DSA5 Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Ridetianer
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Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Ridetianer »

Hi Leute,

gedanklich beschäftige ich mich momentan wieder ein wenig mit der Wettergottheit Chrysir. Hatte da letztes Jahr schon viel recherchiert für ein leider letztlich doch abgelehntes Heldenwerk und überlege nun, ob ich da nicht eine kleine DSA5-Spielhilfe wie Unendlichkeit & Tiefenrausch daraus mache - oder sogar ein luftig-fluffiges Solo-Abenteuer für einen Unerfahrenen Helden, der sich darin zum Geweihten Chrysirs entwickeln kann.

Bislang stellte ich mir den Kult so vor:

Der aventurische Chrysirkult im Überblick
Aspekte: Besonnenheit, Entfernung, Fliegen/Flug, Flugtiere, Freiheit, Herrschaft, Hinterlist, Intrigen, Kampf, Lebenslust, Luft, Nebel, Regen, Sturm, Übersicht, Wachsamkeit, Weitsicht, Wind, Zerstörung
Pantheon: eigenständige Gottheit*
Verbreitung: einzelne Wanderprediger und Eremiten im Königreich Brabak und im Windhag, Achaz (als Chr'Ssir'Ssr); außerhalb Aventuriens in Myranor (Imperium und andere Reiche)
Beinamen: Allsehender, Herrscher der Lüfte, Blitzschleuderer, Donnernder Zerschmetter, Weltenwächter, Regenbringer, Sturmreiter, Himmlischer Befruchter
Heilige Talismane: Federamulett des Glarus
Wichtige Tempel: Brabak
Heilige Orte: verlassene Tempel aus der Blütezeit Bosparans an Küsten und auf Berggipfeln, sämtliche echsischen Heiligtümer des Chr'Ssir'Ssr, weitere in Myranor
Alveraniare, Heilige, Erwählte: Als Sendboten Chrysirs gelten die 12 Winde sowie große Flugvögel und -echsen. Besonderen Respekt erfährt Glarus, ein ehemaliger Hochgeweihter Brabacias. Weitere Alveraniare, Heilige und Erwählte des Chrysir sind nur in Myranor bekannt.
Heilige Tiere: Möwen, Flugechsen, Falken
Feiertage: Chrysirtag (25. Travia), der erste Windstag des Monats (zu Ehren eines der 12 Winde)
Sternbild: unbekannt
Zuordnung: Farben: Himmelblau, blaugrau und weiß; Pflanzen: Espe; Steine: Coelestin, Opal; Symbole: Möwen
Opfergaben: Weihrauch, Gesang, Flöten und Blasinstrumente, Vogelfedern, Flaggen und Wimpel, Windspiele
Feindbilder: Verpestung der Luft, widernatürliche Flugwesen, Dominanz des Zwölfgötteredikts
Paradies: Chrysirs Stadt in den Wolken
Ziele des Kultes: Ausbreitung in Aventurien, Wiederentdeckung alter Kultstätten, Herrschaft über die Luft, Vorhersage des Willens Chrysirs
Politischer Einfluss: minimal und heimlich
Hierarchie innerhalb des Kultes: gering
Toleranz gegenüber Andersgläubigen: groß
Orden und Laienbruderschaften: bislang selten miteinander bekannte Eremiten und Wanderprediger, die Gefolgschaft um sich scharen
*) Einige wenige Priester des Regenbringers fanden im Königreich Brabak zu ihrem Gott (vgl. das Soloabenteuer). Die meisten anderen Chrysirgläubigen Aventuriens haben als Güldenlandfahrer das Wirken Chrysirs kennengelernt. Dass Chrysir Teil eines oder mehrerer anderer Pantheone ist, bekümmert seine Anhänger nicht, denn der Wind weht, wo er will. So können sie selbst seinen zwölfgöttlichen Rivalen Rondra und Efferd Respekt zollen, solange in ihrer Anwesenheit Chrysirs Hoheitsbereich nicht verletzt wird

Wer Lust hat, sich an diesem kreativen Prozess zu beteiligen oder schlicht seinen Senf abgeben möchte, stürze sich bitte auf folgende Fragen

Was meint ihr zu obiger Kurzbeschreibung?

Was gefällt euch an Chrysir, wie er offiziell bisher beschrieben ist?

Was missfällt oder langweilt daran?

Welche 2 regeltechnischen Aspekte würdet ihr wählen? (Dachte bisher an Witterung und Wacht)

Was für Liturgien und Zeremonien könnte er haben?

Wie sollte sein Zeremonialgegenstand sein? (Dachte bisher an einen kurzen Wurfspeer)

Dank vorab,

R
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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Ist Chrysir nicht mit Rondra identisch?
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

Alle Generierungsstile sind gleichwertig.

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Ridetianer
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Ungelesener Beitrag von Ridetianer »

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Grumbrak
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Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

Es erstaunt den alten Ork, dass nicht alle auf dem gleichen Wissensstand sind.

Danke für Deine Ehrlichkeit @Seidoss-Anima von Seelenheil, das können die wneigsten und ich rechne es dir hoch an.

*verbeugt sich*

@Topic:
Chrysir finde ich weniger spannend als Shinxir oder Rasthul/Rasthullah.
Fliegende Helden sind egal, ob auf Echsen oder fliegenden Teppichen oder Besen ziemlich mächtig... Vielleicht ist Chrysir als oberster der Oktade aber auch von einigen wenigen Hexen angebetet. Luft und Unstetigkeit, Aufbrausendes Temperament haben die Hexen ja auch. Und wer noch Sumu anhängt, möchte vielleicht auch Chrysir stärken...
Ansonsten hat Chrysir Aspekte von Efferd und Rondra, sodass sein Kult besonders mit den beiden in Überschneidung, Konkurrenz kommt.
Efferd hat aber mit Nominouru und Charypteroth zu tun und Rondra mit Brazoragh, Kor und Shinxir... sodass Chrysir sich "fast unbemerkt" in die Lücke drängen könnte.

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Naja, Chrysir ist der einzige richtige Luftgott, insofern ist er schon spannend. Rondra hat Wetter nur, damit sie mal Blitze schleudern und für Efferd scheint Wetter nur wichtig zu sein, weil er den Regen für sich reklamiert. Wenn die beiden Luft/Wetter verlieren würden, würde man es kaum bemerken.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Satinavian hat geschrieben: 14.07.2021 08:56 Naja, Chrysir ist der einzige richtige Luftgott, insofern ist er schon spannend. Rondra hat Wetter nur, damit sie mal Blitze schleudern und für Efferd scheint Wetter nur wichtig zu sein, weil er den Regen für sich reklamiert. Wenn die beiden Luft/Wetter verlieren würden, würde man es kaum bemerken.
Als Wettergottheit finde ich Chrysir auch viel spannender.

Dass Efferd ddie Winde beherrscht, Rondra aber den Sturm, ergibt doch keinen Sinn.
Und apropos keinen Sinn: Dass man in DSA5 als Geweihter der Gewittergottheit (Rondra) endlich! Blitze vom Himmel schleudern kann, finde ich mega stylisch. Aber wenn diese Liturgie nicht darauf reduziert bleiben soll, einen Präventivschlag gegen Dämonen auszuführen, passt es halt überhaupt nicht zur ehrversessenen Rondra.

