Neue Forenaktion: Aventurien untenrum!
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Der Namenlose... das Opfer?

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Desiderius Findeisen
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Desiderius Findeisen »

Grumbrak hat geschrieben: 11.04.2021 09:55
Desiderius Findeisen hat geschrieben: 08.04.2021 18:35 BOPOH wird „Woron“ ausgesprochen.
Dieser Logik folgende müssten Donar und Thor auch 2 verschiedene Wesen sein.
Nun, bei BOPOH und Boron sind es definitiv zwei verschiedene Wesen: real existierende Raben und ein imaginärer Rollenspiel-Gott :wink:
Ich vermute wirklich hier gab es einen Übersetzungsfehler (wir Grumbraks Russischkenntnisse zeigen ist das nicht ungewöhnlich)...
Ich gehe mal davon aus, dass der entsprechende Autor nach Anleihen für den gerade zu benamsenen Totengott gesucht hat und dann entweder aus Unkenntnis lateinische und kyrillische Schriftzeichen/Laute durcheinandergeworfen hat oder absichtlich abgeändert hat um nicht zu offensichtlich zu klauen :ijw:
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Halbblut
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Halbblut »

Zumal es ja nicht Woron sondern Worona ausgesprochen wird.

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Felix Möller
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Felix Möller »

So, gestattet, dass auch ich hier meine Lanze breche für den verstümmelten Herren in der Letzten Reihe, gleich bei der großen Bresche:
Ich finde den NL die genialste Erfindung von DSA überhaupt - wie Loki auch, ist der NL zweifelsfrei ein Gott.
Daran ist nicht zu rütteln, er vergibt KE und auch die Kirchen müssen das zähneknirschend zugeben...
Natürlich sind seine Aspekte den anderen 12G nicht gerade genehm - es herrscht also Streit unter den Göttern.
Und genau das ist der NL in meinen Augen - jemand, der beef mit den 12G hat.

Was eine Diskussion von zB einem NL-Priester und den Helden angeht (mit dem Ziel, die Spieler zu erreichen),
muss, aufgrund der Vorurteile, einiges passieren.
Mein Weg wäre, IT "klein" zu argumentieren, während man OT stützende Beispiele aus zB der HA bringt, um auch die Spieler zum Nachdenken anzuregen. Schließlich ist der NL nicht böse, weil es in einem Buch so steht (da steht nähmlich nur die "allgemeine Auffassung", könnte man argumentieren, ebenso wie Pardonas Pläne auch nicht großflächig aufgelistet sind...)
Vielleicht steigt man ein mit einem kleinen, unauffälligen Fuß in der Tür - etwa kann ein Antagonisten-Druide plötzlich nicht mehr zaubern (wg. Eisen, das er nicht bemerkt hat) -> die Einschränkung kommt nicht aus einer persönlichen Haltung;
Dann argumentiert die Nandussuchende (NL-Geweihte), die die Gruppe seit einigen Tagen begleitet, dass das doch interessant sei, offensichtlich gebe es verschiedene Arten von magischer Energie, oder warum sonst sollten Hexen schwerer zaubern, wenn sie den Sternen näher sind (nachts auf dem Besen)?
So kann man ein (sogar eindeutig falsches) Argument bringen, das aber ein Fünkchen Wahrheit enthält und der Meta-Ebene widerspricht -> man erreicht die Geister hinter den Charakteren...

Weiter geht die Reise in den großen Zweifel:
Mal wieder wird irgendwo eine Hexengruppe verbrannt, bestehend aus Mutter (tatsächlich böse und Dämonologin), Tochter (sehr hexenhaft, aber nur "magisch" dank eines Schutzamuletts) und der alten Kräuterfrau aus dem nächsten Dorf (griesgrämige, aber hier unschuldige Hexe).
Die Inquisition wurde eingeschaltet, weil eine bekannte Hexe mit Kräutern der bekannten Giftmischerin des Nachbardorfs eine Fehlgeburt zu verantworten hat... Und wie sich herausstellte, der Bruder der Schwangeren am Tag zuvor im Suff die Tochter der Hexenamme belästigt hatte.
Dabei ist der Zwist hier bei den Hexen (und der Fokus des Szenarios), die Inquisition zitieren ihren Gott links und rechts, um ihr tun zu rechtfertig, halt, wie man sich fanatische Praioten schön im Klischee vorstellt.
Egal, welchen Ausgang die Helden wählen, sind die "gerechten" Inquisitionäre bereit, mehr Kollateralschäden als gerechte Strafen in Kauf zu nehmen, kein Wunder also, dass unsere "Wahrheitssuchende" aufs Äußerste empört ist...
Sie soll ruhig übertreiben, schimpfen, eventuell sogar über sehr zögerliche Helden. Aussagen wie "Wann haben diese angeblich ach so gütigen Zwölfgötter uns je etwas Gutes gebracht? Selbst die wissende Herrin lässt unangenehme Wahrheiten lieber verschwinden als die Konsequenzen zu erleiden" sind hier Gold wert.

Dann das große Finale - man hat sich schon oft gegenseitig geholfen, schließlich tritt man einem übermächtigen Gegner gegenüber und sie nutzt ihre Namenlosen Kräfte, um einen Helden zu retten. Daraufhin die obligatorische Diskussion...
- Sie hat "nur" den Glauben ihrer Eltern übernommen und da es so wenig NL-Gläubige gibt, waren die Anforderungen für die Ordination verhältnismäßig niedrig
- wer genau ist es, der sie belehren will? Die Götter? Meinetwegen. Aber diese Helden und die Kirchen? Keiner von denen hat auch nur ansatzweise wenig Dreck am Stecken (vorr. die Gruppe ist nicht Persil-Weiß)
- Praios hatte die Priesterkaiser, da sieht man mal, was passiert, wenn der Gott des Adels die Herrscher stellt! Und es brauchte ausgerechnet einen Magier :rohal: um die Sauerei wieder aufzuräumen. Check
- Rondra (und die Bornländer) verehren/berufen sich auf den Theaterorden, dessen heiliges Ziel ein Genuzid an hilflosen Goblins war?
Außerdem sieht Rondra lieber ihre Geweihten sterben als ihre Gegner? Das soll die Schutzherrin von *irgendwem* sein?
- Efferd hat seine Sturmfluten, der hat vmtl mehr Menschen getötet als Lolgramoth oder Iribaar...
- zu Travia haben wir ja @Advocatus Diabolis schwulen Ritter :ijw:
usw...
Den 12G-Glauben während der Thorwalschen Besatzung zu verbreiten, gezielt andere (und eigene) Götter zu degradieren, sollte doch auch nicht im Interesse der Götter sein, oder? Das beweist, dass die Götter auch zerstritten sind, geschweige denn die Kirchen und ihre Politik...

