Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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Herr der Welt
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Ein unter Verzauberung gegebenes Wort ist nichts wert - und demzufolge muss man sich auch nicht herauswinden. Man kann es höchstens sarkastisch tun, weil alle Beteiligten (auch und gerade Niam) wissen, dass das kein irgendwie ehrbares Geschäft war, sondern beide Seiten sich bei nächster Gelegenheit betrügen. In dem Fall wäre das Vorgehen, dem Gegenüber seine Falschheit spiegeln, schon phexisch.

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Cherrie
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

okay, mit dem Bannbaladin geht es nun eher etwas in den Slapstick-Bereich hinein... :(

Meine Antwort davor war darauf bezogen, dass Du meintest, Dein Char (oder Du) macht so etwas häufig. Darauf gab es genug Antworten, glaube die Reaktion hier war recht eindeutig. Es gibt halt immer die Lücke zwischen "wörtlich gesagt" und "offensichtlich gemeint" und das einem SL anzukreiden, nicht jeden Satz der Konversation in Gesetzestextform gegossen zu haben, ist albern. Beispiel: Selbst wenn gesagt wurde: "Bring mir das Buch", so war noch nicht gesagt, WANN man es bringen sollte. Vielleicht erst 50 Jahre später? Vielleicht mit rußgeschwärzten Seiten? Vielleicht, nachdem ich es einen Monat in Salzwasser gelegt habe? Oder mit Leim alle Seiten großflächig eingestrichen habe, bevor ich einen Amboss drauf gestellt habe?
Wie gesagt, albern.

Zu albern passt aber auch der Bannbaladin. SL verarscht Spieler, Spieler dürfen SL retoure verarschen. Auch das ist einfach. Da würde ich mir weniger Sorgen um mein Charakterspiel machen, wenn ich offensichtlich so vorgeführt werde (und das generell in der Gruppe so ist). :)

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bluedragon7
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Rasputin hat geschrieben: 29.10.2019 22:25Es ist halt klar dass ich eine OT-Unaufmerksamkeit des Spielleiter hier IT ausnutze.
Und das ist meiner Ansicht nach im Sinne des miteinander Spielens nicht Legitim.
Natürlich kann dein Char IT handeln wie er es IT für angebracht hält, aber für mich gehört es zum guten Ton am Spieltisch es nicht an OT Dingen festzumachen. Klar gibt es manchmal Fälle wo die Grenze unklar ist aber in diesem Fall wurde vom SL noch mal explizit bestätigt was Sache ist.

(Inwieweit das sonstige Verhalten des SL einem guten Miteinander förderlich ist, ist nochmal eine andere Frage)
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chizuranjida
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Rasputin hat geschrieben: 29.10.2019 20:08Servus,
ich brauche mal die Meinung vom Forum zu einer Verhaltensweise die mir an mir aufgefallen ist.
Soll heißen, du hast diese Angewohnheit (eher unabhängig vom Char), zu versuchen, Formulierungen des Meisters/NSCs so auszulegen, wie es dir gelegen kommt?

Wenn das spürbar chronisch ist, solltet ihr vielleicht drüber reden und du gibst dein unabhängig von der Formulierung ernstgemeintes Wort "Ich versuch's mir abzugewöhnen und es ist auf jeden Fall nicht böse gemeint, ich mach's nicht um den Plot zu blocken", und der Meister darf bei Bedarf vielleicht ein Pappkärtchen hochhalten "Jetzt nicht, bitte"?

Das erste Beispiel mit dem phexgläubigen Char würde ich so durchgehen lassen. Ja, Phex ist auch der Gott der Tricksereien und Betrüger. Der arme Hesindetempel hätte einen Gefallen oder ein Empfehlungsschreiben oder sonstwas als Gegenleistung anbieten sollen, oder der Char hätte den Krempel zu einem anderen Hesindetempel tragen können, der besser zahlt.
Oder, wenn er offensichtlich den Geist nicht zufriedenstellen konnte oder wollte, hätte er Alpträume und nächtliche Geistererscheinungen bekommen können oder sowas. Hesindefluch finde ich überzogen, es sei denn, der Geist war ein verstorbener Geweihter.
Implizit ist klar, dass wir Niam dieses Buch natürlich überbringen sollen. Ich habe aber die Vermutung, dass es sich um irgend ein unheiliges Buch handeln könnte (Dämonisch/ Namenlos/ etc.). In diesem Fall würde ich es so auslegen: "Jetzt haben wir das Buch gefunden. Der Auftrag ist erfüllt. Jetzt verbrennen wir es."
Ich würde sagen, vor Kor ist das legitim und sogar clever, zugleich den Auftrag wortgetreu zu erfüllen und ein dämonisches/namenloses Buch zu vernichten. Das wird jetzt natürlich Niam nicht davon abhalten, den Char aus Rache umzubringen. Aber für den Ehrenkodex des Korgläubigen finde ich das eine anständige Lösung.
Noch schöner wäre natürlich, wenn er eine Möglichkeit finden sollte, bei all dem am Leben zu bleiben. Vielleicht eine dritte Partei (Draconiter? Praioskirche?) benachrichtigen, dass um Mitternacht daundda die Übergabe eines unheiligen Buchs stattfinden soll, oder so.
Rasputin hat geschrieben: 29.10.2019 22:25
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 29.10.2019 22:25jetzt ist es mehr "kann ich mich vor mir selbst aus meinem gegebenen Wort rauswinden sowie einen Bannbaladin damit umgehen?"
Genau, darum geht es. Und halt die Frage ob ihr als Spielleiter so etwas eher unangemessen oder legitim findet. Es ist halt klar dass ich eine OT-Unaufmerksamkeit des Spielleiter hier IT ausnutze.
Weiß dein Char eigentlich, dass ein Bannbaladin auf ihn gewirkt wurde? Falls nicht, könnte man sagen, dass du es schlecht ausspielst. Solange dein Char keinen Grund hat, anzunehmen, dass er verzaubert wurde, müsste er sich eigentlich sagen: "Diese Niam, das ist eine tolle Frau, sehr nett, anständig, prima Vertragspartnerin, gefällt mir echt. Ihr ein gefährliches Buch zu bringen geht bestimmt in Ordnung. Sie wird schon wissen, was sie damit tut. Bei ihr ist das in guten Händen, das spüre ich einfach."
Das bewirkt der Bannbaladin ja. Dein Char hält Niam für eine gute Freundin, die man nicht bescheißen will.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

chizuranjida hat geschrieben: 29.10.2019 23:19Weiß dein Char eigentlich, dass ein Bannbaladin auf ihn gewirkt wurde? Falls nicht, könnte man sagen, dass du es schlecht ausspielst. Solange dein Char keinen Grund hat, anzunehmen, dass er verzaubert wurde, müsste er sich eigentlich sagen: "Diese Niam, das ist eine tolle Frau, sehr nett, anständig, prima Vertragspartnerin, gefällt mir echt. Ihr ein gefährliches Buch zu bringen geht bestimmt in Ordnung. Sie wird schon wissen, was sie damit tut. Bei ihr ist das in guten Händen, das spüre ich einfach."
Der Charakter weiß es nicht, der Bannbaladin ist aber bereits abgefallen. Der hält ja nicht ewig. Damit ist nach meiner Leseart die Meinung wieder bei "zwielichtige Frau, nur mit Handschuhen anfassen". Als der Pakt geschlossen wurde war das aber wirklich meine Meinung, weshalb mein Charakter auch nicht großartig nachgefragt hat.
Anscheinend kapiert ihr es alle nicht. Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!

