Hilfe bei Sandkastenbau in Thorwal

[Fjorin Runskirsson]

Hallo lieber Forenschwarm,

ich stehe vor dem "Problem", für meine Thorwal-Runde mit dem Abschluss von Friedlos mit dem von offiziellen Abenteuern unterstützten Metaplot für Thorwal durch zu sein.
Ich will die Gelegenheit beim Schopfe packen und endlich mal etwas eigenes kreieren. Da einer der SCs der Gruppe in Friedlos zum Hetmann der Ottajasko der Gruppe gewählt wurde, würde ich gerne mal etwas freieres Spielen ausprobieren und für die Gruppe eine Sandbox aufbauen.
Da ich dahingehend aber de facto keine Erfahrung habe, würde ich diesem Thread hier gerne nutzen, euch meine Ideen und Pläne vorzustellen und von euch Tipps, Kommentare und Anregungen zu sammeln, so ihr Lust habt, welche zu geben
Falls das hier das falsche Forum für dieses Anliegen sein sollte, bitte verschieben

Grundüberlegungen
Oder: Was will ich überhaupt?
Meine Gruppe hat insgesamt einen recht plotlastigen Spielstil. Wirklich eigene Ziele oder Pläne wurden während der Abenteuer bisher eher nicht verfolgt. In letzter Zeit haben aber immerhin zwei der Spieler Ambitionen, was die crunch- und flufftechnische Weiterentwicklung ihrer Chars angeht und auch den Wunsch geäußert, dies mal auszuspielen. Für den Rest der Chars habe ich Plothooks, die auch deren Spieler motivieren sollten, sich zu engagieren. Deshalb würde ich es riskieren wollen, etwas freieres auszuprobieren.
Ich gehe dennoch stark davon aus, dass ich der Gruppe, gerade zu Anfang, Handlungsoptionen bieten muss. Vor allem, da kein wirkliches "Gruppenziel" exisitiert.
Was ich deshlab will, ist, Akteure zu definieren (mit Ziel, Motivation, Handlungsmöglichkeiten usw.), von denen einige (vermutlich 2 bis 3) von Beginn an direkt Pläne mit der SC-Gruppe haben. Die anfängliche Umsetzung dieser Pläne würde die SC-Gruppe entsprechend direkt konfrontieren, der Ausgang wäre aber offen. Das alles sollte dabei regional stattfinden, d.h. innerhalb eines Jarltums, mit nur gelegentlichen überregionalen Eingriffen.

Management-Aspekte wie genug Vorräte für den Winter zu beschaffen liegen der Gruppe, zumindest auf der Mikro-Ebene, eher nicht, weshalb ich so etwas eher beiläufig behandeln möchte.

Ausgangssituation
Wir befinden uns aktuell im Herbst des Jahres 1034 BF und haben gerade Friedlos hinter uns gebracht. Abenteuer davor waren u.a. Helden einer Saga und ein in die Endwehen des Alberniakonfliktes vorverlegtes Fluch des Flussvaters, weshalb die Gruppe durchaus Bekanntheit und Ansehen in Thorwal genießt. Bisher hielt man dabei zu Marada, hat aber durch die Ereignisse in Fluch des Flussvaters bei Jurga zumindest den Ruf der Verlässlichkeit.

Spoiler

Durch die Ereignisse in Friedlos hat die Gruppe spätestens jetzt auch die Aufmerksamkeit von (Achtung, massive Spoiler im Wiki-Artikel) Iskir Ingibjarson, wodurch dieser für die nächsten Jahre der Hauptantagonist werden wird. Er wird dabei Zweigleisig fahren und versuchen, die SCs auf seine Seite zu bringen, ihnen aber auch nicht noch mehr Macht zuzugestehen.

Jeder SC ist Mitglied der Ottajasko der Sturmvögel (aus der Jandra-Saga), welche ihre Ottaskin im Thurgnarsfjord in der Nähe von Auriler hat und somit zum Jarltum Graubjergen gehört. Auch der Hetmann wird von den SCs gestellt. Die Ottajasko verfügt über etwa 80 Mann, eine Otta und eine Karavelle. Dank eines erfolgreichen Überfalls auf Elenvina und des Handelsgeschicks der vorherigen Hetfrau hat man dazu ein finanzielles Polster - doch wird man den Handel aufgrund des neuen Hetmanns, der im Neuem Reich unter Acht steht, nicht so einfach fortführen können und braucht ein neues Beschäftigungsfeld; vermutlich das Seesöldnertum.