Da sehe ich Chancen für Chrysir.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

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Green
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Ungelesener Beitrag von Green »

Ich sehe auch eine gewisse Überschneidung zu Aves, durch die Aspekte der Freiheit und Entfernung, aber vielleicht sind die nur oberflächlicher Natur.

Ansonsten würde ich auch sagen, das Chrysir als Wettergott eine Rolle einnehmen würde, die sich so zentralisiert in Aventurien nicht so leicht finden lässt, obwohl sie für viele realweltliche polytheistische Kulturen eine zentrale Rolle spielt/gespielt hat. Mit Praios (Sonne), Rondra (Sturm und Donner), Efferd (Regen und Wind), Firun (Schnee und Eis) gibt es immer mal wieder Wetteraspekte, aber einen Gott, der sich hauptsächlich mit dem Wetter beschäftigt, gibt es, glaube ich, nicht.
In dem Sinne ist, denke ich, eine Lithurgie zur Wettervorhersage ein apsolutes Must-Have für einen Chrysir-Geweihten. Eventuell auch eine Zeremonie, die das Wetter im mittelgroßen Stile direkt beeinflusst - durch das Beten für guten, reisetauglichen Wind, seichten Regen für die Ernte, das Verziehen eines schweren Sturms, etc. Eventuell müsste man das aber etwas klarer definieren und vielleicht aufspalten in verschiedene Wetter-Zeremonien. Eine "das Wetter macht jetzt was ich will"-Generalzeremonie ist sicherlich zu mächtig, aber viele kleine versprengte "ich kann sehr starken Wind in etwas weniger starken Wind umwandeln" und "ich kann die Sonne ein bisschen wärmer machen" Liturgien erscheinen hingegen etwas zu spezialisiert.
Zudem stellt sich für mich dann aber die Frage: würde der freie Gott Chrysir eine solche Unfreiheit des Wetters, eine reine Nützlich-Machung dessen, überhaupt gutheißen? Ist ein seichter Frühlingsregen für den gepflügten Acker überhaupt in seinem Interesse? Oder würde er einen Geweihten eher verlachen, der ihn bittet, doch ein wenig sanfter zu stürmen, damit die ollen, sesshaften (!) Bauern eine bessere Ernte in die Scheune karren können? Chrysir ist schließlich kein Gott der Landwirtschaft. Vielleicht habe ich dann mit Chrysir als Wettergott ein wenig in die falsche Richtung gedacht...

KleinerIrrer
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Ungelesener Beitrag von KleinerIrrer »

Schick! Ich mag Alternativen zu den aventurischen Göttern!

Ich finde die Aspekte etwas überladen. Da haben wir z.b. fast-Gegenteile wie
Herrschaft vs Freiheit
Besonnenheit vs Zerstörung

Dadurch fehlt dem Gott irgendwie ein klares Profil. Würde das abspecken und streamlinen.

Green
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Ungelesener Beitrag von Green »

KleinerIrrer hat geschrieben: 14.07.2021 14:46 Schick! Ich mag Alternativen zu den aventurischen Göttern!

Ich finde die Aspekte etwas überladen. Da haben wir z.b. fast-Gegenteile wie
Herrschaft vs Freiheit
Besonnenheit vs Zerstörung

Dadurch fehlt dem Gott irgendwie ein klares Profil. Würde das abspecken und streamlinen.
Aber nicht zu sehr abspecken bitte! Ich finde übermäßig gestreamlinete Fantasy-Götter extrem langweilig und gekünstelt. In der echten Welt waren die Pantheons selten so klar definiert und zugeschnitten, sondern Götter waren oft geradezu überladen mit, ja, teilweise auch widersprüchlichen Aspekten, die sich auf eine organisch gewachsene Historizität verschiedener Kulte, Mythen und Arten der Anbetung zurückführen ließen. Thor war der Sohn des Götterfürsten und Herr über Blitz und Donner, aber auch Schutzherr der Bauern und des gemeinen Volkes. Athene stand für Vernunft, Weisheit, Sittlichkeit, Tugend - war aber eben auch eine Kriegsgöttin. Apoll war Gott der Kunst, der Musik, der Poesie, und der... Sonne? Ja warum denn nicht?
Gerade bei Chrysir ist doch eine gewisse Ambivalenz nicht verkehrt, denn was ist unbeständiger als das Wetter? Gestern Flaute, morgen Sturm. Zuletzt hatten wir fast 30 Grad, aber jetzt ist Platzregen. Da sind Besonnenheit und Zerstörung nicht so weit von einander weg. (Ja, mir ist klar, dass ich mich grade wieder auf den Wettergott versteife, das war nur als Beispiel gedacht.)

Inner-aventurisch lassen sich divergente Aspekte doch gut durch verschiedene Kulte und Strömungen unter den Priestern ausspielen. Die einen sehen ihn so, die anderen so. Gerade wenn die Priesterschaft so vereinzelt ist, finde ich persönliche und regionale Auslegungen von Göttern/Mythen sehr interessant.

KleinerIrrer
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Ungelesener Beitrag von KleinerIrrer »

Ja, zu simpel sollte man es vielleicht auch nicht halten

Aufbrausender Wettergott mit Stimmungsschwankungen ist aber Efferd schon. Den brauchen wir nicht doppelt.

Und jemanden der manchmal ausrastet würde ich eben gerade nicht besonnen nennen.

Denke in Abgrenzung zu Efferd sollten Besonnenheit und Weitsicht drinnen bleiben, Zerstörung und ähnliches raus.

Außerdem muss der Herrschaftskram raus, oder das Ziel weg den Kult verbreiten zu wollen. Man kann nicht Herrschen wollen, den potentiellen Untertanen aber Freiheit und Intrigen predigen.

Natürlich kann das von Kult zu Kult unterschiedlich sein. Vielleicht wird der Aspekt von Herrschaft und Intrigen ja von einem Kult verehrt, der der Herrscherkaste vorbehalten ist. Und der Chrysiranbetung allen anderen Verbietet.

Und dann gibt es den (im Imperium verbotenen) Freiheitskult als Gegenbewegung, der es auch den Bauern ermöglichen will um gutes Wetter zu beten.

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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

KleinerIrrer hat geschrieben: 14.07.2021 14:46 Ich finde die Aspekte etwas überladen. Da haben wir z.b. fast-Gegenteile wie
Herrschaft vs Freiheit
Besonnenheit vs Zerstörung
Das war auch meine erste Idee.
Ridetianer hat geschrieben: 13.07.2021 20:14 Aspekte: Besonnenheit, Entfernung, Fliegen/Flug, Flugtiere, Freiheit, Herrschaft, Hinterlist, Intrigen, Kampf, Lebenslust, Luft, Nebel, Regen, Sturm, Übersicht, Wachsamkeit, Weitsicht, Wind, Zerstörung
Eventuell würde ich noch "(Segelschiffs-) Reisen" und "Unstetigkeit"(getrieben vom Wind) hinzufügen.