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Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Grundsätzlich spricht nichts dagegen Lücken zu suchen und auszunutzen
Mein phexgläubiger Charakter hat vor einiger Zeit mal ein paar Relikte gefunden und einem (verstorbenen) Geist versprochen, diese Relikte in einen Hesindetempel zu bringen.
Soweit ich weiß, macht Phex aber nichts für umsonst. Mein Plan war es diese Relikte an den Tempel zu verkaufen. Allerdings wollte der Meister darauf nicht eingehen und hat diesen Tempel extrem arm dargestellt (auch einen Gefallen als Gegenleistung hat der Tempel abgelehnt). Ich dachte mir "Ja, dann nehme ich die Relikte wieder mit und verkaufe die an einen Tempel der nicht arm ist." Ich habe nur versprochen die Relikte in einen Tempel zu bringen. Nicht, dass ich sie auch da lasse. Das versprechen ist bereits erfüllt.
Das finde ich schon seehr weit hergeholt. Ich denke es ist Konsens, dass hier auch das tatsächliche abliefern gemeint ist
Mein aktueller Kor-Akoluth macht im Moment gezwungener maßen Geschäfte mit Niam von Bosparan. Die Aufgabe der Gruppe ist es ein Buch zu stehlen. Die genaue Formulierung war: "Wenn ihr das Buch gefunden habt, dürft ihr alles was ihr findet behalten." und mehrmals wurde erwähnt, dass das Buch nur gefunden werden muss. Implizit ist klar, dass wir Niam dieses Buch natürlich überbringen sollen. Ich habe aber die Vermutung, dass es sich um irgend ein unheiliges Buch handeln könnte (Dämonisch/ Namenlos/ etc.). In diesem Fall würde ich es so auslegen: "Jetzt haben wir das Buch gefunden. Der Auftrag ist erfüllt. Jetzt verbrennen wir es."
Siehe oben abgesehen davon würde ich Niam nicht als Feind haben wollen ;)

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LordShadowGizar
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Ungelesener Beitrag von LordShadowGizar »

Dem Wahnwitz zum Gruße!

Sowohl Phex-/, wie auch Korgeweihte, haben beide als festen Bestandteil ihres Glaubens, das eine getroffene Abmachung heilig ist und eingehalten werden muss.

- Phexgeweihte versuchen schon aus prinzip Verträge so zu gestalten, das sie (um im zweifelsfall darauf pichen zu können) zu ihren gunsten Ausfallen oder dazu 'ausgelegt' werden können. Da ist Wortklauberei ganz schick!

- Korgeweihte neigen auch dazu ein Vertrag nach möglichen Wortklauberein und Auslegunten abzuklopfen... aber eher aus dem Grund das sie zwingend an einer Abmachung gebunden sind, egal wie 'unschön' sich die Situation dann später entwickelt. Es ist auch bei ihnen nicht unüblich, das sie selber dann beginnen Wortklauberei anzuwenden, wenn sie dann irgend wann feststellen das da etwas Fischig ist... aber nicht gegen ihren Moralkodex verstoßen wollen.

Die schwieriege Frage bei sowas ist im Bezug auf die eigene Spielgruppe:
Habe ich deutlich Kommuniziert, das die von mir gespielten Charaktere stark auf diesen Aspekt ihrer Glaubenswelt eingehen werden, so das sich Spielleitung und Mitspieler darauf einstellen konnten?
Das man mit den gespielten Charakteren dazu neigen wird den anderen das Wort im Mund umzudrehen ist nämlich eine Sache, die man definitiv ansprechen sollte.

Aber meiner Vermutung nach liegt da das Problem auch ein stück weit bei dir selber. Wie man hier aus mehreren Diskusionen mit dir herauslesen kann, bist du eh jemand der viel mit 'nach meiner Interpretation' und 'man kann es aber auch so Interpretieren' an das Spiel heran geht. Du also schon ein geübter 'Wortklauber' bist.
Schon alleine das hier:
Rasputin hat geschrieben: 30.10.2019 06:17Damit ist nach meiner Leseart die Meinung wieder bei "zwielichtige Frau, nur mit Handschuhen anfassen".
Zeigt was ich meine -> nach deiner Leseart... zauber endet, sie ist blöd... da kann doch was nicht stimmen!
Da kommt auch ein wenig das gefühl von nicht sauberen trennen von Spieler-/ <-> Charakterwissen auf. (Mal von der miesen Plot/Spielleiterkeule eines 'ihr-findets-toll-und-könnt-nichts-dagegen-machen' abgesehen).

Von daher rate ich dir vielleicht mal darauf hinzuweisen, das du selber zur Wortklauberei neigst und sich dieses in deinen Charakterspiel einmischen könnte.
Wie hier ja schon der ein oder andere erwähnt hat, gibt es nicht unbedingt viele Spielleiter und Mitspieler die bei jeder Abmachung zum 'Wasser-aus-dem-Fluß-holen' eine halbstündige Vertragsverhandlung machen möchten um sicher zu gehen das die Aufgabe hieb und stichsicher abgeklärt wurde.

Auf der anderen Seite wiederum...
Als ich mal ner Onlinerunde nen Elementar-Beschwörer spielen wollte, meinte der Spielleiter
"Ja aber bei den Formulierungen musst du sehr auf passen und vorsichtig sein... die könnten nämlich sache so interpretieren wie du es gerade nicht wolltest."
Auf den Hinweis das man aber auch sowas wie eine Kontrollprobe hat, an der man ermessen kann wie gut sich der Charakter da macht ... wurde einfach mit fogenden abgewiegelt:
"Dann solltest du einfach bei deinen Formulierungen sehr vorsichtig sein."
Darauf hin habe ich der Spielleitung eine Beispielhafte Formulierung des Dienstes 'Transport' mit 20 Punkten zugeschickt, in denen ich haargenau beschrieb wer/was/inwiefern/wo hingebracht werden sollte, mit diversen 'hättes' und 'könntes' falls irgend etwas unvorhergesehens passiert, ... für dessen Vortrag hätte ich bestimmt ein 5-10 min Monolog halten müsste... und habe dabei mitgeteilt das ich bei jeder Beschwörung, bei jeden Dienst einen solchen 'Vetrag' vortragen werde um sicher zu gehen.
Die Konsequenz -> das Stefan durfte nicht Mitspielen! Weil auch wenn die Spielleitung zur Wortklauberei auffordert, wollen sie im Regelfall niemanden in der Gruppe haben der das dann auch ernsthaft macht. xDDD

