Cross-gender im Rollenspiel

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Wizkatz hat geschrieben: 15.11.2019 11:04
Assaltaro hat geschrieben: 15.11.2019 10:51Ich persönlich habe nur keine Lust CG zu machen, bei anderen ist es mir halt solange egal, so lange es nicht für Sexfantasien genutzt wird.
Aber mit dem Mann, der nur Rahja Geweihte, Elf innen und Sharisads gespielt hat, die allesvögeln, spiel ich auch gar nicht mehr.
Es war nur dummerweise mein erster richtiger Kontakt mit CG
Ich habe das Gefühl, wie auch irgendwo in diesem Thread schon einmal angesprochen, dass es bei einigen Rollenspielern einfach Phasen gibt, insbesondere am Anfang, wo solche "Eskapaden" einmal an den Tisch gebracht und mehr oder minder erfolgreich ausgelebt werden, bevor dann meist doch andere Aspekte des Rollenspiels wieder interessanter werden und auch andere Charaktere gebaut werden. Ich sehe das auch bei den letzten drei Neu-Spielern und Spielerinnen, die wir bei uns am Tisch an DSA herangeführt haben - bei allen dreien dachte ich bei ihren ersten Charakteren: Ja, das sind Aspekte die du im Real-Life vielleicht vermisst oder die dir einfach hochspannend vorkommen, logisch, dass du sie in dein erstes Charakterkonzept mit einbaust und dann auch ausprobieren willst.
Wenn das bei einigen halt für den Rest der Runde eher unangenehme, sexfokussierte Aspekte sind, ob CG oder nicht, muss man glaube ich einfach schauen ob sich das nach einigen Spielabenden beruhigt oder tatsächlich mal Anlass ist, ggf. nochmal Rücksprache zu halten ob das jetzt das Dauerziel dieses Spielers in der Rollenspielrunde ist.
Ja wenn es Freunde sind, die man in die Runde holt.
Bei mir war das eine Spontanrunde auf der Drachenzwinge, also fast alle Mitspieler fremde Menschen.
Da ordnet man die danach halt schon in die zwei Schubladen "Gerne wieder zusammen spielen" und "nie wieder" Vielleicht ist es manchmal unfair, aber der erste Eindruck ist halt oft sehr wichtig.
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Madalena hat geschrieben: 15.11.2019 08:21Nein, das hebelt das Gegenargument nicht aus. Denn selbstverständlich funktioniert Rollenspiel auch dann noch, wenn man Elfen und Zwerge ausschließt. Es funktioniert auch dann, wenn man gewisse Geweihte, Schelme, Helden mit Blutrausch, Magiebegabte im Allgemeinen, Exoten
Da liegt ein Missverständnis vor - was ich meinte, war, dass der Umstand, dass die Mitspieler darüber entscheiden, was sie annehmen und was nicht, das Argument "crossgender ist doch auch nix anderes als crossrace" aushebelt.
Und, seien wir ehrlich: Die Frage "CG oder nicht" ist wohl so alt wie das Rollenspiel-Hobby, und kommt als Diskussion immer wieder auf. Die Frage "nur Menschen oder doch auch andere Rassen" bzw. "lieber ohne Priester/Magiekundige spielen" dagegen? Die dürfte in der RPG-Debatte bei weitem nicht so häufig angeschnitten werden, und wenn doch, ist es deutlich leichter, sich darauf zu einigen, dass man halt unterschiedlich spielt.
(Das ist übrigens auch ein Unterschied zum CG-Thema: Ein Veto für CG-Chars ist ja kein generelles Moratorium auf weibliche oder männliche Charaktere; wer dagegen zB Schelme nicht mag, verbannt die idR komplett als SCs.)

