Momentan kommt es vermehrt zu Problemen beim anmelden und Formularübermittlungen. Wir wissen davon und suchen nach der Ursache. Erfahrungsgemäß klappt das anmelden nach einiger Zeit wieder, versucht es also ab und an erneut.

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Firun-Geweihter

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magant
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Firun-Geweihter

Ungelesener Beitrag von magant »

Wir beginnen gerade mit einer neuen Helden-Gruppe die sich gerade erst kennen lernt (auch die Spieler wissen nichts von einander!). Einer ist Firun-Geweihter, was man ja vom Aussehen her nicht erkennt. Nun zeigt ja ein Firun-Geweihter nicht so offen wie z.B. ein Praios-Geweihter was er ist, aber verheimlicht es ja auch nicht so wie ein Phex-Geweihter. Sollte sich der Geweihte als solcher bei der Vorstellung zu erkennen geben oder nicht? Wann dann im letzteren Fall? Erst wenn zufällig mal eine kleine Segnung notwendig ist?
Der Geweihte ist ein bornländischer Adliger mit SO 8, die übrigen Helden haben SO zwischen 7 und 12, alle haben bereits 4000 - 4500 AP (Generierung mit zusätzlichen AP). (Wir spielen übrigens zunächst "Asseln im Gemäuer", dann kommt gleich die G7).

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Medusa
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Re: Firun-Geweihter

Ungelesener Beitrag von Medusa »

Es mag zwar sein, dass man einen Firun-Geweihten nicht unbedingt sofort von einen beliebigen Waldläufer unterscheiden kann aber er wird eutlich gebildeter wirken. Schließlich hat er als Firungeweihter einen SO von min 6, als Adliger sogar 8, was einem gewöhnlichen Jäger nicht möglich ist (SO max. 6).

Zudem müsste man wissen, ob es sich um die Waldläufer-Variante oder um einen Hüter der Jagd handelt. Letzterer wird sicherlich offensiver mit seiner Stellung umgehen.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Firun-Geweihter

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Wir haben uns in unserer Gruppe am Firunvademecum orientiert: Da heißt es in einer LEgende, dass diejenigen Tiere, die FIruns Zorn überlebt haben, obwohl sie sich nicht in Hölen (feige) verstegt hatten, zu FIruns und Ifirns heiligen Tieren wurden, als sie von IFirns Schneeflocken getroffen wurden, woraufhin sich ihr Fell weiß färbte. Daher haben wir bei uns als Erkennungszeichen der Firunggeweihten des Nordens und der Ifirngeweihten, dass ihre Fellumhänge stets weiß sind.

Im Bornland ist es zum Beispiel so, dass ja nur Adlige Bärenfell tragen dürfen. WIe also würde man einen FIrungeweihten erkennen? Das Problem ist ja, dass er nicht so edel rumläuft, wie ein Adliger - und zumeist auch keiner ist. Wir haben bei uns pauschalisiert, dass mindestens 9 von 10 derjenigen Bronjaren, die Bärenfell tragen, braun- oder Schwarzbärenfell tragen (Land des SChwarzen Bären, und so...), wohingehen Firungeweihte stets Firnbärenfell, also weißes Fell tragen.

Folgende Szene wäre typisch: Kommt der in Fell, Pelz und Leder gekleidete FIruni an ein Dorf- oder Stadttor. Denken sich die Gardisten oder Büttel: Fuck, wer ist dieser lebensmüde, der ob der fehlenden Brokatkleidung nie und nimmer ein Adliger sein kann (ggf. ist dier Firuni sogar ein Nivese, dann wird er auch kaum Adlig sein), aber hier in Fell und Pelz rumläuft, wie nur die BRonnjaren es dürfen? Was sollen wir tun, Dulgjef?
Dulgjef, der andere Gardist: Warte, schau, sein Fellumhang ist weiß, also muss es ein Geweihter des FIrun oder der Ifirn sein, denn nur sie tragen die heiligen Felle. Also ist es ihnen gestattet und der Bronnjar wird nicht murren.
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Witchblade
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Ungelesener Beitrag von Witchblade »

Ca. in diese Richtung geht mein Firun-Geweihter auch. Lederkleidung mit Fell gefüttert und gesäumt. Dazu einen Fellumhang. Allerlei selbstgemachtes Zeug mit. Ketten die er geschnitzt hat und der gleichen.

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Zum Aussehen:
WdG 99 beschreibt doch doch recht gut das Aussehen eines nördlichen Firungeweihten: praktische Jagdkleidung aus Leder und Fellen, verziert mit Trophäen wie Bärenkrallen, dazu oft ein Umhang aus dem Fell des Weihetieres (= Tier, dass sie während ihrer Weihe in Trance bekämpft und getötet haben). Das kann sicherlich ein Firunsbär sein. Das hieße aber, der Firungeweihte hat nur mit einem Messer bewaffnet gegen einen besonders mächtigen Firunsbären gekämpft und gewonnen.

Ich glaube nicht, dass das so oft vorkommt, dass einfache Menschen beim Anblick eines Mannes mit Firunsbärfellumhang daraus sofort schließen, dass das ein Firungeweihter ist. Eher gibt es einfach so wenige Firungeweihte, dass die überall, wo sie üblicherweise zivilisierte Welt betreten (öfter Dörfer, selten kleine Städte) schon bekannt genug sind, dass sie jeder erkennt. Also auch wer Firnbert noch nie gesehen hatte, hat jeder im Dorf mal gehört, dass Firnbert ein schwarzbärtiger Firungeweihter mit Ebermantel und narbenzerfurchter rechter Wange ist.
Wenn so einer dann ans Dorftor kommt und die Wachen mit "Firun zum Grüße" anspricht, wissen die gleich bescheid. Aber eine eindeutige Tracht oder ein eindeutiges Symbol gibt es m.W. nicht.

Zur Frage:
Wenn ein Firungeweihter mit Leuten zu tun hat, die bisher nie von ihm gehört hatten, und er aus irgendeinem Grund mit denen reden will, wird er sich vermutlich als Firnbert aus Buxtehude vorstellen und evt. dazu sagen, dass er dem Weg des Weißen Jägers folgt oder irgendeine andere Formulierung verwenden, die mit Firun vertraute Hörer schon richtig deuten können. Will er seinen Worten Gewicht verleihen, z.B. wenn er einem Adligen erklärt, dass er die trächtige Hirschkuh nicht hätte schießen dürfen, dann wird er evtl. auch deutlicher sein und sich direkt als Geweihten Firuns bezeichnen. Aber ich sehe erstmal keinen Grund, warum ein Geweihter Firuns jeder Person, die er trifft, seinen Titel gleich unter die Nase reiben müsste. Er wird es sagen, wenn es sinnvoll ist, es zu sagen. Er wird es verschweigen, wenn es egal ist, weil er kaum damit angeben wollen wird. Man kann mit Leistung angeben, aber nicht mit einem Titel - und die Leistung sieht man ja meist an den Jagdtrophäen und Narben. Er wird seine Weihe aber auch nicht gezielt verheimlichen und definitiv nicht lügen, wenn man ihn fragt, was er ist. Täuschung liegt ihm fern.

