DSA5 Publikationsstrategie von Ulisses

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 16.05.2022 14:11 @Towe Das Internet war noch nicht wirklich weit vebreitet - wenn du RPG-Material kaufen wolltest, musstest du gedruckte Sachen kaufen. Auch war man nicht so gut vernetzt und kannte die Alternativen nicht so wirklich, bzw. es gab keine. Dass fast jeder mühelos auch auf englischsprachige Literatur zugreifen und diese nutzen kann wie Muttersprachler, war in meiner Jugend tatsächlich auch noch nicht die Regel.

Das heißt in anderen Worten: Der begrenzte deutsche Markt verteilte sich auf relativ wenige Produkte, im Vergleich zu heute, machte dafür im Vergleich mehr Geld locker (man war noch nicht so dran gewöhnt. alles mögliche in guter Qualität für umme im Netz zu bekommen), sprich, was produziert wurde, wurde auch gekauft, es sei denn, es war richtig, richtig schlecht.

Und mit den späteren 2000ern änderte sich das so langsam, einfach durch das Internet und die internationalisierung der Szene. (Als ich zur Schule ging, musste man, wenn man englischsprachige Rollenspiel-Bücher wollte, nach Hamburg, Berlin oder London fahren, wo es auserwählte Geschäfte hatte - und das machten tatsächlich nur wenige. Als ich die Uni beendet hatte, konnte man all das ganz normal bei den Amazonen bestellen.)
Kann ich, wie gesagt, alles aus eigener Erfahrung bestätigen. Wer in Deutschland PnP spielen wollte, der war im Grunde nur bei DSA wirklich umfassend versorgt, und zwar weitgehend standortunabängig.
Ich bin zwar so um 2000 mal in eine PnP-Gruppe reingerutscht, die ich auf einer kleinen PnP-Con kennengelernt hatte, und die hatten sich hier ADnD- und White Wolf-Zeug dann auch immer in größeren Städten besorgen müssen, weil es das bei uns nicht gab.


(Im Rückblick ganz amüsant finde ich die doch reichlich versnobte Einstellung dieser Typen insbesondere im Hinblick auf DSA (in etwa DSA=Einstiegsdroge, ADnD="echtes" PnP), die man (so zumindest mein Eindruck) bei ADnDlern ziemlich häufig antraf - ironischerweise, denn auch wenn ADnD etwas professioneller wirkend daherkam als DSA, war das Regelsystem an sich nicht wirklich besser. Und dass dieselben dann auf Biegen und Brechen am doch arg lückenhaften ADnD festhielten anstatt 2000 auf das neue und wesentlich ausgefeilterte und bessere DnD3 umzusteigen, sagt ja auch einiges aus.)

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Zorro
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Ungelesener Beitrag von Zorro »

Towe hat geschrieben: 16.05.2022 11:51 Jemand schrieb hier vor einigen Seiten auch dass er die Bücher kauft, deshalb muß Ulisses irgendwas richtig machen
Das könnte ich gewesen sein, wenngleich ich nicht DSA5, sondern DSA4 meinte. Aber ja, durchaus: Sobald ein Kunde - erst recht ein sehr unwahrscheinlicher wie ich - ein Produkt kauft, hat der Anbieter hinsichtlich der Erfordernisse dieses Kunden etwas richtig gemacht, und je mehr es davon gibt, desto erfolgreicher ist er. Da DSA immer noch existiert und eine weitere Edition veröffentlicht hat, liegt auf der Hand, dass der Verlag etwas richtig machen muss - zumindest für einige Kunden. Allen kann man selbstredend nie gerecht werden.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Ja danke - genau so war es gemeint, @Desiderius Findeisen.

@Towe

Tut mir leid, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Zorro
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Ungelesener Beitrag von Zorro »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 16.05.2022 14:52 Kann ich, wie gesagt, alles aus eigener Erfahrung bestätigen. Wer in Deutschland PnP spielen wollte, der war im Grunde nur bei DSA wirklich umfassend versorgt, und zwar weitgehend standortunabängig.
Das dürfte aber durchaus standortabhängig gewesen sein. Ich bin Anfang der Neunziger (als es DSA tatsächlich noch in jeder Spielwarenabteilung gab) auf zahlreiche andere Systeme umgesattelt und war bestens versorgt durch einen Comic-Laden in einer Nicht-Großstadt. Und fuhr ich in die, hatte ich noch mal die Wahl zwischen zwei weiteren Shops. Daraus kann man keine Regel basteln, aber ich konnte mich jedenfalls nicht beklagen, was US-Material betraf. (Deutsches gab's abseits von DSA ja nahezu nicht.)

Oh, und D&D war das Beste, das AD&D passieren konnte. Das hätte ich nämlich schon viel früher gespielt, wären die gruseligen Regeln nicht gewesen. :wink:

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Ungelesener Beitrag von w3ltanschauer »

Am Beginn der 2000er gab es für die deutschen Rollos ohnehin nur eine begrenzte Anzahl an Optionen, namentlich DSA, D&D, Shadowrun und WoD. WotC hatte immer wieder suboptimale Vertriebspartner für D&D in Deutschland, zuletzt dann Feder&Schwert, die sich für das Produkt eigentlich gar nicht interessierten und das für "nen schnellen Euro" hielten. Die oWoD wurde Mitte des Jahrzehnts eingestellt und der nWoD in Deutschland schonmal präventiv der Stecker gezogen (wieder durch F&S. Erkennen wir ein Muster?). Blieb noch Shadowrun, aber das war ja eh bei FanPro. CoC galt damals for allem als Ü40-Spiel (aus welchem Grund auch immer).

Rückblickend hatten FanPro und Ulisses einfach nur verdammt Schwein. Unter normalen Umständen wäre DSA4 nämlich sang- und klanglos untergegangen.