Was den NL betrifft, ist er einfach recht utilitaristisch unterwegs - während anderen Göttern viele nette Ideale wichtig sind, ist es ihm nur wichtig, dass die Dinge erledigt werden; Welche das sind, lässt er die Vielheit entscheiden. Alrik versucht etwa, absolutisitscher Kaiser zu werden, Belrike will Grafschaften als höchste Verwaltungsebene. Also versuchen es beide und der bessere gewinnt
Selbstbestimmung ist dem NL doch sehr wichtig und deshalb den anderen Göttern ein Dorn im Auge.
'Aber die Geweihten müssen sich Ohren abschneiden!' - Das ist auch nur eine Währung, wer etwas erreichen will mit fremden Mächten muss eine Gegenleitung bieten und Verstümmelungen schränken dich ein und geben dir dafür etwas anderes wieder. Außerdem deeskaliert es die Machtkämpfe, schließlich mögen Leute ihre Hand...
Sobald man den Spielern die "aber im Buch steht..."-Barriere aus den Köpfen gehauen hat, kann man den NL als
a) missverstandenen
b) realistischen, aber auch utilitaristischen
c) misshandelten
d) Einzelgänger
darstellen, dessen Aspekte Macht/Herrschaft, Einzigartigkeit, Wandel und, historisch bedingt, Kampf gegen die 12G
beinhalten...

Als SL sollte man am Besten vorher mal Macchiavelli lesen (oder sich in Grundzügen damit beschäftigen); gerade zur KmK passt das
Außerdem gibt es die 13 Lobpreisungen ausgearbeitet im Scriptorium, da sollte sich auch das ein oder andere Argument finden.

Das Ziel sollte (für mich) sein, den NL als Macher (und evtl ehemaligen "Mann fürs Grobe" der Götter) darzustellen, während man die Götter karikiert (dabei kann man gut auf gewisse atheistische Neigungen der Spieler zurückgreifen).
die Große Bresche waren entweder die Dämonen (der Dämonensultan ist auch ein netter Sündenbock) oder die Götter haben den NL gebeten, ihnen die Möglichkeit für einen Kreuzzug in die Niederhöllen zu verschaffen (was jetzt auch nicht soo unwahrscheinlich ist, wenn man sich ihre Kirchen ansieht... Also eigentlich ist es, weil sie politische Macht hatten, das wäre jeder Religion früher oder später passiert, aber das muss man den Helden ja nicht auf die Nase binden :lol: )
Und sobald die ersten Zweifel gesät sind, macht man als SL ein klassisches "Kult fliegt auf"-AB
Spoiler
Offenbarung des Himmels
Schon ist man zurück in der Komfortzone, man wiegt sich in Sicherheit - "Seht ihr, sagen wir doch, der NL ist böse!"
Und dann lässt man sie den Karren an die Wand fahren, die (zB inwischen gefangen genommene) NL-Geweihte bietet ihre Hilfe an, die Helden müssen entscheiden :devil:
Helfen tun gemeinsame Ziele - ein schurkischer Gegner, Abwehr dämonischer Mächte, sowas. Auch den Kampf einer Mittelländischen Geweihten gegen Nachtalben wäre sicher spannend, einfach um Diversität des NL-Kults zu zeigen. Und dann, wenn die Helden sie liebgewonnen haben, richten sie ein Haufen Draconiter für Namenlose Frevel hin. einfach so :borbi:
Schließlich ist der NL böse. Abgrundtief. Schlimmer als Dämonen. Ewige Qualen in der namenlosen Nachwelt sind die gerechte Strafe.
edit: siehe unten
Zuletzt geändert von Felix Möller am 11.04.2021 22:53, insgesamt 1-mal geändert.

Viktoriusiii
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Ungelesener Beitrag von Viktoriusiii »

Felix Möller hat geschrieben: 11.04.2021 22:19 Selbstbestimmung ist dem NL nicht sehr wichtig und deshalb den anderen Göttern ein Dorn im Auge.
Sehr sehr schöner Beitrag! Danke dafür!
Aber das Zitat scheint mir falsch herum... oder nicht?
Die 12G wollen, dass jeder nur seinen eigenen, vorbestimmten Platz hat, während der NL die absolute Freiheit und unabhängigkeit preditgt... oder nicht?

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

@Felix Möller: perfide...hintertrieben...skrupellos! GENIAL! Danke für den Post, der war wirklich super zu lesen (und gibt mir so die eine oder andere Idee, um jemanden in meiner Gruppe zu testen, wie seine Einstellung zum Dhaza ist ;) )

In diesem Sinne zitiere ich mal von etwas weiter oben: "Noch jemand etwas Pilzsuppe?" .. MUHAHAHAHAAA!!! :dunkelheit:
Contra vis mortis nulla herba hortis

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Viktoriusiii hat geschrieben: 11.04.2021 22:49 Die 12G wollen, dass jeder nur seinen eigenen, vorbestimmten Platz hat, während der NL die absolute Freiheit und unabhängigkeit preditgt... oder nicht?
Nein, die Gier nach Macht und absolute Rücksichtslosigkeit.