Bei der Haltung zum Thema CG dagegen handelt es sich offenbar um eine Grundsatzfrage von ganz anderer Bedeutung, die deutlich stärker - auch emotional - aufgeladen ist. Kaum jemand befürwortet ernsthaft in einem Fantasy-RPG einen kollektiven Bann von Nichtmenschen oder Zauberern oder was auch immer (und ich wage zu behaupten, dass es für die meisten Spieler einen Reiz des PnP ausmacht, diese Option zu haben), aber wenn es um das CG-Thema geht, gibt es wohl eine Mehrheit, die es zumindest wenig bis gar nicht reizt, und eine signifikante Gruppe, die es sogar ablehnt.
Insofern würde ich auf jeden Fall sagen, dass es sich hierbei um was anderes handelt. (und, seien wir ehrlich: Wenn es das nicht wäre, gäbe es nicht immer wieder solche ausgiebigen Diskussionen um das Thema.)
oder zu starke oder zu schwache Helden ausschließt.
Charaktere, die over- oder underpowered sind auszuschließen ist jetzt aber ein ganz anderes Thema.
Und da zu sagen "CG ist die Einschränkung, mit der man zu leben hat" ist eine willkürliche Grenzziehung.
Ist es, keine Frage.
Wenn ein Spieler, der selbst null Lust auf CG hat anderen Spielern erzählt dass es auch ohne CG zu gehen hat, hat das was als würde ich im Restaurant meiner Begleitung erklären wie ihnen ihr Essen zu schmecken hat.
Das dagegen trifft beim besten Willen nicht zu: Was meine Begleitung im Restaurant bestellt, tangiert mein Speiseerlebnis wenig bis gar nicht; was meine Mitspieler für Charaktere führen tangiert mein Spielerlebnis dagegen sehr wohl - das jetzt mal vollkommen unabhängig von der CG-Thematik.
(Anders sieht es natürlich aus, wenn man sich mit anderen Spieler(gruppe)n austauscht.)

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 15.11.2019 11:40aber wenn es um das CG-Thema geht, gibt es wohl eine Mehrheit, die es zumindest wenig bis gar nicht reizt,
Entschuldige mal, aber das ist doch rein dein eigener Eindruck, oder gibt es eine belastbare Erhebung dazu?

Ich könnte genauso aus dem Bauch heraus genau umgekehrt argumentieren und das wäre dann ähnlich fundiert.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 15.11.2019 11:49
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 15.11.2019 11:40aber wenn es um das CG-Thema geht, gibt es wohl eine Mehrheit, die es zumindest wenig bis gar nicht reizt,
Entschuldige mal, aber das ist doch rein dein eigener Eindruck, oder gibt es eine belastbare Erhebung dazu?

Ich könnte genauso aus dem Bauch heraus genau umgekehrt argumentieren und das wäre dann ähnlich fundiert.
Deswegen schrieb ich auch "wohl" ("vermutlich" hätte es auch getan).

Aber ernsthaft: Ich habe in den letzten 30 Jahren (mit Pausen) schon an so manchem Spieltisch gesessen und CG war die absolute Ausnahme (und wenn, dann war es meist ein Dritt- oder Viertchar). Und nein, ich habe nicht nach irgendwelchen Kriterien selektiert, das war einfach die Realität in den jeweiligen Runden.

Das bedeutet jetzt nicht, dass ich glaube, dass es praktisch nie vorkommt (wobei selbst diese Vermutung zumindest von meinen persönlichen Erfahrungen gedeckt wäre), wohl aber, dass ich denke, dass es in der Spielpraxis längst nicht so verbreitet ist, wie solche Threads vermuten lassen.
Und wenn du mich fragst, ob ich willens wäre, gutes Geld darauf zu wetten, dass 50%+1 aller Rollenspieler standardmäßig "genderkonforme" Charaktere führen, wäre ich direkt dabei.

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Ich glaube tatsächlich, dass CG unter DSA-Spielern erheblich verbreiteter ist als unter den Spieler anderer Systeme, einfach, weil das System es offen anbietet und den liberalen Anspruch diesbezüglich (zumindest früher war das so) auch stark betont hat.
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 15.11.2019 12:02Ich glaube tatsächlich, dass CG unter DSA-Spielern erheblich verbreiteter ist als unter den Spieler anderer Systeme, einfach, weil das System es offen anbietet
Gibt es soviele Systeme, die das nicht tun? (LARP mal außen vor gelassen)

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Weiß ich nicht.

Ich hatte immer den Eindruck, AD&D zB würde sich implizit viel mehr an männliche Spieler richten und denen dann auch nix über Crossgender erzählen (weil es als unnötig angesehen wird?)

Ich kenne sonst nur noch einige Hardcore-Tolkien-Spieler (Rolemaster bzw. MERS) von früher, die halt meinten, bei Tolkien könne man keine Frauen spielen, die dürfen und können ja nix. Also galt für die: Männer dürfen kein Crossgender, Frauen MÜSSEN.

Ansonsten kenne ich kein RPG, in dem so wie bei DSA auf die völlige körperlichen Gleichberechtigung der Frau hingewiesen wird und aktiv auch weibliche Beispielcharaktere in Regelbücher auftauchen.

