chizuranjida hat geschrieben: ↑24.05.2019 02:37
Gut, er ist nun auf dem niedrigsten möglichen Neuadelsrang. Also eher schon jemand, den man vorlässt und am Tisch sitzen haben mag. Außerdem ist man da ja einiges gewohnt, Hal hat ja die komischsten Typen geadelt, sogar Mohas und Novadis. Es gibt auch mindestens einen adligen und belehnten Troll im Mittelreich. Nicht zu vergessen Elfen und Zwerge.
Wobei das aber mMn eine der Hauptgründe ist warum das Ansehen des Kaiserthron unter Hal so massiv gelitten hat, und quasi letztendlich vor die Hunde gegangen ist.
Wobei - ich denke es sind gerade die impliziten Grundannahmen hier die etwas auseinander gehen. So wie ich die Sache sehe, gibt es eine lang bestehende und recht unabhängige Adelskultur. Was das Kaiserhaus macht wird zwar beachtet, aber es ist nicht wirklich Dreh- und Angelpunkt der Gesellschaft. Letztendlich sind dem Adel die eigenen Prinzipien und eigenen kulturellen Normen näher und wichtiger als die Einstellungen des Kaiserhauses. Der Adel ist das Rückgrat des Reiches, nicht das Kaiserhaus. Ein neuadliger Emporkömmling ist ein Emporkömmling und wenn ihn dreimal die Kaiserin selbst geadelt hat. Das Gefallen der Kaiserin wird schlichtweg weniger zahlen als der adelige Stammbaum.
Aber gut, natürlich, ausreichend Geld/Macht/Land kann quasi alles wettmachen. Da werden Adelshäuser schon aus rein pragmatischen materiellen Gründen über gewisse Probleme hinwegschauen. Da hat
@Jadoran schon ganz recht. Aber selbst dann wird halt ein gewisser Makel bleiben... wie ja auch, um bei Jadorans Beispiel zu bleiben, jedermann immer noch auf Petyr Baelish herunter geschaut hat, trotz aller Stellungen und Einfluss die er gewonnen hat.
Und wenn es
nicht die Haupterblinie ist (was hier ja der Fall zu sein scheint, da Welfert der Erbe ist), dann wird das ganze Problem wesentlich weniger drängend. Dann kann das sogar für das Haus ein lohnendes Geschäft werden, wenn der Emporkömmling doch begütert ist: Die Hauptlinie wird nicht berührt, und man kann sogar eine begüterte Nebenlinie aufbauen (denn it großer Wahrscheinlichkeit wird ja, um die eigene niedere Herkunft zu überdecken, der Emporkömmling den Namen des alteingessenen Hauses annehmen).
Dass Grafen nur untereinander heiraten, das kann ich mir schlecht vorstellen. Da wäre die Auswahl doch sehr eingeschränkt. Außerdem ist es sicherlich sehr unbequem, wenn ein Ehepaar weit auseinander liegende Ländereien zu verwalten hat. Also warum würde die Erbin einer Grafschaft nicht einen landlosen Ehemann nehmen, der mehr ihr zur Hand geht, als noch ein eigenes Lehen woanders am Bein zu haben?
Man verheiratet ja auch nicht Erben miteinander! Sondern die Grafenerbin der Grafschaft A heiratet eben den Zweit- oder Drittgeborenen der Grafschaft B, welcher dann in die Familie A übergeht (...meistens...). Wobei du völlig recht hast, dass sich Grafenhäuser nicht nur miteinander verbinden werden. Davon gibt es schlichtweg zu wenige, da geht die Arithmetik nicht auf, vor allen da es ja keinen reichsweiten Heiratsmarkt gibt. Also Grafenhaus mit Baronsfamilie oder meinetwegen auch mit besonders reicher oder angesehener Junkerfamilie geht auch - oder auch nach oben, mit einem provinzherrlichen oder gar den kaiserlichen Haus (das sich ja auch nicht nur mit provinzherrlichen oder ausländischen Häusern verbinden kann, weil es auch da schlichtweg zu wenige gibt).
So ist das halt auf dem Heiratsmarkt: Da macht man mal bessere Partien, und manchmal halt auch etwas schlechtere Partien. Das hat vor allen was mit Politik und Verhandlungsgeschick zu tun. Manchmal wird man halt belächelt für eine besonders schlechte Partie, wie wenn der Graf jemanden aus einer Junkersfamilie heiraten sollte, aber gut, das passiert. Sowas kann passieren wenn man halt gerade besonders große Mitgiften braucht, z.B., und daher nicht so wählerisch ist.
