Levthan, seine Geschichte und sein Kult

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Laske Hjalkason
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Levthan, seine Geschichte und sein Kult

Ungelesener Beitrag von Laske Hjalkason »

RvB hat geschrieben: 11.08.2022 12:25
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 11.08.2022 12:03 Rahja setzt Harmonie vor Rausch - Levthan setzt den Rausch vor die Harmonie. ?
Ich würde sogar sagen: Levthan misst Harmonie keinerlei Wert bei.
Bei dieser Differenzierung ist mir eine Parallele aufgefallen die ich teilen möchte. Vielleicht hilft es das Wesen von Levthan und Saturia zu beleuchten. Als grundlegende Prinzipien der Geschlechter bei der Schöpfung.

Levthan steht im Gegensatz zu Rahja für Fruchtbarkeit und Beide stehen für Sex. Vielleicht kann man einen Übergang skizzieren bei Sinnlichkeit und Orgasmus einerseits und Orgasmus und Befruchtung andererseits. Das ist die Grenze in der die Götter sich die Hand reichen wie sie es im Zwölfgötterkreis tun.
Die Befruchtung aus Sicht beider Geschlechter ist ein Schöpfungsakt für den beide Seiten vonnöten sind. Schöpfung ist mMn zutiefst egoistisch, nämlich und v.a. aus Sicht des entstehenden Wesens. Dieses neue Wesen setzt das Leben der Mutter aufs Spiel um geboren zu werden. Dieses neue Wesen stellt eine große Herausforderung und Belastungen für die Schöpfer dar. Bei vielen Tieren markiert die Eiablage sogar das Lebensende der Erzeuger.
Und hier gibt es jetzt einen wichtigen Unterschied zwischen Frauen und Männern auf den ich hinaus will. Der Mann ist befriedigt und schläft ggf ein. Die Frau hingegen ist grundlegend verändert denn sie ist schwanger. Aus 1 wurden 2. Aus
Tsatuaria wurde Saturia und Tsa. Tsa steht für das Neugeborene und Saturia für die Mutter (?)
Ich finde diese Parallele zwischen Biologie und Göttergeschichte durchaus erwähnenswert. Vielleicht ist dies sogar der eigentliche Zwist zwischen Levthan und Saturia. Er geht seines Weges und verspritzt weiter seinen Samen und sie bleibt zurück und muss mit den Konsequenzen leben. Und natürlich will sie ihre Tochter vor Levthan schützen, allein schon weil Schöpfung immer auch eine Gefahr für die Erzeuger darstellt. Wenn es sie nicht umbringt so verändert es sie grundlegend.
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Grumbrak
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Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

Timonidas hat geschrieben: 11.08.2022 16:39 ur folgendes lässt sich sicher sagen. Tsa und Saturia waren einst eine Entität, durch die Wirkung Levthans wurde diese in zwei gespalten. Alles andere ist Deutung, Erzählung, Interpretation usw. Die Menschen in Aventurien KÖNNEN die wahren Hintergründe nicht kennen, sie können sich also auch nur auf Mythen und Sagen stützen und die können wie wir aus der Historie wissen sehr unterschiedlich sein.
Je länger ich über meinen Post mit der Alternativen Geschichte über Levthan nachdenke, desto wahrscheinlicher erscheint sie mir. Obwohl und das möchte ich als disclaimer hier nochmal anmerken: Es frei von mir (Grumbrak) erfunden ist.

Was ich bisher noch nicht bedacht habe:

Musste nicht der Namenlose das GEhemnis um das Sirkayan trinken nicht irgendwo stehlen, oder war es die Shatzmanjat, die es dem Namenlosen gestohlen hat? Auf jeden Fall muss auch das in die Zeit des "Vorfalls" passen.

Und wenn Levthans "männliche Kraft" eine Übertragung von Leben/Sirkayan in Astralkraft umwandlen könnt, dann würde das auch erklären, warum Hexen heute noch die Zauber "Satuaras Herrlichkeit" und "Levthans Feuer" nutzen. Ersters um ein Opfer anzulocken, zweiteres um sich deren Kraft anzueignen.

Zumindest würde eine Aneignung von Kraft/ Wissen die "unhinterfragte" Teilnahme Hesindes erklären.

Götter sind anders als Menschen, die Frage ist immer: Wer beraubt wen? Wenigstens haben die Hexen die Möglichkeit zumindest selbstlos auch ihre Regeneration zu verschenken.

