Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Vaughan
Posts in topic: 15
Beiträge: 327
Registriert: 03.05.2023 07:43
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Vaughan »

Nachricht der Moderation

Das Thema ist hier entstanden.

Viel Spaß bei der weiteren Diskussion.

MfG
Janko



Wieso soll es keine Geschlechtsstereotype geben , Aventurien ist biologisch normal und hatt lediglich schon fortgeschrittenere Emanzipation und variablere Kulturen ( und Kulte auch ). Abgesehen davon kannst du natürlich das Ab wie immer variieren
und Geschlechter austauschen.

Ich kenne das AB jetzt nicht aber Fernzauber gegen Dämonische klingt nach mehr und evtl besseren Kontrast. Es gibt ja auch daimonide Feenglobulen mit Dämonen dort.
Man kann einen Teil eines Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen. -- Abraham Lincoln
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt , desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen -- George Orwell

Benutzeravatar
MoonDaughter
Posts in topic: 5
Beiträge: 485
Registriert: 17.09.2020 18:06
Geschlecht:

Errungenschaften

"Tod eines Geschichtenerzählers" abändern

Ungelesener Beitrag von MoonDaughter »

Vaughan hat geschrieben: 06.06.2023 03:04 Wieso soll es keine Geschlechtsstereotype geben , Aventurien ist biologisch normal und hatt lediglich schon fortgeschrittenere Emanzipation und variablere Kulturen ( und Kulte auch ).
Das halte ich tatsächlich für nicht der offiziellen Setzung entsprechend. Güldenländisch geprägte Kulturen haben wenn ich das richtig verstanden haben keine "fortgeschrittenere Emanzipation", sondern es gab einfach nie ein Patriarchat wie wir es irdisch kennen, also einfach eine andere kulturelle Ausgangssituation. Und in der Geographica Aventurica steht auch, dass in Aventurien biologische Geschlechterunterschiede bezüglich Körperkraft, Ausdauer, deutlich weniger ausgeprägt sind und generell vernachlässigbar sind und das eben die Dorfschmiedin genauso normal ist wie die Rittersfrau die den schönen Adelsmann umwirbt. Das lese ich als "irdische Geschlechterstereotype gibt es im Mittelreich so nicht.

Oder ist das inzwischen von einer aktuelleren Setzung überschrieben? Ich kenne die Sachen die mit DSA 5 dazu kamen ehrlich gesagt nicht so gut. Falls die Setzungen die ich da im Kopf habe falsch sind und/oder es noch andere gibt die das Gegenteil sagen, freue ich mich über Hinweise darauf.

Edit: Aber wir sollten nicht zu weit vom Thema weggehen vielleicht. Das Thema des Thread ist mögliche aventurische Unstimmigkeit eines konkreten Abenteuers (Tod eines Geschichtenerzählers) sowohl durch die Übernahme irdischer Geschlechterstereotype die es im Mittelreich so nicht geben sollte als auch durch die eigenartige Funktionsweise der verschiedenen sich überlagernden Zauber auf dem Märchenbuch das darin eine entscheidende Rolle spielt und wie man diese Dinge vielleicht zu Gunsten eines Aventurien-konformeren Abenteuers ausbügeln kann.
Meiner Einschätzung nach passieren die meisten Fehlannahmen und Missverständnisse bezüglich Aventurien durch die Grundannahme, dass Aventurien irgendetwas mit dem irdischen Mittelalter zu tun hat.

Vaughan
Posts in topic: 15
Beiträge: 327
Registriert: 03.05.2023 07:43
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

"Tod eines Geschichtenerzählers" abändern

Ungelesener Beitrag von Vaughan »

Ja, ein anderes Thema, aber nur dazu das es das Aventurien das du beschreibst nie gab. Frauen und Männer sind irdisch deutlich unterschiedlich und daher prägt sich das aus und es ist eine ständische, mittelalterliche
doch patriarchale Welt auf irdischer Basis mit fortgeschrittener Emanzpation, mehr Matriarchat aber nicht völlig anders bzw androgyn. Somit gibt es auch Sterotype aber auch anderes. Selbst die Elfengesellschaft ist es nicht . Vielleicht bei den Achaz, aber da sehen die Leute auch nur für Menschen gleich aus....Aber ich will das nicht ausweiten..

Zum Zauber wie gesagt ist Dämonismus schon ein guter Kontrast.
Man kann einen Teil eines Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen. -- Abraham Lincoln
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt , desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen -- George Orwell

Benutzeravatar
MoonDaughter
Posts in topic: 5
Beiträge: 485
Registriert: 17.09.2020 18:06
Geschlecht:

Errungenschaften

"Tod eines Geschichtenerzählers" abändern

Ungelesener Beitrag von MoonDaughter »

