Feldschlacht wie ausspielen?

Von A wie Attacke bis Z wie Zeughaus: Alles über Schlachten, Scharmützel und den Waffengang.
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Dude
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Feldschlacht wie ausspielen?

Ungelesener Beitrag von Dude »

Hallo ich plane als SL in meiner nächsten Session eine Feldschlacht.

Habt ihr Ideen oder Erfahrungen wie man das spannend gestalten kann?

Eine Würfelorgie will ich vermeiden. Mein Ansatz bisher: die Helden Vorbereitungen treffen lassen, wie zB Taktik planen lassen, Söldner anheuern usw. und danach den Ausgang bewerten und erzählerisch abhandeln. Eventl. noch vereinzelte kleine Kämpfe abseits des Geschehens oder Eingreifen durch allg. Proben (zB. als Befehlshaber einer Einheit, deren Erfolg von einer Kriegskunst Probe allgemein abhängig gemacht wird).

Danke schonmal für kreative Eingebungen. :)
Zuletzt geändert von Dude am 04.04.2021 13:25, insgesamt 1-mal geändert.

Alrik Normalpaktierer
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Feldschlacht wie ausspiele

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Schau dir mal das Ilaris-Regelwerk hier im Forum an. Da gibt es "Massenkampf"-Regeln, die sehr praxistauglich sind - und wahrscheinlich auch ohne das übrige Regelset spielbar, wenn du die "Heldentaten" nach eurem normalen Regelwerk ausgestaltest.

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Skalde
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Feldschlacht wie ausspielen?

Ungelesener Beitrag von Skalde »

Bodenpläne sind m. E. essentiell, um den Überblick zu behalten. Ansonsten kann ich nur raten, viel erzählerisch abzuhandeln. Ein paar gut gezielte Pfeilsalven auf eine Einheit leichtes Fußvolk lassen diese auseinanderbrechen oder sich hinter ihren Schilden verkriechen. Der Anblick anstürmender Lanzenreiter versetzt die meisten ungeübten Gegner in Panik und lässt sie fliehen. Disziplinierte Söldner mit Langwaffen können auch in Unterzahl eine gute Position lange verteidigen. Und so weiter...
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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Dude hat geschrieben: 04.04.2021 12:45Eine Würfelorgie will ich vermeiden. Mein Ansatz bisher: die Helden Vorbereitungen treffen lassen, wie zB Taktik planen lassen, Söldner anheuern usw. und danach den Ausgang bewerten und erzählerisch abhandeln. Eventl. noch vereinzelte kleine Kämpfe abseits des Geschehens oder Eingreifen durch allg. Proben (zB. als Befehlshaber einer Einheit, deren Erfolg von einer Kriegskunst Probe allgemein abhängig gemacht wird).
Mein Vorschlag wäre eine vergleichende Kriegskunstprone die für beide je nach Anzahl/Ausrüstung/Moral modifziert wird. Würfle für die Gegenspieler verdeckt dann wissen die Helden während der Schlacht auch nicht wie es ausgehen wird.

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chizuranjida
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Feldschlacht wie ausspielen?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Es kommt eigentlich drauf an, was deine Spieler gerne spielen mögen. Wenn sie nicht so die Planer-Typen und Taktiker sind, sondern sich vor allem daran freuen, beim Würfeln gegen Einzelgegner oder kleine Grüppchen Erfolg zu haben ("Alrik haut drauf, höhö, 1, höhö, mal Schaden würfeln"), dann wird ihnen der Ansatz mit dem Vorbereiten als Feldherren nichts geben.

