DSA4 Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

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RickBillis
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von RickBillis »

Hallo zusammen,

ich habe zwei Fragen an alle, die etwas tiefer im DSA4.1-Kampfregelsystem mit Trefferzonen stecken:

Habt ihr in euren Runden jemals eine Situation gehabt, in der man den Gezielten Schlag sinnvoll einsetzen konnte?

Könnt ihr euch sinnvolle Verbesserungen vorstellen, wie man den Gezielten Schlag attraktiv machen könnte?

Im Folgenden beschreibe ich mal die Probleme, die ich bei dem Manöver sehe:
Eigentlich macht der Gezielte Schlag nichts anderes, als dass man sich die gewünschte Trefferzone aussuchen kann. Das kann in der Theorie natürlich drei Vorteile haben: Man kann gezielt bestimmte schlecht oder gar nicht gerüstete Zonen anvisieren, wenn die Rüstung nicht einheitlich ist, um mehr Schaden anzurichten. Man kann auch versuchen, eine bereits mit einer regeltechnischen Wunde versehene Zone erneut zu verwunden, um den Gegner schneller kampfunfähig zu machen. Und man kann versuchen, eine Wunde mit genau den gewünschten Auswirkungen herbeizuführen (z.B. verbluten bei Brust und Bauch, INI-Verlust bei Kopf, Waffe fallenlassen beim Schwertarm usw.).

Soweit die Theorie. In der Praxis scheitert das Manöver meiner Meinung nach aber auf ganzer Linie; Grund dafür ist vor allem, dass es keinerlei weiteren positiven Effekt des Manövers gibt. Im Verhältnis dazu sind meiner Meinung nach die Aufschläge wesentlich zu schwer. Für Fall 1 (ungeschützte Stelle treffen) rentiert es sich ja nur dann, wenn die Differenz zu den gerüsteten Zonen größer ist, als der Zuschlag, um die Zone zu treffen. Darin sehe ich ein großes Problem, denn kaum einer wird beispielsweise die Brust mit Platte schützen, aber den restlichen Körper gar nicht. Wenn der Gegner beispielsweise einen Kürass (und sonst keine Rüstung) trägt, hätte man von einem gezielten Schlag auf die Beine einen Vorteil von sage und schreibe einem (1) Punkt. Wow. Versucht man, den Schwertarm oder gar den Kopf zu treffen, wird daraus sogar ein Nachteil, es wird effektiver, auf die Rüstung zu schlagen, als auf den ungeschützten Teil...

Bei den anderen beiden Einsatzfällen (gezielte Wunden) wird die Rechnung sogar noch schlechter, denn man ist ja zusätzlich darauf angewiesen, auch noch möglichst hohen Schaden zu machen, um überhaupt eine Wunde erzeugen zu können; dabei rechnet es sich einfach nie, zugunsten des Gezielten Schlags auf den Wuchtschlag zu verzichten. Auch hier müsste ja der Effekt stärker sein, als der Zonenaufschlag, was wohl nie so stattfinden wird.
Wenn man dann auch noch die PA-Boni des Gegners für Brust, Bauch, Kopf und zustätzlich Aufmerksamkeit und Kampfgespür berücksichtigt, wird es völlig absurd. Da müsste also (ohne RS) der Effekt, die Brust zu treffen, besser sein, als eine Wuchtschlag-Finte-Kombi +14... ja, genau... Mit RS wirds dann schließlich komplett phantastisch.

Aber da gibts ja auch noch den Gezielten Stich auf eine Trefferzone: Hierbei ergibt sich gegenüber dem normalen Gezielten Stich noch ein kleiner Nutzen, solange man ausschließlich Waffenarm oder Beine anvisiert (beides hat hilfreiche Senkungen der Kampfkraft des Gegners zur Folge, und da der Wuchtschlag nicht zur Verfügung steht, kann man so eventuell für einen oder zwei Punkte mehr Ansage dafür eine effektivere Wunde erzeugen). Zudem ist natürlich die Wundschwelle schon gesenkt, was natürlich diese Kombination wesentlich sinnvoller macht (eigentlich müsste man diese zwei Punkte auch noch mit einrechnen im Vergleich, wenn man z.B. Hiebwaffen verwendet). Tatsächlich wären aber etwa mit einem Florett die Aufschläge HÖHER, wenn man (ohne Gezielten Stich) nur eine Zone anvisiert, als wenn man versucht, in der Zone auch 1-2 Wunden anzurichten!