Vaughan hat geschrieben: 06.06.2023 14:11 Ja, ein anderes Thema, aber nur dazu das es das Aventurien das du beschreibst nie gab. Frauen und Männer sind irdisch deutlich unterschiedlich und daher prägt sich das aus und es ist eine ständische, mittelalterliche
doch patriarchale Welt auf irdischer Basis mit fortgeschrittener Emanzpation, mehr Matriarchat aber nicht völlig anders bzw androgyn. Somit gibt es auch Sterotype aber auch anderes. Selbst die Elfengesellschaft ist es nicht . Vielleicht bei den Achaz, aber da sehen die Leute auch nur für Menschen gleich aus....Aber ich will das nicht ausweiten..
Ich halte diese Behauptungen für in keiner Weise von den offiziellen Weltbeschreibungen entdeckt. Ich zitiere die Geographia Seite 18:
Da die aventurischen Frauen üblicherweise dem Manne wenig nachstehen, was Körperkraft und Ausdauer betrifft, treten beide Geschlechter in aller Regel gleichberechtigt auf. Im Mittelreich etwa zählt die Dorfschmiedin ebenso zum Alltag wie die Rittersfrau, die um die Gunst eines feinsinnigen Adelssohnes wirbt. Nur in ausgesprochen rückständigen Regionen wie etwa Andergast wird eine milde Ausprägung des Patriarchats gelebt.
Irdische Biologie ist einfach keinerlei Argument weil Aventurien nicht auf unserer Erde liegt. Auf unserer Erde sind Menschen durch Evolution entstanden, schon das ist in Aventurien nicht der Fall. Für ein in irgendeiner Art und Weise patriarchales Mittelreich gibt es mMn keine Quellen außer DSA 1&2-Kram aus Zeiten, in denen die Welt noch nicht wirklich ausdefiniert war, dieser Kram wurde allerdings geretcont. Das Aventurien mittelalterlich ist halte ich btw auch für nicht richtig. Der technische Stand ist doch viel eher "Neuzeit ohne Schießpulver" und die einzelnen Regionen entsprechen teilweise unterschiedlichen Epochen. Ich halte es für nicht sinnvoll aus irgendwelche Klischees oder auch Fakten über das irdische Mittelalter irgend eine Aussage über Aventurien ableiten zu wollen. Stattdessen ist es denke ich in so Debatten sinnvoll, mit Quellen wie zb offiziellen Weltbeschreibungen und Regionalspielhilfen zu arbeiten und diese auch anzugeben.
Meiner Einschätzung nach passieren die meisten Fehlannahmen und Missverständnisse bezüglich Aventurien durch die Grundannahme, dass Aventurien irgendetwas mit dem irdischen Mittelalter zu tun hat.

Vaughan
Posts in topic: 15
Beiträge: 327
Registriert: 03.05.2023 07:43
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

"Tod eines Geschichtenerzählers" abändern

Ungelesener Beitrag von Vaughan »

MoonDaughter: Dein Beispieltext spricht nur von Berufstätigkeit. Und natürlich gibt es dieselbe Biologie soweit nicht magisch oder zur Muskelkraft ( was auch schon seltsam ist )
Deine Aussage es gäbe garkein ( " es gab einfach nie ein P. ..." ) Patriarchat ist schlicht falsch und wird dan auch nur ! von deinem Beispiel Andergast, das kulturell analog zum Rest ist, widerlegt...... Aventurien ist im Mittelreich etwa zeitlich basisch eine Renaicance, sonst eher noch früher. Aber das ist wohl müßig mit dir darüber zu reden da du es dir hinverdrehst . Solange du keine Autorin wirst ist das
ok...
Man kann einen Teil eines Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen. -- Abraham Lincoln
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt , desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen -- George Orwell

Maed
Posts in topic: 3
Beiträge: 575
Registriert: 19.12.2018 15:26

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Maed »

Vaughan hat geschrieben: 06.06.2023 03:04 Wieso soll es keine Geschlechtsstereotype geben , Aventurien ist biologisch normal und hatt lediglich schon fortgeschrittenere Emanzipation und variablere Kulturen ( und Kulte auch ).
Zum Glück ist die aventurische Biologie deutlich einfacher als die irdische und lässt sich in einem Zahlenraum bis 20 angeben. Laut Regelwerk gibt es nur zwei (spielbare) Rassen, bei denen sich Männer und Frauen nennenswert unterscheiden: Orks und Goblins. Bei allen anderen Rassen hat das Geschlecht keinen Einfluss auf Größe, Gewicht, Muskelmasse, Intelligenz, Intuition oder irgendeine andere relevante Eigenschaft. Alle Unterschiede sind also rein kulturell bedingt und bei der jeweiligen Kultur angegeben.
Vaughan hat geschrieben: 06.06.2023 14:11 Frauen und Männer sind irdisch deutlich unterschiedlich und daher prägt sich das aus und es ist eine ständische, mittelalterliche
doch patriarchale Welt auf irdischer Basis mit fortgeschrittener Emanzpation, mehr Matriarchat aber nicht völlig anders bzw androgyn.
Ein Patriarchat hat es wie @MoonDaughter schon gesagt hat in güldenländischen Kulturen nicht gegeben, dementsprechend kann es in diesen Kulturen auch keine Emanzipation geben. Das Mittelreich und die streitenden Königreiche sind keine Kopie des irdischen europäischen Mittelalters, auch wenn die Anleihen offensichtlich sind. Die Ausnahmen sind aber explizit benannt, wie zB die Gleichberechtigung der Geschlechter. Das ist keine Errungenschaft, sondern der kulturelle Normalzustand seit DSA1:Gleichberechtigung Eine Ungleichbehandlung der Geschlechter (Patriachat/Matriachat) gab/gibt es vor allem bei tulamidischen und nicht-menschlichen Kulturen. Bei den Tulamiden wurde das Patriachat laut Im Bann des Diamanten angeblich von Bastrabun (nach 1779 v.BF.) eingeführt, existierte also wohl nicht schon immer.
Andergast ist die einzige mir bekannte Ausnahme aus dem güldenländischen Kulturkreis, bei dem sie sich entwickelt hat, während sie bei Maraskanern und Gjalskerländern nicht mehr zu finden ist. Bei den letzten zwei hat also möglicherweise eine Emanzipation stattgefunden, vorausgesetzt die Beni Nurbad haben das Patriachat vor ihrer Flucht überhaupt durchgesetzt.

Benutzeravatar
chizuranjida
Posts in topic: 3
Beiträge: 3519
Registriert: 02.03.2006 06:32
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

MoonDaughter hat geschrieben: 06.06.2023 16:06 Für ein in irgendeiner Art und Weise patriarchales Mittelreich gibt es mMn keine Quellen außer DSA 1&2-Kram aus Zeiten, in denen die Welt noch nicht wirklich ausdefiniert war,
Soweit ich mich erinnere wurde auch in DSA2-Quellen schon klar gesagt, dass im Mittelreich Gleichberechtigung der Geschlechter gilt und eine Schmiedin oder Rittfrau absolut normal ist. Das wurde aber nicht immer konsequent durchgezogen und umgesetzt.
Vielleicht, weil auch Redakteure und Autoren nicht aus ihrer Haut können und gar nicht unbedingt bemerkt haben, wie sich die Klischees unserer Kultur, mit denen sie aufgewachsen waren, nach Aventurien eingeschlichen haben. Vielleicht auch, weil man glaubte, einem fast ausschließlich männlich gedachten Publikum nicht zu viel Gleichberechtigung zumuten zu können? Oder nicht zuviel Andersartigkeit jenseits der Fantasy-Stadards?