Also... an sich ist alles mögliche denkbar, je nach Individuum und Situation. Es kann durchaus sein, dass eine Heldengruppe monatelang mit einem komischen Waldläufer durch die Gegend reist, ehe ihnen klar wird, dass er ein Geweihter ist. Aber wahrscheinlicher ist, dass sein Verhalten ihnen das recht bald klar macht, oder sie zumindest mal ne Frage in die Richtung stellen. Dann wird er wie gesagt nicht lügen. Und wenn er einen Jagdsegen oder einen anderen Segen spricht, wird das sicher auch auffallen... einfach weil niemand sonst so etwas tun würde.
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Benutzer 18606 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Wenn es gewollt sein soll das er jeder Zeit als Firunsgeweiter Erkannt werden soll, sehe ich eine Gewantnadel oder eine Fiebel mit einem Eindeutigen Symbol welches der Gottheit entspricht für passend. Rondrageweihte haben ja auch eine Fiebel welche den Rang anzeigt. Stickmuster oder Lederschnitzereinen können auch mit entsprechenden Symbolen darauf hinweisen.

Boronjew
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Ungelesener Beitrag von Boronjew »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 27.12.2019 20:53 Wir haben uns in unserer Gruppe am Firunvademecum orientiert: Da heißt es in einer LEgende, dass diejenigen Tiere, die FIruns Zorn überlebt haben, obwohl sie sich nicht in Hölen (feige) verstegt hatten, zu FIruns und Ifirns heiligen Tieren wurden, als sie von IFirns Schneeflocken getroffen wurden, woraufhin sich ihr Fell weiß färbte. Daher haben wir bei uns als Erkennungszeichen der Firunggeweihten des Nordens und der Ifirngeweihten, dass ihre Fellumhänge stets weiß sind.
Das ist zwar nicht Kanon, aber eine sehr schöne Variante! :6F:
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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Boronjew hat geschrieben: 30.12.2019 18:22
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 27.12.2019 20:53 Wir haben uns in unserer Gruppe am Firunvademecum orientiert: Da heißt es in einer LEgende, dass diejenigen Tiere, die FIruns Zorn überlebt haben, obwohl sie sich nicht in Hölen (feige) verstegt hatten, zu FIruns und Ifirns heiligen Tieren wurden, als sie von IFirns Schneeflocken getroffen wurden, woraufhin sich ihr Fell weiß färbte. Daher haben wir bei uns als Erkennungszeichen der Firunggeweihten des Nordens und der Ifirngeweihten, dass ihre Fellumhänge stets weiß sind.
Das ist zwar nicht Kanon, aber eine sehr schöne Variante! :6F:
Was wäre denn Kanon?
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Boronjew
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Ungelesener Beitrag von Boronjew »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 30.12.2019 19:40 Was wäre denn Kanon?
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 27.12.2019 20:53 Wir haben uns in unserer Gruppe am Firunvademecum orientiert: (...)
Daher haben wir bei uns als Erkennungszeichen der Firungeweihten des Nordens und der Ifirngeweihten, dass ihre Fellumhänge stets weiß sind.
Kanon wäre demnach etwas, was nicht IHR bei EUCH in der Gruppe habt, sondern etwas, das im Regelwerk so steht.

Wie gesagt, ich finde EURE Interpretation über die Geschichte aus dem Vademecum richtig gut und stimmig! Würde ich auch gerne so machen.
Es gibt aber mit Sicherheit Bereiche, in denen dies schwierig wird. Spontan fallen mir da neben dem oben schon erwähnten Firunsbärenfell im Bornland noch das weisse Fell der Schneelaurer ein, welche ja nun alles andere als Firungefällig sind oder aber Tiere, die ihre Fellfarbe an die Jahreszeiten anpassen. (Was weniger problematisch sein sollte, aber trotzdem diskutiert werden könnte.)
Ich denke, dass man bei allen Regeln und Ideen immer Bereiche findet, die problematisch werden könnten, aber es liegt an der jeweiligen Gruppe, diese entsprechend umzusetzen und zu eliminieren.

Zusammengefasst: Mir gefällt eure Umsetzung - weitermachen.
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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 30.12.2019 19:40 Was wäre denn Kanon?
Na... das, was ich geschrieben habe. :( Also praktische Jagdkleidung aus Leder und Fellen, verziert mit Trophäen wie Bärenkrallen, dazu oft ein Umhang aus dem Fell des Weihetieres. So steht es im Regelwerk WdG auf Seite 99. Das Weihetier kann weißes Fell haben, muss aber nicht. Oder glaubst du, jedes Weihetier ist weiß? Könnte man natürlich so spielen. Stimmig wäre es. Aber ich lese das aus keinem Regelwerk direkt heraus.
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Advocatus Diaboli hat geschrieben: 31.12.2019 01:25
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 30.12.2019 19:40 Was wäre denn Kanon?
Na... das, was ich geschrieben habe. :( Also praktische Jagdkleidung aus Leder und Fellen, verziert mit Trophäen wie Bärenkrallen, dazu oft ein Umhang aus dem Fell des Weihetieres. So steht es im Regelwerk WdG auf Seite 99. Das Weihetier kann weißes Fell haben, muss aber nicht. Oder glaubst du, jedes Weihetier ist weiß? Könnte man natürlich so spielen. Stimmig wäre es. Aber ich lese das aus keinem Regelwerk direkt heraus.
Stimmt, da hast du Recht. Geweihte der FIrun und Ifirn kann man idR. nicht von anderen Jägern unterscheiden.
Dass alle Weihetiere weißes Fell haben, ist tatsächlich unsere Setzung, aus genannten Gründen des Stils, des FLuff und auch der Bequemlichkeit.

Was ich mich frage ist nun zweierlei:

1. Wenn man einen FIruni nicht sofort erkennt, wie macht er dem pöbelnden und mit dem Galgen drohenden Bronnjaren seinen Stand klar?
2. Dürfen Nichtgeweihte weißes Fell tragen? Oder ist dies ein Vorrecht der Geweihten?
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Wenn ihr wollt, kann es bei euch eine Regel sein, dass nur Geweihten weißes Fell tragen dürfen. Dass es nach offizieller Setzung so eine derartige Regel gibt, wäre mir nicht bekannt.

Wie der Geweihte seinen Stand beweist? Indem er es sagt. So einfach. Aventurien ist nicht so bürokratisch wie das moderne Deutschland. Wahrscheinlich ist es mit seinen Kriegerbriefen und Adelsbriefen schon deutlich bürokratischer als es das deutsche Mittelalter war.
Normalerweise wird es keinem Bronnjaren einfallen, anzuzweifeln, dass der Typ aus dem Wald ein Geweihter ist, wenn der selbstbewusst genug auftritt. Amtsanmaßung ist ein krasses Verbrechen. Es ist wider die weltliche und im Fall von Geweihten auch wider die göttliche Ordnung. Normale Leute kommt nicht so schnell auf die Idee, jemand könnte sich nur als Geweihter ausgeben. Derjenige zöge doch mit Sicherheit Firuns Zorn auf sich.
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Halbblut
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Ungelesener Beitrag von Halbblut »

Advocatus Diaboli hat geschrieben: 31.12.2019 12:25 ... im Fall von Geweihten auch wider die göttliche Ordnung. Normale Leute kommt nicht so schnell auf die Idee, jemand könnte sich nur als Geweihter ausgeben. Derjenige zöge doch mit Sicherheit Firuns Zorn auf sich.
Ja, zumal der Aventurier nicht glaubt, dass es Götter gibt, sondern es weiß!

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Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Threadnekromantie! Allerdings nur, weil ich dachte, lieber einen alten Thread wiederbeleben statt einen neuen aufzumachen...

