Wäre ein Reset der Spielwelt sinnvoll?

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Besiedlungsdichte:
Das MR ist seit Jahrzehnten durch die Briefspiel-Belehnung in Baronien unterteilt, die eine Karte mit erschreckend gleichmäßiger Struktur ergeben: Baronien mit viel Wildnis (z.B. im Greifenfurtschen zum Finsterkamm hin) sind flächenmäßig nicht so viel größer, dass man wirklich starke Unterschiede der Besiedlungsdichte hinbekommt: Denn auch der Baron von Hinterdipfui hat seine 1500-2000 Leute, genau wie der an der Kreuzung von zwei Landstraßen - Unterschiede gibt es, wenn man zum jeweils benachbarten Briefspiel-Projekt schaut - aber auch dort wird üblicherweise die Bevölkerung einer Provinz ziemlich gleichmäßig über die untereinander ähnlich großen Baronien verteilt, so höchstens mit Faktor 4 Unterschied, was die Besiedlungsdichte angeht (vereinzelte Ausnahmen).
=> Mittelaventurien ist nicht nur dünn besiedelt, sondern auch zersiedelt.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Der Punkt ist halt der, dass der Lösungsansatz, alle Entfernungen mal x, scheitern muss und selbst wenn da noch eine entsprechend wachsende Bevölkerung und Infrastruktur mit daherkommt dieselben Probleme nun auf größeren Entfernungen existieren und damit dann auch andere Probleme schafft.

Wie denn ein nicht existenter Beamtenapparat irgendwas verwalten soll, wenn alles plötzlich x-mal so weit weg ist?
Da ist immer noch die Renaissance neben der Steinzeit.
Thorwaler hätte immer noch kein Binnenmeer und ihre Nachbarn noch mehr Mittel sie im vorbeigehen auszuradieren.
Um mal ein paar Probleme zu nennen, die entweder weiter bestehen, verschärft werden oder neu auftauchen.

I3igAl
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Ungelesener Beitrag von I3igAl »

Mich persönlich stört das inkonsistente Nebeneinander verschiedener Kulturen nur wenig. Englische Rollenspielwelten, die so aufgebaut sind nennt oft "Kitchen Sink". Ich persönlich denke, dass man als Spieler von den zahlreichen Möglichkeiten, welche ein solches Setting bietet mehr profitiert als von dem strengen Beachten einer inneren Logik.
Ob nun horasische Schiffe in der Praxis besser wären als Thorwalsche ist mir reichlich egal. Ich kann akzeptieren, dass Drachenschiffe irgendwie mächtig sind und toll genug sind es mit Galeeren aufzunehmen auch wenn das eigentlich nicht funktionieren würde. Thorwaler sind eben großartige Seefahrer.
Ich möchte mir auch keine Gedanken machen, inwiefern das Vorhandensein von Magie das mittelalterliche Setting beeinflussen würde. (Eberron ist ein D&D-Setting, welches in einer magisch angetriebenen industriellen Revolution spielt. Inwieweit das konsistent ist kann ich nur oberflächlich beurteilen.) Stattdessen finde ich es sehr angenehm, dass Magie leicht von Rest des Settings zu isolieren ist und neben hochmagischen Akademien abergläubische Dörfer stehen. Das gibt mir letztendlich viele Anregungen für interessantes Spiel und viel abwechslungsreiches für die Spieler zu erkunden.
Dass nun Karl May nicht wirklich in eine magische 1001-Nacht-Zauberwelt passt, ist weniger relevant für mich, als dass ich bekannte Bilder abrufen kann.

Als Spielender stört mich Inkonsistenz weniger im Großen, als im Kleinen. Ich denke es ist wichtiger zu betrachten, wie solche Dinge aus Heldensicht aussehen, als sie aus der Person eines weltüberschauenden Derographen auf die Goldwage zu legen. Um Grangor als Beispiel zu nennen: Die Helden werden wohl kaum eine Volkszählung unternehmen, erfahren, dass die Stadt 15 000 Einwohner, um sich dann zu fragen wie eine Stadt dieser Größe 9 verschiedene Stadtviertel, mehrere Häfen, 40 Laguneninseln, 10 Tempel, 2 Universitäten und vieles mehr enthalten kann. Sie sehen eine für sie große Stadt und besuchen Orte, die für sie interessant scheinen. Wichtiger ob bestimmte Orte sinnvoll erscheinen, ist ob sie für meine unterhaltend sind.

Deshalb halte ich nichts von größeren Änderungen. Lieber Ergänzungen zu weniger beliebten Regionen.

