Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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natas666
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von natas666 »

Hesinde und Praios zum Gruße!

Ich habe mich nach langer Überlegung dazu entschlossen, hier ein weiteres Tabu-Thema zu eröffnen, das hoffentlich die Gemüter bewegen und zu sachlichen Diskussionen führen wird. Ich bin selber mental retardiert (Lernbehinderung auf Deutsch), habe einen ausgewiesenen, unterdurchschnittlichen IQ von 81. Ich war eine Frühgeburt und wurde nicht gefördert, mit dem Ergebnis, dass ich langsam bin. Ich habe Leseschwäche und Konzentrationsstörungen und komme leicht vom Thema ab.

Meine Frage ist, ob ihr Euch theoretisch vorstellen könnt, mit einem Behinderten DSA zu spielen oder zu diskutieren, auch wenn er in ganz einer anderen Welt lebt.
Ich habe mit 17 Jahren auch DSA gespielt, natürlich einen Firnelfen (auch wegen der damals guten Startwerte) generiert, der Zaubern und Kämpfen konnte, ein edles Geschöpf, das ich immer sein wollte. Dass es besonders anspruchsvoll ist, einen Firnelfen zu spielen und Elfen nur in Ausnahmefällen im DSA-Setting Player-Charaktere sein sollten, habe ich erst später kapiert.
Natürlich ist es manchmal schwierig, wenn einem Begriffe und Worte nicht einfallen. Wenn man gerade mal die Zwölfe rezitieren, aber keinen einzigen Erzdämon (!) beim Namen nennen kann. Dass Borbarad ein fieser Zauberer und für die Aventurische Geschichte von Relevanz ist, habe ich auch früher gewusst, auch wenn es damals Borborad für mich war. Von den Zaubern kenne ich nur die üblichen Verdächtigen, wie Fulminictus Donnerkeil, Ignifactius, Horriphobius, Ignisphäro (oder wie man den immer auch schreibt), Bannbaladin, Transversalis, Heptagon und Krötenei, Meister minderer Geister[sic!], Schwarz und Rot, etc.
Die Geschichte der Alten Drachen ist spannend und hat mich beim Lesen gefesselt, aber ein Name, da müsste ich im Regelwerk nachschauen oder Dr. Google befragen.

Dürfen Behinderte in Fantasiewelten leben, oder sollen sie erst mal in und mit der Realität zurecht kommen? Früher wurden Behinderte/Geisteskranke in sogenannte Narrentürme gesperrt, die Narren, das waren die ungefährlichen Verrückten, und die Irren die gefährlichen, die in Ketten und Eisen gelegt werden mussten. Über Lobotomie und Elektro-Krampf-Therapie der Psychiatrie brauche ich hier keine Worte verlieren. Heutzutage gibt es Werkstätten für Behinderte, und erst da habe ich gesehen, dass es Menschen gibt, die es noch viel übler als ich erwischt haben. Aber zurück zum Thema.

Das Tolle am Rollenspiel ist, dass miteinander gespielt wird, und nicht gegeneinander, der Starke dem Schwachen helfen kann. Ich habe zwar als Kind nie mit Puppen gespielt, aber ein gewisses infantiles Gemüt habe ich mir bewahrt: In meiner Vorstellung von DSA spielen gute Helden gemeinsam gegen böse Monster (inkl Endboss). Aus heutiger Sicht mag ein Schwarzmagier aus Al' Anfa reizvoll zu spielen sein, aber das bringe ich einfach nicht übers Herz. Ich finde, unsere reale Welt ist dunkel, roh und grausam genug, das muss ich nicht auch noch im Rollenspiel ausleben.

Das Problem ist, dass mit mir keiner RPG spielen will, was ich mangels Expertise auch nachvollziehen kann. Daher zocke ich RP-Spiele am Computer, lese DSA-Romane, oder ackere mich durch die (für mich) anspruchsvollen Spielhilfen. Als Einstieg, wenn ich mich in DSA (noch) besser auskenne, werde ich wohl ein Online-Forum-RPG spielen, wo das Setting und die Story wichtiger als Kämpfen und Würfeln ist....

Ich würde mich über Antworten, Anregungen und konstruktive Kritik sehr freuen und hoffe, dass ich diesmal nicht ganz so weit off-topic geschrieben habe. Noch sind wir Pen and Paper Rollenspieler nicht ausgestorben....

P.S Vielleicht ist man mit einem IQ von 81 regeltechnisch (das ist ein Frage der Interpretation) nicht geistig behindert. Aber wenn die Story gut ist, braucht es auch keine Regeln....

PPS: Ich werde hier einige Leute auf den Kopf stoßen, aber ich schreibe hier auch meine Meinung (diesmal hoffentlich auch mit mehr DSA-Bezug), auch wenn sie verrückt, peinlich und abgedreht ist.

So, ich geh jetzt schlafen, und schlafe weiter, meinen traumlosen Schlaf...
Zuletzt geändert von natas666 am 17.10.2019 02:54, insgesamt 2-mal geändert.
per aspera ad astra

Benutzer 14375 gelöscht

Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 14375 gelöscht »

Ich würde deinen ausführlichen Eingangsbeitrag gerne mit einer längeren Antwort würdigen oder auch gerne eine Kontroverse eröffnen, aber dann verträte ich einen Standpunkt, der nicht mein eigener ist.

