Wird DSA5 zu weich?

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Doggo
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Wird DSA5 zu weich?

Ungelesener Beitrag von Doggo »

Dieses Abschleifen eines Spiels das einst im finsteren Mittelalter spielte und die Verwandlung in ein tu-keinem-weh-Gleichberechtigungsspiel kommt meiner Meinung nach von den Leuten Spohr-Demirtel-Plötz. Ich habe für mich beschlossen DSA nur noch von 4.1 abwärts zu spielen, weil die Ecken und Kanten ein Rollenspiel ausmachen.

Frauen in Deutschland waren bis in die 60er Jahre nicht gleichberechtigt. Ich finde da kann es im Mittelalter nur noch krasser geweden sein.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Doggo hat geschrieben: 11.12.2018 09:31im finsteren Mittelalter
Ich habe DSA noch nie als finsteres Mittelalter erlebt, auch zu 4.1 Zeiten nicht.
Doggo hat geschrieben: 11.12.2018 09:31Frauen in Deutschland waren bis in die 60er Jahre nicht gleichberechtigt. Ich finde da kann es im Mittelalter nur noch krasser geweden sein
Die Gleichberechtigung war in weiten Teile Aventuriens aber schon immer gesetzt und DSA hat sich da bewusst nicht am echten Mittelalter orientiert, weil sie auch schon immer weibliche Spieler haben wollten. Und diese sollten auch alles spielen können.
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Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

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Thymian
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Ungelesener Beitrag von Thymian »

Doggo hat geschrieben: 11.12.2018 09:31Dieses Abschleifen eines Spiels das einst im finsteren Mittelalter spielte und die Verwandlung in ein tu-keinem-weh-Gleichberechtigungsspiel kommt meiner Meinung nach von den Leuten Spohr-Demirtel-Plötz.
Mag Deine Meinung sein, aber sie ist objektiv falsch. Das kommt von Ulrich Kiesow und gilt durchgehend seit 1984:
Buch der Regeln (Abenteuer-Basis-Spiel) hat geschrieben:Im Reich des Schwarzen Auges herrscht völlige Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Körperkraft, Geschicklichkeit und Klugheit sind bei männlichen und weiblichen Helden gleich.
Auch Satinav fragt das Leben nicht, dem er Stunde für Stunde und Atemzug für Atemzug raubt - und doch:
Ohne sein Vorüberschreiten gäbe es kein Wachsen, wäre Leben nicht Leben, sondern Vorhanden-Sein.

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Bullf
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Ungelesener Beitrag von Bullf »

Verstehe das Problem nicht so ganz: Ist doch immer noch dein DSA.
Kannst das doch so düster machen wie du willst. Wenn deine Mitspieler das wollen und oder zumindest nichts dagegen haben...
Cool. Viel Spaß!

Mache ich auch manchmal und es kam noch nicht die Rollenspielpolizei
Wenn Elfen Elfen helfen helfen, helfen Elfen Elfen helfen.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Bullf

Wie jetzt - da kam keiner? - Und es kamen auch keine von diesen überall präsenten neuzeitlichen Emanzen aus den Büschen gesprungen und haben dir die Tür eingerannt?

Skandal!!!! :ups:

Es ist echt nicht mehr wie früher... :(
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

DerShrimp
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Ungelesener Beitrag von DerShrimp »

Ich finde es völlig in Ordnung, dass es größtenteils keine Geschlechterdiskriminierung in Aventurien gibt. Fehlt mir nicht und da es auch Dsa Larp gibt ist es gut, dass jeder die möglichkeit hat alles darzustellen.

Ecken und Kanten finde ich wichtig. Funktioniert für mich vor allem über den Stand, das Alter (bzw die Stellung in der Familie. Mama / Papa hat dem Sohnemann / der Tochterfrau einfach auch mal ne Ansage zu machen).
Auch die Diskriminierung von Randgruppen (Nichtmenschen, Zahori) kann ein bereicherndes Element sein. Ich verstehe nicht wieso gerade die "Mann - Frau" Sache immer so viel Aufsehen erregt.

