetzt und 710 BF zerstört. 772 BF, 17 Jahre nach der Unabhängigkeit des Bornlands und der Gründung des Gedenkordens wurden die Ruinen dem Orden der Bewahrer zum Wiederaufbau belassen: Radamunds Schild wurde gegründet.
  • Klosterränke: Im Zuge der aufkommenden Kloster-Politik einzelner Bronnjaren entwickelte sich ein Machtkampf um die Position des Klosterabts. Erstmals 872 BF, 100 Jahre nach der Gründung, setzte sich ein Mitglied des Hauses Demiljow als Abt durch. Sieben Generationen blieb das Kloster praktisch in der Familie. Schließlich setzte sich 1023 BF die Familie Malikar gegen den Konkurrenten durch. Die junge, aber umso fähigere (v.a. intrigante) Isidra Malikar v. Plötzingen wurde mit nur 23 Jahren Äbtissin.
Der politische Kontext des Abenteuers:
  • Bei den Adelsmarschallswahlen 1030 BF obsiegte mit Ugo von Eschenfurt zwar ein Kompromisskandidat, jedoch abermals ein Sewerier, dessen "Politik der ruhigen Hand" niemanden so recht zufriedenstellt: Nicht nur unternahm er zu wenig gegen Gloranien, auch ließ er kein einiges Handeln gegen den bald darauf gegründeten Freibund erkennen. Zudem fühlen sich Festeländer und Märker alleingelassen.
  • Für die Wahlen 1035 BF wird keine wesentliche Veränderung erwartet, zumal die wenigen, aber mächtigen sewerischen Bronnjaren die Marschallswürde auch weiterhin einem der ihren sichern werden. Widerstand regt sich seitens Nadjeschas und Pjetrows von Leuenfurt.
  • Letzterer hat einigen Aufwand investiert, um mögliche verbündete unter den Bronnjaren des Festelandes zu finden, um einen Aufstand gegen die sewerische Marschallslobby führen zu können.
  • Gesandtschaften aus Schlüsselfels, Schwertbergen, Hinterbruch und Plötzingen werden sich in Radamunds Schild unter dem Vorwandt einer Pilgerreise zu geheimen Verhandlungen treffen, wobei die Äbtissin selbst für Plötzingen auftritt.
Der Streit der Häuser Demiljow und Malikar:
  • Die Familien konkurrierten schon immer um den Einfluss in der Region, was sich in teilweise kuriosen Besitzflecken und das Buhlen um eigentlich unbedeutende Bronnjaren ergeht. Eine offene Fehde (beide könnten je ca. 500 Bewaffnete, darunter ca. 50 Reiter aufbieten) würde beiden Familien schaden und andere Bronnjaren vermutlich zum Eingreifen bewegen.
  • Diffizil ist die Lage in Elkfurten: Während das Kloster (seit jüngster Zeit) samt zugehöriger Pfründe den Mailkar untersteht, gehört das Dorf Elkfurten den Demiljow, was immer wieder zu Streit über Zuständigkeiten und rechtliche Unklarheiten führt: v.a. natürlich Zoll- und Marktrechte.
  • Dass Dobrischanja Demilow von Hollerow zu Niederwals die Hochmeisterin des einflussreichen Widderordens ist, dem zahlreiche Privilegien die Walberge betreffend (z.T. sogar Zugangsrechte) obliegen, macht die Sache nicht einfacher.
  • Nach dem Tod von Oljew Demiljow 1023 BF wurde Isidra Malikar, dritte Tochter der Gräfin von Plötzingen, durch Einflussnahme ihres Bruders, des mächtigen Abts zu Neersand, zur Äbtissin.