Teils haben Fans auch intensiv gegen zuviel Frauenpower protestiert. Als HR, MR und Bornland gleichzeitig von Frauen regiert wurden gab es angeblich großen Unmut.
Maed hat geschrieben: 06.06.2023 23:34 Laut Regelwerk gibt es nur zwei (spielbare) Rassen, bei denen sich Männer und Frauen nennenswert unterscheiden: Orks und Goblins. Bei allen anderen Rassen hat das Geschlecht keinen Einfluss auf Größe, Gewicht, Muskelmasse, Intelligenz, Intuition oder irgendeine andere relevante Eigenschaft.
Gutes Argument. Das war, meine ich gehört zu haben, auch früh eine bewusste Design-Entscheidung, die auch in diese Richtung gehen sollte: Aventurien hat nicht solche Geschlechtsunterschiede wie die Erde.
Aber es hat schon einige Diskussionen in Foren gegeben, ob das womöglich nur für Heldinnen gelten solle.
Maed hat geschrieben: 06.06.2023 23:34 Bei den Tulamiden wurde das Patriachat laut Im Bann des Diamanten angeblich von Bastrabun (nach 1779 v.BF.) eingeführt, existierte also wohl nicht schon immer.
Das macht wenig Sinn, finde ich, denn die Ferkinas, die nie die Berge verlassen haben und den Proto-Tulamiden aus Bastrabuns Zeit doch ähneln müssten, haben ein starkes Patriarchat.

Jedenfalls stimme ich zu: Tulamiden, Ferkinas und Novadis haben und hatten Patriarchat (was sich in Aranien zu einer Art Matriarchat gewandelt hat). Die güldenländisch-stämmigen Völker der Mittelländer hatten das nicht, sondern kamen mit Gleichberechtigung in Aventurien an. Sie könnten theoretisch einige Geschlechter-Stereotype von den Tulamiden übernommen haben, wo die Kulturen sich vermischten. (Oder von den Orks.) :ijw:
Andererseits hieß es auch in DSA2, die absolute Gleichberechtigung der Thorwaler, wo auch mal der Mann den Haushalt macht während die Frau auf Kaperfahrt ist, fände man im Mittelreich lustig. Vielleicht war mit mittelreichischer Gleichberechtigung also zwar die Schmiedin gemeint, nicht aber der Hausmann. Damals.
:thorwaler:

Benutzeravatar
Rhonda Eilwind
Moderation
Moderation
Posts in topic: 9
Beiträge: 5705
Registriert: 12.10.2017 01:31
Geschlecht:

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

chizuranjida hat geschrieben: 07.06.2023 00:41 Vielleicht war mit mittelreichischer Gleichberechtigung also zwar die Schmiedin gemeint, nicht aber der Hausmann. Damals.
:thorwaler:
Kann ich mir - in spätabendlich-verklärter Erinnerung an "damals" gut vorstellen.

Aber geselschaftliche Gleichberechtigung - nicht Emanzipation - gab es im Mittelreich auch damals schon. Es gab im Mittelreich und umzu nie eine männlich dominierte Erbfolge - außer für den Kaiser des MR, und da wurde das nach Hela-Horas eingeführt (nicht: wieder eingeführt) und in Andergast. Kinder erbten in der Reihenfolge ihres Erscheinens. Sozusagen.

Ganz vieles, von dem sich irdische Frauen emanzipieren mussten, sowohl rechtlich als auch zB in religiöser Hinsicht, gab es im Mittelreich nie.

Nichtmal bei Praios heißt es zB: "Das Weib schweige in der Gemeinde". Usw usw etc pp.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Vaughan
Posts in topic: 15
Beiträge: 327
Registriert: 03.05.2023 07:43
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Vaughan »

Maed: Wie soll den Andergast " die einzige Ausnahme " sein wo es doch ein analoges Mittelaventurisches Land ist ?!.... Ist es aus einer patriarchalen Globule ins feministische Paradies geplumpst ?! Warum ist in Aranien
( ein auch erst später entstandenes ) Matriarchat, also eine weibliche Betonung von Erblinie und Familienoberhaupt als Konzept wo doch alle gleich sind ? Warum gibt es Stände, Leibeigene usw wo doch alle gleich sind ...? Warum eine Verkleidungscharade um einen männlichen Kaiser vorzustellen ( gut das wäre sogar irdisch albern und aventurisch wurde es nicht begründet. Aber wieder ein Konflikt dazu ) .... Aber Frauen sollen immer und jederzeit gleichberechtigt sein weil es in Aventurien ja nichts wichtigeres gibt ?! Vermutlich ist das die neue Überreligion der sich sogar die Kirchen und Götter beugen ..?..
Also die ganzen Aussagen " gab es nie " es gab nie ein Patriarchat " sind schlicht falsch und Geschichtsfälschung wenn das jetzt behauptet wird. Ganz Aventurien ist basisch ein dan modifizierter, aber doch Abklatsch irdischer Kulturen : Tulamyden = naher Osten, Aranien etwas indisch , Torwaler = Wikinger usw, mit entsprechenden Kulturen. Alles viel durchwachsener mit viel mehr vorkommender Gleichberechtigung ja, aber nicht völlig anders. Und so schwankt das auch in den Kulturen mehr oder weniger hin und her. Und natürlich auch mit Patriarchat.
Man kann einen Teil eines Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen. -- Abraham Lincoln
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt , desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen -- George Orwell

Anyamir
Posts in topic: 2
Beiträge: 179
Registriert: 10.10.2003 08:42

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Anyamir »

Was gesetzt ist, wurde oben ja schon angeführt und das widerspricht deiner Auslegung. Kannst du natürlich anders sehen, solange du kein Autor bist.