Angesehen davon : Richtiger Tipp... Mach dir dein Aventurien eben anders

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Doggo hat geschrieben: 11.12.2018 09:31Ich habe für mich beschlossen DSA nur noch von 4.1 abwärts zu spielen, weil die Ecken und Kanten ein Rollenspiel ausmachen.
Wie kann ein anderes Regelsystem beheben, dass dir das Setting zu frauenfreundlich ist?
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

@Doggo
Man kann jeder Zeit Kaufabenteuer spielen, da wird die Gleichstellung und -Berechtigung der Geschlechter eh gerne vergessen und es treten gehäuft typische Geschlechterrollen auf. Genauso bei Spielleitern bleibt der generische NSC männlich und menschlich. Ein weiblicher Mensch kommt eher als 'love interest' vor oder wo man unbedingt eine braucht (Beziehungsdrama, Mütter, etc). Aber kaum einfach so. Da müssen einige noch viel lernen.

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Lifthrasil
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Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

Ich verstehe das nicht ganz. Was haben Regeln mit der Ausrichtung des Settings zu tun? Das Setting kann man doch ganz an die eigene Storyline anpassen. Haben wir auch in meiner Gruppe gemacht. Da hat z.B. Borbarads Rückkehr nie stattgefunden und wir haben seitdem unseren eigenen Metaplot.

Aber von Regeln abgesehen: DSA war nie reines Mittelalter. Bzw. nicht in allen Regionen. Es war schon immer ein wildes Gemisch aus Mittelalter und Renaissance. Geschlechterstellung war auch immer regional unterschiedlich. Von 'Frauen sind Besitz' (Orks) über 'Frauen sind den Männern untergeordnet' (Tulamiden, Novadis) über 'völlige Gleichberechtigung' (Thorwal) bis hin zu Matriarchat (Goblins, Aranien).

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Gumbald
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Ungelesener Beitrag von Gumbald »

Bezüglich typischer Geschlechter-Rollen versuche ich beim meistern tatsächlich darauf zu achten, bei meinen NSCs nicht immer in die "klassischen" Rollen zu verfallen. Das bin ich schon alleine meinen weiblichen Mitspielern schuldig.
Da gibt es dann bspw. auf einem Schiff mal eine reisende Händlerin, die sich beim nächsten Landgang darauf freut das beste Bordell der Stadt zu besuchen.
Trotzdem gibt es natürlich Fantasy-Klischees, die man auch immer wieder gerne bedient, und das finde ich ich auch nicht schlimm solange man sich nicht nur drauf beschränkt.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Es wurde schon häufiger davon gesprochen, dass DSA5 die Ecken und Kanten abhanden gekommen sind. Kann man das vielleicht mal anhand von Beispielen konkretisieren?
Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist tatsächlich ein alter Hut. Wird das jetzt in DSA5 bei den Regionalbeschreibungen/Abenteuern so penetrant betont, dass es nervt?
Leben Orks im Svelttal oder Goblins in Festum jetzt in den Städten friedlich und in Eintracht mit den Menschen - ohne jegliche Konflikte?
Oder was gibt es da konkret zu bemängeln? Ich kenne DSA5 da nur sehr oberflächlich.

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Halbblut
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Ungelesener Beitrag von Halbblut »

Doggo hat geschrieben: 11.12.2018 09:31Frauen in Deutschland waren bis in die 60er Jahre nicht gleichberechtigt. Ich finde da kann es im Mittelalter nur noch krasser geweden sein.
Nun kann das geschichtlich nicht ganz vergleichen. Die extrem dominierende Rolle der Männer kam mit der Christaniersierung (welches wiederum durch das Judentum geprägt ist) nach Europa. In Aventurien gibt es weibliche Götter, Rondra - die Göttin des Krieges (ein irdisch ein von Männer dominiertes Handwerk) - wird als Frau dargestellt. Also schon da hinkt der Vergleich zu unser Geschichte auf der Erde und zwischen Dere.

Dennoch muss ich dir in Teilen recht geben. So wirkt der neue Umbruch der Akzeptanz der Druiden gegenüber weiblichen Schülern im Vergleich zum früheren Editionen komisch und die Erklärung geqäult. (vergleiche Aventurische Magie 3 => Tradition der Druiden.)