Ich will mich demnächst an einem Geweihten ausprobieren und meine Wahl fiel in diesem Fall auf Firun (aus diversen Gründen passen andere Geweihte nicht so gut, und die Wahl an sich soll jetzt auch nicht zur Debatte stehen). Da wir zu zweit (plus Meister) einen Teil von Jahr des Feuers spielen werden, wird die Geweihte aus plottechnischen Gründen aus der Luringfamilie sein und damit eine Hüterin der Jagd. Prinzipiell finde ich es toll, einen Char mit guten Wildnislebenkenntnissen zu haben, der auch noch mystisch sein kann und Wunder wirken kann.

Aber ich habe immer noch meine Probleme damit, was in den Regelwerken so zum Firunglauben steht. Manche Dinge erschließen sich mir nicht wirklich. Daher folgende Fragen an euch:

1) Habt ihr Konzepte von mittelreichischen Hütern der Jagd, die ihr als Inspiration erzählen könntet?

2) Warum sind Firungeweihte eigentlich wortkarg, grimmig und einzelgängerisch? Ich kann das Unerbittliche von Firun verstehen, in dem Sinne dass die Natur und der Winter ebenfalls unerbittlich sind und die Unvorbereiteten und Schwachen nunmal überrollen. Aber: Die Menschen sind doch keine Bären oder Einzelgängertiere. Firun steht ja sehr für die Naturverbundenheit und dass Dinge so bewahrt werden sollen, wie sie natürlich sind. Und es ist doch total klar, dass Menschen Gesellschaftswesen sind, sprich, mindestens in Gruppen zusammenleben - das ist ja auch die Überlebensweise für Menschen in nördlichen Gebieten. Einzelgängerwölfe überleben doch auch viel schlechter. Ich kann verstehen, dass Überlebensleistungen allein natürlich das höchste Können sind und ein besonderes Opfer für Firun. Aber mir erschließt sich einfach nicht, wieso ich als Geweihte wider die menschliche Natur allein leben soll, ungesellig sein soll und grimmig sein muss (selbst wenn ich keinen Grund dazu habe). Könnte man nicht ebenfalls einen Firunglauben vertreten, bei dem es eben als natürlich gilt, dass Menschen in Gruppen überleben und man daher ein bisschen sozialer ist und das Gruppenüberleben zu sichern hilft? Mir ist klar, dass gesellschaftliche Ausschweifungen und übergroße Gruppen (Städte) nicht im Sinne Firuns sind, aber dieses vollkommene Einzelgängertum, das hätte ich noch gerne genauer erklärt.

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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 19:43Warum sind Firungeweihte eigentlich wortkarg, grimmig und einzelgängerisch?
Weil sie nichts auf die leichte Schulter nehmen und niemand mit ihnen in der Wildnis leben will.
Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 19:43Aber: Die Menschen sind doch keine Bären oder Einzelgängertiere.
Mag sein.. Aber Firungeweihte schon, also Einzelgängertiere, Bären nur manchmal.
Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 19:43Ich kann verstehen, dass Überlebensleistungen allein natürlich das höchste Können sind und ein besonderes Opfer für Firun. Aber mir erschließt sich einfach nicht, wieso ich als Geweihte wider die menschliche Natur allein leben soll, ungesellig sein soll und grimmig sein muss (selbst wenn ich keinen Grund dazu habe).
Du beantwortest deine eigene Fragen. Rondrageweihte duellieren sich nicht aus Spaß and der Freude, Peraine Geweihte arbeiten nicht auf den Feldern und Heilen die Kranken weil sie nichts besseres zu tun haben, Travia Geweihte kümmern sich nicht um Waise und Obdachlose weil es der Natur des Menschen entspricht. Wer sein Leben in den Dienst einer Gottheit stellt der versucht der Gottheit möglichst nah zu sein, ansonsten kann er es auch sein lassen, und beim Firuni gehört dazu dass er sich mit der Wildnis misst und sich nicht auf die Gesellschaft verlässt ihn durchzubringen. Außerdem musst du nicht ungesellig und grimmig sein sondern nur eine gewisse Ernsthaftigkeit an den Tag legen, du bist nicht auf der Welt um Spaß zu haben. Dazu muss man sagen dass Firun sich seine Geweihten aussucht, er ist der Gott des Winters, der Unbarmherzige eiskalte Gott, er wird sich keinen Pausenhofclown zum Geweihten wählen.
Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 19:43Könnte man nicht ebenfalls einen Firunglauben vertreten, bei dem es eben als natürlich gilt, dass Menschen in Gruppen überleben und man daher ein bisschen sozialer ist und das Gruppenüberleben zu sichern hilft?
Ja klar, nennt man Ifirn Glaube. Du scheinst der Annahme zu unterleigen die Firunis wüssten nicht dass der Mensch in der Gesellschaft besser überleben kann, und damit hast du völlig unrecht, die Firun Geweihten sind sich hundert Prozent bewusst dass das Leben in der Gemeinschaft einfacher ist, aber genau deshalb vermeiden sie es. Firun Geweihte machen sich nichts einfach, sie prüfen sich, sie bringen sich selbst an ihre körperliche und mentale Grenzen. Deshalb werden sie auch nicht langfristig in einer Gesellschaft mit vielen Menschen leben wollen. Es spricht aber nichts dagegen einen Ifirn zugewandten Firuni zu spielen, er sollte sich halt nur im klaren sein das Mitgefühl und Leichtigkeit seinem Gott zuwider sind und nicht übertreiben mit der Geselligkeit und der Kammeradschaft. Noch besser wäre natürlich ein Ifirn Geweihter.
Zuletzt geändert von Timonidas am 19.10.2020 20:10, insgesamt 2-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 19:43 Warum sind Firungeweihte eigentlich wortkarg, grimmig und einzelgängerisch
Lies mal WdG oder Forunvademecum: Hüter der Jagd sind zwar ernste Gesellen, aber explizit bei weitem nicht so 'grimmig', wortkarg oder einzelgängerisch wie die nordischen Waldläufer.

Als Hüter der Jagd benötigst du akzeptable Werte in Etikette, Menschenkenntnis und Rechtskunde.
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 19:43 Habt ihr Konzepte von mittelreichischen Hütern der Jagd, die ihr als Inspiration erzählen könntet?
Der Geltungsbereich von Firuns Geboten endet nicht am Neunaugensee. Auch im Mittelreich muss jemand darauf achten, dass die Gebote der Jagd eingehalten werden. Vielleicht gerade hier: Die Jagd wird hier nicht zum Überleben betrieben, sondern zum Vergnügen. Als Mitglied einer Adlesfamilie wird deine Hüterin bestimmt schon als Kind auf solche Jagden mitgekommen sein. Vielleicht empfindet sie seit einem Schlüsselerlebnis eine tiefe Ehrfurcht vor der Natur und dem Kräftemessen zwischen Jäger und Wild. Seitdem wurde sie schon als Kind zu einer guten Jägerin, wuchs heran und bemerkte immer mehr, dass viele Menschen die Jagd einfach nur betreiben, weil es aus gesellschaftlichen Gründen nun mal so sein muss. Dass sie sich das Wild von Treibern zuscheuchen lassen, während sie gelangweilt mit verzierten Armbrüsten vom Pferd herab Tiere schießen, die danach gar nicht gegessen werden - einfach nur um der Eitelkeit Willen und ohne Verständnis für die Heiligkeit des Kampfes und die Schönheit der sie umgebenden Wälder. Und als sie dann, wie es für Nachgeborene üblich ist, ins Noviziat der Praios- oder Rondra-Kirche gegeben werden sollte, weigerte sie sich und bestand darauf, dem grimmigen Firun dienen zu wollen. Denn so kann sie ihrer Leidenschaft nachgehen und vielleicht auch ein paar anderen die wahren, firungefälligen Freuden der Jagd nahebringen.

