Rasputin hat geschrieben: ↑03.04.2019 07:37
Kor ist der Gott der Schlachten und des Sieges. Bei einer Schlacht geht es um den Sieg. Kor ist also Sieg².
Rondra ist die Göttin des Kampfes und des Duells. Solange das Duell ehrenvoll war, ist es egal wer gewinnt.
Aber genau das ist es doch. Letztendlich geht es auch Kor nur darum dass die Schlacht hart genug war, dass sich seine Leute nicht davon geschont haben, und das bei alle Seiten Blut geflossen ist. Wer gewinnt ist letztendlich auch Kor egal - und selbst seinen Anhängern, denn die sind ja oft Söldner.
Das ist so nicht richtig. Man kann sich nicht einen Aspekt eines Gottes raus suchen und ihn so überzeichnen, dass er die anderen Aspekte ans Absurdum führt. Kor ist der Gott des Sieges und wer nicht siegreich ist, ist Kor nicht gefällig. Jemand der grundlos und nur aus Blutdurst stirbt, ist Xarfai-Paktierer und nicht Kor-Anhänger.
Man kann sich nicht nur einen Aspekt heraus suchen? So wie "Sieg" etwa? Schauen wir uns doch mal an was die Wiki zu Kors Aspekten zu sagen hat, zusammen getragen aus mehreren Regelwerken (WdG, MyGö, DDZ-Box...):
Beute, Blut, Chimären, Eroberung, Furchtlosigkeit, Gefühlskälte, Gemetzel, Gnadenlosigkeit, Herausforderung, Kampflust, Kampfmagie, Kampfrausch, körperliche Stärke, Krieg, Sieg, Sold, Standhaftigkeit, Vertragstreue, Widerstandsfähigkeit, Worttreue, Wut/Zorn, Zerstörung
Das ist mehr als nur ein einzelner Aspekt! Das ist ein Topos der sich quer durch Kors Aspekte und Natur zieht.
Kor
ist einer der Götter die der dämonischen Seite recht nahe stehen, zusammen mit (aber nicht ganz so schlimm wie) Levthan oder Arcansin. Bei der Erklärung des Unterschieds Arcansin/Blakharaz wurden sogar explizit Kor und Belhalhar als äquivalentes Beispiel genommen.
Du scheinst Kor als einen Kriegsgott aufzufassen, wo man schön befreit ist von Rondras Ehrengeboten. Also, Rondra minus Ehrengebote und schön pragmatisch zum Sieg. Aber genau das meinte ich: So etwas gibt es bei DSA nicht. Es gibt keinen Kriegsgott der, für Krieger bequem, einfach nur auf Sieg aus ist. Alle Kriegsgötter fordern etwas von ihren Anhängern, eine bestimmte Form der Einstellung und des Verhaltens. Für "einfach nur Sieg" ist Belhalhar zuständig.
Und genau da setzt dann der Unterschied zwischen Kor und Belhalhar an: Kor fordert dass sowohl das Blut der Schwächeren wie auch das eigene Blut vergossen wird. Das ist also ein Anspruch an den Geweihten. An Belhalhar wendet man sich, wenn man einfach nur den Sieg will und nur den Gegner bluten lassen will... Belhalhar ist der ultimative Kampfpragmatist.
Die Vorstellung die du im Kopf hast scheint eher in Richtung Shinxir zu gehen, aber selbst der hat Anforderungen wie ein idealtypischer Kämpfer auszusehen hat: Nur ein gesichtsloser Teil einer disziplinierten großen Masse, ein Rädchen der Maschine welche die Legion ist. Da kriegt man dann aber auch Strategie und Taktikieren und Pragmatismus!
Aber Kor,
Kor will Blut.
Das ist es, was die Kriegsgötter unterscheidet - jede mit ihrer eigenen Vision des Kampfes:
Rondra: Kämpfe ehrenvoll und schütze die Schutzlosen!
Kor, Brazoragh: Sei hart zu dir selbst und überlebe die härtesten Anforderungen!
Shinxir: Sei diszipliniert und ordne dich der Masse unter!
Phex (ja. Ist ein Kampfgott.): Kämpfe heimlich und mit Stil!
Zerzal: Beende, wessen Zeit gekommen ist!
...Belhalhar: Scheißegal. Machn Pakt mit mir und ich werde dir den Sieg geben, ohne weitere Anforderungen.
Wo steht das so?
Hm, ich kanns in der Formulierung nicht mehr finden. Waren das noch die DSA4-Werke? Eh. In WdG steht: "Keine [Kirchlichen Persönlichkeiten] von bleibenden Einfluss, da der Gevatter des Todes die Geweihtenschaft gerne zu sich holt" und "[Des Kor-Geweihten] Einsatz ist das Leben, sein Gewinn der Sieg. Diesseitiges bedeutet ihm wenig, er lebt für den Kampf und ihn ihm. Auch Hoffnungen hegt er nicht, und sein Denken ist stets auf den Augenblick ausgerichtet." (S. 55) Überleben ist also keine Priorität, und die Geweihtenausfallrate hoch genug, dass es keine Geweihten von "bleibenden Einfluss" gibt.
Rückzug ist ein Zeichen von Taktischem Verständnis.
Aber Kor ist kein Gott des Taktischen Verständnis! Das meinte ich damit dass du ein falsches Kor-Bild hast. Fürs Taktieren und Strategie sind andere Götter da. Sicher, Kor hat kein Problem damit von wegen Ehre und so. Aber eigentlich hat er nur Verachtung für die Taktik-Nerds und will nur drauf hauen. Wie gesagt: Kor ist nicht einfach Kampfgott ohne Rondras Ehrengebote. Ist nicht der Gott der Kampfpragmatik.
Das hat nichts mit Rondra zu tun. Im Gegenteil.
Das ist idealtypisch Rondra: Der Ehrenkodex im Kampf. Sich selbst im Kampf beschränken. Einen gewissen Nachteil im Kampf hinnehmen, der Ehre willen. Und das können ganz unterschiedliche Dinge sein. Das amazonische Ideal der Kampfästhetik ist dabei ebenso Rondra-gefällig wie die ritterlichen Ideale der Ehre. Letztendlich geht es darum, dass man nicht alles nur für den Sieg tut.
Und von wegen die Bauern niedermähen - es ist
Kors Gebot dass die Starken die Schwachen knechten sollen, und es gibt einige Kor-Anhänger die das Feld des Massakers von Mühlingen zu einem Wallfahrort gemacht haben.
Das ist Kor.