Momentan kommt es vermehrt zu Problemen beim anmelden und Formularübermittlungen. Wir wissen davon und suchen nach der Ursache. Erfahrungsgemäß klappt das anmelden nach einiger Zeit wieder, versucht es also ab und an erneut.

Neue Forenaktion: Aventurien untenrum!
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Was haltet Ihr für die schwerwiegendsten Fehler, die die Autoren/Redakteure bei der Ausgestaltung von DSA gemacht haben

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@DnD-Flüchtling

Es wird sehr schwierig, das Thema "apolitisch" zu diskutieren, aber ich versuche es einfach mal.

Ich gebe zu bedenken, dass jeder Kulturraum gewisse Dinge hat, die einfach nicht gehen, sprich, sich schlecht bis gar nicht verkaufen, weil sie gesellschaftliche Tabus berühren und/oder verboten oder - und das reicht eigentlich schon - umstritten sind.

Und wenn ein beliebiger Buchtitel international vertrieben werden soll, wird geschaut, ob das erstmal überhaupt geht und zweitens unter welchen Umständen. (Beispiel: Ich habe mal gehört, dass in einem Bildband über das Moseltal in einer Lokalisierung alles mögliche über Weinanbau stehen durfte, aber nichts über Weinproben. In einer bestimmten Sprache durften diese Seiten (mit Bildern) nicht gedruckt werden, weil sie Leute beim Alkoholkonsum zeigten. - Ich weiß es nicht mehr genau, könnte mir aber vorstellen, dass es um eine arabische Übertragung ging. Vielleicht war es aber auch eine Broschüre für ein Mormonen-Treffen? - Anderes Beispiel aus demselben Seminar: ausländische Autoren, Grafiker, Verlage... bekommen immer wieder Probleme, weil viele nicht wissen, dass Nazi-Symbol-Darstellungen uä bei uns nicht nur "umstritten", sondern außer zu Bildungszwecken verboten sind.)

Zu freizügige Illustrationen gehören dazu (u.a. weil RPGs, ähnlich wie "Comics" bei uns, in den USA von vielen Leuten eher als "Kinderspiele" gesehen und eher in der Schulzeit als später gespielt werden - in der Schulzeit ist es normal, später eher nerdig. So mein Eindruck).
Und Sklaverei und Segregation, farbige "wilde" Versklavte" und Plantagen, also konkrete Parallelen zur dortigen Historie, inklusive, war schon in den 1980ern, also lange vor irgendwelchen heutigen Trends, in den USA ein Problem, weil es historisch bedingt ein umstrittenes und polarisierendes Thema war und ist.
Und polarisierend ist aus Verlagssicht meistens schlecht (edit: Wenn nicht gezielt provoziert werden soll) - weil es letztlich immer schlechte Presse bedeutet.

Wenn man einen Markt erobern oder sich dort auch nur etablieren will, passt man sich normalerweise dessen Gepflogenheiten an und versucht kulturelle Fettnäpfchen weitgehend zu umgehen - da war FanPro weder der erste Herausgeber, der das tun musste, noch der letzte.

Letztlich ging es - meine ich - um einen Satz, der weggelassen wurde ("stellen Sie sich ungefähr die Sümpfe Louisiannas mit Baumwollplantagen vor", oder sowas in der Art, wenn ich mich recht erinnere.) Plus den Sklavenjäger als Profession.

Ist für mich zu verschmerzen und ändert am Spiel substanziell nichts. Aber selbst wenn doch:

Edit: Was ich meine, ist, dass ich derartige Änderungen für einen bestimmten Markt mittlerweile, aus beruflicher Perspektive, sehr pragmatisch sehe. Die gibt es ständig (mehr oder weniger umfangreich), jeder Verlag ist bei Lokalisierungen dazu gezwungen, also auch Ulisses.

Nun kann man sich natürlich ein bisschen drüber mokieren, was andere Länder im Gegensatz zu einem selbst oder zum eigenen Land, "schwer verkäuflich" oder "umstritten" finden - da wären wir aber wieder bei realpolitischen Diskussionen. ;)

Insgesamt ist das aber weder ein neues noch ein seltenes Phänomen (im Verlagswesen) - und ich denke, es scheint sinnvoll zu sein und sich zu rechnen, sonst würde nicht von so vielen Verlagen so viel Zeit darauf verwendet werden.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 25.03.2023 22:52
Ich verstehe nicht ganz, was davon die möglicherweise - ich mag mich da irren - aus deinen Posts durchscheinenden Ängste auslöst, aber ich kann dir versichern, dass niemand vorhat, Al'Anfa abzuschaffen.
Dieses Unverständnis wird daran liegen, dass du (zumindest vermute ich das) diese Diskussion um die ganze Sklavenhändler/-jäger-Geschichte nicht mitbekommen hast, die jetzt auch der Stein des Anstoßes ein paar Posts weiter oben war.
Um mal minimal Kontext zu liefern: Ulisses hat diese Professionen vor ein paar Jahren rückwirkend aus dem Spiel entfernt, um hier im Vorfeld möglichen Problemen auf dem US-Markt aus dem Weg zu gehen; und da gab es geteilte Meinungen dazu, ob das ganz toll ist oder ob solche RL-motivierten Designentscheidungen eher kritisch zu sehen sind.