"Schweig doch einfach. Lausche dem Wind. Den Vögeln. Den Tierrufen. Der Klang des Waldes wird mir immer die liebste Musik sein und das Laub duftet besser als alle feinen Parfums bei Hofe."

"Ihr wollt Euch wirklich einen Jäger nennen, Euer Hochgeboren? Dann kommt mit. Nehmt einen Bogen und drei Pfeile, nehmt den Speer und das Messer. Dann kommt mit mir. Ohne Euer Gefolge, ohne Euer Pferd. Und glaubt mir, die Zähne dieses Ebers werdet Ihr mit ganz anderen Augen sehen als die Trophäen, die Ihr früher erbeutet habt. Nur im würdigen Kräftemessen findet sich das wahre Wesen der Jagd."

"Nein, ich werde bestimmt keinen Hirsch einfangen und ihm die Fersensehnen durchschneiden, damit irgendein eitler Hofschranze das arme Tier gefahrlos erlegen kann! Und es ist mir völlig egal, dass er ein Graf ist! Er steht nicht über den Geboten Firuns!"
Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 19:43 aber dieses vollkommene Einzelgängertum, das hätte ich noch gerne genauer erklärt.
Soll vermutlich cool und edgy sein. :wink: Wobei ich auch sagen muss: Es hat was, völlig allein in der Natur zu sein. Man fühlt sich so losgelöst von allem Alltäglichen. Und nachts, bei Schnee, ganz allein im Wald, kriecht einem so eine eigenartige Ruhe in Kopf und Körper, die sich einfach nicht einstellen würde, wenn da noch jemand wäre, dessen Stimme oder auch nur Schritte daran erinnern, dass man nicht allein auf der Welt ist. Hm, das klingt auch irgendwie komisch. Im WdG steht "Firun kann man nicht beschreiben, nur erfahren" und das trifft auf solche Erlebnisse wohl auch zu. Vielleicht wissen Firuni solche Erlebnisse einfach zu schätzen und wissen, dass es nicht möglich ist, sie zu teilen.

Edit: Natürlich auch das, was @Timonidas geschrieben hat. Wirklich nahe bei Firun bist du nur, wenn weder ein Seil noch ein Kamerad dich aus dieser Gletscherspalte ziehen werden. Wenn dein Überleben nur, also wirklich einzig und allein von deinen Fähigkeiten abhängt. Kein Jagdkamerad wird das Karen erlegen, wenn du daneben schießt - triff oder verhungere, wenn es flieht. Und wenn du jetzt einschläfst, weil die Kälte deinen Verstand vernebelt, dann weckt dich niemand, und du erfrierst. Ifirns Milde wärmt das Herz der Menschen und gibt ihnen Halt, aber die Aufgabe eines firungeweihten Mystikers ist es, dem Gott immer wieder zu beweisen, dass er stark genug ist, um zu überleben.
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Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Vielleicht sollte ich nochmal spezifizieren, was ich mir von dem Thread erhoffe: Eine religiöse oder philosophische Herleitung, warum es gut, wichtig und firungefällig ist, als Einzelgängerin zu leben. Insofern schon mal danke, @Skalde, das waren sehr schöne Anregungen (witzig, genau das mit dem Gesang der Vögel, der schöner ist als menschliche Musik, hatte ich mir auch schon zurechtgelegt - an Parfüm hatte ich aber noch nicht gedacht, super). Ich kenne auch das Gefühl, wie es ist, allein in der Natur zu sein, das erschließt es mir schon mal mehr gefühlsmäßig. Aber ich brauche auch noch eine Begründung für meinen Verstand :)

Mir ist schon klar, dass Hüter der Jagd schon gesellschaftsfähiger sind, aber mich interessiert in dem Fall, wie sie es für sich mystisch und religiös begründen. Da wird doch mehr sein als nur reiner Pragmatismus a la "Um diese Menschen dazu zu bringen, firungefällig zu jagen, muss ich halt leider mit ihnen reden."

@Timonidas: Ich verstehe nicht, wieso du meine Aussagen/Fragen so ins Extrem treibst, was sie völlig verzerrt. Ich rede hier nicht von Spaß und Freude, keinem "auf die Gesellschaft verlassen" und auch keinem Pausenclownchar. Aber es muss doch auch religiöse Begründungen geben, weshalb der Wettstreit mit der Natur ein Wettstreit allein ist. Es ist ja schließlich auch eine Fähigkeit und eine Kunst, gut mit anderen zusammenzuarbeiten. Insbesondere, wenn Firungeweihte wie in WdG alle Lebewesen wie eine große Herde betrachten, wieso dann ein Ausscheren aus der Herde? Ein "Es ist wie es ist." finde ich da sehr unbefriedigend und wäre auch eine sehr schwache Antwort für die Firunkirche.
Timonidas hat geschrieben: 19.10.2020 20:04 Weil sie nichts auf die leichte Schulter nehmen und niemand mit ihnen in der Wildnis leben will.
Das mit der leichten Schulter verstehe ich. Wer in der Natur überleben will, der kann das nicht leichtfertig nehmen. Aber wieso soll niemand mit ihnen in der Wildnis leben wollen? Wieso sollten sich nicht mehrere Firungläubige zusammenfinden? Warum sollten die allein ihren Glauben leben und damit viel schlechtere Überlebenschancen haben?
Timonidas hat geschrieben: 19.10.2020 20:04 die Firun Geweihten sind sich hundert Prozent bewusst dass das Leben in der Gemeinschaft einfacher ist, aber genau deshalb vermeiden sie es. Firun Geweihte machen sich nichts einfach, sie prüfen sich, sie bringen sich selbst an ihre körperliche und mentale Grenzen.
Warum? Wie begründen sie das mystisch?

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Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 20:44Aber es muss doch auch religiöse Begründungen geben, weshalb der Wettstreit mit der Natur ein Wettstreit allein ist. Es ist ja schließlich auch eine Fähigkeit und eine Kunst, gut mit anderen zusammenzuarbeiten. Insbesondere, wenn Firungeweihte wie in WdG alle Lebewesen wie eine große Herde betrachten, wieso dann ein Ausscheren aus der Herde? Ein "Es ist wie es ist." finde ich da sehr unbefriedigend und wäre auch eine sehr schwache Antwort für die Firunkirche.
Ich finde man kann das analog zum Rondraduell betrachten. Warum ist der ehrenhafte Zweikampf besser als Überzahl und Hinterhalt auszunutzen? Die Antwort ist Ehre, und eine befriedigende Antwort ist das nicht, aber die gibt es halt selten in Religionsfragen. Aber Fakt ist das der Firun Geweihte sich nach seinem Verständnis Firungefälliger/Ehrenvoller verhält je schwerer er es sich macht. Eine Jagd mit Pfeil und Bogen auf ein Hirsch, ehrenhaft. Eine Jagd mit Messer auf einen Eber, eine wahrhaft göttergefällige Herausforderung. Mit blosen Fäusten eine Bär erwürgen, Firun schaut zu. Logisch nachvollziehbar ist es nicht, mystisch aber schon, Firun ist eben der Gott des Winters, er prüft die Menschen und sortiert unbarmherzig die Schwachen aus. Der Firungefällige Mensch minimiert alle äußerlichen Umstände die seinen Triumph über die Natur schmälern, die Gemeinschaft ist da einer der größten Faktoren. Die Kunst Zusammenzuleben ist kein Aspekt Firuns, daher ist man bei ihm falsch damit, das wäre Praios Zuständigkeitsbereich. Firun ist der Gott der Jahr für Jahr die Kälte und den Hunger bringt um die Schwachen auszumerzen und die Menschheit langfristig zu stärken, der Firungeweihte verwirklich das im extremen für sich selbst.
Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 20:44Aber wieso soll niemand mit ihnen in der Wildnis leben wollen? Wieso sollten sich nicht mehrere Firungläubige zusammenfinden? Warum sollten die allein ihren Glauben leben und damit viel schlechtere Überlebenschancen haben?
Zu Frage 1: Weil es unbequem und anstrengend ist. Zu Frage 2: Weil sie sich damit das Überleben erleichtern würden was nicht im Sinne Firuns ist. Zu Frage 3: Weil es beim Firun Glaube nicht darum geht seine überlebenschance zu maximieren sonder darum sich zu prüfen und sich selbst zu überwinden, Gemeinschaft stört dabei weil Gemeinschaft den eigenen individuellen Triumph des Überlebens schmälert.
Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 20:44Warum? Wie begründen sie das mystisch?
Firun repräsentiert den Überlebenskampf (der kalte Winter, die Jagd/das Gejagt werden), er ist quasi die Evolution (natürliche Selektion), unbarmherzig und gnadenlos sortiert er die Schwachen aus damit das Individuum (das Überlebt hat) und die Gemeinschaft als ganzes stärker wird, denn erstens müssen die Überlebenden sich nicht um die schwächsten und langsamsten kümmern und zweitens ist die Gemeinschaft im Schnitt stärker wenn die Schwachen ausgemerzt werden. Der Geweihte Firuns personifiziert und reproduziert diesen Überlebenskampf mit sich selbst, deshalb verzichtet er auf den Schutz der Gemeinschaft, ein festes Dach über dem Kopf, moderne Waffentechnik und auf andere Hilfsmittel soweit wie möglich.

