DSA5 Verzwickte Situation durch Mord

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Denderan Marajain
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Verzwickte Situation durch Mord

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Wenn das Dorf eh nur 20-30 Leute hat dann sollten sich Bettler und Dieb verdrücken, Buße tun und könnten dann weiter gespielt werden

Tarak
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Verzwickte Situation durch Mord

Ungelesener Beitrag von Tarak »

Also ausser den Tatbeteiligten gabs ja wohl keine Zeugen.
Die Dörfler könnten vermuten, dass der Bettler dran beteiligt ist (wegen der Schlägerei).
Von dem Dieb weiß aber so oder so erstmal keiner was.

Die Klamotten des Dörflers dürften "Stangenware" sein, die jeder Dörfler vom lokalen Schneider/Weber hat.

Wenn sich da jetzt n Lynchmob zusammentut würde bei uns auf jeden Fall die Gruppe zusammenhalten.
Das Recht sich zu verteidigen hat jeder.
Grad der Angriff auf einen Geweihten (ich geh davon aus das Magier und Geweihte immer als solche zu erkennen sind ausser in Spionage-Missionen) steht ebenfalls unter Strafe.

Das man ggf den Landesherren informiert - OK. aber das dauert und in der Zeit kann die Gruppe abziehen.
Wegen nem toten Bauern kommt kein CSI-Team um Spuren zu sichern und man verfolgt auch keinen über die eigene Landesgrenze.
Vll gibst Steckbriefe innerhalb des Landes, aber mal ehrlich was für n Wert hat n Bauer auf malen/zeichnen :lol:
Die Bauern sind keine Selbstmörder - mit nem Magier legt man sich nich mal so eben an.

Die Anwendung von Magie auf ein unwilliges Opfer steht ebenfalls idR unter Strafe (ausser ggf vor Gericht).

Ob und wie der Magier und der Geweihte reagieren is deren Sache.

Im schlimmsten Fall verhören der Magier und der Geweihte den Bettler.
Wenn der clever ist verschweigt er den Dieb als Mittäter.
Wenn er gefragt wird ob er den Typ umgebracht hat verneint er - braucht ja nicht mal lügen.
Bei gelungener Menschenkenntnis wird da wohl als wahr festgestellt.
Hat er die Klamotten geklaut (wie gesagt is an sich Standardware aber egal) kann er das zugeben und zahlt vll ne Strafe in die Dorfkasse.

Keiner muß zwangsläufig sterben, oder nen neuen Char anfangen.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Tarak hat geschrieben: 01.02.2019 10:03Die Klamotten des Dörflers dürften "Stangenware" sein, die jeder Dörfler vom lokalen Schneider/Weber hat.
Das bezweifle ich. Der lokale Schneider/Weber macht doch nicht jedes Kleidungsstück gleich... Und der Bauer dürfte nicht so viele Kleidungsstücke haben, dass er ständig was anderes trägt, sodass seine Nachbarn das, was er regelmäßig getragen hat, ganz genau kennen.
Edit: Und auch direkt merken, wenn es aus seinem Haushalt entwendet wurde. Zumal der Bauer möglicherweise gar nicht so viele Besitztümer hatte.

Ehrlich - um die Klamotten eines Ermordeten in einem Winzdorf direkt anzuziehen, ohne eine Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden, muss man schon ziemlich bräsig sein... oder völlig realitätsfremde Vorstellungen haben.
Zuletzt geändert von Rhonda Eilwind am 01.02.2019 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Tarak hat geschrieben: 01.02.2019 10:03Bei gelungener Menschenkenntnis wird da wohl als wahr festgestellt.
Bei gut gelungener MK stellt man aber auch fest, dass er was verschweigt.
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Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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Tarak
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Ungelesener Beitrag von Tarak »

