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DSA4 Auslegung verletzter Moralkodex

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Tjorse
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Witchblade hat geschrieben: 24.04.2020 18:51 Doch würdest du.... Du würdest vermuten, was auch immer gottloses der Elf mit dem Wasser angestellt haben muss, damit er es dir jetzt in deiner Not freiwillig gibt.
Um dem entgegen zu argumentieren müsste eigentlich jeder Charakter auch einen Wert "Überlebenswille" haben... wenn Überlebenswille > Schlechte Eigenschaft, dann wird der Char sehr wohl das Wasser auch von einem Elfen annehmen, nach dem Motto... "Vielleicht isses vergiftet, aber wenn ich es nicht trinke bin ich ganz sicher auch tot."

Wenn sich dann in der größten Not herausstellt, das der Elf dir wirklich geholfen hat, ist eine SE auf die Schlechte Eigenschaft fällig.. Diese darf man dann im Rollenspiel ignorieren "Der Elf hat das nicht aus Nächstenliebe getan, sondern hatte bestimmt irgendwelche finsteren Pläne damit verfolgt!" oder er kann die SE nutzen "Vielleicht liege ich ja doch falsch mit meiner Meinung über Elfen?"

Tarak
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Ungelesener Beitrag von Tarak »

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Doch würdest du.... Du würdest vermuten, was auch immer gottloses der Elf mit dem Wasser angestellt haben muss
Wie ich bereits bei Meeresangst geschrieben hatte - ja ab Wert 10,12 usw vll.
Dann is das was noch böseres als der Tod - spontan gibts da wenig mMn - vll das Deine Seele nich nach "was auch immer" kommt?
Sinnvoller wäre da vll bei nem abgebrühten Söldner, dass er dem Elf dann nachts das Wasser und das Kamel klaut und abhaut - wobei auch das schon mMn SEHR ectrem ist.
Jemand der Dein Leben rettet - den muß man nicht mögen, bei der nächsten Begegenung darf man ihn von mir aus verhauen aber eine gewisse "Grunddankbarkeit", Ehre, was auch immer hat man da doch denke ich.
Nur weil ein Elf Dich gerettet hat muß das auch nich Deine Vorurteile über Bord werfen - eine Schwalbe macht noch keinen Sommer (vll war er auch nur n Halb-Elf...).
Natürlich hat er Dich nur gerettet, weil er in Zukunft xyz von Dir erwartet...

Ja es gibt auch absolute Fanatiker - die machen dann was auch immer - das sind aber eben absolute Ausnahmen!

Ich habe in ca 3/4 Jahren RL Spielzeit mit meinem Druiden 3x überlegt Druidenrache zu nutzen.
Das waren Sachen/Situationen die IHM absolut gegen den Strich gingen wo er aber auch tatsächlich eine Chance gesehen hat mit/durch seinen Tod "zu siegen".
Da war aber auch schon die halbe Gruppe down, nur noch 10 AsP übrig und er stark verletzt.
Normalerweise hängt man an seinem Leben - vll hat man auch grad nen wichtigen Auftrag der "erfüllt werden muß weil sonst xyz böses passiert"...

Es gibt Leute die haben um zu überleben sich mit nem Taschenmesser den Arm abgetrennt - würd ich so gemütlich vor Rechner sitzend sagen - da sterb ich lieber - aber in der Situation... - man weiß es nicht.

An0n
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Ungelesener Beitrag von An0n »

Tarak hat geschrieben: 24.04.2020 19:45 Wie ich bereits bei Meeresangst geschrieben hatte - ja ab Wert 10,12 usw vll.
Wie kommst du eigentlich darauf, dass ein höherer Wert in einer Schlechten Eigenschaft nicht nur die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, sondern auch die Intensität? Gibt es RAW dazu was?

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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

An0n hat geschrieben: 25.04.2020 15:17 Wie kommst du eigentlich darauf, dass ein höherer Wert in einer Schlechten Eigenschaft nicht nur die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, sondern auch die Intensität? Gibt es RAW dazu was?
Es gibt halt die Möglichkeit, beide Möglichkeiten schlechte Eigenschaften zu benutzen zu kombinieren. Das bedeutet erst würfelt man bei einem Zwerg darauf, ob er überhaupt Meeresangst bekommt, und wenn die Angst aktiviert wird, bekommt man den Abzug, den die Angst vorgibt.

Ich persönlich lehne diese Methode aus genau diesem Grund ab. Meeresangst 10 ist nämlich dann 4 mal so schlimm wie Meeresangst 5. Gibt aber trotzdem nur doppelt so viele GP.
Führ außerdem dazu, dass Zwerge mit Meerenagst in vielen Fällen mit dem Schiff fahren können, ohne Probleme zu bekommen.

