Mein Senf:
Ja, wenn du Spaß an der Welt von DSA hast, dann solltest du spielen. Es hilft deinen Mitspielern natürlich, wenn du ihnen erklärst, was bei dir anders ist, als bei den meisten sonstigen Menschen, die ich der einfachheit halber einmal "normale Menschen" nennen will.
Vielleicht nimmst du deine Einschränkungen auch viel stärker wahr, als es dein Umfeld tun würde. Das ist eine Erfahrung, die ich neulich selbst machen konnte, als ich nämlich mal so einige Befindlichkeiten, die ich mit mir trage, meiner Gruppe darlegte. Es gab viel positive Rückmeldung, was ich so nicht erwartet hatte. PN an mich, wenn du mehr wissen möchtest, das gehört nicht hier her.
Wenn jemand in irgendeiner Weise eingeschränkt ist, dann muss man schauen, wie man dort herum navigieren kann. Es gibt zum Beispiel "Bildschirme" für Blinde, die tastbare Brailleschrift ausgeben. Regelwerke als PDF + so ein Gerät = es muss nicht jedesmal jemand vorlesen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch entsprechende Drucker gibt, mit denen man dann dem blinden Magier(spieler!) sein Zauberbuch angepasst herstellen kann, bzw. der Spieler macht das halt selbst. Und es ist dann sogar noch von hausaus in "Geheimschrift", was echt Stil hätte
Zu Kompatibilität und Preisen etc. kann ich leider nichts sagen, aber die Möglichkeit besteht jedenfalls.
Es gibt viel schlimmere, spielstörende Macken, die auch normale Menschen haben. Meine Erfahrungen mit geistig Behinderten in ganz unterschiedlichem Schweregrad habe ich beim LARP machen können, dürfen und teilweise ... müssen.
So lange sich jemand Mühe gibt, geht eigentlich alles. Die Ausnahme ist dann erreicht, wenn Fantasie/Spiel und Wirklichkeit nicht getrennt werden können. Als nach vier Tagen Spiel - mit der Taschenlampe für den Lichtzauber, Softballwerfen für den Feuerball, und was dessen mehr ist - ein Mensch auf mich zukam, und mir völlig ernst vorwarf, wenn ich nicht [körperliche Behinderung eines Verwandten] heilen würde, dann glaube er nicht mehr, dass ich ein Magier sei.
Definitiv ein Grund für mich, diesem Menschen eine Unfähigkeit für Rollenspiel zu attestieren. Da gibt es auch kein Drumherumreden. Es gibt noch ein solches Beispiel, was zum Glück gut ausging, aber wenn ich nur andeute: Gummiwaffe vs. Realmesser, kann sich wohl jeder denken, was ich meine.
Fehlendes Wissen allein ist gar kein Problem. Jeder, der heute ein gewaltiges Wissen über DSA hat, musste das lernen. Manchem genügt es, das Basiszeug irgendwann auswendig zu kennen, und oft hat es am Tisch auch einen Hintergrund-, oder Regelspezialisten. Gute Mitspieler bereichern das Spiel dann, indem sie anderen helfen, ihr Wissen teilen. Das bedeutet ja nicht, dass man das dann aufholen und irgendwann genausoviel Ahnung haben müsste. Es wird immer einen geben, der mehr weiß, schneller rechnet, etc. In einem Gruppenspiel ergänzt man sich dann einfach innerweltlich wie auch realweltlich.