Anyamir
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Ungelesener Beitrag von Anyamir »

Vielleicht hilft das weiter:
Chrysir-Liturgien in Myranor: Blitzschlag (wie Kulminatio), Gewittergrollen (wie Wolke von A'Tall), Nebelkontrolle (Schaffung/Tilgung einer großen Nebelfront), Nebelleib (wie der gleichnamige Zauber), Regenbogenbrücke (wie Solidirid), Regenruf (Fruchtbarkeitsliturgie), Ruf der Winde (Herrschaft über Winde), Über die Wolken (dem Geweihten wachsen Flügel), Windeseile (wie Axxeleratus)
Mirakel-Eigenschaften und -Talente (DSA 4): MU, CH, GE, KO; Fernkampftalente, Akrobatik, Körperbeherrschung, Sinnenschärfe, Orientierung, Wettervorhersage, Wildnisleben, Geographie, Abrichten (Flugtiere), (Freies) Fliegen, Seefischerei, Boote fahren, Eissegler
Fahren, Fluggeräte steuern, Seefahrt
Unpassend: Gesteinskunde, Hüttenkunde, Feuersteinbearbeitung, Grobschmied, Kristallzucht, Maurer, Metallguss, Steinmetz
Quelle: myranische Götter

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Also ich weiß nicht, ob ich dem geflügelten Zerschmetterer die ganzen eher destruktiven Aspekte nehmen würde. Gerade Blitze schleudern scheint er ja noch lieber zu machen als Rondra.

Liskaya
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Ungelesener Beitrag von Liskaya »

Hallo Ridetianer, danke für deine PN - das Ganze wäre absolut an mir vorbei gegangen, da ich hier nicht wirklich aktiv bin...

Ich häng mich mal mit rein - mein Charakter (hat als Falkner begonnen) ist mittlerweile in unserem Canon Chrysir-Hochgeweihter und hat die aventurische Chrysir-Kirche begündet.
Viele der im Thread angesprochenen Konflikte oder Fragen kenne ich daher nur zur Genüge ;)

Ich gehe bei meinen Antworten mal von meiner Auslegung, bzw. der Auslegung meines Charakters aus.
Ridetianer hat geschrieben: 13.07.2021 20:14Was meint ihr zu obiger Kurzbeschreibung?
Da ist schon mal viel Gutes dabei. Ich verstehe den Ansatz, dass man da streamlinen sollte, dazu aber weiter unten noch mehr.
Ridetianer hat geschrieben: 13.07.2021 20:14Was gefällt euch an Chrysir, wie er offiziell bisher beschrieben ist?
Ist halt ein wenig ein Flickenteppich (für mein aktuell etwas DSA5-ungeübtes Auge...). Darauf eine Spiellhilfe aufzubauen finde ich klasse!
Ridetianer hat geschrieben: 13.07.2021 20:14Was missfällt oder langweilt daran?
Die Formulierung "Dominanz des Zwölfgötteredikts" bei den Feindbildern ist zwar de facto richtig, allerdings halte ich (& auch mein Charakter) den Gott für "zu schlau", mit einem solchen klaren Feindbild klar auf die Fronten zu gehen. Wir gehen tatsächlich den logischen Weg: Erstmal als Sohn von Rondra und Efferd präsentiert, das Silem-Horas-Edikt mit Veweis auf die Schwanentöchter Ifirns gekontert und dann den Platz als Halbgott verdient, um irgendwann den Sprung nach oben zu machen. Chrysir an sich ist mMn. flexibel genug, dass der Endzweck des finalen Machtzuwachses auch dieses Mittel der zeitweisen Unterordnung heiligt. Da wird durchaus das Fähnchen im Wind gedreht. Fürs "richtige" Feindbild gibts genug (Erz)Dämonen und anderes Gekrös, auf das man sich stürzen kann.

Wir haben für ihn noch den Beinamen des "Göttlichen Herolds", was natürlich Überschneidungen mit Ucuri mit sich bringt.
Ridetianer hat geschrieben: 13.07.2021 20:14Welche 2 regeltechnischen Aspekte würdet ihr wählen? (Dachte bisher an Witterung und Wacht)
Nur zwei sind schwierig. Mir wären besonders Wind und Freiheit wichtig.
Ridetianer hat geschrieben: 13.07.2021 20:14Was für Liturgien und Zeremonien könnte er haben?
Siehe weiter unten.
Ridetianer hat geschrieben: 13.07.2021 20:14Wie sollte sein Zeremonialgegenstand sein? (Dachte bisher an einen kurzen Wurfspeer)
Wurfspeer hatten wir auch im Blick, mein Geweihter bekam aber einen geweihten Kriegsfächer (siehe Aranien) zu seiner Weihe. Finden wir nach wie vor als perfekte Waffe für diesen Gott: Unter Hiebwaffe kann man damit brutal reinschlagen, mit den Spitzen auch zustecken, aufgeklappt kann er (bis zu einem gewissen Grad) Projektile abwehren und es ist die Waffe, die am meisten mit der Luft "spielen" kann. Zudem ist die Verbindung von Metall und Leichtigkeit eine schöne Manifestation der Gegensätze, die der Gott per se in sich trägt.

Je nach Geweihtem (siehe unten) kann man natprlich mit verschiedenen Waffen arbeiten, die eben den Wind nutzen/ihm affin sind. Von Wurfwaffen wie Wurfbeil, Wurfspeer über Bogen bis eben zum Fächer oder auch einer leichten Klinge wäre da alles möglich. Chrysir-Geweihe sehe ich als Individualisten per se, da man auch nicht an zwei Tagen dasselbe Wetter und dieselben Winde antrifft...
Grumbrak hat geschrieben: 14.07.2021 07:49 Ansonsten hat Chrysir Aspekte von Efferd und Rondra, sodass sein Kult besonders mit den beiden in Überschneidung, Konkurrenz kommt.
Efferd hat aber mit Nominouru und Charypteroth zu tun und Rondra mit Brazoragh, Kor und Shinxir... sodass Chrysir sich "fast unbemerkt" in die Lücke drängen könnte.
Dem stimme ich zu. Anstatt in reine Konkurrenz zu treten, hat sich mein Hochgeweihter gleich zuerst mit diesen beiden Kirchen gut gestellt. Wer am Ende das Rennen macht, wird sich zeigen ;) Aber die Gottheiten sind wirklich zu beschäftigt, sodass er auch bei uns gut "reingeschlüpft" ist.
Satinavian hat geschrieben: 14.07.2021 08:56 Naja, Chrysir ist der einzige richtige Luftgott, insofern ist er schon spannend. Rondra hat Wetter nur, damit sie mal Blitze schleudern und für Efferd scheint Wetter nur wichtig zu sein, weil er den Regen für sich reklamiert. Wenn die beiden Luft/Wetter verlieren würden, würde man es kaum bemerken.
Zustimmung auch hier.
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 14.07.2021 09:19Als Wettergottheit finde ich Chrysir auch viel spannender.

Dass Efferd ddie Winde beherrscht, Rondra aber den Sturm, ergibt doch keinen Sinn.
Und apropos keinen Sinn: Dass man in DSA5 als Geweihter der Gewittergottheit (Rondra) endlich! Blitze vom Himmel schleudern kann, finde ich mega stylisch. Aber wenn diese Liturgie nicht darauf reduziert bleiben soll, einen Präventivschlag gegen Dämonen auszuführen, passt es halt überhaupt nicht zur ehrversessenen Rondra.