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Felix Möller
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Ungelesener Beitrag von Felix Möller »

Ganz ehrlich - einen Zwergenkoch und inbrünstigen NL, äh Angroschgläubigen, ich meinte Angrosch, ja? Nein, Angrosch verdammmich!
Dessen Familie wurde von Borbarad aus den Beilunker Bergen vertrieben und zog nicht mit in den Raschtulswall, sondern streifte durch den Norden, das Bornland und so, vllt Vallusa?
Dann werden seine beiden Eltern, weil sie einen Auftrag der Stadt angenommen haben, ohne Bürgerstatus im MR zu besitzen, ihrer starken Hand entledigt (natürlich erst nach Vollendung des Auftrags) und man merkt, dass auf schwache einfach niedergetreten wird...
Die Angroschkirche, die ja recht einflussreich für eine Menschenstadt ist in Vallusa, hält sich beide Augen zu und so beginnt unser Zwergengourmet und Steinschleifer, seinen eigenen Angrosch anzubeten.
Blöd, dass es nicht Angrosch war, aber die Ergebnisse kommen am laufenden Band und so ist es ihm recht gleich, als er herausfindet, dass er den NL verehrt hat...
Seitdem zieht er mit seinem abgedunkelten Wagen durch Aventurien, züchtet Edelsteine und Rattenpilze, die ja bei Geweihten keine Zorganpocken auslösen, allerdings immernoch Zweifel; Vielleicht zweifelt er misteriöserweise nicht am NL, aber der Wille zur Selbstprüfung zählt ja :dance:
Und dann sind diese Teile wirklich köstlich! Menschen werden ihn als "merkwürdigen Zwergenpilz" abstempeln, Zwerge neugierig sein auf die hochgelobte Kuriosität zwischen all den bekannten Delikatessen und Geweihte nur selten Straßenkontrollen machen (für die gibts dann die Eisenwalder :censored: ).

Da ich bereits so schön im Flow bin, hier noch eine Jägerin:
Halbelfe, in einer richtig schön klischeehaften Situation, wo sie jagen war, als Shakagra'e ihre Siedlung angriffen und unzählige Dämonen ihr einen Pakt anboten. Auch der NL ein Wunder, wenn sie sich weihen lassen würde... Als "vermenschlichter" Halbelf war ihm seine Seele einfach zu wichtig - und so bot er sich dem NL dar. Getarnt als Firunspriester streift er seitdem durch die Lande und bekämpft Feuer mit Feuer...

Alrik der Adlige hatte eine schwere Kindheit, also so richtig schwer:
Die Mutter zu Unrecht (was nur er mit Sicherheit wusste) der Untreue bezichtigt, sein Bruder-in-spe im Fluss ersäuft, enterbt und fortan von den anderen drei Kindern der zweiten Gemahlin aufs mieseste misshandelt. Um ihnen das Erbe nicht streitig zu machen, wurde ihm nahegelegt, sein Leben doch in Praios Hände zu legen - damit sollten jede Versuche der Auflehnung gegen den Stand aussichtslos werden...
Um das zu verhindern, lässt er sich von einem reisenden Diener des anderen Güldenen Gottes weihen und lebt für seine Rache...

Dass auch Elfen dem Dhaza anheimfallen können, zeigt sowohl Lemiran-kündigt-das-Dhaza als auch dieser Elf, der nach einem großen Krieg gegen die Orks der letzte wirklich Wehrfähige der Elfensiedlung ist... Und nun wollen Menschen ihren gesamten Wald brandroden, für etwas bessere Ernten. Verzweifelt führt er einen mehrjährigen Partisanenkampf, doch Zangenangriffe, Geiseln und Übermächte dezimieren die Elfensippe stetig.
Auch wenn er sein Leben nicht den Namenlosen weiht, ist er seit dieser Ohnmacht überzeugter Vertreter Namenlosen Gedankenguts und misanthropischem Utilitarismus, die Menschen hingegen hat er für eine neu gewonnene Stimmgewalt getauscht (Opferung für Prediger)

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Felix Möller
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Ungelesener Beitrag von Felix Möller »

Na'rat hat geschrieben: 11.04.2021 23:22
Viktoriusiii hat geschrieben: 11.04.2021 22:49 Die 12G wollen, dass jeder nur seinen eigenen, vorbestimmten Platz hat, während der NL die absolute Freiheit und unabhängigkeit preditgt... oder nicht?
Nein, die Gier nach Macht und absolute Rücksichtslosigkeit.
etwas biegen und schon ist es formgleich...

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Wieder nein, Freiheit, im allgemeinen Verständnis, impliziert eben nicht die Abwesenheit jeglicher Moral und das Ziel sich alles untertan zu machen. Nur sind beides letztendlich die Elemente, welche den Namenlosen und seinen Kult ausmachen.

Viktoriusiii
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Ungelesener Beitrag von Viktoriusiii »

Na'rat hat geschrieben: 11.04.2021 23:33 Wieder nein, Freiheit, im allgemeinen Verständnis, impliziert eben nicht die Abwesenheit jeglicher Moral und das Ziel sich alles untertan zu machen. Nur sind beides letztendlich die Elemente, welche den Namenlosen und seinen Kult ausmachen.
Um es mal komplett zu verweltlichen (was ja nicht immer schlimm ist), so ist Moral lediglich im Auge des Betrachters.
Auch wenn in Aventurien die Moral durch die 12G vorgeschrieben ist... wenn ich ihre Macht nicht anerkenne, kann ich immer noch Moralisch sein oder Prinzipientreu handeln.
Phexgeweihte sind ja auch egoistisch (bzw können es sein), macht sie noch lange nicht zum Egoisten.
Praioten können gräueltaten anrichten und sind nicht Amoralisch (oder doch?)
Rondrianer können Feinde abschlachten, obwohl es nicht nötig war, es ihre Ehre aber gebürt, trotzdem sind sie keine Schlächtenden Monster.