Sprich: Es wird nicht ausgeschlossen, aber eben auch nicht aktiv angeboten.

Aber ich bin aus dem Thema auch schon ne Weile raus, mein Eindruck könnte ziemlich veraltet sein!
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 15.11.2019 12:09Ich hatte immer den Eindruck, AD&D zB würde sich implizit viel mehr an männliche Spieler richten und denen dann auch nix über Crossgender erzählen (weil es als unnötig angesehen wird?)
Ich spiele in gleicher Gruppenkonstellation Midgard und AD&D in jeweils 2 Runden. In allen 4 Gruppen gibt es Crossgender, teilweise in beide Richtungen gleichzeitig.
In einer anderen Konstellation spiele ich DSA, auch in der Gruppe ist Crossgender in beide Richtungen in Aktion. In gleicher Runde startet demnächst eine StarWars-Runde, bei der nach aktuellem Stand anscheinend kein CG am Start ist... wobei man das auch wieder so oder so sehen kann, weil der Droide der Gruppe definitiv weder Mann noch Frau ist.

Keines der Systeme, die ich kenne (und die grade genannten sind nur ein Bruchteil der Systeme, die ich kenne) legt Crossgender in irgendeiner Form Fesseln an und die Welt von DSA hat genausoviel Einschränkungen für Mann und Frau in unterschiedlichen Kulturen, wie andere Systeme auch.

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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

@Rhonda Eilwind
Was weibliche Beispielfiguren angeht kenn ich schon einige.

Star Wars Fantasy Flight. In der Grundbox zwei weibliche und zwei männliche.

Hexxen: w und m Archetypen, im GRW extra erwähnt, dass im Gegensatz zur Geschichte eben auch schon Gleichberechtigung herrscht.

Splittermond: w und m Archetypen

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Tjorse @Assaltaro

Danke euch!

Ich sag ja, ich bin da sicher nicht mehr auf dem aktuellen Stand! :)
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich glaub bei Dnd zeichnen die Medien einfach wieder ein falsches Bild, denn in allen Serien ist in den dnd Runden Nie eine Frau dabei.
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Assaltaro hat geschrieben: 15.11.2019 12:36Ich glaub bei Dnd zeichnen die Medien einfach wieder ein falsches Bild, denn in allen Serien ist in den dnd Runden Nie eine Frau dabei.
Nicht ganz richtig. In den D&D Filmen spielen weibliche Hauptrollen mit (auch wenn es besser wäre, es hätte diese Filme nie gegeben).

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Ungelesener Beitrag von Avessandrina »

Ich glaube sie meint die Darstellung von D&D-Rollenspielrunden in Serien.

Gerade in den USA ist es aber auch so, daß D&D als Urform des Rollenspiels selbst die Leute kennen, die sonst nie von Rollenspiel gehört haben und daß damit dieses Klischee von merkwürdigen Nerds, die komische Dinge in ihrem Keller machen bedient wird. Und die sind dann eben männlich. Nutze, was der Zuschauer kennt :ijw:
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ok die kenne ich nicht. Ich meinte jetzt eher Serien Richtung Big Bang Theorie.

Wobei wenn ich recht darüber nachdenken, in I Zombie war auch eine Frau in der Runde, wobei dann wieder recht Klischee mäßig waren alle männlichen Spieler in sie verknallt
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Ende der 90er ist es schon aufgefallen, dass in DSA Regelwerken Frauen, weibliche Charaktere und dergleichen mehr vorkamen. In AD&D duften nur männliche Krieger 18/xx haben und im Beispieltext wie ein Rollenspiel abläuft des Spielerhandbuchs kommt zwar eine Spielerin mit ihrer Magierin vor, aber die macht alles falsch und wird ständig kritisiert. Nicht so lange nachdenken, wenn man im Kampf an der Reihe ist. Keinen Feuerball in den Nahkampf. Nicht wissen was man würfeln soll. All so Sachen.
Auch in meiner aktuellen D&D5, die die Neuauflage von Curse of Strahd spielt sind die weiblichen NSCs sehr dünn gesät. Meistens weinen sie um ihre Männer oder andere Angehörige, sind Love oder Sex Interests oder müssen gerettet werden... und finden das auch voll in Ordnung.

War sicher mit ein Grund warum ich mich dann doch eher für DSA entschieden haben. Männer und Frauen dürfen machen was sie wollen. Fertig.

