Achtung: TURBO-SPOILER
Tjoa, meine beiden SCs Beppo, der Söldner, und Albert, der Streuner, waren nun unterwegs, um das Geheimnis der Drachenchronik zu lüften. Zuvor wurden sie für eine Forschungsexpedition angeheuert, deren Ziel ihnen nicht offenbart wurde, in deren Zusammenhang sie jedoch eine riesige Rolle fanden, die leider niemand übersetzen konnte. Albert und Beppo befanden sich auf einmal in der kuriosen Situation, dass die eigentlichen Auftraggeber plötzlich nur noch mäßiges Interesse an der Schriftrolle zeigten und davon ausgingen, dass die beiden eine intrinsische Motivation hätten, die Schriftrolle zu übersetzen. Mit anderen Worten: Auf einmal sollte die Schriftrolle ihr Problem und Anliegen sein. So schnell wurden die beiden noch nie vom Handlanger zum Forscher. Blöd nur, dass beide nicht mal im Ansatz wussten und verstanden, was sie da eigentlich erforschen? Wäre das nicht eher Aufgabe der Experten auf diesem Gebiet? Und warum wurden sie auf einmal in deren akademieinternen politische Streitigkeiten verstrickt und sollten ausschlaggebend sein?
Nun ja, während sich Albert und Beppo noch am Kopf kratzten, was hier eigentlich gerade passiert, beginnt „Aus Hass geboren“. Ausgangspunkt ist nach wie vor, dass die beiden der Meinung sind, dass sie als Mietschwerter angeheuert wurden, um für Forscher eine Schriftrolle zu finden, die diese Forscher tiefergehend interessiert. Dass diese Rolle plötzlich ihre Angelegenheit sein soll, löst weitgehend Verwirrung aus… Zudem haben sie jetzt einen geistig verwirrten Magier an der Backe. Auch hier fragen sie sich, ob nicht die Noioniten oder sogar eher andere Magier der Akademie diejenigen sein sollten, die sich um ihn kümmern, aber was wissen die beiden schon – sie werden sicher einem noch unbekannten höheren Plan folgen….
Das dritte Abenteuer der DC beginnt damit, dass einem der führenden Experten einfällt, dass in Tobrien eine weitere führende Expertin wohnt, die sicherlich die Schriftrolle lesen kann. Beppo: „Ja, super, dann holt sie her oder durchquert nen Limbustunnel oder bringt ihr mit eurem fliegenden Teppich die Rolle und gut is. Wenn ihr mir genug Kohle gebt, bring ich die auch hin.“ Leiter der Akademie: „Ne, nehmt ihr doch mal dieses megawichtige Teil, das uns extrem wichtig ist und für das wir einen riesen Aufriss gemacht haben, und bringt es rüber. Dabei durchquert ihr entweder zu Fuß oder Kutsche die Schwarzen Lande oder per Schiff die Blutige See.“ Albert: „Erscheint mir unnötig riskant, aber okay, wie gehen wir das an? Fliegen wir wieder mit dem Teppich?“ – „Nö!“ – „Oder nehmen wir wieder eure krasse schwimmende Magiefestung, mit der ihr sogar eine Dämonenarche platt gemacht habt?“ – „Nö!“ – „Nur damit ich das richtig verstehe: Diese sehr wichtige, potenziell weltentscheidende Schriftrolle wollt ihr nicht mit den euch zur Verfügung stehen praktischen und sicheren Mitteln transportieren, obwohl ihr wisst, dass es eine gewalttätige Opposition gibt?“ – „Nö! Hier kommt bald mit Sicherheit ein Händler vorbei und dann nehmt ihr dieses auffällige Riesenteil und fahrt damit rüber. Ach ja, Funfact: Die Überfahrt bezahlt ihr auch noch selbst! Ach ja, und unseren Irren hier, den nehmt ihr auch schön mit.“ – „Aber es ist doch eure Rolle und es ist doch euer Interesse sie zu übersetzen. Und wir sind keine Babysitter!!! Und jetzt sollen wir da auch noch für bezahlen? Das ergibt hinten und vorne keinen Sinn!!!“ Tja, da hätten die beiden nicht die Drachenchronik spielen sollen
Und so tuckern die beiden griesgrämig auf einem Handelsschiff gen Norden, bezahlen die Überfahrt selbst (ist halt so) und werden NATÜRLICH angegriffen. Woher der Typ, der sie bereits in der Wüste angegriffen hat, wusste, dass sie genau dort zu genau dem Zeitpunkt unterwegs sind und eben nicht die sicheren Wege durch den Limbus, auf dem Teppich oder mit dem Superzerstörer nehmen, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Und es fliegen auch richtig die Fetzen, unsere Helden sehen bereits das Ende heraufziehen („Hätte ich mich doch nie anheuern lassen, in der Wüste ne Rolle auszubuddeln. Wer hätte denn ahnen können, dass die „Forscher“ sie plötzlich nicht mehr wollen und aber anscheinend das Hobby haben uns jetzt auf die unsinnigste und gefährlichste Art und Weise in eine Schnitzeljagd zu verstricken…“) – bis aus heiterem Himmel Superman… äh ein legendärer Superpirat vorbeikommt, sich ohne Motiv in den Konflikt einmischt (ich bin sicher er kann Gedanken lesen und weiß, wer die Guten sind und wer nicht – und ich bin sicher, er begibt sich gerne ohne Motiv in Lebensgefahr) und die Helden nach Vallusa einschifft.