Und da muss ich als einer, der zu zweiterem Lager gehört, nun mal konstatierten, dass es negativ auffällt, wenn man sagt "Hey, ihr dürft euch Straßenräuber, Zuhälter, Piraten, Meuchelmörder, Orkrieger, Dämonenbeschwörer oder sonstige Schwarzmagier erstellen, und wir geben euch Regeln für das Spielen von Paktierern, Namenlosengeweihten, Vampiren und Werwölfen an die Hand, aaaaaber bei Sklavenhändlern ziehen wir eine arbiträre rote Linie."
Hm ja sorry, da bin ich bei der "so what"-Fraktion, ohne wenn und aber. Sklavenjäger sind eben nicht wie die anderen Gruppen, die du aufzählst. Die anderen Professionen sind entweder komplett fiktiv oder haben keinen extrem konkreten und direkt ersichtlichen Bezug zur Sklaverei in den Südstaaten. Die Sklaverei in Al'Anfa hat den aber immer. Die wirtschaften tatsächlich auf die gleiche Weise und mit den gleichen Repressionsmechanismen wie Plantagen im historischen Lousianna, und gerade die Sklavenjäger-Profession erinnert sehr stark an einige der brutalsten und bis heute verhasstesten Akteure des Systems, eben diejenigen, die geflohene Sklaven teils bis in die Nordstaaten gejagt, gefangengesetzt und zurück in die Sklaverei verschleppt haben. Natürlich ist das auf dem US-Markt ein Problem, sowas als spielbare Klasse anzubieten und natürlich kann man das nicht mit einem Dämonenbeschwörer vergleichen, weil schlichtweg niemand Urgroßeltern hat, die von einem Zant gefressen wurden, während viele Amerikaner eben tatsächlich Urgroßeltern haben, die mal auf einem Markt verkauft und mit der Peitsche zur Baumwollernte getrieben wurden. Und das ist eben keine abgeschlossene Vergangenheit, das wirkt bis heute fort. Das ist dadurch eine nie verheilte Wunde und es ist eine Frage des simpelsten Anstands, darauf Rücksicht zu nehmen. Das ist mir wichtiger als die Existenz einer absoluten Nischen-Profession, die von wirklich niemandem gespielt wird.

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Muahahaha
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Ungelesener Beitrag von Muahahaha »

Solche Themen aus Rollenspielen rauszuhalten bedeutet ja nicht, das sie deswegen nie geschehen sind. Und zu versuchen alles von allem zu befreien was vllt bei sonstwem befindlichkeiten auslösen könnte heisst halt auch den Rahmen massiv zu limitieren was dann überhaupt noch Thema sein darf. Und die Frage wäre dann auch wo man da die Grenze ziehen will. Daher finde ich es falsch, da sonen weichgekochten mainstream zu verlangen. Rollenspiel darf auch ruhig bissl provozieren. Ich find es schon im realen leben nicht in Ordnung regulieren zu wollen was andre sagen dürfen, weils vllt wem nicht passt, das auch noch auf ein Phantasiespiel auszudehen geht mir definitiv zu weit.
Ich verstehe wenn der Verlag sich da Marktkräften beugt in den USA aber ich finde es schade dass das jetzt quasi nen neuer Modus is allen Regionen und Völker ihre Teilnehmerurkunde zu geben, niemand is mehr der wilde barbar, alle brauchen jetzt nen wakanda und whatever, demnächst sind Fjarninger und Ferkinas auch noch kumpelhafte Nachbarschaftsaliens mit Supertech, von denen sie bisher nur niemandem erzählt haben. Mir hats in Aventurien besser gefallen als es noch weniger „geschminkt“ daher kam.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Muahahaha hat geschrieben: 26.03.2023 21:06 finde es schade dass das jetzt quasi nen neuer Modus is allen Regionen und Völker ihre Teilnehmerurkunde zu geben, niemand is mehr der wilde barbar.
Barbaren sind halt immer die anderen. In der Geschichte der Menschheit hat sich nie jemand selbst als Barbaren oder Wilde bezeichnet. Es war immer eine Bezeichnung für andere Völker.

Weil aus der Innensicht jeder Kultur eine Logik des eigenen Vorgehens und der eigenen Regeln und Moral existiert.