P.S.: Und ich weine dieser Zeit echt keine einzige Träne nach. Aber ich wiederhole mich.

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 16.05.2022 14:52 (Im Rückblick ganz amüsant finde ich die doch reichlich versnobte Einstellung dieser Typen insbesondere im Hinblick auf DSA (in etwa DSA=Einstiegsdroge, ADnD="echtes" PnP), die man (so zumindest mein Eindruck) bei ADnDlern ziemlich häufig antraf - ironischerweise, denn auch wenn ADnD etwas professioneller wirkend daherkam als DSA, war das Regelsystem an sich nicht wirklich besser.
Ich erinnere mich, dass man DSA ebenfalls als Kinderkram abgetan hat, als man mich zu einer Runde Ruf des Warlock einlud. Ich sag nur W30-System mit ganz viel Insta-kill, und lustigen Werten wie ViP, ZaP, KaP und zwei Geschmacksrichtungen von XP sowie diverse andere Dinge. Highlights: Zauberformeln wie "Venkman und Spengler's Bannen des Geistes", "Blut, Gehirn, Massaker" oder "Heilende Hand des Pater Cetamol"
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Mikal Isleifson hat geschrieben: 16.05.2022 15:24 Highlights: Zauberformeln wie "Venkman und Spengler's Bannen des Geistes"
Das war doch auch ein Kinderfilm! :ijw:

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Rhonda Eilwind
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Mikal Isleifson hat geschrieben: 16.05.2022 15:24 ch erinnere mich, dass man DSA ebenfalls als Kinderkram abgetan hat
Oh ja… ich sag nur: Fahrdienst auf einer Con (Ich)…

Und der Gast, den ich fahren sollte, fragte:

1. „Du spielst auch??? - ich dachte, du wärst vielleicht die kleine Schwester von wem aus dem Orga-Team!“

(Wenn, wäre ich tatsächlich die große Schwester gewesen.)

2. „Oh, ok… lass mich raten… du spielst bestimmt…“ abschätziger Blick „DSA und AD&D“ :ijw:

Was tatsächlich stimmte - aber eigentlich auf fast alle männlichen Spieler, die ich so kannte, ja genauso zutraf…

Damals war glaube ich Vampire the Masquerade „der coolste Shit“ - wozu ich sagen muss, dass ich auf diese Spieler wiederum selbst mit etwas Herablassung schaute, weil es mir zu viel Drama und insgesamt nicht meins war. :dunkelheit:
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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w3ltanschauer hat geschrieben: 16.05.2022 15:12 Rückblickend hatten FanPro und Ulisses einfach nur verdammt Schwein. Unter normalen Umständen wäre DSA4 nämlich sang- und klanglos untergegangen.
Oder eben auch Pech; denn in den 90ern wäre FanPro möglicherweise selbst mit DSA 4 gar nicht erst gescheitert.
Letztlich muss man einfach sagen: Die Rahmenbedingungen für PnP waren bis in die 90er hinein gut, aber wurden dann sukzessive immer schlechter: Mehr Konkurrenz, mehr Computerspiele, mehr Ablenkung durchs Internet etc.

Vielleicht müsste ich mich nochmal in DnD 5 reinknien und in die ganzen Online-Strukturen, um mir da aus erster Hand einen Eindruck zu holen, was genau das Spiel (abgesehen von Dauerwerbesendungen fürs Hobby wie TBBT oder Stranger Things) so erfolgreich macht - und möglicherweise könnte man das auch mit der DSA 5-Publikationsstrategie kontrastieren.
Zorro hat geschrieben: 16.05.2022 15:11Das dürfte aber durchaus standortabhängig gewesen sein. Ich bin Anfang der Neunziger (als es DSA tatsächlich noch in jeder Spielwarenabteilung gab) auf zahlreiche andere Systeme umgesattelt und war bestens versorgt durch einen Comic-Laden in einer Nicht-Großstadt.
Nein, mit "standortunabhängig" meinte ich eigentlich was anderes - nämlich dass, egal wo man wohnte, DSA die einzige relativ gut verfügbare Konstante für PnP-Spieler war (jetzt, wo ich es nochmal lese, fällt mir auch auf, dass es etwas missverständlich formuliert ist). Das heißt jetzt nicht, dass es punktuell nicht auch eine halbwegs akzeptable Versorgung mit ADnD, Battletech etc. gegeben haben mag, aber darauf konnte man sich halt im Gegensatz zu DSA nicht verlassen.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 16.05.2022 15:49 . „Oh, ok… lass mich raten… du spielst bestimmt…“ abschätziger Blick „DSA und AD&D“ :ijw:

Was tatsächlich stimmte - aber eigentlich auf fast alle männlichen Spieler, die ich so kannte, ja genauso zutraf…
Ooooder der Typ war einfach nur einer der Snobs, der grundsätzlich davon ausgeht, dass grundsätzlich erst mal alle, die er nicht kennt, nicht der eigenen erlauchten Subkultur angehören und darum ja im Grunde nur gemeiner Pöbel (bzw "filthy casuals") sind; und zwar ganz geschlechtsunabhängig.

Kenne ich auch irgendwie aus der Metalszene, wo egal wen man fragt immer nur die eigene favorisierte Richtung wirklich trVe ist und alle anderen bessere Popmusik. Irgendwie scheint dieser Elitismus dann doch recht nerdspezifisch zu sein...
Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 16.05.2022 17:18, insgesamt 1-mal geändert.