Das begünstigt auch sehr stark, dass Spieler sich nicht 1-2 SE aussuchen, die den Charakter definieren, sondern einen Charakter spielen, der "etwas von allem" hat.
Tarak hat geschrieben: 24.04.2020 14:07 Darum nehm ich idR eher mehr Nachteile von 5-6 als einen von 8+.
Sie triggern seltener und man kann ggf trotz Abzügen noch "weiter machen".
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An0n
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Ungelesener Beitrag von An0n »

Rasputin hat geschrieben: 25.04.2020 15:36 Es gibt halt die Möglichkeit, beide Möglichkeiten schlechte Eigenschaften zu benutzen zu kombinieren. Das bedeutet erst würfelt man bei einem Zwerg darauf, ob er überhaupt Meeresangst bekommt, und wenn die Angst aktiviert wird, bekommt man den Abzug, den die Angst vorgibt.
Achso, nein, das war nicht damit gemeint - diese Möglichkeit habe ich unter "Wahrscheinlichkeit" zusammengefasst. Ich meine eher, dass der Zahlenwert mehr ist als nur der Einfluss auf die Zahlen (Wahrscheinlichkeit und Malus).
Er schrieb z.B.:
Tarak hat geschrieben: 24.04.2020 14:07 Mit Meeresangst 5 wirst Du trotz allem auf ein Boot steigen wenn Du sonst von der feindlichen Armee umgebracht wirst.
Mit Meeresangst 12 vll nich - weil dann is erschlagen werden FÜR DICH vll weniger schlimm/schmerzhaft als ertrinken.
Damit interpretiert er "5" nicht nur als eine Wahrscheinlichkeit von 25% und daraus resultierender Malus von +5 (wenn man nach der von dir beschriebenen Methode spielt), sondern auch auch, dass der Held mit einem Wert von 5 andere Optionen der Entscheidung bzw. eine andere Einstellung hat als ein Held mit einem Wert von 12, unabhängig von der Wahrscheinlichkeit und dem Malus.
Ich hab das bisher immer anders gehandhabt: Nehmen wir das Beispiel "Vorurteile gegen Elfen" beim Zwerg. Bei mir wäre der Zwerg sowohl bei einem Wert von 5, als auch bei 12 gleich skeptisch, wenn der Elf seine Hilfe anbietet. Der einzige Unterschied wäre, dass ein Zwerg bei "5" sich eher überwinden würde (=flufftechnisch gesprochen) darauf einzugehen (weil geringere Chance zu proccen), als bei "12". Die Intensität bliebe jedoch gleich (=skeptisch gegenüber das Angebot des Elfen).

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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Ich würde das anders sehen.
Der Wert gibt mMn immer die Schwere der schlechten Eigenschaft an.

Jemand mit Vorurteile 1 gegen Elfen glaubt vielleicht einfach nur, dass Elfen ein wenig dumm sind. Er spricht vielleicht also sehr langsam und in einfacher Sprache mit Elfen (findet Elfen aber generell nicht schlimm).
Jemand mit Vorurteile 10 glaubt vielleicht, dass das alles nackte Wilde sind, die keine Ahnung von Eigentum haben und dir alles klauen und dich umbringen wenn du schläfst und deine Kinder klauen.
Jemand mit Vorurteile 20 glaubt vielleicht, dass Elfen die Ausgeburten des Namenlosen sind und Pardonna ihre Anführerin ist und Elfen von Praios verflucht wurden und dass sie das reine böse sind.

Jemand mit Vorurteile 1 hätte keinen Grund Wasser in der Wüste ab zu lehnen.
Jemand mit Vorurteile 10 wäre skeptisch, würde aber zugreifen.
Jemand mit Vorurteile 20 würde auf jeden Fall ablehnen. Das Wasser ist vergiftet.
Zuletzt geändert von Rasputin am 25.04.2020 17:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Nepolemo ya Dolvaran
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Ungelesener Beitrag von Nepolemo ya Dolvaran »

Rasputin hat geschrieben: 25.04.2020 17:17 Der Wert gibt mMn immer die Schwere der schlechten Eigenschaft an.
Und dafür hat @An0n nach einem RAW-Beleg gefragt - ich habe auf die Schnelle keinen gefunden, aber ich sehe das auch so.
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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

WdH 268 hat geschrieben:Entweder werden alle Talent-
proben, die der Held unter dem Einfluss der
Schlechten Eigenschaft ablegen muss, um den
Wert der Schlechten Eigenschaft erschwert
und Eigenschaftsproben um die Hälfte des
Wertes. Oder der Held muss eine Probe auf
diese Eigenschaft ablegen.
Ergibt sich nicht aus dieser ersten Teilregel zu SE, dass eine SE schwach wirksam sein kann auf niedrigem Wert (wenig Erschwernisse auf Proben), oder stark wirksam (hohe Erschwernisse)? Also sind Vorurteile 8 stärker (nicht nur öfter) einschränkend als Vorurteile 5.

Die Lesart von @An0n funktioniert m.E. nur, wenn man ohne diese Teilregel mit den Probenerschwernissen spielt. Wenn der Wert der SE nur darüber entscheidet, wie oft die SE triggert, müsste der Wert keine Aussagekraft über die Stärke der SE haben. Kann man so machen. Würde ich nicht so machen. Selbst wenn am Spieltisch die Praxis herrscht, dass auf die SE geprobt wird und der Wert der SE regeltechnisch nur die Häufigkeit beeinflusst, selbst dann gehe ich fluffig immer noch davon aus, dass eine hohe SE krassere Auswirkungen hat als eine niedrige SE.


Wir machen das so

Wir würfeln meist nur eine Probe auf die SE und Spieler verhalten sich dann freiwillig entsprechend dem Ergebnis. Dabei orientieren wir uns auch daran, wie weit wir den Wert der SE unter- oder überwürfelt haben. Ne 1 auf Neugier 6 wird anders ausgespielt als eine 5 auf Neugier 6 und das wieder anders als eine 5 auf Neugier 9.
Das steht so nicht in den Regeln, hat sich bei uns aber intuitiv so ergeben und funktioniert gut. Meist würfeln Spieler von sich aus, um sich für eine Verhaltensweise zu entschuldigen - gerne auch als Ausrede für dummes Verhalten: "Sorry, ist dumm, ich weiß aber die Würfel sagen, ich bin neugierig!" :lol: Manchmal fordert die SL so eine Probe auch ein.
Das lässt sich auch mit Probenerschwernissen verbinden. Triggert die SE, ein SC verhält sich trotzdem nicht entsprechend, kann man Mali verteilen entsprechend der Differenz zum Würfelergebnis. Das hatten ich auch schon öfter am Spieltisch. Damit nehmen auch aktive hohe SE einen SC nicht automatisch völlig aus dem Spiel. Oft waren auch Überreden-/Überzeugen-Proben auf den getriggerten SC erschwert um die unterwürfelte Differenz.

