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Cross-gender im Rollenspiel

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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DnD-Flüchtling
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Cross-gender im Rollenspiel

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Gorbalad hat geschrieben: 03.06.2020 19:46 Wenn 2020 so weitergeht, sehe ich gute Chancen für ein Paralleluniversums-Crowdfunding. :grübeln:
Ich wäre tatsächlich dafür
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Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 03.06.2020 19:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Advocatus Diaboli hat geschrieben: 03.06.2020 19:47Aber ich glaube, einige Männer spielen genau darum Frauen, weil sie glauben, sich dann bei Flirten etc. nicht zurück halten zu müssen - denn wenn eine Frau sowas macht, wäre das ja eine starke, emanzipierte Frau. Und dann wird an männlichem Balzverhalten rausgelassen, was sie sich im RL wahrscheinlich gar nicht trauen wurden.
Ach, seien wir ehrlich:
1. Angesichts des sehr realen Gender Gaps bei proaktivem Flirten kommt offenkundige weibliche Aufmerksamkeit bei Männern durchaus gut an. Und dass einem die Arbeit abgenommen wird ebenfalls.
2. Selbst dann, wenn ein Mann kein Interesse haben sollten, wird er sich von einer übergriffigen Frau weniger bedroht fühlen als umgekehrt.

Karim Abdul ibn Zereb Ali Amuan
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Cross-gender im Rollenspiel

Ungelesener Beitrag von Karim Abdul ibn Zereb Ali Amuan »

Ich finde das Thema hochinteressant. Vor allem, weil ich selbst beide Geschlechter spiele, und damit null Probleme habe. Übrigens auch nicht meine MItspieler. Dies liegt auch und vor allem daran, daß ich sehr "einseitig" erzogen wurde, ich war immer unter Mädels und Frauen, und hatte nur wenige männliche Vorbilder, dennoch habe ich mich sehr "männlich" entwickelt *hust*. Jaja, das nur zur Ehrenrettung...

Tatsächlich finde ich es garnicht so ungewöhnlich, wenn ein Mann komplexe weibliche Charaktere spielen möchte, und ja, leider endet das häufig im Klischeeweitwurf, aber ebenso interessant ist es, Frauen zuzusehen, wie sie sich an einem männlichen Charakter probieren. Da habe ich sehr sehr gute Interpretationen getroffen und auch... Klischeeweitwurf.

Interessant ist, daß sich aber deutlich mehr Menschen an einem männlichen Spieler stoßen, der einen lesbischen Charakter spielt, als an einem weiblichen Spieler, der einen schwulen Mann darstellt. Hier ist das "Insert" (Pun intended) vermutlich leichter vorstellbar, und es ist weniger wahrscheinlich, daß es zum Gruppeninternen Rudel................spiel kommt.

Wobei wir beim Thema Sexualität und Gender sind, und um Letzteres mache ich nach meinen Erfahrungen an anderer Stelle in der Regel einen großen Bogen. Mir ist es egal "wer" mit mir am Tisch sitzt, solange der Charakter, den Sie oder Er darstellt glaubhaft in die Spielwelt passt. Ob es jetzt ein Mann ist, der sich als Frau fühlt, die einen männlichen Charakter spielt, oder eine Frau, die sich als Mann fühlt, die einen männlichen Charakter spielt, oder alle anderen stochastischen Möglichkeiten, die sich aus der Geschlechterdiversität ergeben.
Schwierig wird es allerdings in meinen Augen, wenn das außerweltliche Geschlecht innerweltlich überthematisiert werden muss. (Stichwort Brünstigkeit und Wege der Vereinigung). Ich muss und will nicht wissen, welche Körperöffnung und welches primäre oder sekundäre Geschlechtsmerkmal 2w6 Befriedigungsschaden auslöst... um es mal überspitzt zu formulieren.

Ich stelle mir das gerne wie das victorianische Theater vor, wo alle Rollen von Männern gespielt wurden, egal ob Rolle rechts oder Rolle links. Das dürfte auch das Victorsche Theater sein, wo alle Rollen von Damen dargestellt werden: Solange der Schauspieler dem Stück dient und dieses nicht zerstört, ist mir das Lachs. Daphnis und Zoé sind bezaubernd, egal wie sie dargestellt werden, Romeo und Julia sind tragisch, auch wenn Julia mit O geschrieben würde, MacBeth würde auch als MacBertha ein großes Drama sein.

Bitte überthematisiert Geschlecht und Sexualität nicht.