Wenn sie das mit dem Planen und Vorbereiten mögen, müsst ihr euch sehr gut darüber austauschen, was geht und was nicht geht. Die Spieler brauchen genau die gleiche Vorstellung vom Gelände wie du. Ihr müsst euch über alle Details einig sein, Beispiele: ob man bei Regen Armbrüste gebrauchen oder mit schwerer Reiterei auf einem frischgepflügten Acker beschleunigen kann (und natürlich, ob dort ein frischgepflügter Acker ist, siehe oben), wie viel Landwehr man in der Umgebung auf die Schnelle ausheben und wieviel Proviant man requrieren kann, ob diese Landwehr beim Anblick eines Dämons laufen geht (Söldner vielleicht auch) - oder schon bei einer gut gemachten Illusion, wie weit Trompetensignale hörbar sind, für welche Truppengattungen Wäldchen oder steiniges Gelände in der Umgebung begehbar sind für Umgehungsmanöver und Hinterhalte, und und und.
Eine gute, detailreiche Karte hilft vermutlich.

Ganz ohne Würfeln ist es wahrscheinlich trotzdem fade, aber da kann man im Vorfeld mit Spionage und Sabotage einiges machen, wenn das zu den Helden passt.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

Galliad
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Ungelesener Beitrag von Galliad »

Schau mal in dein PN Postfach. :)

Theophrastus
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Feldschlacht wie ausspielen?

Ungelesener Beitrag von Theophrastus »

Kor zum Gruße,

in unserer letzten Sitzung hatte ich als SL auch eine kleine Feldschlacht (eine verbündete Motte wird belagert/ausgehungert und die Helden versuchen, die Belagerung zu brechen, insgesamt keine 100 Mann auf jeder Seite), daher kann ich vielleicht mit meinen Erfahrungen weiterhelfen - ich fange einfach mal an.

Am Ende des Spieleabends davor hatten die Helden das gegnerische Lager grob ausgespäht, um über Zahl und Bewaffnung der Gegner informiert zu sein und einen Plan auszuarbeiten.
Ich hatte dann zwischen den Abenden einen Bodenplan vorbereitet, den aber im Eifer des Gefechts völlig vergessen.
Es lief also vor allem über erzählerische Impulse, was aber sicher auch dazu beigetragen hat, dass die Helden eben nicht wie in "Total War" aus der Vogelperspektive Einheiten befehligen und das gesamte Schlachtfeld überblicken können.
Stattdessen waren sie eben mittendrin, mussten sich im Schlachtfeldchaos immer wieder neu orientieren und sich mit den Hornsignalen verständigen, die sie vorher ausgemacht hatten.
(Beinahe hätte der Magier der Gruppe auch das falsche Signal blasen lassen, da er nicht mehr ganz sicher war, welches Signal was bedeutet)
Dieses nicht immer übersichtliche Schlachtfeld passte aber auch mMn ganz gut in den Rest der Kampagne (Wildermark, VeG), in anderen Abenteuern ist das aber wahrscheinlich Fehl am Platz.
Je nachdem welche Stimmung du erzeugen willst, bieten sich auch Zeitlimits für Entscheidungen an: ("Du siehst, dass sich einige feindliche Reiter aus ihrer Formation herauslösen und direkt auf dich und deine Truppe anstürmen, in wenigen Momenten werden sie hier sein. Welchen Befehl gibst du?" - Wenn innerhalb von 10 s kein Befehl kommt, werden die Leute einfach überrannt)

Die Kämpfe zwischen Einheiten habe ich meist verdeckt gewürfelt, immer Einheit gegen Einheit, wobei jede Einheit einen AT und PA Wert hatte. So, dass ich als Meister schnell und unkompliziert die Erzählung vorantreiben konnte.
In einigen Fällen habe ich das ganze auch übersprungen, besonders wenn viel auf einmal passiert (Bsp: Die feindliche Reiterei stürmt in die Flanke der unvorbereiteten Infanterie - da hilft auch keine Probe mehr) und nur schnell ausgewürfelt, wieviele Frauen und Männer noch kampfbereit stehen.
Im Gegensatz dazu habe ich "normale" Angriffe gegen Helden meist ausgewüfelt, und Paraden zugelassen, die Spielen sollen sich ja auch als Protagonisten ihrer eigengen Geschichte fühlen können.