Carus
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Rahjna hat geschrieben: 05.05.2022 12:20 Wenn man sich den Youtubekanal anschaut (in dem Sinne auch Twitch), dann ist dort DSA5 auch quasi tot - DAS große und wichtige Produkt eines Unternehmens. Die Rechtfertigungsvideos 'insight' und die Verkaufssendungen zähle ich nicht dazu.
Sie reden über alte Spiele aus den 80ern und alte Abenteuer aus den 80ern. Keine neue, spannene DSA-Kampagne zB. als Vorbereitung auf eine künftige Regionalspielhilfe, keine alten Klassiker-Abenteuer auf DSA5 verregelt. Vielleicht auch mit einer konstanten Heldengruppe zum 'über-die-Jahre-Liebgewinnen' (siehe Nubor, Leeta, Boklawasch) Keine (wenig) Kooperationen mit anderen Streamern/Youtubern, nichts.
Ich mag Herrn Plötz als Spielleiter oder Herrn Hoch. Gebt den Videos passende Namen für den Youtube-Algorythmus und wir kommen auch mal auf über 1000 Zuschauer :)
Zoe Adamietz hat heute über die DSA-Facebookseite gefragt, welche DSA 5 Let's Plays von den Leuten gewünscht werden. Da soll in Zukunft offenbar mehr kommen :6F:

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RvB
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Ungelesener Beitrag von RvB »

Carus hat geschrieben: 16.05.2022 16:41 Zoe Adamietz hat heute über die DSA-Facebookseite gefragt, welche DSA 5 Let's Plays von den Leuten gewünscht werden. Da soll in Zukunft offenbar mehr kommen
Ich habe den Eindruck, es kommen in letzter Zeit sowieso ziemlich viele Neuerungen von Ulisses, die viel von dem erfüllen, was hier wiederholt bemängelt wird. Der Post von heute, den du meinst, passt da sehr gut ins Bild. 😊
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

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Rhonda Eilwind
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DnD-Flüchtling hat geschrieben: 16.05.2022 16:03 Ooooder der Typ war einfach nur einer der Snobs, der grundsätzlich davon ausgeht, dass grundsätzlich erst mal alle, die er nicht kennt, nicht der eigenen erlauchten Subkultur angehören und darum ja im Grunde nur gemeiner Pöbel (bzw "filthy casuals") sind; und zwar ganz geschlechtsunabhängig.
Ja, das kam sicher noch dazu.

Wobei - und da schließt sich der Bogen wieder zur "Publikationsstrategie" - ich beim frühen DSA nie den Eindruck hatte, man schaue auf die wenigen Spieler anderer Systeme herab (die es ja auch damals schon gab). Umgekehrt wurden DSA-Fans von der "eher englischstämmigen" RPG-Szene teils schon ein wenig schräg angesehen, weil sie teils schon ein wenig "anders" waren.

Wobei ich denke, das elitäre Denken der Spieler, die sich an englischsprachige RPGs wagten (oder halt deren Übersetzungen) kam tatsächlich eher von den Spielern, als dass es von den Verlagen gezielt gefördert worden wäre.

Für den einen oder anderen war das sicherlich ein Grund, ein bestimmtes System zu spielen. Nur, wie gesagt, DSA habe ich nicht so empfunden. Das war in den ersten drei Editionen sehr offen.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Towe hat geschrieben: 16.05.2022 11:51 Typisch für (zumindest) diesen Thread scheint mir folgendes Verhalten:
Lafayette hat geschrieben: 14.05.2022 18:33 Ich war heute erst in meinem lokalen Rollenspielladen:
Von DSA gab's beide Einsteigerboxen jeweils einmal, sowie drei Grundregelwerke.
Dafür Massen an Cthulhu, Pathfinder und DnD.
Perceval hat geschrieben: 14.05.2022 19:28 In den beiden mir bekannten Läden in zwei verschiedenen deutschen Städten gibt es mehr oder minder das volle Sortiment, und nun? Diese "Momentaufnahmen" führen doch zu nichts.
schlotzdarpat hat geschrieben: 14.05.2022 19:41 Jedes Datenset ist nur die Summe aller Anekdoten. Wenn Anekdoten nie zusammengetragen werden; gibt es niemals ein Datenset.
Perceval hat geschrieben: 14.05.2022 19:45 Ob "Anekdoten" als Datenquellen taugen, wage ich zu bezweifeln.
Mikal Isleifson hat geschrieben: 14.05.2022 19:47 Wenn Du Aussagen über die lokale Verfügbarkeit von Werken als Anekdote bezeichnest und genug von diesen Anekdoten sammelst, wird eine Datenerhebung draus...
Perceval hat geschrieben: 14.05.2022 19:53 Und mir ging es mehr um den Begriff "Anekdote", aber lassen wir das
Ich habe stark das Gefühl es ging nicht um den Begriff Anekdote, sondern darum wie present DSA in Buchläden ist.

Leider ist es bei weitem nicht das erste Mal dass einfach Dinge bahauptet werden ohne irgendwelche Quellen zu nennen, wärend alle Versuche der Gegenseite irgendwie Daten zu erheben schlecht gemacht werden.
Dann setz Dich in ein Verkehrsmittel Deiner Wahl und fahre die Verkaufsstellen in Deutschland ab. Selbst dann wage ich allerdings zu bezweifeln, dass Du einen aussagekräftigen Datensatz für die Gesamtentwicklung von DSA zusammen bekommst. Stichwort Versand-/Onlinegeschäft. Und über die digitalen Umsätze reden wir auch noch nicht.

Aber interessant, dass Du aus meinen Ausführungen ablesen kannst, dass ich der Meinung bin, dass sich DSA5 gut verkauft. Ich hab nämlich z.B. den Eindruck, dass ein Großteil der Ware zumindest in einem der beiden mir bekannten Läden "keine Drehung" hat :wink:

Schlicht und ergreifend: Wir kennen die relevanten Verkaufs- und Umsatzzahlen nicht. Und da wir sie nicht kennen, können wir damit weder pro noch contra argumentieren.