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

@DnD-Flüchtling
Du hast mich missverstanden. Ich meinte keine Parallelwelten für Aventurien, ich meinte welche für die Erde. :borbi:
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Karim Abdul ibn Zereb Ali Amuan hat geschrieben: 03.06.2020 19:58 Interessant ist, daß sich aber deutlich mehr Menschen an einem männlichen Spieler stoßen, der einen lesbischen Charakter spielt, als an einem weiblichen Spieler, der einen schwulen Mann darstellt. Hier ist das "Insert" (Pun intended) vermutlich leichter vorstellbar, und es ist weniger wahrscheinlich, daß es zum Gruppeninternen Rudel................spiel kommt.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Entstehungsgeschichte eines Amir Honak gewisse Yaoi-Einschläge hatte (wurde der nicht von einer Frau entworfen?). Stößt mir aber aus irgendeinem Grunde nicht so auf wie eine Thesia von Ilmenstein.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Gorbalad hat geschrieben: 03.06.2020 19:59 @DnD-Flüchtling
Du hast mich missverstanden. Ich meinte keine Parallelwelten für Aventurien, ich meinte welche für die Erde. :borbi:
Crowdfunding does not compute, sorry
Madalena hat geschrieben: 03.06.2020 20:25Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Entstehungsgeschichte eines Amir Honak gewisse Yaoi-Einschläge hatte (wurde der nicht von einer Frau entworfen?). Stößt mir aber aus irgendeinem Grunde nicht so auf wie eine Thesia von Ilmenstein.
Thesia von Ilmensteins (ein SC von Ulli K.) Geliebte war Baronin Mirhiban (meines Wissens der SC von Ina Kramer, Ullis Ehefrau) - honni soit qui mal y pense...

Marduk
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Ungelesener Beitrag von Marduk »

Ich hab einmal in all der Zeit einen lesbischen Charakter gespielt und das war auch nur auf Bitten der Spielleiterin.

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 03.06.2020 20:28Crowdfunding does not compute, sorry
Wenn das so weitergeht, und jemand eins startet, vermute ich, dass da mehr Geld reinkommt als bei WdV. Wie man das Geld dann allerdings für den Transfer von Personen/Bewusstsein dorthin nutzt... Keine Ahnung :grübeln:
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Madalena hat geschrieben: 03.06.2020 20:25 Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Entstehungsgeschichte eines Amir Honak gewisse Yaoi-Einschläge hatte (wurde der nicht von einer Frau entworfen?). Stößt mir aber aus irgendeinem Grunde nicht so auf wie eine Thesia von Ilmenstein.
Ich fand/finde die beide so ein bisschen "Naja"...

Jeden halt auf eine andere Weise "Naja"- ;)

Amir Honak ist irgendwie so typisch weibliches Wish-Fulfilment in Sachen "cross gender NSC", und Thesia halt männliches. Der jeweiligen Autor/inn/en

Aber ich glaube, fast jeder (ob nun Spieler oder Autorin oder umgekehrt) hat mindestens einen SC oder Protagonisten, bei dem es sich wenigstens ein bisschen so verhält.

Wenn diese Kopfgeburten dann durch Glück und Zufall überregional bekannte NSCs werden - weiß es halt anschließend nur jeder. :)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 03.06.2020 20:28
Gorbalad hat geschrieben: 03.06.2020 19:59 @DnD-Flüchtling
Du hast mich missverstanden. Ich meinte keine Parallelwelten für Aventurien, ich meinte welche für die Erde. :borbi:
Crowdfunding does not compute, sorry
Madalena hat geschrieben: 03.06.2020 20:25Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Entstehungsgeschichte eines Amir Honak gewisse Yaoi-Einschläge hatte (wurde der nicht von einer Frau entworfen?). Stößt mir aber aus irgendeinem Grunde nicht so auf wie eine Thesia von Ilmenstein.
Thesia von Ilmensteins (ein SC von Ulli K.) Geliebte war Baronin Mirhiban (meines Wissens der SC von Ina Kramer, Ullis Ehefrau) - honni soit qui mal y pense...
Ah ja, stimmt, Thesias Ehefrau war eine Novadi, die dann eine Rahjaspätweihe vollzog und Baronin Im Bornland wurde.

Und dann finden Leute CG oder BGB Glatioatoren schräg 😂
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

@Advocatus Diaboli Vermitlich würde ich eine weibliche SC wirklich dezenter spielen, als hier behauptet, weil ich mich unwohl fühlen würde, eine Nymphomanin zu spielen, wenn das nicjt ausdrücklich und mit meiner Gruppe abgesprochen das geplante Konzept meiner SC wäre.

Im übrigen denke ich, dass Rahjageweihte wirklich eine Win Win Situation für alle sind.

1) Wer eine*n Rahjageweihte*n spielt, bekommt RAW, RAI und fluffmäßig die Lizenz, eine sexuell aktive/aifgeschlossene Figur zu spielen.

2) Aber der Rahjaglauben legt viel Wert auf Ästhetik und mit der Extase ist es ihm wirklich ernst.
Außerdem ist Zwang nicht die Sache Rahjas.
Der Fluff und der Moralkodex der Rahkageweihten zwingt/befähigt den*die Spieler*in des*der (CG) Rahjageweihten, nicht billig zu sein.


Angeregt durch die, wie ich finde, sehr hübsche Zeichnung einer Rahjageweihten in AG1, S. 9, arbeite ich schon eine Weile an einer herausragens aussehenden und wohlklängigen (DSA4.1, obwohl ich ein riesen Fan von WdV bin) Säbeltänzerin.

Ok,.die Rahjageweihte AG1, S. 9 hat zwar für eine Säbeltänzerin zu viel an, aber nirgendwo steht, dass Säbeltänzer keine Winterkleidung tragen.)