Da sehe ich Chancen für Chrysir.
Mein Meister hatte meinem Geweihten von Beginn an den Blitzschlag (karmaler Kulminatio) gegeben. Das war genau die Lücke, die Rondra eben offen lässt.
Da sich Rondra auch gewandelt hat (habe das noch gut in Erinnerung, weil zuletzt erst Donner & Sturm gespielt), wäre der Sturmaspekt vielleicht freier, als gedacht.
Green hat geschrieben: 14.07.2021 11:28 Ich sehe auch eine gewisse Überschneidung zu Aves, durch die Aspekte der Freiheit und Entfernung, aber vielleicht sind die nur oberflächlicher Natur.

Ansonsten würde ich auch sagen, das Chrysir als Wettergott eine Rolle einnehmen würde, die sich so zentralisiert in Aventurien nicht so leicht finden lässt, obwohl sie für viele realweltliche polytheistische Kulturen eine zentrale Rolle spielt/gespielt hat. Mit Praios (Sonne), Rondra (Sturm und Donner), Efferd (Regen und Wind), Firun (Schnee und Eis) gibt es immer mal wieder Wetteraspekte, aber einen Gott, der sich hauptsächlich mit dem Wetter beschäftigt, gibt es, glaube ich, nicht.
In dem Sinne ist, denke ich, eine Lithurgie zur Wettervorhersage ein apsolutes Must-Have für einen Chrysir-Geweihten. Eventuell auch eine Zeremonie, die das Wetter im mittelgroßen Stile direkt beeinflusst - durch das Beten für guten, reisetauglichen Wind, seichten Regen für die Ernte, das Verziehen eines schweren Sturms, etc. Eventuell müsste man das aber etwas klarer definieren und vielleicht aufspalten in verschiedene Wetter-Zeremonien. Eine "das Wetter macht jetzt was ich will"-Generalzeremonie ist sicherlich zu mächtig, aber viele kleine versprengte "ich kann sehr starken Wind in etwas weniger starken Wind umwandeln" und "ich kann die Sonne ein bisschen wärmer machen" Liturgien erscheinen hingegen etwas zu spezialisiert.
Zudem stellt sich für mich dann aber die Frage: würde der freie Gott Chrysir eine solche Unfreiheit des Wetters, eine reine Nützlich-Machung dessen, überhaupt gutheißen? Ist ein seichter Frühlingsregen für den gepflügten Acker überhaupt in seinem Interesse? Oder würde er einen Geweihten eher verlachen, der ihn bittet, doch ein wenig sanfter zu stürmen, damit die ollen, sesshaften (!) Bauern eine bessere Ernte in die Scheune karren können? Chrysir ist schließlich kein Gott der Landwirtschaft. Vielleicht habe ich dann mit Chrysir als Wettergott ein wenig in die falsche Richtung gedacht...
Diese Überschneidung mit Aves ist definitiv da, in unserem Canon betrachtet mein Char diese Geweihtenschaft als Brüder und Schwestern im Geiste der Freiheit - mit zwei Unterschieden:

1. Dass es nicht um Freiheit geht, die nur der Freiheit wegen angestrebt wird: Wenn ein Bauer seine Scholle verlässt, ist er nicht frei von Sorgen, nur weil er hingehen kann, wo er will. Mein Geweihter auch dazu raten, dass man nicht in die Fernde aufbrechen muss, um Horizonte zu überschreiten. Viele Horizonte liegen im Inneren verborgen - Ängste, falsche Vorstellungen und Ansichten zu überwinden kann einen mehr zur Freiheit bringen, als alles wegzuwerfen und aves-gefällig irgendwo hinzuwandern. Da hat er (zumindest in meiner Auslegung) auch Paralellen zu Phex, dessen Wagemutsgedanke ja auch das Hinausschieben der eigenen Grenzen beinhaltet. Bei Phex mit Gewinn im Hintergrund, bei (unserem) Chrysir mit innerer Freiheit als Ziel, die nix Materielles mit sich bringen muss.

2. Wo Aves eher friedliebend und pazifistisch ist, haut Chrysir (und mein Geweihter) dir gnadenlos aufs Maul ;)
Green hat geschrieben: 14.07.2021 16:45
KleinerIrrer hat geschrieben: 14.07.2021 14:46 Schick! Ich mag Alternativen zu den aventurischen Göttern!

Ich finde die Aspekte etwas überladen. Da haben wir z.b. fast-Gegenteile wie
Herrschaft vs Freiheit
Besonnenheit vs Zerstörung

Dadurch fehlt dem Gott irgendwie ein klares Profil. Würde das abspecken und streamlinen.
Aber nicht zu sehr abspecken bitte! Ich finde übermäßig gestreamlinete Fantasy-Götter extrem langweilig und gekünstelt. In der echten Welt waren die Pantheons selten so klar definiert und zugeschnitten, sondern Götter waren oft geradezu überladen mit, ja, teilweise auch widersprüchlichen Aspekten, die sich auf eine organisch gewachsene Historizität verschiedener Kulte, Mythen und Arten der Anbetung zurückführen ließen. Thor war der Sohn des Götterfürsten und Herr über Blitz und Donner, aber auch Schutzherr der Bauern und des gemeinen Volkes. Athene stand für Vernunft, Weisheit, Sittlichkeit, Tugend - war aber eben auch eine Kriegsgöttin. Apoll war Gott der Kunst, der Musik, der Poesie, und der... Sonne? Ja warum denn nicht?
Gerade bei Chrysir ist doch eine gewisse Ambivalenz nicht verkehrt, denn was ist unbeständiger als das Wetter? Gestern Flaute, morgen Sturm. Zuletzt hatten wir fast 30 Grad, aber jetzt ist Platzregen. Da sind Besonnenheit und Zerstörung nicht so weit von einander weg. (Ja, mir ist klar, dass ich mich grade wieder auf den Wettergott versteife, das war nur als Beispiel gedacht.)

Inner-aventurisch lassen sich divergente Aspekte doch gut durch verschiedene Kulte und Strömungen unter den Priestern ausspielen. Die einen sehen ihn so, die anderen so. Gerade wenn die Priesterschaft so vereinzelt ist, finde ich persönliche und regionale Auslegungen von Göttern/Mythen sehr interessant.
Asolute Zustimmung für die Antwort auf den Streamline-Vorschlag. Genauso handhaben wir es auch - manchmal wird der Geflügelte Zerschmetterer rausgekehrt, wenn es darum geht, gegen Feinde vorzugehen oder Unheil abzuwenden. An anderen Tagen mag man in Meditation über Luft und Sturm versinken und über den sanften Sommerregen sprechen, der wohltuend auf die ausgedörrte Erde nieder geht. "Herrschaft" sehe ich als einen Aspekt der Freiheit - es geht um Herrschaft über die Luft, über den Himmel, aber auch die Vögel sind dem Wind ausgeliefert, wenn sie sich die Freiheit nehmen, hoch zu fliegen. Das ist ein interessanter Gegensatz, der für mich sehr zu diesem Gott gehört. Er wird aber nicht denselben Herrschaftsaspekt anstreben, wie es zum Beispiel ein Praios tut. Auch, wenn er in Myranor in der Oktade doch recht weit oben ist. Aber da hat man wieder die verschiedenen Kulte und Auslegungen der Priester. Ein Achaz betrachtet den Geflügelten Zerschmetterer natürlich anders. Mein Geweihter lässt von den Blutopfern der Achaz-Priester auch die Finger, weil seine Auslegung des Gottes eben eine andere ist.