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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Naja, man bekäme wenigstens einen Überblick über das Print-Geschäft. Und man möge sich fragen, ob Käufer, die Printmedien vom lokalen Buchhandel bevorzugen sich von leeren Regalen abhalten lassen, das Buch beim Buchhändler zu bestellen.

Was sagt uns denn das Vorhandensein von DSA in einem Geschäft? Doch erst einmal, dass der Händler davon überzeugt ist, lokal Abnehmer dafür zu finden. Sonst würde er ja nicht in Vorkasse treten und sich einen Warenbestand anlachen. Wann tut er das? Wenn er einen Teil seiner Kundschaft kennt und weiß, was sie kaufen und sie kommen regelmäßig zu ihm und kaufen bevorzugt bei ihm ein - selbst wenn die Amazonen bis vor die Haustüre liefern. Vielleicht hat der Händler mal selber gespielt. Der Buchhandel braucht es nicht ausstellen, der bestellt es lieber, weil DSA kein typischer Mitnahmeartikel wie z.B. ein Roman, Comic oder Kochbuch ist. Wozu also Regalfläche reservieren dafür? Spielwarenläden á la Vedes/MyToys/Smiths? Ganz falsche Adresse. Die kaufen palettenwise ein und rotieren das Sortiment - da passt DSA nicht ins Verkaufskonzept.

Früher war es anders, wie @Rhonda Eilwind plakativ schilderte. Kein Internet(versand), Läden waren anders aufgestellt, etc.
Letztendlich bräuchte man Verkaufszahlen vom Großhandel, der die Bücherläden beliefert und die vom großen A.

Die Anwesenheit von DSA in Läden ist für mich irgendwo Anzeichen dafür, dass wir uns in einer Stadt befinden, wo es
a) eine oder mehrere Spielergruppen gibt und der Händler weiß, dass es Nachfrage gibt oder
b) eine Universität gibt
c) beides gibt

Das sagt aber nichts darüber aus, ob nicht auch andere Gruppen von Menschen Printmedien oder Onlinemedien bevorzugen und von wo sie sich diese besorgen (Ulisses shop/Amazon/Buchhandel).

Für nen Spieleladen für Spezialspiele ist DSA immer noch ein "Mitnahmeartikel", weil diesen Laden Leute frequentieren, die spezielle Spiele suchen - und da gehören Rollenspiele zu. Dafür sind diese Läden selten und meist gibt es pro Stadt nur einen davon. Manchmal werden diese Spieler auch mit Aktionen hofiert (Spielerunde im Laden nach Ladenschluss z.B.).

Ich bevorzuge z.B. auch Printmedien und beziehe sie am liebsten über meinen Buchhändler, bevor ich zum A greife. Die verdienen schon mit anderen Dingen genug und Monopole brauchen wir nicht. Warum nicht direkt bei Ulisses? Meh...keine Lust auf noch einen Account zum Shoppen mit noch einem Satz Passwörter, Bezahlmechanismus etc. - nennt es Faulheit meinerseits ;)
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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Mikal Isleifson hat geschrieben: 16.05.2022 19:18 Letztendlich bräuchte man Verkaufszahlen vom Großhandel, der die Bücherläden beliefert und die vom großen A.
Selbst das sagt Dir am Ende nicht, ob die Ware wirklich "über den Tisch" geht.

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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Nein, das ist in der Tat keine Garantie für Verkäufe, aber zumindest ein Indikator für die Nachfrage an Printmedien. Niemand kauft palettenweise Zeug, das er nicht los wird. Regel eins des Kapitalismus: Wir haben das, was sie wollen. Was wir nicht haben, wollen sie nicht. Auch da wird im Einkauf jemand abschätzen, wie viel man los wird (an Zwischenhändler oder Endkunden). Weitere Anzeichen für Begehrtheit sind Neuauflagen, wie wir sie bei den Vademecum-Büchern finden (teilweise 4. Auflage). Warum sollte man das machen, wenn nicht wer es haben will?

Klar, da ist viel Kaffeesatzleserei dabei. Aber wenn ich mal so durch die Ulisses-Produktpalette schaue, dann würde ich z.B. sagen, dass sich die Vademecums als Printversion recht großer Beliebtheit erfreuen, sonst würde man keine (wiederholte) Neuauflage wagen. Ich sehe darin zumindest, dass Print noch nicht abgeschrieben ist. Das ist sicherlich auch bei andern Büchern aus dem Sortiment so.
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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 16.05.2022 18:15 Wobei - und da schließt sich der Bogen wieder zur "Publikationsstrategie" - ich beim frühen DSA nie den Eindruck hatte, man schaue auf die wenigen Spieler anderer Systeme herab (die es ja auch damals schon gab). Umgekehrt wurden DSA-Fans von der "eher englischstämmigen" RPG-Szene teils schon ein wenig schräg angesehen, weil sie teils schon ein wenig "anders" waren.

Wobei ich denke, das elitäre Denken der Spieler, die sich an englischsprachige RPGs wagten (oder halt deren Übersetzungen) kam tatsächlich eher von den Spielern, als dass es von den Verlagen gezielt gefördert worden wäre.
Ich denke mal, dass das ganze auf zwei Faktoren zurückzuführen ist:

Zum einen, dass DSA hierzulande tatsächlich das Einsteigerspiel für PnP schlechthin war - und oft genug auch das einzige System blieb, das man spielte: Wenn man nicht gerade aktiv nach Alternativen suchte, war es auch unwahrscheinlich, dass man auf wirklich auf sie stieß (dass beim Rollenspielhändler auch einige verstreute andere Bücher rumlagen, zähle ich mal nicht als echten Kontakt, solange man die nicht mit Kaufabsicht in die Hand nimmt). Umgekehrt... naja, DSA war für ADnD-Spieler irgendwo schon ein Ärgernis, wenn man bedenkt, dass es das von einem selbst präferierte System vom deutschen Markt fernhielt.