Wenn DSA das aufgreift und jedem Volk seine eigene innere Logik verpasst anstatt Völker zu erfinden, die eindeutig nur als Außenblick existieren können, begrüße ich das. Dazu braucht es auch kein Wakanda. Aber eben eine Innensicht.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Muahahaha hat geschrieben: 26.03.2023 21:06 Und zu versuchen alles von allem zu befreien was vllt bei sonstwem befindlichkeiten auslösen könnte heisst halt auch den Rahmen massiv zu limitieren was dann überhaupt noch Thema sein darf.
Das ist hier aber gar nicht der Punkt. Es geht darum, dass bestimmte Themen in bestimmten Zusammenhängen aus verschiedenen Gründen nicht verkaufbar sind.
Aus Verlagssicht geht es da weniger um Rücksichtnahme, als um Akzeptanz der Produkte durch die Kundschaft vor Ort.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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sagista
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Ungelesener Beitrag von sagista »

Ich muss ja gestehen, dass ich an dem Punkt, wenn allein das Vorkommen einer Profession "Sklavenjäger" dazu führt, dass sich eine Publikation wohlmöglich nicht mehr verkaufen lässt, gedanklich aussteige und an die Kirche denke, die man doch bitte im Dorf lassen sollte. Da ist es ja nicht mehr weit bis zu dem Punkt, an dem man einer Person. die einen Sklavenjäger spielt, unterstellt, persönlich ein Anhänger der Sklaverei zu sein. Nein, Rhonda, diesen Gedanken unterstelle ich nicht dir, aber so manchen aus der gesichtslosen Maße der Dauerempörten traue ich diesen Gedanken schon zu.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Ich lasse die Kirche absolut im Dorf. :)

Wie gesagt, ich bin ja persönlich nicht betroffen und sehe das aus rein buchproduktionstechnischer Perspektive.

Wir hierzulande haben ein ähnliches Problem mit bestimmten Aspekten des 2. Weltkriegs und dem 3. Reich, und gleiches gilt für Israel...

In den USA ist es zB Sklaverei, aber "Ihr spielt arabische Terroristen bei einem Anschlag mit Fluggeräten auf ein prominentes Hochhaus und führende Politker der USA" sollte dort vermutlich als Abenteuer auch nicht angeboten werden, und in einigen Gegenden des Bibel Belt sind Werke mit "Göttern" und "Magie" vermutlich bis heute problematisch. (Was aber nicht schlimm ist, weil es noch genug Leute gibt, die woanders leben und da weniger traditionell aufgestellt sind)

In Quatar (jetzt weiß ich endlich, wo die "besonders homophoben" Muslime verortet sind... der Groschen fällt bei mir heute pfennigweise) gäbe es neben den freizügigen Abbildungen manchern Bücher auch Probleme mit dem "ganz normal diversen Aventurien" und... und... und...

Will man in einen bestimmten Markt expandieren, guckt man, was dort gefragt ist, was nicht so gefragt ist, was unbekannt ist - und: was gar nicht geht. Die ersten drei sind letztlich unproblematisch, soweit das Gefragte überwiegt. Aber "was gar nicht geht", sollte man auch nicht machen.

Edit: Egal, wie man selbst es findet.

Es sei denn, man setzt komplett auf Konfrontation und Provokation. So wie Rammstein, zB.

Aber dafür ist DSA dann nun in Gänze wieder nicht kontrovers genug. Und nicht provokativ genug.

Edit zwo: Zum Thema: "Da steige ich gedanklich aus..." - Kannst du gern machen. Ich mache mir diese Gedanken gar nicht erst.

Wer bin ich denn, dass ich den Leuten in den USA erklären sollte, wie ihre historisch bedingten Empfindlichkeiten und Tabus auszusehen haben, und wann sie sich seltsam anstellen bzw. wann ihre Empfindungen berechtigt sind?

Habe ich dort gelebt? - Kenne ich die Probleme, die die Gesellschaft dort hat, aus dem FF?
Kann ich wirklich beurteilen, ob es übertrieben ist, dass Sklaverei da ein Thema ist, um das alle herumtänzeln wie um eine heiße Kartoffel?

Ich halte mich da für nicht kompetent und daher tue ich das nicht.

Wenn US-Amerikaner meinen, das geht für sie nicht, weil die einen sich als Rassiten diffamiert fühlen und die anderen Rassismus witern,

und wenn ein gezeichnet blanker Busen mindestens genauso schlimm ist und sie jedesmal denken lässt, sie werden blind, wenn sie einen sehen - dann ist das so. Ich werde das bestimmt nicht ändern können.

Muss man so hinnehmen, und wenn man schlau ist, berücksichtigt man es, wenn man ihnen etwas verkaufen möchte.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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sagista
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Ungelesener Beitrag von sagista »

Aber wer definiert, "was garnicht geht"?
Mir scheint, das wären meist Leute, die sich für besonders verständig halten, aber eigentlich keine Ahnung haben.
Z. B. wie die Leute, die einem Afro-Deutschen nicht glauben wollten, dass er Chef eines Restaurants "Zum Mohrenkopf" sei.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Die meisten Verlage haben interne Richtlinien, nach denen sie bestimmte Dinge ankaufen bzw. veröffentlichen, oder nicht.