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Stefan Fritsch
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Das ist beides so ein Fall von OT vs IT Können. (Auch beim Stefan).
Dieses exakte Formulieren sollte irgendwie zum Talent überreden gehören, denn vielleicht kann der (N) SC das viel besser als der Spieler.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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knppel
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von knppel »

"Wenn sich die Fakten ändern, ändere ich meine Meinung"- John Maynard Keynes zugeschrieben

Das ist , was ich mit dem Kor-Akoluthen machen würde.
Es stellt sich heraus, das der zu beschaffende Gegenstand verflucht ist? Tut sehr leid, Madame, aber es hat sich herausgestellt das bla bla bla. Wir haben's verbrannt.
Ein gerissener Korgeweihter würde das Buch nicht selbst verbrennen, sondern zu einem Tempel bringen (und sich gegebenenfalls eine Quittung für enttäuschte Auftraggeber mitgeben lassen. Unabhängig davon ob Niam das schluckt).
Unabhängig vom genauen Wortlaut des Auftrags oder der Quittung, und Niams eventueller Rache, wäre der Kor-Akoluth damit moralisch definitiv auf der sicheren Seite- Gut Gold ist eine Sache, klar, aber Kor ist trotzdem auch noch (Halb)Gott und damit auch ein wenig zuständig für Gleichgewicht der Welt usw. usf.- ist etwas also tatsächlich oder vermutet verflucht, gleich ob vom Namenlosen oder von Erzdämonen, und man würde es verbreiten, wiegt das deutlich schwerer als das "nichterfüllen des angenommen Auftrags" (auf der Seelenwaage dereinst, nicht auf der Goldwaage).


Zum Thema "Ich liefer es dann eben in einem anderen Temple ab" eine Anekdote:
Al'Anfa-basierte Gruppe, teilweise gesucht im Horasreich wegen früherer Taten. Per Schiff unterwegs nach Thorwal (Pelzlieferung für Paligan abholen).

Auf Höhe Havena spielt uns der SL ein "von Travia gesegnetes Kind" in die Hände. Dazu gabs ein wenig Vorgeschichte, einige Visionen und Warnungen, und natürlich auch eine dramatische Wendung, als sich herausstellte das mein SC vor Jahren den Vater des Kindes umgebracht hat.

Problemstellung: Das Kind war der Meinung, es sollte in seine Heimatstadt Kuslik gebracht werden, wo es einen großen Tempel gäbe, in dem es sich unter idealer Förderung entfallten könne zum besten Gefallen des Gottes usw.
Wir jetzt aber in Kuslik Personae non gratae (es könnte sein, dass unser Schiff ursprünglich mal Teil der Horasischen Heimatflotte war, und so).

Der SL hat wohl spekuliert, dass die götterfürchtigen Helden trotzdem nach Kuslik gehen, und eventuelle Konsequenzen wie ein Kriegsgerichtsverfahren in Kauf nehmen.
Was für götterfürchtige Pragmatiker keine Option war (man hat ja schließlich auch gelernt, Boron und nicht mehr Rondra zu grüßen).

Folgerichtig daher unsere Lösung: "Al'Anfa hat doch auch einen Traviatempel, wir bringen in dorthin, wenn Gott wirklich meint dass er nach Kuslik muss werden die das schon organisieren, und wir kriegen mehr Ansehen bei unserm lokalen Tempel vor Ort, weil wir ihnen was heiliges zuspielen, anstatt clout in Kuslik die wir nur nutzen können um dann ohne Schiff und Besitztümer lebendig weiterzuziehen".

Anmerken muss ich: Kommunikation, wie schon von mehreren Seiten erwähnt, ist hier der Schlüssel. Der Ansatz war ja auch nicht, den SL zu übertölpeln (z.B. der Versuch, aus irgendwelchen Visionen das herauszuhören was uns in den Kram passt, und uns daran zu halten, als ob eine Vision etwas solides wäre)- das setting war klar, die Frage war, wie unsere Charaktere damit umgehen.
Und da war nach kurzer Beratung klar, dass Travia durch dieses Kind sagen kann was sie möchte, aber die erwähnten Sachzwänge halt schlicht verbieten dass wir diesen "Auftrag" sofort und wortgemäß ausführen- auf Kusliker Kerker hatte keiner von uns Lust, Gottes Gnade hin oder her.
Als abgebrühter Asterix-Leser bin ich sogar eiskalt geblieben, als der Junge meinte, wir fahren jetzt nach Kuslik oder ich halt die Luft an 8-)

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Ungelesener Beitrag von LordShadowGizar »

Assaltaro hat geschrieben: 30.10.2019 09:55 Das ist beides so ein Fall von OT vs IT Können. (Auch beim Stefan).
Du hast vergessen:
- Und inwiefern die Spielleitung ihre 'Meisterwillkür' durchdrücken will. ;)
Bei den von mir erbrachten Fallbeispiel erfragte ich das Heranziehen der Werte meines Charakters, damit ich mir nicht jedesmal einen abbrechen muss wenn ich einen dienst erbitte und man schauen möchte wie Hieb und stichsicher meine Anfrage war... als ich der Spielleitung bewiesen habe, das ich 'wenn-dazu-genötig' sehr wohl den Paragraphenhengst heraushängen lassen kann, bin ich rausgeflogen.
Dabei hätte die Spielleitung doch auch einfach sagen können "Die tun halt nur das wozu ich lust habe was sie machen sollen... egal was dein Char kann." und der Fall wäre klar gewesen. :censored: (das, dass Stefan etwas anderes Spielt)
Von daher: "Können von Spieler wie auch sein Charakter sind zwar gut und schön... nützt nur nichts wenn die Spielleitung das nicht mitträgt."

Lustigerweise muss man aber auch sagen, das es anscheinend 'erträglich' ist (für manche Autoren und SL) wenn NSCs ständig zu solchen Listen und Winkelzügen greifen, wie sie Rasputin beschrieben habt... weil was sollen die Spieler da schon machen. Auf der anderen Seite wiederum wird sowas aber oft als 'boswilliges-zerschießen-des-Plots' angesehen (... nicht selten sogar mit Anweisungen eines Abenteuerautors an den SL sowas zu unterbinden... egal wie fischig der Plot stinkt), wenn von den Spielern angewendet und 'schlimme' konsequenzen bilden sich so gleich am Horizont ab. Ist das schon mal jemand aufgefallen? :grübeln:
Assaltaro hat geschrieben: 30.10.2019 09:55 Dieses exakte Formulieren sollte irgendwie zum Talent überreden gehören,
... und Schriftlicher Ausdruck... und Kriegskunst... und Handeln... und 'zur-Tätigkeit-passendes-Handwerkstalent'... usw, usf. :wink:

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Ungelesener Beitrag von Sternenfaenger »

Ich bin absolut kein Freund von göttlicher Strafe für das Verhalten von Helden. Das ist der direkteste Weg des Meisters, dem Spieler zu sagen, dass er das jetzt gerade uncool fand, und im Rollenspiel brauchen wir uns nicht gegenseitig zu erziehen. Göttliches Eingreifen finde ich nur passabel, wenn man tatsächlich unter einem (nicht Phexischen) Eidsegen stand, oder wenn man sich einem Geweihten gegenüber oder in einem Tempel wirklich absurd aufführt (salso echt so richtig).

