DSA5 Regeln zum Lernen aus Büchern (Aventurische Bibliothek)

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Nikolas
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Regeln zum Lernen aus Büchern (Aventurische Bibliothek)

Ungelesener Beitrag von Nikolas »

Hallo allerseits,

ich habe mir kürzlich die Aventurische Bibliothek zugelegt und verstehe die Regeln zum Lernen aus Büchern nicht ganz. Vielleicht könnt ihr mich aufklären. Im Wesentlichen habe ich zwei Fragen.

1. Was genau erreiche ich durch das Lesen bzw. Studieren eines Buches?

Grundsätzlich wird zwischen dem Lesen und dem Studieren eines Buches unterschieden. Auf Seite 10 heißt es in der Erklärung des Beschreibungskastens unter Regeltechnik: "Hier sind unter anderem die Fertigkeiten, Sonderfertigkeiten und Berufsgeheimnisse aufgeführt, die man durch das Studium des Buches erlernen kann (siehe Seite 149)." Auf Seite 149 heißt es dann unter Lesegeschwindigkeit: "Hat man ein Buch gelesen, so verfügt man über die darin enthaltenen Informationen. Es können aber beim jeweiligen Werk auch Vergünstigungen angegeben sein, die nur durch das Studium zu erreichen sind."

Ich fasse das so auf, dass das bloße Lesen eines Buches keine regeltechnische Relevanz hat. Aber im Abschnitt "Die Inhaltsqualität von Büchern" (S. 149) steht über "Durchschnittliche Buchinhalte": "Wenn man sie gelesen hat, bekommt man die Informationen, die in diesem Buch zu finden sind; zusätzlich kann es einen kleinen Bonus geben, der jeweils angegeben ist. Wenn man das Buch studiert, hat man die Möglichkeit eine Fertigkeit oder ein Berufsgeheimnis zu aktivieren, die bei dem Buch angegeben sind." Das klingt, als wenn zwischen Fertigkeiten (nur durch Studium) und anderen Boni (einfaches Lesen) unterschieden würde. Auch im Abschnitt "Fordernde Bücher" heißt es auf Seite 150 für den Fall, dass der erste Versuch, das Buch zu lesen misslingt: "Nach dem erstmaligen Lesen kann der Held aber versuchen, auch die verbleibenden Stufenvorteile zu erreichen. Dafür muss er allerdings für jede weitere Probe das Buch nicht nur lesen, sondern studieren, was deutlich länger dauert." Auch das deutet für meine Begriffe an, dass es durch einfaches Lesen bereits regeltechnische Vorteile gibt.

Zwei Beispiele:
Die Encyclopaedia Magica (S. 57, Inhaltsqualität: durchschnittlich), gewährt laut Regeltechnik zusätzliche FP bei gelungenen Magiekunde-Proben, wenn man ein oder mehrere Bände parat hat. Es wäre irgendwie nicht sinnvoll, wenn man das Nachschlagewerk erst gründlich studieren muss, um in den Genuss dieses Bonus zu kommen.
Andererseits listet der Codex Rei Cogitantis (S. 34, Inhaltsqualität: durchschnittlich) auch keine Fertigkeiten, sondern ebenfalls nur Boni auf bestimmte Talente. Aber unter Besonderheiten werden dennoch Studium-Voraussetzungen aufgeführt. Also ist doch ein Studium nötig?

Der zeitliche Unterschied zwischen lesen und studieren ist extrem. Das Studium der meisten Bücher dürfte die Dauer einer üblichen Kampagne weit übersteigen. Ein paar Beispiele:
Ringkunde für Fortgeschrittene (S. 103 - fordernd, 160 Seiten). Lesen: 27 Stunden. Studieren: 2,5 Jahre.
Die Magie des Stabes (S. 51 - fordernd, Ausgabe mit 190 Seiten). Lesen: 32 Stunden. Studieren: > 3 Jahre.
Magie im Kampf (S. 88 - fordernd, 500 Seiten). Lesen: 83 Stunden. Studieren: > 8 Jahre.
Das Große Elementarium (S. 38 - fordernd, 648 Seiten). Lesen 108 Stunden. Studieren: > 10 Jahre.


2. Was genau hat es mit den Inhaltsstufen fordernder Bücher auf sich?

Auf Seite 150 heißt es dazu, dass man, um ein forderndes Buch zu lesen, eine Probe ablegen muss, die um die Inhaltsstufe+1 erschwert ist. Dann heißt es weiter: "Die QS/2 geben die höchste Inhaltsstufe an, deren Vorteil nutzbar ist. Falls das Werk noch höhere Stufen bietet, so kann der Held diese nicht nutzen, da er die Inhalte nicht versteht." Vielleicht habe ich es übersehen, aber mir ist kein Buch aufgefallen, dessen Inhalte nach Inhaltsstufen gestaffelt gewesen wären. Soweit ich das sehe, hat jedes "fordernde" Buch genau eine Inhaltsstufe. Was ist damit gemeint?

