Nein. Solche Darstellungen sind die Auswirkungen von Rassismus und Antisemitismus (das ist ein Unterschied). Sie zeigen, dass die Autoren in einer Kultur aufgewachsen sind, in der rassistische und/oder antisemitische Klischees kursieren. Diese Klischees haben sie dann (wahrscheinlich) unreflektiert und (hoffentlich) ohne böse Absicht in ihre Werke übertragen.Wolfio hat geschrieben: ↑22.06.2020 09:07 Soweit ich die Diskussion generell verstanden habe [..] dreht sich doch darum, dass wir in Aventurien Rassen haben, die gewisse mit Rassismus und Antisemitismus verbundene Stereotypen zumindest teilweise (und teilweise mit sehr starkem Willen dazu) bedienen. Grund: Solche Darstellungen seien Rassismus oder Antisemitismus.
Die einzig wichtige Frage hier ist (mMn) jetzt, inwieweit Rollenspielprodukte auf die Gesellschaft zurückwirken, sprich: Ob die Reproduktion von rassistischen Klischees in Rollenspielprodukten negative Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Ich denke, diese Frage kann man bejahen. Rollenspielprodukte sind ein Teil unserer Kultur, und eine Kultur, in der rassistische Klischees weitergegeben werden, sollten wir vermeiden, da eine solche Kultur dazu führt, dass Menschen sich rassistisch verhalten - manche mehr, manche weniger.
Das ist ein perfektes Beispiel für meinen Text gerade. Es gibt irdisch keine "menschlichen Rassen". Es gab auch in DSA4 keine "menschlichen Rassen" im irdischen Sinn:
Aber da der Begriff "Rasse" irdisch in diesem Sinne kursiert, hat er seinen Weg in die Publikationen gefunden, und wurde von den Lesern - z.B. auch von dir - genau so aufgefasst.Wege der Helden Seite 10 hat geschrieben:Genau genommen müsste hier zwischen Spezies (Mensch, Elf, Zwerg, Ork, Goblin, Achaz) und Rasse (Tulamiden, Thorwaler...) unterschieden werden, außerdem ist der Begriff der 'Rasse' in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht biologisch korrekt verwendet. Der Einfachheit halber verwenden wir die Begriffe Rasse und Spezies austauschbar, d.h. zu Spielzwecken sind auch die Zwerge eine Rasse.
Übrigens wurde der Begriff "Rasse" bei DSA5 gestrichen, es wird jetzt von "Spezies" gesprochen. Ein Zeichen dafür, dass man bei Ulisses in diesem Punkt Problembewusstsein besitzt.
Ein Strohmannargument sollte man mMn nicht mit einem weiteren Strohmannargument kontern, sondern darauf hinweisen, dass es ein Strohmannargument ist. Deutlich effektiver und deeskalierend noch dazu (nunja, kommt natürlich auch noch auf den Tonfall an).
Was Leute in ihren privaten Rollenspielrunden so alles ausleben geht mich nichts an und interessiert mich auch nicht. Mir persönlich geht es nur um den oben genannten Punkt.
Eine solche Diskussion erscheint dir vielleicht absurd, aber das ist sie nicht. Die Frage, inwieweit kulturelle Produkte, die Gewalt glorifizieren, ein Spiegelbild der Kultur sind, die sie hervorgebracht hat, und inwieweit solche Produkte auf die Kultur zurückwirken, ist tatsächlich interessant und wird auch diskutiert - leider meist nur auf dem Niveau "Ballerspiele ja oder nein".
Es wurde durchaus schon ein paar Male erwähnt, dass die DSA1-Darstellung von Grolmen sich offenbar deutlich von der Darstellung in spätereren Produkten unterscheidet. Ebendiese Darstellung in späteren Produkten wird kritisiert, da bringt uns ein Hinweis auf eine abweichende Darstellung in DSA1 leider nicht viel.Wolfio hat geschrieben: ↑22.06.2020 09:07 PS: Wer einmal lesen möchte, wie Grolme heute leben und wie es von Kiesow und Co damals gesetzt war, solle sich bitte einmal "Der Purpurturm" durchlesen. Natürlich waren das DSA1-Zeiten und seit dem hat sich einiges geändert, aber grundsätzlich dürfte die Darstellung noch gelten. Und auf dem damals dargestellten Artwork kann man dann gerne nach jüdischen Merkmalen suchen, wenn man es unbedingt möchte.