Timonidas hat geschrieben: ↑25.06.2019 16:19Ja aber das Problem das du nicht zu verstehen scheinst ist das der Streithammer eben nicht mit der Intention zum Tischlern oder Schmieden entwickelt wurde.
Mir ist durchaus klar, dass die Kriegsversionen von Werkzeugen den ursprünglichen Zweck kaum noch oder gar nicht mehr erfüllen können; das steht nicht zur Debatte. Klar, auch bei den Werkzeugen kam die Frage auf "wie kann man das so umändern, dass es sich besser zum Töten eignet?" Aber...
Das Schwert ist also genauso Messer wie der Streithammer ein Hammer, die Streitaxt ein Beil
...führ mal diese drei Waffen und sag mir dann, welche der drei von der Handhabung her mit Abstand am allerwenigsten mit der "Werkzeugversion" gemeinsam hat.
Das kann man auch mit einem Speer, wobei ich darauf sogar verzichten würde da ein Schild im Zweikampf schnell zum Verhängnis werden kann, sowas gehört finde ich eher aufs Schlachtfeld.
Eine ernst gemeinte Frage: Hast du jemals unter freien Kampfbedingungen mit einem Einhandschwert mit und ohne Schild gekämpft? Als ich das mal gemacht hatte (die gute Reenactment-Zeit) war ich ausgesprochen froh für die paar cm Holz, die die Selbstverteidigung ungleich einfacher machten.
Das ist keine logische Aussage. Nur weil sich eine Waffe besser für die meisten Situationen eignet als eine andere muss der anderen doch nicht das Existenzrecht abgesprochen werden.
Sorry, aber unlogisch ist eher, zu behaupten, dass eine Waffe, die (angeblich) in so ziemlich jeder Hinsicht außer dem Transport schlechter ist als eine andere, in jeder Kultur, in der es sie gab, quasi rein aus Prestigegründen zu
der Kriegerwaffe schlechthin geworden ist.
Auch den Wert einer Waffe als Statussymbol scheinst du nicht zu erkennen, aber dann müsstest du dich auf fragen warum zum Beispiel jemand Uhren, Schuhe oder Mäntel für tausende Euros kauft wenn es günstigere Alternativen gibt die nicht objektiv schlechter sind.
Zunächst würde ich es mal begrüßen, wenn du deine herablassende Art ein paar Stufen herunterfahren würdest. Abgesehen davon: Ich möchte hier daran erinnern, dass es einen Unterschied zwischen einem Statussymbol als reinen Luxus gibt und einem, an dessen Effizienz dein Leben hängt. Wäre die Waffe als Statussymbol so unglaublich wichtig gewesen, wäre es ja deutlich pragmatischer gewesen, statt dem Schwert sich stattdessen einen richtig dekadent gepimpten Speer zu holen, oder?
Das Schwert als Statussymbol spielte definitiv eine Rolle, als die vollgerüsteten Ritter sich extrem schwer damit taten, auf diverse Hämmer oder Kolben umzusteigen, obwohl das ihre Aussichten im Kampf Ritter gegen Ritter deutlich verbessertet hätte - aber zu dem Zeitpunkt kämpfte der europäische Kriegeradel seit 1000 Jahren mit Schwertern. Ich werfe hier ein: Wäre der Speer tatsächlich so unschlagbar gewesen, ist es sehr naheliegend, dass er alleine aus rein pragmatischen Gründen zur Hauptwaffe geworden wäre.
Wenn man beide Waffen vergleicht (und solche Aspekte ignoriert, die mit der Performance im Kampf wenig zu tun haben, wie Transportfähigkeit oder Preis)
Was kann ein Schwert?Es ist schnell und manövrierfähig, hat eine sehr hohe "Skill Ceiling", ist stabiler, gute Reiterwaffe.
Was hat ein Speer? Mehr Stoßkraft (d.h. Schaden), besondere Reichweite, besser gegen Reiter, einfacher zu erlernen.
Sie haben beide durchaus Vorteile, die sie in verschiedenen Situationen unabhängig zur Geltung kommen - ein Schwert braucht zum Beispiel einen gewissen Spielraum, um seine Möglichkeiten auszuspielen, muss gleichzeitig aber im Fall eines Gegners mit Reichweite entsprechend nah an ihm dran sein. Ein Speer hat natürlich den Vorteil, dass er eine höhere Reichweite hat, aber gleichzeitig trotz der höheren Reichweite in beengter Umgebung einen Vorteil hat, weil eine Stoßwaffe keinen großen Raum zum Ausholen braucht.
(wenn man das mit DSA-Regeln abbilden wollte, müsste man die allerdings umschreiben, und mit den Reichweite-Regeln wohl anfangen - zumindest in DSA 5. Und wo wir gerade dabei sind, auch die Vorzüge von anderen Waffen entsprechend in Regeln gießen.)
Die Tatsache das irgendjemand Pistolen entwickelt hat und zahlreiche im Umlauf sind obwohl es effektivere und effizientere Gewehre gibt habe ich schon angesprochen.
Na. Die Pistole hat eine ganze Menge Vorteile, die ein Gewehr nicht hat. Klar, bei Reichweite und Durchschlag gewinnt das Gewehr (was es grundsätzlich ; aber versuch mal eine John Wick-Nummer mit einer anderen Waffe durchzuziehen als mit einer Handfeuerwaffe.
(allerdings ist der Vergleich zwischen modernen Feuerwaffen und mittelalterlichen Nahkampfwaffen so eine Sache.)
Timonidas hat geschrieben: ↑25.06.2019 17:03Rapiere erfreuten sich ebenfalls großer Beliebtheit vor allem als Duel- und Selbstverteidigungwaffen.
Hier muss ich nochmal auf die Kenntnisse meines alten Herrn zurückgreifen: Stichwaffen waren nicht zuletzt auch deswegen so effizient, weil sie gegen ungerüstete Gegener brandgefährlich waren: Schneller als klassische Langschwerter und als Stichwaffen auch tödlicher (ein Schwertschnitt am Torse gibt "nur" eine fiese Wunde, ein entsprechend tiefer Degenstich in den Torso ist wahrscheinich ein Todesurteil)
Grakhvaloth hat geschrieben: ↑25.06.2019 16:13Ist es nicht einfach so, dass ein Schwert deutlich schwerer zu führen ist und somit nur für Leute sinnvoll, die tatsächlich damit üben und trainieren können, wohingegen der Umgang mit einem Speer intuitiver und leichter erlernbar ist?
Das spielte wohl massiv mit rein.