Ich arbeite mit chronisch mehrfach geschädigten und lebensälteren Drogenabhängigen ("Altjunkies") zusammen, die vll auf den ersten Blick nicht der landläufigen Vorstellung von Behinderten entsprechen, aber unsere Einrichtung ist nicht zufällig in der Behindertenhilfe des LWL angegliedert. Mal ganz davon ab, dass ich ein schlechter Anarchist wäre, verträte ich nicht die absolute Gleichberechtigung aller Menschen. :wink:

Insofern: natürlich würde ich auch mit geistig und/oder körperlich behinderten Menschen zusammen Rollenspiel spielen! Und natürlich dürfen sie sich Fantasiewelten aufbauen, erschließen und auch wieder einreissen, so wie es ihnen gerade in den Kram passt.
Ich glaube zwar, dass die meisten Behinderten in einer anderen Welt leben als ich, schon allein weil sie mit Hürden konfrontiert werden, die ich niemals erleben werde. Aber ich denke, dass das kein Grund ist, sie auszuschließen, sondern auf sie zu zu gehen und sich auszutauschen. Gerade dafür kann Rollenspiel auch ein wunderbares Vehikel sein. Denn wie du sagst: es ist grundsätzlich schon auf ein funktionierendes Miteinander angewiesen, aber das, was wir spielen, und wie wir uns die fiktiven Welten ausmalen, sind auch immer Prozesse, die viel über die Beteiligten verraten.

Die einzige Hürde, die ich da sehe, ist die gleiche, wie bei allen anderen Menschen auch: die gemeinsamen Vorstellungen über und Erwartungen an das Spiel müssen passen.

p.s.: Lass dich nicht unterkriegen. Das Forum ist mitunter ein wenig.. eigenartig. :wink: Deine Beiträge sind erfrischend anders und ich habe sie bisher mit großem Vergnügen gelesen. :)

p.p.s.: Hier gibt es doch auch einen großen Foren-RPG-Bereich. Eigentlich bist du am genau richtigen Ort, um dich auszuprobieren. Oder vll findest du über Spielersuche auch Mitspieler.

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

In einer meiner Runden hatten wir einen autistischen Mitspieler, wir hatten auch schon Spieler(-innen) mit Asperger - Ging alles, auch wenn Ersterer manchmal etwas anstrengend war.

Gerade der Autist hatte aber durchaus, ähnlich wie du, Probleme, Mitspieler zu finden.

Ich denke, ich (und interessanterweise auch mein spielleitender Bruder) hatten mit ihm recht wenig Last, weil in unserer Stamm-Familienrunde von Anfang an ein Asperger-Betroffener dabei war. Wir kamen dann auch mit der extremeren Ausprägung gewisser Eigenarten bei besagtem Spieler zurecht. Der auf der anderen Seite durch seine Ideen und sein immenses Wissen ein echter Gewinn für die Runde war, wenn er dabei war.

Körperbehinderte oder anderweitig gesundheitlich eingeschränkte Mitspieler und Mitspielerinnen hatte ich über die Jahre auch einige.

Wüsste nicht, wo das Problem ist.

Wenn du meinst, dass du wirklich viel!!! Langsamer denkst als alle anderen - ist vielleicht ein FAB? - jedenfalls eines der textbasierten ABS hier im Forum, für dich gut, weil du da deine Antwort in Ruhe überlegen kannst und nicht in Echtzeit antworten musst.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Marty mcFly
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Als schreiben kannst du schonmal recht gut oder hast du da Hilfe (in welcher Form auch immer)?
Ich habe nicht so ganz verstanden, was es für dich schwer macht, P&P so zu spielen wie andere Spieler. Ist es nur das nicht merken können von Begriffen / Namen etc.? Das wäre mir als Mitspieler recht egal. Klar käme das dann komisch, wenn du einen sehr Gelehrten Charakter spielst.
Aber ein Spieler, der einen Krieger spielt, muss ja auch nicht kämpfen können. Leg dir doch - wenn es nicht zuletzt an Begriffen und Namen hakt - eine Liste mit den wichtigsten Namen (der Götter / Erzdämonen etc.) zurecht. Halt was du gerade für den Charakter brauchst. Als Spruchzauberer wirst du ja ohnehin eine Zauberliste haben.
Also was ist sonst noch, das es für dich schwierig macht, in einer Gruppe zu spielen bzw. für andere schwierig macht, dich in ihre Gruppe aufzunehmen?

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Wizkatz
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Ich habe auch keinen Kontrapunkt zu setzen und denke, ich würde das in unserer aktuellen Runde durchaus ausprobieren wollen und können. :) Wie du selbst erwähnt hast, ist das praktische ja das Miteinanderspielen - falls eine Gruppe sonst recht anspruchsvolle Szenarien und taktische Kämpfe fährt, kann immer noch der SL oder ein anderer Spieler bereits bei der Charaktererstellung helfen und auch später kann man sich ja gut gegenseitig Tips geben, ohne dass jemand sofort "Metagaming!" schreien muss.