Und zum anderen ist da halt die sehr dichte Settingsbeschreibung, die relativ wenig Spielraum lässt, wenn man nicht an allen Ecken und Enden homebrewmäßig Veränderungen vornimmt (wobei ich mich ehrlich gesagt frage, warum das unbedingt ein Problem ist - ist ja nicht so, als würde jemand aus der Redaktion mit der Pistole hinter einem stehen und einen dazu verdonnern, 100% vom Blatt abzuspielen).
Dazu fällt mir auch ein Gespräch mit einem aus meiner damaligen ADnD-Runde ein, das wir nach einer Session führten, und wo der Typ dann übelst über DSA abgehatet hat und wie stümperhaft doch das Setting sei, und wie er selbst einen ganzen Ordner "Mein Aventurien" hatte, wo er es überall verändert hatte etc. pp. Naja, als ich dann selber mal eine Kampagne gespielt hatte, die er selbst zusammengeschrieben hatte... belassen wir es einfach dabei, dass diese Erfahrung übler Powergamerschund war auf dem Niveau, auf dem wir selbst als 13jährige gespielt hatten, nur dass der zu dem Zeitpunkt schon 20 war. Insofern kommt auch nicht jede Kritik an der übermäßigen Dichte von DSA auch wirklich von einer erhabenen Perspektive.

Perceval hat geschrieben: 16.05.2022 19:02 Schlicht und ergreifend: Wir kennen die relevanten Verkaufs- und Umsatzzahlen nicht. Und da wir sie nicht kennen, können wir damit weder pro noch contra argumentieren.
Ich hab mal versucht, die Auflagen- und Verkaufszahlen über die Jahrzehnte rudimentär zu rekonstruieren, aber viel findet man da wirklich nicht: DnD-Flüchtling @ Publikationsstrategie von Ulisses

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Carus hat geschrieben: 16.05.2022 16:41
Rahjna hat geschrieben: 05.05.2022 12:20 Wenn man sich den Youtubekanal anschaut (in dem Sinne auch Twitch), dann ist dort DSA5 auch quasi tot - DAS große und wichtige Produkt eines Unternehmens. Die Rechtfertigungsvideos 'insight' und die Verkaufssendungen zähle ich nicht dazu.
Sie reden über alte Spiele aus den 80ern und alte Abenteuer aus den 80ern. Keine neue, spannene DSA-Kampagne zB. als Vorbereitung auf eine künftige Regionalspielhilfe, keine alten Klassiker-Abenteuer auf DSA5 verregelt. Vielleicht auch mit einer konstanten Heldengruppe zum 'über-die-Jahre-Liebgewinnen' (siehe Nubor, Leeta, Boklawasch) Keine (wenig) Kooperationen mit anderen Streamern/Youtubern, nichts.
Ich mag Herrn Plötz als Spielleiter oder Herrn Hoch. Gebt den Videos passende Namen für den Youtube-Algorythmus und wir kommen auch mal auf über 1000 Zuschauer :)
Zoe Adamietz hat heute über die DSA-Facebookseite gefragt, welche DSA 5 Let's Plays von den Leuten gewünscht werden. Da soll in Zukunft offenbar mehr kommen :6F:
Hallo Aventurianer,

@Carus
dann hat mein Rant ja doch geholfen...
Hab nur kein Facebook - dafür war ich dann doch immer zu jung - Meine Mutter hat Facebook.

@ RvB
Ich liebe Aventurien - da sind wir uns wohl gleich.
Nur ich mag vieles an der Art von Ulisses nicht. Haptisch und graphisch kann ich den Produkten vieles abgewinnen, nicht jedoch an der Unausgewogenheit im Inhalt, in den Bereichen Aventuriens, die bisher kamen und halt in der fehlenden Strategie. Sie können es halt besser - oder zumindest sollten sie es.

Ich wünsche allen sommerliches Wetter.
Rahjna

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Ungelesener Beitrag von schlotzdarpat »

Carus hat geschrieben: 16.05.2022 16:41
Zoe Adamietz hat heute über die DSA-Facebookseite gefragt, welche DSA 5 Let's Plays von den Leuten gewünscht werden. Da soll in Zukunft offenbar mehr kommen :6F:
Schauen Leute viele DSA5 Lets Plays? Ich fand jene in welche ich reinschaute immer unterwältigend, und häufig geplagt von 1w6 schlechten Mikrophonen.
Rahjna hat geschrieben: 18.05.2022 14:11 @Carus
dann hat mein Rant ja doch geholfen...
Hab nur kein Facebook - dafür war ich dann doch immer zu jung - Meine Mutter hat Facebook.
Ist ja gut , habe meinen Platz im Altenheim schon reserviert ...
Zuletzt geändert von schlotzdarpat am 18.05.2022 16:22, insgesamt 1-mal geändert.

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schlotzdarpat hat geschrieben: 18.05.2022 14:42
Rahjna hat geschrieben: 18.05.2022 14:11 @Carus
dann hat mein Rant ja doch geholfen...
Hab nur kein Facebook - dafür war ich dann doch immer zu jung - Meine Mutter hat Facebook.
Ist ja gut , habe meinen Platz im Altenheim schon reserviert ...
Weinen im Regen.jpg
Erinnert mich an so eine Standup-Routine, die ich mal gesehen habe: "Was, sie hat dich auf Facebook gestalkt? ICH würde das niemals tun! ...auf Facebook, so alt bin ich nicht."

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BTT bitte!