Moral ist relativ.
Und ein NL-Geweihter kann sein eigenes Wohl immer noch über das aller anderen stellen und trotzdem nett und freundlich sein.
Das führt in den meisten Fällen nämlich einfacher ans Ziel, als sich eine Zielscheibe auf den Rücken zu malen.

Und so wie ich das hier gelesen habe, bietet der NL diese Freiheit von festgefügtem Denken (was du als Moralisch bezeichnest).
Ich könnte hier einige Beispiele bringen, da aber solche Beispiele oftmals SEHR heiße Themen sind, lasse ich das mal.
:dunkelheit:

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Viktoriusiii hat geschrieben: 11.04.2021 23:56 Moral ist relativ.
Gehört von einem Jünger des Namenlos, neuzeitlich.

Was jetzt nicht heißt, dass es in anderen Religionen nicht zu Fehlern kommen kann, aber dann sind sie genau dies, Fehler und nicht einziges Element der Lehre.

Viktoriusiii
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Ungelesener Beitrag von Viktoriusiii »

Na'rat hat geschrieben: 12.04.2021 00:18
Viktoriusiii hat geschrieben: 11.04.2021 23:56 Moral ist relativ.
Gehört von einem Jünger des Namenlos, neuzeitlich.

Was jetzt nicht heißt, dass es in anderen Religionen nicht zu Fehlern kommen kann, aber dann sind sie genau dies, Fehler und nicht einziges Element der Lehre.
Wenn man den Namenlosen so sehen will, dann ist das seine einzige Lehre.
Wenn man aber die Welt nicht ganz so eindimensional haben möchte, wurden in diesem Thread viele gute Beispiele genannt, wie man den Namenlosen eben nicht zu einem "alles was er tut ist böse und egoistisch und nichts anderes" Plotvillian macht, sondern zu interessanten Charakteren führt.

Ich finde einen NL Geweihter, der von der Welt misachtet wurde und im NL Glauben neue Kraft gefunden hat ist um einiges interessanter als ein "MUAHAHAHA MACHT!!! GIVE ME MONEY UND ICH GEB N KÖRPERTEIL LOL!!!" Geweihter.
Die sind auch mal ganz schön, aber wenn man NUR solche NL Geweihte hat, würde es in meinem Aventurien zu einseitig.

Ein Gott, der als Herrschergott auserkoren wurde und dem das Recht durch die anderen 12 abgesprochen wurde, kann immernoch böse sein, auch wenn er legitime Gründe hat, warum man ihm folgen sollte, statt den 12en.


Und ja in meinem Aventurien wäre ich mit Sicherheit ein NL Geweihter oder Gläubiger, das will ich gar nicht abstreiten. Aber ich bin mit ein selbstloser Mensch... also...
Verfehle ich meinen Glauben als NL-Geweihter? o_o
Oh nein :'( Ich bin ein schlechter Namenlosgeweihter! Ich muss Sühnen. Ich rasiere meinen Körper und spende meine Haare.
Was meinst du, das zählt nicht? Ich weiß doch wohl besser, was mein Gott von mir will, oder nicht?




Oh Gott ich habe einen lustigen Char entworfen :'D
Ein tollpatschiger NL Geweihter, der Comic-Relief ist.
Ich kann gar nicht abwarten, bis mir hier zerstörung des Metas vorgeworfen wird :lol:

Spoiler
und am ende ist es ein Darth-Jar-Jar reveal MUAHAHAHA!!!

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Viktoriusiii hat geschrieben: 11.04.2021 23:56 Und so wie ich das hier gelesen habe, bietet der NL diese Freiheit von festgefügtem Denken (was du als Moralisch bezeichnest).
Ich könnte hier einige Beispiele bringen, da aber solche Beispiele oftmals SEHR heiße Themen sind, lasse ich das mal.
:dunkelheit:
Kompromißlose Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen in Opposition zu den Zwölfgöttern ist eigentlich Borbarads Sache. Mit dem Namenlosen als absoluten Herrschergott gibt es da eigentlich überhaupt keine Berührung. Der Namenlose mag etwas dagegen haben, an welche Stelle Praios wen gesetzt hat, aber nur, weil er die Leute anders sortiert hätte, nicht weil sie selber entscheiden sollen.

Seine Anhänger sollten eher in die Richtung gehen, dass er seine Sachen besser machen würde als die aktuellen Götter, nicht in Richtung "Freiheit von den Göttern".

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Satinavian hat geschrieben: 12.04.2021 11:39 Kompromißlose Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen in Opposition zu den Zwölfgöttern ist eigentlich Borbarads Sache.
Hupsi. Da hast du natürlich recht. Da hab ich was durcheinander gebracht. Okay ich nehms zurück. Ich wäre kein NL Geweihter, nur ein Borbaradianer :'D

Aber umso besser. "Du wurdest von den Göttern zu unglück verdonnert, ICH mache das viel besser, damit wird es dir besser gehen!"
Und so folgte das Lamm. Und es trat ein in Beliars Rei-... ehhhh... falsches Genre.
in das Reich des Namenlosen :lol:

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Na'rat
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Viktoriusiii hat geschrieben: 12.04.2021 00:54 Wenn man aber die Welt nicht ganz so eindimensional haben möchte, wurden in diesem Thread viele gute Beispiele genannt, wie man den Namenlosen eben nicht zu einem "alles was er tut ist böse und egoistisch und nichts anderes" Plotvillian macht, sondern zu interessanten Charakteren führt.
Widerliche Gestalten, die einfach eine schlechte Kindheit oder so hatten, davon wimmelt es in DSA. Jemand Erzböses fehlt irgendwie, wobei Borbarad auch einen prima Jünger des Namenloses abgeben würde.