Mir gefällt. Da. Die. Darstellung der. Radscha Ushtammar im. Vademecum, wie. Rahja. Erst im Tanzrausch ihre Feinde niedermäht und dann, um die Extase zum Höhepunkt zu bringen, über Phex herfällt.

Dieses Verhalten auf die. Mit SCs zu übertragen würde wohl die Grenzen des Moralkodex ausreizen (Zwang = no go), wäre aber als Nacheifern der Göttin vom Fluff gedeckt.

Die Kunst liegt darin, vor allem, wenn der Held CG ist, RP/Fluff korrekt und zur Freude der Mitspieler zu erzählen/darzustellen, und eben nicht billig zu wirken.
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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Disclaimer: Viele Aussagen im Folgenden beziehen sich auf den Durchschnitt. Ich bin sehr sicher, dass es für jede einzelne der Aussagen jede Menge Gegenbeispiele gibt.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 03.06.2020 19:20 Da fällt mir so eine Story ein, die ich damals noch im Ulisses-Forum gelesen hatte, wo einer der Foristen die ihm bekannten Heldinnen von Spielerinnen beschrieben hatte - von den sechs hatten fünf den VT Gutes oder Herausragendes Aussehen, und die einzige ohne hatte eine Profession, wo Unscheinbarkeit von Vorteil war (WIMRE Spionin oder so). Anscheinend war also auch hier der Wunsch die Mutter der Gedankin
Das soll jetzt allerdings nichts darüber aussagen, wie männliche Spieler weibliche Charaktere generieren - dass es hier so anders aussieht, glaube ich ja letztlich selber nicht.
Wie gesagt - Frauen die gutaussehende Frauen spielen sind auch nach meiner Erfahrung ebenso keine Seltenheit. Die Verknüpfung von weiblichem Geschlecht und Schönheit(sanspruch) steckt ja nicht nur in männlichen Köpfen.

Darauf aufbauend möchte ich noch was zum langen, interessanten Post von @Advocatus Diaboli sagen:

Ich vermute, Frauen zu spielen gibt (manchen) Männern noch etwas anderes, das viele von ihnen im echten Leben nur wenig bekommen: Begehrt werden. Als Frau flirtet es sich leichter mit Männern als umgekehrt, als Frau kriegt man mehr Komplimente (von Menschen aller Geschlechter) etc. Als Single erntet Mann da unterm Strich denke ich weniger Bestätigung.

Wie oben schon gesagt kommen da andererseits einige Schattenseiten des weiblichen Schönheitsbildes hinzu, die viele Männer so nicht auf dem Schirm haben, und die teilweise sogar ziemlich existenziell sind.

Aber vor dem Licht wird es für mich dann tatsächlich verständlicher, wenn ein Mann sich einen männlichen Charakter nicht in attraktiv vorstellen kann. Weil ihm oft genug gespiegelt wurde, dass Attraktivität eben nichts ist, was man Männern im Allgemeinen zuschreibt. Weil vielleicht dem "zu viel", das weiblicher Schönheit an Bedeutung zugesprochen wird ein "zu wenig" Beachtung für männliche Attraktivität gegenübersteht. Was eigentlich ziemlich schade ist.

Hinzu kommt dann noch, dass Männer deutlich mehr "leisten" müssen für den gelungenen Flirt. Wer Outgame nicht so geschickt darin ist, bringt es Ingame nur schwer rüber. Wenn man hingegen eine Frau spielt, kann man stärker auf das Aussehen bauen, da fällt dieses Manko nicht so sehr ins Gewicht. Was natürlich eigentlich im Spiel keine Rolle spielen sollte. Aber wir wissen ja alle nur zu gut, dass solche Real-Life-Sachen sich eben oft nur schwer aus dem Spiel raus halten lassen.

@Rhonda Eilwind Ich mag Amir Honak ja (aber der Al'Anfaner Ritus hat bei mir eh einen Stein im Brett). Und jetzt frage ich mich, ob ich der Figur Thesias vielleicht Unrecht tue. Wie so oft bei diesem Thema scheint mir die Frage, was sich OK und was sich komisch anfühlt sehr diffus... :grübeln:
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Ungelesener Beitrag von Rosencrantz »

Ich weiß gar nicht, ob die Angelegenheit so kompliziert ist. Nun wurden hier ja bereits 22 Seiten geschrieben und viele Facetten der Angelegenheit diskutiert.

Erotik ist und bleibt eine der sichersten 'Investments' in Kunst, Wirtschaft, Gesellschaft... manche Menschen fühlen sich in Medien eher dazu hingezogen als andere, aber prinzipiell ist es der sicherste Bet für Erfolg einer Franchise. Kann mir irgendjemand hier verklickern, dass der großteil der Leute sich damals Baywatch für den Plot angesehen haben?
Und wenn ich hier Leute schreibe, dann ist auch klar, dass ich damit in erster Linie Männer meine. Ich bin bei weitem kein Experte, denke aber, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich sage, dass Männer generell offensiver und intensiver Erotik konsumieren als Frauen.