Daher könnte man vielleicht für die "offizielle Beschreibung" der angestrebten Spielhilfe das in einem allgemeinen Teil vereinen, was in allen Kulten gleich ist, und dann auf spezielle Unterschiede der Kulturen/Priester/Strömungen eingehen. Das hat man in den Zwölfgötterkirchen ja auch - regeltechnisch verbaut in den verschiedenen Varianten der Geweihten.
KleinerIrrer hat geschrieben: 15.07.2021 08:26 Ja, zu simpel sollte man es vielleicht auch nicht halten

Aufbrausender Wettergott mit Stimmungsschwankungen ist aber Efferd schon. Den brauchen wir nicht doppelt.

Und jemanden der manchmal ausrastet würde ich eben gerade nicht besonnen nennen.

Denke in Abgrenzung zu Efferd sollten Besonnenheit und Weitsicht drinnen bleiben, Zerstörung und ähnliches raus.

Außerdem muss der Herrschaftskram raus, oder das Ziel weg den Kult verbreiten zu wollen. Man kann nicht Herrschen wollen, den potentiellen Untertanen aber Freiheit und Intrigen predigen.

Natürlich kann das von Kult zu Kult unterschiedlich sein. Vielleicht wird der Aspekt von Herrschaft und Intrigen ja von einem Kult verehrt, der der Herrscherkaste vorbehalten ist. Und der Chrysiranbetung allen anderen Verbietet.
Sehr viel Zustimmung dazu! Ich bin leider gerade nicht im Bilde darüber, wie sich Efferd in DSA5 so entwickelt hat.
"Unser" Chrysir hat, trotz des Zerschmetterer-Aspektes, diese Besonnenheit behalten. Er kann sich nicht, wie beispielsweise Efferd, "einfach drauf ausruhen", dass er schon so weit etabliert ist. In Anknüpfung an die oben beschriebene Vorgehensweise ist ein besonnenes Taktieren für einen (zumindest in Aventurien) "Underdog" Gott wie Chrysir da mehr von Erfolg gekrönt, als einfach brachial gegen die Fronten zu holzen.
Anyamir hat geschrieben: 16.07.2021 23:19 Vielleicht hilft das weiter:
Chrysir-Liturgien in Myranor: Blitzschlag (wie Kulminatio), Gewittergrollen (wie Wolke von A'Tall), Nebelkontrolle (Schaffung/Tilgung einer großen Nebelfront), Nebelleib (wie der gleichnamige Zauber), Regenbogenbrücke (wie Solidirid), Regenruf (Fruchtbarkeitsliturgie), Ruf der Winde (Herrschaft über Winde), Über die Wolken (dem Geweihten wachsen Flügel), Windeseile (wie Axxeleratus)
Mirakel-Eigenschaften und -Talente (DSA 4): MU, CH, GE, KO; Fernkampftalente, Akrobatik, Körperbeherrschung, Sinnenschärfe, Orientierung, Wettervorhersage, Wildnisleben, Geographie, Abrichten (Flugtiere), (Freies) Fliegen, Seefischerei, Boote fahren, Eissegler
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Unpassend: Gesteinskunde, Hüttenkunde, Feuersteinbearbeitung, Grobschmied, Kristallzucht, Maurer, Metallguss, Steinmetz
Quelle: myranische Götter
Nach der Quelle hat sich mein Meister damals bei meiner Spätweihe auch gerichtet. Hier mal die Liturgien, die mein Hochgeweihter bisher erlernt hat: Anrufung der Winde, Blitzschlag, Chrysirs Freiheit (Rahjas Freiheit), Chrysirs wachsame Blicke (Aves wachsame Blicke aus dem Liturgium Novae), Göttlicher Windstoß, Göttliches Zeichen, Himmelsbote (aus dem Liturgium Novae), Objektweihe, Richtugssegen, Über die Wolken, Vergeltung der Gerechten (gerade aktuell keine Ahnung ob es ne reine Hausregelliturgie ist), Visionssuche, Weg des Falken (Weg des Fuchses), Windrüstung (Goldene Rüstung), Konsekration, Belemans Hochzeit.

Ja nach Ausrichtung des Priesers auf Hauptaspekte könnte man auch mit unterschiedlichen Liturgiepaketen arbeiten. In Richtung des Zerschmetterers gehen die Liturgien die im Kampf einsetzbar sind, wer auf Wetter oder Mystiker geht hätte dann andere. Eventuelle Zwölf Segnungen lasse ich mal raus, aber auch da gäbe es zumindest ein paar, die ich für wichtig halte - und die sich mein Geweihter auch schon drauf geschafft hat.

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Ridetianer
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Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Ridetianer »

Sehr großen Dank bisher für diesen detailreichen Einblick! Werde die Tage dazu kommen, mir das genauer anzusehen und dir dann Detailfragen stellen! Super, echt!

Eins dann schonmal gleich:

Zu den Aspekten: Freiheit klingt gut, aber überschneidet sich in meinen Augen zu sehr mit Tsa, oder? Habe daraus eher eine moralisches Prinzip gemacht und als Aspekt Wachsamkeit entworfen:

Moralkodex Chrysir

Ungebundenheit: Diener Chrysirs dulden keine Beschränkungen ihrer persönlichen Freiheit, weder örtlich noch sozial., Sie müssen stets davon überzeugt sein, um aus freien Stücken bei etwas oder jemandem zu verweilen. Lediglich die Launen des Schicksals nehmen sie als Fügungen ihres Gottes an.

Beharrlichkeit: Die Fügungen des Schicksals sind zwar anzunehmen, aber das heißt nicht, dass sich ein Chrysirgeweihter damit auf Dauer abfinden muss. Steter Tropfen höhlt den Stein, wie auch Wind und Regen mit der Zeit ganze Berge abtragen können.

Freigiebigkeit: Die Anhänger Chrysirs geizen nicht mit ihren Gaben und lassen alle an ihrem Wissen teilhaben, sie sind keine Geheimniskrämer. Auch alles Materielle ist Schall und Rauch, vergänglich und nützt niemandem, wenn es nicht geteilt wird. Chrysirs Regen fällt auf alle Welt.


Die Aspekte des Chrysir


Chrysir ist die Wettergottheit schlechthin und damit neben Numinoru ein weiterer Konkurrent Efferds. Während dieser nun von seinem Bruder aus der Tiefe Richtung Wasseroberfläche getrieben wird, greift ihn Chrysir aus der Luft an. Denn der Hoheitsbereich Chrysirs ist der grenzenlose Himmel, der sich über den Horizont hinaus erstreckt. Einerseits ist sein zerstörerischer, oft unvorhersehbarer Zorn gefürchtet, der sich in Orkanen und Sturzfluten Luft macht. Andererseits wird sein Segen erfleht, der sich als günstiger Wind in den Segeln oder ausreichend Regen auf den Feldern äußert. Darüber hinaus wird er als himmlischer Wächter der Welt angebetet, der über den Dingen stehend den Überblick bewahrt, scharfsinnig Gefahren bereits im Vorfeld bekämpft sowie bislang unbeschrittene Wege entdeckt. Frei wie der Wind fühlen sich auch seine aventurischen Diener: Den Priestern Chrysirs sind starre Hierarchien und Organisationsformen zuwieder, weswegen sie nur spontan und sporadisch untereinander Kontakte pflegen. Ohnehin sind sie in allen Himmelsrichtungen Aventuriens unterwegs.