Weiß jetzt nicht mehr, ob's dazu jeweils Setzungen gibt, aber das von dir Aufgezählte lässt sich recht leicht erklären: Andergast entwickelt sanftes Patriarchat durch Kontakt mit den Orks. In Aranien dreht sich das Patriarchat (das oberflächlich bestehen bleibt) in ein strukturelles Matriarchat um - meiner Erinnerung nach deshalb, weil es eine Generation eher unvernünftiger männlicher Herrscher gegeben hat.

"Warum gibt es Stände, Leibeigene usw wo doch alle gleich sind ..." Die Prämisse, dass alle gleich sind, erschließt sich mir nicht. Sie lautet vielmehr: Geschlecht ist in den güldenländisch geprägten Kulturen kein Statusfaktor. Das heißt nicht, dass es nicht andere Statusfaktoren (Geburt, wirtschaftlicher Erfolg, Religion...) geben kann. Von allgemeiner Gleichheit keine Spur.

Die von dir angesprochene Ausnahme des männlichen Kaiserpostens ist inneraventurisch erklärt (Hela...) und ändert nichts an der generellen Setzung. (Ich halte das Kaiser-ist-Mann-Dings allerdings auch für ziemlich konstruiert und eine ungünstige Kontamination des aventurischen Menschenbilds nach dem oben angesprochenen Motto 'irdische Autoren können ihre Stereotype nicht ganz aus Aventurien raushalten'.)

Dein Argument, dass "es in Aventurien ja nichts [W]ichtigeres gibt", verkennt, dass das Thema in Aventurien gar keine Ressourcen bindet, weil die Gleichberechtigung selbstverständlich ist. Man muss sich darüber eben k e i n e Gedanken machen und hat ganz viel Zeit für Wichtigeres.

Die Polemik mit der "Überreligion" verstehe ich nicht (außer eben als Polemik). Es ist doch gerade ein Merkmal des aventurischen im Gegensatz zu irdischen Pantheons, dass hier keine Geschlechterideologien transportiert werden. (Freilich nicht ganz konsequent, sind doch viele der Rollen bei den Zwölfgöttern schon eher stereotyp - wieder eine irdische Kontamination aus der Anfangszeit, wie mir scheint.)

Vaughan
Posts in topic: 15
Beiträge: 327
Registriert: 03.05.2023 07:43
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Vaughan »

Anamyr : Argumentativer Wirrwarr. Du bestätigtst meine Beweise und dan folgerst du das Gegenteil. Nach der Logik kann man ein Pferd auch als Hase bezeichnen weil ja beide Säugetiere sind ...
Nö, Gleichberechtigung ist in Aventurien eben nicht so selbstverständlich und schwankend was die Kulturen, auch in besagten Beispielen ja zeigen und du ja sagtest : " von allgemeiner Gleichheit keine Spur " .
Und das Güldenland/ Myranor ist da in keinster Weise anders. Nur zb Era Sumu wo es nun ein Matriarchat aus einem Stammes und Geschlechterkampf gibt und das diese Differenz sogar kultisch mit Satuaria und Levthan thematisiert . Usw usw.
Man kann einen Teil eines Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen. -- Abraham Lincoln
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt , desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen -- George Orwell

Benutzeravatar
Assaltaro
Posts in topic: 4
Beiträge: 19868
Registriert: 19.01.2014 11:49
Wohnort: Regensburg
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich glaube wir müssen uns hier paar Punkte klar machen. Gleichberechtigung im MR war eine Designentscheidung, damit Frauen auch Spaß mit DSA haben. Wir wollen im pnp nicht laufend den Kampf von Eowyn aus HdR führen und wenn doch ist da noch Andergast.

Dann kam diese Kaisersache, wo es ein Autor wohl nur witzig fand, dass sie sich verkleiden musste und es wurde nachträglich irgend ein Grund eingeführt, warum hier das Geschlecht wieder wichtig ist. Weil jetzt ist es seit langem wieder eine Kaiserin.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

Meine Helden

Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
... Sc*** Steigerungsregeln (4.1)
....Sc*** Kampfregeln

Maed
Posts in topic: 3
Beiträge: 575
Registriert: 19.12.2018 15:26

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Maed »

Vaughan hat geschrieben: 07.06.2023 05:50 Ist es aus einer patriarchalen Globule ins feministische Paradies geplumpst ?!
Was genau meinst du mit einem analogen Land? Es entstammt dem gleichen Kulturkreis wie das Mittelreich, hat sich aber in vielen Dingen anders entwickelt. Die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen scheint eines davon zu sein.
Vaughan hat geschrieben: 07.06.2023 05:50 Warum ist in Aranien
( ein auch erst später entstandenes ) Matriarchat
Aranien gehört zum oben erwähnten (Ur-) tulamidischen Kulturkreis.
Vaughan hat geschrieben: 07.06.2023 05:50 Also die ganzen Aussagen " gab es nie " es gab nie ein Patriarchat " sind schlicht falsch und Geschichtsfälschung
Das ist, wie auch schon mehrfach zitiert, was in den offiziellen Büchern zum Spiel steht. Du kannst diese Setzung für dein Aventurien natürlich abändern, aber du kannst das nicht (in einem nur noch begrenzt höflichen Tonfall) als offizielle Setzung verkaufen, wenn in den Büchern etwas anderes steht.
Die Ständegesellschaft passt übrigens schön in dieses Bild: Das Mittelreich hat eben keine Emanzipation und keine Aufklärung hinter sich. Es gab nie eine Ungleichbehandlung der Geschlechter, aber eine Ungleichbehandlung der Stände. Es gibt aber keine Anstalten die zu Überwinden, weil es mit der Praioskirche eine Institution gibt, die das als göttlichen Willen lehrt: Alles ist gut so wie es ist. Praios mag Ordnung und Stabilität und die Ungleichbehandlung von Adligen und Pöbel ist gerecht, sonst hätte er uns das gesagt. Es gibt aber keine Kirche, die eine Ungleichbehandlung der Geschlechter predigt, falls Levthan oder Brazoragh in deinem Aventurien nicht zu den 12 gehören.