  • Zudem entledigte sie sich des designierten Nachfolgers, Maron Demiljow, indem sie dessen älteren Bruder, Jaren Demiljow, sündhaften Tuns beschuldigte, wofür sie auch genug Stimmen gewinnen konnte. Als gewählte Äbtissin beorderte sie Maron als persönlich Beichtvater seines Bruders ab.
  • Seitdem versucht Isidra den Einfluss des Klosters zu mehren, Marktrecht, Abbau- und Fuhrrechte sowie Zugänge zu den Walbergen und Anerkennung anderer Bronnjaren, was die Demiljows zu hintertreiben suchen.
  • Treibende Gegenkraft ist dabei Joswinja Demiljow, Freiherrin von Rivilauken. Nach dem Grafen von Hinterbruch ist sie – noch vor den Grafen von Plötzingen (aus dem Hause Malikar) – die mächtigste Bronnjarin des südwestlichen Festelands.
  • Jaren Demiljow, der Isidra inniger hasst als irgendwer sonst, setzte sie durchaus mit Hintergedanken als Herrn von Elkfurten durch und zudem als Ersten Sarjanten (quasi Sheriff) der Rivilauker Lande ein, als welcher primär er für Recht und Ordnung sorgt.
  • Zuletzt versuchte Isidra Malikar dem Große Festland-Gestech, das traditionell in Rivilauken stattfindet, Konkurrenz zu machen. Die „Große Turney zu Ehren Rondras und des Gedenkens an die Ritter des Heiligen Blutes“ in Elkfurten endete jedoch in einem finanziellen Desaster, u.a. weil Jaren Demiljow dies hintertrieb, wo er konnte, aber auch aus prinzipiell mangelndem Interesse der festländischen Bronnjaren.
Zur weiteren Vorgeschichte des Szenarios:
Marek Jasgryn, Mitgleid des Korsmalbundes, überfiel mit weiteren Kultisten einen Zug Rondrianer, die ein Relikt der Theaterritter, welche als Reliquie eines neuen Tempels dienen sollte, mit sich führten. Diesen Zug begleitete auch Torold Yisgaren als Schildmeister. Die Rondrianer wehrten sich verbissener als erwartet, sodass Torold mit der Reliquie entkam. Er tötete sogar die sie verfolgenden beiden Ritter.
Marek wollte die Niederlage nicht einsehen und nahm die Verfolgung auf. Torold gelang es aber, am nächsten Bronnjaren-Hof Unterstützung zu finden. Die Korsmal-Bündler konnten aufgerieben werden. Marek verkrüppelte Torold, wurde aber selbst durch eine Wunde entstellt und verlor ein Auge. Nur ihm gelang die Flucht, während seine Gefährten im Kampf fielen.
Noch immer auf Rache sinnend erfuhr Marek, inzwischen hochrangiges Ordensmitglied, 1034 BF zufällig durch Baryn Yaredar von der Tätigkeit Torolds als Medikus in Elkfurten. Der Tradition des „blutigen Schlächters“ (also dem düsteren Kult der späten Theaterritter) folgend beauftragt er Baryn Yaredar mit der rituellen Blutrache: Neun Morde soll er verüben, wobei Torold den Abschluss bildet.
Baryn war bereits als Klostervogt (unter der Identität von Pettar Truljaris) in Radamunds Schild installiert (der Korsmalbund sichert sich überall Einfluss), eine Position, die er nun für Mareks Blutrache aufgeben muss. Dies wird den Oberen des Bundes nicht passen – noch weniger, wenn das anstehende politische Chaos sich nicht in ihrem Sinne entwickeln wird.