Zweite Zaubererweiterung:
"#Regeneration schenken oder stehlen (FW 12, 4 AP):
Die Hexe und ihr Ziel können während der Wirkungsdauer miteinander schlafen und dies als die nächste Regenerationsphase nutzen (dadurch kann man pro Tag aber keine drei Regenerationsphasen bekommen). Die Hexe kann dabei ihre LeP- und AsP-Regeneration dem Ziel schenken, oder diese dem Ziel rauben und sich selbst gutschreiben. Die so erhaltenen Punkte können das Maximum der LeP oder AsP der Person nicht übersteigen."

Fazit: Hexen (vor allem Weiblich) können heute noch die Leidenschaft ihres Partners nutzen, um sich zu stärken...

ziemlich altes DSA Buch, woLevthan / Hexen vorkommen: "Die Suche" : Hier bekommt eine Hexe sehr viel AsP von Levthan (muss aber die Zusammenkunft mit ihm "überleben")...

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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Laske Hjalkason hat geschrieben: 12.08.2022 09:18Und hier gibt es jetzt einen wichtigen Unterschied zwischen Frauen und Männern auf den ich hinaus will. Der Mann ist befriedigt und schläft ggf ein. Die Frau hingegen ist grundlegend verändert denn sie ist schwanger. Aus 1 wurden 2. Aus
Tsatuaria wurde Saturia und Tsa. Tsa steht für das Neugeborene und Saturia für die Mutter (?)
Ich denke das ist eine sehr stimmige Interpretation der Levthan/Satuaria/Tsa Geschichte. Die würde auch perfekt zu einem Kult passen in dem Levthan in erster Linie als Fruchtbarkeitsgott verehrt wird.

Ich finde ehrlich gesagt generell die Dichotomie Levthan (Männlichkeit, Phallus, Macht) - Satuaria (Weiblichkeit, Leben, Geburt) viel spannender und interessanter also die Dichotomie Levthan (wilde hemmungslose Lust) - Rahja (zärtliche sinnliche Lust). Im erste Fall sehe ich da sehr viel Potential was man daraus machen könnte um die beiden Fraktionen gegeneinander oder zueinenander zu bewegen. Bei letzterem sehe ich das Problem, dass die Abgrenzung teilweise schwer ist, und Levthananhänger nur als "Edgelords" eine Existenzberechtigung haben.

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Frostgeneral
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Ungelesener Beitrag von Frostgeneral »

Geschichtsstunde außerhalb Aventuriens.
Mein Promovierter Lateinlehrer sagte mir eins, dass Venus nicht so sehr die Liebesgöttin war.
Venus war Sex. Einvernehmlich aber Sex pur. Hast du einen Orgasmus, dann folgt der nächste und nächste und wieder nächste.
Daher war sie damals garnicht mal so sehr beliebt.
Die meisten haben wohl den Geschichtsschreibern nach Amor angebetet und geopfert, weil dieser für echte Liebe stand und nicht so sehr für Sex.

Jegliche Parallelen in der aventurischen Geschichte obliegen eurer Verknüpfung.
Ich werde diese Verknüpfung nicht für euch ziehen :lol:

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Frostgeneral hat geschrieben: 12.08.2022 12:08 Jegliche Parallelen in der aventurischen Geschichte obliegen eurer Verknüpfung.
Verknüpfungen sind dann in diesem Fall kanonisch nur mit Levthan möglich, Rahja ist sehr eindeutig auch als Göttin der romantischen Liebe und der Liebenden gesetzt (obwohl man als Rahjagläubige natürlich Sex und Liebe trennen kann, man ist ja nicht bei Travia). Liebe ist in WdG bei Rahja sogar der erste Aspekt, der überhaupt genannt wird und es heißt bspw.: "Besondere Fürsorge der Kirche gilt den Liebenden, und schon manches Mal setzten sich Rahjani über konventionelle Sitten hinweg, um Liebenden zu helfen, die nach Ermessen der Weltlichen nicht zueinander kommen durften". Der aranische Orden der Rose hat sich gar das kulturelle Repertoire des Weidener Minnesangs angeeignet, um seine Angebeteten auf möglichst ritterliche Art zu betören.