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

hexe hat geschrieben: 15.11.2019 13:21In AD&D duften nur männliche Krieger 18/xx haben
Ich weiß zwar von einigen Computerspielen älteren Datums, dass Frauen weniger STR hatten, aber selbst da kamen Kriegerinnen in die %-Zahlen rein - und spätestens mit ADnD2 war das Makulatur; ab da war der einzige Unterschied, dass weibliche Charaktere kleiner und leichter waren als männliche, und das war reiner Fluff.
und im Beispieltext wie ein Rollenspiel abläuft des Spielerhandbuchs kommt zwar eine Spielerin mit ihrer Magierin vor, aber die macht alles falsch und wird ständig kritisiert. Nicht so lange nachdenken, wenn man im Kampf an der Reihe ist. Keinen Feuerball in den Nahkampf. Nicht wissen was man würfeln soll. All so Sachen.
Hui, wenn ich auf die Goldwaage legen würde, wie oft in den Beispieltexten männliche Spieler verkackt haben, könnte ich auch argumentieren, dass ADnD männerfeindlich ist.

Letzten Endes gilt: In ADnD wurde die Geschlechterfrage weitgehend umschifft. Es wurde weder jede zweite Seite betont, wie gleichberechtigt Frauen doch sind und wie willkommen weibliche Spielerinnen, noch war das Gegenteil der Fall. In den Beispielen gab es einen Überhang von männlichen Spielern und entsprechenden Charakteren (mit Ratek und Retep und Delsinora etc.), aber in DSA waren das am Anfang auch immer Alrik und Hagen. Aber dadurch, dass DnD kein System ist, das an ein bestimmtes Setting gebunden ist, ergab sich auch nicht die Notwendigkeit, ein solches die ganze Zeit zu charakterisieren.

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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Zur Ehrenrettung von AD&D schaue ich mal in mein altes Player Handbook mit seiner Beispieltruppe: (fett sind die hauptsächlich für Vignetten genutzten Helden)

Krusk: Halborkbarbar, Männlich
Jozan: Männlicher Kleriker
Devis: Männlicher Barde
Vadania: elfische Druidin
Tordek: Männlicher (Klischee-)Zwerg
Ember: weiblicher Kampfmönch
Alhandra: Weiblicher Paladin
Soveliss: männlicher Ranger
Lidda: weiblicher Halblingschurke
Hennet: Männlicher Hexer
Mialee: weibliche Zauberin
Hennet: männlicher Gnom-Illusionist

7m, 5w, aber in der Fokusgruppe 2/2
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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20704 gelöscht »

Assaltaro hat geschrieben: 15.11.2019 12:45Ok die kenne ich nicht. Ich meinte jetzt eher Serien Richtung Big Bang Theorie.
Dann schau dir mal "Stranger Things" an da wird D&D gespielt. Ich meine die EIngangsszene ist sogar eine Homage an E.T. wo auch D&D gespielt wurde.

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Jadoran hat geschrieben: 15.11.2019 14:01Zur Ehrenrettung von AD&D schaue ich mal in mein altes Player Handbook mit seiner Beispieltruppe: (fett sind die hauptsächlich für Vignetten genutzten Helden)

Krusk: Halborkbarbar, Männlich
Jozan: Männlicher Kleriker
Devis: Männlicher Barde
Vadania: elfische Druidin
Tordek: Männlicher (Klischee-)Zwerg
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Soveliss: männlicher Ranger
Lidda: weiblicher Halblingschurke
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Mialee: weibliche Zauberin
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7m, 5w, aber in der Fokusgruppe 2/2
Das ist schon DnD3. Da gabs interessanterweise auch keine OT-Beispieltexte mehr (dh Mialee war nicht Kathrin, die Mialee spielt und für sie würfelt, sondern einfach nur Mialee).

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Rosencrantz
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Ungelesener Beitrag von Rosencrantz »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 15.11.2019 11:40Da liegt ein Missverständnis vor - was ich meinte, war, dass der Umstand, dass die Mitspieler darüber entscheiden, was sie annehmen und was nicht, das Argument "crossgender ist doch auch nix anderes als crossrace" aushebelt.
Und, seien wir ehrlich: Die Frage "CG oder nicht" ist wohl so alt wie das Rollenspiel-Hobby, und kommt als Diskussion immer wieder auf. Die Frage "nur Menschen oder doch auch andere Rassen" bzw. "lieber ohne Priester/Magiekundige spielen" dagegen? Die dürfte in der RPG-Debatte bei weitem nicht so häufig angeschnitten werden, und wenn doch, ist es deutlich leichter, sich darauf zu einigen, dass man halt unterschiedlich spielt.
(Das ist übrigens auch ein Unterschied zum CG-Thema: Ein Veto für CG-Chars ist ja kein generelles Moratorium auf weibliche oder männliche Charaktere; wer dagegen zB Schelme nicht mag, verbannt die idR komplett als SCs.)