Dinge, die mMn einen Retcon verdienen (ich bin nicht auf dem Stand von DSA5):
- Witze, die aus alten Abenteuern mitgeschleppt wurden (Teile der Beschreibungen des Andergast und Nostriakonflikts)
- Namen, die sich bescheuert anhören(müssen NSCs in Grangor wirklich eine Mischung aus italienischen und niederländischen Namen besitzen?)
- die Größe Aventuriens, eventuell einige Bevölkerungszahlen, Preise bestimmter Materialien
- Nahema und einige andere NSCs

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 Die Helden werden wohl kaum eine Volkszählung unternehmen, erfahren, dass die Stadt 15 000 Einwohner, um sich dann zu fragen wie eine Stadt dieser Größe 9 verschiedene Stadtviertel, mehrere Häfen, 40 Laguneninseln, 10 Tempel, 2 Universitäten und vieles mehr enthalten kann. Sie sehen eine für sie große Stadt und besuchen Orte, die für sie interessant scheinen. Wichtiger ob bestimmte Orte sinnvoll erscheinen, ist ob sie für meine unterhaltend sind.
Das dürfte halt primär für uns heute ein Problem sein. Nehmen wir mal die Stadt Köln, da kommt man auf 30.000 im Mittelalter. Lübeck als Haupt der Hanse mit Einfluss im gesamten Ostseeraum und niederdeutschen Raum kam auf 22.000.
Dazu kommt, dass ein Polytheistischer Glaube einfach deutlich mehr Tempel einfordert, als es ein monotheistischer Glaube tut.

I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 - Witze, die aus alten Abenteuern mitgeschleppt wurden (Teile der Beschreibungen des Andergast und Nostriakonflikts)
Primär in irgendwelchen Abenteuern und Botenartikeln. In den Regionalbeschreibungen kann ich mich da an keine wirklich problematischen Dinge erinnern.
I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 - Namen, die sich bescheuert anhören(müssen NSCs in Grangor wirklich eine Mischung aus italienischen und niederländischen Namen besitzen?)
Tendentiell ja, da zum Setting gehörend.
I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 - die Größe Aventuriens, eventuell einige Bevölkerungszahlen, Preise bestimmter Materialien
Größe ja, Materialien sind vor allem merkwürdig bepreist, wenn sie für SCs wichtig sind. Etwa Wirselkraut für 1 Dukate (Tarnele aber selbst verarbeitet nur 2 ST. Je relevanter für Helden, desto teurer oftmals)
I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 - Nahema und einige andere NSCs
Sehe ich tatsächlich gänzlich anders. Solche NSCs braucht die Welt, um sich von anderen Welten auch durch ihr Personal abzuheben. Und wenn du mal real guckst, hast du auch so Personen wie Elon Musk, etc. Und zwischen Kapriolen von dem und Nahema... nur die Mittel sind anders. ;)
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I3igAl
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Ungelesener Beitrag von I3igAl »

Wolfio hat geschrieben: 02.12.2020 14:36
Das dürfte halt primär für uns heute ein Problem sein. Nehmen wir mal die Stadt Köln, da kommt man auf 30.000 im Mittelalter. Lübeck als Haupt der Hanse mit Einfluss im gesamten Ostseeraum und niederdeutschen Raum kam auf 22.000.
Dazu kommt, dass ein Polytheistischer Glaube einfach deutlich mehr Tempel einfordert, als es ein monotheistischer Glaube tut.
Das mittelalterliche Köln war aber auch verhältnismäßig übersichtig.
http://www.heimatundwelt.de/kartenansic ... rring&fs=1
Wolfio hat geschrieben: 02.12.2020 14:36
Das dürfte halt primär für uns heute ein Problem sein. Nehmen wir mal die Stadt Köln, da kommt man auf 30.000 im Mittelalter. Lübeck als Haupt der Hanse mit Einfluss im gesamten Ostseeraum und niederdeutschen Raum kam auf 22.000.
Dazu kommt, dass ein Polytheistischer Glaube einfach deutlich mehr Tempel einfordert, als es ein monotheistischer Glaube tut.
Ich denke, das dies hier eine case-by-case Basis ist. Ich habe kein Problem mit mächtigen NSCs, eher mit unbeliebten, und würde hier gerne bei einigen Veränderungen sehen.

Und auch ein Elon Musk ist kein Supermensch, sondern eine Person mit einigen ernsthaften Problemen und Nachteilen: Der Mann hat es geschafft sich von derselben Frau zweimal scheiden zu lassen. Er hat sich blamiert, als er die Retter der thailändischen Kinder in der Tham-Luang-Höhle auch Eifersucht als Pädphil bezeichnet hat und nur ein Teil seiner Projekte ist wirklich erfolgreich. Viele andere (Hyperloop) scheinen im Sand zu verlaufen.
Zuletzt geändert von I3igAl am 02.12.2020 16:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Lafayette
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 Mich persönlich stört das inkonsistente Nebeneinander verschiedener Kulturen nur wenig.
Das hatten wir ja schon, der Suspension of disbelief ist bei jedem anders.
Drachenboote gegen Schivonen kann ich mir eben nur geben, wenn ich beide Augen schließe und mir die Ohren zuhalte, während Du damit kein Problem hast.
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Lafayette hat geschrieben: 02.12.2020 15:31 Drachenboote gegen Schivonen
Zu dem speziellen Fall gab's allerdings hier schon ein sehr hilfreiches Thema.
Ruderschiffe vs. Vollschiffe hat ja durchaus unzählige Vorlagen.