Nun ist der Konsum von Erotik ja etwas persönliches und intimes. Würdet ihr euch mit Freunden einen Pornofilm angucken? Natürlich meine ich hier nicht ein angucken im Sinne von mal über "ALAAARM" oder "Stroh in der Ecke" zu kichern, sondern die Erotik des Genres wirklich zu konsumieren. Die Antwort sollte in den meisten Fällen eher in Richtung 'nein' ausfallen.
Wenn du, @Seidoss-Anima von Seelenheil hier etwas über die Radscha-Uschtammar-Verehrung eines Charakters auf diese Weise schreibst, sehe ich darin schon den Konsum bzw. die Produktion von Erotik.

Und das ist doch prinzipiell eigentlich der Knackpunkt. Wenn man Personen CG verbietet, bedeutet das doch in den meisten Fällen etwa das hier: "ich möchte das Risiko minimieren, unfreiwillig in die Teilhabe von Erotik hineingezogen zu werden". Man kann hier ja auch recht einfach Lunte riechen.

Ich denke einfach, wenn ein Mann einen Gigolo spielt, der im lieblichen Feld jede Vagina aufreißt, die es dort gibt (herausragendes Aussehen und Wohlklang verstehen sich von selbst), ist der Konsum der Erotik, die Übertragung von der Spielwelt ins reale dennoch nicht so heftig, wie wenn besagter Mann eine herausragend aussehende Elfe mit Wohlklang spielt, die schon über jeden Mann in Vinsalt rübergerutscht ist. Weil es in letzterem Fall einfach eine Sache von größerer Immersion ist, weil der Einsatz, die abgeleitete Befriedigung viel persönlicher und direkter ist. Außerdem wird In letzterem Fall, so glaube ich, den Akteuren einfach mehr Provokation vorgeworfen, mehr Eigennutz. Das ungewollte einbringen ihres 'dirty Hobby' in Sphären, die für einen selbst eigentlich gerne in dieser Hinsicht unangetastet geblieben wären.

Zumindest ich muss ganz offen und ehrlich zugeben - und vielleicht ist es auch heuchlerisch - dass ich bei Personen, die CG spielen wollten, bisher dann die größte Aversion verspürt habe, wenn diesen leichter unterstellt werden konnte, dass ihre Vorstellung von Ästhetik und Intimität nicht mit meiner eigenen Sichtweise übereingestimmt hat; sprich wenn ich Leuten durch Erfahrung als wahrscheinliches Vorurteil leichter unterstellen konnte, dass sie auch eine 0800-geile-willige-Studentin-Hotline angerufen hätten, um ein wenig Triebabbau zu betreiben. Zumindest glaube ich nach den Schilderungen einiger Personen hier, dass der Kontakt mit CG in einigen Fällen wirklich schon zu einer sehr archaischen, viszeralen (und möglicherweise sehr unbewussten?) Abscheu gegenüber den Personen oder wenigstens dem Konzept gesorgt hat. Was ich, wie gesagt sehr schade finde, weil man sich als jemand der in einer Selbsteinschätzung mehr Fingerspitzengefühl in dieser Sache mitbringt immer gegen den Pool aus schlechten Erfahrungen der Vergangenheit verteidigen muss...

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Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Madalena hat geschrieben: 03.06.2020 20:25
Karim Abdul ibn Zereb Ali Amuan hat geschrieben: 03.06.2020 19:58 Interessant ist, daß sich aber deutlich mehr Menschen an einem männlichen Spieler stoßen, der einen lesbischen Charakter spielt, als an einem weiblichen Spieler, der einen schwulen Mann darstellt. Hier ist das "Insert" (Pun intended) vermutlich leichter vorstellbar, und es ist weniger wahrscheinlich, daß es zum Gruppeninternen Rudel................spiel kommt.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Entstehungsgeschichte eines Amir Honak gewisse Yaoi-Einschläge hatte (wurde der nicht von einer Frau entworfen?). Stößt mir aber aus irgendeinem Grunde nicht so auf wie eine Thesia von Ilmenstein.
Was genau stört dich an Thesia von Ilmenstein?

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Ungelesener Beitrag von Jackob »

@Rosencranrt

Interessanter Punkt, den du da anbringst.

Ich z.b. spiele, wenn ich CG Chars mache mir zwar durchaus Gedanken, wie ich mit der Innensicht des Chars umgehe etc. Aber in meinem Aventurien gibt es zwischen dem Großteil der Geschlechter nur geringe Unterschiede...

Für mich ists egal ob der Drache den Prinzen oder die Prinzessin entführt... gerettet wird es halt von Ritterix.

Auf der Drachenzwinge kenne ich aber auch verschiedene Ansätze. Von einem Spieler, den ich noch nie mit einem männlichen Charakter erlebt habe, zu anderen, wo das CG teil eines Gruppenkonzepts war (Lust/Leibsklavin eines Granden),.