Wenn sie etwas nicht ankaufen, warum auch immer - kannst du es ihnen nicht verkaufen und dann geht es nicht.

Wer das in welchem Fall und aus welchem Grund bestimmt, ist dafür komplett unerheblich. Das kann von Land zu Land unterschiedlich sein.

In Deutschland bestimmt zB über politische Symbole aus dem dritten Reich der Gesetzgeber.

Ob es in den USA eine Behörde gibt, die bestimmte Dinge festlegt, weiß ich nicht mehr. Ich denke, es ist eher "Common sense".

Derjenige, der prüft, ob ein Produkt ins Verlagsportfolio passt, guckt drauf, und entweder, er findet das Zeugs ok oder er nimmt an etwas Anstoß.

Wir können nun des langen oder breiten darüber diskutieren, ob nicht heute zu viele Leute an zu vielen Dingen Anstoß nehmen - das will ich aber ja gerade nicht, und es würde auch mal wieder den Rahmen der Forenregeln verlassen. ;)

Mein Punkt ist: Dass solche Anpassungen vorgenommen werden, weil bestimmte Kulturräume unterschiedlich auf bestimmte Darstellungen oder Themen reagieren, ist normal und nicht neu.

Und dass Sklaverei in den USA ein solches Thema ist, ist auch nicht neu. Das mag in einem verfremdeten Science Fiction- oder Fantasy-Setting funktionieren, aber in einem Setting, dass die USA als Vorbild genannt hat - wird es schwierig. Unsereiner ist ja schon dran gewöhnt, dass die Nazis halt als Universalbösewichte durch jeden zweiten Film geistern - in den USA fühlen sich bei so einem Szenario die verschiedensten Gruppen auf einmal auf den Schlipps getreten. Die Southerner, weil sie "wieder mal als die dekadenten Bösen herhalten müssen, wo sie doch im Bürgerkrieg die meisten Opfer hatten"; möglicherweise Schwarze, weil sie finden, dass sie da wieder mal als die Opfer herhalten müssen (ich weiß, ist in Al'Anfa nicht so, aber auf den ersten Blick scheint das vielleicht anders); erweckte Weiße, weil... und so weiter und so weiter.

Keiner will das. Mit schlechter Presse, einem Shitstorm und dadurch ausgelöst möglicherweise der falschen Kundschaft fertig werden. (Falsche Kundschaft ist die, die zwar neu gewonnen wird, wegen der aber viele andere Kunden dann wegbleiben)

Alle wollen nur in Ruhe das Buch rausbringen und möglichst gut verkaufen.

Und wenn zu befürchten steht, dass genau das nicht geht, warum auch immer... lässt man entweder den kritischen Punkt weg oder bringt das Buch nicht heraus.

Wer entscheidet das: Der Herausgeber. Meistens. Und der wird abwägen: Kosten für die Umänderung vs. Einbußen, wenn man alles lässt wie es ist.
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Muahahaha
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Aryador hat geschrieben: 26.03.2023 22:10 Will man in einen bestimmten Markt expandieren, guckt man, was dort gefragt ist, was nicht so gefragt ist, was unbekannt ist - und: was gar nicht geht. Die ersten drei sind letztlich unproblematisch, soweit das Gefragte überwiegt. Aber "was gar nicht geht", sollte man auch nicht machen.
Das ja das Problem. Wenn man das mit 1-2 Punkten macht okay, aber wenn man es nachher versucht, allen recht zu machen, bleibt halt nix mehr übrig. Und wenn die Amis ne sklaven- und Busenfreie Edition wollen, dann gogo. Aber halt das alles dann auch für unser Aventurien einzuführen macht zwar aus Verlagssicht sinn, gefällt mir halt weniger und ist mMn ein Fehler.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Muahahaha

Das Zitat war von mir. ;)

Valider Punkt.

Da wären wir dann tatsächlich wie bei den Illustrationen beim Thema Arbeits-/Kostenersparnis vs. „Aufgabe von Alleinstellungsmerkmalen“

Kann sich rechnen, kann auch nach hinten losgehen.