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Lafayette hat geschrieben: 02.12.2020 15:31 Drachenboote gegen Schivonen kann ich mir eben nur geben, wenn ich beide Augen schließe und mir die Ohren zuhalte, während Du damit kein Problem hast.
Also entweder hab ich das grad komplett falsch im Kopf, oder für die Drachenboote ging der entsprechende Kontakt auch nicht besonders gut aus...
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Wolfio hat geschrieben: 03.12.2020 09:39
Lafayette hat geschrieben: 02.12.2020 15:31 Drachenboote gegen Schivonen kann ich mir eben nur geben, wenn ich beide Augen schließe und mir die Ohren zuhalte, während Du damit kein Problem hast.
Also entweder hab ich das grad komplett falsch im Kopf, oder für die Drachenboote ging der entsprechende Kontakt auch nicht besonders gut aus...
Bei vielen klingt es so, als wäre das ein Konflikt auf Augenhöhe gewesen :grübeln:
Ich sehe das so wie bei Mariokart: Die Fetten Karossen haben nicht zwangsläufig ein höheres Maximaltempo, sind aber weniger wendig.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 Sie sehen eine für sie große Stadt
Schon irgendwie gewagt bzw. nur bei maximaler Immersion, sonst schaue man sich mal die große Stadt Bergisch Gladbach an. Was sich aventurisch Stadt nennt ist schon extrem gewöhnungsbedürftig und wird am anderem Ende des Spektrums auch nicht viel besser.

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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Na'rat hat geschrieben: 04.12.2020 19:59
I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 Sie sehen eine für sie große Stadt
Schon irgendwie gewagt bzw. nur bei maximaler Immersion, sonst schaue man sich mal die große Stadt Bergisch Gladbach an. Was sich aventurisch Stadt nennt ist schon extrem gewöhnungsbedürftig und wird am anderem Ende des Spektrums auch nicht viel besser.
Das stimmt. 1000 Einwohnet hat das DORF aus dem. Ich Stamme, ohne Supermarkt, inzwischen ohne Bäcker und Bank, nur eine Kneipe, eine Grundschule, ein Kindergarten und ein Restaurant (Familienbesitz).

Wenn ich mir die geringe Fläche meines Dorfes anschaue, muss man sich klar machen, dass es Dörfer in Deutschaldn gibt, die größer sind, als so manche mittelreichische (groß) Stadt.
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Wolfio hat geschrieben: 02.12.2020 14:36
I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 Die Helden werden wohl kaum eine Volkszählung unternehmen, erfahren, dass die Stadt 15 000 Einwohner, um sich dann zu fragen wie eine Stadt dieser Größe 9 verschiedene Stadtviertel, mehrere Häfen, 40 Laguneninseln, 10 Tempel, 2 Universitäten und vieles mehr enthalten kann. Sie sehen eine für sie große Stadt und besuchen Orte, die für sie interessant scheinen. Wichtiger ob bestimmte Orte sinnvoll erscheinen, ist ob sie für meine unterhaltend sind.
Das dürfte halt primär für uns heute ein Problem sein. Nehmen wir mal die Stadt Köln, da kommt man auf 30.000 im Mittelalter. Lübeck als Haupt der Hanse mit Einfluss im gesamten Ostseeraum und niederdeutschen Raum kam auf 22.000.
Dazu kommt, dass ein Polytheistischer Glaube einfach deutlich mehr Tempel einfordert, als es ein monotheistischer Glaube tut.
Wenn man sich Städte wie Bamberg, Regensburg oder Speyer anschaut (die im Hochmittelalter auch etwa die Größe gehabt haben dürften) und deren Kirchen/Kapellen (inklusive der Klosterkirchen) zählt, sind 10 Tempel/Kirchen nicht viel...


Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 04.12.2020 19:33
Wolfio hat geschrieben: 03.12.2020 09:39
Lafayette hat geschrieben: 02.12.2020 15:31 Drachenboote gegen Schivonen kann ich mir eben nur geben, wenn ich beide Augen schließe und mir die Ohren zuhalte, während Du damit kein Problem hast.
Also entweder hab ich das grad komplett falsch im Kopf, oder für die Drachenboote ging der entsprechende Kontakt auch nicht besonders gut aus...
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Ich sehe das so wie bei Mariokart: Die Fetten Karossen haben nicht zwangsläufig ein höheres Maximaltempo, sind aber weniger wendig.