@Rhonda Eilwind Die "Mode" für Bauern war im Mittelalter festgeschrieben. Schlichte Kleidung, Erdtöne bzw Schwarz.
Der Nachbar hat im Prinzip die gleichen Klamotten. Das sind simple Arbeitsklamotten (ich glaub nich, dass der Bettler den "Sonntagsanzug" geklaut hat).
Kannst Du die Jeans von Deinem Kumpel aus 10 anderen ähnlichen Jeans erkennen?
Guck Dir mal die Doku zu Guedelon an was die da als Klamotten tragen (und das sind Handwerker die einige Stufen über nem Bauern stehen).
Klar is das dämlich sich die Klamotten anzuziehen - brauchen wir nich drüber reden ;)

@Assaltaro Das mag sein, aber das muß nix mit der Tat zu tun haben. Aber den Mord - und darum gehts ja primär - hat er nicht begangen.

Wie gesagt je nachdem wie sich Magier und Geweihter verhalten kann das ganze so oder so ausgehen aber in Stein gemeißelt is da nix.
Es geht da um n Dorf auf Durchreise (also man hat vermutlich nen anderen Auftrag).
Als Magier hätte ich da besseres zu tun als mich um nen toten Bauern zu kümmern (geschweige denn noch ggf knappe ASP zu verballern).

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Tarak hat geschrieben: 01.02.2019 10:54Kannst Du die Jeans von Deinem Kumpel aus 10 anderen ähnlichen Jeans erkennen?
Je nachdem durchaus... dass die "fast identischen Klamotten" zB an einer auffälligen Stelle charakteristisch beschädigt oder geflickt sind, ist nun nicht auszuschließen. Und wie gesagt: Wenn dem Bauern sein Wams fehlt, und der zugereiste Fremde hat plötzlich genau so eines an... ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht... Bauern mögen nicht den größten Horizont haben, aber dämlich sind sie auch nicht.

Abgesehen davon ist Aventurien auch nicht absolut das Mittelalter - dass den Bauern in Aventurien die Kleidung vorgeschrieben sein soll, lese ich zB gerade zum ersten Mal. Ist das in DSA 4 so gesetzt?

Ich gebe dir auch durchaus Recht, dass nichts in Stein gemeißelt ist - man muss je nach Setzung nicht direkt mit Prozess und Scheiterhaufen/Galgen/etc kommen, eilige Flucht plus Nachteil "gesucht" (o.ä., zumindest in der betreffenden Baronie) tut es unter Umständen auch.

Aber das ist eher unabhängig von der Kleidung der Fall.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Tarak
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Ungelesener Beitrag von Tarak »

Im einzelnen wird auf die Kleidunug nicht genau eingegangen (beim einfachen Volk) - ich hab deshalb einfach mal die Analogie zum Mittelalter genommen.
Im Geographia Aventuria steht z.B das die "einfache Landbevölkerung" auch gerne die Klamotten mit Flicken, Fransen usw verziert.
Aber auch das man mehrheitlich froh is, überhaupt was zu haben.
Das is aber auch mehr als nur die Bauern mMn.
Der Dorfschneider/Weber wird nun auch nich grad hohe Werte haben - sonst wär er in der Stadt und würd erheblich mehr verdienen.
Oder die haben nicht mal einen und kaufen in der Stadt.
Ich mein gucken wir uns mal kochen an - da brauchts 5 TaP damit das Essen genießbar ist :lol:


Da hätte ggf aber auch der SL drauf hinweisen sollen/müssen bzw der Bettler macht bei auffälliger Kleidung ne Klugheitsprobe ob er sie tatsächlich anziehen will.

Wenn ich mir in DSA einfache oder feste Kleidung kauf geh ich von einfarbig, simpel von der Stange aus - reicht ja auch.
Will ich was besonderes wie Muster, Stickerei sag und bezahl ich das extra.

Wie gesagt muß nich so sein - Frage is halt was wie kommuniziert wurde.