Benutzeravatar
Satinavian
Posts in topic: 4
Beiträge: 4297
Registriert: 30.03.2007 11:53

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Das offizielle Aventurien mag dir nicht gefallen, aber die Macher haben es eben damals gleichberechtigt gewollt und gleichberechtigt geschrieben. Das zieht sich von Anfang an durch seine ganze Existenz. Und wäre es damals nicht so mittelreichzentriert gewesen, hätte dies vermutlich auch die Tulamiden betroffen.

Und die überwältigende Mehrheit der Spieler hat das auch schon immer akzeptiert. Es stand dem Aufstieg von DSA weder im Wege noch gab es irgendein größeres Fanprojekt oder wasauchimmer, das es geändert hätte.

Firnblut
Posts in topic: 1
Beiträge: 1822
Registriert: 27.04.2011 19:35

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Firnblut »

Patriarchale Strukturen und entsprechende Geschlechterrollen von Frauen wurden ja irdisch afaik ausgeprägt, als die Menschen sesshaft wurden und die Möglichkeit hatten, größere Familien zu unterhalten. Gekoppelt mit der damals höheren Kindersterblichkeit, hat das zu einem deutlich höheren Entbindungstakt geführt, als davor. Dass eine Frau, die gefühlt permanent zwischen Schwangerschaft und Entbindung pendelt, eine andere gesellschaftliche Rolle einnimmt, überrascht ja wenig.

In Aventurien und auf Myranor haben wir aber zB das Problem der Kindersterblichkeit nicht. Menschen werden gesünder älter (heilende aventurische Luft, Götter und Magie, deutlich wirksamere Naturmedizin dank aventurischer Flora), also ist es auch nicht so wichtig, viele Nachkommen zur Altersvorsorge zu haben.

Aventurische und güldenländische Frühkulturen waren also, was Geschlechterrollen betrifft, vermutlich ganz anders aufgestellt, als irdische und werden eher dem gleichgestellten Miteinander gefolgt sein, dass man bei präneolithischen Kulturen vermutet.

Korrigier mich hier gerne jemand, der sich besser mit der Materie auskennt.

Vor dem Hintergrund dürften die geschlechterspezifischen Rollenbilder zumindest deutlich schwächer ausgeprägt sein, als irdisch.

Das bedeutet aber nicht, dass es in keiner Kultur welche geben kann. Vorurteile entstehen ja oft auch irrational und werden dann als Instrument genutzt, Macht auszuüben und zu sichern.

Ein Wort zu den verschiedenen Kulturen, in denen es Patriarchat bzw Matriarchat doch gibt: Aventurien funktioniert sowieso nicht. Die Kulturen sind viel zu nah beieinander, um gesellschaftlich und technologisch so abgegrenzt zu sein. Hier ist der Grund klar: Man will unterschiedliche Settings anbieten, nicht mehr und nicht weniger. Plausibilität steht nicht im Vordergrund. Trotzdem gelten die offiziellen Setzungen erst einmal weiterhin.

Die Nummer mit dem Drachen und der Verkleidung hat ja ganz klar irdische Anleihen (Päpstin Johanna) und ist einfach ein Augenzwinkern an Spieler, die die Legende kennen. Da hat man sich für die Geschichte eben über die Satzung hinweggesetzt, ohne sich groß über die Implikation Gedanken zu machen.

Benutzeravatar
Assaltaro
Posts in topic: 4
Beiträge: 19868
Registriert: 19.01.2014 11:49
Wohnort: Regensburg
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich ergänze hier noch einen Punkt warum das in Aventurien besser funktionieren kann. Die leicht erhältliche Verhütung. Rahjalieb wächst praktisch fast überall und ist sehr weit bekannt und ist super easy anzuwenden. (Ich glaub irdisch waren ja die ersten Kondome auch nicht so sicher oder gar simpel in Herstellung und Anwendung, hier kocht man nur einen Tee)
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

Meine Helden

Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
... Sc*** Steigerungsregeln (4.1)
....Sc*** Kampfregeln

Kendor
Posts in topic: 3
Beiträge: 404
Registriert: 31.05.2014 21:22

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Kendor »

MoonDaughter hat geschrieben: 06.06.2023 10:54 Und in der Geographica Aventurica steht auch, dass in Aventurien biologische Geschlechterunterschiede bezüglich Körperkraft, Ausdauer, deutlich weniger ausgeprägt sind und generell vernachlässigbar sind und das eben die Dorfschmiedin genauso normal ist wie die Rittersfrau die den schönen Adelsmann umwirbt.
Wobei der einflussreichste Unterschied zwischen Mann und Frau irl ja nicht die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern Schwangerschaft und Stillzeit (Säugetiere halt) sind.

Durch die schon immer weit verfügbare, verlässliche Verhütung gepaart mit extrem niedriger Kindersterblichkeit hat das in Aventurien aber glücklicherweise nicht die gleichen Auswirkungen wie es das irl hatte und oft noch hat.
Assaltaro hat geschrieben: 07.06.2023 08:52 Die leicht erhältliche Verhütung. Rahjalieb wächst praktisch fast überall und ist sehr weit bekannt und ist super easy anzuwenden.
Da hängt von der Edition ab.

In DSA 4 war Rahjalieb in der ZooBot noch als selten und vergleichsweise teuer gesetzt und wuchs nördlich von Festum (? - aus dem Gedächtnis) gar nicht. Die Regel widersprach aber schon zu der Zeit dem Hintergrund und wurde/wird von den meisten Gruppen ignoriert.