Thorwaler werden nicht mit Rotzen schießen, die machen den klassischen mit Seilen rüber und Entern Stil.
Je nach Seegegend würde ich in der besseren Manövrierbarkeit und dem geringeren Tiefgang der Ottas zwar schon einen Vorteil gegenüber Schivonen sehen. In der Bucht vor Thorwal aber nicht, wenn die für Schivonen befahrbar ist und die den Wind mehr oder weniger im Rücken haben.

Fände es trotzdem sinnvoll, wenn auch Ottas sich relativ schnell auch ein, zwei brauchbare Geschütze (neben dem natürlich vorhandenen Bordmagier) zulegen... und als Taktik vielleicht gegen den Wind rudern (der Gegner kann das nicht), ihm die Segel zerschießen, ihn auf Grund laufen lassen... irgendwann ergibt er sich... auf das klassische Boarding würde man dagegen mMn verzichten, wenn das eigene Schiff ein oder zwei Stockwerke tiefer liegt als der Gegner und man nicht die Wand hochkommt. Und auf die offene Seeschlacht auch.

Naja, echte moderne Kampfschiffe haben die Thorwaler mittlerweile ja auch, Ottas werden dafür nicht mehr als adäquat betrachtet... war glaube ich schon vor der Zerstörung Thorwals so.

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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Ja, seit dem letzten Krieg haben Prem und Thorwal aufgerüstet und die Ausbildung modifiziert.
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ach iwo.
Völlig unnötig die Regionalsetzung mit sowas zu torpedieren.

Die Thorwaler sollen gefälligst weiter mit Axt und Schild die gegnerischen Schiffe stürmen. So wie Prinz Eisenherz von seinem Langschiff aus halt auch jede Nao erobert.
Das hat Stil. :thorwaler:

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Vasall hat geschrieben: 05.12.2020 11:14 Ach iwo.
Völlig unnötig die Regionalsetzung mit sowas zu torpedieren.

Die Thorwaler sollen gefälligst weiter mit Axt und Schild die gegnerischen Schiffe stürmen. So wie Prinz Eisenherz von seinem Langschiff aus halt auch jede Nao erobert.
Das hat Stil. :thorwaler:
Vermutlich prallen da auch unterschiedliche Bilder aufeinander.

- Einerseits ist Aventurien vergleichweise realistisch gestaltet bzgl. physikalischer Gesetze usw.
Dann ist es halt ein Problem, wenn man die Thorwaler auf einem technologischen einem Stand entsprechend der Wikinger vor 1300 hat und die Krieg führen oollen gegen das HR, das auf dem Stand Italiens/Frankreichs nach 1400 ist... - und zumal ja nicht erst, aber doch spätestens in Herz des Reiches als DIE MAriene-Macht (die es mit der Harika sogar bis ins Gyldenland geschafft hat) präsentiert wird.

- Andererseits ist und bleibt auch DSA/Aventurien ein Fantasy-Rollenspiel, das Schaden nähme - oder nehmen könnte (vermutlich mal wieder Auslegungs- und Empfindungssache) - wenn man zu viel Realität/reale Historie dort einbaut.
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 05.12.2020 11:28 Die Thorwaler sollen gefälligst weiter mit Axt und Schild die gegnerischen Schiffe stürmen. So wie Prinz Eisenherz von seinem Langschiff aus halt auch jede Nao erobert.
Das hat Stil.
Das Problem, die horasische Hochseeflotte habe auch Stil und deren universelle Überlegenheit darf auch nicht nur als Setzung existieren, sondern auch faktisch in der Spielwelt.
Über ein halbes Jahrtausend technologischer Abstand bei gleichzeitiger geographischer Nachbarschaft sind dafür eher unpraktisch.

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Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 05.12.2020 11:28 - Andererseits ist und bleibt auch DSA/Aventurien ein Fantasy-Rollenspiel, das Schaden nähme - oder nehmen könnte (vermutlich mal wieder Auslegungs- und Empfindungssache) - wenn man zu viel Realität/reale Historie dort einbaut.
Das und eben die Vorteile des breiten Ausgestaltungsspielraumes den die verschiedenen Epochen der diversen Spielregionen bieten, genau :6F:


Aber auch zu dem technischen Gesamtbild:

Ruderschiffe auf Basis der hocheffizienten Langschiffe waren als Schniggen, Katschiffe, Nefs in Nord- und Ostsee, oder als Galeeren im Mittelmeer absolut vollwertige Kampfschiffe.