Bei Levthan finden wir nichts dergleichen, da gibt es nur Bummbumm, Suff und Ziegen hüten. Ich erwarte allerdings jetzt nicht, dass Levthan in einer Jakobsmuschel rumgondelt wie die Venus. Obwohl ...
Grumbrak hat geschrieben: 12.08.2022 10:28 Fazit: Hexen (vor allem Weiblich) können heute noch die Leidenschaft ihres Partners nutzen, um sich zu stärken...
Die Tsatuaria-Anhängerinnen kennen bis heute eine Möglichkeit, von Sexpartnern an sie gespendete Lebenskraft an Sumu weiterzugeben und einen kleinen Teil davon selbst zu nutzen. Funktioniert mit bis zu 6 Partnern auf einmal, bei Fortgeschrittenen auch mit Partnerinnen. Wie man vielleicht bereits erahnen kann, ist die Quelle dafür WdV.

Wie früher schon angedeutet, ich fände eine Umdeutung des Mythos von Levthan und Satuaria nicht unpassend. Die Glaubenswelt der Hexen ist ja im Vergleich zu anderen Religionen eh kaum ausgestaltet, da könnte man noch sehr viel rausholen. Mein persönlicher Headcanon unterscheidet ausgehend von den wenigen kanonischen Texten, die wir haben, zwischen ursprünglichem Tsatuaria-Kult, Satuaria-Monismus, Satuaria-Levthan-Dualismus und einem satuarischen Polytheismus, der Satuaria als Oberste oder Erste unter Gleichen in einem synkretistischen Pantheon mit weiteren Göttinen anbetet (normalerweise die hierfür bereits an verschiedenen Stellen gesetzten Tsa, Rahja, Hesinde, Peraine und Mada, im Normalfall auch noch eine weitere Göttin, um die für Hexen so wichtige 7 vollzukriegen). Dazu kommen dann noch die dämonenanbetenden Zirkel und in bestimmten Wildnis-Regionen Mischformen bspw. mit dem Kamaluq-Glauben. Das würde die bestehenden Andeutungen zu verschiedenen Strömungen sinnvoll ausarbeiten, ohne Widersprüche mit existenten Setzungen zu erzeugen.

Nichts davon würde erfordern, an der Vergewaltigungs-Mythologie festzuhalten. Gleichzeitig würde es jeder Hexenspielerin die Option freihalten, Levthan für ihre Heldin komplett zu ignorieren.

Palodios
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Ungelesener Beitrag von Palodios »

Und sie haben ein Levthan Vademecum bestätigt!

Ich bin echt gespannt was da so alles drin steht und welche neuen Setzungen es geben wird. Habe in meiner Gruppe beim Jahr des Feuers und einer weiteren selbstgeschriebenen Kampagne einen Levthangeweihten gespielt und freue mich endlich neue Spielanstöße zu bekommen. Zudem ist das Cover Pink (oder Beere, die Abbildung sieht mehr nach Beere aus)! Persönlich hoffe ich das die Vergewaltigungsthematik im Bezug auf Levthan neu gesetzt wird. Es passt meiner Meinung nicht zu einem Gott, welcher auch Karma an Geweihte spendet und als Gott sich eigentlich um den Erhalt der Schöpfung und Ordnung sorgen müsste.

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RvB
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Ungelesener Beitrag von RvB »

Palodios hat geschrieben: 20.08.2022 00:18 Und sie haben ein Levthan Vademecum bestätigt!
Oh? Wo denn?
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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

RvB hat geschrieben: 20.08.2022 09:28 Oh? Wo denn?
Im Redax Insight am Dienstag auf Twitch.

https://www.twitch.tv/videos/1563614698

Carus
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Ungelesener Beitrag von Carus »

In diesem Blogbeitrag gibt es eine Vorschau auf das kommende Levthan-Vademecum.
Ich finde es klingt nach einer interessanten Vertiefung in Gott und Kult und einer besseren Einordnung der Mythen, ohne aber Levthan das moralisch ambivalente zu nehmen. Habe das Gefühl, das hier auch Diskussionen aus der Community Eingang gefunden haben und bin gespannt auf das Büchlein.

