DSA4 Was ist Kampfunfähigkeit?

Von A wie Attacke bis Z wie Zeughaus: Alles über Schlachten, Scharmützel und den Waffengang.
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Rasputin
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Was ist Kampfunfähigkeit?

Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Was genau ist eigentlich Kampfunfähigkeit?
Es gibt ja genug Möglichkeiten, einen Gegner kampfunfähig zu machen. 0 Ausdauer, niedrige Lebenspunkte, Wundschmerz, Knie in die Weichteile und bestimmt noch weitere.
Sind diese Möglichkeiten eigentlich alle gleich? Was passiert genau?
Bewusstlosigkeit kommt mir hart vor, obwohl es durchaus möglich ist, das Bewusstsein für nur wenige Sekunden zu verlieren.

Wie äußert sich das in Regeln? Fallen solche Gegner um und liegen regeltechnisch auf dem Boden? Zählen sie für Überzahl? Zählen sie noch für "Kampfgetümmel" und können von Pfeilen aus versehen getroffen werden? Kann so ein Gegner noch Aktionen ausführen? Laufen? Rennen? Kriechen? Zaubern? Sprechen? Schreien?

Besonders wichtig zum Beispiel bei Meucheln-Angriffen die Gegner meist nicht töten aber trotzdem Kampfunfähigkeit durch Wundschmerz auslösen.
Anscheinend kapiert ihr es alle nicht. Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!

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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Bei uns handelt der Meister das je nach Situation ab. Die meisten Kampfunfähigen stürzen kurz oder fallen auf die Knie, taumeln vom Gegner weg oder sinken gegen die nächste Wand. Sie haben ja eine Menge Blut verloren, grässliche Schmerzen oder schlicht keine Kraft mehr, sodass koordinierte Bewegungen erst mal nicht mehr möglich sein sollten.

Meist sind sie zu nichts mehr in der Lage, als wegzukriechen oder auf unsicheren Beinen langsam wegzutorkeln. Wer per Schmetterschlag k. o. gehauen wurde, bricht natürlich einfach zusammen. Zaubern ließe ich einen Kampfunfähigen nur nach Gelingen einer happig erschwerten Selbstbeherrschungsprobe. Generell heißt Kampfunfähigkeit auch, dass man keine anderen anstrengenden Sachen mehr machen kann.

Für Überzahl zählt ein Kampfunfähiger nicht mehr. Der tut ja nichts mehr. Falls er nicht ohnehin am Boden liegt, wird er mit letzter Kraft zu fliehen versuchen, um sein Leben zu retten. Dass sie eventuell verirrte Pfeile abkriegen, wenn sie noch aufrecht stehen und nahe genug am Geschehen sind, scheint nur logisch.

Edit: Bei Wundschmerz hält der Kämpfer sich wohl schreiend die Verletzung und zieht sich, wenn er noch kann, zurück, um seine Wunden zu versorgen. Wenn nur ein Bein kaputt ist, der Rest aber noch halbwegs heile, kann er evtl. am Boden liegend noch versuchen, einen Gegner zu Fall zu bringen.
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DnD-Flüchtling
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Was ist Kampfunfähigkeit?

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Ich denke mal, man hat den Begriff "kampfunfähig" gerade deswegen gewählt weil er so dehnbar ist.
Skalde hat geschrieben: 14.06.2020 23:29Meist sind sie zu nichts mehr in der Lage, als wegzukriechen oder auf unsicheren Beinen langsam wegzutorkeln. Wer per Schmetterschlag k. o. gehauen wurde, bricht natürlich einfach zusammen. Zaubern ließe ich einen Kampfunfähigen nur nach Gelingen einer happig erschwerten Selbstbeherrschungsprobe. Generell heißt Kampfunfähigkeit auch, dass man keine anderen anstrengenden Sachen mehr machen kann.
Würde ich wohl ähnlich halten, bis auf das Zaubern: Wer kampfunfähig ist, kann nichts mehr, zumindest nichts nützliches.

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Grakhvaloth
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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Zaubern würde ich wohl auch nicht mehr zulassen. Beim Schreien kommt es auf die Art der Kampfunfähigkeit an, manchmal ja, manchmal nein. Ansonsten so wie Skalde.