Bisherige Ausarbeitung
Die ist bisher leider noch ziemlich mau. Ich werde die Drachenreiter-Ottajasko aufgrund der Ereignisse der Jandra-Saga als Gegner aufbauen.

Spoiler

Iskir wird außerdem versuchen, einen Agenten in die Sturmvögel einzuschleusen. Eine Hetperson der anderen Ottajaskos der Region wird außerdem ein Gefolgsmann von ihm sein, die Ottajasko entsprechend agieren.

Außerdem habe ich die angesprochenen Plothooks für die einzelnen SC. Der für das Vorhaben wertvollste ist vermutlich der des Hetmanns: Aufgrund von Spielschulden wurde er vor einiger Zeit zur Spionage für die Horaskrone überredet. Damals noch ein kleines Licht, ist er jetzt Hetmann einer aufstrebenden Ottajasko. Ihm wird nahegelegt werden, als ein Vertreter des Jarltums fürs Oberste Hjalding gewählt zu werden, um dem Horasreich so einen unauffälligen Fuß im thorwalschen Regierungsorgan zu gewähren.

Probleme, bei denen ich direkt eure Hilfe bräuchte
Wo ich gerade ein großes Brett vor dem Kopf habe, ist, Handlungsspielräume für die Fraktionen zu definieren. Wie geht man in Thorwal gegen unliebsame Kokurrenz vor? Das Jarltum Graunbjergen ist als besonders reich an Blutfehden definiert und besonders misstrauisch gegenüber Fremden. Etwas aggressiveres Vorgehen wäre also durchaus zu erklären, doch finde ich direkt kriegerisches Vorgehen etwas langweilig. Sabotage geht natürlich immer, doch braucht es dazu ein Ziel, was verfolgt wird. Das funktioniert also erst, wenn eine Wahl zum Stellvertreter des Jarltums angestrebt wird oder bei der Bewerbung um einen Soldvertrag.

Wenn man es genau betrachtet, fehlen mir also vor allem Angriffspunkte, die existieren, ohne, dass die SCs eigene Handlungen anstreben. Wie könnte so etwas für eine Ottajasko aussehen? Wirklich Peripherie, für die man verantwortlich wäre, ist, abseits von Dörfern, eher untypisch und die Ottaskin der Sturmvögel ist leider bisher abseits von Siedlungen gesetzt. Ich könnte ein paar Höfe in die Nähe retconnen, zu denen gewisse Abhängigkeitsverhältnisse herrschen (zum Beispiel, da die Höfe schlicht Nahrung liefern. Aber gegen was getauscht? Geld? Schutz?). Hättet ihr sonst noch Ideen?

Über kreativen Input, Tipps, Anmerkungen und Kritik würde ich mich wie gesagt sehr freuen.

Dank und Gruß
Fjorin

[Na'rat]

Vorweg, mit Thorwal kenne ich mich nicht wirklich aus.

Wie geht man in Thorwal gegen unliebsame Kokurrenz vor?

Man bringt einen anderen Thorwaler dazu sie zu erschlagen und sieht zu, wie die jeweiligen Sippen sich gegenseitig ausrotten.

Eine Fraktion die man unbedingt mit reinbringen sollte ist das thorwalsche Königshaus, welche ja versucht den Laden zusammenzuhalten, die eigene Macht auszubauen und den Horasiern möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

Die Swafnirkirche als weitere Fraktion böte sich auch an.

Ziele für Sabotage ist in erster Linie natürlich alles was man anzünden kann, Häuser, Schiffe, Vorratslager, Werkstätten. Wobei man dann passende Beweisstücke hinterlässt, welche auf den jeweils schuldigen deuten.

Ansonsten halte ich es für extrem wichtig, dass man sich im Vorfeld gründlich überlegt, welche Motivationen die jeweils beteiligten haben. Okay, Chef an Stelle des Chefs werden, aber warum?