Damit ist für mich der Gezielte Schlag in Kombination mit dem Gezielten Stich mäßig brauchbar, ohne diesen jedoch komplett unsinnig und gar nicht sinnvoll einsetzbar.

Daher frage ich: Übersehe ich etwas? Und falls nicht: Wie könnte man den Gezielten Schlag durch Hausregeln verbessern, dass er ein interessantes Manöver wird? Die Kombination mit dem Gezielten Stich darf ja meinetwegen weiterhin besser bleiben als ohne, aber ich denke, beide Varianten müssten gestärkt werden.

Als ersten Schritt würde ich auf jeden Fall die PA-Erleichterungen streichen, keine Ahnung, warum es die überhaupt gibt, kommen bei keinem anderen Manöver vor. Für die Kombi mit Gezieltem Stich wäre das ja vielleicht schon ausreichend? Aber das ist der einfache Teil, das macht das Grund-Manöver noch nicht wirklich konkurrenzfähig.
Ich dachte auch schon daran, dass man vielleicht irgendeine Wunden-Sonderregelung einbauen könnte, aber dann wildert man ja eigentlich im Revier des gezielten Stichs. Vielleicht sowas wie eine Autofinte (diese ist auch Voraussetzung), weil der Gegner überrascht wird? Oder einfach nur die Zonenzuschläge massiv senken? Wie stark? Selbst wenn man auch noch den Grundzuschlag von +2 streicht, ist es immer noch sinnvoller, ungezielt draufzuhauen, als beispielsweise die Brust anzuvisieren.

Habt ihr irgendwelche Vorschläge? Ich finde, das Manöver sollte es durchaus geben, es funktioniert nur so wie beschrieben gleich auf mehreren Ebenen überhaupt gar nicht.

Ich bin gespannt auf eure Ideen! :)

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Dr. Arca
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Dr. Arca »

Ein Gezielter Schlag oder Stich wird üblicherweise mit Binden und/oder Finte vorbereitet, damit der Gegner es mit der Abwehr schwerer hat.

Ein Beispiel: Wenn man z.B. den Bauch treffen will, sind da üblicherweise die Arme nebst Bewaffnung im Weg, ein gezielter Schlag/Stich wird schwierig; also fintet man z.B. auf den Kopf, der Gegner deckt nun denselben und schon ist der Bauch frei zum treffen.

Man kann den Gezielten Schlag/Stich auch ohne Finte oder Binden anwenden, aber die Erfolgschance ist dann geringer.

Rokan
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Rokan »

Dein Extrembeispiel für den ersten Fall ist so nicht ganz korrekt, wenn ich dich nicht falsch verstehe. Die Beine zu treffen wäre +4 und die Brust zu treffen wäre +8 und den Schwertarm zu treffen wäre +6. Hier wiegt die Paradeerleichterung für die Brust auch nochmal extra. Da für den Gezielten Schlag die RS für die Probe egal sind, wären Beine also meine erste Wahl, wenn ich das Manöver anwenden will. Ab RS > 4 an den Beinen ist es dann auch effektiver als der Wuchtschlag.
Auch kann hier die geringere Trefferwahrscheinlichkeit trotzdem effektiver sein, wenn wir wirklich damit einen ungeschützten Bereich treffen, weil wir damit deine erste Bedingung erfüllen, nämlich mehr Schaden anzurichten, wenn wir treffen. Mehr potenzieller Schaden bedeutet eine leichtere Wundenerzeugung. Im Bestfall für deine zweite Bedingung natürlich auf ein Körperteil, welches eh schon verwundet ist.
Spielt ihr mit der Wundschmerzregel ergibt sich damit zusätzlich die Chance direkter Kampfunfähigkeit, die auch positiv angerechnet werden könnte.
Dein Einwand mit dem Wuchtschlag ist nicht falsch, aber das Manöver ist zusammen mit dem gezielten Stich und Todesstoß eher für die Waffen ausgelegt, die keinen Wuchtschlag ausführen können. Dolche, Fechtwaffen und Speere können hier ihren vergleichbar geringeren Schaden ein wenig ausgleichen, da sie es nicht über den Wuchtschlag kompensieren können.