Die militärischen Auseinandersetzungen mit Ruderschiffen und Vollschiffen sind bis zu einem Technologischen Stand von 1600 völlig denkbar und realistisch und die Autoren von Efferds Wogen haben den technischen Stand bewusst auf 1000-1550 festgelegt eben um uns dieses variantenreiche Nebeneinander von Ruder- und Vollschiffen anzubieten.

Ganz normaler Seekrieg in Aventurien wie auch irdisch ist das:
Bild

Den technisch bedeutenden Sprung in der Seekriegsführung gab es dann erst als die Engländer anfang des 17. Jhd. mit modernen Geschützplattformen die auf mittelalterliche Seekriegsführung ausgelegte spanische Armada besiegten. Da ist Aventurien aber noch weit entfernt.

Bestimmt kein Grund das Thorwalersetting zu lynchen.

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Ungelesener Beitrag von I3igAl »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 04.12.2020 23:25
Wolfio hat geschrieben: 02.12.2020 14:36
I3igAl hat geschrieben: 02.12.2020 14:27 Die Helden werden wohl kaum eine Volkszählung unternehmen, erfahren, dass die Stadt 15 000 Einwohner, um sich dann zu fragen wie eine Stadt dieser Größe 9 verschiedene Stadtviertel, mehrere Häfen, 40 Laguneninseln, 10 Tempel, 2 Universitäten und vieles mehr enthalten kann. Sie sehen eine für sie große Stadt und besuchen Orte, die für sie interessant scheinen. Wichtiger ob bestimmte Orte sinnvoll erscheinen, ist ob sie für meine unterhaltend sind.
Das dürfte halt primär für uns heute ein Problem sein. Nehmen wir mal die Stadt Köln, da kommt man auf 30.000 im Mittelalter. Lübeck als Haupt der Hanse mit Einfluss im gesamten Ostseeraum und niederdeutschen Raum kam auf 22.000.
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Wenn man sich Städte wie Bamberg, Regensburg oder Speyer anschaut (die im Hochmittelalter auch etwa die Größe gehabt haben dürften) und deren Kirchen/Kapellen (inklusive der Klosterkirchen) zählt, sind 10 Tempel/Kirchen nicht viel...
Nur da die ottonischen Kaiser gezielt Kirchenkränze haben errichten lassen, um diese Städte damit einzurahmen, nicht weil Bedarf für diese Kirchen existierte.
Allerdings ist das Beispiel etwas missverstanden. Die Anzahl der Tempel ist eher wenig relevant. Noch inwiefern diese Einwohnerzahl für mittelalterlich Städte passend ist. Die Zahl der Inseln, Häfen und Viertel, die dann normalerweise noch eine ganz eigene Architektur und einen individuellen Character haben, ist räumlich sehr viel schwieriger zu erklären.

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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Vasall hat geschrieben: 05.12.2020 11:55 Ruderschiffe auf Basis der hocheffizienten Langschiffe waren als Schniggen, Katschiffe, Nefs in Nord- und Ostsee, oder als Galeeren im Mittelmeer absolut vollwertige Kampfschiffe.
Da sind wir dann ungefähr wieder beim Thema, dass bestimmte Sachen nur mit maximaler Immersion funktionieren. Ein anderes Problem, die horasische Flotte, wird, wie alles im Horasreich, allen anderen als maximal überlegen beschrieben. Die Schiffe sind aber nur ungefähr gleichwertig?

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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

Wie immer einzelne Stellen rauspicken und als alleine gültig setzen:
#
Na'rat hat geschrieben: 05.12.2020 12:52 Ein anderes Problem, die horasische Flotte, wird, wie alles im Horasreich, allen anderen als maximal überlegen beschrieben.
JEDE Regionalspielhilfe setzt einzelne Dinge aus der Region als überlegen. Das das aber zusammen nicht funktioniert sollte seit 15 Jahren bekannt sein.

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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Vasall hat geschrieben: 05.12.2020 11:55
...

Den technisch bedeutenden Sprung in der Seekriegsführung gab es dann erst als die Engländer anfang des 17. Jhd. mit modernen Geschützplattformen die auf mittelalterliche Seekriegsführung ausgelegte spanische Armada besiegten. Da ist Aventurien aber noch weit entfernt.

Bestimmt kein Grund das Thorwalersetting zu lynchen.
Alternatives Beispiel zu dem Ganzen wären die schottischen und irischen Birlinn, denen man (auch wenn sie ein Heckruder und kein Seitenruder hatten) die normannisch-wikingische Bautradition noch sehr stark ansieht, und die bis ins 17. Jahrhundert hinein verwendet wurden...