Vaughan
Posts in topic: 15
Beiträge: 327
Registriert: 03.05.2023 07:43
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Vaughan »

Maed : Ach nur ? Andergast " hatt sich nur anders entwickelt " ? Wie ist das möglich bei volkommener Gleichberechtigtung und keinen patriarchalen Aspekten ?! Andergast ist schlicht provinziell und bäuerlich. Und spiegelt Traditionen die es also gibt. Bei einem Land das wie Nostria , Zitat zb aus " Aventurien" .... sich in Bezug auf Bevölkerung und Gesellschaft kaum vom Mittelreich unterscheidet " . Woher auch..... Wie können sich Novadi definieren wo es sie angeblich so nicht geben kann ?. usw.....
Also wieder lauter Widersprüche und Tatsachenverdrehung hier . Die Bücher und Bilder spiegeln das wieder was ich sagte :
bio- logische Geschlechterunterschiede, Spannungen, Patriarchat, Matriarchat , was klar
heterogene Strukturen in Variationen zeigt !. Schon möglich das irgendwelche Autoren ihre Ideologie umsetzen wollten das es wie gesagt " nie Patriarchat , immer gleichberechtigt " sei, das spiegeln die ganzen Länder und Kulturen
aber so nunmal nicht wieder. Möglich das das nun weiter feminisiert wird bis zur Neusetzung bis sie das dahin verdreht haben. Bisher war es jedenfalls nicht so . Ich habe grade gelesen das sie angeblich die Zaori abgeschafft hätten. Wenn das stimmt
und so weiter geht dan gute Nacht Aventurien. Ich werde das jedenfalls nicht mitmachen.
Man kann einen Teil eines Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen. -- Abraham Lincoln
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt , desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen -- George Orwell

Benutzeravatar
Djembo
Posts in topic: 1
Beiträge: 5184
Registriert: 26.11.2011 08:10
Wohnort: Irgendwo zwischen Klassenzimmer und Schreibtisch

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Djembo »

Vaughan hat geschrieben: 07.06.2023 09:40 Wenn das stimmt
und so weiter geht dan gute Nacht Aventurien. Ich werde das jedenfalls nicht mitmachen.
Wo lese ich solche Sätze nur immer wieder? :grübeln:

Diese Sache mit der Gleichbereichtigung stand schon im zweiten Heft von "Mit Mantel Schwert und Zauberstab". Und du verdrehst da etwas denn @Firnblut hat eigentlich alles Wichtige in seinem Post schon geschrieben:
1. sind die biologischen Unterschiede und die Notwendigkeit, Kinder zu bekommen, weit, weit schwächer ausgeprägt als irdisch.
2. sind die Setzungen erst einmal Settings, keine realistisch abgebildeten Gesellschaften. Andergast ist nicht rückständig, weil das Mittelreich früher auch so war sondern Andergast ist rückständig, weil ein rückständiges Setting gewollt war. Und Teil dieser Rückständigkeit ist - eben aus irdischer Sicht, nicht aus aventurischer Sicht - ein struktureller Sexismus.
“I sound my barbaric yawp over the roofs of the world.”

Maed
Posts in topic: 3
Beiträge: 575
Registriert: 19.12.2018 15:26

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Maed »

Vaughan hat geschrieben: 07.06.2023 09:40 Andergast " hatt sich nur anders entwickelt " ? Wie ist das möglich bei volkommener Gleichberechtigtung und keinen patriarchalen Aspekten ?!
Da würde ich auf das verweisen, was @Firnblut schon so korrekt festgestellt hat:
Firnblut hat geschrieben: 07.06.2023 08:45 Aventurien funktioniert sowieso nicht.
Ganz logisch betrachtet dürfte es wohl in Andergast keine patriarchalen Aspekte geben, das stimmt. Damit man entsprechende Abenteuer mit diesen Aspekten schreiben kann, gibt es sie halt doch, aber nur in Andergast, weil sie sonst wieder andere Settings stören. Logisch ist das nicht, aber zwischen dem Horasreich und dem Mittelreich liegen auch ein paar hundert Jahre technologischer Fortschritt, also nicht zu lange drüber nachdenken :lol:
Vaughan hat geschrieben: 07.06.2023 09:40 Schon möglich das irgendwelche Autoren ihre Ideologie umsetzen wollten das es wie gesagt " nie Patriarchat , immer gleichberechtigt " sei, das spiegeln die ganzen Länder und Kulturen
aber so nunmal nicht wieder.
Da du den Artikel den ich verlinkt habe vermutlich nicht gelesen hast, möchtest du vielleicht zur Aussage dieses unbedeutenden, neumodischen Autors Stellung nehmen?
Zwischenbemerkung: Im Reiche des Schwarzen Auges herrscht völlige Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Körperkraft, Geschicklichkeit und Klugheit sind bei männlichen und weiblichen Helden gleich. Trotzdem werden wir von nun an nur noch von dem Helden oder dem Abenteurer sprechen. Damit wollen wir niemanden diskrimineren, sondern nur unnötig komplizierten Formulierungen aus dem Weg gehen.
– Ulrich Kiesow, DSA1: Abenteuer Basis-Spiel: Das Buch der Regeln Seite 8

Alrik Normalpaktierer
Posts in topic: 3
Beiträge: 1801
Registriert: 02.08.2011 15:54

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Ich glaube, alles richtige ist schon in verschiedenen Posts geschrieben und auch klug, differenziert und aus verschiedenen Positionen.

Dagegen weiterhin faktenfrei - sprich: ohne Belege aus dem Quellmaterial - gegenzuhalten, grenzt an Trolling. Wenn das weiterhin unter Missachtung von Grammatik und Rechtschreibung - und mithin den Forenregeln - geschieht, ist es definitiv Trolling.
In diesem Fall bitte ich die Administration, die betreffenden Personen rauszunehmen und/oder den Thread zuzumachen.

Kendor
Posts in topic: 3
Beiträge: 404
Registriert: 31.05.2014 21:22

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Kendor »

Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 07.06.2023 10:14 In diesem Fall bitte ich die Administration, die betreffenden Personen rauszunehmen und/oder den Thread zuzumachen.
Einen Thread wegen einem Troll zuzumachen bedeutet, dass der Troll gewinnt.

Es ist häufig das Ziel / die Strategie von Trolling genau das herbeizuführen: Poste solange Müll, bis ein Thread zugemacht wird und verhindere so eine sachliche Debatte, die den Troll widerlegt.