Für die NSC-Kämpfe drumherum habe ich mir die Truppenstärken notiert, also wie viele Feinde/Verbündete noch kampfbereit sind. Die Helden konnten über Schätzen oder Kriegskunst-Proben das Ganze grob verfolgen.
Als Truppenanführer hatten die Helden dabei aber immer einen gewissen Einfluss auf das Schlachtgeschehen, die genauen Auswirkungen im Spiel habe ich dann direkt improvisiert, um den Spielfluss aufrechtzuerhalten. Der Einfluss kam von gutem Rollenspiel oder Kriegskunst-Proben.

(Bsp: der Balihoer Krieger hält eine flammende Rede und motiviert so die Truppen vor der Schlacht; die Thorwalerin stürmt in erste Reihe mit den Fußtruppen vor, diese drängen die gegnerischen Söldner sofort etwas zurück; der Magier erinnert die demoralisierten städtischen Milizen an die Kriegsbeute im gegnerischen Lager, diese stürmen mit neuer Motivation, allerdings ohne Organisation nach vorn).
Besonders wenn die eigene Truppe in einen Kampf verwickelt war, konnten die Helden da auch direkt durch Angriffe einwirken oder zu Schaden kommen.
Klar war aber auch - der Kampf geschieht vor allem um die Helden herum. Selbst wenn die Söldnerin es schafft, 2 Gegner nacheinander zu Boden zu bringen, können die anderen 18 Feinde ihre Truppe schrittweise zurückdrängen. Die Söldnerin mag wertvolle Zeit gewonnen haben, aber allein gewinnt sie die Schlacht nicht.

Ich habe ebenfalls versucht, für den Feind einen Schlachtplan auszuarbeiten. Die Helden hatten dabei die Möglichkeit, feindliche Spione / Späher zu entdecken und aufzuhalten, was sie jedoch leider nicht getan haben. (Hätten sie ihr Wissen miteinander geteilt, hätten sie die Späher erkannt.)
Das hat letztendlich auch zu einer Niederlage und der Gefangennahme zweier Helden geführt, auch wenn der Feind ebenfalls empfindlich getroffen wurde. Ein dritter Held ruht in Borons Hallen.
Je nachdem wie ok deine Gruppe mit so etwas ist, kann man so etwas auch geschehen lassen (Aber niemals erwzingen!). Das Schlachtfeld ist immer noch ein Ort, an dem schon viele auf Golgaris Schwingen eine letzte Reise angetreten haben.
Dabei sollte natürlich nicht ein einziger Wurf über ein Heldenleben entscheiden, aber bewusste Entscheidungen zu Rambomanövern können gerade hier fatal sein.


Ich habe jetzt insgesamt deutlich mehr Fokus auf die Schlacht selbst gelegt, als du bisher geplant hast.
Worauf hat die Gruppe denn Lust? Wollen sie die strategische Besprechung und genaue Planung im Feldherrenzelt oder wollen sie den Plan auch selbst umsetzen?
Wenn sie kein Interesse an der Umsetzung und der Schlacht an sich haben, dann lässt sich das ganze ja recht schnell abhandeln. (Gute Vorbereitung der Spieler -> Erzählung der Schlacht -> Sieg -> Auswirkungen)
Ansonsten passt ein Zitat von von Moltke : "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung".
Wenn man die Schlacht mit dem Zitat im Hinterkopf angeht, macht das das Ausspielen nochmal dynamischer, gute Vorbereitung der Helden bedeutet auf einmal auch Flexibilität und Kommunikation (Signalhörner, verschiedenfarbige Banner, etc.) an den Stellen, an denen der Plan nicht aufgeht.
Ich hoffe, du findest ein paar Anregungen für deine Runde!