Bei der Haltung zum Thema CG dagegen handelt es sich offenbar um eine Grundsatzfrage von ganz anderer Bedeutung, die deutlich stärker - auch emotional - aufgeladen ist. Kaum jemand befürwortet ernsthaft in einem Fantasy-RPG einen kollektiven Bann von Nichtmenschen oder Zauberern oder was auch immer (und ich wage zu behaupten, dass es für die meisten Spieler einen Reiz des PnP ausmacht, diese Option zu haben), aber wenn es um das CG-Thema geht, gibt es wohl eine Mehrheit, die es zumindest wenig bis gar nicht reizt, und eine signifikante Gruppe, die es sogar ablehnt.
Insofern würde ich auf jeden Fall sagen, dass es sich hierbei um was anderes handelt. (und, seien wir ehrlich: Wenn es das nicht wäre, gäbe es nicht immer wieder solche ausgiebigen Diskussionen um das Thema.)
Volle Zustimmung in dieser Sache von mir. Wann immer ich in den Gruppen den Vergangenheit mal den Wunsch geäußert habe, einen Exoten zu spielen - ich wollte einen Kristallomanten spielen, und auch mal einen Tairach-Priester... und da war auch noch mein festumer Goblin-Schlitzohr - stieß das immer auf sehr viel Zuspruch (Hey cool, das hatten wir noch nie in der Gruppe, karr' mal ran den Charakter). Waren es weibliche Figuren - eine Rondrageweihte, eine Tänzerin - stieß es auf sehr viel Ablehnung. Ich möchte hier nicht massive empirische Deckung einfordern; die Gruppen, in denen ich das versucht habe, lagen schon in der 'klassischen' Zielgruppe, will heißen ~ Anfang 20, nur Männer, extensiver Nerd-Background.

Ich denke deswegen nicht, dass CG gefühlt so verrucht ist, weil Spieler einen Bruch in der Perspektivübernahmefähigkeit der Charaktere wittern. Ich glaube manche Leute sind einfach fixiert auf die Wirkung oder Intention, die mit einem Charakterwechsel einher geht. Ich hatte genügend Männer in meinen Spielrunden, die leider nicht das höhere Ende einer sozial erwünschten Attraktivitätsskala erreicht haben. Wenn diese Männer Charaktere generiert haben, die den Vorteil gutaussehend oder herausragend aussehend hatten, wurden diese ebenso merkwürdig beäugt. Natürlich alles hinter einer sozialen Fassade und niemals offen, aber man konnte spüren, dass diese Männer implizit dafür verurteilt worden sind, vermeintlich über ihren Charakter ihre eigene geringe Attraktivität, Faulheit, o. : zu kompensieren.

Gebt mir doch in dieser Sache mal Feedback, weil es mich wirklich interessieren würde: hatte ich immer Pech, in solchen Runden zu spielen? Hat es auf mich abgefärbt? Habt ihr euch schon dabei ertappt, dass euch ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen sind von vermeintlicher kompensatorischer Charaktererstellung, die dann negativ sozial beurteilt wurde? Denn ich habe wirklich das Gefühl, dass die Debatte an diesem Punkt so an Emotion gewinnt und es deswegen eher verpönt ist, CG zu betreiben, weil niemand einer anderen Person unterstellen würde, dass sie heimlich gerne in einer blutigen Weltuntergangs-Sekte wäre (und deswegen kompensatorisch einen Tairach-Priester spielt) - wo das Kompensieren sexueller oder anders gearteter Frustration über kompensatorisch gestaltete Charaktere des anderen Geschlechts gerne mal angenommen wird.