Vielleicht hätte so eine Regelumsetzung euch bei eurer Moralkodex-Uneinigkeit geholfen, @Rasputin? Ich verstehe, dass dir die zweite Variante aus WdH zu lasch ist (SE nur in 50% der Fälle Auswirkungen). Mir ist das auch zu lasch, wenn ich mit Leuten spiele, die ihre Nachteile nicht von selbst gerne ausspielen. Aber die erste Variante finde ich persönlich noch unangenehmer, weil sie es völlig in SL-Hand gibt, wann SE zum Tragen kommen. Das ist dann schnell Meisterwillkür ohne Vorwarnung, oder kann zumindest leicht so wirken.
Vielleicht hättest du in dem Moment, als die Hesindegeweihten deines Erachtens im Begriff war, ihren Moralkodex zu brechen, eine Probe drauf verlangen können? Das wäre ein eindeutiges SL-Signal gewesen, dass du hier einen Bruch siehst. Evtl. hätte alleine das den Spieler anders handeln lassen.


Vorschlag für Hausregel für die Gruppe von @Rasputin

Probenerschwernisse in Höhe der Differenz zwischen Würfelergebnis und SE-Wert sind dir bzw. euch vielleicht zu wenig. Wie wäre es damit:

(SE-Wert-Würfelwurf) + SE-Wert = Probenerschwernisse*

Beispiel: Meeresangst ist 10.
Spieler würfelt 12, Differenz ist 2. Spieler hat 10-2= 8er Erschwernisse.
Spieler würfelt 20 und hat gar keine Erschwernisse.
Spieler würfelt 2, Differenz ist 8. Spieler hat 10+8= 10er Erschwernis.

Ich hoffe, man versteht, was ich meine. WdH sagt ja, man kann Probenerschwernisse machen oder SE-Probe. Oder beides, also zweiteres ist Bedingung für ersteres. Was ich jetzt vorschlage, wäre beides, also zweiteres modifiziert ersteres.

Es klingt vielleicht unnötig kompliziert, aber so eine Kombination von SE-Probe und Probenerschwernissen hätte für euch wohl folgende Vorteile:
+ SE hätten immer Auswirkungen, meist starke.
+ Die Spieler merken immer, wann sie sich der Gefahr aussetzen, eine SE zu brechen. Es gibt nicht wiedee so ein böses Erwachen und daraus resultierenden Streit wie am Anfang dieses Threads beschrieben.
+ Die Spieler können durch selbstständiges Würfeln ihre Erschwernisse beeinflussen. Auch wenn das Ergebnis purer Zufall ist, fühlt sich das meiner Erfahrung nach immer besser an als subjektiv (empfundene) Meisterwillkür. Man hört zwar oft frustriertes "Die Würfel hassen mich!" am Spieltisch, aber niemand nimmt es den Würfeln persönlich - höchstens diesem einen fiesen Würfel, den man dann für den restlichen Spielabend zurück in die Würfelbox verbannt. Man kann ja andere Würfel nehmen. SL zu wechseln ist schwerer möglich. Will sagen: Würfel sind doch auch für SL super Ausreden, um SE (härter) triggern zu lassen, als Spieler das wollen. "Sorry, die Würfel sagen du bist seekrank."

*Ja, man kann auch 2xSE-Wert-Würfelwurf rechnen. Ich fand die obige Schreibweise für's Verständnis aber besser.
Regeln sind dazu da, dass man nachdenkt, bevor man sie bricht. // 92% MA, 63% ST, 58% TT, 50% PG

( o _
/ / \
V_/_

~ Boronskuttentaucher sind toll <3 ~

An0n
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Ungelesener Beitrag von An0n »

Advocatus Diaboli hat geschrieben: 26.04.2020 22:23 Die Lesart von @An0n funktioniert m.E. nur, wenn man ohne diese Teilregel mit den Probenerschwernissen spielt. Wenn der Wert der SE nur darüber entscheidet, wie oft die SE triggert, müsste der Wert keine Aussagekraft über die Stärke der SE haben. Kann man so machen. Würde ich nicht so machen. Selbst wenn am Spieltisch die Praxis herrscht, dass auf die SE geprobt wird und der Wert der SE regeltechnisch nur die Häufigkeit beeinflusst, selbst dann gehe ich fluffig immer noch davon aus, dass eine hohe SE krassere Auswirkungen hat als eine niedrige SE.
Meine Lesart sagt ja nichts anderes als die von dir zitierten Stelle: Intensität nur in Form von erhöhten Erschwernissen. Ich erkenne darin nicht die Interpretation, dass Vorurteile 5 geringere Schwere hat als Vorurteile 12 (bis auf eben die erhöhte Erschwernis auf Talent- und Eigenschaftsproben).