Der Schurke:
Baryn Yaredar (*996 BF) hatte als nachgeborener Sohn einer niederen Bronnjarenfamilie wenig Aussichten, dass sein ausgeprägter Ehrgeiz Fürchte tragen würde. Auch seine Begeisterung für die Theaterritter konnte kaum befriedigt werden. Er verachtete seine geistige Ausbildung (welche seine Eltern wohlweislich veranlassten, wofür er diese auch zu verachten begann) als unritterlich – und entfloh schließlich mit 18 Jahren, kurz nachdem er Verbindungen zum Korsmalbund aufnahm. Ironischer Weise waren es gerade seine Kenntnisse, die ihm den Aufstieg im Orden erleichterten: Er solle die Identität eines Anwärters für den Gedenkorden an die Theaterritter einnehmen.
1016 BF brach der echte Pettar Truljaris, Abkömmling einer sewerischen Bronnjaren-Familie, nach Firunen auf, um dort dem Orden der Bewahrer beizutreten. Kultmitglieder lauerten ihm auf und Baryn nahm seine Identität an. 1020 BF nach Neersand versetzt, lernte er dort die junge Isidra Malikar kennen, die den etwa Gleichaltrigen aufgrund seiner Fähigkeiten und (scheinbaren) Loyalität und Umgänglichkeit schätzte.
1023 BF schließlich, da Isidra Äbtissin des Klosters Radamunds Schild wurde, holte sie sich Baryn als vermeintlich neutrale Instanz (auch, um den bisherigen Vogt, Jaren Demiljow loszuwerden) nach Elkfurten. Baryn nutzt als Pettar Truljaris seine Stellung, um Informationen zu sammeln (zu Aktivitäten im Kloster und Erkenntnis-sen zu den Theaterrittern) und zu selektieren (nämlich Hinweise auf den Korsmalbund). Weil er aufgrund seiner Tätigkeit häufig außerhaus ist, kann er sich mit Verbindungsleuten treffen.
Als Marek Jasgryn 1032 BF auf den Namen des Medikus, Torold Ysgaren, stieß, nahm er die Gelegenheit wahr, geschworene Rache zu üben – und beauftragte Baryn, den rituellen Mord durchzuführen. Niemand (Bedeutsames) sonst aus dem Korsmalbund ist involviert. Marek versprach Baryn den Aufstieg im Orden – und Baryn ist den Klosterdienst leid, sodass ihm diese Option sehr gelegen kommt. Seit über einem Jahr plant er akribisch sein Vorgehen. Der Wintereinbruch kommt ihm gelegen – und die Verschwörung ebenso. Mit den Informationen und nach dem erfolgreichen Ritual kann er sich seines Aufstiegs im Orden gewiss sein.
Ihm zur Seite steht Koj, niederes Ordensmitglied, den "Pettar" vor einem Jahr als einfachen Knecht einschleuste und in die Vorbereitungen involvierte.