Benutzeravatar
mhd
Posts in topic: 14
Beiträge: 386
Registriert: 12.08.2014 19:32

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von mhd »

Vaughan hat geschrieben: 07.06.2023 09:40 Also wieder lauter Widersprüche
In Aventurien? Hach, nein!

Ich verstehe nicht ganz warum dir die "biologischen Geschlechterunterschiede" in einer Fantasywelt so wichtig sind, aber wie würdest du denn die Quadratur dieses Kreises machen? Was die Herleitung betrifft ist es doch recht eindeutig: Die Autoren wollten bei der Erstellung von Aventurien nicht altmodische Geschlechtertrennung aus unserer Welt übernehmen, erst recht nicht wenn das auch unmittelbaren Einfluss auf die Wahl und Ausgestaltung der Spielfiguren hätte. Andererseits wollte man dann mitunter gewisse benachteiligende Hintergründe für andere Erzählungen wieder nehmen. Bei den Novadi etwas unglücklich, aber gut...

Das kann jetzt keinen schlüssigen Sinn machen. Und damit reiht es sich perfekt ein in praktisch alles andere was den Hintergrund betrifft. Ich meine, nichts entsteht isoliert. Linguistisch macht die Welt keinen Sinn, die Mode ist auch aus dem Nichts oder unzusammehängend entstanden, bei der Wissenschaft oder Kunst ist das identisch.

Macht für mich persönlich jetzt also wenig Sinn, gerade hier eine "logischere" derische Abfolge einzuführen oder zu verstärken. Bedeutend mehr negative Effekte als Positive, mal davon abgesehen dass ich jetzt (sorry Leute) den üblichen Fantasyrollenspielpostern (inklusive mir) mehr Kompetenz zur korrekten Ausgestaltung mittelalterlicher Rüstungen als in der statistisch-biologischen Geschlechts- und Genderforschung zugestehe.

Solange wir also immer noch eine Krötenhaut haben, lassen wir lieber sowas alleine ;)

Benutzeravatar
Zelemas
Posts in topic: 2
Beiträge: 399
Registriert: 01.07.2017 21:12
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Zelemas »

Maed hat geschrieben: 07.06.2023 09:57
Zwischenbemerkung: Im Reiche des Schwarzen Auges herrscht völlige Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Körperkraft, Geschicklichkeit und Klugheit sind bei männlichen und weiblichen Helden gleich. Trotzdem werden wir von nun an nur noch von dem Helden oder dem Abenteurer sprechen. Damit wollen wir niemanden diskrimineren, sondern nur unnötig komplizierten Formulierungen aus dem Weg gehen.
– Ulrich Kiesow, DSA1: Abenteuer Basis-Spiel: Das Buch der Regeln Seite 8
Das ist allerdings auch fast 40 Jahre alt (und grundsätzlich eh eine der typisch fragwürdigen kiesow'schen Formulierungen der damaligen Zeit - was haben die Eigenschaftswerte mit Gleichberechtigung zu tun), dennoch aber eine schon damals richtige Intention, die aber durch diverse Setzungen eben doch revidiert wurde. Grundsätzlich wurde dies als Setzung auch in DSA 2 und 3 beibehalten, aber je mehr Regionalbeschreibungen dazu kamen, desto öfter wurde es aufgeweicht oder mal eben ganz gestrichen. Mehr oder weniger - aber eben auch nicht ganz - uneingeschränkt gilt dies nur noch für Mittelreich, Horasreich und Bornland, Thorwal, die Elfen sowie die großen südlichen Städte. Andergast, Novadis, Tulamiden, Aranier, aber auch Orks und Goblins als "Nichtmenschen" - überall dort wurde von der grundsätzlichen Ausrichtung abgewichen, wurden Strukturen der Geschlechterungleichbehandlung etabliert - und das nicht nur in der "Frühzeit" der Beschreibungen, sondern bis in die aktuelle Zeit. Ob dies für die "lebendigere" Ausgestaltung der Welt notwendig ist oder nicht, sei jedem selbst überlassen...

Klar, die reinen Werte der Geschlechter sind seit Anfangszeiten gleich - die z. B. Novadi kann genau so gut KK & KL 15 haben wie der Novadi, aber ihre Rolle ist trotzdem klar definiert eine andere. "und wenn trotzdem eine Novadi heraussticht, dann sind die Novadis pragmatisch, weil nicht sein kann, was nicht sein darf: Sie erklären die Frau zum Mann und alles hat seine Ordnung" war nicht umsonst schon zu DSA3-Zeiten eine kritisch zu sehende, aber eben auch offiziell abgedruckte Setzung...
Ich habe aber gerade keine Ziege da, meine schwarze Kutte ist in der Wäsche und das letzte Mädel, das meinte sie wäre noch Jungfrau, war keine mehr. Also bitte mal konstruktive Vorschläge jetzt...

Benutzeravatar
Baal Zephon
Posts in topic: 1
Beiträge: 1880
Registriert: 21.06.2017 18:05
Wohnort: Baden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

@Vaughan
Ich bin ja auch ein freund von dunkleren Ausgestalltungen und ein paar Diskreminierungen gehören dazu und ich stimme auch zu das ich mit manchen Änderungen/Entwicklungen (neue Novadi-Sekte mit Gleichstellung und Prophetin, sollte es stimmen das Zahori weggeretconned werden was ich noch nicht gelesen habe) nicht einverstanden bin und sie für mein Aventurien nicht übernehmen werde.... aber die grundsätzliche Gleichberechtigung in der Fokusierten Güldenländischen Kultur ist einfach schon immer da gewesen und ist offiziell (Finde ich auch immer ganz gut weil es schöne Rollenverdrehungen plausibel mache wie zb. die Jähzornige, Trunksüchtige Alleinverdienerin die den schmächtigen Hausmann ab und an verprügelt wenn er nicht spurt oder ähnliches)
Du kannst ja gerne alles handhaben in deinem Aventurien wie du magst aber echte unterschiede zwischen den Geschlechtern würden ein anderes Regelwerk erfordern... das einzige von dem ich weiß dass bei den werten zwischen den Geschlechtern unterschieden würde wäre F.A.T.A.L... und das kann man wirklich niemandem empfehlen. Alle anderen Spielsysteme die ich kenne gehen von einer grundlegenden Gleichheit (nicht unbedingt gleichbehandlung) der Geschlechter aus.