[Alrik Normalpaktierer]

Vorweg: ich würde auch innerhalb der Ottajasko Konkurrenz um das Amt des Hetmanns aufbauen, falls die Gruppe (kurzfristig) Aufgaben in den Sand setzt oder (langfristig) das Ziel verfehlt, die Ottajasko reich & angesehen zu machen.

Die Antwort auf deine Fragen hängt ein bisschen davon ab, welche Zeiträume ihr bespielen wollt. Bei größeren Zeitsprüngen könntet ihr in ein strategischeres Spiel wechseln.
Wenn es um Einzelaktionen während des einen kommenden Winters geht, bleiben auch andere Möglichkeiten als direkte Gewalt gegen eine konkurrierende Ottajasko (wobei direkte Gewalt für Thorwaler natürlich auch immer eine probate Lösung bleibt). Vielleicht hilft es, sich an den in UdW angegebenen Werten der thorwalschen Gesellschaft zu orientieren.

- Ehre/Tradition: Berichte von Walfang oder Rechtsbruch machen die Runde. Ehre gebührt der Ottajasko, die am schnellsten zur Stelle ist, diesem Treiben ein Ende zu bereiten/das Recht wieder her zu stellen.
- Großzügigkeit: Um die andere Ottajasko zu demütigen, wird sie zu einem rauschenden Fest in der härtesten Zeit des Winters eingeladen. Dafür müssen zusätzliche Vorräte beschafft werden (Überfälle? Härtere Arbeit?) und es darf natürlich auch nicht am Rande des Fests zu Übergriffen kommen.
- Körperliche Härte: Die andere Ottajasko wird zu einem Wettschwimmen in Eislöchern herausgefordert.
- Verbundenheit mir Swafnir: Die Siedlung der Geweihten auf Gevri benötigt Unterstützung.
- Ruhm durch Heldentaten: Aus den Grauen Bergen kann so ziemlich jedes Monster, von Wölfen bis Drachen, herabsteigen. Wer sie vertreibt/erjagt, kann sich dem Dank der umliegenden Siedlungen und eine Saga über die Tat sicher sein.

Diese Aufgaben lassen sich alle mit oder ohne Zeitdruck designen bzw. schwerer werden, je länger die Gruppe sie aufschiebt.

[Jadoran]

Konkurrenz innerhalb der Ottajasko um das Amt des Hetmanns würde ich ebenfalls auf jeden Fall aufbauen. Da mag es die Fraktion geben die der meinung ist, dass der Sohn des letzten Hetmannes eigentlich der Bessere wäre, einfach weil er so unheimlich viel Glück hat. Und eine der wohlhabenderen älteren Thorwalerinnen hält sich aufgrund ihrer Weisheit und Erfahrung auch für die Idealbesetzung, und ist beständig am intirgieren und erodieren, nie offenen Streut herbeiführend...

Für größere Kaperfahrten muss man mehrere Ottas zusammen bekommen, denn um Städte und Burgn zu überfallen braucht es mehr als ein Schiff. Aber um anderen Hetleute zu überzeugen, dass man der geeignete Anführer ist, braucht es Diplomatie. (und vieleicht den einen oder anderen Zweikampf, sei es mit Fäusten oder Waffe)

Ein aussen liegender Bauernhof wird überfallen, die Spuren weisen (tatsächich oder maniüuliert) auf eine Nachbarsiedleung, die das vehement von sich weisen. Das Verbrechen muss nicht nur aufgeklärt sondern auch ncoh gesühnt werden.

[Fjorin Runskirsson]

Vielen Dank schonmal euch dreien!

Da sind einige Dinge dabei, die ich definitiv mit aufnehmen werde. Gerade Konkurrenz und generell Konflikt innerhalb der Ottajasko war mir eh zu wenig, das gefällt mir richtig gut.

Wir haben übers Wochenende schon ein wenig Vorgeplänkel gespielt, wodurch sich die Situation nochmal etwas verändert hat: Zum einen haben sich einige ehmals friedlose Bauern und Fischer den SC angeschlossen,

Spoiler

denen nach den Ereignissen dank Silja und den SCs Ansiedelung auf dem thorwalschen Festland gestattet wurde;

zum anderen hat der Spieler des Hetmanns das freundliche Angebot der Horasier angenommen und strebt danach, zum Vertreter des Jarltums beim Obersten Hjalding gewählt zu werden.