Nächstes Mal gibt es mehr zu Elkfurten und den Klosterbewohner samt Gesandten.
Ebenfalls von Interesse ist natürlich die Krypta und der "Nola" (den ich zu einem Schrat umfunktioniert habe).
Erwünscht sind auch weitere Ausführungen zu den Morden und Ermittlungen (falls jemand das Original-Abenteuer gespielt hat), denn diesbezüglich sind die Abenteuer-Angaben rar. Natürlich werde ich auch eigene Ideen (und sicher bald auch Spielerfahrungen) präsentieren.

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Denderan Marajain
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Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Darf man erfahren wie deine Gruppe genau aufgestellt ist?

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Hotzenplotz
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Die Toten des Winters - Prolog zu den Theaterrittern

Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Tolles Projekt. Ich bin seit kurzem auch endlich mal in den Besitz von "Die Toten des Winters" gekommen.

Grundsätzlich ist das original ja magie- bzw. fantasyärmer als Aventurien. Wie gehst du damit um?

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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Denderan Marajain hat geschrieben: 30.09.2019 07:36Darf man erfahren wie deine Gruppe genau aufgestellt ist?
Die Gruppe besteht bislang aus: Neersander Krieger (zu der Zeit am Ende seines ungeliebten Pflichtdienstes im Widderorden), Kopfgeldjäger (der im Prinzip dem Krieger dient) Ifirn-Geweihter (Tierverwandlung in Schneehase möglich), Gebirgsbock-Durro-Dûn (der zusammen mit der Geweihten unterwegs ist).
Hotzenplotz hat geschrieben: 30.09.2019 13:28Grundsätzlich ist das original ja magie- bzw. fantasyärmer als Aventurien. Wie gehst du damit um?
Ich schätze gerade die (leider wenigen) Fantasy ärmeren Szenarien in DSA. Wenn die SC Fähigkeiten haben, mit deren Hilfe sie den Krimi-Plot lösen können, dann ist das in Ordnung. Ich nehme zumindest an, dass eine Ifirn-Geweihte als Schneehase spionieren oder der Durro-Dûn sich womöglich ebenfalls verwandeln könnte (ich weiß nicht, ob er das schon kann; aber ein gebirgsbock fiele unter den anderen Ziegen des Klosters wahrscheinlich auf). Mit seinen Übernatürlichen Begabungen ist er ansonsten der ideale Verfolger. Und ggf. kann er in einer Situation, in der er waffenlos einem Bewaffneten gegenübersteht (er ist immerhin ein Gemeiner, der von der Reputation der geweihten zehrt, bestenfalls), Hörner oder Hufen wachsen lassen, um sich zu wehren.
Ansonsten sind beide "übernatürlichen" Professionen nicht gerade diejenigen magischen oder karmalen, die üblicherweise Probleme bereiten. Zu Baryns/"Pettars" Vorbereitung gehörte auch, sich allerhand Alchimica zuzulegen, die er einsetzt: Heiltrank, Pillen gg. Erschöpfung, Eulentränen, Schwadenbeutel und Wachtrünke. Koj könnte auch ein Viertelzauberer mit passenden Begabungen sein (Katzenaugen, Spinnenlauf, Chamaelioni, Hexenkrallen, Ignorantia, Krötensprung, Penetrizzel oder Spurlos Trittlos).
Der Nola kann im Originalabenteuer Menschen beherrschen, sollte also in DSA Magie beherrschen und somit durch Hellsicht bemerkbar sein. Das würde natürlich auch andere Zauber gelten, die irgendwo zum Einsatz kommen. Aber da habe ich keinen Kandidaten (warum auch immer ich trotzdem entsprechende Anmerkungen im Abenteuer gemacht habe; Gewohnheit, nehme ich an).

Der Nola ist bei mir eine besondere Schratform: ein Erdschrat. Als solcher behält er die Fähigkeit zur Verformung (quasi Formlosigkeit I). Und es ist auch plausibel, dass er die Leichen frisst, da es sich für ihn um Humus-Totmaterial handelt (als Aasfresser kann er aber schon mal nicht der "Mörder" sein). Den Beherrschungstrick lasse ich drin, muss man aber nicht. Waldschrate verfügen ja laut ZBA 168 auch über "geringe magische Kräfte" (orientiert an Hexen-Sprüchen).
Anders als im (englischen) Originalabenteuer weiß Baryn/"Pettar" vom Erdschrat bzw. hat er diesen mit entsprechenden Mitteln (Leichname oder passende Geruchsstoffe, das konnte er auf einer Reise nach Neersand recherchieren) angelockt. Es ist also kein bloßer Zufall, dass die Leichen verschwinden.
Wenn ein Magier dem Schrat mittels Odem auf die Schliche kommen könnte: gut. Die Spuren dieser formlosen Kreatur sind ansonsten ja recht verwirrend und dürfte an eine sehr dicke Schlange erinnern (was hoffentlich beunruihgend genug ist), sofern sie der Dauerschnee nicht schnell genug unter sich begräbt. Hier zähle ich auf die Wildniskundigen. Praktisch ist auch, dass der Schrat die Leichen in sich einschließen kann, sodass Blutspuren nur sehr rar auftreten (wer will, kann auswürfeln, ob da überhaupt etwas zu finden ist). Schließlich will der Schrat naturgemäß nicht von anderen Raubtieren oder Aasfressern gestört werden.

