ich stecke in einem kleinem Dilemma und würde mal gerne eure Meinung dazu einholen.
Ich spiele seit mehreren Jahren DSA mit einer Kerngruppe an Leuten. Dabei ist ein Spieler, der viel DnD gespielt hat und auch sehr gerne kämpft. Ich würde den Spieler eigentlich als den typischen "Buttkicker" einteilen. Ich habe damit übrigens absolut kein Problem.
Im Moment spielt er einen ehemaligen zyklopäischen Soldaten und die Gruppe ist quasi eine Elite-Söldnergruppe die für alle möglichen Probleme anzuheuern ist. Im Moment sind wir im Dienst des horasischen Hochadels und quasi für Personenschutz, Informationsbeschaffung und "Drecksarbeit" zuständig. Der Charakter passt also prinzipiell super in die Gruppe.
Weitere Charaktereigenschaften sind: Sturheit, mäßig bis starke Ablehnung von Autorität und Hierarchie (zum Beispiel eine Weigerung Geweihte mit entsprechendem Titel an zu reden) und eine sehr "barmherzige" Auslegung von "Gerechtigkeitswahn" (jegliche Form von Strafen verhängt von Autoritätspersonen gegenüber dem Volk wird als ungerecht empfunden).
Mir kommt der Charakter generell eigentlich so vor wie ein typischer Zwerg.
Auch hier habe ich absolut gar keine Probleme mit. Auch wenn ich glaube, dass "Gerechtigkeitswahn" eigentlich das Gegenteil ist, also die Ansicht, dass Schuldige sofort sehr hart zu bestrafen sind, habe ich kein Problem mit der Auslegung des Spielers.
Hier jetzt mein Problem:
Der Spieler möchte unbedingt eine Praios Spätweihe machen.
Meiner Meinung nach, spielt der Spieler das absolute Gegenteil eines Praios geweihten. Ich bin mir auch relativ sicher, dass er nicht vorhat seinen Charakter nach der Weihe großartig anders zu spielen.
Der Grund für ihn ist: Er findet den "War-Cleric" aus DnD ziemlich cool und würde gerne ein ähnliches Konzept in DSA mal ausprobieren.
Auch hier sehe ich kein Problem. Auch die Praioten haben eine Inquisition die Monster jagen und gute Kampfliturgien und den Heilungssegen, der dem Mitspieler besonders wichtig war. Ich habe absolut kein Problem mit einem kämpfenden "Van-Helsing/ Paladin"-Praioten.
Der Spieler kennt sich auch nur mäßig in Aventurien aus und hat auch über die Götter nicht viel Hintergrundwissen.WdS. S.41 hat geschrieben:Im Namen des Heiligen Gilborn – verrecke, Unkreatur!
Ich habe aber die Befürchtung, dass der Charakter das Praios-Äquivalent eines hinterhältigen Meuchler-Rondra-Geweihten wird.
Ich habe auch mal versucht vorsichtig andere Götter vor zu schlagen wie Nandus oder Rondra. Darauf hat der Spieler aber keine Lust. Auch Kor kommt für ihn nicht in Frage, da er nicht das gleiche machen möchte wie mein Charakter.
Denkt ihr man sollte sich darüber keine Gedanken machen und muss so etwas akzeptieren, schließlich ist es das Konzept eines Mitspielers, oder sollte ich das mal ganz direkt ansprechen und dem Spieler unmissverständlich klar machen, wie sich der Praios-Moralkodex mit seinem Charakter beißen wird?
Ich habe ein direktes Gespräch bis jetzt gescheut, da ich ihm sein Konzept nicht madig reden möchte oder ihn irgendwie beeinflussen möchte. Schließlich ist es ja sein Charakter.