@chizuranjida Ich habe das schon so verstanden, wie du es gemeint hast. Damit meinte ich durchaus, dass ich nichts davon halte, Konflikte "rollenspielgerecht" - oder meinetwegen aus epischer Natur heraus - in ihrer heißen Phase lange zu behandeln. Zuvor möchte ich aber noch einen möglichen Grund darstellen, der für deine Argumentation spräche.
Die zeitliche Länge eines Zeitalters unterscheidet sich von dem vorherigen, ältere sind länger als jüngere.
Dazu schreibt Historica Aventurica auf S. 12: " [...] mindestens einige Tausend Jahre sind bis hin zu möglicherweise einigen Hunderttausend Jahren (vor allem bei den ersten Äonen [eigene Anmerkung: Äonen = Zeitalter])."
Entgegen der Wirklichkeit, in der das Universum beschleunigt expandiert, betrachten wir in DSA also eine Invertierung des zeitlichen Verlaufes. Verliefen die ersten Zeitalter wahrscheinlich nicht innerhalb eines uns vorstellbaren Zeitraumes, so wird zumindest erwähnt, das die späteren Zeitalter in Jahrtausenden gemessen werden können. Ausdrücklich nicht betroffen ist hierbei eine eventuelle Zunahme der Entfernung zwischen Objekten, hier verlassen wir dann auch schon wieder die Physik. Durch das Sphärenmodell dürfen wir die Korrelation Zeit-Entfernung glücklicherweise ignorieren, sonst würde uns nämlich sämtliche Materie sprichwörtlich auf die Pelle rücken.
Das Zitat gibt übrigens noch mehr Futter für eventuelle Thesen her! Wer sagt denn, dass die Zeitenwenden zwischen den Zeitaltern nicht auch kürzer werden? Angenommen, die Zeitalter werden immer kürzer; die jeweils auserkorenen Rassen hätten dadurch immer weniger Zeit, ihre Vorherrschaft auszubauen. Führt man diesen Gedanken weiter, könnte man sogar zu dem Entschluss kommen, dass zukünftige Zeitalter von so kurzer Dauer sind, dass sich der Wechsel gar nicht mehr bemerkbar machen würde. Es gäbe dann nur noch
das letzte Zeitalter - vielleicht das dreizehnte und dies wird der letzte alles entscheidende Kampf? Gut, der verkürzende Sprung ist arg weit hergeholt, das gebe ich zu bedenken. In beiden Fällen darf man mich übrigens gerne mit einer Quelle entkräften.
So jetzt aber: Der hier diskutierte Konflikt stellt natürlich eine für das Rollenspiel schier endlos ergiebige zeitliche Periode dar, in der sich prima eventuelle (Meta)-Plots beschreiben lassen. Egal ob Krieg, Frieden, ein Kompromiss oder weitere Schauplätze; Stoff für Abenteuer gäbe es sicher genug.
Aber, und deshalb bin ich kein Fan davon, es geht nicht auf Dauer. Obwohl die Lösung IC auf jeden Fall plausibel erscheint, wird sich das aufgrund OC mMn nicht durchsetzen können. Das hat mehrere Gründe.
- Verkaufsstruktur: Ulisses fährt mit hoher Wahrscheinlichkeit einen abgesteckten Zeitplan, inklusive prognostiziertem Umsatz, Aufwand usw. Den Konflikt in wahrer Epik auszutragen wird mit Hinblick auf die noch erscheinenden Produkte nicht stattfinden.
- Diversifikation: Eigentlich ein Begriff der Wirtschaftslehre. Hier wirkt er in zweierlei Hinsicht, meint aber das gleiche. Zum einen muss Ulisses ein breites Angebot an Produkten innerhalb der Marke DSA abdecken, die Behandlung des Konflikts würde dies schmälern. Zum anderen würde eine Ausrichtung auf diesen Konflikt wahrscheinlich den zukünftigen Grad an zu bespielenden unterschiedlichen Szenarien innerhalb der Welt verringern.
- Festlegung: Ulisses würde die Zukunft Aventuriens zumindest langfristig gesehen zementieren. Ob das für einen eventuellen Metaplot förderlich ist, wage ich zu bezweifeln. Außer man das zieht wie den "Sternenfall" auf und ignoriert es dann einfach.
Zu deinen Szenarien: Full Ack! Man könnte durchaus die realpolitischen Verzweigungn und Verwerfungen eines solchen Krieges thematisieren. Zumal es in Albernia immer noch ein Gesetz aus früherer aventurischer Zeit gibt, die die Sklavenhaltung von Orks ausdrücklich erlaubt!
Ist leider ziemlich lang geworden..