Ich weiß nicht ob es in der Spielrunde gemacht wurde - aber bei so "Einzelaktionen" empfiehl es sich eh die Spieler am Tisch zu trennen.
So kann keiner mit Spielerwissen die Handlung seines Charakters in die ein oder andere Richtung "lenken".

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Tarak hat geschrieben: 01.02.2019 11:19Im Geographia Aventuria steht z.B das die "einfache Landbevölkerung" auch gerne die Klamotten mit Flicken, Fransen usw verziert.
Aber auch das man mehrheitlich froh is, überhaupt was zu haben.
Das is aber auch mehr als nur die Bauern mMn.
MMn umfasst die "einfache Landbevölkerung" genau die Bauern, und einfache Handwerker.

Was sind denn Bauern, wenn nicht einfache Bevölkerung, deiner Meinung nach?

Und: Die Bauern kaufen in der Stadt ihre Kleidung?

Wann sollen die da bitte hinkommen? Und wovon das bezahlen, wenn sie sich anscheinend nichtmal selbst gemachte Verzierungen leisten können?

Finde ich immer noch unlogisch, tut mir leid.

Aber natürlich kann man das so setzen, wenn einem das plausibel vorkommt. Gibt ja keine Vorschrift darüber, wie man sein Aventurien zu spielen hat.

Natürlich hast du Recht und es kommt in dem konkreten Fall auch drauf an, wie alles im Einzelnen kommuniziert wurde, wovon die Spieler also ausgehen konnten oder mussten.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Arathorns Sohn
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Ungelesener Beitrag von Arathorns Sohn »

Kurz zu Kleidung und Schneidern im realen Mittelalter: Bis zum 12. Jahrhundert (wir sind im DSA-Mittelalter natürlich zeitlich danach) wurde Kleidung innerhalb der Familien und Klöster hergestellt, danach kam erst das Schneiderhandwerk auf.

Allerdings gab es im Mittelalter ja gerade keine Manufakturen und keine Muster, das heißt Stangenware gab es im heutigen Sinn nicht. Der Normalfall war, dass ein Kleidungsstück - oder mehrere - bestellt und beinahe immer maßangefertigt wurde(n). Das heißt nicht dass das unbedingt dann auch gut passte denn längst nicht jeder Schneider verstand sein Handwerk, aber der Ablauf war Bestellung - Maßnehmen - 2-3 Tage Anfertigung - Begutachtung/Abholung durch Kunden - wesentlich später, wenn der Kunde z.B. seinen Knechtslohn nach der Ernte bekam - Zahlung. Die meisten Schneider waren nicht hoch angesehen, oft sogar verachtet, sie waren sehr oft behindert da kein gesunder Mann diese Arbeit machen wollte. Die Kleidung der meisten Menschen kam eher zweckmäßig und grob heraus. Laut historischer Quellen warteten Schneider bis zu einem Jahr auf ihren Lohn - d.h. die Zahlungsmoral verstand sich zumindest für Ortsansässige eher langfristig und Schneider gingen normalerweise in Vorleistung. Kleidung wurde lange getragen und geflickt, da die Mehrheit der Menschen einfach so ungemein wenig Mittel hatten dass selbst einfacher Kleidungskauf finanziell nicht allzu oft zu leisten war.

Das an und für sich ist keine völlig eindeutige Antwort auf die Frage, wie leicht man Kleidung individuell zuschreiben konnte, allerdings würde ich da rein vom Gefühl her auch ein große Gefahr sehen dass die Nachbarn die Kleidung erkennen. Auf jeden Fall kannte sich selbst in größeren Dörfern jeder Bewohner gegenseitig.

Und nicht aus dem Auge zu verlieren ist natürlich die Tatsache, dass Aventurien in sehr vielen Dingen ganz eindeutig anders ist als das reale Mittelalter (die Autoren sind ja nicht alle spezialisierte Mittelalter-Historiker). Ich persönlich finde Anleihen aus dem realen Mittelalter toll, aber vieles passt nicht zur offiziellen Beschreibung der Reiche Aventuriens. Genauer würde ich sogar sagen, die große Mehrheit der Details passen nicht.