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Rosencrantz hat geschrieben: 15.11.2019 15:24Wenn diese Männer Charaktere generiert haben, die den Vorteil gutaussehend oder herausragend aussehend hatten, wurden diese ebenso merkwürdig beäugt. Natürlich alles hinter einer sozialen Fassade und niemals offen, aber man konnte spüren, dass diese Männer implizit dafür verurteilt worden sind, vermeintlich über ihren Charakter ihre eigene geringe Attraktivität, Faulheit, o. : zu kompensieren. [...] Habt ihr euch schon dabei ertappt, dass euch ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen sind von vermeintlicher kompensatorischer Charaktererstellung, die dann negativ sozial beurteilt wurde?
Naja, kompensatorisch ist im PnP ja eine Menge; und wenn wir ehrlich sind, ist es rein vom Kompensationslevel auch nicht so viel anders, wenn der Hänfling sich einen übermächtigen Krieger als Alter Ego bastelt - mit dem dürfte er ja ähnlich wenig gemeinsam haben wir mit dem umwerfend aussehenden Frauenhelden.
Was ich mir bei deiner Beschreibung vorstellen könnte, ist, dass die Kompensierei nicht negativ aufgefallen ist, solange man sich am Powergamer-Goldstandard orientiert hat (dh man ist auf Machtmaximierung gegangen), aber sobald man davon abgewichen ist, ist es plötzlich ins Auge gesprungen.

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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

@Rosencrantz: Ich habe die Ablehnung, egal ob Attrakivität-Allgemein oder Cross-Gender fast immer eher als "Differenz" zum Spieler erlebt. Eine "normal"-Frau, die eine gut aussehende Verführerin spielt / ein "normal"-Mann, der einen aufreissenden Barden spielt... kein Problem, in keiner Gruppe (normales OC-IC-Verhalten vorausgesetzt).
Als Cross-Gender? Funktioniert meistens. Also wird akzeptiert und angespielt.
Eine deutlich übergewichtige Frau, die eine verführerische Heldin spielt? Eher nicht. (wurde nie verboten, aber selten angespielt, also tatsächlich akzeptiert) Ein deutlich übergewichtiger, bekannt "Freundinloser" Mann als CG? "Geht gar nicht, istirgendwieigitt". Ausnahmen bestätigen die Regel, besonders, wenn man sich länger kennt, oder wenn das Ganze mit einer ordentlichen Portion Slapstick gebracht wird. Auch "Hat eine Beziehung, muss nichts kompensieren" hilft, besonders wenn die Beziehung mit in der Runde sitzt.
Aber Sex wird nun mal in fast allen menschlichen Gesellschaften viel restriktiver behandelt als Gewalt.
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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 15.11.2019 12:02Ich glaube tatsächlich, dass CG unter DSA-Spielern erheblich verbreiteter ist als unter den Spieler anderer Systeme, einfach, weil das System es offen anbietet und den liberalen Anspruch diesbezüglich (zumindest früher war das so) auch stark betont hat.
Ich spiele aktuell in 2 DSA-Runden und einer (unregelmäßigen) Hexxen-Gruppe. Bei allen sitzen auch Frauen mit am Spieltisch und bei allen wurde GC per Gruppenentscheid abgelehnt. Das war in einer der Runden eine zugegebenermaßen knappe Abstimmung, aber das Ergebnis steht.

Bevor ich meine zweite DSA-Runde gefunden habe, bin ich auf der Suche mit einer anderen Gruppe in Kontakt gekommen und habe einen Abend probeweise mitgespielt. Dort wurde GC betrieben und es hat alle Klischees erfüllt, die hier genannt wurden. Wenn ungepflegte, bärtige Männer (nicht, dass alle Bartträger ungepflegt wären!) mitte 40 von ihrem Charakter nur in der dritten Person sprechen und ihn dann permanent "meine sexy Mage" [sic!] nennen, dann passt eben alles zusammen. :lol:
Wobei das nicht der einzige Grund gewesen ist, weswegen ich an dem Abend frühzeitig geflüchtet bin, aber das wäre eine andere Geschichte...

Vielleicht ist mit meiner Imaginationsfähigkeit etwas kaputt, aber wenn ein Spieler mit brummeliger Stimme einen Zwergen spielt und ich schließe die Augen, dann stelle ich mir einen Zwergen vor. Wenn unsere Spielerin das gleiche täte, hätte ich automatisch eine ZwergIN im Kopf. :grübeln:

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Rosencrantz hat geschrieben: 15.11.2019 15:24Gebt mir doch in dieser Sache mal Feedback, weil es mich wirklich interessieren würde: hatte ich immer Pech, in solchen Runden zu spielen? Hat es auf mich abgefärbt? Habt ihr euch schon dabei ertappt, dass euch ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen sind von vermeintlicher kompensatorischer Charaktererstellung, die dann negativ sozial beurteilt wurde?
Ich denke, das trifft es bis zu einem gewissen Gerade, mal mehr oder weniger, in ganz vielen Runden. Insbesondere hier stimme ich dir zu:
Rosencrantz hat geschrieben: 15.11.2019 15:24Denn ich habe wirklich das Gefühl, dass die Debatte an diesem Punkt so an Emotion gewinnt und es deswegen eher verpönt ist, CG zu betreiben, weil niemand einer anderen Person unterstellen würde, dass sie heimlich gerne in einer blutigen Weltuntergangs-Sekte wäre (und deswegen kompensatorisch einen Tairach-Priester spielt) - wo das Kompensieren sexueller oder anders gearteter Frustration über kompensatorisch gestaltete Charaktere des anderen Geschlechts gerne mal angenommen wird.
Es gibt eine Fantasy-Welt-Aspekte, die einfach sehr, sehr wenig passende Realwelt-Äquivalente haben, wo entsprechend auch wenig Verbindung mit realweltlichen Aspirationen angenommen werden kann. Sei es der Tairach-Sektierer, der abgedrehte Alchemist der Kaiser Hal in ein Huhn verwandeln will oder der Echsen-Prophet, der das zweite Kommen seine Rasse hervorsieht. Auf der Skala "zu weit weg" von allem, was realtweltlich denkbar ist.
Auf der anderen Seite sind "ich wäre gern attraktiver und akzeptierter bei Frauen" oder andersrum "ich wäre gern ein wenig mehr femme fatale und etwas weniger graue Maus" auf dieser Skala sehr nah an Dingen, die man Spielern und Spielerinnen real "unterstellen" (mit großen Anführungszeichen) kann. Diese sexuellen/zwischenmenschlichen Aspekte sind sicherlich nur die Offensichtlichsten, in derselben Sparte kann man, wie ob schon erwähnt, sicherlich auch einem dünnen, unsportlichen Spieler mit seinem Akrobatik-Warrior-Rogue etwas "kompensieren zu wollen", genau wie man (wenn man andere Attribute konsequent weiter durchspielt) einem vielleicht schulisch oder ausbildungstechnisch unzufriendenem Spieler "unterstellen" könnte, mit seinem KL18-Magier etwas "kompensieren zu wollen". Vielleicht könnte man sogar brutale Barbaren-Charaktere als Kompensation von Spielerinnen sehen, die im RL schüchtern und zurückhaltend sind und sich nirgendwo durchsetzen können? Et cetera.

Die Frage bleibt, wie sicherlich schon dreizehnmal angesprochen, was davon eigentlich wirklich den Spielspaß anderer Mitspieler torpediert. Darauf gibt es nun einmal keine flächendeckende Antwort, weil das nicht nur wie üblich vom Spielstil sondern bis zu einem gewissen Grade von den zwischenmenschlichen Beziehungen der Spieler und Spielerinnen abhängt, denke ich. Über den Daumen gepeilt ist beim P&P aufgrund der vorherrschenden Tropes sicherlich wie von @Jadoran angesprochen Gewalt, Hinterlist und Might & Magic als "Kompensation" realtweltlicher Aspekte sicherlich akzeptierter als jemand, der in einer Gruppe aus mehr oder weniger eng befreundeten Personen mehr Sexualität auf den Tisch ausbreitet als je erfragt war.

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Cross-gender im Rollenspiel

Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Der löbliche Pilger hat geschrieben: 15.11.2019 16:53 Wenn ungepflegte, bärtige Männer (nicht, dass alle Bartträger ungepflegt wären!) mitte 40 von ihrem Charakter nur in der dritten Person sprechen und ihn dann permanent "meine sexy Mage" [sic!] nennen, dann passt eben alles zusammen.
Ein Aspekt, den ich erst seit diesem Thread hier länger im Kopf umherdrehe: Kann es sein, dass es neben den Spieler/innen, die sich mit ihrem Charakter mehr oder weniger identifizieren auch eine ganz andere Form von (meist) Spieler gibt, die sich einfach GAR nicht mit ihrem Charakter identifiziert sondern vielmehr aus der Sicht eines Puppenspielers agiert, der sich daran erfreut, die Handlungen und das Schicksal einer Person (hier die sexy Magierin im RP) bestimmen zu können und daraus eine Art von Befriedigung und Machtgefühl ableitet? :grübeln:

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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Das Topic "ne Runde Nerds, von denen mindestens die Hälfte keinen Erfolg bei Frauen hat" kenne ich eigentlich eher aus den Teenie-Zeiten, aber das hat sich dann wohl nach und nach ausgewachsen. Und die Männer, die gerne mal Frauen spielen sind nach meiner Erfahrung jetzt auch nicht die Marke "frustrierter Dauersingle".