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Naja, sonderlich gleichberechtigt waren römische oder griechische Frauen vorm Christentum auch nicht...
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Zumindest war der weibliche Körper nicht gleichgestellt mit Sünde, sondern nur nicht ganz so toll zu f* wie der männliche... :rolleyes:
Lifthrasil hat geschrieben: 12.12.2018 09:51Matriarchat (Goblins, Aranien).
Aber sehr herrlich, neulich in Aranien: "Warum bekommt mein Charakter weniger bezahlt als die ihrer? Wir haben beide ein Schwert und ein Schild und soll aufpassen..." - "Deiner ist ein Kerl."

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Über die realweltliche Gleichberechtigung bei Römern, Griechen, Germanen, Urchristen etc. fangen wir lieber gar nicht an, aus einem Sack voll Gründen :cookie:
Bei DSA hat sich schon etwas verändert, wahrscheinlich, weil unter Gleichberechtigung heute etwas anderes verstanden wird als zu Kiesows Zeiten. Aber abgesehen davon: "Damals" war das Verständnis, was eine Standes/Feudalgesellschaft bedeutet, auch noch deutlich ausgeprägter als bei heutigen Autoren, die sich ganz offensichtlich nicht aus ihrer heutigen Welt lösen können und stattdessen nur eine Oligarchie/Plutokratie hinbekommen und sich Standesunterschiede nur noch als böse Diskriminierung vorstellen können, aus der jeder "gute N/SC" natürlich ausbrechen will, und die Leute, die das nicht so sehen, als dumm und böse dastehen lassen . Da kommen dann

- Prinzessinnen, die lieber Abenteuer werden wollen anstatt an der Seite ihres Mannes zu herrschen...
- Bauernmädchen, die einen Junker heiraten sollen und lieber mit ihrer Freundin durchbrennen um in einer anderen Stadt ihr Glück zu machen...

und massenhaft ähnliche Schoten vor. Ausserdem macht sich in Aventurien die parlamentarische Demokratie mit Antidiskriminierungsgesetz und wahrscheinlich bald auch Pflegeversicherung und Sozialhilfe breit... Vielleicht mangelt es an Bildung oder Vorstellungskraft, dass auch andere Gesellschaftsformen als die westlich/deutsche "lebbar" sind, besonders in einem vormodernen Umfeld mit Magie und realem Götterwirken, wo es gar nicht leicht ist, sein täglich Brot zu erwirtschaften...
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LordShadowGizar
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Ungelesener Beitrag von LordShadowGizar »

Dem Wahnwitz zum Gruße!
Jadoran hat geschrieben: 12.12.2018 10:47wahrscheinlich bald auch Pflegeversicherung und Sozialhilfe breit...
Haben wir doch schon so inetwa durch die Götterdiener. Ich meine je nach Region und dessen Stand einer Kirche gibt es armern Verköstigung, Unterkünfte und Weisenheime (häufig... nicht ausschließlich) betrieben von Traviageweihte, eine Abart medizinischer Grundversorgung durch die Perainekirche, Seelsorge bei so ziemlich jeder Kirche und für die mental Kaputten speziel die Nionitenkloster der Boronkirche,
Bildungsangebote offtmals in Praiosschulen (... sprich dem equivalent zur christlichen Sonntagsschulen... häufig betrieben durch Hesinde-, Nandus-, und/oder auch mal Praiospriester), beratung/belehrung in Rechtsangelegenheiten durch Praiosgeweihte...
Und da zwischen pfuschen (fast) über all die Tsageweihten 'alles-und-doch-nichts-Könner' herrum, wo es gillt einer armen hilflosen Seele behilflich zu sein!

So long and thanks for all the Fish.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Was die Härte der Feudalgesellschaft betrifft, kenne ich die Entwicklungen der letzten Jahre zu wenig. Dafür kenne ich das "DSA von früher" sehr gut, und ich habe nicht den Eindruck, dass das extrem betont wurde.