Wie fasst ihr die Regeln auf? Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand etwas Licht ins Dunkel bringen könnte.
Zuletzt geändert von Nikolas am 01.10.2022 11:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Mikal Isleifson
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Regeln zum Lernen aus Büchern (Aventurische Bibliothek)

Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Also die Zeiten erscheinen mir absurd. Ich habe im Studium Bücher gelesen und zum lernen genutzt, die mehr als 500 Seiten hatten und dafür beileibe keine 10 Jahre benötigt. Macht daraus meinethalben Wochen, dann ist es halbwegs sinnig. Studium heißt in der Tat, dass man sich während dieser Zeit nicht mit viel anderem beschäftigen kann und sich auf das lernen konzentriert. Hier stößt Gamistik und übertriebenes (!) Balancing auf Realität.

Mal ehrlich, es ist schon schwer genug, an verwertbare Bücher zu kommen - das ist manchmal ein Abenteuer für sich. AP hat man auch schon in der Regel sammeln müssen, um die Buchinhalte zu nutzen und dann 10 Jahre für das "Grosze Elementharium"?

Mal ehrlich, dann kannste auch gleich dran schreiben "Ähh...die Werke sind allesamt auf Krypto-Nivesisch geschrieben und gerade dabei, sich selbst zu zerstören."
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Erithel
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Ungelesener Beitrag von Erithel »

Hey Nikolas,

freut mich dass du exakt die gleichen Fragen stellst, die mich mir vor einem halben Jahr beim Lesen (oder Studieren ... :p ) der Regeln gestellt hatte. Die Fragen hab ich der Redaktion gestellt. Ergebnis: Es gibt eine Unterscheidung zwischen Lesen und Studium. Beim Lesen werden Boni nutzbar (wie FP+1 oder Erleichterung auf XY). Das sind Dinge die keine AP erfordern. Beim Studium werden Fertigkeiten aktiviert, die AP erfordern (SFs, Berufsgeheimnisse, etc).

Bei den Inhaltsstufen wurde gesagt die Aufteilung der gelisteten Fähigkeiten auf die drei Inhaltsstufen ist Meisterentscheid. Für die Erschaffung von Büchern gibt es Regeln dazu, die als Orientierungshilfe dienen können (S. 151).

Nikolas
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Ungelesener Beitrag von Nikolas »

Vielen Dank für eure Antworten!
Mikal Isleifson hat geschrieben: 30.09.2022 18:21 Macht daraus meinethalben Wochen, dann ist es halbwegs sinnig.
Ja, so etwas in der Art schwebt mir vor. Die Zeiten fürs Studium erscheinen mir für den Spieltisch wenig sinnvoll. Vielleicht auch statt einer Erfolgs- eine Sammelprobe? Ein Teilerfolg erleichtert oder beschleunigt dann den nächsten Versuch. Ich rede mal mit meinem SL.
Erithel hat geschrieben: 01.10.2022 08:26 Beim Lesen werden Boni nutzbar (wie FP+1 oder Erleichterung auf XY). Das sind Dinge die keine AP erfordern. Beim Studium werden Fertigkeiten aktiviert, die AP erfordern (SFs, Berufsgeheimnisse, etc).

Ah, das ist ja eine klare Ansage, mit der man arbeiten kann. Allerdings bedeutet das dann auch, dass ich die Encyclopaedia Magica gelesen haben muss, um den Bonus auf Magiekunde zu bekommen. Und der Hinweis auf die Studiums-Voraussetzungen beim Codex Rei Cogitantis sind dann wohl ein Versehen, denn den muss man dann ja gar nicht studieren, um an die Boni zu kommen (ausschließlich FP).

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GraueEminenz
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Ungelesener Beitrag von GraueEminenz »

Da ich eben auch auf die Problematik der extrem langen Studiumszeit gestoßen bin werde ich das wohl Hausregeln.
Um beim Bsp. des großen Elementariums zu bleiben macht das zum studieren dann 648 Seiten x 6h (ich ersetze hier Tage gegen Stunden), macht dann bei 10h Studium / Tag trotzdem noch 389 Tage.
wann dann welche Boni freigeschalten werden finde ich wie von meinen Vorrednern erklärt dann ganz in Ordnung.