Ich muss zugeben... Müdigkeit schlägt gerade durch... ich melde mich wieder, wenn mir einfällt, was ich damit aussagen sollte o.o

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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Denderan Marajain hat geschrieben: 04.06.2020 07:07 Was genau stört dich an Thesia von Ilmenstein?
Hmm, ich glaube es ist so ein bisschen das Gesamtbild. Thesia von Ilmenstein schreit nach "ich finde die mega, und will dass alle anderen das auch so sehen". In der Beschreibung, in der etwas kindischen Art wie sie ins Amt der Adelsmarschallin geschrieben wurde, darin dass ihre Pfade sich "zuuuufällig" mit denen der anderen Mary Sue vor der Herrin (Nahema) kreuzen... dass es dann noch eine von einem Mann entworfene Lesbe (oder ist sie bi?) ist, das ist einfach arg viel auf einmal.

Amir Honak zum Vergleich ist zwar auch "ne coole Sau", aber nicht ganz so übertrieben. Und da muss nicht auch noch in der Beschreibung 7x drauf hingewiesen werden wie toll der doch aussieht. Vielleicht ist das einfach das gelungenere Understatememt. Und da bin ich dann viel nachsichtiger, wenn die Autorin da womöglich ein paar erotische Wunschvorstellungen verarbeitet hat.

Thesia ist da halt deutlich mehr "in your face".

Wobei ich mich auch gerade frage, ob ich da einfach Männern gegenüber kritischer eingestellt bin.
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Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Laut dem Roman "Das zerbrochene Rad" dürfte sie auch Männern nicht abgeneigt sein

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Madalena hat geschrieben: 04.06.2020 01:35 Weil vielleicht dem "zu viel", das weiblicher Schönheit an Bedeutung zugesprochen wird ein "zu wenig" Beachtung für männliche Attraktivität gegenübersteht. Was eigentlich ziemlich schade ist.
Ich denke, dazu kommt noch, dass "zu schönen" (und/oder sehr an ihrem Äußeren interessierten) Männern - im RL - oft das Etikett "unmännlich" oder "weibisch" angehängt wird, während umgekehrt unattraktive, vielleicht sogar körperliche starke oder durchsetzungsbegabte Frauen als "Mannweib" oder "Flintenweib" abqualifiziert werden.

Und hastdunichtgesehen sind wir wieder bei den Stereotypen: "Attraktiver Mann" - "bestimmt schwul" - "attraktive Frau" - "So soll es sein, gern mehr davon."

Edit: "zu schöne" (also wirklich schöne) Frauen haben es aber auch nicht leicht. Die werden nämlich meiner Beobachtung nach oft ausschließlich auf ihr Aussehen und dessen Wirkung auf Männer reduziert. Ob und was sie außerdem noch denken, wird auch von anderen Frauen oft nicht wahrgenommen.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

@Rosencrantz

Der Vergleich mit dem Porno schauen ist mir noch nie gekommen. Ich werde darüber nachdenken.
Allerdings könnte da etwas dran sein, schließlich schaue ich auch kein Game of Thrones, wobei ich dank Teneres (oder wie man die schreibt) nicht weiß, was der Unterschied zwischen GoT und einem Splatterporno sein soll.

Der Unterschied ist wohl: Der Porno als Genre heißt so und ist verpönt, GoT ist halt Fantasy, da gehören nackte Menschen wohl dazu, also kann man sich das auch mit Freunden anschauen.

Ey! Da haben GoT und DSA ja gemeinsam, #Rahjavademecum, #Rahjasutra, #WdV.

Aber eine umso größere Bereicherung denke ich, ist sowohl für die Thematik Erotik am Spieltisch, als auf fürs CG, eine Rahjanahe Profession.

Wie bereits erleutert, berbietet sich 'billig' sein da von selbst und sogar etwas archaisches wie die Säbeltänzer oder die Texte über die Radscha Ushtammar sind legitimer Teil der Spielwelt und mit Wege der Vereinigung hat die Redaktiom versucht, ohne billig und überzogen zu sein, die Tabuisierung erotischer Elemente am Spieltisch aufzuweichen.

Aber auch hier gilt wohl wie immer, dass die Gruppe das entscheiden muss.
Per se ist m. E. in DSA nie etwas zu entscheiden.

Ob es ein Problem ist, dass ein CG Held sich genau so verhält wie ein nicht CG Held, oder ob der CG Held der (feuchte) Traum des Spislers ist, kann nur der SL und jeder Mitspieler für sich entscheiden.

Ich kann zu diesem Thema "Ein Käfig voller Narren" (Film, Theaterstück) emfehlen.
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 04.06.2020 08:45 Aber eine umso größere Bereicherung denke ich, ist sowohl für die Thematik Erotik am Spieltisch, als auf fürs CG, eine Rahjanahe Profession.

Wie bereits erleutert, berbietet sich 'billig' sein da von selbst und sogar etwas archaisches wie die Säbeltänzer oder die Texte über die Radscha Ushtammar sind legitimer Teil der Spielwelt und mit Wege der Vereinigung hat die Redaktiom versucht, ohne billig und überzogen zu sein, die Tabuisierung erotischer Elemente am Spieltisch aufzuweichen.
1.) Ich habe keinerlei Bedürfnis, die "Tabuisierung" erotischer Elemente am Spieltisch aufzuweichen. Ich möchte kwinw Sexphantasien am Spieltisch erleben. Das heißt zwar nicht, dass alle Charaktere superprüde sein müssen, aber alles jenseits vom Flirt ist mMn besser Offscreen aufgehoben. Und ja, ich habe Vorurteile gegen "Rahjanahe Professionen", weil das schon fast einem Statement nahekommt, Sex und Erotik am Spieltisch thematisieren zu wollen. Aber da kann man sich ja über Grenzen verständigen.