Auf der anderen Seite sehe ich an den von @Rasputin beiden Szenen zwei Probleme - eines Ingame und das andere entsprechend outgame.

Klar sollte jede halbwegs bewanderte Person in Aventurien wissen, was es geschlagen hat, wenn man mit einem Phexdiener Geschäfte macht. Ein Schlitzohr, gesegnet durch den Gott der Schlitzohren... was soll denn da am Ende schon bei rauskommen?
Aber: Wenn deine Figur seine Versprechen bis zu Unkenntlichkeit verdreht, was machst du denn, wenn alle anderen Auftragsteller sich auch so verhalten? "Ja, ihr bekommt doch das Geld, danach bring ich euch halt um!" "Klar ist der Eintritt kostenlos, aber rausgehen kostet!"
Wenn sich deine Figur so verhält - gerade bei wichtigen Missionen, dann sollte doch recht schnell ein gewisser Ruf dir und deiner Gruppe anhaften, das ihr unzuverlässig seit.
Mein Phexi war auch ein Lügner, Betrüger und Ganove, aber wenn er ein Versprechen gab, dann sah er es immer als heilige Pflicht, diese auch einzuhalten, auch wenn dies auch mal negatives Konsequenzen für ihn hat. Deswegen hat er es immer vermieden, jemandem etwas zu versprechen oder zu schwören, wenn es nicht zwingend notwendig war. Dadurch konnten sich eben auch seine Feinde (Frau Scharlachkraut) drauf verlassen, dass er ihnen nicht bei der erst besten Gelegenheit davonläuft und alle Versprechen in den Wind bläst. Da kann sich ein Gegenspieler auch mal trauen, so jemanden am Leben zu lassen, wenn man ihn erwischt.

Das zweite Problem hat dein Spielleiter - eventuell sogar deine ganze Gruppe:
Wie viel Lust habt ihr, die Konsequenzen eines vergraulten Auftraggebers auszuspielen? Wenn ihr wechselnde Meister habt, dann sind dem Meister oft einfach die Hände gebunden, weil der nächste Meister ja schon mit einem neuen Abenteuer ganz wo anders in den Startlöchern steht. Da fällt gerne unter den Tisch, dass man seinen Auftraggeber gerade nach Strich und Faden verarscht hat, und das eigentlich niemand mehr so blöd sein sollte, euch einen brisanten Auftrag zu erteilen, wenn er davon etwas erfährt.

Mein Post soll hier in keiner Weise wertend sein - nur um das nochmal klar zu stellen! Erlaubt ist, was Spaß macht, und man muss die Spieler nicht immer mit irgendwelchen Konsequenzen nerven. Es hat ja auch keine Spielergruppe Lust drauf, dass ein NPC eine so ausgeklügelten Hinterhalt für die Heldentruppe macht, dass sie 100% tot sind - auch wenn es als Rückversicherung manchmal durchaus plausibel wäre. Du musst halt nur vorsichtig sein - im Hinblick darauf wie sehr du deinem Meister hier gerade alles zerschießt, aber auch, was dein Handeln den in der inneren Logik der Welt bedeuten kann, und welche Konsequenzen sich daraus ergeben könnten.

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Das nervige an Wortklaubereien ist, dass sie auch in "Arms Race" ausarten können, wer hier besser im Worte verdrehen ist, und teilweise auch komplett absurd werden dürfen.

Ich muss da irgendwie an den Film "Teuflisch" mit Liz Hurley und Brendan Fraser (nicht wirklich sehenswert, aber gut zur Illustration des Problems) denken, wo ein unglücklich verliebter schüchterner Typ mit dem Teufel einen Deal eingeht und seine Seele für sieben Wünsche verkauft (wobei es weniger "Wünsche" als "Wunschbündel" sind), damit er diese einsetzen kann, um seine Angebetete für sich zu gewinnen; während der Teufel (Liz Hurley) diese Wünsche dann immer nach bestem Wissen und Gewissen verdreht.
Eigentlich. Uneigentlich sieht es eher so aus, dass sie irgendwann anfängt, eigenmächtig Details hinzuzufügen, die mit dem Wunsch nichts zu tun haben. Beispiel: Er will ein berühmter reicher Profiathlet sein, auf den das Love Interest steht - und es trifft auch alles ein, aber dafür ist er geistig zurückgeblieben und hat ein winziges Gemächt, und sie verliert sofort das Interesse.

Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass das wasserdichte Formulieren irgendwann nicht mehr reicht, weil man eine quasi unendliche Menge an Eventualitäten einplanen muss, die man im Vorfeld ausschließt. Denn wenn das irgendwann darauf hinausläuft, dass ein Deal damit endet, dass man zwar reich/berühmt/schön/allgemein beliebt ist, aber in die Sonne teleportiert wird, weil man das nicht explizit ausgeschlossen hat, dann sind jegliche Handel von vornherein wertlos.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Ein Kampf Spieler vs. SL kann nicht "gewonnen" werden. Er endet damit, dass jemand die Gruppe verläßt, und das ist kein "Sieg". Rollenspiel ist kooperativ. Wenn der Spieler den SL mit Wortklaubereien ärgert, und der "zurückschlägt" durch die von ihm beliebig zu manipulierende Spielwelt, oder umgekehrt der SL einen Spieler frustriert, indem er dessen Zauber- und Verhandlungsbemühungen konsequent ins Gegenteil verkehrt... das bringt einfach nichts. In vielen Verkaufsbüros hängt ein Zettel: "Es hat noch nie jemand einen Streit mit einem Kunden gewonnen!" Wer sich gerne Streiten will, soll Diplomacy spielen.
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Rasputin
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LordShadowGizar hat geschrieben: 30.10.2019 11:08Lustigerweise muss man aber auch sagen, das es anscheinend 'erträglich' ist (für manche Autoren und SL) wenn NSCs ständig zu solchen Listen und Winkelzügen greifen, wie sie Rasputin beschrieben habt... weil was sollen die Spieler da schon machen. Auf der anderen Seite wiederum wird sowas aber oft als 'boswilliges-zerschießen-des-Plots' angesehen (... nicht selten sogar mit Anweisungen eines Abenteuerautors an den SL sowas zu unterbinden... egal wie fischig der Plot stinkt), wenn von den Spielern angewendet und 'schlimme' konsequenzen bilden sich so gleich am Horizont ab. Ist das schon mal jemand aufgefallen?
Das war bis jetzt auch meine Auslegung der Sache. Ich kann kaum abzählen wie oft so etwas bei Dschinnen, Kobolden, Feen, Händlern, Betrügern, etc. vorkommt.
Ich kann halt verstehen, dass das für den Plot gedacht ist, dass die Gruppe betrogen wird um Konflikte zu erschaffen. Aber wenn der SL das darf, dann die Gruppe doch auch hin und wieder mal oder?