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Ungelesener Beitrag von Viktoriusiii »

Na'rat hat geschrieben: 12.04.2021 19:06 Widerliche Gestalten, die einfach eine schlechte Kindheit oder so hatten, davon wimmelt es in DSA. Jemand Erzböses fehlt irgendwie, wobei Borbarad auch einen prima Jünger des Namenloses abgeben würde.
WIRKLICH? o_o Ich hatte bisher noch nicht eine Kampagne wo kein Dämon oder NL Geweihter etwas macht weil "muahahaha EVIL PLAN!!!"
Dann spielen wir vielleicht einfach ganz andere Spiele. Ich wünsche mir etwas mehr ausbalancierte Chars und du dir etwas mehr Böses um des Bösen willen :D

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Draco Graustein
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Viktoriusiii hat geschrieben: 12.04.2021 00:54 Ich finde einen NL Geweihter, der von der Welt misachtet wurde und im NL Glauben neue Kraft gefunden hat ist um einiges interessanter als ein "MUAHAHAHA MACHT!!! GIVE ME MONEY UND ICH GEB N KÖRPERTEIL LOL!!!" Geweihter.
Die sind auch mal ganz schön, aber wenn man NUR solche NL Geweihte hat, würde es in meinem Aventurien zu einseitig.
Finde die Diskussion super und kann mich selbst auch nur für mehr tiefe auf der "bösen" Seite in Aventurien stark machen :lol:

Ich selbst leite sogar eine Spielgruppe die nur aus namenlosen Gläubigen/Geweihten besteht. So einen eigenen namenlosen Zirkel zu gründen kann ganz schön Spaß machen und die ganzen ABs als Meister umzuschreiben um sie für "böse" Helden spielbar zu machen :ijw:
Zuletzt geändert von Draco Graustein am 15.04.2021 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Ungelesener Beitrag von Towe »

Wär interessant was eure Charaktere da für Motivation haben Familie und Gesellschaft zu verraten.

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 23204 gelöscht »

Es gibt aber sicher auch einige NL Geweihte, deren Geschichte ähnlich ist wie die Nebenstory im Grundregelwerk. Das heißt, sie haben Zweifel an den Göttern, fragen sich, warum es all das Leid gibt und die Götter das nicht verhindern. Wenn dann ein Geweihter kommt, der die Geschichte des Namenlosen so erzählt, wie sie im Grundpost dieses Threads angedeutet wird, dann sind sie Ruck Zuck in der Sache drin.
Viktoriusiii hat geschrieben: 12.04.2021 12:16 Aber umso besser. "Du wurdest von den Göttern zu unglück verdonnert, ICH mache das viel besser, damit wird es dir besser gehen!"
Und so folgte das Lamm. Und es trat ein in Beliars Rei-... ehhhh... falsches Genre.
in das Reich des Namenlosen
Heißt das Lamm vielleicht Liesl? :lol:

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Draco Graustein
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Ungelesener Beitrag von Draco Graustein »

Towe hat geschrieben: 15.04.2021 09:34 Wär interessant was eure Charaktere da für Motivation haben Familie und Gesellschaft zu verraten.
Sie alle wurden in ihrem Leben von Familie, der Gemeinschaft, dem Kaiserreich und den Göttern selbst enttäuscht. Dies trieb sie direkt in die Arme des Namenlosen der sich ihrer annahm.

Das Brainstorming für diese Gruppe kannst du hier nachlesen.

Die vollständigen Abenteuerberichte der Spiele kannst du hier nachlesen wenn du ganz genau wissen willst wie es passiert ist :ijw:
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Felix Möller
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Towe hat geschrieben: 15.04.2021 09:34 Wär interessant was eure Charaktere da für Motivation haben Familie und Gesellschaft zu verraten.
wie @Draco Graustein schon meine, früher oder später wird jedem mal Unrecht zuteil, manche können gut erleiden, andere halt nicht (das sind die, die meist früh sterben :ijw:).
Vllt findet ein Praiot den wiedergeborenen Alveraniar dess verbotenen Wissens und verhängt beim ersten Einbruch in den Praiostempel die Purgation; Super, Aventurien ist gerettet :borbi:
Wird der unwissende Vater trotzdem wirklich nicht cool finden...

Im Scriptorium gibt es eine IT-Ausarbeitung der 13 Lobpreisungen; Dabei sind das natürlich überspitzte, aber eben nicht aus der Luft gegriffene Vorwürfe an die Götter. Und sobald der NL-Sympathisant da reinrutscht, ist es wie mit Verschwörungstheoretikern (egal, wer spinnt und wer nicht).
Natürlich wird man versuchen, seine Familie zu behalten, evtl sogar mit zu konvertieren, aber wenn die bei 3 "Häresie!" schreien, lässt man die vllt besser im falschen Glauben, sich Nandus verschrieben zu haben...

Außerdem wird es auch in Aventurien Exzentriker geben, die sich für etwas besonderes halten und immer "anders als die Anderen" sein wollen -
solche Egozentriker nimmt der NL sicher auch sehr gern

Und theoretisch zumindest könnte man auch aus Versehen an die falschen Leute geraten ("Guten Tag, wir würden mit ihnen gern über den gleißenden Gott sprechen" - "Ah, ja, ich bete auch täglich bei Sonnenauf- und Untergang" - "Das ist ja nett, versuchen sie es doch einmal hiermit, das wirkt Wunder, sag ich ihnen...")

Oyanysha
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Interessante Diskussion.
Ich hatte mal eine Streunerin, die in Gefahr geriet, sich dem Namenlosen zu verschreiben.
Auf der Straße aufgewachsen hatte sie ohnehin Zweifel daran, dass das Wirken der Geweihten zu ihrem besten wäre. Dann fand sie heraus, dass sie nach dem Willen der 12 gar nicht mehr am Leben wäre, denn sie wurde während der namenlosen Tage geboren. Sie hatte es glücklichen Zufällen und vermutlich einem Namenlosgeweihten zu verdanken, dass sie gleich nach der Geburt versteckt und unerkannt großgezogen wurde.
Wie soll sie nach der Information keine Zweifel an den üblichen Berichten über den Namenlosen bekommen?