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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Advocatus Diaboli hat geschrieben: 26.04.2020 22:23 Die Lesart von @An0n funktioniert m.E. nur, wenn man ohne diese Teilregel mit den Probenerschwernissen spielt. Wenn der Wert der SE nur darüber entscheidet, wie oft die SE triggert, müsste der Wert keine Aussagekraft über die Stärke der SE haben.
Auch wenn man würfelt, kann das indirekt etwas über die Stärke aussagen.
Gibt jetzt zum Beispiel 200 Vorurteile, die man über Elfen haben kann. Mit Vorurteile 10 hat man also 100 davon. Wenn man jetzt einem Elf in einer bestimmten Situation begegnet, muss halt geprüft werden, ob diese Situation auf eine dieser 100 Vorurteile zutrifft. So kann ein Vorurteil zum beispiel sein: "Elfen geben fremden niemals klares Wasser und sie vergiften gerne Brunnen."
Wenn man jetzt die "Wir würfeln nur"-Methode nimmt, und man begegnet in der Wüste einem Elfen mit Wasser, wird halt mit einem W20 geprüft ob der Held jetzt ein spezielles Vorurteil hat.

Der Grund warum ich die "Wir würfeln nur"-Methode übrigens nicht mag, ist dass die dem Spieler jegliche Kontrolle über den Charakter nimmt und das ganze Spiel zu einem Münzwurf verkommt.

SL: "Ihr werdet von 100 Orks verfolgt die euch ganz sicher umbringen wollen, euer einzige Ausweg ist über die 2m breite Felsspalte zu springen."
"Alrik, du hast doch Höhenangst 6 oder?"
Alrik: "Ja."
SL: "Dann würfel doch mal drauf."
Alrik: *Würfelt 4*
SL: "Ja Alrik, tut mir leid, dein Charakter würde auf keinem Fall da drüber springen. Du wirst von den 100 Orks eingeholt und grausam gefoltert und getötet."
Jegliche Form von "In so einer Situation würde ich nicht würfeln lassen", halte ich übrigens für maximale Meisterwillkür

Ähnliches Beispiel:
SL: "Ihr wollt also die Höhle betreten (in der die nächsten 4 Stunden Abenteuer zugebracht werden)?"
Gruppe "Natürlich, wir müssen die Prinzessin retten."
SL: "Alrike, du hast doch Raumangst oder?"
Alrike: "Ja."
SL: "Würfel mal drauf ... Tja, das ist aber Schade, du traust dich nicht in die Höhle. Ich bin aber ein gnädiger Meister, deshalb habe ich im Raum nebenan schon mal die Playstation vorbereitet. Wir sehen uns in 4 Stunden wenn die Gruppe mit dem Abenteuer durch ist. :6F: "


Bei der "Binären Malus Methode" hat sogar die Gruppe mit Meeresangst immer die Möglichkeit trotzdem ein Schiff zu nehmen, wenn es notwendig ist.
Bei der "Wir würfeln nur Methode" muss nur ein Spieler falsch würfeln, und die Reise mit dem Schiff ist ins Wasser gefallen.
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Tjorse
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 06:25 Bei der "Binären Malus Methode" hat sogar die Gruppe mit Meeresangst immer die Möglichkeit trotzdem ein Schiff zu nehmen, wenn es notwendig ist.
Bei der "Wir würfeln nur Methode" muss nur ein Spieler falsch würfeln, und die Reise mit dem Schiff ist ins Wasser gefallen.
Und es gibt noch eine weitere Methode, nämlich das Abwägen der Motivationen gegeneinander.

Ich greife mal das Beispiel mit der Raumangst auf, da es meine Hexe betrifft, die hat Raumangst 6. Im Rahmen eines Abenteuers (das sie selbst als primäre Auftragnehmerin an die Gruppe weitervermittelt hat), kamen wir an eine Art Gruft, Katakombe, Höhle... jedenfalls ein Loch im Boden, das deutlich sichtbar noch mindestens einen weiteren Raum hatte, von dem aus man das Sonnenlicht nicht mehr sehen konnte. KOnsequenz meiner Hexe (ohne Wurf und ohne SL): "Da geh ich nicht rein!". Die restliche Gruppe ging hinein, ich bleib sicher draussen. In dem, was sich dann als Weinkeller eines alten Gebäudes herausstellte, wurde die Gruppe von Riesenasseln angegriffen, die ganz ordentliche Löscher in leichtgerüstete Helden stanzen können und das auch getan haben.
Während des Kampfes war meine Hexe hin und hergerissen zwischen der Pflicht, ihren Gefährten beizustehen und der Angst, in dieses Höllenloch zu gehen.... und hat nichts getan. Nach dem Kampf war allerdings einer der Gefährten sehr schwer verletzt, was die anderen mir zuriefen und das ganze nch etwas ausschmückten "der verblutet uns hier, wir brauchen dich!" .... und diese Motivation hat dann die Hexe bewogen, doch ihre Angst zu überwinden und in den engen Keller zu krabbeln... ihre Arbeit zu machen und sofort wieder ans Tageslicht zurückzukehren.

Ängste haben unterschiedliche Auswirkungen nach der Situation und können durch Adrenalin ausgelöst oder überschrieben werden. Es ist möglich, das im "Eifer des Gefechts" eine Angst vollkommen ignoriert wird, dann nach Abflauen des Adrenalinrausches aber um so heftiger zuschlägt.

Der Zwerg mit Meeresangst 10+ kann vielleicht mit großer Motivation und viel gutem Zureden dazu überredet werden, über eine Meerenge überzusetzen, während durchgehend Land in Sicht ist... aber eine Fahrt übers offene Meer wird er deutlich stärker ablehnen... die Angst ist die gleiche, aber der Auslöser ist gewichtet.