Ich kann mich noch erinnern wie wir zu DSA3-Zeiten uns fast geärgert hatten, wenn der Würfel unsere Helden adlig machte (weil "reich" mehr Kohle brachte, und der Stand der Eltern außer zur Ermittlung des Startvermögens eigentlich ziemlich irrelevant war). Man kann natürlich sagen "wir waren jung und haben es falsch verstanden" - aber ich habe auch wenn ich mal mit anderen spielte keinen sehr großen Unterschied gemerkt. Und auch von den Büchern her wurden diese Faktoren nie so besonders stark betont. Im Gegenteil: Aventurien wurde als eine vertikal flexible Gesellschaft dargestellt, in der man zumindest als Held sehr leicht über die Grenzen des Geburtsstandes hinaus wachsen konnte - völlig egal ob man ein dahergelaufener Streuner oder ein wilder Moha war. Unter Hal gab es ja eh Adelstitel für jeden.

In DSA3-Grundwerken wie GMG oder MSZ wurde auf die besondere Stellung von Geweihten verwiesen, oder darauf dass hochstufige Helden auch mit dem entsprechenden Respekt der Spielwelt behandelt werden sollten - an mahnende Worte, die Rolle des Adels angemessen darzustellen kann ich mich kaum bis gar nicht erinnern.

Im Zuge der Helden-Kleinhalterei war der soziale Stand eh immer arg gedeckelt, das wurde erst mit DSA 4 zaghaft gelockert. Der generische Held war halt einfach nicht adelig, und der Stand war jetzt nicht allzu bedeutsam. Und die NSCs, die einen gegängelt haben taten waren auch längst nicht immer adelig. Oftmals wurde für wichtige NSCs auch erst im Nachhinein der Adelsstand hinzu definiert. Darum hieß der KGIA-Chef wohl auch nicht Dexter von Nemrod.

Und auf der anderen Seite der sozialen Leiter wurde das Bauernleben auch eher romantisiert, als dass man Hunger und Elend thematisiert hätte. Die Härte der Feudalgesellschaft kam erst recht spät durch sowas wie die Hungeraufstände von Meilersgrund oder die (als auch für aventurische Verhältnisse heftig definierte) bornischen Strukturen in den Blick.
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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

DSA 5 ist möglicherweise zu weich, weil erstmals Schips fester Bestandteil des Systems sind. Die Version ändert aber kaum etwas an der Spielwelt und keinesfalls an Punkten wie der Gleichberechtigung. Wobei das alles Punkte sind, die man leicht für sein Hausaventurien ändern kann und man benötigt dafür eigentlich keinen Kasten der einem sagt "ihr könnt auch ohne Schips" spielen wenn ihr wollt (den gibt es aber). Ebenso kann man natürlich den Hintergrund ändern, wenn man das möchte. Meiner Erfahrung nach haben vor allem Spielerinnen keine Lust dauerhaft den Zierschmuck zu spielen und deshalb gibt es in fast jedem Fantasysetting die Möglichkeit gleichberechtigte Heldinnen zu spielen.

Generell finde ich DSA 5 bisher härter als die früheren Editionen. Helden stehen oft näher am Tod als früher, wobei man gerade im Vergleich zu DSA 4 mit seinen vielfach Stapelungen eigentlich wieder etwas zurück gerudert ist.

Die Wahl der Version beeinflusst vor allem wie "stark und mächtig" die Helden werden können und DSA 4 ist hier mMn an der Spitze. Weich ist meinen Augen aber nicht DSA 5, sondern DSA 3- (die Helden sind robuster als in den neueren Versionen, aber auch "schwächer").

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Die Darstellung der aventurischen Gesellschaft war mMn schon immer inkonsistent - oft mit der Idee, dadurch einen Plot-Twist oder Aha-Effekt bei den Mitspielern zu erzeugen. Zu Kiesows Zeiten war der "Meister" derjenige, dem qua Rolle ein Informationsvorsprung gegenüber den Mitspielern (!) zugeschrieben wurde, wie Aventurien funktioniert - oft wirkt es heute so, als solle man den Darstellungsonkel spielen oder gar die Mitspieler hinter die Fichte führen:

Beispiel die Szene im Uralt-Abenteuer, wo man in die Silbermine gesteckt wird, wenn man als Mitspieler die richtige Anrede für den unvermittelt im Gasthaus auftauchenden Landgrafen nicht kennt - ein Problem, das für damalige Mitspieler wohl unlösbar war, für Aventurier aber eigentlich kaum auftreten sollte (zumindest wenn Landgrafen öfter mal in Tavernen auftauchen um sich da die Etikette-Fähigkeiten der Reisenden zu überprüfen.