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Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

@Herr der Welt

Interessante Truppe muss man schon sagen :)

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Ungelesener Beitrag von Fridolin »

Oh, das Abenteuer ist ein absoluter Klassiker. Ich habe es zwar im Schrank stehen, aber noch nie gespielt (die deutsche Version (das Original mWn) btw., falls sie dir selbst nicht vorliegt, kann ich auch was nachschauen, wenn du möchtest). Daher bin ich sehr gespannt auf deine Ausarbeitungen!
Überhaupt super, dass du absolute Abenteuer-Klassiker aus anderen Rollenspielsystemen hier so schön transparent nach Aventurien konvertierst :Maske:
Günstige Miniaturen zum DSA-Spielen: How-To: Mit Miniaturen für DSA einsteigen

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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Ich will diese Abenteuer spielen, gerade weil sie als Klassiker gelten. Aber meine Spielgruppe bevorzugt eben DSA. Daher bietet sich eine Konversion an, zumal ich nicht andere Hintergrundwelten deswegen erst erkunden möchte. Und gerade Hârn World scheint dahingehend recht dicht beschrieben (allein die ganzen Funktionsnamen der Typen im Kloster).

Zu den Versionsunterschieden:
In der englischen Version ist quasi der "Obasaran" (das wäre so ein Funktionsname) des Klosters (ich habe einfach den Klostervogt daraus gemacht) der Täter (und Anhänger einer Gegenspieler-Gottheit). In der deutschen Version scheint es jemand ganz anderes zu sein: nämlich ein Assassine (der auch gefährlicher sein soll), der sich unter den Tagelöhnern aufhält (die gibt es in der englischen Version nicht einmal). Hier würde mich interessieren, wie der in der deutschen Version vorgeht und ob der Detektiv-Teil detaillierter ist, denn die englische Version bietet für alles, was nach dem zweiten Mord passiert nur vage Hinweise. Die deutsche Version soll nämlich etwas umfangreicher sein (40 Seiten?) und ich glaube nicht, dass Setting und NSC noch detaillierter beschrieben werden.

Ich werde wahrscheinlich die Gegner-Konzepte kombinieren: Der Klostervogt bringt als Vertrauter der Äbtissin und Mann in Amt und Würden die sozialen Hürden mit, denn die SC brauchen handfeste Beweise, selbst wenn sie ihn schwer verdächtigen sollten. Und der Typ aus dem Gesinde bringt seine (möglicherweise viertelmagischen) Fähigkeiten mit und kann ggf. als Bauernopfer herhalten (bis zum nächsten Mord...). Darüber hinaus gibt es mit der Prophezeiung, dem Erdschrat und den Verhandlungen ja schon genug Ablenkungen.

Der Erfolg der Verhandlungen wird auch darüber entscheiden, ob es 1035 BF auf der Versammlung zu den Adelsmarschallswahlen zum Komplott kommt oder nicht, ob es also einen Bürgerkrieg im Bornland geben wird oder nicht. Da wird also schon einiges zur Grundlage der Theaterritter-Kampagne geschaffen (denn auch der Korsmalbund wird ja jeweils anders reagieren).

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Ungelesener Beitrag von Fridolin »

die Kombination klingt gut!

In der deutschen Version ist es ein Küchengehilfe, der sich auf einer Art heiligen Queste seiner eigenen Religion befindet (irgendne finstere Religion, in DSA vermutlich Namenloser oder was Dämonisches). Die Queste lautet 8 Leute in 8 aufeinanderfolgenden Nächten zu ermorden. In der Küche ist er eher so das Mobbingopfer, was ihn erst mal unverdächten erscheinen lassen soll.