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Ungelesener Beitrag von Nepolemo ya Dolvaran »

Ich denke mal, dass sich die Sichtweise "je höher die SE, desto stärker ist sie ausgeprägt" daraus ergibt, dass das komplette Talent/Eigenschaften-System darauf basiert, dass höher = besser bedeutet. Wer einen TaW von 18 in Schwerter hat, der trifft nicht nur häufiger, er kämpft besser und man sieht es ihm auch an. Auch einem KK 16 Helden sieht man diesen Wert an, er schafft nicht einfach nur die Probe häufiger.
Und deshalb finde ich es auch nicht unlogisch zu sagen, dass Neugier 7 weniger Neugierig ist als Neugier 12.
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Tjorse hat geschrieben: 27.04.2020 10:15 und diese Motivation hat dann die Hexe bewogen, doch ihre Angst zu überwinden und in den engen Keller zu krabbeln...
Hört sich für mich an wie: "Wir ignorieren schlechte Eigenschaften wenn es uns in den Kram passt."
Kann man so machen.
Würde mir aber nicht gefallen.
Ein goldgieriger Zwerg kann eben nicht über seinen Schatten springen, ebenso wenig ein neugieriger Magier.
(Oder eine Hexe mit Raumangst)

Ist für mich nicht besser als ein Spieler der sagt: "Ja, der AT-Wurf war zu hoch. Die Gefahr ist aber ziemlich groß und deshalb möchte ich mich bewogen fühlen den Angriff doch zu treffen."
Kann sich ein Spieler mit "Einarmig" auch jederzeit bewogen fühlen zwei Arme zu haben?
Wäre ziemlich unfair wenn nicht.
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Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 14:21 Hört sich für mich an wie: "Wir ignorieren schlechte Eigenschaften wenn es uns in den Kram passt."
Nur das wir die schlechte Eigenschaft nicht ignoriert haben. Die Hexe hatte Abzüge auf die Anwendung von Heilkunde, allerdings nicht +6 sondern +3, weil es erstens nicht so eng war, das sie ständig irgendwo ansgestoßen wäre und weil die Verpfichtung zur Hilfeleistung der Raumangst entgegen stand. Wir erdreisten uns eben, maßvoll mit Nachteilen umzugehen... Kannst du gerne anders sehen, deswegen hat trotzdem keiner von uns mehr Recht als der andere... denn erlaubt ist, worauf sich die Gruppe einigt.

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Rhonda Eilwind
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Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 14:21 Hört sich für mich an wie: "Wir ignorieren schlechte Eigenschaften wenn es uns in den Kram passt."
Jein.

Ich hätte es vom Ablauf evtl. ähnlich gemacht, aber nicht ohne Würfeln - dafür aber mit Modifikatoren.

(Wobei: Das ist alles DSA3, also vermutlich gar nicht übertragbar).

Also, wenn auf eine schlechte Eigenschaft gewürfelt wurde, habe ich je nach Situation Modifikatoren verwendet, um die Wahrscheinlichkeit abzubilden, dass sie getriggert wird. mE ist zB gerade bei Höhen- oder Raumangst die Situation von viel mehr Einfluss als die Person. Sehr enge, dunkle Gänge oder ein Verlies sind klassische Raumangst-Trigger auch bei niedrigen Werten.

Schwankende Baumspitze in schwindelnder Höhe ohne Geländer bei Höhenangst eine ganz andere Hausnummer als ein gleich hoher Turm mit brusthohem Geländer

Und ebenso konnte eine Probe um einen Modifikator (zB Selbstbeherrschung) erleichtert werden - wie das im RL ja auch mal ist.

Evtl. würde ich sogar denken, eine Aktion könnte auch bei "gelungener" Probe auf die schlechte Eigenschaft durchgeführt werden, nur dann eben mit Abzügen.

(Nur - ich fürchte, das hilft euch alles bei DSA 4 und aufwärts gar nicht weiter. Und ist auch schon so lange her, dass ich es nicht mehr ganz zusammenkriege.)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Tjorse hat geschrieben: 27.04.2020 15:39 Die Hexe hatte Abzüge auf die Anwendung von Heilkunde, allerdings nicht +6 sondern +3, weil es erstens nicht so eng war, das sie ständig irgendwo ansgestoßen wäre
Kann man so machen. Hätte ich persönlich keine Probleme mit.
Tjorse hat geschrieben: 27.04.2020 15:39 und weil die Verpfichtung zur Hilfeleistung der Raumangst entgegen stand
Hiermit schon. Verpflichtung ist ein Nachteil und Nachteile helfen keinen anderen Nachteilen, sondern erschweren sie. Verpflichtungen hätte keine Auswirkungen auf andere Nachteile. Wenn ein Charakter aber wegen einem Nachteil seine Verpflichtungen ignoriert, gibt es noch einmal Abzüge oben drauf. Und das ziemlich heftige.
Das kann zum beispiel passieren, wenn ein Rondrianer durch eine Angst gezwungen wird, zu fliehen (oder untätig zu sein). Dann verletzt er meist auch gleich seinen Moralkodex.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 27.04.2020 15:44 (Wobei: Das ist alles DSA3, also vermutlich gar nicht übertragbar).
Vermute ich auch. So wie ich das sehe, ist DSA 4 das einzige Regelwerk, in dem Nachteile wirklich als "schwerwiegend" definiert wurden. Die laxe Auslegung von vielen Leute hier, schreibe ich ja DSA3 zu. Ich vermute die meisten Leute haben sich ihre Meinung damals gebildet und sind davon ausgegangen, dass es sich zu DSA4 nicht ändert.
Auch in DSA5 sind Nachteile ja wieder fast nur fluff.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 27.04.2020 15:44 Und ebenso konnte eine Probe um einen Modifikator (zB Selbstbeherrschung) erleichtert werden - wie das im RL ja auch mal ist.
Das wiederum ist in WdM. explizit verboten. Eine Hohe Selbstbeherrschung (oder andere Talente) ist keine Möglichkeit schlechte Eigenschaften zu umgehen.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 27.04.2020 15:44 Evtl. würde ich sogar denken, eine Aktion könnte auch bei "gelungener" Probe auf die schlechte Eigenschaft durchgeführt werden, nur dann eben mit Abzügen.
Das ist die Kombination der beiden varianten die auch schon genannt wurde. Ist eine Möglichkeit, die ich aber aus vielen Gründen ablehne. Auch, weil der umkehrschluss bedeutet, dass der Charakter mit Höhenangst dann bei einer misslungenen Probe Radschläge an der Felskante machen darf.
Ich halte vor allem bei Ängsten, die Würfel-Methode für Schwachsinn. Ängste sind halt ziemlich binär. Jemand mit Spinnenagst hat halt Angst vor allen Spinnen und nicht zufällig vor 50%.
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Ungelesener Beitrag von Nepolemo ya Dolvaran »