Unsere Helden kommen zur megakrassen Expertin und sie tut das, was megakrasse Experten in dieser „Kampagne“ tun: Nichts können! „Äh, ich kann das auch nicht lesen!“ Albert und Beppo beginnen zu kotzen (liegt sicher an der unnötigen Schiffsfahrt). „Erst werden wir von einem Saurologenexperten auf eine Expedition geschickt und dann kann er das nicht lesen. Dann machen wir nen riesen Aufriss, um nen krasseren Experten zu finden und der kann das dann auch nicht lesen. Dann suchen wir ne noch krassere Expertin, die kann das dann auch nicht lesen – und dabei werden wir von Dienstleistern zu denjenigen, die jetzt auf einmal die Hauptverantwortung tragen und das auch noch selbst bezahlen sollen. WOLLT IHR UNS ALLE VERARSCHEN???“ – „Naja, ich kenne jemanden, der ist so eine Art Drachoid. Vielleicht kann der das lesen. Und wenn wir unterwegs sind, können wir auch gleich den Irren mal abliefern, wir bringen ihn zu seinem alten Meister. Der ist zwar kein Psychologe, aber irgendwie habe ich ein mystisches Gespür, dass er ihm helfen kann. Und weil ich eh nichts Anderes zu tun habe, komme ich einfach mit.“
Und so latscht die ganze Truppe los und es stellt sich heraus, dass sein alter Meister als Sphärenreisender mal eben mit seinem ganzen Turm unterwegs ist. Dafür ist aber wieder der Bösewicht am Start. Woher weiß er, dass wir hier genau zu diesem Ort reisen? Weder kennt er unseren Privat-Irren oder weiß, dass wir mit ihm unterwegs sind, noch dessen Meister und konnte folglich nicht ahnen, dass wir hier hinkommen (diese Sidequest hat ja nichts mit der Rolle zu tun) – egal, so langsam zucken Albert und Beppo sowieso nur noch mit den Achseln. Dann halt mal wieder kämpfen…. Warum sind wir nochmal hier? Um eine Person, die wir nicht kennen, einer anderen Person zu überbringen, die wir nicht kennen, was mit unserer Hauptaufgabe nichts zu tun hat, die eigentlich auch nicht UNSERE Aufgabe ist… *seufz* Wieder wird es gefährlich – wieder kommt die Rettung aus heiterem Himmel: Diesmal im wahrsten Sinne des Wortes, denn Superman… äh der Turm kommt aus dem Limbus gekracht, zerschmettert teilweise unsere Gegner, die anderen fliehen entsetzt.