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Hei Dude,

Kürzlich gab es im Einsteigerforum ein ähnliches Thema, mit zahlreichen Tipps - NSC-Schlachten

Dude
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Ungelesener Beitrag von Dude »

Theophrastus hat geschrieben: 06.04.2021 11:20 Kor zum Gruße,

in unserer letzten Sitzung hatte ich als SL auch eine kleine Feldschlacht (eine verbündete Motte wird belagert/ausgehungert und die Helden versuchen, die Belagerung zu brechen, insgesamt keine 100 Mann auf jeder Seite), daher kann ich vielleicht mit meinen Erfahrungen weiterhelfen - ich fange einfach mal an.

Am Ende des Spieleabends davor hatten die Helden das gegnerische Lager grob ausgespäht, um über Zahl und Bewaffnung der Gegner informiert zu sein und einen Plan auszuarbeiten.
Ich hatte dann zwischen den Abenden einen Bodenplan vorbereitet, den aber im Eifer des Gefechts völlig vergessen.
Es lief also vor allem über erzählerische Impulse, was aber sicher auch dazu beigetragen hat, dass die Helden eben nicht wie in "Total War" aus der Vogelperspektive Einheiten befehligen und das gesamte Schlachtfeld überblicken können.
Stattdessen waren sie eben mittendrin, mussten sich im Schlachtfeldchaos immer wieder neu orientieren und sich mit den Hornsignalen verständigen, die sie vorher ausgemacht hatten.
(Beinahe hätte der Magier der Gruppe auch das falsche Signal blasen lassen, da er nicht mehr ganz sicher war, welches Signal was bedeutet)
Dieses nicht immer übersichtliche Schlachtfeld passte aber auch mMn ganz gut in den Rest der Kampagne (Wildermark, VeG), in anderen Abenteuern ist das aber wahrscheinlich Fehl am Platz.
Je nachdem welche Stimmung du erzeugen willst, bieten sich auch Zeitlimits für Entscheidungen an: ("Du siehst, dass sich einige feindliche Reiter aus ihrer Formation herauslösen und direkt auf dich und deine Truppe anstürmen, in wenigen Momenten werden sie hier sein. Welchen Befehl gibst du?" - Wenn innerhalb von 10 s kein Befehl kommt, werden die Leute einfach überrannt)

Die Kämpfe zwischen Einheiten habe ich meist verdeckt gewürfelt, immer Einheit gegen Einheit, wobei jede Einheit einen AT und PA Wert hatte. So, dass ich als Meister schnell und unkompliziert die Erzählung vorantreiben konnte.
In einigen Fällen habe ich das ganze auch übersprungen, besonders wenn viel auf einmal passiert (Bsp: Die feindliche Reiterei stürmt in die Flanke der unvorbereiteten Infanterie - da hilft auch keine Probe mehr) und nur schnell ausgewürfelt, wieviele Frauen und Männer noch kampfbereit stehen.
Im Gegensatz dazu habe ich "normale" Angriffe gegen Helden meist ausgewüfelt, und Paraden zugelassen, die Spielen sollen sich ja auch als Protagonisten ihrer eigengen Geschichte fühlen können.

Für die NSC-Kämpfe drumherum habe ich mir die Truppenstärken notiert, also wie viele Feinde/Verbündete noch kampfbereit sind. Die Helden konnten über Schätzen oder Kriegskunst-Proben das Ganze grob verfolgen.
Als Truppenanführer hatten die Helden dabei aber immer einen gewissen Einfluss auf das Schlachtgeschehen, die genauen Auswirkungen im Spiel habe ich dann direkt improvisiert, um den Spielfluss aufrechtzuerhalten. Der Einfluss kam von gutem Rollenspiel oder Kriegskunst-Proben.