Ich kann wirklich nur nochmal Ilaris empfehlen. In der Szene mit der Hexe hätte der Spieler einfach nur sagen müssen "Nein, ich möchte nicht, dass meine Eigenheit aktiviert wird, ich bezahle den Schicksalspunkt und stürme in den Keller" und alle sind zufrieden :heart:
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Nepolemo ya Dolvaran hat geschrieben: 27.04.2020 16:24 Ich kann wirklich nur nochmal Ilaris empfehlen. In der Szene mit der Hexe hätte der Spieler einfach nur sagen müssen "Nein, ich möchte nicht, dass meine Eigenheit aktiviert wird, ich bezahle den Schicksalspunkt und stürme in den Keller" und alle sind zufrieden
Bei uns waren auch alle zufrieden :) Glücklicherweise muss ich mich nur im Job mit Audits meiner Leistung auseinandersetzen aber nicht beim Rollenspiel :)

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Ungelesener Beitrag von Nepolemo ya Dolvaran »

War auch mehr an @Rasputin gerichtet :censored:

Ich frage mich allerdings, was wir hier eigentlich noch diskutieren, vom Ursprungsthema haben wir uns verabschiedet und stattdessen diskutieren wir den Schlechte Eigenschaften/Nachteile-Thread von neulich wieder aus.

Edit: Okay, neulich von vor mehr als einem Jahr :lol:
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Rasputin
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Nepolemo ya Dolvaran hat geschrieben: 27.04.2020 16:24 Ich kann wirklich nur nochmal Ilaris empfehlen. In der Szene mit der Hexe hätte der Spieler einfach nur sagen müssen "Nein, ich möchte nicht, dass meine Eigenheit aktiviert wird, ich bezahle den Schicksalspunkt und stürme in den Keller" und alle sind zufrieden
Ich persönlich mag das System wie es im Regelwerk steht. Ich sehe keinen Grund etwas zu ändern.
Vor allem sind Schicksalspunkte in meiner Gruppe extrem wertvoll und selten. Man bekommt einen Punkt alle 3-5 Abenteuer, der sich nicht regeneriert.
Anscheinend kapiert ihr es alle nicht. Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!

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Nepolemo ya Dolvaran
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Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 16:37
Nepolemo ya Dolvaran hat geschrieben: 27.04.2020 16:24 Ich kann wirklich nur nochmal Ilaris empfehlen. In der Szene mit der Hexe hätte der Spieler einfach nur sagen müssen "Nein, ich möchte nicht, dass meine Eigenheit aktiviert wird, ich bezahle den Schicksalspunkt und stürme in den Keller" und alle sind zufrieden
Ich persönlich mag das System wie es im Regelwerk steht. Ich sehe keinen Grund etwas zu ändern.
Vor allem sind Schicksalspunkte in meiner Gruppe extrem wertvoll und selten. Man bekommt einen Punkt alle 3-5 Abenteuer, der sich nicht regeneriert.
In Ilaris funktionieren Schicksalspunkte anders als zB in den Vorschlägen aus WdM - das ist allerdings vermutlich genauso Offtopic hier, also lasse ich die Werbung mal - ich kann wirklich nur empfehlen mal reinzuschauen, ist ja kostenlos. Für mich jedenfalls, einen ziemlich großen 4.1 Befürworter, war Ilaris ein Augenöffner.

Viel spannender:
Habt Ihr inzwischen wieder gespielt? Und wenn ja, wie ging es weiter? Ist der Streit beigelegt?
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Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 16:37 Ich persönlich mag das System wie es im Regelwerk steht.
Warum spielst Du dann nicht danach?
Die Regeln geben die Optionen vor wie sie Tjorse und Rhonda beschreiben und nutzen. Es gibt SEs die explizit keine Mali verlangen.
Du verbietest diese narrativen Optionen und schaffst so eine Hausregel.

