DSA4 Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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Wizkatz
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Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Hallo Forum!

Kurz gesagt kam letztens in der Runde nebenbei der Punkt auf, wie bei den klassischen Akademiekriegern in der Prinzipientreue die dort angegebene Loyalität letztlich zu deuten ist. Die grundlegende Idee ist klar, man spinnt keine Intrigen gegen Kameraden, ist seinem dedizierten Herrscher gegenüber loyal im Sinne einer Befehlsbefolgung.

Im Detail ist nun vom lokalen Baron der Magier der Gruppe zum Anführer einer Expedition ernannt worden, der auch unser Krieger zugeteilt ist. Nun können sich die beiden (ingame) so gar nicht leiden; der Krieger hat beim Baron sogar förmlich angefragt, ob die Leitung der Expedition nicht eher ihm mit seiner Erfahrung zugeteilt werden sollte. Nachdem das ausgeschlagen wurde und es weitere Streitgespräche zwischen Magier und Krieger gab, hat der Krieger grummelig plusminus beigegeben und sich an die Hierarchie gehalten.

Der Punkt, der aufkam, war, inwieweit die Loyalität der Krieger-PT in so einem Fall jetzt geht - der Magier ist als Anführer eingesetzt, Gehorsam kann in der Situation zu einem gewissen Grade erwartet werden, wobei die Expedition keine reine militärische Aktion ist, muss dazu gesagt werden. Nun hat der Krieger aber null Bock, dem (regeltechnisch auch Arroganz-benachteiligten) Magier jede kleine, spießige Forderung zu erfüllen und hat sich zuletzt "nicht wirklich ins Zeug gelegt", ohne direkt einen Befehl zu verweigern.

Der Magier-Spieler fragte in der Situation kurz an, ob der Krieger nicht PT-Loyalität hätte, und eigentlich mit mehr Gehorsam, Motivation und Schneid seine Befehle befolgen müsste. Der Kriegerspieler hat seine PT(Loyalität) bisher nicht so deutlich ausgelegt und war gegenteiliger Meinung.

Die Gruppe geht nun auf große Expedition und wird, so wenig sie sich mögen, länger zusammen auskommen müssen, von daher ist die nächste (ingame-)Konfrontation eigentlich nur noch eine Sache der Zeit. Ich bin der SL der Gruppe und würde mir gerne im Vorfeld wirklich ein Bild machen, wie die PT(Loyalität) auszulegen ist - und dazu neben den Spielermeinungen auch gerne die Schwarmintelligenz mit ihrer weiträumigen (und hier objektiveren) Erfahrung ins Boot holen. :) Wie seht ihr die Situation? Wie habt ihr ähnliche Situationen in euren Gruppen gesehen?


Kurzer Nachtrag: Krieger kommt aus Arivor, die laut Fluff einen recht rondrianischen Kodex haben sollen, mehr habe ich dazu aber nicht gefunden. Wenn es da noch Quellen zu gibt, lasse ich mich da auch gern weiterbilden. :wink:

Kronos
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Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Ungelesener Beitrag von Kronos »

Klingentänzer ist die offizielle Quelle:
Schutz der Gläubigen, hilf denen die an die Zwölfe glauben.
Loyalität, Rondra, Schutzbedürftige, Orden, Auftrageber, in dieser Reihenfolge.
Ehrenhaftigkeit, Ritterliche Kampfweise, Waffenwahl, keine Angriff von hinten o.ä., Streben nach Perfektion im Kampf, keine Schmähung Rondras oder der eigenen Ehre hinnehmen, Bogen nur zur Jagd.

Das ist es im groben. wenn ich die PDF Version hätte würde ich dir den Textblock posten.

Jadoran
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Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Bei Befehl und Gehorsam ist immer wichtig, wer wem zu befehlen hat. Wie ist das Dienstverhältnis zwischen Krieger, Magier und Baron?

- Wenn der Baron sie einzeln wie Söldner angeheuert hat, dann hat er auch das Recht festzulegen, wer seine Expedition anführt. Und wenn es sein verzogenes sechzehnjärgiges Töchterlein mit aufgesteckten Hasenohren ist.
- wenn der Baron "Die Gruppe als Ganzes" angeheuert hat, dann kann er der Gruppe nicht vorschreiben, wer sie führt. Wenn jemand ein Söldnerbanner anheuert und will dann deren Condottiere absetzen... Das ist Sache der Gruppe. (Das halte ich für den Heldennormalfall)
- Wenn der Baron die Helden nur "gebeten" hat, etwas zu tun, und eine noch nicht näher spezifizierte Belohnung versprochen hat, dann ist er noch nicht einmal der Vorgesetzte der Gruppe. Sollte der Krieger jedoch zufälligerweise gerade ihm den Lehenseid geschworen haben, dann muss er natürlich gehorchen.

