Schlachtfest ist ein nettes, kleines Abenteuer. Nichts besonderes, aber klassische Elemente gut und vor allem einsteigerfreundlich kombiniert. Ich habe es mit zwei Leuten als Wiedereinstieg gespielt, die vor ein paar Jahren mal ein oder zwei Abenteuer gespielt hatten und einem erfahrenen Rollenspieler.
Die Rettung des Bierfasses am Anfang war spannend und actionreich. Ich hatte gar nicht erwartet, dass das so gut ankommt, aber Bier in Gefahr zieht scheinbar genauso wie Jungfrau in Gefahr.
Auch danach ging es gut weiter. Den „Auftrag“ haben die Spieler sofort angenommen (wie schön, dass bei Neulingen reine Abenteuerlust noch als Motivation ausreicht) und sich auch schon ein wenig umgehört. Bei mir hat der Druide nicht so viele Infos rausgegeben, wie im Abenteuer vorgeschlagen, das schien mir zu einfach. Aber auch so waren die Helden ausreichend informiert.
Der Wildnisteil war in Ordnung. Da es mir ein paar zu viele Wildnisleben und Orientierungsproben waren, habe ich sie stark (auf je eine) reduziert, auch weil die Spieler sehr gut ihre Vorgehensweise beschrieben haben und gute Ideen hatten. Bei der Jagdgesellschaft habe ich gleich den Auftraggeber fürs nächste Abenteuer eingebaut, und die Helden daher nicht gegen dessen Hunde, sondern ein Wildschwein kämpfen lassen.
Später wurden die Helden dann noch nachts im Dunklen von Glutsalamandern bedrängt, die stets nur dem Helden mit dem letzten Flammenbeutel zugesetzt haben, so dass es verdammt spannend wurde. Erst als er nur noch einen LP hatte und er versuchte sich davon zu schleppen, fiel ihm der Beutel ein. Er konnte ihn dann fallen lassen und sich so gerade noch retten. Mit der Beschreibung einer roten Flammenspur, die in die Dunkelheit führt, haben wir dann abgebrochen, weil es für die arbeitende Bevölkerung zu spät wurde.
Der zweite Teil war kam noch etwas besser an als der erste. Die Helden haben sich etwas aufgepäppelt und dann recht bald die Höhle gefunden. Dort haben sie eine Weile herum gesucht und dann gerätselt und schließlich die richtige Lösung gefunden. Da sie schon mal das Lied gesungen haben, habe ich Feyadan schon einmal auftauchen lassen, der ihnen dann einen kleinen Tipp („Der Name…“) gab, den ich bei Finndar vorher ja weggelassen hatte. Feyadan war bei mir auch kein Einhorn, sondern der Geist eines alten Druiden, der damals den Drachen gebannt hatte. Kleiner Nachteil des Rätsels: Ich hatte die Grafik aus dem Abenteuer kopiert, musste ihnen dann aber doch das Heft selbst vorlegen, weil wichtige Details auf der Kopie nicht gut genug erkennbar waren. -> Eine Downloadmöglichkeit in hoher Auflösung wäre schön. Trotzdem hat das Rätsel allen aber sehr viel Spaß gemacht!
Mit den Goblins kamen sie gut aus, waren sofort friedfertig und auf Diplomatie aus und haben alles Wichtige erfahren. Schließlich sind sie dann in die Höhle, haben nach extrem glücklichem Anfang (zwei Meisterschläge) stark nachgelassen (oft keinen oder fast keinen Schaden angerichtet, da sie in der Höhle nur mit Dolch und ähnlichem kämpften) und es wurde sehr spannend. Ein Held ist durch den Gang gekrochen und hat den Stein gefunden, die anderen wehrten sich so gut es ging, bis sie schließlich erfolgreich aus der Höhle fliehen konnten und den Bann erneuert haben. Sicher, das Auftauchen Feyadans ist ein heftiger Deus Ex Machina, aber zu dem Zeitpunkt war das Abenteuer ohnehin schon so gut wie rum und ich habe den Rest in kurzen Sätzen abgehandelt, so dass das nicht so schlimm wie befürchtet war.
Alles in allem erhält Schlachtfest von mir drei Punkte und einen Bonus für die Einsteigerfreundlichkeit, also 4 Punkte.