Zu den Argumenten, die ihr geholfen hätten, wirklich Anhänger zu werden:
Das Anketten an die Sternenleere ist ja eine gewisse Parallele zu Prometheus, der den Menschen das Feuer gebracht hat. Analog dazu könnte der NL den Menschen eine Gabe verliehen haben, die die anderen Götter ihnen verwehren wollten. Passend zu den Beschreibungen des NL wäre das wohl der Herrschaftswille.
Stellt euch eine Menschheit ohne Herrschaftswillen vor: Schafe, die tagein tagaus die Aufgaben verrichten, die ihnen von Geburt an verliehen wurden. Eine Vorstellung, die gerade die Gebildeten abschrecken dürfte. Alrik Bauerssohn ist ja tatsächlich so ein Schaf, der findet das normal und richtig. aber ohne die 13. göttliche Gabe würde die Welt eben nicht so aussehen, wie sie es jetzt tut. Selbst die praios gewollte Ordnung würde nicht dem aktuellen Feudalsystem entsprechen. Natürlich ist nicht jeder Mensch gleichermaßen gesegnet, das trifft ja auch auf die anderen Gaben zu. Nicht jeder hat den gleichen Hang zu Ordnung, nicht jeder kann Wissen gleich gut aufnehmen usw.
Und es ist eben auch nicht jeder gleichermaßen zum Herrschen geeignet. Schon gar nicht jeder, der nach praiosgewollter Ordnung dazu geboren wurde. als Anhänger des NL muss man nicht unbedingt die Weltherrschaft wollen. Man kann aber davon überzeugt sein, dass die Welt besser funktionieren würde, wenn wieder der fähigste der 13 Götter die Herrschaft übernimmt. Wenn zum Beispiel Praios wieder gesagt bekommt, nach welchen Kategorien er sortieren soll, denn sortieren ist sein Fachgebiet, nicht entscheiden. Man könnte überzeugt sein, dass die Vorkommen von Dämonen nur möglich sind, weil die 12 es ohne ein fähiges Oberhaupt eben nicht gebacken bekommen.

All das, von dem wir als Spieler wissen, dass es den NL zum eindeutig Bösen macht, könnte ein Charakter für Lügen oder Missinterpretationen fehlgeleiteter Anhänger halten.

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Iwan von Tschreklitsch
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Iwan von Tschreklitsch »

Oyanysha hat geschrieben: 16.04.2021 20:39 Dann fand sie heraus, dass sie nach dem Willen der 12 gar nicht mehr am Leben wäre, denn sie wurde während der namenlosen Tage geboren.
Wo hat sie das denn her?
Oyanysha hat geschrieben: 16.04.2021 20:39 Stellt euch eine Menschheit ohne Herrschaftswillen vor: Schafe, die tagein tagaus die Aufgaben verrichten, die ihnen von Geburt an verliehen wurden.
Dass es dazu nicht kommt, hat PRAios den Menschen die Ordnung gegeben, wie sie alltäglich in Aventurien vorzufinden ist.
Oyanysha hat geschrieben: 16.04.2021 20:39 Selbst die praios gewollte Ordnung würde nicht dem aktuellen Feudalsystem entsprechen.
Diese Behauptung verstehe ich daher auch überhaupt nicht.
Oyanysha hat geschrieben: 16.04.2021 20:39 Man könnte überzeugt sein, dass die Vorkommen von Dämonen nur möglich sind, weil die 12 es ohne ein fähiges Oberhaupt eben nicht gebacken bekommen.
Man könnte sich auch einen Nagel in's Knie hämmern und es wunderbar finden. Sarkasmus beiseite: Da SEine Diener auch auf Dämonen zurückgreifen, scheint ER ja das Vorkommen der Dämonen gutzuheissen.

Und wer in meiner Kampagne DER GOETTLICHE FUNKE spielt, schaue hier bitte nicht hinein. Alle anderen, die den HERRN anbeten, dürfen sich das gerne zu Gemüte führen und glauben.
Spoiler
Ein Kapitel aus den 13 Lobpreisungen, und so wie es hier geschrieben steht, ist es natürlich die volle Wahrheit und niemals nie nicht gelogen :devil: Es ist allerdings nicht offizieller Kanon. Noch nicht, hehe
Kapitel V
Und da Friede war in der Welt und ein jedes Volk an einen Platz gezogen war, den ihnen der HERR zusprach, war der HERR sehr zufrieden.
Aber da gab es die, die bösartig und undankbar waren und mit ihrer Magie verbargen sie sich lange vor dem HERRN, der doch am Ende alles sieht. Und mit ihrer Magie brachen sie eine Bresche in den Sternenwall, den der HERR wider die Daimonen geschaffen hatte. Und der die Frevler anleitete war der Sultan der Daimonen.
Weit jenseits der Siebten Sphäre war noch der Hass des Sultans zu spüren. Und so wurde auch etwas, das dort für Äonen träumend wartet für einen kurzen Moment geweckt, dass es sein Auge öffnete und wieder schloss. Dieser Blick alleine ward das Tier, das der Sultan fortan befehligte und er nannte es Omegatherion.
Nun war die Bresche geschlagen und Daimonen quollen hervor und suchten die Welt zu verderben. Und so sprach der HERR: Es ist Krieg und die Daimonen sollen vergehen, so sie sich nicht unterwerfen! Aber immer neue und neue Daimonen brachen hervor und richteten viel Zerstörung an.
Und so sehr liebte der HERR die Schöpfung, dass er sich selber in die Bresche warf, um sie zu schließen, denn nichts konnte sonst das zurückhalten, was dahinter war und in die Schöpfung drängte mit der Macht aller Daimonen zusammen: Nämlich der Sultan der Daimonen selbst.
Da wies der HERR den Gott der Schmiede, Angrosch, an, ihn selber mit Ketten aus Eternium in der Bresche festzuschmieden, auf dass kein Daimon, der ihm nicht Treue schwor und diente hindurch gelange. Bittere Tränen weinte da Angrosch um den HERRN, acht Tränen fielen aus seinem linken Auge und acht aus seinem rechten und wo sie fielen, sanken sie tief in Boden und Berg.
Das Tier des Sultans aber war bereits auf der Welt und begann das Werk der Vernichtung. Und die Götter wandten ihr Angesicht mit Furcht, die Giganten wurden durch den Anblick zu Stein und Mensch und Tier starb zu tausenden. Da aber der HERR nun angekettet war, und ihn das Wehklagen und Schreien der Welt mit Trauer und Schmerz erfüllte, gab er das Einzige, was das Verderben noch aufhalten konnte: Seinen eigenen Namen. Jedem der Zwölf gab er einen Teil davon, dass sie ihn als Zeichen im Schilde führen konnten um nicht von dem Tier erschlagen zu werden. Denn wer im Namen des HERRN lebt, der kann nicht sterben. Angrosch aber wies er an, aus den toten Leibern der Giganten die drei Götterschwerter zu schmieden und damit fällten die tapfersten Geschwister des HERRN endlich das Tier.
Und als die Bestie erschlagen war, da rief der HERR: "Halt" und so endete das fünfte Zeitalter.
Zuletzt geändert von Iwan von Tschreklitsch am 26.04.2021 21:42, insgesamt 1-mal geändert.