Insgesamt hat die deutsche Ausgabe genau 40 Seiten, jo.
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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Ja, an das Mobbingopfer hatte ich auch gedacht: Er erledigt seine Arbeiten beflissen und darf sogar die Klosterherren hin und wieder des Abends persönlich bedienen (was natürlich dazu dient, dass Koj und Bary/"Pettar" sich absprechen können). Das weckt mindestens den Neid des anderen Gesindes, zumal er nicht unbedingt auf Gemeinschaft aus (oder dafür der Typ) ist. Eher noch macht er den anderen auch ein wenig Angst (was man mit Isolation und Mobbing auch kompensieren kann, wenn man gegen ihn zusammenhält).
Das sind gleichsam genug Anhaltspunkte für einen möglichen Ermittlungsstrang der SC.

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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Nach einem kleinen Einblick die deutsche Originalversion ("Barly Orieda" alias - bei mir - Koj aus dem Gesinde betreffend), muss ich sagen, dass dort doch noch einiges mehr zum möglichen Vorgehen steht. Herausgearbeitet bzw. ansonsten vorbereitet habe ich:
Das Gesinde wird recht flexibel eingesetzt, weil es mehr bzw. vielfältigere Aufgaben gibt als Diener da sind, zumal sich Aufgaben auch saisonal ändern. Selbst wenn im Großen und Ganzen meist die gleichen in der Küche helfen oder das Vieh behüten. Koj wird am flexibelsten eingesetzt, weil er viele Arbeiten schlicht besser erledigt. Das ließe sich bei Nachforschungen im Gesinde ermitteln.
Koj ist verhältnismäßig neu. Er wurde vor einem Jahr von "Pettar" ins Kloster geholt, um gemeinsam die Morde zu planen. Als Vogt kann er entweder das Gesinde aufstocken oder jemanden austauschen, der ihm nicht passt. Letzteres könnte für Unmut unter dem restlichen Gesinde sorgen (was die SC ermitteln und ihre Schlussfolgerungen ziehen können). Wer es auf die Spitze treiben will (oder nur Koj als Täter installiert hat), der kann auch einen "tragischen Unfall" Kojs Vorgänger unterjubeln, damit dieser ins Kloster kam.
Eine genauere Beobachtung kann den vorgeblichen Diener als durchaus athletisch in seiner Gestalt und geschickt in seinen Bewegungen erkennen lassen.
Gerüchte über Koj können ein zwiespältiges Bild entwerfen: Das Mobbingopfer, dem man nur Schlechtes unterstellt, das sich möglicherweise rächt? Das überzeugt nur, wenn vorrangig Leute aus dem Gesinde ermordet werden (was auch vorkommen kann, aber Baryn hat definitiv auch andere Opfer ins Auge gefasst). Verschlossen und schüchtern und vlt. etwas zurückgeblieben (die Schauspielerei könnte von sehr erfahrenen Menschenkennern durchschaut werden. v.a. wenn es ein Verdachtsmoment gibt) wirkt er nicht wie ein eiskalt planender Mörder. Er kann auf den ersten Blick auch als harmloses Opfer wahrgenommen werden (so man sich zunächst überhaupt ums Gesinde schert). Unter den Klosterbewohnern kommt Koj für niemanden als Täter in Frage, schon gar nicht als jemand, der auch wehrhafte Männer und Frauen derart gezielt ausschalten könnte.
Sollte man ihn oberkörperfrei antreffen (was er nach Möglichkeit vermeidet, was sich aber unter dem Gesinde nicht verbergen lässt), so kann man einige auffällige Narben an seinem Leib bemerken. Dabei handelt es sich um rituelle Verwundungen zu Ehren des Schwarzen Kor, was natürlich niemand vermuten würde. Eher noch nimmt man an, dass Koj womöglich ein Schollenflüchtiger ist, der die Zeichen einer schlechten Behandlung durch seinen früheren Herrn trägt. Selbst die unter dem Gesinde, die ihn nicht mögen, können solche Fluchtgründe nachvollziehen und würden nicht laut vor irgendeinem Oberen darüber nachdenken.

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