2.) Ich sehe nicht, was das mit CG zu tun hat. Meiner Erfahrung nach sind cg-Charaktere im Schnitt auch nicht sexuell aktiver als andere Charaktere.

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Nachricht der Moderation

Diskussionen über RL-Flirten und dessen rechtliche/gesellschaftliche Einrahmung bitte nicht hier, das ist gegen die Regeln und führte vor Einführung der Regel regelmässig zu sehr hässlichen PC- und Genderkriegen. Ist zwar zugegebenermassen ein interessantes Thema, hat hier aber nichts zu suchen. Bitte haltet euch dran.
Dreck vorbeischwimmen lassen

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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@Satinavian


Da man das Ausspielen gesellschaftlicher Talemte mMn sowieso nicht úbertreiben sollte - schließlich haben Spoeler ihre AP auch in diese investiert - stimme ich dir grundlegend zu.
Mehr als ein Flirt muss nicht ausgespielt werden - WdV gibt dafür ja ein Regelset zum Würfeln an die Hand und sagt nicht, dass alles, was IT geschieht, aich genau beschrieben werden müsse.

Ich habe nur zu häufig Liebe, Romantik (und Sexualität) am Rollenspieltisvh hnd vor allem unter SCs vermisst.
Ich will keine Orgie darstellen, aber dass zwei verliebte SCs sich küssen, darf mal angesagt werden und auch dir Tatsache, dass sie mit einander Schlafen darf angemerkt werden, nur eben ohne Details, nur das dass.

Zurück zum CG.
Da denke ich, muss man einfach schauen, dass man sich nicht zu viele Gedanken macht. Spielspaß und Rollen-Spiel machen doch das PnP aus.

Meine ersten Gedanken bzgl. Einer CG Heldin hab ich mir gemacht, als ich durch AG1 geblättert habe. Da bin ich auf die Zeichnung der Rahjageweihten auf S. 9 oben gestoßen und dachte mir: Die ist hübsch, die will ich spielen.

Und so habe ich angefangen, mich über die Rahjakirche zu belesen.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

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Cross-gender im Rollenspiel

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Madalena hat geschrieben: 04.06.2020 01:35 Ich vermute, Frauen zu spielen gibt (manchen) Männern noch etwas anderes, das viele von ihnen im echten Leben nur wenig bekommen: Begehrt werden. Als Frau flirtet es sich leichter mit Männern als umgekehrt, als Frau kriegt man mehr Komplimente (von Menschen aller Geschlechter) etc. Als Single erntet Mann da unterm Strich denke ich weniger Bestätigung.
Naja, in einem Rollenspiel ist es ja jetzt nicht so, als wäre das als Mann zwangsläufig soviel schwerer (auch wenn das natürlich vom Meister abhängt und wie der die Umwelt auf einen reagieren lässt) - ich meine, der "ich würfel mal auf Verführen"-Barde ist ja nicht umsonst ebenfalls ein Stereotyp.
Madalena hat geschrieben: 04.06.2020 07:51 Hmm, ich glaube es ist so ein bisschen das Gesamtbild. Thesia von Ilmenstein schreit nach "ich finde die mega, und will dass alle anderen das auch so sehen".
Und du bist nicht die einzige, die das so sieht :ijw: (falls die Timestamp nicht funktioniert: 22m13s)...


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Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

Nachricht der Moderation

Off-Topic wird jetzt kommentarlos gelöscht, das ist hier inzwischen zuviel Aufwand da jedesmal noch nette PMs zu schreiben. Wenn sich das hier nicht bessert ist der Thread dicht. Es wurde ohnehin schon alles 3x gesagt...

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Madalena hat geschrieben: 04.06.2020 01:35 @Rhonda Eilwind Ich mag Amir Honak ja (aber der Al'Anfaner Ritus hat bei mir eh einen Stein im Brett). Und jetzt frage ich mich, ob ich der Figur Thesias vielleicht Unrecht tue. Wie so oft bei diesem Thema scheint mir die Frage, was sich OK und was sich komisch anfühlt sehr diffus...
Das ist vielleicht auch ne Sympathiefrage.

Ich habe zu beiden keine gesteigerte Meinung, außer "Naja ;) "

Aber ich denke, das hier
Madalena hat geschrieben:Hmm, ich glaube es ist so ein bisschen das Gesamtbild. Thesia von Ilmenstein schreit nach "ich finde die mega, und will dass alle anderen das auch so sehen".
bringt das "Naja", was ich meinte, aber nicht so ganz fassen konnte, sehr gut auf den Punkt. Danke.