Ist es euch eigentlich noch nie passiert, dass die Gruppe sagt: "Ja wir verfolgen schnell den Flüchtigen in den Wald. Der hat nur 2 std Vorsprung." und am Abend grinst der SL dann breit und sagt: "Ja ihr habt eure Zelte vergessen und Proviant habt ihr auch nicht."
Ich persönlich mag diese Spielweise in der man ganz genau beschreibt was man macht. Erst kürzlich auf unserer "Versunkener Schatz" Mission hatten wir zwar Enterhaken, Unterwasseratmungskraut, Harpunen aber als wir dann mit einem Fernrohr in die Ferne spähen wollten sagte der SL: "Ihr habt kein Fernrohr gekauft."
Es ist ja nicht so, dass man als Spieler sagt: "Ich vergesse jetzt OT etwas, was mein Wildnisleben 15 Legolas auf jeden Fall mitnehmen würde, damit dadurch das Abenteuer härter wird."
Hattet ihr noch nie die Situation, in der die Helden sich einer offensichtlichen Gefahr nähern, nur damit der SL dann zu Kampfbeginn sagt: "Von euch hat übrigens noch niemand seine Waffen gezogen."
Ist meine Gruppe die einzige die darauf achtet?
In meiner Gruppe wird Logistik zum Teil sehr ernst genommen und wir benutzen immer die vorgesehen Spalte auf dem Heldendokument um einzutragen, wo genau etwas getragen wird. Und wenn beim Zelt dann "Esel" und nicht "Rucksack" steht, dann hat man es nicht dabei.

Wenn man sagt: "Die Verbrecherkönigin wird das schon nicht so schlecht formulieren." muss man mMn auch sagen: "Die Gruppe wird sich vom Kobold schon nicht übertölpeln lassen." oder zumindest "Die werden schon schlau genug gewesen sein ein Fernrohr zu kaufen. Auch wenn es nicht auf der Liste steht."
LordShadowGizar hat geschrieben: 30.10.2019 09:44Aber meiner Vermutung nach liegt da das Problem auch ein stück weit bei dir selber. Wie man hier aus mehreren Diskusionen mit dir herauslesen kann, bist du eh jemand der viel mit 'nach meiner Interpretation' und 'man kann es aber auch so Interpretieren' an das Spiel heran geht.
Ich spreche halt nicht gerne von absoluten Wahrheiten und verstehe, dass Leute es anders sehen können. Ich sage zum Beispiel auch niemals "Ich bin mir 100% sicher." weil ich der Meinung bin, dass man sich niemals 100% sicher sein kann. Ich verstehe aber jetzt gerade wirklich nicht, wieso man das gerade beim Bannbaladin anders sieht. Wenn ein zauber abläuft, fällt er ab. Genau so schnell wie "Ich finde diese Frau gut." gekommen ist, ist es nach der Wirkdauer wieder weg. Habt ihr da echt eine andere Interpretation?
Zuletzt geändert von Rasputin am 30.10.2019 12:32, insgesamt 2-mal geändert.
Anscheinend kapiert ihr es alle nicht. Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Rasputin hat geschrieben: 30.10.2019 12:17Ist es euch eigentlich noch nie passiert, dass die Gruppe sagt: "Ja wir verfolgen schnell den Flüchtigen in den Wald. Der hat nur 2 std Vorsprung." und am Abend grinst der SL dann breit und sagt: "Ja ihr habt eure Zelte vergessen und Proviant habt ihr auch nicht."
Nein.

Oder, doch, aber da habe ich sehr deutlich gemacht, dass ich mir veralbert vorkomme und das so nicht mehr erleben möchte. Entweder, weil der Spielleiter fair spielt oder ich gehe.
Rasputin hat geschrieben: 30.10.2019 12:17 "Die werden schon schlau genug gewesen sein ein Fernrohr zu kaufen. Auch wenn es nicht auf der Liste steht."
Grenzwertig. Weil das ja schon ein Spezialgegenstand ist, den man "extra" einkauft. Aber Proviant? Decken? Wasser in der Wüste?

Edit: Wenn man allerdings einen SC dabei hat, der laut Papier ein erfahrener Seefahrer ist - würde ich eventuell davon ausgehen, dass der unter "alles, was nötig ist" auch das Fernrohr erfasst hat, selbst wenn der Spieler grade nicht dran gedacht hat.
UU würde ich ihn rückwirkend eine Probe auf das entsprechende Talent würfeln lassen. Bei Bestehen hat er dran gedacht, bei Nichtbestehen halt nicht.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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LordShadowGizar
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von LordShadowGizar »

Rasputin hat geschrieben: 30.10.2019 12:17Genau so schnell wie "Ich finde diese Frau gut." gekommen ist, ist es nach der Wirkdauer wieder weg. Habt ihr da echt eine andere Interpretation?
Kommt darauf an... Hatte denn dein Charakter noch Klugheit minus ZfP* = Versuche um mit 1 KL-Probe je SR zu erkennen das er verzaubert wurde und daran was faul war?

So long... usw

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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

LordShadowGizar hat geschrieben: 30.10.2019 12:38Kommt darauf an... Hatte denn dein Charakter noch KL-ZfP* = Versuche um mit 1 KL-Probe je SR zu erkennen das er verzaubert wurde und daran was faul war?
Nö, dass was Faul war, hat er nicht erkannt. Aber das bedeutet dann doch nicht, dass der Zauber permanent wird für jeden der die Probe nicht schafft.

Für mich läuft das so ab:
Probe bestanden: "Die Hexe hat mich verzaubert! So ein Mist."
Probe misslungen: " :grübeln: Was hat mich denn da geritten? Ich mag die Frau doch nicht einmal. Ich sollte mich das nächste mal mehr konzentrieren. Wie komme ich aus der Situation jetzt wieder raus?"
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Man sollte halt eine gewisse "Eigenlogik" zugestehen.
Hatte auch mal dass ich sagte meine Rondra Geweihte geht baden und zieht danach nicht mehr Rüstung sondern normale Kleidung an.
Sl: Sie wird krank weil sie sich nicht abgetrocknez hat.
Da kam ich mir auch verarscht vor. Soll ich nun jede Minihandlung extra erwähnen?
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von LordShadowGizar »

Auf solche ideen wie
"Ich kann die Schla**e nicht auf den Tod ausstehen... aber was sie da sagte, klang überzeugend. Bei Kor! Ich hoffe das ich danach nie wieder etwas mit dem Miststück zu tun haben werde!"
... bist du nicht gekommen?