Das einzige "aber" was ich habe, gilt für Menschen mit Behinderungen wie für jeden anderen Mitspieler - man soll natürlich etwas spielen können und dürfen, was man sich wünscht und worauf man Lust hat, aber vielleicht schon im Vorfeld mit der Gruppe besprechen, was langfristig am besten passt. Wir haben einen sehr wortkargen und sehr schüchternen Mitspieler, der durch Umstände im Abenteuer mit seinem Charakter kurzerhand zum Gruppenanführer werden und dann viele schwere Entscheidungen musste - das war für eine Weile witzig und fordernd, aber hätte ihm langfristig glaube ich wenig Spaß gemacht, so dass der Teil des Plots sich auch wieder verabschiedete. Auch wenn man gerne einen sehr sozialen Überredungskünstler spielen möchte, in der Realwelt aber eher zurückhaltend ist, macht es Sinn, sich da mit der Gruppe und dem Spielleiter abzustimmen, wie deren Spielstil ist - ob die so etwas dann eloquent ausgespielt sehen wollen oder ob notfalls auch das Würfelergebnis reicht. Zu dem Thema gibt es aber hier auch genug andere Threads. :lol:

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Rasputin
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Ich würde ganz bestimmt nicht sagen, dass meine Mitspieler geistig behindert sind. Ich würde sogar sagen, es handelt sich bei denen um überdurchschnittlich intelligente Menschen. Allerdings haben von meinen 4 Mitspielern, 3 in ihrer Kindheit Ritalin bekommen und man merkt es. Ich persönlich finde es mega anstrengend mit Leuten zu spielen, die Konzentrationsschwächen haben.

Meister: Am Horizont seht ihr wie sich mit hoher Geschwindigkeit ein Piratenschiff nähert, wie reagiert ihr?
Spieler 1: Ich werde ers... - Oh guckt mal, da draußen die Katze!
Spieler 2: Ja die ist mega freundlich und rennt hier öfters rum.
Spieler 3: Die habe ich auch schon gestreichelt, die ist glaube ich uralt für eine Katze. Bestimmt schon 15.
Spieler 2: Wie viele Jahre sind das in Katzenjahren?
Spieler 1: Gibt es überhaupt Katzenjahre? Ich kenne nur Hundejahre.
Ich: Wollen wir uns nicht erstmal um das Piratenschiff kümmern?
Spieler 2: *Holt Handy raus* Laut Google ist ein Katzenjahr 15 Menschenjahre.
Spieler 3: Dann wird die aber nicht 15 sein oder?
Spieler 1: *Inzwischen auch mit Handy* Die älteste Katze ist wohl 32 Jahre alt geworden.

So etwas passiert jede halbe Stunde. Mich nervt es sehr aber so ist das halt, wenn man mit anderen Leuten spielt.
Ich möchte niemandem sein Glück im Rollenspiel verwehren aber ich bin einfach ehrlich und ich habe ein Problem mit Konzentrationsschwächen.
Anscheinend kapiert ihr es alle nicht. Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!

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hexe
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von hexe »

Es muss menschlich passen. Man muss auf einer Wellenlänge liegen. An den gleichen Dingen am Rollenspiel Spaß haben. Alles andere ist eigentlich egal.
natas666 hat geschrieben: 17.10.2019 00:30[...]aber keinen einzigen Erzdämon (!) beim Namen nennen kann[...]
Ich leite regelmäßig seit '94 und weißt Du was? Ich kann die Erzdämonen nicht aufsagen. War einfach nie wichtig. Das schaut man nach, wenn man es braucht. Fertig. Schön ist, wenn die Spieler in etwa wissen, was ihre SCs so betrifft. Aber das kommt dann meist von selbst und darüber hinaus? Wurst.

Sternenfaenger
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Sternenfaenger »

Also als ich vor 7 Jahren von einem Freund in die Gruppe eingeladen wurde, hatte ich bis auf ein paar Computerspiele relativ wenige Berührungspunkte mit Rollenspielen, und wusste auch noch gar nichts über die Welt von DSA. Also habe ich einen ungebildeten Dieb gespielt, mit dem ich dann die Welt entdecken konnte - ich hatte also den Vorteil, dass mein Held so wenig wusste, dass das mangelnde Wissen seines Spielers nicht viel ausgemacht hat.
Lange Zeit dachte ich auch, dass die Zeitrechnung in Aventurien in Jahren nach Borbarads Fall gerechnet wird...

Bei DSA gibt es die Noioniten, ein Orden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, sich um die Verrückten und Traumatisierten zu kümmern. Und mit Xeledeon hat man sogar einen Gott, der manchmal ein bisschen seine Eigenheiten hat. Amazeroth ist der Erzdämon, der Gegen Hesinde kämpft, und ist natürlich bekannt für Wahnsinn und Magie.

Wir haben mal dem Bruder eines Freundes von mir, der ebenfalls eine Lernschwäche hat, versucht, Magic the Gathering beizubringen, mit mäßigem Erfolg. Bei DSA hast du den Vorteil, dass du dich selbst bei deiner Figur sehr auf die Regeln beschränken kannst, die du brauchst, und das du in der Regel noch 3-4 Mitspieler am Tisch hast, die dir helfen können, oder mal schnell was nachschlagen ist ja auch kein Problem.