Das gibt mir, dank eurer Inspirationen, viele neue Ideen an die Hand:

• Viele neue Leute sorgen natürlich für Streit innerhalb der Ottajsko
• Dazu kommt, dass die Vorstellungen von Sitte, Moral und generellem Umgang miteinander zwischen den Alteingesessenen und den ehemals friedlosen zwangsläufig stark divergieren
• Die schlechten Böden der Region können außerdem die Bildung von Höfen außerhalb der Ottaskin bedingen, was mir die angesprochenen Möglichkeiten zu indirekten Angriffen usw. geben würde
• Außerdem entsteht ebenfalls durch die schlechten Böden und wenigen Weidegründen leicht Streit mit anderen Siedlern der Region um die vorhandenen Ressourcen
• Eine charismatische Persönlichkeit aus der Gruppe der neuen kann vor allem dort leicht viel Unterstützung finden und sich zum Konkurrenten aufschwingen (obwohl das vlt. etwas viel "wir gegen die" ist, aber aus der bereits beschriebenen Riege der "Alteingesessenen" eignet sich niemand so richtig. Zumindest, so lange alles glatt geht)
• Damit jemand neues zum Vertreter des Jartums gewählt wird, muss jemanden amtierendes abgewählt werden. Das dürfte schon für viel Zündstoff und Beschäftigung sorgen
• Die Aufnahme von ehemals Friedlosen diskreditiert die Ottajasko natürlich bei großen Teilen der Nachbarschaft (sie sind eh schon als bunter Haufen verschrien, da sogar ein paar Gjalskerländer mit dabei sind - und der Hetmann ist Albernier)
• Dazu kommt, dass sich die SCs Jurgas Ideen gegenüber sehr offen gezeigt haben, was sie schnell Maradas Unterstützung kosten kann
• Eine charismatische, "gottnahe" Person (sei es nun tatsächlich Geweiht oder Godi) mit sehr weltlicher Agenda, deren Meinung viel Gewicht beigemessen wird, lässt sich auch gut einbauen
• Der Versuch, eine Blutfehde zwischen der Ottajasko der SCs und einer anderen anzuzetteln wird definitiv auch stattfinden, aber vermutlich erst etwas später (wenn vlt. auch kleineres Befeuern reicht)

Da ist ne ganze Menge Kram dabei, mit dem ich erstmal anfangen kann. Wichtig sind jetzt vermutlich erstmal NSCs mit nachvollziehbaren Agenden und Motivationen. Denke, das ist durch die neuen Umstände etwas leichter geworden. Ich werd das in den nächsten Tagen mal in Angriff nehmen.

Weitere Ideen und Anregungen nehme ich natürlich immer gerne entgegen, die bisherigen waren schonmal wirklich hilfreich, nochmals danke

Gruß
Fjorin

[Overator]

Eine charismatische Persönlichkeit aus der Gruppe der neuen kann vor allem dort leicht viel Unterstützung finden und sich zum Konkurrenten aufschwingen (obwohl das vlt. etwas viel "wir gegen die" ist, aber aus der bereits beschriebenen Riege der "Alteingesessenen" eignet sich niemand so richtig. Zumindest, so lange alles glatt geht)

Das würde ich vielleicht noch etwas nach hinten schieben und eher als mittelfristige Aktion nehmen, denn wenn einer der "Neuen" - die ja zuvor friedlose waren, direkt anfängt Stunk zu machen, indem er gegen den Hetmann aufwiegelt, fliegen die im Zweifel schnell wieder raus oder man sagt: "Joar der hat schon Recht, weg mit dem Hetmann, weg mit dem friedlosen Pack...", sofern der Rädelsführer also halbwegs Grips hat, sollte der sich eher erstmal integrieren und propagieren, dass er die Werte der Ottajasko teilt, danach kann er dann loslegen

Was natürlich auch noch denkbar ist, ein Überfall friedloser Piraten, das würde die Stimmung - aufgrund der Aufnahme der Fischer und Co, zusätzlich anheizen. Auch ein schlechtes Omen wäre denkbar, Thorwaler neigen ja zu einem gewissen Abgerglauben^^

Ansonsten wurden hier ja bereits einige gute Ideen genannt.