Auch kann ich das Florettbeispiel nicht nachvollziehen, wahrscheinlich weil ich etwas falsch verstehe. Nehmen wir wieder die Beine. Ein gezielter Schlag ist +4. Ein gezielter Stich + gezielter Schlag sind aber ja +4 + Zonenerschwernis/2 + RS/2. Somit sind die Aufschläge nicht höher, wenn man nur eine Zone anvisiert. Sollte hier natürlich gemeint sein, nur den gezielten Stich ohne eine spezifische Zone anzuvisieren hast du bei vielen Zonen und bei niedrigem RS natürlich recht.

Aber rollen wir das Ganze vielleicht einmal von hinten auf. Du möchtest das Manöver konkurrenzfähig machen, aber im Vergleich zu welchen Manövern genau? Der Gezielte Schlag ist ein Nebenprodukt der Finte und hat somit keine speziell für sich dedizierten Kosten um es überhaupt anwendbar zu machen, es ist sogar explizit von jedem ohne Sonderfertigkeit einsetzbar, mit natürlich dem üblichen Problem der doppelten Aufschläge, wenn man die Finte nicht beherrscht. Das ist aber eine andere Baustelle.
Was genau macht das Manöver denn uninteressant? Wie so viele Manöver, bedient es einfach hauptsächlich eine recht kleine Nische, nämlich die Parierwaffenkämpfer. Es glänzt vor allem in Verbindung mit dem Bindenmanöver.
Meine Frage wäre also, wo möchtest du mit potenziellen Hausregeln hin mit diesem Manöver? Wie sollte das Manöver deiner Meinung nach funktionieren? Ich meine damit nicht fest regelseitig, sondern welchen ungefähren Effekt soll es produzieren?

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Denderajida_von_Tuzak
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Außer in Kombination mit dem Gezielten Stich (genauer gesagt: mit dem zweiten Gezielten Stich, nachdem ein erster schon getroffen hatte) hab ich das in DSA noch nicht erlebt.

Könnte mir aber Aktionen vorstellen wie ich sie schon in anderen Systemen hatte, dass bspw. jemandem gezielt die Hand abgeschlagen (oder diese zumindest verwundet) wird, in der sich eine Flasche mit explosiver Substanz (wie Hylailer Feuer) befindet, so dass diese nicht auf das beabsichtigte Ziel geworfen werden kann, sondern die Explosion den Werfer erfasst... Ähnlich bspw. auch mit einem Opferdolch, einem magischen Artefakt,...

Rein zum Schaden machen finde ich die Zuschläge zu hoch (bzw. v.a. die Parade zu stark erleichtert).

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Eadee
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Gezielter Stich mit ansage auf Trefferzone Bein ist ein guter Weg um Gegner bewegungsunfähig zu machen, ohne zu riskieren dass sie tödlich verletzt werden.

Manchmal will man eben Gegner am Fliehen hindern, aber sofort befragen können, da fällt ein klassischer Betäubungsschlag aus.

Manchmal will man auch ein bestimmtes Artefakt das jemand trägt beschädigen oder in die Trefferzone schlagen in die per Ignifaxius ein Loch in die Plattenrüstung gebrannt wurde. Etc.