Witterung

Dieser Aspekt ist Chrysirs primärer Wirkungsbereich. Geweihte, die vor allem die Vielseitigkeit des Wetters fasziniert, verehren ihn als Herr der Lüfte, der über Wolken und Winde bestimmt. Sie halten Fürbitte für von Dürre geplagte Bauern, segnen Segelschiffe oder rufen fürchterliche Unwetter herbei, um Frevler und Feinde Chrysirs vom Angesicht Deres zu fegen.



Wachsamkeit

Dieser erst auf den zweiten Blick erkennbare Aspekt beschäftigt sich mit einer ganzheitlichen Wahrnehmung der Welt, die zu bewahren ist. Geweihte, die sich dieser Seite Chrysirs verschrieben haben, fördern in seinem Namen Aufmerksamkeit und Einfallsreichtum, schärfen Sinne, beruhigen die Hand des Schützen und sorgen für mehr Übersicht im Kampf.
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Liskaya
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Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Liskaya »

Ridetianer hat geschrieben: 28.07.2021 12:05 Sehr großen Dank bisher für diesen detailreichen Einblick! Werde die Tage dazu kommen, mir das genauer anzusehen.

Zu den Aspekten: Freiheit klingt gut, aber überschneidet sich in meinen Augen zu sehr mit Tsa, oder? Habe daraus eher eine moralisches Prinzip gemacht und als Aspekt Wachsamkeit entworfen:
Zu Tsa kann ich gerade nichts sagen, denn bei der Gottheit bin ich nicht sonderlich tief drin ;) Für mich ist Chrysir im Abgrenzung zu Tsa aber noch mehr derjenige, der "einen Plan hat". Auch die Winde folgen ja bestimmten Regeln, Richtungen, Jahrezeiten, etc. .
Ridetianer hat geschrieben: 28.07.2021 12:05 Moralkodex Chrysir

Ungebundenheit: Diener Chrysirs dulden keine Beschränkungen ihrer persönlichen Freiheit, weder örtlich noch sozial., Sie müssen stets davon überzeugt sein, um aus freien Stücken bei etwas oder jemandem zu verweilen. Lediglich die Launen des Schicksals nehmen sie als Fügungen ihres Gottes an.

Beharrlichkeit: Die Fügungen des Schicksals sind zwar anzunehmen, aber das heißt nicht, dass sich ein Chrysirgeweihter damit auf Dauer abfinden muss. Steter Tropfen höhlt den Stein, wie auch Wind und Regen mit der Zeit ganze Berge abtragen können.

Freigiebigkeit: Die Anhänger Chrysirs geizen nicht mit ihren Gaben und lassen alle an ihrem Wissen teilhaben, sie sind keine Geheimniskrämer. Auch alles Materielle ist Schall und Rauch, vergänglich und nützt niemandem, wenn es nicht geteilt wird. Chrysirs Regen fällt auf alle Welt.
Ich komme an meinen ausformulierten Moralcodex leider nicht ran, da das Notizbuch in einer Umzugskiste steckt... Und ich hab den Char zu lange nicht gespielt, um es mir ad hoc aus dem Kopf ziehen zu können. Würde meinen aber nachhliefern, sobald möglich.

Den Teil "Ungebundenheit" finde ich sehr gut. Mit "Beharrlichkeit" kann ich eher wenig anfangen. Der "Freigiebigkeits"-Teil ist auch sehr schön, tatsächlich hält es mein Geweihter auch genau so, als Teil des eigenen Freiehitsbildes. Materielles hält einen fest, ob körperlich an einem Ort oder mental, weil man Angst hat es zu verlieren oder dran rumklammert. Wer lieber die teuren Schuhe nicht dreckig machen will und deshalb nicht in den Sumpf rennt um jemanden rauszuziehen, hat schlechte Karten.
Ridetianer hat geschrieben: 28.07.2021 12:05Die Aspekte des Chrysir

Chrysir ist die Wettergottheit schlechthin und damit neben Numinoru ein weiterer Konkurrent Efferds. Während dieser nun von seinem Bruder aus der Tiefe Richtung Wasseroberfläche getrieben wird, greift ihn Chrysir aus der Luft an. Denn der Hoheitsbereich Chrysirs ist der grenzenlose Himmel, der sich über den Horizont hinaus erstreckt. Einerseits ist sein zerstörerischer, oft unvorhersehbarer Zorn gefürchtet, der sich in Orkanen und Sturzfluten Luft macht. Andererseits wird sein Segen erfleht, der sich als günstiger Wind in den Segeln oder ausreichend Regen auf den Feldern äußert. Darüber hinaus wird er als himmlischer Wächter der Welt angebetet, der über den Dingen stehend den Überblick bewahrt, scharfsinnig Gefahren bereits im Vorfeld bekämpft sowie bislang unbeschrittene Wege entdeckt. Frei wie der Wind fühlen sich auch seine aventurischen Diener: Den Priestern Chrysirs sind starre Hierarchien und Organisationsformen zuwieder, weswegen sie nur spontan und sporadisch untereinander Kontakte pflegen. Ohnehin sind sie in allen Himmelsrichtungen Aventuriens unterwegs.
Schön geschrieben. Und das wäre der Punkt, wo der (eher praiotisch gedeutete) Herrschaftsaspekt rausfällt. Wo ein Herrscher ist, ist Hierarchie. Da sortiert sich nichts von allein, so wie der Wind es mit sich bringt. Mein Geweihter tat sich in diesem Sinne auch anfangs sehr schwer damit, als Moralinstanz und "Leiter" der ganzen Sache gesehen zu werden, weil er sich als Werkzeug, nicht als Ausführender von Macht versteht.
Ridetianer hat geschrieben: 28.07.2021 12:05Witterung

Dieser Aspekt ist Chrysirs primärer Wirkungsbereich. Geweihte, die vor allem die Vielseitigkeit des Wetters fasziniert, verehren ihn als Herr der Lüfte, der über Wolken und Winde bestimmt. Sie halten Fürbitte für von Dürre geplagte Bauern, segnen Segelschiffe oder rufen fürchterliche Unwetter herbei, um Frevler und Feinde Chrysirs vom Angesicht Deres zu fegen.
Auch sehr passend. Auch deshalb haben wir Chrysir in unserem canon Agrimoth als Schänder der Elemente als primären Gegenspieler gegenüber gestellt. Der AGMTH-Dämon, den wir mal verfolgt haben (Zeyat-Dimach), hatte absolut nichts zu lachen ;)
Ridetianer hat geschrieben: 28.07.2021 12:05Wachsamkeit

Dieser erst auf den zweiten Blick erkennbare Aspekt beschäftigt sich mit einer ganzheitlichen Wahrnehmung der Welt, die zu bewahren ist. Geweihte, die sich dieser Seite Chrysirs verschrieben haben, fördern in seinem Namen Aufmerksamkeit und Einfallsreichtum, schärfen Sinne, beruhigen die Hand des Schützen und sorgen für mehr Übersicht im Kampf.
Auch sehr schön! Und auch zu dem passend, was ich über die Jahre im Spiel angewendet habe. Das "Überblick im Kampf behalten" habe ich immer mit Kriegskunst gelöst.