Darüber hinaus kannst du auch einfach nach einer Gruppe suchen - oder eine Gründen - bei der die Regeln nicht so im Vordergrund stehen, sondern eher freies Rollenspiel betrieben wird. Und bei den Wünschen an das Spiel kann man sich schon anpassen. Wir haben Powergamer und Bauerngamer in der Gruppe, die nebeneinander Koexistieren können. Wenn man ein bisschen flexibel ist und sich mehr Gedanken um seinen Charakter macht und weniger darüber, was der andere spielt, dann ist das eigentlich sehr harmonisch.

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Assaltaro
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich denke, dass du vielleicht einfach nie die richtigen Leute gefunden hast.
In einer sehr Flufflastigen Runde wird es bestimmt kaum Probleme mit der Lernschwäche geben, kann mir aber vorstellen, dass es in einer stark gamistischen Runde nicht passt.

Versuch den Einstieg wirklich am besten mit dem Forenrollenspiel, da ist immer genug Zeit mal was nachzulesen.

Und falls die DSA Regeln wirklich zu schwer für dich sind, ich hab auch schon von Fate Runden in Aventurien gehört
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Pelenthor
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Pelenthor »

Ich muss zugeben, ich bin etwas erstaunt über deinen Eingangspost!
Ich hoffe, du stellst nicht infrage, OB du überhaupt P&P spielen sollst, denn da habe ich eine klare Antwort: NATÜRLICH!

Für mich sind menschliche Züge so wie du sie beschreibst, so natürlich wie viele andere Züge anderer Menschen.
Das ist vergleichbar mit vielen anderen Charakter-Eigenschaften.

Pen and Paper (insbesondere Tisch-Runden) ist "gemeinsames Zusammensitzen und eine Geschichte erzählen".
Und da gehört dann jeder Teilnehmer dazu, ganz egal wie verschieden sie sind.


Und weil du das Beispiel brachtest mit den Dämonen: Auch in unseren Reihen kennt niemand die wirklich. Der ein oder andere Name wurde schon einmal gehört. Aber gerade in Runden, die nicht so tief in der Materie sind, ist das auch überhaupt nicht wichtig.
Der Meister sollte sich im Normalfall vielleicht etwas besser auskennen, um nicht bei jedem Abweichen der Geschichte sofort alles nachsehen zu müssen, aber jeder, auch der Meister, DARF auch nachschlagen, wenn es gerade hilfreich ist!

Ob ein Mensch stottert, ob ein Mitspieler die Sprache nicht so gut versteht, oder sich auch Sachen nicht so gut merkt oder, so wie du, etwas langsamer ist - all das macht eine P&P-Runde menschlich. Ich habe schon mit den verschiedensten Leuten zusammen gespielt. An Ende ist es das was ich oben geschrieben habe: "gemeinsames Zusammensitzen und eine Geschichte erzählen".
Und jeder trägt seinen Teil dazu bei!

Das sollte auch für dich gelten. Und wenn die Spieler, die mit dir gemeinsam spielen wollen, dich so nehmen wie du bist, dann wirst du auch sicher nicht im Weg stehen. Ganz im Gegenteil: Du bringst deine Sicht auf die Dinge ein, hast vielleicht auch andere Ansätze, und bist somit eine Bereicherung für jede Rollenspiel-Gruppe!


Das infantile Gemüt haben übrigens vermutlich viele von uns Rollenspielern: Durch das Spielen können wir den Alltag für eine bestimmte Zeit verlassen und uns in eine andere Welt begeben. Es ist eine Art "Cowboy und Indianer", und wir machen das alle gerne ;)


Ich denke übrigens auch: Ein Forenrollenspiel könnte ein guter Einstieg sein.
Jedoch möchte ich da warnen - aus meiner Erfahrung sind auch die manchmal recht anspruchsvoll, und ich bin gescheitert, weil ich es nicht geschafft habe, alles vom Abenteuer immer mitzulesen. Forenabenteuer sind für meinen Geschmack also etwas zu rasant vorangeschritten, und ich hatte Mühe, wenn ich einmal ein paar Tage nicht im Forum war.

Auf jedem Fall wünsche ich dir weiter viel Spaß und Begeisterung mit der Materie und hoffe, dass du etwas findest, wo du dieses Hobby schön ausleben kannst!

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AngeliAter
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Als SL brauche ich sowie immer wieder eine Rückmeldung ob das AB in der aktuellen Form gut ankommt oder es aus irgendwelchen Gründen stockt. Einfach, damit ich dagegen steuern kann indem ich dann spontan Änderungen vornehme. Mitzubekommen wie die Gruppe sich herum quält, sich weiterhin stur ans Buch halten und sich gedanklich die ganze Zeit fragen wo den da das Problem ist, ist nur eine gute Möglichkeit in kürze keine Gruppe mehr zu haben.
Aber ob es nun für mich ein Problem darstellen würde wenn jemand mit einer Behinderung mitspielt? Öhm, nein, definitiv nicht. Ich hatte Kinder am Tisch (hey, ihre Welt sieht halt anders aus, muss man sich dran anpassen), Katzen (natürlich, aber ihr Zerstörungsdrang ist ungeheuer) und "normale" Mitmenschen (keine Behinderung aber dafür sozial nicht angepasst, DAS ist wirklich keine lustige Angelegenheit).
Ich denke, ich hätte lieber jemanden am Tisch sitzen der vieleicht seine Probleme mit der Merkfähigkeit hat (aber dann bereite ich zuhause Zettelchen mit den wichtigen Punkten des AB vor und teile sie nach und nach aus) als jemand der wahlloses Abschlachten, Vergewaltigen für lustig hält oder Mitspieler (Spieler, nicht Charakter) mobben muss.
Und natas666, dein Eingangpost ist doch hervorragend, ich glaube nicht, das ich Probleme mit dir hätte.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

