Zelemas hat geschrieben: ↑15.02.2023 15:03
Da finde ich den Umgang mit dem Druck der Regelbücher und der Regionalbeschreibungen ab einer 2. Auflage viel schlimmer, aber das Fass will ich jetzt gar nicht aufmachen...
Welche Probleme gibt es ab der 2. Auflage denn?
Mikal Isleifson hat geschrieben: ↑15.02.2023 19:52
Ich ärgere mich etwas über die Preispolitik. der kommende Band "Das Wüstenreich" soll laut meiner Buchhändlerin 49,95€ kosten - für 192 Seiten, also nicht mehr Inhalt als sonst auch. Erst Recht, wenn man die wahrscheinlich begleitende Zersplitterung des Werk mit in Betracht zieht. Ne Rüstkammer und anderes Zeug gibt es sicher dazu und werden die auch so 2-5€ pro Stück mehr kosten? Bei steigenden Strom- Gas- und Lebensmittelpreisen bei einem Luxusartikel an der Preisschraube nach oben zu drehen, halte ich irgendwo für...kurzsichtig. Oder glaubt man, dass sich der Kunde DSA kunftig "vom Munde" abspart? Wenn das Argument "alles wird ja teurer, auch bei uns" gilt, dann sollte man sich mal fragen, ob das bisherige Modell mit X Zusatzbänden/optionalen Produkten zur RSH nicht negativ auswirkt und dann halt weniger generell gekauft wird, wenn überhaupt und ggf. Zeug im Lager verstaubt. Auch die fetteste Kuh hat nur begrenzt Milch und nicht jeder hat nen Job, der gut genug bezahlt, um darüber hinwegzusehen.
Ich sehe es da eher wie Carus. Die Inflation trifft auch Rollenspielverlage, die oft hochwertige Bücher mit sehr geringen Auflagen produzieren. Eigentlich waren diese Bücher auch schon vor den jetzigen allgemeinen Preissteigerungen für das, was sie bieten, zu billig. Patric Götz vom Uhrwerk Verlag hat z. B. in einem "Orkenspalter-TV"-Video vor wenigen Monaten gesagt, dass ein Grundregelwerk, das für etwa 50 € bis 60 € zu haben ist, eigentlich für 100 € bis 120 € verkauft werden müsste, damit alle Beteiligten wirklich angemessen entlohnt werden könnten. Ähnlich haben sich auch schon Thomas Michalski und Michael Mingers, die beide für Ulisses Spiele arbeiten, in einigen Episoden ihres "DORPCasts" zur Produktion von Rollenspielprodukten geäußert. Wenn man dann bedenkt, dass Hintergrundbände sich schlechter als Regelwerke und Abenteuerbände sowie andere Produkte sich noch mal schlechter verkaufen, könnte ich mir vorstellen, dass Regionalspielhilfen noch teurer als Regelwerke sein müssten, um für eine wirklich faire Bezahlung zu sorgen.
Aber alle Rollenspielmacher wissen anscheinend auch, dass solche Preise die Kunden vor den Kopf stoßen würden, welche die jetzigen Preissteigerungen bereits als zu hoch empfinden.
Ich würde mir dann auch noch mal genauer überlegen, was ich mir leisten wollen würde und was nicht. Aber gleichzeitig haben mir diese Einblicke in die Produktionsbedingungen der Rollenspielverlage gezeigt, dass Rollenspielprodukte von vielen Leuten mit Herzblut und nicht des Geldes wegen hergestellt werden. Gerade freie Autoren, Illustratoren und Übersetzer werden anscheinend alles andere als üppig entlohnt.