Meiner Meinung nach kommt das vor allem auf die individuelle Kampagne und die einzelnen Kameraden an. Allgemein betrachtet hätte ich trotzdem lieber den Geweihten, als den Nekromanten in der Gruppe, weil ich überwiegend Helden spiele, die eher Richtung Licht als Schatten gehen und die Meisten kämen mit dem Sonnenpriester besser aus als mit einem Kadaverführer.
Gegen den Nekromanten spricht neben der rechtlichen Lage, auch ein deutlich einfacherer Grund: seine Furcht verbreitenden "Freunde" sind für die anderen Helden nicht weniger furchterregend als für andere und die grundlegende Abscheu wollen viele Helden wohl auch nicht verlieren (oder sie zahlen den Preis dafür).
Der entscheidende Punkt ist für mich aber, dass ein richtiger Nekromant deutlich mehr als nur ein Zauberer ist, der mal schnell einen Skelletarius zur Gruppenunterstützung benutzt. Das steckt eine ganz bestimmte Philosophie und eine gewisse Verachtung gängiger Prinzipien dahinter und das kollidiert oft mit den Kameraden (in meinem Fall: mit fast all meinen Helden).
Aktuell haben wir in der Quanionsqueste eine interessante Situation:
Wir haben sowohl eine liberale Praiosgeweihte, als auch meinen Utulluhschamenen in der Gruppe. Beide sind inzwischen überzeugt, dass sie mit Praios/Oberan dem gleichen Sonnenherren dienen und es wohl sein Wirken war, dass beide Seiten seiner Diener zusammen geführt hat (sie haben längst festgestellt, dass sich ihre Fähigkeiten [die offensichtlich unterschiedliche übernatürliche Gaben sind und andere Dinge bewirken können] hervorragend zu einem größeren Ganzen ergänzen).
Dennoch gibt es viele Dinge, die viel "Gott vertrauen" erfordern. Ein Punkt ist dabei der absolut natürliche und selbstverständliche Einsatz von Toten, Geistern etc. durch meinen Schamanen. Er geht zwar nicht soweit Untote zu erheben (das könnte er zwar lernen, aber er beherrscht den Zauber nicht), aber auch Besessenheit durch Ahnen und die allgemeine enge Verbundenheit zu den Toten ist schwer zu verdauen.
Vermutlich wäre aber auch ein "Praios erhobener Untoter" im Rahmen der Kampagne noch akzeptabel "der Dienst für Praios endet nie", wenn es die Umstände wirklich erfordern.
"Praios leitet uns zum ewigen Licht! Wer sind wir seine Führung in Frage zu stellen?" Zu viele Zeichen und nicht zu Letzt das große Wunder der Stimmen sprechen eine deutliche Sprache.
Wir haben also fast einen Praiosgeweihten und Nekromanten in einer Gruppe und es funktioniert sehr gut. Allerdings folgen beide auch voller Hingabe dem Sonnenherrscher und auch die Kampagne stellt durch die spezielle Heranführung und Thematik eine Besonderheit dar.
Es muss also nicht immer ein "entweder oder" sein.