natas666 hat geschrieben: 17.10.2019 00:30Natürlich ist es manchmal schwierig, wenn einem Begriffe und Worte nicht einfallen. Wenn man gerade mal die Zwölfe rezitieren, aber keinen einzigen Erzdämon (!) beim Namen nennen kann. Dass Borbarad ein fieser Zauberer und für die Aventurische Geschichte von Relevanz ist, habe ich auch früher gewusst, auch wenn es damals Borborad für mich war. Von den Zaubern kenne ich nur die üblichen Verdächtigen, wie Fulminictus Donnerkeil, Ignifactius, Horriphobius, Ignisphäro (oder wie man den immer auch schreibt), Bannbaladin, Transversalis, Heptagon und Krötenei, Meister minderer Geister[sic!], Schwarz und Rot, etc.
Ganz ehrlich: Wenn du nicht gerade einen Zauberkundigen spielst, ist das quasi ein "Anti-Problem".
In Aventurien sieht es so aus, dass der durchschittliche Nichtzauberer weder Ahnung von Zaubersprüchen noch von Dämonen hat (außer er stammt aus den Schwarzen Landen); und die Kenntnisse, die die meisten Spieler-Helden haben, letztlich auf eine nicht erfolgte Trennung von Spieler- und Heldenwissen zurückzuführen sind.
[ich] ackere mich durch die (für mich) anspruchsvollen Spielhilfen
Regeln sind auch eher ein nachrangiges Problem; letztlich gehört das zu den Aufgaben, die auch die anderen Gruppenmitglieder übernehmen können. Den Charakter spielen musst du allerdings selber.

Dürfen Behinderte in Fantasiewelten leben
Warum sollten sie nicht dürfen?
Meine Frage ist, ob ihr Euch theoretisch vorstellen könnt, mit [jemandem] zu spielen oder zu diskutieren, auch wenn er in ganz einer anderen Welt lebt. [...] ein gewisses infantiles Gemüt habe ich mir bewahrt [...] PPS: Ich werde hier einige Leute auf den Kopf stoßen, aber ich schreibe hier auch meine Meinung, auch wenn sie verrückt, peinlich und abgedreht ist.
Was ich hier zwischen den Zeilen so herauszulesen meine, ist, dass du dich fragst, ob andere möglicherweise das gemeinsame Spiel mit dir meiden würden, weil sie dich als "crazy" und/oder anstrengend empfinden.

Ich glaube aber, dass du dir hier unnötig Gedanken machst, denn: Wo ist das Problem, wenn jemand abwinkt?
Zum einen: Es ist eigentlich gar nicht schlimm, wenn jemand nicht mit einem zusammen spielen möchte - unter diesen Umständen würde man wohl eh kaum zueinander passen. Ich zB würde nicht mit einer Gruppe Munchkins oder PvPer spielen wollen (und die auch kaum mit mir); und wenn wir nicht an einem Spieltisch sitzen, ist das für alle Seiten die beste Lösung.
Zum anderen: Nur weil man mit jemand anderem nicht spielen will, bedeutet das nicht, dass man der betreffenden Person die Berechtigung zum Rollenspielen abspricht. Ich zB gönne den oben genannten Munchkins trotzdem ihren Spielspaß.

Also viel Glück bei der Gruppensuche, irgendwie sollte es schon klappen ;)

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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

natas666 hat geschrieben: 17.10.2019 00:30Meine Frage ist, ob ihr Euch theoretisch vorstellen könnt, mit einem Behinderten DSA zu spielen oder zu diskutieren, auch wenn er in ganz einer anderen Welt lebt.
Ich muss ehrlich sagen dass es anstrengend ist. Ich weiss nicht wie es bei dir ist aber ich habe ab und zu mit einem Behinderten gespielt und dem muss man die Regeln halt jedes mal von vorne erklären, und zwar nicht bei jeder Runde sondern bei jeder Probe. Ich weiss jetzt nicht wie das bei dir genau ist aber wenn dich die Regeln überfordern wäre vielleicht ein einfacheres Rollenspielsystem besser, was das Rollenspiel selbst angeht wüsste ich nicht was dagegen spricht. Solange du nicht unbedingt einen Charakter spielst denn du mit deiner Benachteiligung so gar nicht darstellen kannst hätte ich absolut kein Problem damit, und auch das mit den Regeln ist machbar solange die ganze Gruppe damit einverstanden ist.
natas666 hat geschrieben: 17.10.2019 00:30 Dürfen Behinderte in Fantasiewelten leben, oder sollen sie erst mal in und mit der Realität zurecht kommen?
Erst mal mit der Realität zurecht kommen ist glaube ich ein Anspruch den die wenigsten Menschen erfüllen :D