@X76
Hier diskutiert doch eigentlich jeder den in den Werken vermittelten Hintergrund - und eben nicht das Regelsystem, das gerade bei DSA ja traditionell mit Hintergrund kontaminiert ist, d.h. kaum losgelöst betrachtbar. Die Startthese von DSA (alt) als "finsteres Mittelalter" ist mMn nicht korrekt, d.h. eine Veränderung zu DSA (neu) als Ponyhof nicht so krass - allerdings sind die vmtl. gewollten Fluff-Änderungen schon ziemlich weichzeichnend.
Der moralisierende Zeigefinger war mMn schon immer da - nur dass der phasenweise halt mal mehr und mal weniger betont wurde. Auch früher musste ein "Held" schon aus Prinzip gegen meridianische Sklaverei sein und bornländische Verhältnisse als normal und göttergegeben hinnehmen (auch wenn der Held vllt. ein meridianischer Freibeuter war).

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Wird DSA5 zu weich?

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Wird DSA5 zu weich?
Einfacher Selbsttest, man nehme das DSA4 Wege der Helden, lasse es aus 3m Höhe auf seinem Kopf fallen. Man messe die Beule.
Eine Woche später, man nehme das DSA5 Grundregelwerk, lasse es aus 3m Höhe auf seinem Kopf fallen. Man messe die Beule und vergleich diese mit der alten.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Andwari hat geschrieben: 12.12.2018 14:11Auch früher musste ein "Held" schon aus Prinzip gegen meridianische Sklaverei sein und bornländische Verhältnisse als normal und göttergegeben hinnehmen
Eh, ist das so? ^^ Gerade Ersteres würde ich mal verneinen. Man kann ja durchaus auch einen Helden aus dem Süden spielen, oder etwa nicht?

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Lanzelind
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Ungelesener Beitrag von Lanzelind »

Das schon. Ich kann mich aber sehr gut an Zeiten erinnern (Rollenspiel in einem DSA-Chat), da musste ich, wollte ich eine Kneipenschlägerei anzetteln, meinen SC nur sagen lassen "Ich komme aus Al'Anfa" und schon lief er Gefahr, verprügelt zu werden, weil Alanfaner ja nun einmal die "bösen Sklavenhalter" sind, während das in Bezug auf das Bornland, wie oben geschrieben, mehr oder weniger hingenommen wurde. Mein Bronnjar, dessen Familie sicherlich Leibeigene hat, wurde deswegen nie blöd angemacht.
Zuletzt geändert von Lanzelind am 12.12.2018 17:05, insgesamt 1-mal geändert.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Andwari hat schon recht, das generische Kauf-Abenteuer, auch wenn es im Süden spielt, geht seit jeher davon aus, dass die Helden natürlich Sklaverei als etwas ganz Furchtbares ansehen und nie auf die Idee kommen würden, selber Sklaven zu halten. Dafür gibt es gefühlt einen Sack voll AB's wo die Helden versklavt werden und dann einen Aufstand anzetteln müssen... viva la libertad! :rolleyes: Im Spätverlauf von DSA 4.1. wurde das etwas gemässigt, vielleicht auch, weil seit gefühlt Jahrzehnten kaum noch Kauf-AB's mehr in Südaventurien spielen
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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Wobei ich das wenn es IT bleibt durchaus ok finde. Der Mittelländer und Bornländer wird seine Leibeigenschaft für viel besser halten als Sklaverei.
Aber ich sehe da keinen Unterschied von damals zu heute. Es gab und gibt immer NSC die ihre Leibeigenen oder Sklaven gut und schlecht behandeln.
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Das Bornland wurde schon ein wenig schräg beäugt bei uns damals, und galt bei Mitelreichern u. Horasiern Usw als eher rückständig. Aber so richtig indiskutabel waren eigentlich nur die Sewerier.