Deshalb sind Firunis schiwerig in klassischen Heldengruppen, sich selbst für einen Verbündeten in Gefahr zu bringen ist ein Zeichen der Schwäche, je weniger Freunde er hat desto leichter wird es sie hinter sich lassen wenn sie sich als nicht stark genug beweisen. Die milde gnädige Tochter von Firun sieht das anders, deshalb eignet sie sich auch besser für eine Heldengruppe.
Zuletzt geändert von Timonidas am 19.10.2020 21:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Skalde
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Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 20:44 Warum sollten die allein ihren Glauben leben und damit viel schlechtere Überlebenschancen haben?
Alles gemeinsam zu machen wäre quasi zu einfach. Wie oben schon geschrieben: Der Gläubige soll beweisen, dass er stark und zäh genug ist, um zu überleben, und das kann man am besten beweisen, indem man es allein tut. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man die Grimmfrostöde mit fünf erfahrenen Gefährten auf Hundeschlitten voller Vorräte durchquert oder alleine zu Fuß. Klar, die Überlebenschancen sind bei der zweiten Variante deutlich geringer, aber nur so steht man wirklich ganz allein im Kampf ums Überleben und erweist sich als würdig.

Als Hüter der Jagd steht man zu den extremen Ausprägungen des Firun-Glaubens wohl wie die Rondra-Kirche zu ihrem Standpunkt, dass nur das Duell wahrhaft rondragefällig und der Krieg höchstens ein notwendiges Übel ist. Man erachtet das theoretisch als richtig, sieht aber ein, dass die Welt nicht perfekt ist, und versucht, so gut wie möglich die Gebote seiner Gottheit durchzusetzen. Dazu gehört dann eben, dass man Jagden begleitet und darauf achtet, dass alle Firuns Gebote befolgen, so wie Rondrianer die Gesetze der Ehre im Krieg durchsetzen.

Edit: Timonidas war schneller.
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Denderajida_von_Tuzak
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Ein Hüter der Jagd könnte mMn gut damit fahren, ca. 3 Monate im Jahr für sich selbst eine Herausforderung zu suchen und in die Einsamkeit der Wälder/Berge zu ziehen, die meiste Zeit des Jahres aber in höfischer oder großbürgerlicher Gesellschaft (oder wer auch immer sonst Jagen geht) verbringen und dort firungefällige Lehren verbreiten bzw. auch andere dazu bewegen, derartige Herausforderungen für sich selbst zu suchen...

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Thorgrimma hat geschrieben: 19.10.2020 19:43 Firun steht ja sehr für die Naturverbundenheit und dass Dinge so bewahrt werden sollen, wie sie natürlich sind.
Das bezweifle ich. Die Firunkirche sieht es als erstrebenswert an, dass grimmige Einzelgänger sich im Kampf gegen die Natur und im Zweikampf gegen wilde Tiere als harte Kerle beweisen.

Ein normales Raubtier, wie ein Wolf oder Bär zB, sucht nicht den ehrenhaften Zweikampf gegen einen gleichwertigen Gegner, sondern sucht sich leichte Beute. Und auch Naturvölker werden sich in aller Regel eher fürs Lachsfischen entscheiden, um den Magen voll zu machen, statt für das firungefällige Kräftemessen mit dem Grizzlybär, der sich als Trophäe an der Wand toll macht.

Die Firunkirche kommt aus einer feudalen, städtischen Zivilisation. Sie steht in der Tradition der Großwildjäger, die spektakuläre Beute schießen wollen, die sich als Trophäre gut macht, um zu beweisen, dass sie bzw der Mensch der wilden Natur gewachsen oder überlegen sind.

Ein Goblin, der jagt, um eine Goblindame mit einem Braten zu umwerben, wird sich nicht den Hirsch mit dem tollsten Geweih aussuchen. Der ist bloß alt und zäh und schwer zu erlegen. Das Kitz ist ungefährlich und schmeckt besser. Genauso hält es auch Bär oder Wolf.
Aber der Firungeweihte wird den Trophäen-Hirsch auswählen. Und er darf ihn auch nicht auf für ihn selbst ungefährlichste Art töten, sondern muss sich eher rondrianisch mit ihm messen.
Wer vom Jagen leben und eine Familie ernähren muss, minimiert sein Risiko.
Firungeweihte haben eingebaut, Risiken zu suchen.

Ich würde mich an deiner Stelle von der Vorstellung verabschieden, dass der Firungeweihte für Natur stünde. Er steht für die Philosophie der Großwildjäger, die die Natur / das Wild besiegen wollen. Zugleich hat er ein Ehrgefühl ähnlich wie die Rondrakirche. Sein Ziel ist, Heldentaten zu vollbringen. Nicht, als Teil der Natur zu leben. (Dann würde er den Zweikampf mit dem Bären, der niemandem was getan hat, nämlich mit großem Aufwand vermeiden.)
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Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Das kann man so drehen, ist aber meiner Meinung nie die Intention der Quellen.

Da wird stets die Naturverbundenheit der Firunis betont. So wie der Rondrageweihte den Kampf lebt, so lebt der Firungeweihte den Überlebenskampf.

Der Verzicht auf die effizientesten Waffen und Taktiken, den sich ja nur die privilegiertesten Geweihten leisten können, entledigt sie ja gerade von der Überlegenheit der Zivilisation und macht sie gemein mit der rohen Zerstörung, oder mit der rohen Kraft von Bär und Hirsch, beim Firungeweihten mitunter noch mehr als beim Rondramystiker.

Es kommt in beiden Kirchen zu einem Kräftemessen auf Augenhöhe, an dessen Beginn die Überwindung der eigenen Zweifel und Furcht steht und dessen Inhalt nicht mehr ist "Beute machen", oder "Erobern", sondern schlicht "Überwinden und Besiegen", mitunter sogar völlig entledigt von
Gedanken an rationale Zweckmäßigkeit und Effizienz.

