So, jetzt mal mein Post zur neuen DSA 5-Probe:
Assaltaro hat geschrieben: ↑04.04.2019 17:33 Eine 3er Erschwernis wäre in 4.1 ca eine 9er.
Intuitiv mag das so erscheinen, aber unterm Strich verhält es sich mit der Konvertierung der Erschwernisse eher so, dass sie im Verhältnis eher 2:1 statt 3:1 entsprechen - zumindest, solange man in DSA 4 unterm Strich im positiven Bereich ist (dh der Aufschlag niedriger ist als der TaW). Man kann die beiden System jetzt natürlich nicht 1:1 vergleichen, aber im großen und ganzen läuft es darauf hinaus: Ich hatte mal eine schematische Excel-Tabelle erstellt und dort die Probenwahrscheinlichkeiten (aus
http://simia.net/dsa4wk/ gezogen) miteinander verglichen, und tatsächlich lief es darauf hinaus - mal auf 1,5:1, mal auf 2,5:1, im negativen Bereich sogar auf 1:1, aber nie auf 3:1.
Der Grund dafür liegt daran, dass die Modifikationen in DSA 5 ja bereits an die Eigenschaften gebunden sind, im Gegensatz zu den freien Modifikationen in DSA 4.
Zur Veranschaulichung ein sehr simples Beispiel:
Ich habe alle Eigenschaften 12 und einen TaW von 0.
In DSA 5 lege ich eine Probe +1 (also um 1 erleichtert) auf die Werte 13/13/13 ab.
Eine Probe -3 (also um 3 erleichtert) in DSA 2-4 würde ich zwar auch bestehen, wenn ich 13/13/13 würfeln würde... aber auch wenn ich eine 14 oder sogar eine 15 würfeln würde: Unterm Strich macht das eine alte Probe -3 also deutlich einfacher als eine neue Probe +1.
Bei einer Probe -2 gleichen sich diese Modifikationen dagegen etwas an: Ich kann auf der einen Seite zwar keine Probe auf 13/13/13 mehr bestehen (das höchste der Gefühle ist 13/13/12), aber dafür darf ich mir immerhin eine 14 erlauben, was mit der neuen Probe nicht drin ist.
Unterm Strich ist die alte Probe -2 natürlich immer noch deutlich einfacher, weil man häufiger eine einzelne 14 als dreimal eine 13 (der einzige spezifische Fall, wo in dieser Konstellation die neue Probe +1 der alten Probe -2 überlegen wäre) würfelt. Aber sobald man mit mehr TaP operiert, gleicht sich das ganze etwas an (vgl. die Excel im Anhang).
Das war jetzt wie gesagt ein sehr simples Beispiel, aber (das hat mich durchaus selber überrascht) tatsächlich entsprechen die stochastischen Wahrscheinlichkeiten für das Bestehen bestimmter Proben auch darüber hinaus in höheren Regionen grob dem oben erwähnten Verhältnis von 2:1. D.h. wer alte Abenteuer konvertieren möchte, der macht es sich am einfachsten, wenn er Aufschläge und Erleichterungen einfach halbiert.
Eadee hat geschrieben: ↑31.03.2019 15:42
Bei DSA5 werden die einzelnen Modifikatoren so krass mit den Proben verrechnet dass man effektiv nur 1/3 der Erschwernisse / Erleichterungen nutzen kann, weil diese gleich auf alle drei Eigenschaften angerechnet werden. D.h. die regulär nutzbare Skala schrumpft etwa auf +/-7 also grob 15 unterschiedliche Stufen zusammen.
Dass das ganze zu grob ist hat die Redax ja sogar selbst schon bemerkt weshalb sie so einen Mist wie "Teilprobenerleichterungen" und "Teilprobenerschwernisse" eingeführt haben, welche die ohnehin von DSA5 schon verkomplizierte 3w20-Probe
noch umständlicher machen (bis ich es selbst gelesen habe dachte ich das wäre gar nicht möglich das noch komplizierter zu machen).
Ich stimme dir zwar zu, was die "Teilprobenerleichterungen" angeht, aber die DSA 5-Modifikatoren finde ich nach reiflicher Überlegung sogar deutlich besser als damals - einfach aus dem Grund, weil es dadurch nun möglich wird, QS (also de fakto FeP*) auch nach heftigen Erschwernissen übrig zu behalten.