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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Timonidas hat geschrieben: 17.10.2019 16:19ch muss ehrlich sagen dass es anstrengend ist. Ich weiss nicht wie es bei dir ist aber ich habe ab und zu mit einem Behinderten gespielt und dem muss man die Regeln halt jedes mal von vorne erklären, und zwar nicht bei jeder Runde sondern bei jeder Probe.
Da ist dann halt die Frage, ob sie die Regeln überhaupt verstehen müssen oder ob es ihnen auch reicht 3w20 zu werfen und irgendwer anders berechnet dann das Ergebnis. Erfahrungen hab ich da jetzt nur mit einem Blinden (aber geistig gesunden), der hat dann am Tisch auch nicht selbst gewürfelt, weil wir grad keine Würfel hatten wo man das Ergebnis ertasten kann. Und Regeln selbst lesen ging natürlich auch nicht, weil es DSA Regelwerke nicht als Hörbuch oder so gibt.
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Ungelesener Beitrag von Feuer! »

Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass ich hier bei mindestens zwei Leuten meine herauszulesen, dass sie "geistig behindert" mit "minderintelligent" gleichsetzen. Ehrlich, es gibt so viele verschiedene geistige Behinderungen, und die meisten davon sagen überhaupt nichts über die Intelligenz dieser Menschen aus (es gibt z. B. viele Hochbegabte mit ADHS oder Autismus).

@natas666 Ich weiß jetzt nicht, wo du wohnst, aber falls du in Berlin bist, schreib mir mal eine PN, ich leite gerne mal ein One-Shot mit dir als Spieler (und hätte schon mindestens einen weiteren Spieler, der mitspielen würde). Ich bin übrigens selber behindert, hat mich noch nie davon abgehalten, DSA zu spielen und zu leiten ;)

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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Feuer! hat geschrieben: 17.10.2019 18:15Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass ich hier bei mindestens zwei Leuten meine herauszulesen, dass sie "geistig behindert" mit "minderintelligent" gleichsetzen.
Nein gleichgesetzt hab ich das nicht, minder intelligent kann halt eine Ausprägung davon sein bzw. auch nur bestimmte Bereiche betreffen. Der Sohn von Bekannten meiner Eltern hat auch aufgrund Probleme bei der Geburt eine geistige Beeinträchtigung (was genau hab ich jetzt vergessen, langer lateinischer Name und so). Das auffälligste dürfte da wohl sein, dass er keinerlei Gespür für Zahlen entwickeln konnte, wo er in DSA definitiv Hilfe benötigen würde. Schade finde ich es eher, dass manche, das wohl als zu anstrengend empfänden.
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Es ist schön, dass du dich für Rollenspiele interessiert und ich wünsche dir natürlich, dass du eine Gruppe findest, mit der zu spielen dir Spaß macht.


Generell ist "geistige Behinderung" natürlich kein Grund, das Rollenspiel zu meiden. Allerdings ist das schon ein arg weitläufiger Begriff und ja, je nachdem, wie es sich genau äußert, kann es ein Problem sein.

Das was du im Detail beschreibst, scheint für mich jedoch kein Grund, dich nicht in der Spielrunde haben zu wollen. Sollte also eigentlich funktionieren. Ich kann dir allerdings aus der Entfernung auch nicht sagen, warum die Rollenspieler, die du kennst, nicht mit dir spielen wollen oder dir versprechen, dass es anderwo funktionieren wird.

Auch Ratschläge fallen mir schwer, denn um anfallende Probleme zu lösen, muss man die Probleme erst mal kennen. Aber viele Probleme kann man lösen.


Ansonsten mußt du wirklich keine Angst vor uns haben.

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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Assaltaro hat geschrieben: 17.10.2019 18:01Da ist dann halt die Frage, ob sie die Regeln überhaupt verstehen müssen oder ob es ihnen auch reicht 3w20 zu werfen und irgendwer anders berechnet dann das Ergebnis.
Worauf es ja dann hinaus läuft, nur ist es eben anstrengend, es müssen ja auch die eigenen Werte und Modifikatoren berücksichtigt werden. Und auch wenn ich jetzt keine Schwierigkeiten eine DSA Probe zu rechnen, es ist definitiv nicht das simpelste Rollenspielsystem.
Assaltaro hat geschrieben: 17.10.2019 18:01Erfahrungen hab ich da jetzt nur mit einem Blinden (aber geistig gesunden), der hat dann am Tisch auch nicht selbst gewürfelt, weil wir grad keine Würfel hatten wo man das Ergebnis ertasten kann. Und Regeln selbst lesen ging natürlich auch nicht, weil es DSA Regelwerke nicht als Hörbuch oder so gibt.
Das finde ich ein bisschen merkwürdig. Warum erklärt ihr dem die Regeln nicht einfach? Und die Würfelprobe kann man dann halt vorlesen. Wenn er doch geistig gesund ist dürfte das kein Problem darstellen.
Feuer! hat geschrieben: 17.10.2019 18:15Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass ich hier bei mindestens zwei Leuten meine herauszulesen, dass sie "geistig behindert" mit "minderintelligent" gleichsetzen.
Der Thread ersteller hat explizit erwähnt dass er einen IQ von 81 hat, deshalb bin ich genau auf die Art Behinderung eingegangen. Dass ein Autist oder ADHS Betroffener ganz andere Probleme haben wird als jemand der "nur" langsam ist, ist natürlich klar.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Timonidas hat geschrieben: 17.10.2019 18:48Das finde ich ein bisschen merkwürdig. Warum erklärt ihr dem die Regeln nicht einfach? Und die Würfelprobe kann man dann halt vorlesen. Wenn er doch geistig gesund ist dürfte das kein Problem darstellen.
Natürlich erklären wir ihm die Regeln, ich meinte das eher so, dass es halt öfter mal sein muss. Denn der normale Magierspieler schlägt in der Kampfrunde des Kriegers ja gern mal seinen Zauber nach, bei ihm geht das halt nicht. In DSA kann man sich ja nicht alle Regeln merken.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