Sobald aber Firunis in der Situation sind jagen zu müssen um zu Ernähren, oder Rondrageweihte zu kämpfen um zu Schützen, werden auch sie pragmatisch dafür sorge tragen, dass sie effizient sind.
Denn auch die Notwendigkeit zu Effizienz ist eine Lehre der Natur und des Krieges, nur eben nicht die Einzige und es gilt das Credo: "Effizienz nicht zu jedem Preis, denn nur das rechte Maß führt zu menschlichem und gottgewolltem Handeln."

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Ich finde, gerade bei Religionsgemeinschaften darf man nie unterschätzen, dass Menschen sehr individuell sind. Es wird in jeder Religionsgemeinschaft immer Menschen geben, die die Regeln anders interpretieren oder einfach einen bestimmten Wesenszug haben, der sie vielleicht vom "Durchschnitt" unterscheidet. Nicht jeder, der die katholische Priesterweihe erhält, wird dadurch automatisch barmherzig, hält die andere Wange hin oder wird von missionarischem Eifer gepackt.

Entscheidend wäre für mich deswegen immer die Frage: Was sind die Regeln des Glaubens? Wie wächst jemand auf, der von Kindheit oder von Jugend an diese Regeln immer wieder gehört hat, verinnerlicht hat, und der auch wirklich und wahrhaftig an die Macht des Gottes glaubt (und sie real erlebt und gespürt hat). So etwas verändert Menschen, prägt sie, und sie haben dadurch eine gewisse Weltanschauung. Es macht sie aber nicht zu Klonen, die allesamt grimmig und einzelgängerisch sind. Insofern ist deine Frage nach dem "Warum?" schon sehr richtig, genauso wie die Herleitungen, die zum Beispiel @Skalde gegeben hat.

Aber es kann genauso gut sein, dass ein Firungeweihter im Horasreich dem Firungeweihten aus Paavi vorkommt wie der Vertreter einer anderen Religion. Trotzdem können beide sehr wohl die grundlegenden Regeln ihres Gottes befolgen. Jetzt kommt bei DSA natürlich noch die "Schwierigkeit" hinzu, dass die Götter real existieren, und wir regelbasiert wissen, dass sie ihr Karma nicht an jene weitergeben, die nicht die Gebote strikt befolgen. Ich sehe aber auch hier durchaus Spielraum, und wer weiß, ob das eine oder andere Gebot nicht auch durch die jeweilige Kirche überinterpretiert wurde.

Die zweite Frage, die ich für wichtig halte, ist auch immer der Sinn und Zweck von Religion. Religion, die voll und ganz auf sich selbst bezogen wird, muss keinen tieferen Sinn ergeben, nur für den Religiösen selbst. Das wäre die mystische Variante: Was habe ich davon, wenn ich mich zum Beispiel unmenschlichen Prüfungen unterwerfe? Vermutlich eine Art spiritueller Selbsterfahrung. Religionen werden aber nur dann massentauglich, wenn es zumindest einige Vertreter gibt, die auch die Frage beantworten, was andere davon haben. Das wäre dann der mehr menschenzugewandte Firun-Geweihte, der eine Antwort darauf haben müsste, warum Menschen die Gebote Firuns befolgen sollten, oder zumindest ansatzweise versuchen sollten, auch wenn sie es niemals so gut können, wie er selbst es kann. Also vielleicht nach dem Motto: Es ist gut und wichtig, sich selbst zu kennen und seine eigenen Kräfte einschätzen zu können. Deswegen sollte man sich von Zeit zu Zeit auch mal als Einzelgänger versuchen, damit man umso besser weiß, was man tatsächlich kann - und was man vielleicht nicht kann.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Gerade über den Kult von Firun und Ifirn wird doch gesagt, dass der Begriff Kirche im Sinne einer strukturierten Gemeinscahft nicht wirklich zutrifft.
Hier finden sich noch größere Individualisten als in der Rondrakirche.

Das Firunvademecum schaffet es m.e. sehr gut, Firun und Ifirn sowie deren Geweihten aufeinander zu beziehen.

D.h. dass man sich, denke ich, auch ein charakterliches Merkmal des jeweils anderen Kultes einbauen darf.

Davon abgesehen: Ja, Firuns Doktrin ist "Nur die Harten kommen in den Garten". Aber Die FIrunis wissen, dass nicht jeder so leben kann: Die Dörfer und Städte haben andere Gesetze als die Natur.
Firunis werden aber versuchen, die Prinzipien der Jagdehre (die der Jagdmoral der Au- und Waldelfen nicht unähnlich ist) in iher Gegenwart durchzusetzen - dazu sind ja die Hüter der Jagd, die der TE @magant spielen will, da: SO wie ein Rondrageweihter nicht die gleichen Maßstäbe an andere hat, wie an sich selbst und dennoch versucht, ein gewisses Maß an Ehre, GLeichheit und Fairness im Kampf Humanoid vs Humanoid durchzusetzen, so wird der Firuni dies bei der Jagd haben.

Und gerade bei den höfischen Jagden und Hatzen ist es die Aufgabe des Firungeweihten darauf zu achten, dass man mit all den Mitteln wie Pferde, Bogen und HetzHunden den Tieren noch eine reelle Chance lässt, dass sie entkommen können - denn auch Wenn Technologie, Sinennschärfe und auch List nun einmal sie Fähigkeiten des Menschen sind, geht es letztlich darum, mit den eigenen Fähigkeiten (bspw. der SPurensuche) gegen die Fähigkeiten der Beute (bspw. Spurenverwischung) anzutreten.

Zum Thema Naturliebe: Ich gehe nicht so weit - denn das Firunvademecum hat das ja auch explizit ein wenig abgemildert - Firunis als Hardcore-Darwinisten zu sehen.
Außerdem sind Starthelden - auch Geweihte - idr. macimal 20 Jahre alt - noch halbe Kinder also!

Ich kann mir gut vorstellen, dass auch ein FIrungeweihter die Schönheit der Struktur eines Ahornblattes oder eines Tannenbaumes genießen und im klassischen Sinne als ästhetisch empfinden kann.
Er wird dies nur eben eher extrem selten mit nennenswerten emotionalen Äußerungen in die Außenwelt tragen.
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Thorgrimma
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Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

@Aryador Ja, das sehe ich ganz genauso. Und selbst wenn man davon ausgeht, dass die real existierenden Götter die Leute schon auf den richtigen Pfad führen, so scheinen diese ja auch starke Unterschiede gut akzeptieren zu können - man denke nur an diverse gespaltene Kirchen, etwa die Boronkirche. Da werden auch Vertreter*innen beider Glaubensrichtungen mit Karma beschenkt. Aber es geht mir im Moment nicht darum, dass ich nicht eine eigene Auslegung spielen darf (das hatte ich sowieso vor), sondern erst mal die offizielle Version in Gänze zu verstehen. Danach kann ich mir dann gute Gründe für die eigene Position überlegen oder aber bewusste Lücken und Fehler meiner Geweihten in mein Spiel einbauen (wir spielen immer wieder auch gerne den Play to Loose-Ansatz).
Ich sehe das auch so, dass es einmal Geweihte gibt, die eben ganz in ihrer religiösen Selbsterfahrung aufgehen und welche, die mehr versuchen auch bei anderen die Lehren zu verbreiten. Insofern danke @Denderajida_von_Tuzak, ich werde hier mit deiner Anregung versuchen einen Mittelweg zu gehen: Mal firungefällige Einsamkeit suchen, aber den Rest der Zeit wird meine Hüterin der Jagd eben doch viel damit zu tun haben, die vergnügungssüchtigen Garethier zu mehr Firungefälligkeit zu erziehen. Und genau dafür brauche ich eben auch gute Argumente, warum der Firunglaube gut und wichtig ist, immerhin will ich das ja auch im Spiel einbringen.