(Bsp: der Balihoer Krieger hält eine flammende Rede und motiviert so die Truppen vor der Schlacht; die Thorwalerin stürmt in erste Reihe mit den Fußtruppen vor, diese drängen die gegnerischen Söldner sofort etwas zurück; der Magier erinnert die demoralisierten städtischen Milizen an die Kriegsbeute im gegnerischen Lager, diese stürmen mit neuer Motivation, allerdings ohne Organisation nach vorn).
Besonders wenn die eigene Truppe in einen Kampf verwickelt war, konnten die Helden da auch direkt durch Angriffe einwirken oder zu Schaden kommen.
Klar war aber auch - der Kampf geschieht vor allem um die Helden herum. Selbst wenn die Söldnerin es schafft, 2 Gegner nacheinander zu Boden zu bringen, können die anderen 18 Feinde ihre Truppe schrittweise zurückdrängen. Die Söldnerin mag wertvolle Zeit gewonnen haben, aber allein gewinnt sie die Schlacht nicht.

Ich habe ebenfalls versucht, für den Feind einen Schlachtplan auszuarbeiten. Die Helden hatten dabei die Möglichkeit, feindliche Spione / Späher zu entdecken und aufzuhalten, was sie jedoch leider nicht getan haben. (Hätten sie ihr Wissen miteinander geteilt, hätten sie die Späher erkannt.)
Das hat letztendlich auch zu einer Niederlage und der Gefangennahme zweier Helden geführt, auch wenn der Feind ebenfalls empfindlich getroffen wurde. Ein dritter Held ruht in Borons Hallen.
Je nachdem wie ok deine Gruppe mit so etwas ist, kann man so etwas auch geschehen lassen (Aber niemals erwzingen!). Das Schlachtfeld ist immer noch ein Ort, an dem schon viele auf Golgaris Schwingen eine letzte Reise angetreten haben.
Dabei sollte natürlich nicht ein einziger Wurf über ein Heldenleben entscheiden, aber bewusste Entscheidungen zu Rambomanövern können gerade hier fatal sein.


Ich habe jetzt insgesamt deutlich mehr Fokus auf die Schlacht selbst gelegt, als du bisher geplant hast.
Worauf hat die Gruppe denn Lust? Wollen sie die strategische Besprechung und genaue Planung im Feldherrenzelt oder wollen sie den Plan auch selbst umsetzen?
Wenn sie kein Interesse an der Umsetzung und der Schlacht an sich haben, dann lässt sich das ganze ja recht schnell abhandeln. (Gute Vorbereitung der Spieler -> Erzählung der Schlacht -> Sieg -> Auswirkungen)
Ansonsten passt ein Zitat von von Moltke : "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung".
Wenn man die Schlacht mit dem Zitat im Hinterkopf angeht, macht das das Ausspielen nochmal dynamischer, gute Vorbereitung der Helden bedeutet auf einmal auch Flexibilität und Kommunikation (Signalhörner, verschiedenfarbige Banner, etc.) an den Stellen, an denen der Plan nicht aufgeht.
Ich hoffe, du findest ein paar Anregungen für deine Runde!
Danke für deine ausführliche Antwort. Und auch an die anderen, die Tipps gegeben haben.

Da wir ein relativ bunter Haufen sind (Neulinge und Anfänger) und auch die Interessen unterschiedlich stark sind. Habe ich mir überlegt, dass ich sowohl Vorbereitung, als auch Schlacht als Feldherr als Option bieten werde. Wenn die Gruppe es nicht ausführt schneide ich den Part entsprechend weg. Würfeln werde ich definitiv nichts was die Kämpfe angeht. Ich möchte das eher erzählerisch abhandeln um nicht den Faden reißen zu lassen und es auch nach Möglichkeit nicht auf mehrere Abende strecken zu müssen.

Der Ausgang steht aber keineswegs fest. Die Gruppe weiß, dass Sie sich einer Überzahl an Orks gegenübersehen wird und diese auch durchaus für Überraschungen sorgen können. (Sie trafen bereits auf einige Vertreter dieser Gruppierung, welche unter Anderem in der Lage waren Bestien zu bändigen und für Kampfzwecke zu verwenden, sowie über Kampfmagie verfügen.