Meine Helden

Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
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natas666
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von natas666 »

Hi Gefährten, ich hätte mit so einem Andrang und Zuspruch nicht gerechnet. Danke dafür.
Dass Behinderte im Rollenspiel als "anstrengend" empfunden werden, ist zwar traurig, aber wenigstens ehrlich. Ich werde auf Eure Themen und Fragen antworten, habt Nachsicht, dass das einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Dass ich die Rechtschreibung halbwegs beherrsche, liegt einfach daran, dass ich eine Leseratte bin und Bücher meine große Leidenschaft sind.

Das Problem mit geistiger Behinderung (der Begriff ist eigentlich schon veraltert) ist, dass es verschiedene Stufen und - wie schon erwähnt - Ausprägungen gibt. Per psychiatrischer Definition ist man mit einem IQ unter 90 unterdurchschnittlich intelligent, aber die diagnostische leichte Intelligenzminderung erst unter einem IQ von 65 beginnt. Für das Rollenspiel ist meiner Meinung nach ein IQ von 81 also noch ausreichend, um nicht nur mitzuspielen, sondern auch etwas davon zu begreifen. Wenn man bedenkt, dass ein durchschnittlicher IQ von 100 selbst für ein Mathematik- oder Physikstudium ausreichend ist, müsste es zu schaffen sein, mit einem IQ von 81 im Rollenspiel einen schweigsamen Jäger oder einen Boron-Geweihten (mit Schweigegelübde?) zu spielen (ich hoffe, das jetzt nicht durcheinander gebracht zu haben). Für die Feuertaufe im PnP Rollenspiel möchte ich mich erst noch eingehender mit der Materie beschäftigen, also Regelwerk und Spielhilfen wälzen, um streberhaft vorbereitet zu sein.
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Madalena
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Natürlich dürfen Menschen mit geistiger Behinderung Rollenspiel treiben! Keine Frage.

Ich würde mir da im Vorfeld gar keine Gedanken machen, sondern es einfach auf mich zukommen lassen. Wenn ich das Gefühl hätte die Person macht sich selbst Sorgen, würde ich vorher drüber reden ob es was zu beachten gibt, oder Unterstützung benötigt wird.

Habe bisher nur Erfahrung mit Asperger und ADHS, und das war kein Ding.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Satinavian
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Ich glaube auch, du machst dir zu viele Sorgen. Vor allem, da deine Gruppensuchprobleme scheinbar gar micht mit mißglückten Versuchen zusammenhängen.

Alrik Normalpaktierer
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Unterschiedliche Spielauffassungen finde ich ein Problem.
Dieses Problem könnte sicher meistens gelöst werden.
Aber ich persönlich will nicht immer die zusätzliche Zeit und Energie aufbringen, so eine Lösung zu suchen.
Daher spiele ich meistens mit Leuten mit einer ähnlichen Spielauffassung wie ich selbst.

Dagegen finde ich unterschiedliche Spielgeschwindigkeiten (und das scheint deine Hauptsorge zu sein) gar kein Problem.
Sehr viele Runden haben Gruppenmitglieder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Ich habe Erfahrung mit nicht-muttersprachlichen Gruppenmitgliedern. Die brauchen auch oft eine zweite Erklärung, weil die altertümlichen Begriffe, die beim Spielen oft verwendet werden, nicht zu ihrem Wortschatz gehören. Und sie haben es schwerer, einen ausgedachten Begriff als solchen zu erkennen.
Das schmälert meinen Spielspaß überhaupt nicht.

Mein Ratschlag wäre daher: schränke dich nicht selbst bei der Charakterwahl ein.
Such dir eine Gruppe, die nicht pingelig ist mit der genauen aventurischen Wortwahl und den detailliertesten Details der Hintergrundwelt.
Ich verstehe, warum jemand, der nicht viele Regeln benutzen will, keine Zauberer spielt.
Aber ich fände schade, wenn ein Gruppenmitglied auf einen Charakter verzichtet, der gut reden kann, weil es das selbst nicht kann.
Die Mitspielenden müssen sich im Spiel eine ganze Welt vorstellen.
Da ist die Redegewandtheit deines Charakters nur ein weiteres Detail.

Noch ein Tipp: Statt der originalen DSA-Regeln kann man für denselben Hintergrund auch die Ilaris-Regeln verwenden.
Es gibt sie hier im Forum zum kostenlosen Download. Man kann auch sie auch als ein Buch kaufen, dass dann alle Regeln enthält.
Die Ilaris-Regeln sind "schlanker" als DSA4 oder DSA5. Das heißt, es gibt insgesamt weniger Regeln und viel(!) weniger Ausnahmen.
Ich stelle mir vor, dass es bei Lernschwierigkeiten das passendere System sein könnte.
Es ist dann auch nicht mehr komplizierter, Magiebegabte oder Geweihte zu spielen.