@Vasall l und @chizuranjida: Ich kann chizuranjidas Auslegung nicht zustimmen. Gerade die Gründungsgeschichte des Firunglaubens geht ja darum, dass Firun es unglaublich ärgert, dass Menschen so verschwenderisch mit den Gaben der Natur umgehen und viele Tiere nur für ihre Zungen töten und den Rest einfach wegwerfen. In WdG steht etwa auch, dass die Firungeweihten oft zu Ärger führen, weil sie eben nicht wollen, dass die Beute mit der besten Trophäe, sondern die schwächsten Tiere getötet werden. Insofern hatte ich fest vor, dass bei meiner Geweihten ein Kerngrundsatz ist, eben gerade nichts zu verschwenden und wirklich alles vom erlegten Tier zu verwerten. Wenn sie einen Hirsch jagt, dann nicht nur wegen dem Kräftemessen und der Trophäe, sondern damit sie auch alles von dem Tier essen und verwerten kann. Für mich ist der Firunglaube absolut kein Großwildjägerglaube, das steht doch im direkten Widerspruch zur Gründungsgeschichte, die eine Großwildjagd zum Vergnügen und Kräftemessen gerade verurteilt. Wo meiner Meinung nach so ein Kräftemessen stattfände, wäre mit dem großen Eber, dessen Rotte die Felder zerstört und der das Holzsammeln im Wald verunmöglicht oder wilde Bären/Wölfe, die das Dorf bedrohen - aber auch die würde meine Geweihte dann eben möglichst vollends verwerten wollen.
Aber dennoch danke für den Hinweis, ob der Firunglaube mehr eine Naturverbundenheit oder doch das Trotzen der Natur predigt. Darüber muss ich auch noch mal nachdenken.

@Seidoss-Anima von Seelenheil: Ja, so hatte ich das bisher auch interpretiert, dass es bei der Jagd um die Fairness und die Achtung gegenüber dem Tier geht. Dass es eben nicht nur ein zu bejagendes Objekt ist, dem man alle Grausamkeiten antun kann und das aufgrund der Anzahl der Jäger*innen, ihrer Hunde, ihrer Jagdtechniken usw. gar keine Chance hat, sondern dass man das Tier als eigenes Subjekt achtet, das die Chance haben sollte, auf Augenhöhe mit einem "zu kämpfen" (und sei es, dass der Kampf darin besteht, dass es geschickt wegläuft).
Aber mir ist immer noch nicht klar, warum eine Firuni ihre Naturverbundenheit und die damit verbundenen Erlebnisse nicht auch wortreich vor anderen äußern sollte, sondern so schweigsam sein sollte...

@Skalde und @Timonidas: Danke für eure Antworten, das macht es mir schon mehr verständlich. Irgendwas passt für mich aber noch nicht zusammen, ich weiß aber noch nicht genau was, da muss ich noch mehr drüber nachdenken.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Thorgrimma hat geschrieben: 20.10.2020 09:49 Wenn sie einen Hirsch jagt, dann nicht nur wegen dem Kräftemessen und der Trophäe, sondern damit sie auch alles von dem Tier essen und verwerten kann
Das stimmt. Neben diesem Abhärtungsgedöns ist Firun vor allem der Jagdfrevel ein Gräul.

Wenn ein Firuni oder ein Ifirni auf die Jagd geht, dann primär zum Zweck der Ernährung, oder seltener darum, eine eventuelle Überpolulation auszudünnen, sekundär geht es dabei natürlich immer auch ums Kräftemessen. Wenn das Tier dann aber schon erlegt ist - dann wäre es ein Frevel (siehe die Stelle zu den Augen oder Zungen), das Tier nicht nach Möglichkeit auch gänzlich zu verwerten - und dann darf ein Firuni auch mal Bärenzähne und Klauen zu einer Halskette zusammenbasteln und quasi als Trophäe mit sich rumschleppen. Insbesondere die 'Trophäen' des Weihetiers (vor allem das Fell) haben für ihn einen großen, religiös-spirituellen Stellenwert.

Allerdings stimmt es schon, dass anders als bei Auelfen das "der Natur trotzen" eher im Zentrum des Philosophie steht, als das wie auch immer geartete im Einklang mit der Natur leben - obwohl letzteres eben durch den strengen Jagdkodex effektiv geschieht.

Edit/Nachtrag:
Thorgrimma hat geschrieben: 20.10.2020 09:49 @Seidoss-Anima von Seelenheil: Ja, so hatte ich das bisher auch interpretiert, dass es bei der Jagd um die Fairness und die Achtung gegenüber dem Tier geht. Dass es eben nicht nur ein zu bejagendes Objekt ist, dem man alle Grausamkeiten antun kann und das aufgrund der Anzahl der Jäger*innen, ihrer Hunde, ihrer Jagdtechniken usw. gar keine Chance hat, sondern dass man das Tier als eigenes Subjekt achtet, das die Chance haben sollte, auf Augenhöhe mit einem "zu kämpfen" (und sei es, dass der Kampf darin besteht, dass es geschickt wegläuft).
Aber mir ist immer noch nicht klar, warum eine Firuni ihre Naturverbundenheit und die damit verbundenen Erlebnisse nicht auch wortreich vor anderen äußern sollte, sondern so schweigsam sein sollte...
Lies dir mal das Firunvademecum durch: Hin und wieder kommt es vor, dass Firunis um eine Art PRedigt oder Gottesdienst gebeten werden.
Das kann Minuten oder auch Stunden dauern. Zumeist wird es in der Ernsthaftigkeit und Wortkargheit an einen Borondienst erinnern - aber das muss es keineswegs!

Und wie gesagt: Gerade die Hüter der Jagd kennen sich (notgedrungen) mit den Gepflogenheiten des Adels einigermaßen aus.
Ein solcher Firuni weiß, dass er im Zweifelsfall durch eine 'klassische' Predigt, die Erzählung seiner Jagderlebnisse oder einer lehrreichen Märchenstunde die Gemüter der Städter besser erreichen kann, als durch ernst-schweigsames Auftreten.