Kleine Ergänzung als wissenschaftliche Evidenz: https://assets.publishing.service.gov.u ... Wessex.pdf, v.a. Abschnitte 5.9.9 bis 5.9.12.
Zuletzt geändert von Denderajida_von_Tuzak am 11.12.2020 11:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 05.12.2020 18:07 normannisch-wikingische Bautradition noch sehr stark ansieht, und die bis ins 17. Jahrhundert hinein verwendet wurden...
Das sah man den deutschen Torpedobooten in den Weltkriegen noch an :)
Lief Mittwoch erst ne Doku auf Phönix
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Benutzer 20704 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20704 gelöscht »

Vasall hat geschrieben: 05.12.2020 11:55 Den technisch bedeutenden Sprung in der Seekriegsführung gab es dann erst als die Engländer anfang des 17. Jhd. mit modernen Geschützplattformen die auf mittelalterliche Seekriegsführung ausgelegte spanische Armada besiegten. Da ist Aventurien aber noch weit entfernt.
Hmm, dachte schon wie spielen Piraten der Karibik als ich das Cover von Al'Anfa und der tiefe Süden gesehen habe.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 05.12.2020 18:07 schottischen und irischen Birlinn,
Tolle Schiffe, die kannte ich noch gar nicht, danke. Die hätten als Byrdinger-Variante eine Portierung nach Havena verdient gehabt; aber leider hat man bei dem neuen Regionalband nullkommagarnicht auf Albernisches Flair geachtet. :(
Jasper Stoßenheimer hat geschrieben: 06.12.2020 21:50 das Cover von Al'Anfa und der tiefe Süden
Das ist ein sehr gelungenes Cover und zeigt, wie auch das Cover von In den Dschungeln Meridianas, Schiffahrtstechnik des 16. Jhds.
Hier eine sehr schöne kompakte, frühe Galeone / Schivone, ganz in Mittelalter-Renaissance-Conquistadoren-Tradition.

Die Karibikpiraten des 16. Jhd. haben solche Schiffe oft erfolgreich geentert in der Regeln von kleinen Schaluppen aus, angetan mit Harnisch und Cabaset und mit Armbrüsten, Hellebarden und Rapieren bewaffnet.

Dennoch finden sich auch zuhauf(!) Anlehnungen an das Goldene Zeitalter der Piraterie v.a. in den südlichen Meeren Deres wieder. In letzter Zeit sogar verstärkt. Abgebildet wird, statt der stimmigeren Sachkultur der Conquistadoren-Zeit, aber nicht die tatsächliche Piraterie, die auch im Goldenne Zeitalter noch auf Enterkampf von kleineren teils geruderten Schiffen aus beruhte, sondern die popkulturelle Adaption aus Fluch der Karibik, wonach ein Pirat nun mal verlottert auszusehen hat, in jeder Lebenslage Ledermantel und Säbel trägt und seine potentielle Beute mit Hochleistungspräzisionskanonen in Stücke schießt. :rolleyes:
Wers mag...ich mags :lol: (nur nicht in DSA) Und auch dafür bietet Aventurien ein Plätzchen und generische Piratenfilme haben Konjunktur. Hat jetzt aber nichts mit einer funktionierenden, fantastisch-realistischen Spielwelt oder mit der Setzung in Efferds Wogen zu tun.
Und heute mag sich auch keiner mehr vorstellen, dass man auf einem wackeligen Schiff in mitten des Ozeans freiwillig einen schweren Eisenpanzer anlegt, um dann unter Feuer und Kampf auf ein anderes Schiff zu klettern...

Generische Fantasy findet sich immer wieder. Die Räuber in Weiden etwa sehen seit der DSA5-Einsteigerbox 1:1 aus wie eine Horde Marodeure aus dem 30 Jährigen Krieg. :rolleyes:
Mit der Atmosphäre und der Kultur der Region Weiden hat das nichts zu tun, sondern eher damit die Leute mit aus Film und Fernsehen bekannten Bildern abzuholen.

Kendor
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Wäre ein Reset der Spielwelt sinnvoll?

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DnD-Flüchtling hat geschrieben: 22.11.2020 10:47 Da hat GRRM, der zwar kein Historiker war, aber immerhin sehr an Geschichte interessiert, seiner Welt einen wesentlich dichteren und auch realitätsnäheren Hintergrund verpasst.
GRRM hat in einem Interview selbst zugegeben, dass er nur an pop-Historie und nicht an harter Geschichtswissenschaft interessiert ist. Seine gesamte Buchreihe strotzt nur so von dem Klischee des finsteren Mittelalters und basiert auf Renissancepropaganda.