Was ich vorhin meinte war, dass jede Autorin oder jeder Spieler (oder umgekehrt) sicher mindestens ein Charakterkonzept hat, das er oder sie so toll findet, dass man nicht mehr hofft, alle anderen würden den auch mögen, sondern es unbedingt möchte, weil man den SC/die Figur selbst so gut und toll findet. Ich kann gar nicht sagen, woran man das merkt... es ist mehr so ein Bauchgefühl. Das ich vermutlich habe, weil mir so etwas weder als Spielerin noch als Autorin völlig fremd ist.

Irgendwie "übermäßig positive" Schilderungen, bei denen sogar die Fehler, die eine Person hat, mit einer gewissen Bewunderung beschrieben werden, eventuell.

Bei Amir Honak ist und war es nicht anders - nur etwas dezenter.
Madalena hat geschrieben: 04.06.2020 07:51 Amir Honak zum Vergleich ist zwar auch "ne coole Sau", aber nicht ganz so übertrieben. Und da muss nicht auch noch in der Beschreibung 7x drauf hingewiesen werden wie toll der doch aussieht. Vielleicht ist das einfach das gelungenere Understatememt.
So denke ich. ;)

Man kann den Amir ja trotzdem mögen. Dann geht es dir eben so wie der Autorin und er ist dir grundsätzlich sympathisch. Bzw du glaubst ihr zumindest, dass er sympathisch und bewunderungswürdig ist. :)

Und die Argumente des Autors pro Thesia überzeugen dich eher nicht so.

(Mir war dieses Glück gläubiger Leser bisher eher nicht vergönnt. Meine allererste Testleserin kann grundsätzlich mit Charakteren, die ich in dieser Weise toll finde, nicht so viel anfangen, und tut das auch immer gnadenlos offen kund. "Wasn das für n Gestörter?" - "Meine Güte, was für ne Transuse, kann der mal aufhören zu leiden und irgend was tun, bitte?" :lol: - Ich vermute, das hat der betreffenden Figur und potentiellen Lesern einiges an überflüssigen inneren Monologen erspart. Aber sicher nicht geschadet. :P )
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Um mal aufs Thema zurück zu kommen, aber den Aspekt zu verbinden:

Warum scheint es so einen Unterschied zu geben zwischen Autoren, die männliche und/oder weibliche Protagonisten schreiben - und Spielern, die cross-gender spielen. Bei einem Autor sagt doch vergleichsweise selten jemand: "Das finde ich jetzt aber creepy, dass dessen Hauptfigur eine Frau ist." Oder: "Warum schreibt die über einen Mann, die kann sich doch in Männer gar nicht hinein denken!"

Ich schreibe ebenfalls, und ich schreibe sehr gerne Frauen als Protagonistinnen, und ich bekomme dann allenfalls mal gesagt, dass das interessante Charaktere und Geschichten seien. Aber noch nie habe ich gehört: "Das ist ja total unweiblich, wie die sich verhält." Und ähnlich geht es mir als Leser auch bei vielen Geschichten, die ich sonst so lese. Im Idealfall denkt man ja gar nicht darüber nach, wer der Autor ist.

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Aryador hat geschrieben: 04.06.2020 16:50 Im Idealfall denkt man ja gar nicht darüber nach, wer der Autor ist.
Ich denke, das ist der Punkt: Man sieht ja beim Lesen nicht, wer das Buch geschrieben hat. Man sieht aber beim Spielen, wer was spielt.

Ich habe aber gerade bei Autorinnen schon öfters das Gefühl gehabt, sie könnten sich in Männer nicht hineindenken und schrieben eher "Klein Erna in Hosen".

Und bei Autoren selten das Gefühl, sie schrieben besonders gute, vollständige Frauenfiguren. Tad Williams wäre eine Ausnahme.
Und R.A: Heinlein bemüht sich stets um ausgewogene Charaktere, auch bei Frauen - versteht diese aber irgendwie gar nicht. Ich habe selten so stark empfunden, dass sich jemand von seinem Standpunkt aus viel Mühe gemacht hat, auch ausgewogene Frauen zu schreiben und darum zu verstehen, wie sie ticken - und damit doch eher gescheitert ist. Anders gesagt: Das waren immer interessante Personen - aber da war nicht eine dabei, wo ich gedacht hätte: "Ich kenne eine Frau, die genauso ist." :ijw:
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Aryador hat geschrieben: 04.06.2020 16:50 Um mal aufs Thema zurück zu kommen, aber den Aspekt zu verbinden:

Warum scheint es so einen Unterschied zu geben zwischen Autoren, die männliche und/oder weibliche Protagonisten schreiben - und Spielern, die cross-gender spielen. Bei einem Autor sagt doch vergleichsweise selten jemand: "Das finde ich jetzt aber creepy, dass dessen Hauptfigur eine Frau ist." Oder: "Warum schreibt die über einen Mann, die kann sich doch in Männer gar nicht hinein denken!"