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RvB
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Ungelesener Beitrag von RvB »

Ja, das klingt ganz vielversprechend, finde ich.
Im Werkstattbericht schreiben sie:
Wir sahen uns auch Diskussionen in den sozialen Medien und auf anderen Diskussionsplattformen im Netz an, um einen Eindruck zu gewinnen, wie Levthan von Fans bewertet wurde.
Ob wir hier damit gemeint sind? 😄 Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf das Ergebnis.
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Grumbrak
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Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

RvB hat geschrieben: 08.12.2022 13:10 Ob wir hier damit gemeint sind? 😄 Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf das Ergebnis.
Möglich, das sollte dann aber deutlich im Vademecum sichtbar sein. Wir werden also sehen, was sie gelesen haben, naja zumindest was sie umgesetzt haben.

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Zakkarus
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Ungelesener Beitrag von Zakkarus »

Levthan beruht ja auf den Gott Pan und seinem römischen Gegenstück. Aventurisch-Mythologisch ergänzt das er sich mal zu weit an die Niederhöllen begeben hat, und Rahja in rettete - ähnliches wird zu Kor erzählt. Damit erklärt der aventurische Mythos warum diese beiden Halbgötter so düster sind.

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 18120 gelöscht »

Das ist nur die halbe Wahrheit. Der Widderköpfige ist genauso nach dem altägyptischen Fruchtbarkeits- und Zeugungsgott Chum geformt.

Als durch den Hass getötteter (in die Niederhölle getriebener) und durch die körperliche Liebe wieder hervorgebrachten Lebensgott nimmt er aber die Position von Dionysos und Persephone ein.

Die altägyptische Abstammung teilt er mit vielen anderen aventurisches Göttern. Etwa Amun-Praios der falkenköpfige Sonnengott und Obergott, Sekmeth-Rondra die löwenköpfige Göttin des Kampfes oder Osiris-Boron den Totenrichter.

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Zakkarus
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Ungelesener Beitrag von Zakkarus »

Und die Dionysos-Feiern oder Kulte gerieten schon mal so solchen Ausschweifungen das der Kult schon mal verboten wurde - ganz Levthan.
Sowie überschneiden sich die Mittelmeerkulte sehr; und bei den Zwölf wurde ganze Panthone geplündert.

Und so wird aus Pan oder Levthan der mit Hexen buhlende Teufel.

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Haketau hat geschrieben: 09.12.2022 16:28 Als durch den Hass getötteter (in die Niederhölle getriebener) und durch die körperliche Liebe wieder hervorgebrachten Lebensgott nimmt er aber die Position von Dionysos und Persephone ein.
Getötet ? Ich dachte, die Legende ist, dass er aus Rache in einen Widder verwandelt wurde und seitdem (außer in bestimmten Nächten, wo er Mannwidder ist) ständig als recht normales Tier auf irgendwelchen Wiesen grast.

Die "Rettung aus den Niederhollen" ist doch eine völlig separate Legende, die nichts mit seiner Bestrafung zu tun hat.

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 18120 gelöscht »

Satinavian hat geschrieben: 13.12.2022 15:57 Die "Rettung aus den Niederhollen" ist doch eine völlig separate Legende, die nichts mit seiner Bestrafung zu tun hat.
Nö, die gehörnte (!) Widdergestalt wird ausdrücklich duch die Niederhölle begründet.

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RvB
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Ungelesener Beitrag von RvB »

Haketau hat geschrieben: 13.12.2022 16:20 Nö, die gehörnte (!) Widdergestalt wird ausdrücklich duch die Niederhölle begründet.
Niederhöllen? Wieso das denn?
Satuaria hat ihn mit der Widdergestalt verflucht, nachdem er sie gefesselt und sich ihr aufgezwungen hat:
"Satuaria aber rächte sich an dem Frevler, indem sie ihn für alle Zeiten in einen großen Widder verwandelte. So steht Levthan Tag um Tag auf einer trockenen Wiese, dürres Stroh und scharfe Kräuter wiederkäuend. Einzig in den Efferd-Nächten vermag Levthan die Fessel seines Fluches zu lockern. Dann nimmt er die Gestalt des gehörnten, brünstigen Mannwidders an und macht Jagd auf schöne Maiden, vor allem aber auf die Hexen der nördlichen Wälder."
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Levthan, seine Geschichte und sein Kult

Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Das ist zumindest die satuarische Erzählung.*
Ohne jetzt groß nach zu lesen, meine ich aber auch das im Ramen des Rahja-Kultes es eine Storry gibt, nachdem Rahja Levtan aus den Niederhöllen zurück geholt hat. Und dabei wohl alle 7 Schleier hat ablegen müssen.
Irgendwie sowas ist mir jedenfalls in Erinnerung geblieben.