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Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Lokwai »

Man kann auch die Aspekte Chrysirs im DDZ Regelwerk nachlesen und abgleichen (falls es nicht schon getan wurde).

Dann kann man ableiten welche wohl für einen modernen Kult in Frage kommen. Regionale Unterschiede wird es wohl immer geben, aber dafür ist die (aventurische) Anhängerschaft (noch) zu gering.

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Ridetianer
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Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Ridetianer »

Liskaya hat geschrieben: 28.07.2021 10:16 Anstatt in reine Konkurrenz zu treten, hat sich mein Hochgeweihter gleich zuerst mit diesen beiden Kirchen gut gestellt.
Das klingt sehr spannend und bietet mir eine interessante und glaubwürdige Möglichkeit, die bei DSA5 üblichen, 2 bis 3 Strömungen bzw. Liturgiestile zu entwickeln : die einen, die wie die Luft überall einen Raum finden, und die anderen, die wie ein Orkan alles Bestehende umhauen wollen.

Nur - wie stellt man sich in Zeiten des Sternenfalls mit den im Abwehrkampf befindlichen Zwölfgöttlichen Kirchen gut? Rondra gegen Kor unterstützen könnt ich mir vorstellen, wohingegen ein Bündnis mit Numinoru gut passen könnte... Wie hat das also dein Auserwählter Chrysirs gemacht? Und außerdem: wo hat er die Liturgien gelernt?
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Benutzer 23325 gelöscht

Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Benutzer 23325 gelöscht »

Meine 2 Cent:

1. Chr’Ssir’Ssr wurde 1991, in der Box „Die Wüste Khum und die Echsensümpfe“ eingeführt, und zwar als Gott, der den Tod bringt:

Der Todbringende Chr’Ssir’Ssr

„Magst du auch glauben, der schieren Gewalt trotzen zu können, eines ist noch furchtbarer: Die lautlose Tücke, die Hinterlist. Ihn hörst du nicht, der ohne Geräusch heranschwebt hinter, über dir, der dich packt mit einem Griff und hinaufhebt in die Welt der Lüfte -. doch nicht dich zu zerfetzen mit seinen Klauen ist sein Wille, nein, er hebt dich immer höher und läßt dann unvermittelt los. Wie die Katz die gefangene Maus umkreist er dich dann, in steilen Schrauben, während du hinabfällst, unaufhaltsam, unabwendbar, voller Angst, doch unversehrt bis zum Moment des Aufpralls. Das Grauen in deinem Gesicht - das ist seine Freude." (Aus: ANGST - DAS MENSCHLICHE PHÄNOMEN, von dem Druiden Wassilaw Junkhoff, Bornland, 56 v.H.)“

2. Der myranische Chrysir-Kult ist im Vergleich hierzu auffallend harmlos. Die verehrten Aspekte überschneiden sich teilweise mit denen, die Efferd zugeschrieben werden. Das ist aber auch kein Wunder:

„Als der Gott der Winde und des Wetters wird Chrysir im Imperium als die wahre Gestalt der Sturm- und Regengottheiten aller unterworfenen Kulturen aufgefasst. Sie alle sollen ihre bisherigen Gottheiten mit dem imperialen Chrysir identifizieren können und man gesteht ihnen große Freiheiten zu, wenn es um die genauen Einzelheiten geht.“ (Myranische Götter, S. 58)

D. h. der myranische Chrysir-Kult verehrt Aspekte, die durch andere Gottheiten repräsentiert werden und ggf. nicht durch Chrysir. Völlig unklar ist, warum es überhaupt dazu kam, dass Chrysir Teil der Oktade wurde.

3. Ein Gott „hat“ keine Aspekte:

„Götter stehen für bestimmte Teilbereiche der kosmischen Ordnung: elementare Prinzipien, Naturgesetze und -phänomene sowie ‘philosophische’ Konzepte; diese ‘Aufgabenbereiche’ oder ‘Harmonien’ zu wechseln ist auch für Götter eine anstrengende und langwierige Angelegenheit. Es gibt Teilbereiche, die von mehreren Göttern gleichzeitig vertreten werden.“ (Wege der Götter, S. 14)

D. h. die Welt/der Kosmos/das Leben hat bestimmte Aspekte, die zu unterschiedlichen Zeiten für unterschiedliche Völker mehr oder weniger unterschiedlich wichtig waren. Diese Aspekte werden von Göttern repräsentiert, wobei sie auf die Aspekte, die sie verkörpern, relativ festgelegt sind. Der „ehrenvolle Kampf“ ist z. B. ein Aspekt (der Welt, des Lebens), der von Rondra repräsentiert wird. Dieser Aspekte und Gottheit existieren nicht unabhängig voneinander: Gibt es keine ehrenvollen Kämpfe in ihrem Sinne, wird die Gottheit Rondra hierdurch geschwächt und verliert an Mächtigkeit.

4. Verehrte Aspekte müssen (s. 2.) nicht mit den Aspekten übereinstimmen, die eine Gottheit repräsentiert

„Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten scheint Chr’Ssir’Ssr heute nur noch selten direkt einzugreifen, sondern seinen Priestern das Handeln und Wirken von Wundern zu überlassen. Womöglich hat der Gott an Macht verloren – aber ist dies wirklich vorstellbar, da ihm doch ein ganzes Imperium in Verehrung zu Füßen liegt?“ (Wege der Götter, S. 201)

Ja, das wäre aus den o. g. Gründen vorstellbar.

Ich finde Chrysir, wie er in dem Beitrag hier gezeichnet wird, zu weich, zu freundlich und zu menschlich. Chr’Ssir’Ssr ist ja eine alte Echsengottheit, die länger von Echsen verehrt wurde, als es Menschen gibt. D. h. die Gottheit wird zwangläufig Aspekte repräsentieren, die Menschen zumindest fremd sind oder schlicht nicht verehrungswürdig erscheinen. Diese düstere Seite, die ja bei seiner Einführung in den Kosmos deutlich erkennbar war, fehlt mir.

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Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Zur 1. Der Text von 1991 zu Chrysir könnte inzwischen auch für Bylmaresh formuliert sein. Die inwzischen vorangeschrittene Diversizierung des Götterhimmels, der längst weit über Alveran hinausragt, bringt Redundanzen und Synkretismen mit sich, sodass Chrysir sicher gewissermaßen zwischen Efferd und Charyptoroth die tückische Seite der See, insbesondere vielleicht den Sumpf (als natürliches Habitat der Echsen) verkörpern kann. Jedenfalls wäre es sinnig, wenn die Achaz ihn deswegen (eher als Efferd) bzw. so anbeten. Deren Kultpraxis wird dann wiederum von aventurischen Menschen gespiegelt, die darin den Echsengötzen sehen, wie der Quellentext ihn beschreibt.

Zu 2. Der Efferdswall ist einmal natürlich das Metakonstrukt, dass die Sub-Spielwelten trennen bzw. nur in die unproblematische Richtung durchlässig lassen soll. Andererseits sollte der Wall innerweltlich Sinn ergeben, sodass Efferd schlechterdings nicht die Welt spalten, aber auf allen Seiten vertreten sein kann bzw. einen Grund braucht, warum er genau das nicht tut. Womöglich liefe Chrysir ihm den Rang ab. Wer auch immer der zentrale Meeresgott ist, muss wiederum bestimmte Standardaspekte erfüllen und darf nicht zu nischig oder kontraproduktiv daherkommen. Seefahrende Menschen brauchen keinen Sumpfgott oder reinen Sturmgott, sondern jemanden, den sie für Fischfang, sichere Passagen und bewegte Wellen und Winde anrufen können. Wenn Efferd westlich seines Walls fehlt, muss das jemand anders übernehmen.