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Rasputin
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Nepolemo ya Dolvaran hat geschrieben: 27.04.2020 16:41 Habt Ihr inzwischen wieder gespielt? Und wenn ja, wie ging es weiter? Ist der Streit beigelegt?
Morgen ist der nächste Termin. Da werde ich das ganze ansprechen.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass es hier im Endeffekt um eine einzige Probe ging, die durch den Moralkodex erschwert wurde, bevor das Abenteuer vorbei war? :lol:
Morgen bin ich wieder Spieler und nicht SL. Selbst wenn man längerfristig einen Malus verlangen würde, würde der Spieler diese Zeit nicht bespielen.
Vasall hat geschrieben: 27.04.2020 16:44 Die Regeln geben die Optionen vor wie sie Tjorse und Rhonda beschreiben und nutzen. Es gibt SEs die explizit keine Mali verlangen.
Weil ich diese Regel nicht mag und die Gruppe sich schon vor langem geeinigt hat, dass wir Regel A benutzen.
Genau so wie wir uns geeinigt haben, dass wir ohne Trefferzonen spielen.
Vasall hat geschrieben: 27.04.2020 16:44 Du verbietest diese narrativen Optionen und schaffst so eine Hausregel.
Ich akzeptiere deine Definition von Hausregel nicht. Deine Definition ist 100% nutzlos um irgendetwas objektives zu besprechen.
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Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 16:09 Das wiederum ist in WdM. explizit verboten. Eine Hohe Selbstbeherrschung (oder andere Talente) ist keine Möglichkeit schlechte Eigenschaften zu umgehen.
Ah, interessant. Danke. Das war mE in DSA3 wirklich genau anders herum definiert.

Kein Wunder, wenn man da auf keinen Nenner kommt! :)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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WdM, S. 167: "Für den Meister kann es enorm schwierig sein, zu entscheiden, wann und wie er Nachteile gezielt ‘auslöst’ und ob er einem Spieler die Möglichkeit gibt, etwas dagegen zu unternehmen. Denn prinzipiell ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass ein Nachteil nicht durch die Nutzung eines Talents oder einer Eigenschaft ungeschehen gemacht werden kann (“Alrik ist brünstig. Und wenn schon – würfel’ ich halt ‘ne Selbstbeherrschungs-Probe und gut is’!”)."

Laut WdM sind Selbstbeherrschungsproben etc. explizit erlaubt um etwas gegen SEs zu unternehmen. Der Meister sollte halt darauf achten, dass dadurch nicht die ganze SE negiert wird.
Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 16:45 Ich akzeptiere deine Definition von Hausregel nicht.
Mag sein, aber Deine Regeländerung ändert den Wert von und das Spiel mit SEs und verwandten Nachteilen eben massiv und gegen die RAW.
Das ist das was Hausregeln eben machen.

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Vasall hat geschrieben: 27.04.2020 17:00 Laut WdM sind Selbstbeherrschungsproben etc. explizit erlaubt um etwas gegen SEs zu unternehmen.
Meine Güte, ist echt schlimm mit dir. Wieder einmal: Die von dir zitierte Textstelle sagt nicht, was du behauptest was sie sagt.
Da steht: "Der Spieler hat die Möglichkeit etwas gegen seine SE zu unternehmen."
Da steht nicht: "Der Spieler hat die Möglichkeit mit Talenten etwas gegen seine SE zu unternehmen."

Wenn ein Spieler etwas gegen Dunkelangst unternehmen möchte, kann er sich eine Fackel/ Laterne anzünden. Nicht aber einfach eine SB-Probe werfen.
Vasall hat geschrieben: 27.04.2020 17:00 Mag sein, aber Deine Regeländerung ändert den Wert von und das Spiel mit SEs und verwandten Nachteilen eben massiv und gegen die RAW.
Das ist das was Hausregeln eben machen.
Wenn du so weiter machst, werde ich deine "Argumente" in Zukunft einfach übergehen.
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Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 16:09 Jemand mit Spinnenagst hat halt Angst vor allen Spinnen und nicht zufällig vor 50%.
OT:

Nein, das stimmt so nicht.

Ich habe Angst vor Spinnen, aber die löst erst ab einer Mindestgröße aus. Darunter ist es tatsächlich reproduzierbar und immer "Pfft, mir doch egal".

Raumangst ist definitiv mein höchster Wert, aber auch da gibt es eine Mindest-Enge, ab der das auslöst, dann aber tatsächlich immer einigermaßen gleich. Also immer recht schnell sehr stark.*

Am wenigsten vorhersagbar ist es bei Höhen. Ich bewege mich zB auf dem Dach eines Einfamilienhauses ziemlich sicher, in einem normalen Baum auch. Aber es gibt definitiv Höhen, da geht das nicht mehr und mir wird schwindelig. Wie stark und ab wann könnte ich dir aber, anders als bei den anderen beiden Ängsten, nicht vorher sagen.

*OOT: Und ich habe trotzdem schonmal anderthalb Tage für eine wissenschaftliche Studie (eines Studienkollegen) in einem MRT verbracht. Zwecks Vermessung meines Gehirns, (böse Zungen behaupten auch, der Suche danach). Weil ich bis dahin nicht wusste, dass ich Raumangst habe. Und zwar offenbar ziemlich heftige.
Und Gerätezeit für ein paar Tausend Euro im Wind gelandet wären, wenn ich nach 5 Minuten gesagt hätte, ich will/kann nicht mehr.
Also, soviel zur Selbstbeherrschung. :ijw:

(Merke an: Das war ganz allein meine Entscheidung, weil ich wusste, wie aufwendig das war, und wie schwierig es war, Probanden zu finden. )

(Freiwillig werde ich das allerdings ganz sicher nie wieder machen. Obwohl ich ja jetzt "weiß", dass ich das "kann". Das rangiert mit Sicherheit ziemlich weit vorn unter den unangenehmsten Erfahrungen meines bisherigen Lebens.)