Aber möglich, das diese Story auch rausgeretcont wurde.*

Edit:
*Wobei mir grade einfällt, das die Erzählung aus dem Rahja-Kult spätestens mit der HA eh makulatur ist. Bleibt die Frage, ob sie IG weiterhin erzählt wird. Was aber recht wahrscheinlich ist.
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Ungelesener Beitrag von Alrik Schwarzleser »

Wird sein Sturz in die Niederhöllen nicht im 12G-Mythos als Folge seines Frevels an Satuaria verstanden? MWn wird seine Entstellung auch dort dem Fluch Satuarias zugeschrieben (vor allem vonseiten der Praioten, die Kombination aus Rachsucht, Flüchen und Selbstjustiz hat die Praioskirche ja häufig gegen Hexen benutzt), seine Verführung durch BLL und sein Sturz beruhenallerdings darauf, dass er sich durch sein Handeln als für empfänglich für ihre Einflüsterungen erwiesen hat. Kann aber auch sein, dass ich da die Reihenfolge Vergewaltigung => Sturz in die Niederhöllen durcheinanderbringe.
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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Alrik Schwarzleser hat geschrieben: 14.12.2022 17:21 Wird sein Sturz in die Niederhöllen nicht im 12G-Mythos als Folge seines Frevels an Satuaria verstanden?
Die Entstellung wird in der Tat Satuarias Fluch zugeschrieben und an die Vergewaltigung geknüpft.

Der Aufenthalt in den Niederhöllen und die Rettung durch Rahja ist jedoch eine separate Erzählung und weder mit der Widderköpfigkeit noch der Strafe irgendetwas zu tun. Auch ist mir keine Erzählung bekannt, nach der er dort gelandet ist, weil er gestorben ist, sondern weil er verführt wurde.

Die Reihenfolge der Events ist auch nicht wirklich klar. Da er aber angeblich nach der Verfluchung praktisch die ganze Zeit ein Widder ist, wird das wohl vorher passiert sein.

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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Die Sache mit den7 Schleiern scheint babylonischen Ursprungs zu sein: Innana's Gang in die Unterwelt. Göttin steigt in die Unterwelt und muss 7 Pfänder abgeben und trifft sich dann mit ihrer dunklen Schwester. Rahja und Belkelel demnach evtl. Geschwister? Oder zwei Seiten des gleichen Gottes?
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ChaoGirDja
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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Mikal Isleifson hat geschrieben: 16.12.2022 19:53Rahja und Belkelel demnach evtl. Geschwister? Oder zwei Seiten des gleichen Gottes?
Nunja... Wenn man es so sieht, ist "jedes" Gott/Erzdämon-Gespann "zwei Seiten des selben Gottes".
Soweit würde ich hier dann wohl doch nicht gehen wollen ^^;
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Ungelesener Beitrag von Benutzer 18120 gelöscht »

Mikal Isleifson hat geschrieben: 16.12.2022 19:53 Die Sache mit den7 Schleiern scheint babylonischen Ursprungs zu sein: Innana's Gang in die Unterwelt. Göttin steigt in die Unterwelt und muss 7 Pfänder abgeben und trifft sich dann mit ihrer dunklen Schwester. Rahja und Belkelel demnach evtl. Geschwister? Oder zwei Seiten des gleichen Gottes?
So liest sich das etwas zu freundlich. Immerhin ist das kein harmloser Kaffeeplausch unter Schwestern. Es ist Teil eines ganz großen Plans der mächtigen Himmelsgöttin Inanna. Die Unterweltgöttin Ereškigal möchte sie auch ganrnicht empfangen. Inanna muss damit drohen, die Tore der Unterwelt einzureißen, wenn ihr kein Einlass gewährt wird. Einmal bis in die Unterwelt vorgedrungen, wird sie von Ereškigal getötet und wie ein Stück Fleisch an einem Haken aufgehongen. Erst nach der Intervention des Obergott Enlil wir Inanna wieder hergestellt und darf an die Oberfläche zurück.