Ich werde den Ausgang dahingehend beeinflussen, wie kreativ sie die Sache angehen bzw. ob sie genügend Maßnahmen ergreifen um der Sache Herr zu werden (Taktik, Söldner ausheben, für bessere Ausrüstung sorgen)

Das Schlachtgeschehen selbst werden sie sonst nur am Rand verfolgen können, außer sie wollen wirklich Feldherr spielen. Dann habe ich Token usw schon parat :lol:

Ich denke mir einen kleine Plot für das Kampfgeschehen aus und werde es dann in einer Art Bosskampf gegen den gegnerischen Feldherren mit seiner Leibgarde gegen die Helden enden lassen.

Danke nochmal für den Tipp "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung". Ich bin mir einer Sache, die die Helden versuchen werden schon ziemlich sicher und werde das mal ins Wasser fallen lassen ^^ (Einer der Helden verfügt über eine abnormal große Menge Schwarzem Lotus - hochgiftiger Blütenstaub - mit dem Sie schonmal ein ganzes Lager von Feinden ausgelöscht haben) Jedoch wird es wohl zu Beginn der Schlacht einen heftigen Wolkenbruch geben 8-)

Ansonsten bin ich echt gespannt und werde anschließend mal berichten.

Dude
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Feldschlacht wie ausspielen?

Ungelesener Beitrag von Dude »

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Heyho hier ist wie wir die Schlacht an unserem Spielabend gehandelt haben:

Die SC haben sehr viele Vorbereitungen getroffen
Spoiler
zunächst Mal wurden alle Soldaten ausgehoben, die in der Kürze ausrüstbar waren (Die Helden verfügen über eine kleine Burg samt ca. 500 Bewohnern) = 200 Infanteristen. Dann haben sie die Zwergen Ingenieure, die sie in einem früheren Szenarien angeheuert haben angewiesen ein Katapult zu bauen. Der Druide unserer Spieler hat natürlich soviel Heiltränke wie möglich gebraut, Die Händlerin hat in der naheliegenden Stadt Besorgungen gemacht und Waffen, Pech Fässer & Co organisiert, sowie einen Kampfmagier engagiert, nachdem dieser sein Können bewiesen hat und einen 20m großen Baum auf über 100 Schritt Entfernung mittels Blitzball pulverisierte haben sie die 1000D sofort auf den Tisch gelegt. :lol: Vom Adligen wurde noch eine 50 Mann große Reiterstaffel rekrutiert. Die Elfin hat es geschafft noch 200 elfische Bogenschützen zu mobilisieren. Der Rest der Truppe hat sich auf das Ausspähen konzentriert. Dabei sollte ein Attentat mittels Gift (schwarzer Lotos) Die Reihen der Orks dezimieren. Das haben sie aber abgeblasen, da auf Grund von Regen die Erfolgsaussichten zu gering eingeschätzt wurden und sie nicht ihr Überraschungsmoment aufgeben wollten.
und den Feind ausgespäht um seine Marschrichtung und die Armee auszukundschaften. Sie haben dann die Armee an einer taktisch günstigen Stelle abfangen wollen und haben sich ca. 1 Tag vor Eintreffen der Gegner an die Abfangstelle begeben.

Zusammen mit den örtlichen Streitmächten (NPCs in blau) hatten sie folgende Armeen zusammengestellt:

örltiche Streitmacht (NPC in blau) 500 Infanteristen und 300 Berittene, davon 100 Bogenschützen, Der Anführer mit ca. 50 schweren Berittenen
eigene Streitmächte (grün) 200 Infanteriesten, 200 Elfenbogenschützen, 100 Thorwal Krieger (verbündeter Clan), 1 Bautrupp mit 1 Katapult, 1 ausgebildeter Kampfmagier, 1 rekrutierter Windmagier, sowie einige besonders kampftaugliche befreundete NPC

Zur Schlacht und wie sie ausgespielt wurde:

Die Helden haben versucht eine strategisch günstige Stellung einzunehmen und haben beschlossen defensiv zu kämpfen. Dazu wurde das Katapult und die Bogenschützen auf Anhöhen platziert und der rechte Durchgang mit Fallgruben und anderen Fallen blockiert. Geplant war, dass der Elfenmagier die vermeintlich offene Flanke dann mit Nebel einhüllt, sodass die Gegner in die Fallen geraten und die Bogenschützen sie mit Pfeilen eindecken können.