Das zeigt sich dann auch im Hintergrund: Bravos, die reichste Handelsstadt der bekannten Welt liegt fernab von jeder Handelsroute in einem Sumpf. Die Burgen in den Flusslanden bestehen aus Pappmaché und werden ohne lange Belagerungen im Sturm überrannt. Charaktere und Armeen teleportieren sich in Plotgeschwindigkeit durch die Landschaft. Von Dorne fangen wir erst gar nicht an.

Am wahnsinnigsten sind jedoch die Winter, die angeblich teilweise mehrere Jahre dauern. Leben, wie wir es kennen und wie er es darstellt ist unter diesen Bedingungen schlichtweg unmöglich. Rein physikalisch.

Oh und dann war da noch die Aussage, dass es in seiner Welt kein Schießpulver gibt, weil die chemischen Bestandteile dafür nicht existieren. Dumm nur, dass Schwarzpulver unter anderem aus Schwefel besteht und dies ein unverzichtbarer Teil der menschlichen Biochemie ist...

Zum Glück kann GRRM sehr schön schreiben. Literarisch ist das Lesen seiner Bücher einfach ein Genuss. Dabei kann man den ganzen Unsinn halt ausblenden.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 22.11.2020 14:22 "wir erfahren, dass Aragorn ein guter König war, aber wie sah seine Steuerpolitik aus?"
Damit setzt er sich selbst in seinen Büchern auch nicht auseinander. Wieso auch, wenn es nichts für die zentralen Themen bringt?

Bei GRRM und seinen Anmerkungen zu Tolkien hat man aber eh immer den Eindruck, dass er diesen einfach nicht wirklich nachvollziehen kann.


Zum Thema:

Ich sehe es ähnlich wie Herr der Welt. Einen vollkommenen, kausal zusammenhängenden Hintergrund für die Welt auszuarbeiten sprengt alles bezahlbare. Selbst wenn es möglich wäre, ein solches Unterfangen durchzuführen und als Buchreihe zu veröffentlichen, wäre das Resultat für den Geldbeutel des durchschnittlichen Hobbyisten viel zu teuer.

Mit würde es schon reichen, wenn die offiziellen Regeln nicht ständig den Hintergrund sprengen würden und sich nicht zu sehr auswuchern. DSA 5 ist da auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, aber nicht genug für mich.

Zum Glück gibt es Ilaris, das ich im Moment für eine Runde mit Freunden leite und uns bisher viel Spaß macht.

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Kendor hat geschrieben: 09.12.2020 22:15 Charaktere und Armeen teleportieren sich in Plotgeschwindigkeit durch die Landschaft.
Immer wieder ein schöner Mythos, aber es vergeht im Buch und in der Serie einfach Zeit. Da gibts keine Teleportation, sondern genau das, was eine Vielzahl von Runden fordern: "SL? Können wir Reisen bitte nicht jeden Tag ausspielen?". Deswegen ist das Ausspielen von Reisen auch wichtig: Es verschafft ein Gespür für Zeit und Raum. Man weicht die harte Reisezeit vllt im Sinne des Plots etwas auf, so dass die Figur die 3-Wochen-Reise in 2,5 oder 2 Wochen schafft, weil besonders gute Reisebedingungen, aber Teleportation hab ich noch bei keinem Roman wirklich bemerkt.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: "wir erfahren, dass Aragorn ein guter König war, aber wie sah seine Steuerpolitik aus?"
Kendor hat geschrieben: 09.12.2020 22:15 Damit setzt er sich selbst in seinen Büchern auch nicht auseinander. Wieso auch, wenn es nichts für die zentralen Themen bringt?
Deswegen ist die Forderung "Show don't tell" auch in Büchern und Spielen schwierig bis unsinnig.
Wenn ein NSC sympathisch und im Volk beliebt ist, dann hat man weder im Roman noch in der DSA-Runde als SL/Autor die Zeit, das auch wirklich ausführlich darzustellen. Das funktioniert für die Darstellung eines Protagonisten, aber nicht für Gruppen oder Nebencharaktere.
Kendor hat geschrieben: 09.12.2020 22:15 Oh und dann war da noch die Aussage, dass es in seiner Welt kein Schießpulver gibt, weil die chemischen Bestandteile dafür nicht existieren. Dumm nur, dass Schwarzpulver unter anderem aus Schwefel besteht und dies ein unverzichtbarer Teil der menschlichen Biochemie ist...
Falsch, die Aussage war: Schwarzpulver ist möglich, zieht jedoch Mindergeister an wie Kacke die Fliegen. Entsprechend geht das Zeug dauernd hoch, so du es nicht quasi dauerhaft in Koschbasalt lagerst.

Bei anderen Dingen wird es dadurch geregelt, dass durch die Magie und karmale Präsenz der Götter gewisse Reaktionen so nicht funktionieren, wie sie real funktionieren.
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GRRM macht viele Dinge gut, bringt oft historische Details ein und erzeugt so mehr Glaubwürdigkeit als viele andere zeitgenössische Fantasy.