Viktoriusiii
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Viktoriusiii »

Mir gefällt das Zitat aus den Lobpreisungen sehr.
Das würde auch das selbstverstümmeln erklären. "Er hat sein ganzes Sein geopfert für uns, das mindeste, was wir tun können um ihm näher zu sein, ist es ihm gleich zu tun!"

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Na'rat
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Oyanysha hat geschrieben: 16.04.2021 20:39 Dann fand sie heraus, dass sie nach dem Willen der 12 gar nicht mehr am Leben wäre, denn sie wurde während der namenlosen Tage geboren.
Die Namenlosen Tage sind ohnehin etwas, was deine Argumentation so oder so erschwert. Je nach Darstellung sind die Tage zwischen den Jahren so ganz kurz vor einem Weltuntergang oder mehr so etwas für Freitag der 13.
Ersteres wäre eher doof, da der namenlose Fallout ziemlich widerlich ist. Letzteres aber auch, da an den Tagen seiner höchsten Macht genau gar nichts passiert.
Oyanysha hat geschrieben: 16.04.2021 20:39 ermutlich einem Namenlosgeweihten zu verdanken, dass sie gleich nach der Geburt versteckt und unerkannt großgezogen wurde
Die Jungs lügen ja bekanntlich nie...
Oyanysha hat geschrieben: 16.04.2021 20:39 Analog dazu könnte der NL den Menschen eine Gabe verliehen haben, die die anderen Götter ihnen verwehren wollten. Passend zu den Beschreibungen des NL wäre das wohl der Herrschaftswille.
Ach, die Phex- und die Korkirche sind mit Egoismus eigentlich auch ziemlich weit vorne.

Numinoru
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Numinoru »

Ich könnte mir denken, dass das Hauptproblem bei der überzeugenden Darstellung böser Kulte in DSA darin besteht, dass die Welt ja doch vergleichsweise nett ist. Wozu den Teufel anbeten, wenn man Hilfe doch auch ohne weiteres von den 12 bekommen kann? Warum die eigene Seele opfern, wenn doch im Prinzip jeder mit seiner Hände Arbeit ein ganz gutes Leben führen und auf Gerechtigkeit von oben (sei das weltlich oder karmal) hoffen kann?

Um überzeugende Verführte darzustellen, muss es denke ich Situationen geben, in denen man durchaus nachvollziehen kann, warum einer seine Seele gibt, um die Situation zu lösen. Vor allem, wenn ihm die Welt keinen anderen Weg lässt, um an seine Rache/wegen xy benötigte Macht/Reichtum/Sicherheit/Schutz/Freiheit zu kommen. Nachvollziehbare Motive und Situationen heißen ja nicht, dass das folgende Tun weniger böse ist. Aber sie erzählen eine Geschichte, die man verstehen kann.

Wäre auch nachvollziehbar, dass ein Geweihter des Namenlosen sich genau diese verzweifelten Existenzen aussucht (oder sie gar zuvor heimlich in diese Situation bringt), um neue Anhänger zu gewinnen. Ein solcher Geweihter könnte sogar durchaus nicht ganz zu Unrecht das Selbstverständnis haben, dass er sich derer annimmt, denen sonst niemand hilft beim Erreichen ihrer Ziele.

Buchtipp: Melmoth the Wanderer. 😁

Thargunitoth
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Na'rat hat geschrieben: 11.04.2021 23:33 Wieder nein, Freiheit, im allgemeinen Verständnis, impliziert eben nicht die Abwesenheit jeglicher Moral und das Ziel sich alles untertan zu machen. Nur sind beides letztendlich die Elemente, welche den Namenlosen und seinen Kult ausmachen.
Naja dazu muss Freiheit im allgemeinen Verständnis genau definiert werden und Moral kann auch so ziemlich alles bedeuten.

Umgekehrt schränken viele Moralvorstellungen die Freiheit sehr wohl ein.

Ein Namenlosgeweihter würde wahrscheinlich mit der Herrenmoral gegen die Sklavenmoral argumentieren.

s. Nietzsche

Es ist auch Macht, wenn man seine Vorstellung von Moral durchsetzen kann. Dementsprechend ist Macht das tatsächlich relevante und Moral nur ein Mittel der Macht.

Viktoriusiii
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Der Namenlose... das Opfer?