Fehlender Missfallen an der Sklaverei in den Tulamidenlanden bzw bei den Novadis gegenüber der noch weiter südlich wundert mich in Rückblick eigentlich noch mehr.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Auch wenn Doggo daneben liegt, was die Gleichberechtigungsthematik angeht (die ist wie nun mehrfach erwähnt in der Tat deutlich älter* und hat schon früher absonderliche Blüten getrieben**); so ist die Tendenz von DSA5, massiv auf der PC-Schiene zu fahren, schon ziemlich auffällig.

Denn es handelt sich hierbei um wesentlich mehr als nur die Gleichberechtigung der Geschlechter und auch um mehr als nur darum, dass Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten in Aventurien relativ normal ist: Es geht hier um eine ganze Gesellschaftsordnung die, wie Jadoran geschrieben hat, immer mehr zur Disposition gestellt wird.
Unabhängig davon, was ich so von Ulrich Kiesows Abenteuern halte: Vor ~30 Jahren schrieb er sich noch dahingehend die Finger wund, als er in MSZ im Kapitel "Vom Spiel in Aventurien" Spieler dazu animieren wollte, sich in der Haut ihrer Helden auf eine mittelalterliche Welt einzulassen, die Götter zu ehren, die von diesen gewollte Ordnung und auch deren Geweihte zu respektieren und letztlich auch Adelige als Autoritäten anzuerkennen. Dazu nutzte er auch den Vergleich zur Gesellschaftsordnung im irdischen Märchen, wobei er folgenden heute unerfreulich aktuellen Satz fallen ließ: "Niemand wird erwarten, dass das Märchen so weitergeht: Eines Tages kam ein junger Bürokaufmann des Wegs, der der Meinung war, eine Volksabstimmung sei der Adelsherrschaft vorzuziehen..."

Tja, und nun ist genau das eingetreten: Die DSA-Redaktion wird von Vertretern besetzt, die anscheinend der Ansicht sind, ein Hobby müsse einen erzieherischen Auftrag verfolgen, den Spielern fortschrittliche Werte einimpfen und eine allgemeine Willkommenskultur pflegen; und demnach um alles weitgehend bereinigt wird, was irgendwie auch nur ansatzweise triggernd oder aus postmoderner Sicht fragwürdig sein könnte - das Rollenspiel quasi als Safe Space (ich sage nur "Person mit Vagina" anstatt "Frau", weil ansonsten eine Transgender-Person daran Anstoß nehmen könnte). Dass das der Immerson nicht gerade zuträglich ist - drauf geschissen. Es würde mich auch nicht mehr wundern, wenn die Novadis in absehbarer Zukunft zu toleranten Frauenfreunden umgemodelt werden, weil es ja rassistisch wäre, das aventurische Pendant zu den irdischen Muslimen als rückständig, patriarchalisch und engstirnig darzustellen.

Um nochmal den Bogen zu Kiesow zu schlagen: Mit einem Seitenblick auf den im Rollenspiel typischen Munchkin monierte er: "Markus spielt eben nicht Margonin, den bornländischen Edelmann, sondern er spielt Markus - mit einem Schwert in der Hand..." Dass die Redaktion irgendwann eine postmoderne Spielweise nicht nur ermöglichen, sondern regelrecht ganz offen fördern würde, daran hatte er wohl auch nicht gedacht...