:)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Perceval hat geschrieben: 16.05.2022 19:02Dann setz Dich in ein Verkehrsmittel Deiner Wahl und fahre die Verkaufsstellen in Deutschland ab. Selbst dann wage ich allerdings zu bezweifeln, dass Du einen aussagekräftigen Datensatz für die Gesamtentwicklung von DSA zusammen bekommst. Stichwort Versand-/Onlinegeschäft. Und über die digitalen Umsätze reden wir auch noch nicht.

Aber interessant, dass Du aus meinen Ausführungen ablesen kannst, dass ich der Meinung bin, dass sich DSA5 gut verkauft. Ich hab nämlich z.B. den Eindruck, dass ein Großteil der Ware zumindest in einem der beiden mir bekannten Läden "keine Drehung" hat :wink:

Schlicht und ergreifend: Wir kennen die relevanten Verkaufs- und Umsatzzahlen nicht. Und da wir sie nicht kennen, können wir damit weder pro noch contra argumentieren.
Jetzt gehts anscheinend doch wieder um die Datenerhebung...
Ich sehe nicht warum du hier die Autorität hast anderen verschreiben zu können wie sie ihre Daten erheben. Fahr doch selbst die Verkaufsstellen ab!
Aber einfach andere zu kritisieren ist ja wesentlich einfacher...

Natürlich kennen wir die Zahlen nicht, aber unter denen die damit argumentieren sind mir jene die wenigstens versuchen Daten zu erheben lieber als jene die einfach nur Behauptungen aufstellen. Und auch du gibst deinen Eindruck hier zum besten.

Aber zurück zum Thema:
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 16.05.2022 14:11Der begrenzte deutsche Markt verteilte sich auf relativ wenige Produkte, im Vergleich zu heute, machte dafür im Vergleich mehr Geld locker, sprich, was produziert wurde, wurde auch gekauft, es sei denn, es war richtig, richtig schlecht.

Und mit den späteren 2000ern änderte sich das so langsam, einfach durch das Internet und die internationalisierung der Szene. (Als ich zur Schule ging, musste man, wenn man englischsprachige Rollenspiel-Bücher wollte, nach Hamburg, Berlin oder London fahren, wo es auserwählte Geschäfte hatte - und das machten tatsächlich nur wenige. Als ich die Uni beendet hatte, konnte man all das ganz normal bei den Amazonen bestellen.)

Es war damals also einfacher, Rollenspielmaterial zu verkaufen, und es wurden auch relativ teure Bücher gekauft. Schon allein darum, weil Kopieren auch teuer war und es noch keine pdfs gab. Und man musste - möglicherweise - darum als Verlag damals nicht zu "Tricks" greifen wie, Content künstlich aufblähen durch Copy Paste von Regeln etc., sondern konnte relativ teure Bücher produzieren und hat sie trotzdem verkauft.

Edit: Ich seh grade, @DnD-Flüchtling hat die Probleme von DSA 4.x im Zusammenhang mit dem Internet etc. schon recht gut erklärt. DSA 4 fanden sehr viele meiner Mitspieler extrem schwierig zu verknusen. UNd von uns 6 Spielern der Gruppe sind am Ende 2 dabei geblieben, der Rest hat aufgehört. Aus der anderen Gruppe haben alle aufgehört. Nicht ALLE, generell zu spielen, aber DSA zu spielen.

Und ein Grund war, dass es plötzlich relativ einfach war, gute Alternativen zu finden.
Ich kann dir nicht ganz zustimmen, denn deine Argumentation erscheint mir sehr einseitig.
Zugegeben, dein Argument der Verfügbarkeit habe ich weniger gesehen da ich immer schon in einer Millionenstadt mit guter Infrastruktur lebe, der Punkt geht an dich.

Aber du ignorierst dass man damals keine große Fan-Base über 20 hatte die jede Menge Geld zur Verfügung hat, die Produkte nicht gewinnmaximiert im eigenen Online-Shop verkaufen konnte und nicht massig Material hatte auf das man bei mangelnden Ideen zurückgreifen konnte. Es gab auch keine so kostengünstige Möglichkeit Werbung zu machen wie die sozialen Medien heute. Ich glaube auch nicht dass damals mehr Geld bezahlt wurde, schon allein wegen der Altersverteilung, aber auch weil RP damals einfach weniger etabliert war. Wenn man deinen Text liest weckt das den Glauben es sei alles nur schwerer geworden.

DSA 4 hatte seine eigenen Probleme, das waren aber andere als die Aufteilung der Inhalte. Das man die bei DSA 5 dadurch rechtfertigt dass DSA 4 nicht genug erwirtschaftet hat kann ich nicht nachvollziehen. Gabs denn damals Beschwerden dass die RSHs kaum regeltechnischen Inhalte boten?

Du schreibst dass es im heutigen Markt notwendig ist durch CopyPaste Content künstlich aufzublähen, ist das der Fall? Ich kenne jetzt nicht so viele Publikationen anderer Systeme und kann nur sagen dass mir das bei den paar D&D5 Bänden die ich besitze nicht aufgefallen wäre, aber natürlich kann man argumentieren dass die das als Marktführer nicht notwendig haben. Auch wenn ich darauf erwiedern würde dass ich DSA am deutschsprachigen Markt für den Marktführer halte denke ich es wäre sinnvoller zu fragen wie das bei Prudukten wie zB Hexxen oder Midgard ist.

Vielleicht macht es ja wirklich jedes deutschsprachige RPG so, ich bin ja schon froh dass mir mal jemand zustimmt dass es Tricks sind, meistens wird ja argumentiert dass das aus Kundenfreundlichkeit getan wird, genauso wie viele hier der festen Überzeugung sind dass jede Strategie mit der momentan Geld verdient wird automatisch auf lange Sicht profitabel ist...