Und ja die Sache mit der man erkennen kann das da was Faul ist, ist explizit diese Probe auf KL (... wenn man mal von der Sache mit dem Übersteigen der MR in WdZ absieht... aber das dürfte bei den ZfW auch kein problem gewesen sein...).

Zudem was weiß dein Charakter über das Buch? Weiß dein Charakter ob dieser NSC nicht im Auftrag einer wichtigen Person handelt, die auf 'Offiziellen' wege nicht handeln kann um ein Unheil abzuwenden, weil *gründe*?
Ich meine ich könnte zig fadenscheinige Gründe aus der Nase ziehen (kenne aber weder NSC, noch Abenteuer, noch genau was da besprochen wurde).
Aber ich weis das man auf der anderen Seite des Spielleiterschirm auch nicht amused wäre, wenn die NSCs so mal eben hinter die Fassade solcher zauber blicken. :devil:

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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Niam von Bosparan wird auch ohne Banbaladin eine erhebliche Ausstrahlung haben. Ich bin kein Freund davon, Helden per Einflussmagie oder Überreden-Tap* zu einem Auftrag zu zwingen (weil das immer dazu führt, dass die Spieler den Auftraggeber nicht leiden können), aber rein IT müsste Niam es eigentlich auch ohne Magie schaffen, die Helden dazu zu bringen. Und wenn der Banbaladin so gut war, gibt es keinen Grund, nachher einfach so zu entscheiden. "Die find ich jetzt blöd." Es bleibt doch auch so ein lukrativer auftrag: "Hier habt ihr Infos, bringt mir Buch, dann bekommt ihr Schatz". Hast Du noch nie einer Exfreundin einen Gefallen getan? Da ist der "Banbaladin" ja auch weg...
Das Problem liegt in meinem Augen klar in der antagonistischen Herangehensweise, wobei wer "schuld" ist... ich glaube, ihr tut euch da beide nichts... es dreht sich nicht ums Recht Haben sondern ums miteinander anstatt gegeneinander spielen.
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Um die Situation genauer zu erläutern:
Die Gruppe wurde umstellt mit Unmengen an Armbrüsten.
Uns wurde gesagt: "Ihr kommt mit oder ihr sterbt."
Dann wurde gesagt: "Ihr setzt die Augenbinden auf oder sterbt!"
Dann wurde gesagt: "Ihr besorgt mir das Buch oder sterbt."
Dann kam der Bannbaladin.
Dann kam das Versprechen das Buch zu "finden".

Ich glaube es ist vorgesehen, dass wir Niam nicht mögen. :lol:

p.s. Habe ich schon erwähnt, dass mein Charakter unter dem Bannbaladin auch gleich noch den Pakt mit Blut besiegelt hat und eine Behrrschungsmagierin jetzt wahrscheinlich über sein Blut verfügt? :lol:
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Rasputin hat geschrieben: 30.10.2019 12:17Ist meine Gruppe die einzige die darauf achtet?
Nein.
DnD-Flüchtling @ Was und wie war euer erstes Abenteuer
Allerdings war der SL da auch erst 14 Jahre oder so.
Ist es euch eigentlich noch nie passiert, dass die Gruppe sagt: "Ja wir verfolgen schnell den Flüchtigen in den Wald. Der hat nur 2 std Vorsprung." und am Abend grinst der SL dann breit und sagt: "Ja ihr habt eure Zelte vergessen und Proviant habt ihr auch nicht."
Wenn die Spieler (und damit die Helden) davon ausgehen, dass die Verfolgungsjagd mindestens bis zum nächsten Tag dauern kann, dann sollte man davon ausgehen, dass sie nicht alles daheim vergessen. Anders sähe es aus, wenn es realistisch wäre, dass sie den Flüchtigen noch am selben Tag erwischen und deswegen nicht noch zusätzlich Zeit verschwenden und ihre Reittiere verlangsamen wollen.

Fair wäre hier gewesen, vorher nachzufragen, was die Helden denn mitnehmen. Alles in allem kommt es mir auf jeden Fall so vor, dass der SL euch hier absichtlich hat in eine Falle laufen lassen, und das ist ehrlich gesagt ne miese Nummer.

Ich persönlich mag diese Spielweise in der man ganz genau beschreibt was man macht.
Andererseits klingt es ja so, als wolltest du genau das.
Erst kürzlich auf unserer "Versunkener Schatz" Mission hatten wir zwar Enterhaken, Unterwasseratmungskraut, Harpunen aber als wir dann mit einem Fernrohr in die Ferne spähen wollten sagte der SL: "Ihr habt kein Fernrohr gekauft."
Es ist ja nicht so, dass man als Spieler sagt: "Ich vergesse jetzt OT etwas, was mein Wildnisleben 15 Legolas auf jeden Fall mitnehmen würde, damit dadurch das Abenteuer härter wird."
Sehe ich wie Rhonda - bei einem seltenen und sehr speziellen Gegenstand, den ihr auch erst für teuer Geld vorher erwerben müsst, ist es alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass ihr das automatisch im Gepäck habt.
Hier müsste der SL euch im Vorfeld (evtl. nach verdeckter Probe auf irgendein relevantes Talent) fragen, ob ihr auch an XYZ denkt.
Hattet ihr noch nie die Situation, in der die Helden sich einer offensichtlichen Gefahr nähern, nur damit der SL dann zu Kampfbeginn sagt: "Von euch hat übrigens noch niemand seine Waffen gezogen."
Hier sollte es ganz klar sein, dass ihr die Waffen zieht, außer ihr habt gute Gründe, es nicht zu tun.
Jadoran hat geschrieben: 30.10.2019 12:59Niam von Bosparan wird auch ohne Banbaladin eine erhebliche Ausstrahlung haben. Ich bin kein Freund davon, Helden per Einflussmagie oder Überreden-Tap* zu einem Auftrag zu zwingen (weil das immer dazu führt, dass die Spieler den Auftraggeber nicht leiden können), aber rein IT müsste Niam es eigentlich auch ohne Magie schaffen, die Helden dazu zu bringen.
Da sind wir aber wieder bei dem Thema, was man mit richtig hohen Werten so alles reißen kann bzw können sollte :ijw: ;)

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Rasputin
Der SL hat alles daran gesetzt, dass die ganze ganze Helden-Gruppe eine Mords-Wut auf die Auftraggeberin hat und alles daran setzt, sie zu hintergehen - der Bannbaladin wirkt da sonderbar, weil darin ja kein Vergessen von "... oder ihr sterbt" drin ist (RAW wäre es denkbar, dass dieser Bannbaladin so gut gewirkt wurde, dass einem hinterher nix auffallen kann: KL-ZfP* Versuche = 0 Versuche?!, der SL scheint aber bei Niams 20 ZfP* (ZfW 21) einige Modifikatoren vergessen zu haben, oder sehr gut gewürfelt, selbst bei CH18).