* Wobei aber auch hier, so zumindest mein Eindruck, die Motive dafür teilweise alles andere als rein waren: Von Ina Kramer habe ich zumindest gelesen, dass ihr erster Eindruck von Ulrich Kiesows und Hadmar Wiesers Rollenspiel-Hobby auf "was für Jungmänner (aka männliche Jungfrauen)" hinauslief; und ebenso, dass sie sich erst dann auch als Spielerin wirklich für DSA erwärmen konnte, als sie nicht mehr die einzige in einer reinen Männerrunde war (falls ich sie hier nicht mit einem anderen weiblichen Redaktionsmitglied verwechsle). Vor diesem Hintergrund vermute ich stark, dass hinter dem profeministischen Ansatz von DSA vor allem Virtue Signalling von Seiten von Kiesow/Wieser steckte, denen es mehr um weibliche Mitspieler ging und die darum einen auf Frauenversteher machten. Naja, am Ende haben Kiesow und Kramer geheiratet, von daher hat es ja funktioniert :ijw:

** Wer sich an Harden von Ragathsquell in der MSZ-Box erinnert: Dieser NSC war der Bastard einer Baronin und eines Bauernburschen, bei dem er auch aufwuchs. Was ja auch mit vertauschten Rollen supereasy klappt und überhaupt nicht gezwungen wirkt.
Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 12.12.2018 19:12, insgesamt 1-mal geändert.

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DnD-Flüchtling
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Madalena hat geschrieben: 12.12.2018 12:56Was die Härte der Feudalgesellschaft betrifft, kenne ich die Entwicklungen der letzten Jahre zu wenig. Dafür kenne ich das "DSA von früher" sehr gut, und ich habe nicht den Eindruck, dass das extrem betont wurde.
Das ist auch stark abhängig vom Spiel der Gruppe und von den Autoren der jeweiligen Abenteuer; und was sie alles einfließen wollten. Klar, faktisch sieht es vermutlich so aus, dass die wenigsten Meister sich besonders ins Zeug legen, um eine Atmosphäre zu beschwören, in der die die Helden bestenfalls geduldete Vagabunden sind, die permanent mit einem Bein im Kerker bzw. auf dem Richtblock stehen - geschweige denn, ihnen GRRM-mäßig permanent das Leben des Pöbels in den dunkelsten Farben zu schildern. Am Ende des Tages müssen die Charaktere in den meisten Spielrunden (vermute ich) sich auch kaum mit den eigentlich selbstverständlichen Unbilden ihres Lebens rumschlagen, stattdessen sammeln sie Reichtümer, Macht und Ehre und stehen gleichzeitig weitgehend außerhalb der etablierten Ordnung.

Die DSA-Romane (zumindest die, die ich gelesen hatte) auf der anderen Seite waren vielleicht nicht unbedingt große Literatur, aber sie haben zumindest ein deutlich unangenehmeres Bild von Aventurien gezeichnet.

In DSA3-Grundwerken wie GMG oder MSZ wurde auf die besondere Stellung von Geweihten verwiesen, oder darauf dass hochstufige Helden auch mit dem entsprechenden Respekt der Spielwelt behandelt werden sollten - an mahnende Worte, die Rolle des Adels angemessen darzustellen kann ich mich kaum bis gar nicht erinnern.
Doch, die kamen in MSZ beide vor.





Andwari hat geschrieben: 12.12.2018 14:11Beispiel die Szene im Uralt-Abenteuer, wo man in die Silbermine gesteckt wird, wenn man als Mitspieler die richtige Anrede für den unvermittelt im Gasthaus auftauchenden Landgrafen nicht kennt - ein Problem, das für damalige Mitspieler wohl unlösbar war, für Aventurier aber eigentlich kaum auftreten sollte (zumindest wenn Landgrafen öfter mal in Tavernen auftauchen um sich da die Etikette-Fähigkeiten der Reisenden zu überprüfen.
Das liegt auch daran, dass Kiesow ganz schlicht und einfach kein besonders guter Abenteuer-Autor war - und er verwendete in der Tat sehr häufig Aufhänger, bei denen die Helden in die Pfanne gehauen und ins Abenteuer gerailroadet wurden (Schwarzer Keiler, Verschollen in Al'Anfa, Die Attentäter...) oder ihnen sonstwie die persönliche Autonomie genommen und Entscheidungsmöglichkeiten bestenfalls vorgespielt wurden. Eine besondere Perle ist aber, wenn er als Abenteuerautor aus dem Off ganz larmoyant reagiert, wenn die Spieler sich nicht so verhalten wie von ihm gewünscht. Die Helden halten nicht viel vom Kaiser und wollen in "Die Attentäter" das Ziel aus ganz freien Stücken töten? "Wir empfehlen ihnen das Spiel Max das Marshmallow und die Kettensägen-Kids aus Oggersheim". Die Spieler sind im Orkenhort angepisst, weil Nahema ihre Helden mittels überwältigender Magie einfach vertauscht? "Wenn Sie als Meister mit einer besonders humorlosen Gruppe geschlagen sind, ist der Zauber nicht permanent, sondern dauert nur ein paar Stunden" (nein wie gnädig!)