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Tarak hat geschrieben: 01.02.2019 11:19Da hätte ggf aber auch der SL drauf hinweisen sollen/müssen bzw der Bettler macht bei auffälliger Kleidung ne Klugheitsprobe ob er sie tatsächlich anziehen will.
Hätte man wahrscheinlich machen sollen. Aber vielleicht ist das auch angeklungen. Aber man kann sich wohl auch sagen: Wer direkt nach einem Mord die Kleidung vom Mordopfer unbedingt anziehen will (Blutspritzer?), der will es wirklich und hat es sich so ausgesucht. Da kann man selber drauf kommen, dass das nicht schlau ist.

Ich wollte auch gerade einwerfen, dass es "von der Stange" nicht gibt. Ein kleines Dorf hat wahrscheinlich nichtmal einen Schneider. Spinnen und Weben waren lange vielerorts typische Winterbeschäftigungen der Bauern, wenn auf den Feldern nichts zu tun war. Dass man sich aus dem Selbstgewebten selber Klamotten schneidert ist irgendwie naheliegend, und die werden natürlich geflickt solang sie halten.

Also ja, die Jeans vom Kumpel findet man in einem Stapel, wenn sie zehn Jahre alt ist, am einen Knie ein Loch hat und am anderen nicht, eine abgerissene Tasche hinten, und sich acht Flicken in verschiedenen Farben sowie ein großer Fleck drauf verteilen. Und genauso sieht es mit dem Bauernwams aus.

Kleiderordnung gibt es im Bornland. Da ist im Detail aufgeschlüsselt, wer was tragen darf. Es könnte sein, dass es dort einen Hinweis gibt, dass sowas auch woanders existiert, aber weniger streng; das müsste man nachgucken. Für Andergast gibt es auch Angaben zur Kleidung; ob das da als Gesetz oder eher "was üblich ist" beschrieben ist weiß ich spontan nicht.

Wie lang es dauert, bis die Bauern "die Obrigkeit" zu Hilfe holen können, ist Sache des Meisters. Die Helden können Glück haben - Ritter Alriksejs Burg liegt zwei Tage weit weg hinter dem Rantzensumpf, und außerdem plagt den Guten mal wieder die Gicht. Die Helden können Pech haben - das Jagdschloss der Baronin liegt auf der andern Seite vom Dorfwald, und da weilt sie gerade.

Auch bei der Frage, wie sehr sich "die Obrigkeit" ins Zeug legt, um den Mörder zu fassen, sehe ich Spielraum. Für Ritter Alriksej, der nur zwei kleine Dörfer besitzt und gerade auf ein neues Zweihandschwert spart, ist ein Arbeiter weniger vielleicht ein großer Verlust. Für Baronin Almadina vielleicht nicht, aber womöglich ist sie jähzornig und findet, das sei eine persönliche Beleidigung ihr gegenüber, auf ihrem Land einfach ihren Bauern abzustechen (und außerdem hat sie Zahori und andere Herumtreiber noch nie ausstehen können). Ein anderer liegt vielleicht gerade besoffen in der Ecke, und es ist ihm wurst. Also auch Meisterentscheidung.

Aber das scheint sich inzwischen ja geklärt zu haben, weil es schon einen anderen Thread zum Bauen neuer Helden gibt.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

Dexter-der-Texter
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Verzwickte Situation durch Mord

Ungelesener Beitrag von Dexter-der-Texter »

Wenn man mal einen Schritt zurück geht und sich die Sache anschaut merkt man, dass der Mord an sich nicht das Problem ist, sondern, dass innerhalb der Gruppe kein klarer Konsens besteht, wo diese moralisch steht.

Also entweder eine gute oder eher böse Gruppe.. Zu krasse Gegensätze machen es oft ganz schön schwierig..

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