Offen gegen sie vorgehen wäre selbstmörderisch, aber warum nicht wie schon angeregt den Zugriff einer anderen wirklich mächtigen Gruppe bei der Übergabe (wo? ist das schon verabredet? Ja wohl hoffentlich nicht in ihrem Hauptquartier?) arrangieren: alle Helden werden mit verhaftet und verschwinden dann irgendwo - oder besser noch "werden getötet"? Niam hat vmtl. nie auch nur erwähnt, das Blut irgendwann zurückzugeben? Hoffen die Helden auf irgendeine Belohnung durch Niam? Da hilft nur Göttervertrauen und ein längerer Urlaub weit weg.

Jadoran
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Legitime List oder ein destruktives Verhältnis zum SL?

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

@Rasputin: Autsch! So würde ich das nur machen, wenn ich wirklich will, dass die Helden den NSC zur Strecke bringen, und wenn sie sich dazu mit Pardona persönlich verbünden müssten. Das ist wirklich der absolute "Don't"-Klassiker, gleich nach "Kaiser Hal ist ein Tyrann...". Und ich nehme einfach mal an, dass ihr Niam nicht erledigen sollt/dürft/könnt. Das klingt einfach nur nach Heldenf*cken.
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Rasputin hat geschrieben: 30.10.2019 12:17Ist es euch eigentlich noch nie passiert, dass die Gruppe sagt: "Ja wir verfolgen schnell den Flüchtigen in den Wald. Der hat nur 2 std Vorsprung." und am Abend grinst der SL dann breit und sagt: "Ja ihr habt eure Zelte vergessen und Proviant habt ihr auch nicht."
Wenn es sich um eine spontane Verfolgung handelt ist es legitim zu behaupten, das die Gruppe das nicht dabei hat. Wenn allerdings im tiefsten Winter auf Dere eine Expedition auf einen Berg geplant ist und der Spieler sagt "ich kaufe mir wintertaugliche Kleidung", dann beinhaltet das auch Handschuhe und Stiefel und auch eine Kapuze und ein Tuch um das Gesicht zu schützen.
Ich persönlich mag diese Spielweise in der man ganz genau beschreibt was man macht. Erst kürzlich auf unserer "Versunkener Schatz" Mission hatten wir zwar Enterhaken, Unterwasseratmungskraut, Harpunen aber als wir dann mit einem Fernrohr in die Ferne spähen wollten sagte der SL: "Ihr habt kein Fernrohr gekauft."
Gleiches prinzip... Wenn ich mir eine "kletterausrüstung" kaufe, dann erwarte ich, das ich Seile und Haken habe, und wenn der SL mir dann sagt, das ich den Hammer zum einschlagen der Haken vergessen habe, komme ich mir verarscht vor.
Hattet ihr noch nie die Situation, in der die Helden sich einer offensichtlichen Gefahr nähern, nur damit der SL dann zu Kampfbeginn sagt: "Von euch hat übrigens noch niemand seine Waffen gezogen."
Doch hatte ich schon, allerdings auch wieder nicht binär. Wenn z.B. ein Krieger zu Beginn einer längeren Bedrohungssituation sagt "ich laufe mit gezogener Waffe und Schild herum!" und dann kommt ein kurzer Teil, wo er die Waffen aus der hand legen muss (z.B. er seilt sich ab), dann muss er nicht sagen, das er zum Abseilen die Waffe wegsteckt und er muss auch nicht ansagen, das er sie nach dem Abseilen wieder zieht. Das wird durch die ursprüngliche Ansage abgedeckt.
Abgesehen davon ist es schlechter Stil, wenn man eine Gefahrensituation detailreich beschreibt und das gut rüberbringt, dann aber das Detail, das jemand am Morgen nicht ausdrücklich gesagt hat, das er die Rüstung nach dem Stuhlgang wieder anzieht, ausgelassen wird. Ich denke mal, das eine große Mehrheit der Rollenspieler den Stuhlgang der Helden nicht im Detail beschreibt und daher selbstverständlich davon ausgeht, das man währenddessen den Hintern blank hat aber danach wieder angezogen und ggf. gerüstet ist.
In meiner Gruppe wird Logistik zum Teil sehr ernst genommen und wir benutzen immer die vorgesehen Spalte auf dem Heldendokument um einzutragen, wo genau etwas getragen wird. Und wenn beim Zelt dann "Esel" und nicht "Rucksack" steht, dann hat man es nicht dabei.
Logistik wird in meinen Gruppen zumeist als Zeitverschwendung outgesourced, solange man nicht absehbar in Situationen kommt, wo es wichtig wird. Bei einer normalen Überlandreise von Stadt A nach Stadt B wird z.B. davon ausgegangen, das alle relevante Verbrauchsmaterialien besorgt werden und es gibt einen Gesamtkostenbetrag und damit hat es sich. Wenn man dann auf dem Weg plötzlich abzweigt und wochenlang durch die Wildnis eiert, wird erst festgelegt, wieviel Proviant die Gruppe eigentlich dabei hatte, welche Art von Zelt, Schlafsack, etc.

Ich spiel halt lieber ein Rollenspiel als einen Survival-Simulator mit "huch was bist du doof"-Mod.

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Tjorse hat geschrieben: 30.10.2019 15:28 Ich spiel halt lieber ein Rollenspiel als einen Survival-Simulator mit "huch was bist du doof"-Mod.
:ijw:

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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Rasputin hat geschrieben: 30.10.2019 12:17"Ja ihr habt eure Zelte vergessen und Proviant habt ihr auch nicht."
Das geht schon ein wenig in Richtung dieser Uralt-Devise "Gesagt, getan; nicht gesagt, nicht getan", die zu Konsequenzen führte wie: "Ihr seid tot. Ihr habt nicht gesagt, dass ihr atmet."

Ich glaube, da muss jede Runde ihren Stil finden. Von detaillierter Logistik bis völligem Ausblenden scheint's hier ja alles zu geben. Und wenn die ganze Gruppe nichts sagt, kann es ja auch zu lustigen Szenen führen, wenn Alrik findet, dass aber Brin fürs Einkaufen zuständig war, während Brin meint, das hätte Hesindione erledigen sollen, die jedoch darauf hinweist, dass sie den ganzen Tag in der Bibliothek recherchieren musste und dazu keine Zeit hatte. Und dann sitzen sie da.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 30.10.2019 12:26Wenn man allerdings einen SC dabei hat, der laut Papier ein erfahrener Seefahrer ist - würde ich eventuell davon ausgehen, dass der unter "alles, was nötig ist" auch das Fernrohr erfasst hat, selbst wenn der Spieler grade nicht dran gedacht hat.
UU würde ich ihn rückwirkend eine Probe auf das entsprechende Talent würfeln lassen. Bei Bestehen hat er dran gedacht, bei Nichtbestehen halt nicht.
Sehe ich auch so.
Rasputin hat geschrieben: 30.10.2019 12:17Ich verstehe aber jetzt gerade wirklich nicht, wieso man das gerade beim Bannbaladin anders sieht. Wenn ein zauber abläuft, fällt er ab. Genau so schnell wie "Ich finde diese Frau gut." gekommen ist, ist es nach der Wirkdauer wieder weg. Habt ihr da echt eine andere Interpretation?
Jein. Wenn es so "plopp und weg" liefe, wäre das recht auffällig. Dann sollten mit Bannbaladin Verzauberte im Regelfall dahinterkommen, dass sie verzaubert wurden, sobald die Wirkung aufhört.
Weil es aber ein Einflusszauber ist, der die Gefühle verändern soll, würde ich es eher so darstellen, dass eine positive Grundstimmung bleibt, ein allgemein gutes Gefühl, das man erst bei konkretem Anlass hinterfragt.