Es ist eigentlich interessant: Ich will jetzt nicht sagen, dass ich seine Bücher besonders toll finde... aber so eine Grütze wie seine Abenteuer waren sie beim besten Willen nicht.

Assaltaro hat geschrieben: 12.12.2018 17:07Wobei ich das wenn es IT bleibt durchaus ok finde. Der Mittelländer und Bornländer wird seine Leibeigenschaft für viel besser halten als Sklaverei.
Aber ich sehe da keinen Unterschied von damals zu heute. Es gab und gibt immer NSC die ihre Leibeigenen oder Sklaven gut und schlecht behandeln.
Witzigerweise hieß es gaaaaanz früher (1984), dass das Mittelreich so richtig scheiße ist, dass Sklaverei de jure zwar illegal ist, de facto aber existiert; und auch die freien Gemeinen ein eher erbärmliches Leben haben (der einzige wirklich coole Fleck, wo es sich gut leben ließ, war das Liebliche Feld). Das wurde wie bekannt alles kassiert.

Grundsätzlich schließe ich mich aber auch der hier gängigen Wahrnehmung von Unfreiheit an. Mein Eindruck war auch immer, dass die Sklaverei in Al'Anfa auf die in "Spartacus Blood and Sand" hinauslief, während die bei den Novadis/Tulamiden mehr auf Asterix hinaus lief.
Bornische Leibeigenschaft kam auch nicht so gut weg, aber immer noch besser als Al'Anfa.

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DnD-Flüchtling hat geschrieben: 12.12.2018 17:30** Wer sich an Harden von Ragathsquell in der MSZ-Box erinnert: Dieser NSC war der Bastard einer Baronin und eines Bauernburschen, bei dem er auch aufwuchs. Was ja auch mit vertauschten Rollen supereasy klappt und überhaupt nicht gezwungen wirkt.
Naja, dass eine hochstehende, unverheiratete Frau eine Schwangerschaft durch eine Reise (angeblich war die Schweiz da recht beliebt und diskret...) verheimlicht, und das Kind dann Pflegeeltern oder einem Waisenhaus übergeben wird, ist auch in der irdischen Literatur (und vermutlich auch Realität) kein ganz ungewöhnliches Thema.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Es ist nicht nur Sexismus oder der Mangel daran, der ja bei Amazonen zum Beispiel super, in Aranien positiv besetzt, in Andergast eher lächerlich und nicht mal bei den Novadis vollständig umgesetzt ist, sondern auch der Rest.
Die quasi völlig Gleichbehandlung - auch wenn ich noch auf Männer in Röcken warte, wie die weitgehende Ausblendung von Konflikten zwischen Menschen und Nichtmenschen, verschiedenen Menschengruppen - die sich äußerlich unterscheiden, Religionen, Nationalismen, sozialen Konflikten und noch ein paar Sachen mehr, die Aventurien reichlich plüschig daherkommen lassen.

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man kann schon den Eindruck bekommen dass Aventurien krampfhaft "modernisiert" wird. Gesellschaftlich gesehen. Früher hat der Held die Jungfrau gerettet. Heute rettet die Jungfrau den bisexuellen Baron. Dabei ist die Jungfrau natürlich idR auch bisexuell. Ohne dem geht es ja scheinbar nicht mehr.

Etwas überspitzt gesagt.

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Na'rat hat geschrieben: 12.12.2018 19:15auch wenn ich noch auf Männer in Röcken warte,
Also wie beim Fest der Freude in Angbar? :grübeln: :censored:

So long... usw
Ich
Diese Welt mit ihren Regeln ist wie Wachs in meinen Händen! Und mein Wahnwitz wird sie formen...

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