Das Patriarchat in Andergast könnte man sogar noch erklären wenn man möchte. In Andergast gibt es einen sehr abweichenden 12 Götterglauben und das Silem-Horas Edikt ist höchstens ein Lippenbekenntnis, spätestens ab dem Zeitpunkt wo die Andergaster Krone die Rahjakirche verboten hat... Wenn man mehr zur Geschichte des Landes schreiben würde als geschrieben ist, könnte man sagen dass in Andergast sich viele Anhänger nicht 12-Göttlicher Kulte angesiedelt/geflohen haben. Vielleicht waren einige davon Braziraku Anhänger (die Königsfamilie trägt auf jeden fall einen Auerochsen als Wappen, würde gut passen) und das hat die Gesellschaft halt Patriarchal geprägt... dazwischen wurden sie von den 12 Götterkirchen wieder teilweise Bekehrt, vielleicht ist in grauer Vorzeit mal ein Schwertzug der Rondrakirche drüber gerodelt die die Könige überzeugt haben doch von dem Rindergott abzulassen... also erklären kann man das wenn man möchte.
Ein Herz für Dämonen!

Andwari
Posts in topic: 2
Beiträge: 8208
Registriert: 14.06.2012 18:34

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Baal Zephon
Korrekt, dass die wenigsten Spielsysteme Eigenschaften für die Helden zwischen Geschlechtern unterscheiden - DSA hat im Dungeon-auf-Karopapier-Zeitalter auch mit dieser einfachen Regel angefangen, ABER:

Bei DSA sehe ich eine bewusste Designentscheidung für eine beschriebene Rollenspielwelt, in der - bei jeder Menge anderer möglicher Vorurteile, Diskriminierungen usw. - auf Geschlechtersterotype eben in einem großen Teil der Spielwelt keinen Wert gelegt wird. Das geht zum Stand heute deutlich über die Abenteurergruppe aka Helden hinaus.


zu Andergast:
Dieses wirklich kleine Stückchen Aventurien hat sich quasi seit der güldenländischen Besiedlung eigenständig entwickeln können - fast 1900 Jahre (im Fäntel-Eiszeitalter, d.h. wie alle anderen auch jahrhundertelang konstant). Auch da sind Hosen vs. Röcke eher eine Randnotiz. In der Auseinandersetzung mit dem großen tulamidischen Kulturraum sehe ich viel mehr Spielmöglichkeiten für jeden, der patriarchale Stereotype bespielen will. Die Erklärung mit den Orks ist für Andergast nicht schlechter als viele andere Setzungen von DSA.

zu "Neuerungen"
Ja, irgendwer bei Ulisses hat den Auftrag gekriegt, sich über mögliche anstößige Setzungen zu setzen und dafür eine schnelle Lösung zu finden. Man will mehr Weltmarkt und da ist das halt wichtig. Der mögliche Aufwand dafür war vmtl. begrenzt, d.h. ein Forum, in dem sich hier mehrere Personen stundenlang mit einem einzelnen involvierten Thema beschäftigen, hat vmtl. mehr In-/Output als man bei Ulisses dafür bezahlen konnte. Ob Sklavenjäger eine bespielbare Charakterklasse sind, ob sich zu Shokubunga irgendwelche Assoziationen aufdrängen ... so lange niemand dem hochgeborenen Baron Merwerd Stoia die Baronie Vinansamt streitig macht, gibt es einige die das wichtig finden und andere eben nicht. Der Schwertzug zur Verteidigung der alten Setzung scheitert mMn an der überschaubaren Teilnehmerzahl außerhalb des inneren Zirkels des wahren Nerdtums. ;-)

Alrik Normalpaktierer
Posts in topic: 3
Beiträge: 1801
Registriert: 02.08.2011 15:54

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Kendor hat geschrieben: 07.06.2023 10:17 Es ist häufig das Ziel / die Strategie von Trolling genau das herbeizuführen: Poste solange Müll, bis ein Thread zugemacht wird und verhindere so eine sachliche Debatte, die den Troll widerlegt.
Das stimmt.
Dabei muss die sachliche Debatte meines Erachtens aber eben auch darum ergänzt werden, das Trolling als solches anzusprechen, anstatt unendlich Zeit aufzuwenden unter der Fiktion, den Trollen käme es auf eine solche Debatte an und etwaige echte Argumente würden sie interessieren.

Benutzeravatar
Satinavian
Posts in topic: 4
Beiträge: 4297
Registriert: 30.03.2007 11:53

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Weiß eigentlich einer, wann das mit dem Patriarchat in Andergast angefangen hat ? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es in der DSA-Frühzeit patriarchal war.

Alrik Normalpaktierer
Posts in topic: 3
Beiträge: 1801
Registriert: 02.08.2011 15:54

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Nostria war durch Karl-Heinz Witzkos Texte öfter Schauplatz gewesen, deswegen stand dazu schon einiges im Lexikon ("Aventurien"). Die erste richtige Beschreibung war von Andergast war dagegen nach meiner Erinnerung in UdW.
Dass dort eine patriarchale Färbung geretconned wurde, würde zur Philosophie der Verantwortlichen passen, die davon ausgingen, die Spielgemeinschaft sei eher an Simulationen irdisch-historischer Vorbilder als an coolen, eigenständigen Fantasy-Kulturen interessiert.

Benutzeravatar
mhd
Posts in topic: 14
Beiträge: 386
Registriert: 12.08.2014 19:32

Auszeichnungen

Errungenschaften

Irdische vs. aventurische Geschlechterstereotype

Ungelesener Beitrag von mhd »

Oder halt niemand wusste was man mit Nostergast anfangen sollte.

Antworten