Frage: Wie viel verliert denn DSA durch eine Profession?
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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Ich denke auch, dass man das Weglassen einer Profession nicht überbewerten sollte. Das Thema Sklaverei ist ja immer noch ein großer Aspekt beim Bespielen des südaventurischen Kolonialsettings. In der Rabenkriegkampagne spielt man i.d.R. auf Seiten Al'Anfas und hilft bei einem Eroberungsfeldzug (soweit ich mich erinnere, habe nur ein bisschen darüber gelesen). Ich vermute mal, dass man in der Kampagne nicht auf Sklavenjagd geschickt wird, aber man ist ja schon klar auf der Seite der Sklavenhalter unterwegs.
Im Heldenwerk Sklaven für eine Nacht sitzt man auf der anderen Seite.
Es gibt noch immer das ZH Schwert Sklaventod.
Auch im gesamten tulamidischen Raum sowie den Resten der Schwarzen Lande und im Orkland ist Sklaverei ein Thema.

Was ich damit sagen will:
Es ist wirklich nicht so, als hätte Ulisses auf Grund von "vorauseilendem Gehorsam" einer "übertriebenen Wokeness" gegenüber dieses Thema komplett abgeschafft.
Man kann auch immer noch sehr gut eine schwarze "Heldengruppe" spielen, die auf Sklavenjagd geht und dergleichen. Das Setting lässt es zu und die vereinfachten Regeln zur Charaktererstellung in DSA5 sowieso.
Und dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Andere spielen eine Gruppe Meuchelmörder oder Paktierer, die Menschenopfer vollziehen etc (ok, ich kenne jetzt persönlich keine solchen Gruppen :P ).


P.S.: Wird hier langsam zu Publikationsstrategie von Ulisses 2.0 ;⁠-⁠)
Zuletzt geändert von Marty mcFly am 27.03.2023 08:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Muahahaha hat geschrieben: 27.03.2023 02:36 Das ja das Problem. Wenn man das mit 1-2 Punkten macht okay, aber wenn man es nachher versucht, allen recht zu machen, bleibt halt nix mehr übrig.
Das Zitat war nicht von mir :)

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Grinder
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Ungelesener Beitrag von Grinder »

Also ist das Hinzufügen oder Weglassen der Profession Sklavenjäger eine der größten/ schwersten Fehler das DSA-Historie. Ok. :lol:
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Muahahaha
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Ungelesener Beitrag von Muahahaha »

Muahahaha hat geschrieben: 27.03.2023 02:36 Das Zitat war nicht von mir
Ja kA ich habs nicht händisch eingetragen, da is die Technik dran schuld. Ich versuchs zu korrigieren wenn ich daheim bin.

nick2k
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Ungelesener Beitrag von nick2k »

Also wenns bei "Ausarbeitung" auch um "was erscheint wo/in welchem Buch" geht, sind wir uns wohl alle einig, dass es zu viele Dopplungen gibt und dass ein Sammelband gleich zu Anfang für die jeweiligen Bereiche des Spiels besser gewesen wären. Hätte natürlich nicht so viele Münzen in den Beutel von grünen Drachen geschwemmt :-)

Kendor
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Was haltet Ihr für die schwerwiegendsten Fehler, die die Autoren/Redakteure bei der Ausgestaltung von DSA gemacht haben

Ungelesener Beitrag von Kendor »

Anpassungen gibt es ja nicht nur für den US Markt, sondern auch andersherum.

Ein Beispiel:

Gegen Ende der 4. Edition von Shadowrun erschien ein Quellenbuch namens War! In diesem Quellenbuch gab es ein ausführliches "Szenario" zu Ausschwitz, dass davon ausging, dass die SCs in dem KZ einbrechen, böse Artefakte für Geld stehlen und die gequälten Geister der Verstorbenen über den Haufen schießen, die als Gegner herhalten durften.

Die deutschen Übersetzer haben dieses "Szenario" komplett gestrichen. Meiner Meinung nach war das hier die einzige vernünftige Entscheidung.

Gorilla94
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Ungelesener Beitrag von Gorilla94 »

Ich verstehe ehrlich gesagt den Hass auf DSK nicht im Ansatz. Es ist ein weniger ernstes, aber dennoch solide gemachtes Rollenspiel, das extrem einsteigerfreundlich ist und für DSA-Veteranen kleine Gags zum Schmunzeln bereithält. Das super Sandbox-Geisterhausabenteuer würde mit anderem Setting so nie funktionieren. Es ist offiziell festgelegt, dass es DSA nicht betrifft, was in DSK passiert. Von einer "Beschmutzung Aventuriens" zu sprechen, halte ich da ehrlich gesagt für sehr fragwürdig. Mir persönlich bringen darüber hinaus Ausführungen dazu, wie z.B. abergläubische Havenner Milchschälchen als Opfer darbringen, damit gute Geister Seuchen fernhalten, was auch klappt, weil die angelockten Katzen die Rattenpopulation in Schach halten, mehr für ein bespielbares Bild von Aventurien als z.B. überausführliches Geschwurbel über Grasdünen in der Thorwalspielhilfe... Ich wäre nie drauf gekommen, dabei an Furrys zu denken. Für mich ist es halt ein Märchen-Fantasy-Setting wie beim Gestiefelten Kater, den Bremer Stadtmusikanten oder der Fabel vom Raben und Fuchs...