Die linke Flanke sollte durch die Kavalerie gesichert werden, während die Hauptstreitmacht den Durchgang zwischen 2 Hügeln blockiert. Der Kampfmagier hat eine Kraftline auf dem linken Hügel ausgemacht und sich dort platziert. Magier und Bogenschützen sollten jeweils durch ein Infanterie Trupp, verborgen im Wald vor Anstürmen geschützt werden.

Die Helden selber wollten Sonderaufträge im Kampfgeschehen übernehmen und Laufbote spielen, auf Signal Nebelwand erzeugen usw. Da sie sich selbst auf dem Schlachtfeld verteilt haben, habe ich mich entschlossen die Schlacht wie eine Art Brettspiel ablaufen zu lassen jedoch größtenteils erzählerisch ohne gewürfel. Ich habe versucht als SL die Schlacht automatisch nach den getroffenen Aufstellungen und Maßnahmen ablaufen zu lassen. Was sehr gut funktionierte. Die Helden konnten so zwar fast zu jedem Zeitpunkt den Verlauf mitbekommen, das störte mich aber nicht weil ich eh schon Token usw für alles vorbereitet hatte.

von Süden näherten sich dann ca. 3.000 Orks davon 400 beritten auf riesigen Wölfen, 400 Bogenschützen, 300 Kampfhunde, 200 Berserker die aus dem Hinterhalt im Blutrausch angriffen und 200 Späher, die verborgen per Fernkampf eingriffen.

Für das Finale hatte ich einen Bosskampf für die Heldengruppe vorgesehen (lila), der gegen Ende der Schlacht per Ritual allen auf dem Schlachtfeld permanenten Schaden verursachte, sodass schnell gehandelt werden musste. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Soldaten im Kampf gebunden, so dass nur die Helden als Stoßtrupp zu ihm vorstoßen konnten und so den finalen Bosskampf einläuteten. Er bestand daraus, dass der Schamane auf alle fortlaufend Schaden macht, während er von einer Leibgarde aus riesigen Orks in Platte umgeben war, die versucht haben die Spieler so lange wie möglich in Schach zu halten, so dass ein Rennen gegen die Uhr und dem sichern Tod statt fand.

Alles in Allem fand ich die Art sehr gelungen. Die Spieler hatten Spaß und waren am Ende siegreich, wobei sie das Gefühl hatten ohne ihre Vorbereitungen und der Unterstützung der rekrutierten Verbündeten chancenlos unterlegen gewesen zu sein. Das Schieben der Token und das komplette Beobachten der Schlacht hatte zwar seinen Reiz, machte die ganze Schlacht aber etwas träge. Kein Stimmungskiller aber etwas zäh für meinen Geschmack. Das würde ich zukünftig vllt. etwas mehr erzählerisch mit weniger Informationen über die Schlacht lösen. Nichts desto trotz haben wir es geschafft das ganze an einem Abend (8h) durchzuspielen, was ich auch gern erreichen wollte. Gewürfelt haben wir nur im Endkampf mit normalen Kampfregeln und bei einzelnen Aktionen in der Schlacht mittels Talentproben, ansonsten garnicht und das kann ich auch nur jedem raten! Es würde soetwas wie ein Schlacht unendlich in die Länge ziehen und zu einem Tabletop Simulator verkommen lassen, was für mich jegliche Fantasystimmung und Epicness killen würde.

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