Ich schreibe ebenfalls, und ich schreibe sehr gerne Frauen als Protagonistinnen, und ich bekomme dann allenfalls mal gesagt, dass das interessante Charaktere und Geschichten seien. Aber noch nie habe ich gehört: "Das ist ja total unweiblich, wie die sich verhält." Und ähnlich geht es mir als Leser auch bei vielen Geschichten, die ich sonst so lese. Im Idealfall denkt man ja gar nicht darüber nach, wer der Autor ist.
Wenn du mich fragst: Ein Autor, bei dem zu stark durchkommt, dass seine Hauptfigur sein Alter Ego ist, ist eher selten ein guter (zumindest gilt das für actiongetriebene Genres; bei zB George Orwells 1984 kann ich das jetzt verzeihen) - Bonuspunkte, wenn die Mary Sue-Züge außer Kontrolle geraten. Ein Autor, der eine breite Palette an Charakteren beschreiben kann und alle glaubwürdig wirken lässt ist da eher das Ideal.

Das ist auch (im Kontext dieser Debatte hier) der Unterschied zwischen dem Meister und den Spielern: Der Meister ist im Grunde eher der "Autor" der Handlung als involvierter Teilnehmer; und dementsprechend ist es ein crossgendernder Meister auch kein Thema (von der Notwendigkeit mal ganz abgesehen) - eben weil die NSCs nur "Handpuppen" für ihn sind und keine Alter Egos: Er ist ja quasi qua Funktion schon dazu verpflichtet, eine Distanz zu ihnen zu wahren (wäre ja auch blöd, wenn er ihr Schicksal ähnlich persönlich nehmen würde wie die Spieler das ihrer Helden). Deswegen ist eines der großen NoGos ja auch ein SL mit einem übermächtigen Rampenlicht aufsaugenden GMPC - das PnP-Gegenstück zum Autor mit einer Hauptfigur, die sein Mary Sue-Alter Ego ist.
Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 04.06.2020 17:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von ledaeth »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 01.06.2020 15:30
arcCaptainAlpha hat geschrieben: 01.06.2020 12:28 Wenn man sich nicht nicht in Personen des anderen Geschlechts hineinversetzen könnte, würde der Großteil der Unterhaltungsmedien nicht funktionieren.
Richtig, denn etwa 50% der Menschheit könnten dann mit gefühlt 80% der Protagonisten in Fernsehen und Literatur nichts anfangen und würden die Handlung ungerührt Revue passieren lassen...
Das ist natürlich nicht der Fall, aber ich sehe es im Rollenspiel problematischer: Es ist einfacher, bereits festgelegte Reaktionen (einer fremden Figur) nachzuvollziehen, als selbst welche (in "selbstfremder" Rolle) zu generieren.

Aryador hat geschrieben: 04.06.2020 16:50Warum scheint es so einen Unterschied zu geben zwischen Autoren, die männliche und/oder weibliche Protagonisten schreiben - und Spielern, die cross-gender spielen.
Autoren haben viel mehr Zeit, an einer Szene herumzufeilen, während Rollenspieler ad hoc improvisieren.
Autoren sind Profis im Entwerfen von Figuren und schneidern diesen auch noch die Situationen auf den Leib, damit sich alles schön fügt.
Denn wie ein sehr weiser Mann einmal sagte: „Da, wo du hingehst, da bist du dann.“

Aussprachehilfe zu "ledaeth": [​liːdai:θ]

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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Das Gute am Fantasy - Rollenspiel ist ja, dass es nicht 100% realistisch sein muss.
In der Realität kann man eben nicht mal eben sich in ein anderes Geschlecht einfühlen, indem man versucht, eins darzustellen oder gar zu sein - aber im Theater, in der eigenen Phantasie, wenn man einen Roman schreibt, oder eben in DSA geht das sehr wohl und das finde ich sehr schön.

Grundsätzlich mag es so sein, dass SLs idR. eine höhere Distanz zu ihren NSCs haben, als Spieler zu ihren SCs - insofern der SL die ABs und die darin vorkommenden festen NSCs nicht selbst geschrieben hat, denn dann sind sie auch ein Teil von ihm.

Aber grundlegend denke ich, dass das permante (temporäre) CG, das der SL betreibt, doch zeigt, dass CG eigentlich in jeder SPielrunde funktioniert, ja fast sogar in jeder Spielsitzung.

Natürlich darf der SL mehr, als die SPieler, alleine schon, weil die Spieler, selbst wenn sie den seit DSA5 spielbaren Namenlosengeweihten spielen, Helden sein sollen. Da kann man sich halt nicht einfach mal Borbarad oder Galotta anschließen, als SC, oder sogar deren Platz einnehmen wollen.

Aber grundsätzlich bieten die DSA Regelwerke (ich kenne mich nur mit 4.1 und ein wenig mit 5 aus) die Möglichkeit, die verschiedensten Charaktere zu spielen: Den Traviageweihten und Perainegeweihten, den Rahjageweihten, die Prostituierte, den Dieb,...
Man kann sich eine Prinzipientreue geben, die einen zwingt, immer der nette, altruistische Gutmensch zu sein, aber man kann sich auch Nachteile wie Brünstig oder Arroganz geben.

Und ja, man kann eben auch als Spieler das Geschlecht seines Helden wählen.

Gibt es noch DSA1 Kenner unter uns?
Gab es damals auch schon das THema CG als potentielles Problem, als man sich das Geschlecht seines Helden noch auswürfeln musste?
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