Wege der Vereinigung ist halt so eine Sache... Auf mich wirkt es so als wären einige pubertierende Jungs am Tisch gehockt, jeder hat einen obszönen Schenkelklopferwitz gemacht, der einen durchaus zum Schmunzeln bringen kann, und dann hätte sich ein Prototyp völlig reingesteigert und nicht gemerkt, dass seit 10 Minuten keiner mehr lacht und alle verstört von ihm wegrutschen (Das wäre in meinen Augen z.B. der, der ein Kampfrundensystem entwickelt hat, um Erregung zu halten, und regeltechnische Vorteile wie "große Blase" eingebaut hat...). Wir haben einen Spieler, der besonders attraktive NPCs gerne mal anflirtet und da auch schon ein paar mal mit denen danach verschwunden ist. Als einer dann mal spontan das Regelwiki genutzt hat, um auszuwürfeln, ob er in ein paar Monaten einen Brief mit Unterhaltsforderungen bekommt, haben wir alle herzlich gelacht. Beim zweiten mal war es schon nicht mehr so lustig. Ein drittes mal wird es nicht geben. Prinzipiell war die - zumindest habe ich es angfangs so verstanden - Idee als kleines einmaliges und vor allem lustiges Scherzprodukt ja garnicht so schlecht und im Laden steht es ja nicht. Leider war es dann halt über weite Strecken offenbar kein Scherzprodukt mehr, sondern eine aufgeblähte trockene Spielhilfe. Einmalig wohl auch nicht, wenn jetzt demnächst der Bordellführer herauskommt. Warum man das mit "Gunst der Göttin", wo dieser schmierige Zwerg mit Rose einen im Werbematerial schon gruselig angrinst, intensiviert fortzusetzen scheint, verstehe ich nicht... Ja, das würde mich als Neueinsteiger abschrecken, wenn ich nach DSA google und das das neuste große Projekt ist. Da hätten sie sich mit einer spannenden Kampagne zum zwergischen Heldenzeitalter oder ähnlichem eher einen Gefallen getan.

Die Beschränkung auf Aventurien und extrem dichte Ausarbeitung sehe ich ehrlich gesagt positiv. Wir nutzen es halt als Angebot. Unser SL hat sich eine von Aventurien an einem Stichtag ausgehende Kampagne ausgedacht, die wir über Jahre bespielen. Da baut er offizielle ABs als Nebenquests ein, nutzt die Beschreibungen etc. Er passt auch munter an, ändert oder streicht, was nicht gefällt. Damit haben wir quasi Dragon Age Origins hinsichtlich der Epik und einer faszinierenden erkundbaren Welt, aber auch mit viel größerer spielerischer Freiheit als sie ein Computerspiel bieten könnte. Besser ginge es in meinen Augen bloß noch mit einem besseren Regelsystem als DSA5, aber damit kann ich dank massiver Hausregeln leben.

Von dem, was ich insbesondere im Forum und von Mitspielern mitbekommen habe, war, denke ich, die Darstellung der Elfen vermutllich der größte Fehler, wo sich die Autoren scheinbar nicht miteinander dahingehend abgestimmt haben, wie sie sie fluffmäßig darstellen wollen (von grausam bis Hippies), und die gleichzeitig so durchgehend magisch und mächtig sind, dass es in einem gebalanceten Spiel - was DSA ja sein will - eigentlich nur möglich ist sie mit perversem Minimaxen nach ein, zwei Konzepten zu bauen, um das in Ansätzen so ein bisschen zu verkörpern.

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Doc Sternau
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Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Gorilla94 hat geschrieben: 27.03.2023 16:15 Ja, das würde mich als Neueinsteiger abschrecken, wenn ich nach DSA google und das das neuste große Projekt ist. Da hätten sie sich mit einer spannenden Kampagne zum zwergischen Heldenzeitalter oder ähnlichem eher einen Gefallen getan.
Tatsächlich ist das ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal von DSA, dass es so ein Regelwerk / Hintergrundband samt spielbaren Abenteuern hat. Und zumindest was ich so in letzter Zeit gelesen habe, hat man da auch eine gewisse Lücke im Markt aufgetan. Es laufen derzeit eine ganze Reihe Crowdfundings für Erwachsenen-Rollenspiele, die weit über die Sex-Kampfrunden mit großer Blase hinaus gehen. Genauso wie in D&D-Foren immer wieder nach Abenteuermodulen und Regelwerken zum Thema Sex gefragt wird.
Das mag alles nix für den absoluten Rollenspiel-Neueinsteiger sein (wobei gerade der zwergische Rosenkavalier ein heftiger Eyecatcher ist), aber es könnte durchaus ein Grund für manchen sein, sich DSA zumindest mal näher anzusehen und generell auszuprobieren. DSA muss Dinge anbieten, die andere Systeme, vor allem der große Konkurrent D&D, nicht auch haben. Und das ist Wege der Vereinigung und ein offener(er) Umgang mit dem Thema Sex tatsächlich eine große Lücke.