Ja, wenn es das Ziel ist den Gegner kampfunfähig zu machen, lohnt es sich eher einfach anzugreifen ohne eine Trefferzone anzuvisieren aber es gibt immer mal wieder Situationen wo es eben nicht das Ziel ist den Gegner Kampfunfähig zu machen.
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Djembo
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Djembo »

In unserer Gruppe wurden gezielte Schläge (nicht Schüsse oder Stiche, die sind gang und gäbe) eigentlich nur von den Zweihandwaffenkämpfern eingesetzt und zwar wenn schnell ein bestimmtes Ergebnis erzielt werden soll. "Ich kann dich zwar nicht entwaffnen, aber nimm erstmal 20TP auf deinen Waffenarm, dann sehen wir weiter." oder ""Nein, du läufst NICHT weg!"
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Ein mMn grosser Vorteil des Gezielten Schlags ist das man das Manöver nicht Kaufen muss und in bestimmten Situationen bei denen man im Vorteil ist recht gut einsetzten kann. Bspw. Gegner kniet oder liegt am Boden. Nach einem gelungenen Niederwerfen oder Umreissen kann man den Gegner so recht schnell Kampf unfähig machen. Vom Pferd aus gilt das gleich Prinzip.

Noch besser ist es natürlich der Gezielten Schlag mit dem Waffenmeister zu veredeln. So kann man das Manöver auf ein ähnliches Level bringen wie den Todesstoß, kann aber danach noch parieren.

Natürlich ist es kein Manöver für jede Situation. Im rechten Moment eingesetzt kann das Manöver jedoch von großem Wert sein.

Wenn dir irgendwann mal ein Krakonier oder ein Riesenlindwurm gegenüber steht, wirst du um das Manöver froh sein.

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Laske Hjalkason
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Laske Hjalkason »

Ugo Baersgarjew hat geschrieben: 18.11.2021 20:31 Noch besser ist es natürlich der Gezielten Schlag mit dem Waffenmeister zu veredeln. So kann man das Manöver auf ein ähnliches Level bringen wie den Todesstoß, kann aber danach noch parieren.
Wie soll das denn genau aussehen?
Frage interessehalber...
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Laske Hjalkason hat geschrieben: 07.12.2021 21:12
Ugo Baersgarjew hat geschrieben: 18.11.2021 20:31 Noch besser ist es natürlich der Gezielten Schlag mit dem Waffenmeister zu veredeln. So kann man das Manöver auf ein ähnliches Level bringen wie den Todesstoß, kann aber danach noch parieren.
Wie soll das denn genau aussehen?
Frage interessehalber...
Manövererleichterung -4, ggf Wundschwelle Senken, Trefferzonenerschwernisse verbessern, RS Aufschlag reduzieren usw. Im Grunde eine ähnliche Perfektion erlangen wie auch mit dem Gezielten Stich. Das würde dann auch für alle Waffen gelten welche man bspw. mit dem Talent Schwerter führen kann. Halbschwert oder nicht. Leider ist mir diese möglichkeit beim WM um deine Ronizone nicht nicht ein gefallen.

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Laske Hjalkason
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Laske Hjalkason »

Ugo Baersgarjew hat geschrieben: 08.12.2021 07:04 Manövererleichterung -4, ggf Wundschwelle Senken, Trefferzonenerschwernisse verbessern, RS Aufschlag reduzieren usw.
Ebend...
Manövererleichterung, Trefferzonen Erschwernisse abbauen und v.a. die Pa und Ausweich-Erleichterungen reduzieren... Da hat man schnell Mal 10 VP ausgegeben um einen gezielten Schlag gut ins Ziel zu bringen... Gezielter Schlag ist in RAW Form leider verbuggt...
Da müsste es kostengünstige Pakete für 2/4 VP geben die gleich mehrere Erleichterungen für Manöver, Trefferzonen und Pa-Erschwernisse für den Gegner enthält....
Dachte so ein ausgewogenes Paket hast Du bereits geschnürt... Das hætte mich interessiert
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Eadee
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Eadee »

Kurzes Beispiel für eine sinnvolle Ansage einer Trefferzone vom letzten Spielabend:
Einhandwaffe mit RS 2 gegen Zweihandwaffe mit RS 10 am gesamten Körper aber nur RS3 am Kopf. Der dick Gerüstete mit der Fähigkeit zum Gegenhalten. Keine Möglichkeit dem Kampf zu entgehen.