Ungelesener Beitrag von Viktoriusiii »

pmd hat geschrieben: 03.04.2021 17:40 Also mir zumindest ist immer noch nicht klar, was du eigentlich willst. Ich nehme mal an, dass hier soll deine eigentliche Frage sein:
Viktoriusiii hat geschrieben: 30.03.2021 15:31 Wie würde man als Namenlosgeweihter/gläubiger seinen Glauben verteidigen, ohne dabei zu Lügen und ohne Eindimensionales "will Macht muahaha" getue.
Folgende Rückfragen: Verteidigen gegenüber wem? Verteidigen gegen welche Vorwürfe? Was will er mit dem Verteidigen seines Glaubens erreichen?

Gilt der offizielle Hintergrund als gesetzt oder können Änderungen daran vorgenommen werden?
Wenn der offizielle Hintergrund für dich bedeutet, dass alle Namenlospaktierer wissen dass sie böse sind, dann bitte ohne.
Grundsätzlich aber so nah wie möglich am offiziellen Aventurien.

Gegenüber den Helden... oder anderen Menschen.

Das Namenlose ist als durch und durch böse verrufen... also können die meisten das nicht öffentlich praktizieren.
Er will nichts erreichen, nur nicht böse darstehen.
Ich will keine RL Politik rein bringen, aber 99% aller Menschen glauben nicht, dass sie den bösen wählen. Jedoch ist es immer ein Vorwurf "Du linksversiffter!" "Du Nazi" etc.
Wir haben alle unterschiedliche Vorstellungen was richtig und falsch ist.
Vielleicht ist er eher wie andere Göttergläubige der Meinung, dass nur Macht und deren Ausübung wichtig ist im Leben, denn ohne diese verläuft alles ins Chaos.
Ich mag es nicht, dass der Namenlose 100% Böse ist. Er mag vielleicht schlechtes getan haben... ja sogar Machtgierig... aber evtl hat er den Verrat und die Macht nur deshalb an sich reißen wollen, weil die anderen Götter zu sanft waren und das Chaos seine Mutter buchstäblich umbrigen...
Ob das letztenendes dann richtig oder falsch war, ist ein anderes Thema. Anakin war ja auch nicht böse. Und er hat Millionen von Menschen und Kindern getötet.

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Ungelesener Beitrag von Firnblut »

Ich würde die Argumentation des Namenlosenverehrers ähnlich aufziehen, wie die für eine radikale kapitalistische Leistungsgesellschaft:

Wenn jeder frei von Einschränkungen nach Macht streben kann, werden alle dazu angehalten, ihr Potential auszuschöpfen. Indem sie miteinander in Konkurrenz treten, prägt sich ihr bestes selbst aus. Innovationen werden vorangetrieben, die Faulen werden nicht länger mit durchgefüttert, der Fleißige hat, egal aus welchem Hintergrund er stammt, die Chance aufzusteigen - nur begrenzt von Willen und Können.

Ist das nicht eine fairere, ehrlichere Welt, als die, in der die Menschen von Geboten und Verboten klein gehalten werden? Und wofür? Um am Ende doch wieder für andere zu arbeiten? Guck sie dir an, die Adligen, die Maden, die sich durch den Speck ihrer Untertanen fressen.

Alles, was Sicherheit und Schutz verspricht, hat im Grunde nur ein Ziel und eine Folge: Die Menschen klein zu halten, damit eine Elite profitiert.
Erst indem jeder, ohne Rücksicht auf moralische Normen, gesellschaftliche Regeln und göttliche Gebote, sein eigenes Schicksal nach seinen besten Möglichkeiten verfolgt, befreien wir uns. Und was nun auf den ersten Blick egoistisch scheint, löst sich auf den zweiten auf: Nicht nur unseren eigenen Stand vermögen wir so zu verbessern, wir regen auch andere an, nach der höchsten Ausprägung ihres Potentials zu streben. In ein ehrlichen jeder gegen jeden verliert sich die Lüge und ein jeder landet auf dem Platz, der ihm zusteht.

Ob dabei Leute zurückbleiben? Natürlich! Aber jene, die sich am unteren Ende dieser neuen Ordnung finden, haben ihr Schicksal selbst gewählt. Es sind die, die sich nicht anstrengen wollen oder die niemals Energie darein investierten, etwas anständiges zu lernen. Diese Leute, die sich weigern, ihr Potential auszuschöpfen, sind aber auch jene, die derzeit unsere Gesellschaft als Ganzes zurückhalten. Momentan verstecken sie sich hinter diversen Regularien, in einer freien Welt fällt der Bodensatz und findet sich dort ein, wo er hingehört: Zu Diensten jener, die wirklich etwas leisten.

Und wenn du dich anstrengst, Durchhaltevermögen hast, klug und gewitzt bist, wirst du dich an der Spitze wiederfinden. Nicht aber wie derzeit, ohne Leistung, sondern weil du es verdient hast.

Du bist doch schlau und ambitioniert, oder?


Das Thema Verrat wird ja auch ein ganz anderes, wenn man erst einmal etabliert hat, dass Regeln und Gebote eher störend sind. Was ist dann noch Verrat, statt geschicktem Winkelzug?
Und ist es Verrat, wenn doch das Ziel ist, echte Freiheit zu ermöglichen, oder ist es einfach Widerstand?

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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Das klingt ehrlich gesagt ein wenig mehr nach Phex als dem Namenlosen. Ich bin mir sicher dieses Argument könnte man als Anhänger des NL auch anwenden, der Namenlose hat auch große Schnittmengen mit Phex. Aber der praiotische Herrschaftsanspruch durch Geburtsrecht ist beim Namenlosen sicher genauso vertreten, schließlich beansprucht er den Thron Alverans auf diese Art. Obwohl er von der Leistungsfähigkeit offensichtlich nicht dazu in der Lage ist die Herrschaft zu übernehmen, es ist sein Recht und er wurde von den anderen Göttern um dieses betrogen. Ich denke die von dir beschriebene Argumentation könnte der NL für die Unterschicht verwenden, den Adel und wankelmütige Praiosgeweihte werden dann aber eher anders angesprochen.

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