Das Problem in DSA 4 war, dass das klassische Talentprobensystem seit DSA 2 (die Verrechnung des Talentwerts mit den Aufschlägen
vor der Probe) im Grunde nicht wirklich kompatibel war mit einem System, bei dem auch die FeP* eine Rolle spielen: Denn sobald du wirklich derb schwere Proben ablegen musst - also solche, deren Erschwernisse in den zweistelligen Bereich gehen, auch nachdem du alle sonstigen Boni eingerechnet hast -
können im Grunde ja gar keine FeP* mehr übrig bleiben, einfach deswegen, weil besagte Erschwernisse den Talentwert komplett aufzehren: Das beste Ergebnis ist da also quasi standardmäßig "gerade so gelungen". Das ist schön und gut, wenn bei einigen Proben die FeP* eine Rolle spielen und andere binär sind, aber da in DSA 5 das Talentprobensystem allgemein gestreamlined wurde und nun überall unterschiedliche Qualitätsabstufungen eine Rolle spielen (und man könnte durchaus für ein entsprechendes Streamlining argumentieren), war diese Anpassung im Grunde unumgänglich.
Denn bei DSA 5 dagegen wird der Aufschlag auf die Probe an sich angerechnet, wodurch das ganze wieder deutlich offener wird. Hierzu mal ein sehr arbiträres Beispiel, das aber den Vorteil hat, dass es den Unterschied am besten illustriert: Angenommen, ich habe alle beteiligten Eigenschaften 19 und einen TaW von 21, und muss eine extrem schwere Probe ablegen (+20 in DSA 4, -10 in DSA 5).
- in DSA 4 kann ich die Probe zwar einerseits nicht versieben (ich darf 19, 19 und 20 würfeln, was das schlechtmöglichste Ergebnis ist, mit dem eine Probe noch gelingen kann), aber andererseits werde ich niemals mehr als 0 oder 1 FeP* übrig behalten, egal wie gut ich würfle.
- in DSA 5 kann ich die Probe dagegen durchaus versemmeln, da ich gerade in den höheren Bereichen durchaus noch genügend Spielraum zum Scheitern habe: Wenn man zB 16, 16, 17 oder 19, 20, 10 würfelt (okay, zugegebenermaßen: Die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt trotzdem bei 95,15%) Wichtiger ist aber, dass man umgekehrt bei entsprechendem Glück trotzdem noch eine bessere und sogar die maximale QS erreichen kann, weil ja erst W20-Würfe über 9 die FeP* verringern. Man kann jetzt natürlich darüber streiten, ob der QS an sich so eine elegante Lösung ist, aber ich finde die Trennung von Aufschlag und Talentwert grundsätzlich erstmal positiv.
(die Zustände finde ich übrigens auch ganz in Ordnung; aber das ist ein anderes Thema)
Herr der Welt hat geschrieben: ↑04.04.2019 16:29
Erschwernisse werden auf Eigenschaften verteilt und müssen somit ausgeglichen werden. Das ist anders als bei DSA4 mittelbar. Objektiv ist das ein Mehr an Rechnerei, was ich subjektiv nicht positiv, sondern ärgerlich und unnötig finde.
Jetzt mal eine ernst gemeinte Frage, die ich anhand eines Beispiels verdeutlichen möchte:
Du hast 16/18/14 und einen TaW von 18.
In DSA 4 musst du eine Probe +10 ablegen, in DSA 5 eine entsprechende Probe -5.
D.h. einmal legst du eine Probe auf 16/18/14 mit einem TaW von 8; im anderen Fall eine Probe auf 11/13/9 mit einem TaW von 18.
Klar, die zweite Methode ist etwas umständlicher, weil man den Abzug dreimal verrechnen muss statt einmal und
dann auch noch mehr TaP zum Ausgleich kalkulieren muss. Aber ist sie jetzt soviel umständlicher, dass es unzumutbar geworden ist? Nicht vergessen, wenn man mit QS als regeltechnischer Größe operiert, dann muss ja wie erwähnt auch die Möglichkeit vorhanden sein, dass überhaupt FeP* übrigbleiben.