Sinnvollste Option: Ansage eines Gezielter Stichs mit Trefferzone Kopf.
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Laske Hjalkason hat geschrieben: 09.12.2021 09:27 Ebend...
Manövererleichterung, Trefferzonen Erschwernisse abbauen und v.a. die Pa und Ausweich-Erleichterungen reduzieren... Da hat man schnell Mal 10 VP ausgegeben um einen gezielten Schlag gut ins Ziel zu bringen... Gezielter Schlag ist in RAW Form leider verbuggt...
Da müsste es kostengünstige Pakete für 2/4 VP geben die gleich mehrere Erleichterungen für Manöver, Trefferzonen und Pa-Erschwernisse für den Gegner enthält....
Dachte so ein ausgewogenes Paket hast Du bereits geschnürt... Das hætte mich interessiert
Versuch das doch in vergleich zum Bogenmeister zu setzen. Praezieser wird es kaum gehn denk ich

RickBillis
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Gezielter Schlag - wie kann er nützlich eingesetzt werden?

Ungelesener Beitrag von RickBillis »

Eadee hat geschrieben: 09.12.2021 13:03 Sinnvollste Option: Ansage eines Gezielter Stichs mit Trefferzone Kopf.
Ja, kombiniert mit dem Gezielten Stich ist der Gezielte Schlag etwas besser.

...zumindest scheint es so; und rein von der Logik her würde jeder Fechter in der echten Welt das vermutlich auch genauso versuchen. Aber Realismus sollte man wohl auch nicht als Maßstab für Fantasyregeln heranziehen, drum lass ich das jetzt besser.

Wenn ich jetzt mal tatsächlich nach purer Effizienz nachrechne: Gezielter Stich gegen den Kopf bei RS 3 ergibt eine Ansage von +8; dagegen geht ein normaler ("ungezielter") Gezielter Stich gegen einen angenommenen Gesamt-RS von 10 nur mit einer Ansage +9 durch, ein hauchdünner Sieg von einem Punkt also für den Kopfstich.

Dann kommen aber noch die PA-Erleichterungen dazu: Zone Kopf ist immer um 4 erleichtert zu parieren, wenn der Gegner noch Aufmerksamkeit hat (wahrscheinlich) nochmal +2, wenn er sogar Kampfgespür hat (eventuell) gleich nochmal +2. Ich würde glaub ich diese PA-Erleichterungen komplett streichen, für mich ergeben die absolut keinen Sinn, korrigiert mich, wenn ihr das anders seht.

Und dann kommt noch die getroffene Zone dazu: Ein Kopftreffer ist in den meisten Fällen nicht so stark wie einer in jeder anderen Zone, mit Ausnahme des Linken Arms bei einhändig kämpfenden Gegnern. Eine Dreifachwunde wäre natürlich dank sofortiger Bewusstlosigkeit auch sehr stark, aber das gilt auch bei allen Torsotreffern; der rechte Arm hält die Waffe, die Beine stützen den ganzen Körper... Kopf ist regeltechnisch die Wunde mit den geringsten Auswirkungen auf die Kampfkraft des Gegners. Lediglich die starke Reduktion der INI ist recht effektiv, aber nicht unbedingt bei einem so stark gepanzerten Kämpfer, dessen INI eh nicht über der deinen liegen sollte. Klar, Wunde ist Wunde, und schlecht ist es nicht, aber wenn ich es mir aussuchen kann, würde ich andere wählen.

Und das ist jetzt nur die Betrachtung, wenn man den Gezielten Stich zur Verfügung hat. Wenn man beispielsweise mit einem Säbel angreift, würde man gerne auf den leichter gerüsteten Kopf schlagen, um wenigstens durch die Panzerung zu kommen: Um überhaupt dort zu treffen, muss man aber eine Ansage von +6 machen; dann steht aber noch der RS von 3 im Weg, verglichen mit dem Gezielten Stich von oben müsste ich diesen mit Wuchtschlag +3 negieren, um lediglich gleich viel Schaden anzurichten wie ein Rapier oder Degen. Die PA-Erleichterungen sind die selben, aber der Gezielte Stich richtet automatisch 1-2 Wunden an, was der Schlag eben nicht kann, und das mit geringeren Aufschlägen und gesenkter Wundschwelle. Ich finde, dass das Verhältnis hier nicht stimmt. Richtig ist aber, dass in diesem Beispiel der Gezielte Schlag um 1 ganzen Punkt besser ist, als ein ungezielter Wuchtschlag mit gleich hoher Ansage gegen RS 10 wäre.