Was er aber überhaupt nicht kann, sind Zahlen. Distanzen, Zeiten, Bevölkerungen, Armeen, Zahl von Lords und Burgen, Geldmengen ... all das fällt in sich zusammen, wenn man auch nur einen zweiten Blick drauf wirft. Dazu dann die fantastischen Elemente wie der ewige Winter, die nie konsequent weiter gedacht wurden.

Bei den Büchern mag das etwas weniger auffallen. Aber ich habe auch das Rollenspiel gespielt und dann fällt es eben auf. Westeros hat in der Substanz kein besseres Worldbuilding als Aventurien und vielfach ganz genau die gleichen Probleme.


Ein Rollenspielsettung und ein Roman(reihen)setting stellen aber auch ganz andere Ansprüche. Rollenspieler können mit Elementen der Welt agieren, die dem Hauptautor jetzt überhaupt nicht wichtig waren. Ein Rollenspielsetting folgt auch nicht nur einem Plotstrang, sondern sehr sehr vielen und muss für jeden davon funktionieren.

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Ungelesener Beitrag von Harteschale »

Und ein Rollenspiel Setting muss interessant und ansprechend genug sein. Ein total durchdachtes Setting, das kein Kunde kauft bringt nichts.
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Hallo!

Im Grunde genommen kann man sich doch eigentlich auf einige Punkte einigen:
- der Anspruch von DSA relativ realistisch und bodenständig zu sein beißt sich mit der Darstellung völlig unterschiedlicher Völker/Regionen/u.ä., die Vorbilder aus der realen Welt nachempfunden sind, die sich nie begegnet sind
- besonders auffällig ist das in der Darstellung des unterschiedlichen Stands der Technik in den jeweiligen Regionen (Wikinger - Thorwaler vs. Conquistadoren - Horasier oder ähnliches)
- diese Ungereimtheiten sind historisch gewachsen und unendlich komplex, eine Überarbeitung, die diese auflösen würde, wäre ein enormes Investment an Geld und Zeit, das realistischerweise von Ulisses niemals angegangen werden wird

Ich für meinen Teil schließe daraus, dass es nur drei Wege gibt, mit diesen Tatsachen umzugehen:
- die Ungereimtheiten hinnehmen, wie sie sind und sich davon den Slielspaß nicht nehmen lassen
- diejenigen Teile hausregeln/ignorieren, die dem Spielspaß im Wege stehen
- ein Fan-Projekt starten, dass Aventurien tatsächlich so überarbeitet, dass es einigermaßen in sich konsistent ist

Letzteres wäre natürlich der aufwendigste Weg. Allerdings müsste man dabei nicht mal alles über Bord werfen, was Ulisses vorgegeben hat.
In meinen Augen müsste man "nur" die einzelnen Regionen in unterschiedliche Zeiten überführen, so dass sie sich letztendlich nicht mehr begegnen, wenn sie zu weit auseinander sind, was ihre kulturelle Prägung angeht.
So könnte man z.B dem klassischen Rittertum eine Zeitperiode einräumen, in der Weiden die "stilprägende" Region ist und die anderen Regionen entsprechend anpassen.
Das Horasreich könnte die führende Region sein in einer Zeit, in der das Mittelreich eher an das Deutschland im dreißigjährigen Krieg erinnert, etc.

Ist natürlich nur Spinnerei und sehr aufwendig, aber wäre in meinen Augen die einzig wirklich sinnvolle Art und Weise, einen "Reset" durchzuführen.

Thargunitoth
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Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Kendor hat geschrieben: 09.12.2020 22:15
Am wahnsinnigsten sind jedoch die Winter, die angeblich teilweise mehrere Jahre dauern. Leben, wie wir es kennen und wie er es darstellt ist unter diesen Bedingungen schlichtweg unmöglich. Rein physikalisch.
Das hat mich tatsächlich auch am meisten gestört. Bei vielen anderen Realitätsbrüchen braucht man ein Modell und Details um wirklich die Widersprüche zu erkennen, aber das ist schon wirklich ein krasser Bruch unserer physikalischen und biologischen Realität, den ich wirklich erstmal hingenommen musste. Und das wird ja absolut gar nicht erörtert. Ist halt einfach so.

Daran musste ich mich tatsächlich erstmal gewöhnen... aber dann gab es ja glücklicherweise noch Drachen oooooo :lol: :) .

Wie spucken die eigentlich Feuer ohne sich selber innerlich zu verbrennen?? Ach egal, wird schon irgendwie chemisch gehen :???: Aber ist es mit dieser Erklärung überhaupt noch möglich, dass sie dann fliegen können :grübeln: ? Ach dann ist es eben Magie :6F: .

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