Zum Jagdkodex noch eines: Ich habe das immer so auslegt, wie es einerseits die Waldefen tun (wenn ein Tier dier aber zwei mal dem Pfeil entkommt, lasse davon ab, denn es ist nicht für dich bestimmt. Das Tier wird dir danken und der Wald dir ein neues anbieten) und andererseits wie die modernen Jäger (zumindest die, die ich kenne) es pflegen: Versuche, das Tier mit einem Schuss (sofort) zu töten, damit es keine (allzugroßen) Schmerzen erleidet. Natürlich willst du die Trophäen nicht beschädigen, aber wenn der Kopfschuss, der das Geweih zerstört, deine einzige Chance ist, dem Tier das Leid zu ersparen, hat das Vorrang.
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Aryador hat geschrieben: 20.10.2020 09:17Religionen werden aber nur dann massentauglich, wenn es zumindest einige Vertreter gibt, die auch die Frage beantworten, was andere davon haben.
Das stimmt zwar, aber der Firun Glaube ist ja eben nicht massentauglich. Im kalten Norden beten die Leute lieber zur milden Ifirn und Firun Geweihte gelten nicht durch Zufall als eigenbrötlerisch. Ausnahmen wird es sicher immer geben aber Firun würde wohl von den 12 Götter mit Abstand den letzten Platz bei einem Popularitätswettbewerb gewinnen.
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 20.10.2020 10:03Zum Jagdkodex noch eines: Ich habe das immer so auslegt, wie es einerseits die Waldefen tun (wenn ein Tier dier aber zwei mal dem Pfeil entkommt, lasse davon ab, denn es ist nicht für dich bestimmt. Das Tier wird dir danken und der Wald dir ein neues anbieten) und andererseits wie die modernen Jäger (zumindest die, die ich kenne) es pflegen: Versuche, das Tier mit einem Schuss (sofort) zu töten, damit es keine (allzugroßen) Schmerzen erleidet. Natürlich willst du die Trophäen nicht beschädigen, aber wenn der Kopfschuss, der das Geweih zerstört, deine einzige Chance ist, dem Tier das Leid zu ersparen, hat das Vorrang.
Ich stimme zu, also ein Tier sollte nicht unnötig gequält werden, und Hetzjagden sind Firun auch ein Gräuel. Aber dass man es möglichst schmerzlos machen soll kann ich so nicht unterschreiben, wenn du dich wirklich vor Firun beweisen willst dann jagst du garnicht erst mit einer Fernkampfwaffe, und das wird schmutzig und schmerzhaft für alle beteiligten.

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Glaube, dass es unterschiedliche Arten von Firungeweihten gibt, mit unterschiedlichen Schwerpunkten: die einen (primär mittelländisch-adelsorientieren), die das Jagderlebnis und die Herausforderung betonen. Die, die Jägerstämme und -siedlungen in Nordaventurien betreuen, und für deren Jagderfolg/Seelenheil verantwortlich sind, und die bspw. Qualen für die Jagdbeute ablehnen (ruiniert Fleisch, zerstört Pelze,...); dabei ist egal, ob die Jagdbeute Rehe, Wildschweine, Vögel, Biber oder Ratten sind. Die Eis-, Gletscher- und Wintermystiker, denen der Jagdaspekt sogar relativ egal ist. und vielleicht noch ein paar andere....Allen gemein ist, dass sie ein Überstrapazieren der Natur/Jagdgründe ablehnen... Mittelreichische Hüther der Jagd werden aber v.a. zur ersten Gruppe gehören.

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chizuranjida
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Vasall hat geschrieben: 20.10.2020 08:19 Es kommt in beiden Kirchen zu einem Kräftemessen auf Augenhöhe, an dessen Beginn die Überwindung der eigenen Zweifel und Furcht steht und dessen Inhalt nicht mehr ist "Beute machen", oder "Erobern", sondern schlicht "Überwinden und Besiegen",
Das würde ich so unterschreiben, führt aber dazu, dass die Lehren Firuns für Naturvölker, die tatsächlich von der Jagd leben müssen, völlig ungeeignet sind.

Die Firunkirche lehrt zumindest mehrheitlich, man solle nicht mit Gift und nicht mit Fallen jagen, man solle trächtige und Jungtiere verschonen, und sogar Lockrufe lehnen viele Firunis ab.
Naturvölker jagen mit Gift, mit Fallen, mit Lockrufen, und erlegen oft auch Jungtiere und trächtige Muttertiere.
Sie nehmen das, was zu kriegen ist, und setzen Aufwand und Risiko ins Verhältnis zu schaffbarer Beute. Viel Beute für wenig Arbeit bei geringem Risiko ist gut, wenn man alt werden und die Familie durchfüttern will.

Buschleute in der Kalahari brauchen schonmal zwei Wochen, um überhaupt in Schussreichweite auf eine Antilope zu kommen. Dann kann der Schuss noch misslingen. Selbstverständlich kommt da Gift auf den Pfeil, damit die Antilope wenigstens zeitnah stirbt, wenn man es denn endlich mal schafft, eine anzuschießen. Bis die dann tot ist, muss man gern mal noch einen Dauerlauf hinterher machen, auch bei über 40°C. Und wer zu früh mit dem Speer an eine pferdegroße Antilope mit langen spitzen Hörnern drangeht, hat nicht so die Lebenserwartung.

Und zum Thema "Dem Wild eine faire Chance lassen": https://en.wikipedia.org/wiki/Buffalo_jump

Nur sehr wenige Menschen in Aventurien leben komplett als Jäger und Sammler, vor allem sind das einige Dschungelstämme. Die jagen überhaupt nicht firungefällig mit vergiteten Blasrohrpfeilen. Anders würden sie an Affen im Kronendach aber auch nicht drankommen.
Thorgrimma hat geschrieben: 20.10.2020 09:49 Gerade die Gründungsgeschichte des Firunglaubens geht ja darum, dass Firun es unglaublich ärgert, dass Menschen so verschwenderisch mit den Gaben der Natur umgehen und viele Tiere nur für ihre Zungen töten und den Rest einfach wegwerfen.
Diese Menschen sind aber hochherrschaftliche Gourmets, oder deren bedienstete Zulieferer. Kein Bauer, der ein Reh wildert, käme auf so eine Idee. Der Kontext ist also so gesehen wieder der reiche, abgehobene Adel.

Ich bleibe dabei, dass der Firunglaube sich an Menschen richtet, die nicht als Teil der Natur leben, sondern die in einer auf Ackerbau und Viehzucht basierenden Zivilisation leben und sich als außerhalb der Natur stehend begreifen. Für Naturvölker ist er ungeeignet, wenn sie überleben wollen.

Die Firun-Lehren sind für die Jagd etwa das wie die Rondra-Lehren im Krieg: passt wunderbar für Edelleute mit Ehrenkodex, die da ihr Ding machen. Aber wenn es hart auf hart kommt und man überleben will, nicht zu gebrauchen.
Thorgrimma hat geschrieben: 20.10.2020 09:49 In WdG steht etwa auch, dass die Firungeweihten oft zu Ärger führen, weil sie eben nicht wollen, dass die Beute mit der besten Trophäe, sondern die schwächsten Tiere getötet werden.
Ja, die haben da auch einen gewissen auf die Natur übertragenen Sozialdarwinismus vom Überleben der Starken drin. Dass "survival of the fittest" (= Überleben der Passendsten / am besten Angepassten) auch bedeuten kann, dass die überleben, die gut im Team arbeiten, oder dass der kleine mickrige Hirsch seinen Nachkommen einen Überlebensvorteil mitgeben könnte, wenn sie mit weniger Nahrung auskommen oder sich schneller vermehren, das geht da unter.

Firuns Lehren folgend setzen die Fjarninger ihre Kinder (die sie angeblich eh nicht füttern, oder so ähnlich) im Schneesturm aus. Normal müssten die aussterben. Ist halt Fantasy.

Die schwächsten Tiere sind übrigens die Jungtiere.
Thorgrimma hat geschrieben: 20.10.2020 09:49 Wo meiner Meinung nach so ein Kräftemessen stattfände, wäre mit dem großen Eber, dessen Rotte die Felder zerstört und der das Holzsammeln im Wald verunmöglicht
Eine kleine Korinthe: Eber sind Einzelgänger. Eine Wildschweinrotte besteht aus verwandten Weibchen mit ihren Jungen und wird von der ältesten Bache angeführt.

Ich habe mal folgende Faustregel gehört:
Trophäenjäger schießen ausgewachsene Männchen. Wer Populationskontrolle machen will (zB damit ein Wald nicht geschält oder Felder nicht verwüstet werden), schießt die Weibchen.
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