Schließlich sind Gegner in Ritterrüstung mit Lederhelm vermutlich eher selten, aber zumindest du bist genau so einem ja im Kampf entgegengetreten, also gibt es sie wohl.

Ein schönes Beispiel für mich aus dem Rollenspiel, wo leider die Regeln dem Sinn entgegenstehen meiner Meinung nach.

Grundsätzlich verstehe ich nicht, warum der Gezielte Schlag mit den meisten Waffen so absurd schwer ist, spielmechanisch kommt mit großen Ansagen normalerweise auch ein großer Benefit, nicht aber hier; Zweihand-Hiebwaffen sind ja eh raus, da sie das Manöver nicht durchführen dürfen, genauso wie Kettenwaffen und Zweihandflegel. Die Regelung für die Stichwaffen in Kombination mit dem Gezielten Stich finde ich relativ ok, aber bei allen anderen Waffen weiß ich nicht so recht, was das soll. Ja, es mag Ausnahmesituationen geben wie oben beschrieben, wo man eine bestimmte Zone treffen MUSS, z.B. die Beine. Aber abgesehen davon sehe ich den Sinn einfach nicht.

Edit: Habe gerade nachgelesen, dass die Waffen ohne Finte ja DOCH den gezielten Schlag einsetzen düfen - mit doppeltem Zonenzuschlag! Bevor ich da versuche, mit einem Schlag +14 die Brust zu treffen, mach ich doch lieber nen Wucht- oder Hammerschlag!

Ich denke, ich werde meiner Runde einfach mal vorschlagen, die Zuschläge massiv zu senken und es einfach mal auszuprobieren; vielleicht einfach nur den Zonenzuschlag nehmen, ohne die +2 und auch ohne die PA-Erleichterungen.
Zuletzt geändert von RickBillis am 10.12.2021 21:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Eadee »

RickBillis hat geschrieben: 10.12.2021 20:41 Wenn ich jetzt mal tatsächlich nach purer Effizienz nachrechne: Gezielter Stich gegen den Kopf bei RS 3 ergibt eine Ansage von +8; dagegen geht ein normaler ("ungezielter") Gezielter Stich gegen einen angenommenen Gesamt-RS von 10 nur mit einer Ansage +9 durch, ein hauchdünner Sieg von einem Punkt also für den Kopfstich.

Dann kommen aber noch die PA-Erleichterungen dazu: Zone Kopf ist immer um 4 erleichtert zu parieren, wenn der Gegner noch Aufmerksamkeit hat (wahrscheinlich) nochmal +2, wenn er sogar Kampfgespür hat (eventuell) gleich nochmal +2. Ich würde glaub ich diese PA-Erleichterungen komplett streichen, für mich ergeben die absolut keinen Sinn, korrigiert mich, wenn ihr das anders seht.
Nun, wenn der Gegner die Parade würfelt weil sie um -4 erleichtert ist, statt gegen zu halten, dann ist das in dieser Situation auch schon was wert. (genau dazu kam es interessanterweise an diesem Spielabend. Und der Held hat nur dank dieser PA-Ansage die gezielter-Sticht Doppel-eins gegen seinen Kopf überstanden).

Aber ja, prinzipiell ist es eine gute Idee den gezielten Schlag via Hausregeln zu stärken wenn man ihn als echt brauchbare Option etablieren will die nicht nur im Sonderfall des Spezialfalles nützlich ist.
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RickBillis
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Ungelesener Beitrag von RickBillis »

Mir ist gerade noch was eingefallen:
Dieser PA-Bonus hat für mich irgendwie noch nie Sinn ergeben, weil das bei keinem anderen Manöver vorkommt, warum sollte es also hier vorkommen, außerdem noch so mächtig! Zumal es sich ja in der präsentierten Form wahrscheinlich um das schwächste Manöver überhaupt handelt.
Aber ich denke, in einer Situation würde ein Bonus auf die Parade durchaus Sinn ergeben: Wenn man bereits eine Wunde an einer Stelle hat, wird man allein deshalb instinktiv versuchen, diese Stelle zu schützen. Ich denke, ein moderater Bonus auf die Parade gegen eine Attacke auf eine bereits verwundete Zone (ca. 2-4) wäre durchaus nett.