Warum macht Inanna das? Es gibt unterschiedliche Deutungen. Eine (A. Zgoll: https://youtu.be/H_CauQCwnbQ) geht davon aus, das Inanna durch diesen Akt die religiösen Rituale aus der Unterwelt auf die Erde gebracht hat. Zumindest spricht für die Deutung die Zgoll hier vorschlägt der Standpunkt des Schreibers. Keine Tempelschreiberin wird wird einen Text verfassen, der zusammengefasst lautet: Unsere Göttin hat Mist gebaut und so richtig versagt.

------------------------------
Zu Levthan selber werde ich mich nicht äußern.

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Ungelesener Beitrag von Carus »

ChaoGirDja hat geschrieben: 14.12.2022 08:56 Ohne jetzt groß nach zu lesen, meine ich aber auch das im Ramen des Rahja-Kultes es eine Storry gibt, nachdem Rahja Levtan aus den Niederhöllen zurück geholt hat. Und dabei wohl alle 7 Schleier hat ablegen müssen.
Irgendwie sowas ist mir jedenfalls in Erinnerung geblieben.
Aber möglich, das diese Story auch rausgeretcont wurde.*
Die Geschichte wird im Rahja-Vademecum erzählt. Wie bereits geschrieben wurde aber ohne Zusammenhang zur Legende um Tsatuaria und mit dem Hinweis, dass der Wahrheitsgehalt nicht geklärt ist.
ChaoGirDja hat geschrieben: 14.12.2022 08:56 Edit:
*Wobei mir grade einfällt, das die Erzählung aus dem Rahja-Kult spätestens mit der HA eh makulatur ist. Bleibt die Frage, ob sie IG weiterhin erzählt wird. Was aber recht wahrscheinlich ist.
Wieso denn Makulatur?

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ChaoGirDja
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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Carus hat geschrieben: 19.12.2022 14:50
ChaoGirDja hat geschrieben: 14.12.2022 08:56Edit:
*Wobei mir grade einfällt, das die Erzählung aus dem Rahja-Kult spätestens mit der HA eh makulatur ist. Bleibt die Frage, ob sie IG weiterhin erzählt wird. Was aber recht wahrscheinlich ist.
Wieso denn Makulatur?
Weil die HA, jedenfalls meiner Meinung nach, keinen Raum für einen "Weg zurück" lässt.
Eine Seele die in die Niederhöllen abrutscht, wird von ihr Korrumpiert und einen Weg zurück gibt es nicht.


Edit:
Dazu kommt... wäre es Möglich... Insbesondere auch mittels Gewalt... Dann hätten die Götter der vergangenen Tage deutlich bessere Ziele gehabt (Ogeron allen voran... hätten viel "Chaos" erspart, wenn der garnicht erst zum Dämonensultan geworden wäre), als diese Möglichkeit irgendeiner "neumodernen kleinen Göttin" zu überlassen, die damit einen ziemlich unwichtigen Gott zurück holt...
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
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Ungelesener Beitrag von Necaris »

Das Levthanvademecum ist jetzt schon ein paar Tage draußen und da wollte ich hier mal nachfragen, wie eure Eindrücke dazu so aussehen.
Bei der Diskussion in diesem Thread diesbezüglich waren ja wirklich alle möglichen Spekulationen/Befürchtungen vorhanden.
Haben sich diese eurer Meinung nach bewahrheitet?

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Necaris hat geschrieben: 05.07.2023 19:32 Das Levthanvademecum ist jetzt schon ein paar Tage draußen und da wollte ich hier mal nachfragen, wie eure Eindrücke dazu so aussehen.
Bei der Diskussion in diesem Thread diesbezüglich waren ja wirklich alle möglichen Spekulationen/Befürchtungen vorhanden.
Haben sich diese eurer Meinung nach bewahrheitet?
Der entsprechende Bewertungs-Thread des Vademecums steht aktuell bei sieben bis acht 4/5-Sterne-Bewertungen und vier 1-Stern-Bewertungen. (Wobei auffälligerweise sehr viele Produkte des Rahja-CF eine identische Zahl an 1-Stern-Bewertungen haben, es ist nicht völlig auszuschließen, dass da eventuell Personen einfach ihren Frust am CF ausdrücken wollen).