Koronus
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Koronus »

Ich gehöre ebenso zu denen, die geistige Probleme haben. Ich hatte anfangs Probleme eine Gruppe zu finden, weil ich mit meinem "Es muss alles so sein wie es gehört" Zwang in Österreich erstmal eine Gruppe finden musste, die mit einem "Sheldon" spielen möchte. Es hatte dann damit geklappt, indem wir erstmal in einer komplett RAW Runde uns eingespielt haben und dann geschaut welche Hausregeln Errata wären. Am Ende hat man mich mit Gratis Linkshänder sowie einer chronologie Kampagne samt Charakter in mehr oder weniger besonderer Position bestochen weshalb sie zum Teil gleich etwas Therapie wurde.
Fragt mich nicht wieso!
Ich habe auch keine Ahnung.
.___.
{o,o}
/)__)
-"-"-
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Cherrie
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Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Ganz ehrlich?

Deine Postings sind sauber strukturiert, gut formuliert und durch und durch sinnvoll.
Entweder bist Du erschreckend normal und bildest Dir die Ablehnung einfach nur ein oder Du bist simpel ein Fake, der hier für seine Bachelor-Arbeit Meinungen sucht oder einfach nur aus Spaß mal so eine Schote ablässt um zu sehen, was passiert.

Haters welcome :)

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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von natas666 »

Ja, ich bin erschreckend normal und habe einen Beeinträchtigungswahn, bin des Pudels Kern, und habe nichts Besseres zu tun, als hier den herzensguten, langsamen Behinderten herauszukehren, um für meine Bachelor-Arbeit Statistiken erstellen zu können....geht's noch?
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Rollenspiel mit geistiger Behinderung?

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

wenn es ausschaut wie eine Ente und watschelt wie eine Ente, dann ist es meist auch eine Ente.

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Ungelesener Beitrag von natas666 »

Cherrie hat geschrieben: 17.10.2019 22:02wenn es ausschaut wie eine Ente und watschelt wie eine Ente, dann ist es meist auch eine Ente.
Genug der Worte, glaub doch, was du willst. Ich wohne in einer vollbetreuten Behinderteneinrichtung und beziehe unbefristete Erwerbsminderungsrente, wahrscheinlich rastet sich die Ente in der sozialen Hängematte aus, während andere Leistungsträger für den Sozialstaat sorgen....
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Wenn es so ist, wie du schreibst, dann ist es so.
Du schreibst aber wirklich gut - nur vom Lesen wüsste ich nicht, warum du keine Mitspieler finden solltest. In deinen geschriebenen Texten wirkst du nicht ‚beeinträchtigt‘.

Aber das muss ja nix heißen. Ich schreibe hier ellenlange Posts, aber im echten Leben kriege ich die Zähne in der Regel nicht auseinander.
Im RPG sieht das wieder anders aus.

Wie ist es bei dir im Alltag?
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Cherrie hat geschrieben: 17.10.2019 21:26Ganz ehrlich?

Deine Postings sind sauber strukturiert, gut formuliert und durch und durch sinnvoll.
Entweder bist Du erschreckend normal und bildest Dir die Ablehnung einfach nur ein oder Du bist simpel ein Fake, der hier für seine Bachelor-Arbeit Meinungen sucht oder einfach nur aus Spaß mal so eine Schote ablässt um zu sehen, was passiert.
Auch wenn ich normalerweise eher zu den Skeptikern gehöre, was fragwürdig erscheinende Stories angeht...

- wenn du nur konsequent genug bei Gedächtnis- und Rechenleistungen scheiterst, geht dein IQ schon in den Keller. Etwas mehr als eine Standardabweichung unterhalb des Durchschnitts ist da durchaus drin, selbst wenn man ein ansonsten tadelloses Schriftbild haben mag (auch wenn ich dazu sagen muss, dass das zugegebenermaßen eine eher seltene Kombination sein dürfte)
- ich drücke es mal so aus: natas666 hat bereits einige Beiträge verpasst, die durchaus zu seiner Darstellung, er würde "in seiner eigenen Welt leben", passen (nicht persönlich gemeint natas).

Außerdem: Ich selbst hatte während meines Zivildiensts auch jemanden betreut (bzw. zweimal die Woche bespaßt, betreut wurde er von seinen Eltern), der sich ebenfalls durchaus gut ausdrücken konnte und auch eine sehr gute Rechtschreibung hatte (auch wenn er jetzt kaum elaborierte Posts hätte verfassen können), aber der trotzdem eindeutig nicht zu einem selbstständigen Leben in der Lage gewesen wäre. Es ist schwer, es genau zu beschreiben, aber wenn man mit ihm zusammen war, fiel es einem definitiv auf.
Mit anderen Worten: Nicht jeder, der eine geistige Behinderung hat, muss automatisch der Klischeevorstellung des lallenden Kretins entsprechen.

Außerdem: Wenn man Leute für dumm verkaufen will, geht man nicht in ein obskures PnP-Forum mit maximal ein paar dutzend regelmäßigen Usern, sondern macht einen Thread auf reddit ;)
Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 18.10.2019 17:17, insgesamt 2-mal geändert.

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