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Na ja, gab ja schon Werke wie dieses hier (Anfang des Jahrtausends): https://www.rpg.net/reviews/archive/10/10739.phtml
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@Grinder

Interessant - das kannte ich noch gar nicht.

(2003/2004 war so die Zeit, wo ich aufgehört habe, AD&D zu spielen.)

Und auch ein interessanter Review.

Weiß jemand zufällig, wie das bei der Spielerschaft angekommen ist?
Gab es auch ein sehr geteiltes Echo dazu?
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Doc Sternau
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Was haltet Ihr für die schwerwiegendsten Fehler, die die Autoren/Redakteure bei der Ausgestaltung von DSA gemacht haben

Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Grinder hat geschrieben: 28.03.2023 09:51 Na ja, gab ja schon Werke wie dieses hier (Anfang des Jahrtausends)
Ich weiß, das wird dann auch häufig genannt, wenn danach gefragt wird. Danach hat man das aber bei D&D wohl als zu heißes Thema nicht wieder angefasst. Du willst ja auch nicht die 'One million Moms' gegen dich aufbringen und wieder in der pädophilen Satanistenschublade landen...

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mhd
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Ungelesener Beitrag von mhd »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 28.03.2023 10:27 Gab es auch ein sehr geteiltes Echo dazu?
Es war kein Produkt des eigentlichen Verlages, wenn jetzt im Scriptorium oder einer Hobbyseite etwas wäre, würde das sicher auch schon anders gesehen werden.

Wobei die D&D Spielerschaft ja neuerdings die große Lizenzdebatte hatte, nachdem Hasbro da versuchte Mittbewerber wegzuekeln. Da gab es durchaus einige Unterstützung für Lizenzänderungen die "problematische" Dritt-Partei-Produkte unterbinden könnten, und die Auslegung ging dann halt auch irgendwie zwischen Kram der bei uns eh auf dem Index wäre (in den USA halt nicht) und dann "Think of the Children!" Sorgen auf der anderen.
(Anmerkung: Teile der Einschränkungen die da hätten kommen können hat das Scriptorium ja schon.)

Mich wundert ja dass *hier* das Echo tatsächlich etwas geteilt ist. Im Sinne von "Hätte man die Redaktionsarbeit nicht anderswo reinstecken können" (no pun intended), versteh' ich das ja auch (siehe auch DSK), aber allgemein war ja DSA immer schon recht freizügig, wenn das dann auch selten gut geschrieben (z.B. viele Romane hatten da ja mitunter die Engasal Spielhilfe noch an Peinlichkeit überboten).

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Ja, manche Romane…

Aber Regelwerke und Hintergrund?

Ist aber vielleicht in jugendlichem Alter auch einfach an mir vorbeigegangen.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Grumbrak
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Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

Doc Sternau hat geschrieben: 28.03.2023 10:41 Du willst ja auch nicht die 'One million Moms' gegen dich aufbringen und wieder in der pädophilen Satanistenschublade landen...
Hey unter 1 Mio Moms sind sicher einige kluge Frauen. Schön, wenn man miteinander in eine tieferführende Diskussion über den Sinn und Unsinn dieser in meinen Augen absoluten KAthastrophe WdV gehen kann. [Edit: Jugendfreier Inhalt auf Wunsch und unter Aufwendung minimaler Einsicht entfernt]... *geht verbissen grinsend nicht mehr in Deckung*

Im Ernst: Ich möchte nicht Sex mit Würfelorgien (wortwitz beabsichtigt) kombinieren. Das kann man wenns für die Rolle wichtig ist andeuten und dann ein zügiges "fade out" und den Rest der Fantasie überlassen.

[Edit gelöscht- auf Wunsch jugendfrei gestaltet]

Der schwerwiegendste Fehler ist in meinen Augen trotz der Kathastrophe WdV die Zersplitterung der DSA5 Regeln.
Zuletzt geändert von Grumbrak am 29.03.2023 08:16, insgesamt 2-mal geändert.