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Ungelesener Beitrag von polemikus »

Erithel hat geschrieben: 01.10.2022 08:26 Hey Nikolas,

freut mich dass du exakt die gleichen Fragen stellst, die mich mir vor einem halben Jahr beim Lesen (oder Studieren ... :p ) der Regeln gestellt hatte. Die Fragen hab ich der Redaktion gestellt. Ergebnis: Es gibt eine Unterscheidung zwischen Lesen und Studium. Beim Lesen werden Boni nutzbar (wie FP+1 oder Erleichterung auf XY). Das sind Dinge die keine AP erfordern. Beim Studium werden Fertigkeiten aktiviert, die AP erfordern (SFs, Berufsgeheimnisse, etc).
Hi! Ich habe mir gerade zur Vorbereitung das Buch noch mal geschnappt und bin auf die gleiche Frage gestoßen. Deine Antwort kann ich nachvollziehen. 2 Fragen dazu:
- Gilt das auch für Zauber und Fertigkeiten?
- Muss ich für diese dann auch die AP bezahlen?

Ich nehme mal das Buch Compendium Drakomagia als Beispiel (S. 35):

Dort steht "Tierkunde (Ungeheuer) (Probe +1, wenn es um Drachen geht)" - ich nehme an, dass ich das kann, wenn ich es gelesen habe? Denn hierfür kann ich ja keine AP ausgeben. Sprich: Ich lese das Buch, und ab dann immer (aber: s.u.) +1 bei Tierkunde Ungeheuer im Zusammenhang mit Drachen.

Dann steht dort u.a der Zauber "BÖSER BLICK" (Dru) - wenn ich das Buch lese, weiß ich, dass das da drin steht, aber ich muss es studieren, um es zu erlernen. Wenn ich es studiere - muss ich dann noch AP ausgeben? Oder kann ich den Zauber (auf 0)?
Und zur SF "D-Glyphen" - wenn ich es lese, nützt mir das nichts. Aber ich kann diese SF aktivieren - muss ich AP bezahlen? Oder gibt es die für lau?
Und es hat IS III. Wenn ich nun eine Probe mit QS 2 bestehe, dann habe ich nur die "erste von drei Stufen" des Buches gelernt. Dann könnte ich als SL entscheiden, welche der Zauber/SF ich gebe, oder?

Dann noch was: ganz vorne - S. 10 steht, dass ich Boni durch Bücher nur habe, so lange ich das Buch in meinem Besitz habe und es nachschlagen kann. Wenn ich das Buch verliere, dann könnte ich "Tierkunde (Ungeheuer) +1" nicht mehr nutzen. Wie würdest du es handhaben, dass ich den Inhalt, mit dem ich Tierkunde +1 bekomme, auswendig kann? Durch Studium? Gar nicht? Oder ignorierst du das auf S. 10?

Viele Detailfragen, ich weiß. Aber ich liebe diese Bücherregeln und unser Magier auch...


Edit: So, jetzt habe ich noch mal was aufmerksamer gelesen und bei "Regeltechnik" auf S. 10 steht:
"Boni können Erleichterungen für die Probe (...) oder FP betreffen (...). Die Boni erhält eine Heldin nur nach dem Studium des Buches. Das klingt für mich jetzt wiederum so, als müsse man auf jeden Fall das Buch studieren, während es nach dem LESEN lediglich den "Fluff" und ggf die Info gibt, was man damit alles lernen könnte.

Erithel
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Ungelesener Beitrag von Erithel »

Ja diese Box hat mich damals auch verwirrt. Die Aussage war damals, dass auch wenn die Box "anders klingt" nur Lesen erforderlich ist, um die Boni zu bekommen. Entweder ist dieser Kasten also fehlerhaft und zu ignorieren oder er soll aussagen, dass die Boni erst nach dem Studium dem Helden zugeschrieben werden (anstelle dem Buch) und nun unabhängig davon gelten ob das Buch vorhanden ist. So würde ich es jedenfalls spielen:

Nach dem Lesen: Einfache Boni und Probenerleichterungen möglich sofern Buch zum Nachschlagen vorhanden
Nach dem Studium: Boni und Probenerleichterungen sowie SFs, Fertigkeiten, etc. erlernbar und unabhängig vom Buch einsetzbar (sofern IS erreicht wurde).

Zum AP zahlen: In DSA5 gilt generell, dass alle erlernbaren Fähigkeiten mit AP gezahlt werden, sodass AP universell den Erfahrungsstand oder die Menge an Fähigkeiten beschreibt. Das heißt es ist weiterhin vorgesehen AP zu bezahlen. Allerdings unterwandert meine Interpretation des Erhaltes der Boni nach Studium diese Regelung auch etwas. Generell kann man natürlich auch als Meister die AP zusätzlich zur Verfügung stellen, wenn man das möchte.

Im Beispiel würde ich den Tierkunde-Inhalt unter "durchschnittlich", ein oder zwei weit verbreitete Zauber unter fordernd (IS 1-2) und den Rest insbesondere die Drakned-Glyphen unter fordernd (IS 3) handhaben.

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