Der uns unbekannte Meister bedankt sich, dass wir seinen irren Schüler wiedergebracht haben und verzieht sich wieder! Jetzt sind wir zwar den Irren los (ohne Benefit), schlören aber immer noch die mehrere Meter große Rolle durch die Wallerpampa. Was passiert eigentlich, wenn es jetzt richtig stürmt, windet, regnet, gewittert? Zerstört das nicht die Rolle? Wäre es nicht besser gewesen, sie vor Ort geschtüzt in der Akademie zu lassen? Egal, Augen zu und durch. Nun zu unserem Drachoiden – aber was ist das: Er ist entführt worden. Albert und Beppo sind kurz davor die Rolle einfach in den nächsten Fluss zu schmeißen und sich von dannen zu machen. Nach der nächsten Schnitzeljagd finden sie den Drachoiden auf einer Burg einer zwielichtigen Adeligen mit zweifelhafter Loyalität. Nach einigem Hin und Her befreien sie ihren Dracho und legen ihm die Rolle vor. Albert und Beppo haben es eigentlich schon geahnt: Auch er kann das Teil nicht lesen! Nachdem der Expeditionsleiter, der führende Experte der Akademie, der Akademieleiter und eine weitere Expertin das Teil nicht lesen konnten – ist jetzt auch dieser Dracho überfordert? Wie lange soll dieses Spiel noch weiter gehen??? Auch er antwortet auf eine Weise, die unseren beiden Helden mittlerweile nur zu bekannt ist: „Ich kenne da einen, der kann das sicher lesen!“ - „Hatten wir schon mehrfach!“ – „Diesmal handelt es sich aber um einen wirklichen Drachen.“ – „Also los, wo wohnt der? Im Gebirge?“ – „Ihr müsst ihn finden!!!!“ – „Ist es nicht bekannt, wo der wohnt?“ – „Doch!“ – „Alles klar, dann wird das Finden ja nicht so schwer!“
Und als hätten sie einen Sender am Hintern: Natürlich weiß unser Bösewicht auch wieder, dass sie genau da lange kommen, wo er ihnen einen Hinterhalt stellen kann! Diesmal kriegt der Typ aber endgültig richtig einen mit: Wer es überhaupt ist, was er will, woher er von der ganzen Sache weiß… Alles egal! Hauptsache er ist weg! Doch plötzlich kommt ein riesiger Drache angeflogen und will unsere Gruppe töten. Selten wäre eine Heldengruppe für eine sinnlosere Sache gestorben, aber zum Glück kommt praktischer Weise genau in diesem Augenblick wieder Superman… äh diverse kleinere Drachen vorbeigeflogen, die dem großen ne Ansage machen: „Dududu, böser Schlingel! Hau ab, sonst kriegst du Ärger von meinem großen Bruder… äh unserem Chef!“ Und tatsächlich zieht der Drache von dannen… Wie praktisch! Die Helden haben offensichtlich nicht nur einen Peilsender am Hintern, der alle Bösewichter immer wieder auf ihre Spur bringt bzw. deren Wege sogar vorausahnen lässt, egal wie unlogisch diese Wege auch sind – dieser Peilsender schickt auch immer etwas zeitversetzt Superman… äh irgendwen, der zufällig vorbeikommt und mächtig genug ist, zu retten.
Beim Oberdrachen angekommen wird diesem die ganze hirnverbrannte Geschichte aufgetischt. Der Drache macht sich an die Schriftrolle – uuuuuuund: Er kann sie lesen!!!! Alle brechen in Jubel aus – endlich ist die sinnloseste und hirnverbrannteste Suche aller Zeiten an einem Ende. Als plötzlich: „Äh ich kann die zwar lesen… aber nicht verstehen!“ – „Äh, wie jetzt – du verarscht uns doch! Und jetzt?“ – „Ja äh, ist mir etwas peinlich es zuzugeben, aber ich bin offensichtlich zu blöd hierfür. Es gibt noch nen größeren Drachen in einem noch größeren Gebirge, der kann das sicher lesen und verstehen!!!“ – „Wir sollen also allen Ernstes das krasseste und tödlichste Gebirge der Welt erklimmen und das noch aus eigener Tasche finanzieren, weil ihr alle zu blöd seid eine Rolle zu lesen, die euch superwichtig ist???“ Und mit dieser zentralen Feststellung endet das dritte Abenteuer und der erste Gesamtband der Chronik….
Fazit: Nach drei Abenteuern sind unsere Helden völlig unmotiviert, unlogisch, unnötig gefährlich und ohne Fortschritt von Pontius nach Pilatus geschickt worden, um eine Schriftrolle übersetzen zu lassen, deren Inhalt sie eigentlich nichts angeht und sie nicht mal grob wissen, worum es eigentlich geht (nach aktuellem Kenntnisstand könnte es sich um ein Kuchenrezept handeln), während die eigentlich interessierten Forscher, deren genuine Aufgabe es eigentlich wäre, diese Rolle zu erforschen, sich dezent zurückhalten und cocktailsschlürfend am Strand liegen oder was? Was wissen unsere Helden nach drei Abenteuern? Sie haben eine Schriftrolle, deren Inhalt niemand kennt und sinnentnehmend lesen kann. Und irgendwer will die offensichtlich auch ganz dringend haben und greift sie ständig an. Was sonst für ein angedeutetes Kurzszenario reicht und auch dort blödsinnig und frustrierend unlogisch wäre, wird hier zum Kampagnenband aufgeplustert.
Absoluter Blödsinn! Stay as far away as possible!!! 1 Punkt, weil nicht in jedem Satz ein Rechtschreib- und Grammatikfehler ist.