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Doc Sternau
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Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Grumbrak hat geschrieben: 28.03.2023 14:40 Wenn ich mit meiner Frau schlafe (und wir haben ja ein Kind), bin ich dann ein Motherfucker (vom Wortlaut schon)? Und inwieweit darf es dann noch als Schimpfwort gelten? Wenn jeder Vater mit mehr als einem Kind ja quasi ein Motherfucker ist?
Ich denke, der Beleidigungscharakter kommt da eher aus der inzestuösen Beziehung. Aber ich glaube, das sollten wir an dieser Stelle dann auch beenden.
Grumbrak hat geschrieben: 28.03.2023 14:40 Ich möchte nicht Sex mit Würfelorgien (wortwitz beabsichtigt) kombinieren. Das kann man wenns für die Rolle wichtig ist andeuten und dann ein zügiges "fade out" und den Rest der Fantasie überlassen.
Ich glaube es gibt nur sehr wenige Spielrunden, die so vertraut miteinander sind, dass sie da irgendwas näher ausspielen / beschreiben / bewürfeln wollen. Klingt für mich generell mehr nach einem eher intimen One-on-One. Wer da Spaß dran hat, warum nicht. Eines der Crowd-Founding-Projekte, dass ich da gesehen habe, hatte da tatsächlich genau diese Konstellation im Sinn (mit Erweiterungsoption), wo die entsprechenden Encounter real abgehandelt werden... :oops:
Btw. In der Rezension des D&D-Bandes von oben sieht man ja auch, dass dieser dem Aufbau von WdV doch sehr ähnelt. Scheint also schon eine Klientel für derlei Bände zu geben.

Gorilla94
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Ungelesener Beitrag von Gorilla94 »

@Doc Sternau Neben der deutschen Sprache (wird durch bessere Englischkenntnisse, Übersetzungsapps und leider auch die offenbare Abschaffung eines Lektorats, was die Qualität stellenweise weit unter die eines Google-Translator-Textes krachen lässt, immer weniger wichtig) waren die einzigartige, über Jahrzehnte detailiert ausgearbeitete Welt (Da könnte man sich endlich mal wieder ein bisschen mehr Mühe geben und z.B. ein Angrosch-Vademecum rausbringen, sonst überholen einen andere Welten) mit ihrem verglichen mit DnD &Co bodenständigeren Charakter als das definierende Alleinstellungsmerkmal am vielversprechendsten.
Dass in sowas Geld steckt ist klar. Die Frage ist halt, ob man wirklich langfristig das "Schmuddel-Pen&Paper" sein möchte, bei dem Leute miteinander Dirtytalk betreiben (sorry, ich habe das jetzt so unprovokativ formuliert wie ich es konnte, aber genau das ist es halt...). Ich bin ja noch nicht so lange dabei, aber war das nicht eigentlich mal durch die Bank weg genau das, wovon die Pen&Paper Community in der öffentlichen Wahrnehmung weg wollte? Zumindest fangen gerade ältere Youtube-Videos oder Artikel zu pen&paper gefühlt fast immer erst mal an klarzustellen, dass es eben nicht die Art "Rollenspiel" ist :grübeln: Weiter in die Richtung ausbauen, sodass es in die normalen DSA-Produkte rüberschwappt, und damit Kinder/Jugendliche als Käufergruppe zu verlieren erscheint mir nicht vielversprechend.
Zuletzt geändert von Gorilla94 am 28.03.2023 18:13, insgesamt 1-mal geändert.

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mhd
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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 28.03.2023 13:00 Aber Regelwerke und Hintergrund?
Ist aber vielleicht in jugendlichem Alter auch einfach an mir vorbeigegangen.
Ich meinte "freizügig" im Vergleich zum amerikanische Großvater. Das ist jetzt aber auch eine sehr niedrige Messlatte. In den 80ern wäre da schon etwas wie Thesia und Mirhiban nicht durchs Lektorat gekommen.

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affinno
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Gorilla94 hat geschrieben: 28.03.2023 16:59 Die Frage ist halt, ob man wirklich langfristig das "Schmuddel-Pen&Paper" sein möchte, bei dem Leute miteinander Dirtytalk betreiben
Ich hab selbst angefangen als WdV schon raus war und das ist uns im Regelwiki Mal aufgefallen und war halt genau so witzig, wie dass es Regeln für einen Katamaran gab. Nur dass der Katamaran Joke die ganze Kampagne über rausgeholt wurde.

In meiner Altersgruppe (20-30) ist DSA vorallem als "Bürokraten Spiel" bekannt, nicht als Schmuddelspiel oder so. Your milage may vary.
Nahema Tamerlain ist genderqueer.
Leitet: Homebrew Kampagne DND5e
Spielt: Donnerwacht, DSA5 (derzeit pausiert)

Gorilla94
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Ungelesener Beitrag von Gorilla94 »

@affinno Bei meinen Gruppen auch xD Mir ging es um die Sache, dass es für sowas ja einen Markt gäbe und man ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber DnD und Co braucht. Da halte ich einen Ausbau von verregeltem Sex halt für eine denkbar schlechte Strategie. Wenn jetzt eine Raja-lastige Erweiterung nach der anderen kommt, könnte das durchaus einen schmierigen Eindruck machen. Die "Sex sells"-Strategie stinkt eigentlich immer nach Verzweiflung egal ob Film, Buch, Spiel...

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