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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Es gibt ja die Regel, dass man seine Kampfunfähigkeit mit einer Selbstbeherrschungsprobe +12 für kurze Zeit ignorieren kann. Wenn der Magier die schafft, darf er auch noch mal zaubern.
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Xoltax
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Ungelesener Beitrag von Xoltax »

Skalde hat geschrieben: 15.06.2020 09:03 Es gibt ja die Regel, dass man seine Kampfunfähigkeit mit einer Selbstbeherrschungsprobe +12 für kurze Zeit ignorieren kann. Wenn der Magier die schafft, darf er auch noch mal zaubern.
Gilt aber nur für die Kampfunfähigkeit für unter 5 Lep

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Ich trenne (besonders bei NSC) zwischen physicher und psychischer Kampfunfähigkeit

Kampfungewohnte NSC können bei mir schon mal "shellshocked" werden, wenn sie mit einem Ausmaß an Gewalt konfrontiert sind, das sie nicht verkraften können. Solange sie nicht persönlich angegriffen werden, können die dann, ihre Waffe krampfhaft umklammernd dastehen,nichts weiter tun als zittern oder davonrennen.
Auch wenn NSC keine Schmerzen gewohnt sind (der intrigate Schreiber, der schon dutzende mit einem federstrich zum Tod gebracht hat, bekommt zum ersten Mal ins einem Leben eine echte Waffenwunde...) kann das zur sofortigen Kapitulation führen.

Wer nicht besonders "investiert" ist, rennt als NSC weg, wenn er die erste richtige Wunde hat bzw. ergibt sich, wenn er auf Gnade hoffen kann.

Regeltechnische Kampfunfähigkeit bedeutet in meinen Augen, dass der (N)SC sich nicht mehr aktiv am Kampfgeschehen beteiligen kann (also auch nicht koordinieren etc.), aber solange er noch bei Bewußtsein ist, würde ich ihm ein letztes Aufbäumen zugestehen, wenn man ihm den Rest geben wil.
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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Generell kommen NSC bei uns eher selten in diese Situation (also Kampfunfähigkeit durch Wunden oder niedrige LE). Räuber, Söldner und die meisten anderen Kämpfer können abschätzen, wann sie verloren haben. Sobald sie ernsthaft verwundet oder ihre Leute in der Unterzahl sind, ziehen sie sich zurück oder ergeben sich. Selbst absolute Fanatiker, die ohne zu zögern für ihre Sache sterben würden, würden zumindest versuchen, sich in eine bessere Position zu bringen. Hinzu kommt: Die Spanne zwischen 5 und 0 LeP ist ziemlich klein - ein kräftiger Hieb kann vom zweistelligen direkt in den negativen LeP-Bereich führen; und da macht (zumindest bei uns und ich glaube auch RAW) nun wirklich keiner mehr etwas.
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Strippenzieher
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Was ist Kampfunfähigkeit?

Ungelesener Beitrag von Strippenzieher »

Kampfunfähigkeit ist zunächst einmal der Zustand, nicht mehr aktiv in ein Kampfgeschehen eingreifen zu können und daher keine Bedrohung mehr darzustellen, wobei letzteres auch von dem Kombattanten erkannt werden muss (im Zweifel HK Wunde oder Menschenkenntnis).

Daraus folgt, dass alles, was den Kampf als solchen beeinflusst (Zaubern, Mirakeln, Anweisungen rufen) nicht mehr möglich ist. Es sei denn man kann dem Zustand nach Regeln kurzzeitig ignorieren. Was für sonstige Aktionen noch möglich sind hängt davon ab warum man kampfunfähig wurde.

Psychischer Schock: Wegrennen sollte drin sein (Panik). Das ist aber auch keine Kampfunfähigkeit in diesem Sinne (weshalb man sich auch in die Ecke gedrängt mit Zähnen und Klauen verteidigen kann), sondern einfach der unbändige psychische Zwang an dem Kampf nicht mehr aktiv teilzunehmen.

Wundschmerz: kontrollierte Bewegungen (und sei es zur Flucht) würde ich nicht zulassen. WdS 82 spricht davon, dass man zu Boden geht (sich hin kauern denke ich) und keine Aktion mehr machen kann. Die Schmerzen sind einfach zu stark.

Niedrige LE: kriechend kann man sich fortbewegen und das auch noch zielgerichtet.