Aber wir reden hier von einer wesentlich größeren Spannbreite als Grafenhaus und Baronsfamilie. Ja, der Held
hat noch nicht mal eine (adelige) Familie! Und wie gesagt, was letztlich zählt ist nicht mal so sehr adelig/nicht-adelig, sondern die
Höhe des Standesunterschieds. Und wir sprechen hier von einer provinzherrlichen Familie auf der einen Seite und einen unbelehnten, unbegüterten Niedrigstadeligen der zudem auch noch neuadlig ist. Das ist schon zumindestens mal ein Skandal. Aber gut, wie gesagt, wenn Bishdaria nicht die Erbin ist, dann evtl. auch nicht mehr als eben nur ein gewisser gesellschaftlicher Skandal.
Die thorwalsche Namensgebung war doch eigentlich so, dass die Eltern einen Ringkampf machen, und nach dem Sieger oder der Siegerin heißt das Kind? Also Alrik Knutsen oder Alrik Bishdaliasson, je nachdem.
Also ersteinmal ist das ein Mythos, wie Unter dem Westwind ausdrücklich darauf hinweist - Namen werden (eigentlich genau wie im Mittelreich..) zwischen den Partnern ausgehandelt, und nur wenn die sich partout nicht einigen können werden halt, err, sehr thorwalsche Schlichtungsvarianten angewandt.
Aber noch wichtiger: Bei einem mittelreichischen Adelskind wird man die Namenskonventionen des mittelreichischen Adels nehen, nicht die Thorwalschen. Die kann man allerhöchstens, wie du sagtest, ein wenig reinschmuggeln.
Was also die Namen angeht...
meltman hat geschrieben: ↑23.05.2019 17:59Thorwaler sind bei der Namensgebung ja etwas kreativer, als andere Völker, mein Held heißt Knut Gerdsen, wäre ein Alrik Knutsen von Mersingen möglich, um mit einen Stammhalter zumindest Gernot und Welfert etwas milder zu stimmen, oder ging das bei Rondrigan Paligan von Perricum nur, weil das "von Perricum" halt der Ort ist, den seine Familie verwaltet? Das Knutsen/ Knutdottir würde ich als Spieler echt cool finden.
Ich würde sogar sehr stark davon
ausgehen, dass der Knut bei der Heirat Bishdalias Namen annehmen wird, also ein angeheirateter Mersingen wird. Es gibt ja im Mittelreich keine Patrilinearität (also dass Ehefrauen immer den Namen des Mannes annehmen wüden). Namen sind Verhandlungssache der Familien. Normalerweise wird der Name der Seite angenommen, die etwas zu erben hat (nur so bleiben Lehen ja in der gleichen Familie), Geschlecht egal, ansonsten der "klangvollere" Name.
Und in diesem speziellen Fall macht es mMn eigentlich nur Sinn den Namen Mersingen anzunehmen. Auf diese Weise kann Knuts gemeine Herkunft etwas überdeckt werden. Sollte er da schon begütert sein (das stimmt schon, irgendwie weiter aufsteigen und Lehen bekommen wäre schon gant gut für die Hochzeit...), dann gewinnen bei solch einen Arrangement ja beide Parteien: Er erhält einen klangvolleren und respektableren Familiennamen, der seine gemeine Abstammung übertuscht (das ist durchaus ein Vorteil für ihn!), und die Familie erhält eine begüterte Seitenlinie. Und die Kinder werden dann halt Mersingens sein und entsprechend den Namenskonventionen des Hauses Mersingen folgen (siehe Herz des Reiches, S. 39)
Wobei ich mir vorstellen kann, so ähnlich wie
@chizuranjida gesagt hat, dass wenn man dem armen Kind drei bis vier Vornamen gibt, wenn da auch ein "Knutson" bzw. "Knutsdottir" reinschmuggeln kann. Aber der Familie nach wären es halt schon Mersingens. Also dann sowas wie Alrik Giselbert
Knutson Emmeran von Mersingen
[übrigens, was Rondrigan angeht: "von Perricum" ist nicht sein Familienname. Sein Familienname ist "Paligan" (ohne "von" weil die Familie ja aus Al'Anfa kommt, wo man das nicht kennt). "Von Perricum" bezeichnet sein Lehen/seine Stellung als Markgraf "von Perricum". Wenn man noch den Lehnsnahmen hinzunimmt, dann wäre Bishdalias Bruder "Gernot von Mersingen zur Rabenmark" oder einfach "Gernot von der Rabenmark". ]