Mal sehen, was meine Gruppe denkt.

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Ungelesener Beitrag von Twoflower »

Auch eine Nische, aber: Zwerge (und andere Charaktere mit Zwergenwuchs) kriegen eine Erleichterung bei Gezielten Schlägen auf die Beine - mit einem Felsspalter (der selbst ohne Wuchtschlag eine ordentliche Chance auf eine Wunde bietet) dreimal auf ein Bein einhauen und dadurch den Gegner ausschalten ist gar kein so schlechter Deal. Und das Problem, dass der Gegner immer noch parieren kann, hat ein Hiebwaffenkämpfer mangels Finte immer.

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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Twoflower hat geschrieben: 15.12.2021 13:50 Und das Problem, dass der Gegner immer noch parieren kann, hat ein Hiebwaffenkämpfer mangels Finte immer.
Hier ihr reminder dass man jedes Manöver mit jeder Waffe durchführen kann, der Aufschlag verdoppelt sich nur wenn das Manöver für die fragliche Waffe nicht als Geeignet eingestuft ist.
Du kannst also auch den Gezielten Stich mit der Barbarenstreitaxt durchführen wenn du willst und ab einem gewissen TaW-Unterschied ist die Option einer "halben" Finte sogar wirklich brauchbar.
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Ungelesener Beitrag von Laske Hjalkason »

RickBillis hat geschrieben: 15.10.2021 19:05 Nun, wenn der Gegner die Parade würfelt weil sie um -4 erleichtert ist, statt gegen zu halten, dann ist das in dieser Situation auch schon was wert.
Wieso sollte das Gegengalten nicht auch um 4 Punkte erleichtert sein?
WdS: "Kann um 4 Punkte erleichtert abgewehrt werden..."
Außerdem hat ein solch ausgerüsteten Ritter bestimmt auch Aufmerksamkeit und Kampfgespühr... Also 8 Punkte Erleichterung...
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Laske Hjalkason hat geschrieben: 17.12.2021 11:05 Wieso sollte das Gegengalten nicht auch um 4 Punkte erleichtert sein?
Weil Gegenhalten explizit ein Manöver ist bei dem man den Angriff des Gegners hinnimmt/ignoriert um selbst einen unparierbaren Angriff durchzubringen. Aus demselben Grund sollte Gegenhalten auch nicht durch Finten erschwert sein, denn der Gegner kann täuschen wie er will, wenn man erst gar nicht versucht ihn zu parieren bringt es nichts.
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Ungelesener Beitrag von Laske Hjalkason »

Eadee hat geschrieben: 17.12.2021 11:19 Aus demselben Grund sollte Gegenhalten auch nicht durch Finten erschwert sein, denn der Gegner kann täuschen wie er will, wenn man erst gar nicht versucht ihn zu parieren bringt es nichts.
Dann gäbe es keine. Möglichkeit Gegenhalten zu erschweren. DSA Kampf hat eh schon Vorteile für Verteidiger. Wenn die Finte beim Gegenhalten nix bringt dann verdammst Du taktische Spieler zum Abwarten.
Wenn man fintiert dann hält man gegeb und gewinnt... wenn man nicht fintiert dann meisterpariert man und gewinnt...
Deswegen ist die Fintenerschwerniss beim Gegenhalten Pflicht...
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Desiderius Findeisen
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Die Diskussion Finte vs. Gegenhalten wurde ausgelagert.
Für die Freunde der kleinen Geschuppten: Von den kleinen Drachen
"I am 87% confident you will burst into flames." Kimiko Lockeweaver, Bayesian Empirimancer
"I do not help, Mr. Bogan. I oppose." Mathias Melchior, Dept. of Opposition
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