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Towe hat geschrieben: 18.05.2022 16:52 Gabs denn damals Beschwerden dass die RSHs kaum regeltechnischen Inhalte boten?
Erstens gab es die (bzgl. UdW kann ich mich an sowas erinnern) und zweitens stellst du dir die Verhältnisse in den frühen / mittleren 2000ern einfach falsch vor. Wer damals mit DSA-Produkten unzufrieden war, hat einfach keine weiteren gekauft und ist im Extremfall "stumm" aus dem Spiel ausgestiegen. Und das waren, nach meinen subjektiven Eindrücken, nicht wenige. @Rhonda Eilwinds Geschichte war mE typisch für die Übergangszeit von 3 nach 4.

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Towe hat geschrieben: 18.05.2022 16:52 Ich kann dir nicht ganz zustimmen, denn deine Argumentation erscheint mir sehr einseitig.
Es ist ein Erfahrungsbericht aus den 1980er und frühjen 1990er Jahren, vom platten Land. Ich habe beschrieben, wie ich und meine damaligen Mitspieler die Frühzeit des Rollenspiels in West-Deutschland erlebt haben.
Towe hat geschrieben: 18.05.2022 16:52 Aber du ignorierst dass man damals keine große Fan-Base über 20 hatte die jede Menge Geld zur Verfügung hat,
Ich ignoriere das nicht. Ich berichte, wie es bei uns aussah, was begründet, wie ich zu meiner Meinung gekommen bin.

Die ersten Spieler, die ich kannte, waren übrigens erwachsene Geschwister und Angehörige eines Klassenkameraden. Die Schüler zogen dann später nach.

Was du nicht in Betracht ziehst, ist, dass

- es damals auch für Schüler weit weniger Möglichkeiten gab, ihr Geld auszugeben, als heute
- auch die Konkurrenzprodukte (bei mir zB Bücher) nicht so einfach zu erhalten waren wie heute - auch die waren nicht online zu kriegen und man musste für spezielle Bücher spezielle Geschäfte aufsuchen.

(Ich erinnere mich, dass, als wir Nordlichter mal auf Durchreise in München waren, die ganze Familie einen Umweg und einen längeren Aufenthalt einplanen musste, weil es dort eine Fachbuchhandlung für Ingenieurbücher gab, die man in Norddeutschland nur sehr mühsam bekam, weswegen mein Vater da unbedingt vorbei wollte oder "musste".)

- und dass es gar nicht so viel Material gab, was man kaufen konnte - sodass man eben - nach und nach, wie es auf den Markt kam - alles gekauft hat, was herauskam. Weil das einfach nicht viel war. Hier mal ne Box, da mal eine, dann die Abenteuer ... irgendwann wurde es zu viel und zu teuer, aber am Anfang klappte das sehr gut.

Die Auflagen waren auch damals schon nicht groß, aber die Produktionskosten für Gedrucktes waren wesentlich niedriger als heute. Ich denke, zumindest am Anfang wurde das, was produziert wurde, auch verkauft.

An Ideen hat es den Autoren damals nicht gemangelt - es war ja für Deutschland alles neu, man musste gar nicht so drauf schauen, ob es etwas Bestimmtes vielleicht schon gab. Wir waren in meinem Bekanntenkreis mangels Vergleich und mangels Konkurrenz auch ein unkritisches Publikum, wir haben erst nach und nach herausgefunden, was uns gefallen hat und was eher schlecht war. :)

"Nur schwerer geworden" ist in der neueren Zeit nicht alles. Natürlich nicht. Wie du schreibst: Von den Vertriebs- und Werbemöglichkeiten heute konnten die Verlage und Händler damals nur träumen. Versand gab es natürlich, aber gerade so Spezialversandhändler bei ihrem verstreuten Publikum bekannt zu machen, war wieder eine Schwierigkeit für sich.

Du hast gedanklich nur eine Stufe übersprungen.

Mein Bericht aus der Prä-Internet-Zeit endet so etwa bei DSA 3. DSA 4 kam irgendwie so Mitte/Ende der 1990er Jahre heraus, meine ich, und zeitgleich nahm gerade die Internetversorgung und der Online-Handel massiv zu, letzterer auch international.

Auf einmal musste man nicht mehr nur das kaufen, was im Laden stand oder der Händler des eigenen Vertrauens empfohlen hat, man konnte auch selbst bestellen, auch im Ausland und das kam dann alles mit der Post.

Und in dem Moment - damals - wurde es für FanPro, als mit DSA 4 ein sehr einsteiger-unfreundliches Werk herauskam - erstmal schwerer, nicht leichter, weil sie zeitgleich die Umstellung auf das heutige Verkaufsverhalten und neue Produktionsformen und die Einführung eines neuen Produkts wuppen mussten, das tatsächlich zumindest in meinem Umfeld viele treue Stammkunden verprellt hat.

Es kam dann durch den Online-Handel mehr, auch internationale Konkurrenz in den Handel, was denke ich die Abkehr des einen oder anderen von DSA noch beschleunigt hat.
Towe hat geschrieben: 18.05.2022 16:52 Du schreibst dass es im heutigen Markt notwendig ist durch CopyPaste Content künstlich aufzublähen, ist das der Fall?
Nein, genau genommen hatte ich das nicht ganz so konkret gemeint. Ich kann nur für DSA3 sagen, dass es damals nicht nötig war, so etwas zu machen - und auch noch so vieles offen war, dass wie gesagt kein Ideenmangel herrschte, eher im Gegenteil.