Zu 3. Vorab (auch wenn das so gar nicht in Frage gestellt wurde; nur um sicherzugehen): Die Aspekte sind durchaus objektiv zugeschrieben, so jedenfalls steht es in DDZ/OiC bzw. MyGö (jeweils ungefähr: Diese Angaben sind als irdische zu verstehen). Des Weiteren hängt (um das Bsp. aufzugreifen) Rondras Aspekt des ehrenvollen Kampfes nicht unmittelbar an der Weltwirklichkeit praktizierten ehrenhaften Kampfes (oder gedachter Konzept, insofern wir ja auch vom Nayrakis als Ideenkraft sprechen). Das tendiert zur als irrig gesetzten Magierphilosophie, wonach Götter durch Anbetung Macht erhielten dergestalt, dass die Art der Denk- und Lebenspraxis die Aspekte der Götter bestimmte. Einerseits mag es stimmen, dass die Präsenz bestimmter göttlicher Aspekte in der Welt, quasi ihre erhöhte Wirklichkeitswirksamkeit, sich auf die Konstanz ihrer schöpferischen Präsenz im Götterhimmel positiv auswirkt - so viel Zugeständnis an die Grundlagen der Magierphilosophie ist einfach sinnvoll zu denken, da ansonsten die Götterwelt von der der Sterblichen weitgehend oder völlig abgekoppelt wäre bzw. es nur Direktiven in eine Richtung gebe, keine Impulse in die andere, mithin keine Wechselwirkungen (vulgo: eine langweiligere Spielwelt). Andererseits sind die Götter per se Schöpfer, als Karma spendende Entitäten sind sie mehr als gewöhnliche Unsterbliche und sie sind die wesentlichen Nayrakiskräfte, die in einem höheren Maße als irgendetwas sonst schöpferisch tätig werden können. Insofern ist Rondras Existenz zu Teilen (nicht völlig) mit der des ehrenhaften Kampfes identisch. Die Fortdauer ihrer Existenz garantiert eine gewisse Persistenz dieses Prinzips/Konzepts. Was passieren würde im Falle von Rondras Tilgung, ob eine andere Gottheit den Aspekt übernehmen würde, ob er frei existieren würde o.Ä., ist nicht klar. Letztlich besteht die Welt auch aus zu vielen Konzepten, die allenfalls grob durch Götter abgedeckt werden können, als dass eine Kongruenz zwischen Welt- und Götterwesen hergestellt werden könne. Zumal man dann wiederum zur Frage göttlicher Allmacht (i.S. einer Allumfassenheit) käme, die auch die Summe aller Gottheiten in der DSA-Welt - qua Schöpfungsgeschichte (und zwar egal welcher) - nicht aufbringen oder ausfüllen kann.
Aber ja, die jeweils verehrten Aspekte - je nach Ort und Zeit - divergieren mitunter stark. Gerade deshalb ist es auch möglich, dass (kosmisch-global) Rondra, Efferd und Chrysir z.B. für Sturm stehen können, unabhängig davon, wer von ihnen vielleicht gerade den "Sturmthron" in Alveran innehat (gewisse und gerade elementare Verantwortlichkeiten werden ja seit der HA durchaus wörtlich an Throne gebunden bzw. den Inhabern übereignet).

Zu 4. Warum ausgerechnet Aventurien das auserwählte Land sein soll, auf dem das besondere Augenmerk der aktuellen Inhaber der alveranischen Throne liegt, liegt nur außerhalb der Spielwelt auf der Hand. Und Verehrung lässt sich - wie gesagt (das wäre Magiephilosophie) - nicht unmittelbar in göttliche Macht ummünzen (mittelbar natürlich schon; das scheint für die Alveranfrage aber zweitrangig zu sein).

Dass Chrysir eine Echsengottheit ist, muss nicht generell für ein (plakativ gesprochen) eher böses Naturell sprechen, schließlich gilt das für Hesinde oder Tsa ebenso. Hier greifen eher die zuvor genannten Punkte: Dass vielfach die Kulte entscheiden (bzw. durch ihre eigene Wahrnehmung, kulturelle Praktiken etc. geprägt werden; das ist ja kein völlig offener Diskurs), wie eine Gottheit verehrt wird. Keine (oder kaum eine) menschliche Kultur hat zu ihren Göttern eine den entsprechenden Achazkulturen ähnliche Kultpraxis entwickelt.
Man kann natürlich dennoch dafür sein, dass Chrysir zu Efferd sich verhalten sollte wie Kor zu Rondra, sich aber von Charyptoroth unterscheiden soll, wie die Kampf- und Kriegsgötter von Belhalhar (inkl. haarscharfer Grenzziehungen in die eine oder andere Richtung). Oder dass der "unmenschliche" Aspekt (im wörtlichen wie im übertragenen Sinne) stärker zur Geltung kommen kann. Zu vergessen ist nicht, dass wahrscheinlich sämtliche Meeresgötter im maritimen Zeitalter eine ganz andere Bedeutung gehabt haben könnten bzw. teilweise nachweislich hatten, dass Krakonier, Ziliten und co. diese Götter noch einmal ganz anders gesehen und bewertet haben, vielleicht noch unterschiedlicher als die Bilder zu den gleichen Gottheiten von Menschen und Achaz sind.

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Chrysir - Höhenflug & Fernsicht

Ungelesener Beitrag von Ridetianer »

Das Götterbild der Achaz ist durch Pyrdakor, Kor und nicht Zuletzt Charyptoroth geprägt, da fürchtet man jeden Gott als grausam. Außerdem hat wegen letzterer Efferd keine Chance.

Was haltet ihr von diesen zwei Strömungen?
Windsäer

Diese radikalen Anhänger Chrysirs dürsten so sehr danach, ihren Glauben überall und jederzeit frei ausleben, dass sie die Zerschlagung oder zumindest Erosion des Silem-Horas-Ediktes propagieren. Da sie ihren wie Luft omnipräsenten Gott nicht in ein klar abgegrenztes Pantheon zwängen, verstehen sie sich mit Glaubensgeschwistern aus anderen Völkern meist besser als mit den engstirnigen Zwölfgötteranbetern. So nähren sie mal heimlich, mal ungestüm die Sehnsucht nach frischem Wind, um dereinst den Sturm zu ernten.




Verkünder des himmlischen Sohnes

Die moderatere Strömung des Chrysirkultes stellen ihren Gott als Sohn Rondras und Efferds dar, was Achaz und Güldenländer nur noch nicht verstanden hätten. Sie treten so oft wie möglich offen auf, bemühen sich um gute Kontakte zu Geweihten alveranischer Gottheiten und unterstützen deren Kirchen. Dabei erwähnen sie aber je nach Zuhörerschaft mehr oder weniger deutlich, dass Erwachsene ihren Eltern zwar Respekt, nicht aber Gehorsam schuldig sind und ihr eigenes Leben führen dürfen.
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