Levthan-Vademecum

Leider hat bislang niemand seine Meinung begründet. Prinzipiell sind ja Wort-Rezensionen immer deutlich hilfreicher, als reine Abstimmungen. Sollte sich hier also eine Diskussion ergeben, fände ich es im Sinne des Wissensmanagement und der Übersicht gut, wenn davon auch irgendwas im Bewertungs-Thread landen würde. :ijw:

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Grumbrak
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Aryador hat geschrieben: 05.07.2023 20:31 Leider hat bislang niemand seine Meinung begründet. Prinzipiell sind ja Wort-Rezensionen immer deutlich hilfreicher, als reine Abstimmungen.
Naja Stand 06.07. 8Uhr sind es 12 Stimmen... das ist sehr wenig für eine "richtige" Statistik... Ich werde es irgendwann auch kaufen und dann lesen (Buchreihe ist aber shcon lang). Vielleicht in 1 Jahr dann etwas ausführlicher schreiben was ich dazu denke.....

Carus
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RvB hat geschrieben: 08.12.2022 13:10 Ja, das klingt ganz vielversprechend, finde ich.
Im Werkstattbericht schreiben sie:
Wir sahen uns auch Diskussionen in den sozialen Medien und auf anderen Diskussionsplattformen im Netz an, um einen Eindruck zu gewinnen, wie Levthan von Fans bewertet wurde.
Ob wir hier damit gemeint sind? 😄 Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf das Ergebnis.
Nach dem Lesen des Vademecums bin ich fast sicher, das wir hier gemeint sind. :wink:
Ist ein gelungenes Büchlein geworden, Rezension habe ich im entsprechenden Thread gelassen.

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RvB
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Levthan, seine Geschichte und sein Kult

Ungelesener Beitrag von RvB »

Ich empfinde das Levthan-Vademecum als ziemlich gut gelungen. Es war als überarbeitete Darstellung des Gottes und Kultes dringend nötig und hat seine wichtigste Aufgabe gut erfüllt: Levthan von einer höchst problematischen "Altlast" des DSA-Kanons zu einer differenzierten, bereichernden Gottheit zu transformieren. Der Kult beinhaltet weiterhin alle derben, eigennützigen, wollüstigen Aspekte, die man erwarten würde und die auch einfach dazugehören. Aber es gibt eben neben den triebgesteuerten, saufenden (und f....) Hedonisten eben noch die zusätzliche Ebene der Priester, die sich aktiv damit beschäftigen, was sie für ihren Gott tun können und welche Rolle dieser Gott im Gefüge der Welt spielt. Das schenkt neue Facetten, die einen Levthan-Geweihten sogar für eine Heldengruppe spielbar machen, wenn man das möchte.

Diese Transformation in der Levthan-Darstellung ist glücklicherweise nicht nur ein reiner OT-Sinneswandel, der über die Zeit hinweg in der Redaktion stattgefunden haben mag, sondern ist auch plausibel spielweltlich verankert. Das finde ich besonders gut, damit es nicht einfach nur ein glattbügelnder Retcon der bisherigen Setzung ist, der in Aventurien aus dem Nichts kommt. Die Lösung hierfür ist: Levthan spendet plötzlich Karma (die Geweihten streben danach, herauszufinden, warum - bzw warum vorher nicht) und hat nun mehrere echte Priester in der Welt, die jeder ein Stück Einblick in sein Wesen gewonnen haben. Die Gottheit selbst wird also aktiv und zeigt mehr von sich als vorher. Durch geweihte Priester, die es vorher nicht gab, werden jetzt auch mehr Aspekte von Levthan erkundet, gelehrt und gelebt. Auch aventurisch wird er also differenzierter wahrgenommen als vorher.

Das Vademecum hatte natürlich die heikle Frage des Übergriffs auf Satuaria zu lösen. Dabei ist das Dilemma, dass man Dinge nicht einfach (retcon-mäßig) rausstreichen und damit die Gottesgeschichte komplett umschreiben möchte, aber dass an dieser Stelle einfach Veränderung her musste. Die Lösung ist auch ganz gut, finde ich. Weil das (auch hier im Thread) mein Hauptkritikpunkt am bisherigen Levthan war, gehe ich darauf ein bisschen genauer ein:

Ein kleiner aber entscheidender Lore-Punkt wurde tatsächlich verändert:
Die Fessel, mit der Levthan Satuaria gebunden hat, stammte ja von Hesinde. Das ist auch weiterhin so, allerdings war ihr Zweck ursprünglich ein anderer: Levthan hat sich in seinem Übermut vorgenommen, mit dieser Fessel (nicht Satuaria sondern) Belkelel zu unterwerfen. Damit hat er sich zu viel vorgenommen, ist gescheitert und wurde somit in den Niederhöllen von ihr gefangen gehalten, bis Rahja ihn gerettet hat. Hesinde hat ihm also kein Vergew***-Werkzeug geschenkt, sondern es sollte ein Beitrag zum Bekämpfen der Niederhöllen sein. Das macht die Geschichte schonmal plausibler, finde ich.