Was die "Abzüge" angeht... in dem Dings musste ich ja nur herumliegen und bestimmte Aufgaben im Kopf lösen, das konnte ich noch. Aber ich schätze, ich hatte leidlich hohe Abzüge auf alles, was ich an dem Tag (und am Folgetag) außerhalb das Geräts sonst noch unternommen habe... :dance:
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 17:08 Da steht nicht: "Der Spieler hat die Möglichkeit mit Talenten etwas gegen seine SE zu unternehmen."
Wieso nicht? Im Angesicht der Stadtwache NICHT der Goldgier zu erliegen ist der Inbegriff der Selbstbeherrschung, wieso sollte man also da nicht auf Selbstbeherrschung erschwert um Goldgier würfeln? Das würde die Situation wunderbar abbilden. Im Gegenteil wäre es aus meiner Sicht Unfug, das der Dieb mit Goldgier 5 und Selbstbeherrschung 0 genauso leicht der Versuchung erliegt, wie der Dieb mit Goldgier 5 und Selbstbeherrschung 15.

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Rasputin hat geschrieben: 27.04.2020 17:08 Da steht: "Der Spieler hat die Möglichkeit etwas gegen seine SE zu unternehmen."
Da steht nicht: "Der Spieler hat die Möglichkeit mit Talenten etwas gegen seine SE zu unternehmen."
Doch, doch, genau was ich meine drückt die Textstelle aus, indem sie sagt dass der Meister Gegenmaßnahmen wohl dosiert einsetzen soll.
Als Gegenmaßnahmen werden dann Talente und Eigenschaften genannt - 'etwas' und 'denn' stellen hier den expliziten inhaltlichen Bezug der beiden Sätze her - und das Beispiel nimmt die typische Selbstbeherrschung. Die wird ja auch bei den Beschreibungen der SEs immer wieder als Gegenmaßnahme genannt.
Auch die Beschreibung des Talentes Selbstbeherrschung selbst, beschreibt nochmal explizit wie diese gegen SEs eingesetzt werden sollte:

WDS, S. 21: "Zum anderen ist die Selbstbeherrschung auch dann gefordert, wenn es gilt, Versuchungen zu widerstehen oder ein Lachen oder eine spöttische Bemerkung zu unterdrücken. In einigen der letztgenannten Situationen ist es jedoch angebracht, den Helden nicht auf seine Selbstbeherrschung, sondern auf seinen Jähzorn, seinen Stolz o.ä. zu prüfen – oder aber die Selbstbeherrschungs-Probe (in diesem Fall auf MU/MU/KL) um den genannten Wert zu erschweren."

Und dazu kommen ja immer noch die ganzen rollenspielerisch-narrativen Gegenmaßnahmen, die völlig frei zu gestalten sind, und die RAW die zweite maßgebliche Praxis im Umgang mit Nachteilen darstellen.

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Vasall hat geschrieben: 27.04.2020 17:45 In einigen der letztgenannten Situationen ist es jedoch angebracht, den Helden nicht auf seine Selbstbeherrschung, sondern auf seinen Jähzorn, seinen Stolz o.ä. zu prüfen
Möglichkeit 1
Vasall hat geschrieben: 27.04.2020 17:45 oder aber die Selbstbeherrschungs-Probe (in diesem Fall auf MU/MU/KL) um den genannten Wert zu erschweren."
Möglichkeit 2

Ich habe diese Stelle übrigens auch schon gekannt und bin zu folgendem Schluss gekommen:
Diese Stelle sagt nicht aus, dass man Jähzorn generell mit SB überschreiben kann.

Wenn aber eine Probe auf SB notwendig ist (wie sie für alle Spieler notwendig wäre, wie wenn sie z.B. provoziert werden) ist diese für den Jähzronigen SC zusätzlich um den Jähzorn erschwert.

Alle "normalen" Spieler werfen also SB +3. Der Spieler mit Jähzorn 10 wirft SB+13.
Bei Schreckgestallt werfen alle Spieler Mut +2. Der Spieler mit Aberglaube 10 wirft Mut +7.

Genau so wie jemand mit Arroganz/ Eitelkeit generell eine Erschwernis auf "Betören" Gegenproben hat.
Natürlich kann man alle Nachteile "Umgehen" indem man die Talente einfach hoch genug hat, dass der Malus keinen Einfluss mehr hat. Wenn man Schwimmen 21 und Meeresangst 1 hat, macht das wirklich keinen Unterschied mehr. Trotzdem hat man einen Malus von 1 auf Schwimmen im Meer.

Das alles widerlegt meine Auslegung also nicht, sondern entspricht ihr.
Jemand mit Jähzorn hat immer einen Malus auf SB-Proben wenn es darum geht Spott zu widerstehen.
Vasall hat geschrieben: 27.04.2020 17:45 Doch, doch, genau was ich meine drückt die Textstelle aus, indem sie sagt dass der Meister Gegenmaßnahmen wohl dosiert einsetzen soll.
Also steht da "Meisterentscheid" und nicht "Talente sind generell erlaubt".
:dance: :dance: :dance: Nach deiner Definition wäre das sogar eine Hausregel :dance: :dance: :dance:
Zuletzt geändert von Rasputin am 27.04.2020 18:08, insgesamt 2-mal geändert.
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