Keine AU: würde ich wie niedrige LE ansehen - man kann sich noch kriechend (bzw so langsam wie kriechend) fortbewegen, sonst aber nix machen. Und natürlich Atem holen :P

In allen Fällen gilt derjenige nicht mehr als am Kampfgeschehen teilnehmend (etwa für die Überzahl), wobei man bei dem psychisch veranlassten Abbruch drüber nachdenken kann eine Menschenkenntnis Probe zu verlangen, um zu erkennen, dass der aus dem Kampf raus ist und keine Bedrohung mehr darstellt.

Ich würde sie auch aus den Getümmel Regeln raus lassen (auch hier wieder ne mögliche Ausnahme für psychische Kampfunfähigkeit, solange derjenige noch da steht). Ausnahmen nach GmV (der weg kriechende Räuber kann genauso zufällig getroffen werden wie sein wegen eines Patzers neben ihm liegender Kollege) bzw je nach Einzelfall. Aber die Kampfregeln von DSA sind eh komplex genug - da würde ich es nicht übertrieben. Wer kampfunfähig ist, ist im Zweifel raus

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Mikal Isleifson
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Was ist Kampfunfähigkeit?

Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Ich würde Kampfunfähigkeit als alles das definieren, was einen davon abhält, aktiv in den Kampf einzugreifen:

- Zustand völliger Erschöpfung (AU 0 oder Äquivalent)
- Agonie (4 Stufen Schmerz)
- Paralyse (Magisch, katatonisch)
- gefesselt sein
- Panik (4 Stufen Furcht)
- niedrige LE (käme einem hypovolämischen Schock gleich, denke ich)
- sich ergeben haben
- Bewusstlosigkeit (Gift, Schlaf, Zauber, Schmerz)

Das hindert aber niemandem, wie @Strippenzieher sagte, dass einem nicht doch Schaden zugefügt werden kann. Dann wären wir nämlich beim "Meucheln".
Ich mache es beim Spieltisch so: Wer nicht am Kampf eingreift (weil er nicht kann oder darf), ergo quasi aus diversen Gründen aus der INI raus ist, ist draußen und wird von mir als Nicht-Kombattant behandelt und sein Verbleib/Schicksal ist abhängig vom Ausgang des Kampfes.
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Nale
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Ungelesener Beitrag von Nale »

Zum Meucheln/Wundschmerz: in meinem WdS S. 82 steht explizit "geht er für 1w6+3 Kampfrunden zu Boden und ist nicht in der Lage, irgendeine Aktion durchzuführen" (Hervorhebungen von mir).
Wenn ich still und heimlich meucheln will, sollte ich einen G.S. auf Kopf/Brust/Bauch ansagen, weil 3 Wunden an den Stellen Bewusstlosigkeit hervorrufen und man dann im Zweifelsfall nochmal zustechen kann.
Wenn ich nach zufälliger Trefferzone meuchel und dann Arme oder Beine treffe, habe ich im schlimmsten Falle jemanden vor mir am Boden liegen, der auf die extremen Schmerzen reagiert z.B. durch schreien, rumwälzen, sich die Stelle halten, o.Ä. (steht nicht explizit in den Regeln, für mich persönlich realistische Annahme), aber sonst überhaupt nichts machen darf. Nicht um Hilfe rufen, nicht kriechen, keine Artefakte auslösen, nichts, was im WdS S. 54 als Aktion aufgeführt ist.

Zu allen anderen Sachen wurde schon ausgiebig was gesagt, ist im WdS m.E.n auch immer mit angegeben, ob jemand zu Boden geht oder nicht oder bewusstlos wird oder nicht usw.

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Mikal Isleifson hat geschrieben: 15.06.2020 15:42 - Panik (4 Stufen Furcht)
- Agonie (4 Stufen Schmerz)
Das ist DSA5, der Thread hier ist DSA4...
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Daher in Klammern, da es das Equivalent in DSA 5 ist, ich weiß :)
Ändert aber nichts am Effekt - zu viel Wundschmerz oder Panik macht einen kampfunfähig.
Eine bestimmte Zahl von Wunden an einer Stelle konnte einen auch ausknipsen, glaube ich.
Aber ich gebe zu, da ich die Klammern hier für 2 Dinge verwendet habe, ist das etwas verwirrend, ja.
Also besser:
- Agonie (4 Wunden an einer Stelle oder war das nur der Torso?)
- Panik (MU versagt, magisch induziert)
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