Bei DSA 4 fing es dann schon an zu kippen: Es wurde das Layout verändert - teils verbessert, teils nicht - aber ich meine, es wurden schon damals die großformatigen bunten "ungarischen" Illustrationen kritisiert, die "von "Inhaltsleere" oder "vermurksten Inhalten" ablenken sollten. ;)

Was ich tatsächlich gemeint habe, ist, dass es für Verlage trotz oder gerade wegen des immens großen Büchermarkts (erschwert durch gestiegene Produktionskosten (Rohstoffe, Energie) ) heute tatsächlich schwieriger ist, Produkte profitabel am Markt zu positionieren. Die Zahl der Leute, die lesen, ist ja ungefähr gleich geblieben, es gibt aber mehr Bücher, und man kriegt sie auch frei Haus. Dass man sein Buch im Buchhandel positioniert, ist kein Garant mehr dafür. dass es Käufer findet. Bei Amazon schon eher, aber die nehmen direkt auch nochmal nen höheren Anteil vom Erlös für den Verkauf.

Und darum denke ich, dass heute in vielen Verlagen getrickst wird, um die Kosten zu drücken. Nicht unbedingt immer durch aufgeblähten Content. Mal sind es größere Schriftsätze, mal dünnere Seiten, mal einfach schlechter bezahlte freie MItarbeiter oder die Mehrfach-Verwurstung von gekauften Titelbildern.

Was nun DSA5 angeht, so denke ich, dass es durchaus das Konzept der redundanten Regeln gibt, die die Bücher einsteigerfreundlich machen sollen oder mal sollten. Andererseits gebe ich dir Recht darin, dass sich so sehr leicht Seiten füllen lassen, ohne dass man noch allzu viel Arbeit dahinein investieren muss, vor allem, weil es mittlerweile ja auch wieder sehr viele Regeln gibt. Und das wiederum kommt dem Verlag auch finanziell zugute und wird sicher gern mitgenommen.

Meiner Meinung nach stehen beide "Gründe" für die redundanten Regeln nebeneinander, denn sie schließen einander nicht aus.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von Carus »

Towe hat geschrieben: 18.05.2022 16:52 DSA 4 hatte seine eigenen Probleme, das waren aber andere als die Aufteilung der Inhalte. Das man die bei DSA 5 dadurch rechtfertigt dass DSA 4 nicht genug erwirtschaftet hat kann ich nicht nachvollziehen. Gabs denn damals Beschwerden dass die RSHs kaum regeltechnischen Inhalte boten?
Es gab Beschwerden, wenn keine Professionen und Professionsvarianten in den RSHs enthalten waren. Ausserdem gibt es ja auch die Aussage des Verlags, dass alles mit Regeln sich besser kauft. (Schön, dass dennoch regelmässig auch reine Fluff-Produkte wie Vademecums oder das "Eynmaleyns der Kreutherkunde" erscheinen).
Aber der Vergleich mit DSA 4 macht diesbezüglich wenig Sinn, weil das Konzept ein anderes war. Bei DSA 4 wurden die Wege-Bände für die allermeisten Abenteuer vorausgesetzt und bei DSA 5 bloss das Grundregelwerk. Daher sind benötigte Regeln, die über das GRW hinausgehen in den Abenteuern enthalten. Mit einem "Trick" hat das wenig zu tun.

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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Carus hat geschrieben: 18.05.2022 17:38 Aber der Vergleich mit DSA 4 macht diesbezüglich wenig Sinn, weil das Konzept ein anderes war. Bei DSA 4 wurden die Wege-Bände für die allermeisten Abenteuer vorausgesetzt und bei DSA 5 bloss das Grundregelwerk
BISHER. Bisher wurde nur das Grundregelwerk (und der Almanach... und das Regelwiki in bestimmten teilen) vorausgesetzt. Mit der Al'ANfa-Kampagne wurde ja nun auch eine RSH mit vorausgesetzt.
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Ungelesener Beitrag von Aureus Güldenklang »

Wenn du die Rabenkrieg-Kampagne meinst: Nein, die setzt keine RSH voraus. Nur die Regionalabenteuer setzen die voraus. Dazu die beiden Ausnahmen Eiserne Flammen und Banner der Treue, die ebenfalls mehr voraussetzen. Dass es einzelne Ausnahmen geben wird und in den Regionalbündeln das so gehandhabt wird, wurde vor längerer Zeit bereits kommuniziert.

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Ist es meine subjektive Wahrnehmung oder ist im Jahr 2022 bislang wenig bis nichts passiert? Die Hälfte des Jahres ist herum und für mich fühlt es sich an, als sei DSA nicht so richtig aus den Startlöchern gekommen.

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Masd_13 hat geschrieben: 19.05.2022 13:49 Ist es meine subjektive Wahrnehmung oder ist im Jahr 2022 bislang wenig bis nichts passiert? Die Hälfte des Jahres ist herum und für mich fühlt es sich an, als sei DSA nicht so richtig aus den Startlöchern gekommen.
Ja, mag sein. Das sollte sich aber tatsächlich jetzt Richtung Sommer/Herbst ändern. Wenn ich durch den F-Shop durchscrolle, dann sind 2022 erschienen:

Banner der Treue
Sternträger 5+6
Aventurisches Nekromanthäum
Pardona-Roman 1

Dazu sind im Shop hinterlegt mit Erscheinungsdatum zwischen Juni und September 2022:

Anthologie "Verhandlungskunst und Friedensschwur"
Einmaleins der Kräuterkunde
Aventurisches Elementarium
Alhanien-Roman 1
Anthologie "Schreckgestalt und Spukgemäuer"
Solo-Abenteuer "Garadan-Komplott"

Noch nicht hinterlegt, aber ebenfalls für Herbst 2022 angekündigt ist das Rohals Erben Crowdfunding mit Grimoire, Spielhilfe, Anthologieband, zwei Vademecums etc., also der üblichen kompletten Produktflöte rund um RSHs, nur dass es diesmal keine RSH ist.

Da ist also aktuell sehr viel in der Pipeline, was im Sommer und Herbst dann ausgeschüttet wird.
Zuletzt geändert von Aryador am 20.05.2022 09:52, insgesamt 2-mal geändert.

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