Ich schätze, da gibt es sehr verschiedene Erfahrungen.
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Ungelesener Beitrag von Avessandrina »

Wenn man das Pferd von dieser Seite her aufzäumt, muß man ja auch fragen, wie weit Kompensation überhaupt der Antrieb für das Betreiben von Rollenspiel ist. Tauchen wir alle (mehr oder weniger tief) in fremde, nicht-reale Welten ein, weil unsere so ätzend/schrecklich/trist/grausam/usw. ist und wir unserem extrem unbefriedigenden Leben entfliehen wollen? Oder ist es einfach nur die Lust am Darstellen, an fantasievollem Miteinander und dem Eintauchen in eine gänzlich andere Realität, ohne die eigene nicht zu schätzen?

Das schlägt für mich in die exakt gleiche Kerbe. Und ich frage mich, ob wirklich Kompensation ein so weit verbreiteter Antriebsmotor beim P&P ist.
Ich liebe zum Beispiel Rollenspiel und die DSA- und Shadowrun-Welten, würde aber um's Verrecken (im wörtlichen Sinne) nicht in einer dieser Welten leben wollen.

Genauso bin ich extrem glücklich in meinem Leben und auch mit meinem Geschlecht, trotzdem finde ich das Spielen einer Frau in einer fantastischen Welt total spannend. Und ich glaube der Gedanke mal für einen Tag oder eine Woche im Körper des jeweils anderen Geschlechts zu leben ist nicht nur für mich ein spannender. Das Erleben von Dingen abseits unserer Lebensrealitäten in jedem Aspekt ist es, was für mich Rollenspiel spannend macht. Und ich gehe davon auch erstmal bei den Menschen aus, mit denen ich spiele. Dabei würde ich eigentlich gar nicht darauf kommen, bei meinen Gegenüber eine Kompensation anzunehmen.

Aber selbst wenn, was wäre so schlimm daran? Wenn der Klischeenerd eben im RP seine Frauenfantasie auslebt und dabei mit schönem Spiel meine Gruppe bereichert, warum sollte ich das verurteilen? Er hat Spaß, sie hat Spaß, wir alle haben Spaß - besser geht es doch nicht.

Frage mich, ob man bei anderen Hobbys auch die Intention dermaßen hinterfragt (ohne es jetzt zu werten)? Spielst du Stürmer, weil du was kompensieren musst? Wrum nicht Abwehr? :P
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Ungelesener Beitrag von Avessandrina »

Wizkatz hat geschrieben: 15.11.2019 16:55Kaiser Hal
...übrigens Cross-Gender-Spielerin :lol: *scnr*
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Avessandrina hat geschrieben: 15.11.2019 17:19seine Frauenfantasie auslebt und dabei mit schönem Spiel meine Gruppe bereichert
Ich glaube an diesem Aspekt krangt ja dieser mittlerweile achtseitige Thread, auf Basis mehrere Anekdoten verschiedener Poster wo das eben weniger bereichernd sondern mehr störend bis unangenehm war. :wink:
Wie viele andere blicke auch ich vor Jahren auf ein CG-Attempt eines Mitspielers zurück, nachdem wir uns erstmal geeinigt hatten, CG vorerst rauszunehmen, zumindest bis auf weitere Rücksprache. (Auch hier wie in den allermeisten derartigen Stories - Mann spielt schöne, mittelleicht bekleidete Frau.)
Wie von @Madalena angesprochen liegt auch das bei uns aber weit zurück, und ich denke, dass das aktuell wahrscheinlich so nicht mehr vorkommen würde in unserer aktuellen Runde (der damalige Spieler ist eh nicht mehr an Bord). Ein Altersabhängiger Aspekt ist schon häufig dabei, denke ich.

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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Nach dem Ausmass der Kompensation zu fragen bringt - mein Eindruck - rein gar nichts. Das ist die falsche Frage. (Selbst wenn sie sich in Extremfällen durchaus aufdrängt, wie der sexy mage Anekdote), denn sie führt zu einer Bewertung und Beurteilung der Mitspieler.
Aber es ist ein Hobby und soll Spaß machen. Es ist keine Wissenschaft, keine Fortbildung, kein Wettbewerb und erst recht keine Zulassungsprüfung. Ist ja beim Flirten auch so... wer daraus eine Wissenschaft macht, ist vielen Leuten unsymapthisch, sobald sie es bemerken :wink:
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