Die Geschichte über die problematische Interaktion mit Satuaria, die zu Levthans Verfluchung führte, ist nun in drei verschiedenen Ingame-Texten abgedruckt, von denen einer der bisher bekannte ist. (Satuaria spottete seiner, verweigerte sich ihm - und er nahm seine Levthansfessel "und nahm sich die junge Unsterbliche mit Gewalt. Satuaria, von Liebe und Hass zugleich durchdrungen, verfluchte Levthan, auf dass seine Gestalt ebenso hässlich ward wie sein Inneres." - S. 17)
Anschließend findet durch den IT-Autor des Vademecums eine ausführliche Einordnung statt, wie das seiner Ansicht nach zu verstehen ist. Hier gibt es keine definitiven Antworten im Sinne einer definitiven OT-Ansage durch die Redaktion, wie es "wirklich war", aber das wäre ja auch eigenartig. (In dem Sinne ist natürlich auch die neue Geschichte zum Ursprung der Fessel natürlich keine "objektive Wahrheit".) Diese Vielschichtigkeit, mit der das im Vademecum betrachtet und verschiedene Sichten abgewogen werden, empfinde ich im Vergleich zu allem, was es bisher gab, als großen Gewinn.

Ausschnitte aus der Einordnung des Geweihten:
Spoiler
"Du wirst wiederkehrende Motive finden, zum Teil aber auch gegensätzliche Interpretationen. Mal sind beide ein Liebespaar, mal lässt Levthan Satuaria völlig kalt. Den Legenden ist gemein, dass ein Unglück geschehen ist zwischen den beiden, oft als Streit oder Kampf geschildert, und dass beide Entitäten sich dabei verletzt haben. Auch ich bin in meiner Jugend mit der Legende groß geworden, Levthan habe Satuaria vergewaltigt. Aber ich frage mich heute, ob solche Geschichten nicht mehr über uns Menschen aussagen als über die Götter. Können wir Sterbliche erfassen, was zwischen zwei Göttern geschehen ist, oder sind alle Versuche nur schale Schatten, mit denen wir Unerklärliches in eigene Worte fassen?"
- S. 18

"Ich sehe vor allem folgende Lehre für uns: Liebe und Triebhaftigkeit tragen beide ein großes zerstörerisches Potenzial in sich. Beides ist mit starken Emotionen verbunden, oft mit eigenen Ängsten und Verletzlichkeiten. Liebe und Trieb sind vielleicht jene Momente, in denen es uns allen am meisten an Selbstkontrolle fehlt. Hier sehe ich auch einen klaren Unterschied zur Rahjakirche, die fast schon naiv Liebe als etwas rein Positives predigt und glaubt, selbst in Momenten des größten Triebs sei Harmonie zu bewahren. Wer Levthan folgt, weiß es besser: Trieb, Wollust und Zügellosigkeit können befreien und glücklich machen, bergen in sich aber auch immer Versuchung und (selbst-)zerstörerischen Genuss."
- S. 19
Und insgesamt macht das Vademecum es gut, den Spagat zu schaffen zwischen egoistischem Hedonismus und der Abgrenzung zu Belkelel. Hier sind keine Details beschrieben, wo genau man die Grenze findet (keine klaren Regeln im Sinne von Consent), aber es ist dazu aufgerufen, dass man die Grenze findet und nicht übertritt. (Darauf tanzen ist ok. 😅)

Ich fand die Gesamt-Einordnung von Levthan und seinem Nutzen für die Welt (den ich zugegebenermaßen nur schwer sehen konnte bislang) durch den Geweihten gut:
"Levthan ist ein Gott, der uns Menschen erlaubt, Mensch zu sein – mit all unseren Gefühlen, mit unserer Hässlichkeit, unseren Lastern, und auch dann, wenn wir am Rande der Gesellschaft stehen, gerade dann. Herr Levthan selbst hat gefrevelt, und dafür trägt er die Konsequenzen."
- S. 7
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

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