Dein Held hat ja sicherlich auch ein gesundes Selbstbewusstsein. Wird er nicht vor sich selbst rechtfertigen, warum er so einen Vertrag abgeschlossen hat?
Sagt er sich:
"Hm, ich hab mit der miesen Type einen Vertrag abgeschlossen und mit Blut besiegelt. Wieso hab ich das wohl gemacht? Ich komm' nicht drauf. War wohl nicht mein Tag. Da hab ich voll Mist gebaut."
Oder sagt er sich eher:
"Also, ich bin so ein Kerl, der nicht einfach mal so jaja sagt. Dass ich diesem Handel zugestimmt habe, muss einen guten Grund gehabt haben. Ja sicher, das mit den Armbrustschützen war fies, aber die Frau hat wohl Verfolgungswahn. Sie hat dann ihren Unterlingen ja auch gleich klar gesagt, die sollen sich benehmen. Und es springt ja auch was für uns raus ..."

Kann man so sehen. Muss man nicht.
Jadoran hat geschrieben: 30.10.2019 14:34Das ist wirklich der absolute "Don't"-Klassiker, gleich nach "Kaiser Hal ist ein Tyrann...". Und ich nehme einfach mal an, dass ihr Niam nicht erledigen sollt/dürft/könnt. Das klingt einfach nur nach Heldenf*cken.
Sehe ich auch so. Das ist die Stelle, wo einige meiner Helden sagen würden "Wir haben zwei Tage, bevor sie merkt, dass wir weg sind. Wo kriegt man hier ein schnelles Pferd und einen falschen Bart? Ich wollte immer schon ein neues Leben als Fallensteller am Svellt anfangen."
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
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Schlupflöcher und Haken sind des Gesellschafters Schmiermittel.

Mein Charakter hat zwar die Profession "Streuner: Hochstapler" hat bisher aber nur ein einziges mal wirklich gelogen im Verlauf der diversen Sessions (und das auch nur weil er von der Gruppe praktisch überstimmt wurde....und ein Trauma auf See ihn auch empfänglich dafür gemacht hat).
Wenn man einem Gesellschafter die Option nimmt diverse Interpretationen aus dem Wortlaut zu ziehen, dann kann man auch gleich die gesamte Talentsparte sperren.
Der SL dreht dem Beschwörer ja auch immer einen Strick aus der Formulierung eines Befehls (obwohl klar ist was gemeint war), also sage ich dreist zu ihm, dass ich auf das selbe Recht bestehe, wie ein jeder elementarer Diener oder andere Wesenheit nach meiner Interpretation der Worte zu handeln.

Ich habe die Hesinde-Kirche in Mengbilla nicht um 875 Dukaten in Zauberbüchern geschröpft, weil ich gierig bin, sondern weil der vorstehende Geweihte sich rausreden wollte und er trotz allen karmalen Beistandes und mehrerer Stufen Entrückung es gerade mal auf ein Unentschieden bringen konnte.

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Rosencrantz
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Unabhängig vom Spielleiterstil, der hier in die Kritik geraten ist, wollte ich doch noch etwas loswerden:
LordShadowGizar hat geschrieben: 30.10.2019 09:44- Phexgeweihte versuchen schon aus prinzip Verträge so zu gestalten, das sie (um im zweifelsfall darauf pichen zu können) zu ihren gunsten Ausfallen oder dazu 'ausgelegt' werden können. Da ist Wortklauberei ganz schick!
Warum ist eigentlich in den Köpfen aller Spieler scheinbar verankert, dass Phex-Geweihte solche Preller sind, die jedes Wort auf die Goldwaage legen?

Gerade Vertragstreue im Sinn der Abmachung ist doch das Merkmal von Phexgeweihten, oder habe ich da grob etwas verpasst? Eine argumentative Auslegung nach Wortlaut ist hingegen etwas eher tasfarelel-gefälliges, und bei der Verhandlung mit Dämonen (und evtl. auch Dschinnen), wie angemerkt, sollte man sehr gut aufpassen, was genau man sagt. Phexgeweihte, die 'ihren' Profit durch die Übervorteilung der anderen Partei machen, mit der eingängigen Einstellung, den anderen über den Tisch zu ziehen, sind in meinen Augen nicht gut dargestellt. Bei allem Individualismus und auch der grauen Farbe (sprichwörtlich) ist die Phex-Kirche noch immer Ordnung stiftende Instanz. Ich fand immer, dass wenn einem ein Phexgeweihter ein Versprechen gibt, dieses Versprechen sehr viel Wert ist, weil keine andere Glaubensgemeinschaft sich so sehr dafür einsetzt, das Vertrauen gegenüber ihren 'Kunden' nicht zu unterminieren, weil das das Merkmal eines schlechten, ausbeuterischen Geschäftsmannes ist. Damit ist der Phexgeweihte eher der 'consider it done'-Typ.

Meines Erachtens nach hat der Spielleiter in dem Moment übermäßige Steine in den Weg gelegt, in dem er sich weigerte einen Gegengefallen einzuräumen. Ich sehe die Geweihtenschaft als prinzipielle Philanthropen, aber gratis gibt es natürlich nichts. Beide Seiten müssen profitieren, eine Hand wäscht die andere, usw. Insofern kann es als vernünftige Entscheidung gelten, der Schauplatz der Abmachung zu verlassen - oder man drückt ein Auge zu und holt sich den Gefallen (dann mit phexens Segen) einfach später ab.

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@Rosencrantz Wegen Aussagen wie dieser:
WdG S.112 hat geschrieben:Wer also einen Phex-Geweihten vor sich hat (und ihn als einen solchen erkennt), sollte auf alle Feinheiten in der Formulierung achten. Ein geschlos-sener Handel wird stets wortgetreu befolgt. Wer hierbei jedoch nicht alle Unwägbarkeiten und Spitzfindigkeiten durchgespielt hat, könnte am Ende eine böse Überraschung erleben.
Für den Phexgeweiht gilt das Wortumdrehen, Reinlegen und übertölpeln von anderen sogar als Dienstleistung/Gefallen an jene Opfer, da man (nach der Meinung der Geweihten) die Sinne des Betrogenen für solche betrügerein schärft. :hammer:

So long and thanks for all the Fish.

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