Meine Empfehlung: Wenn Spieler A nicht mit Spieler B "Befehl und Gehorsam" spielen will, dann schicke der SL als Befehlshaber der Gruppe einen NSC mit, der nicht an fortgeschrittener Beratungsresistenz leidet. Irgendeinen als Gallionsfigur passenden Graubart oder Jungspund, dann wahren Magier und Krieger ihr Gesicht und keiner kann sich gegnüber dem anderen aufspielen.
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Andwari
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Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Ich würde die Krieger-Loyalität im Zweifel eher für die übernommene Aufgabe anwenden als auf die Person des Anführers - aber klar triggert hier die Loyalität schon immer mal:

Der Krieger hat sicher verinnerlicht, dass es ohne Anführer nicht geht, dass man einen schwächelnden Anführer unterstützen muss, weil sonst der ganze Haufen auseinander fällt. Er sieht jede Aktion irgendwie militärisch, zumindest mehr als der Magier - wobei das weniger auf straffe Disziplin und sonstige äußere Formen im Militär abzielt, sondern auf sein Denken im Hintergrund = der wird sich einen Auftrag geben, die Lage beurteilen, seine Mittel und die möglicher Widersacher einschätzen ...
"wer herrschen/führen will muss dienen/folgen können" hat er vmtl. x-hundertfach gehört und irgendwann auch kapiert, was das bedeutet.

Der Magier muss sich schon richtig ehrlos oder Auftrags-gefährdend verhalten, dass man ihn zu seinem Wohl ruhigstellen darf. Ansonsten muss man erst mal hart daran arbeiten, dass er ein guter Anführer wird. Aus Sicht des Kriegers ist der Anführer natürlich auch in der Pflicht, seine Leute zu schützen. Mehr Motivation und Tapferkeit des Kriegers wären also durchaus einzufordern. Gehorsam jetzt erst mal verstärkt, weil er schon im Vorfeld sein Pulver verschossen hat: Er hat den Baron beraten (vllt. nicht ganz uneigennützig), der hat sich anders entschieden = tatsächlich ein Paradebeispiel für einzufordernde Loyalität gegenüber dessen Entscheidung, den Magier nach vorne zu stellen..
Wenn er es hart durchziehen will, kann der Spieler sich immer fragen "was würde Hagen von Tronje tun?" - der Kerl hatte Loyalität 21 und hat dem alles untergeordnet. Da kann man auch gestalten.

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Feuer!
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Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Ungelesener Beitrag von Feuer! »

Ganz ehrlich: Unabhängig davon, wie es regeltechnisch oder innerweltlich sein sollte, ist das eine Sache, die die Spieler unter sich (eventuell mit SL zusammen) erst mal OUTGAME klären sollten. Denn wenn die Spieler sich nicht outgame einig sind, sehe ich hier ein riesiges Potenzial für Ingame- wie Outgame-Streitereien und Probleme.

Solange sich die Spieler und der SL outgame einig sind, kann das ingame nach Belieben (und Absprache) gestaltet werden. Vor allem aber sollte der Spieler des Kriegers die Gelegenheit bekommen, seine Loyalität selber näher zu bestimmen (natürlich in Abstimmung mit dem SL) und dann am besten schriftlich festzuhalten, damit ihr euch in Zukunft besser darauf beziehen könnt.

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Wizkatz
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Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Danke für eure Antworten! :)

Tatsächlich sind die Charaktere alle einzeln für sich mit dem Baron verbunden, kennen sich teilweise erst seit kurzer Zeit (Charwechsel und -tode) und bilden so eigentlich keine klassische Heldengruppe, weil untereinander kaum nähere Beziehungen bestehen. Insofern ist der Baron denke ich schon im Recht, den (adligen) Magier (der vom Herzog an den Baronshof bestellt wurde mit Order, auszuhelfen und sich nützlich zu machen) auch als Gruppenanführer zu benennen - gleichzeitig existiert kein rechtskräftiger oder götterfester Schwur des Kriegers gegenüber dem Baron, das ist mehr so eine Arbeitsbeziehung.

Einen NSC mitzuschicken ist natürlich immer eine Variante, nur haben wir damit zuletzt vom Spielspaß her schlechte Erfahrungen gemacht - eine an sich kraftlose Gallionsfigur, dem die Helden erzählen wo's langgeht, hat zuletzt keiner so gern gemocht. Ich bin außerdem ziemlich sicher, sie würden sich dann innerweltlich stimmig auch eher an den NSC wenden, wenn's um Entscheidungen geht, die sie selber treffen sollten (nach meinem Plan) und zurecht komisch gucken, wenn der NSC dann zu demokratisch wird - wir nehmen's aktuell mit Feudalherrschaft und Hierarchien recht ernst in der Gruppe. :ijw: Abgesehen davon ist der Magier jetzt nun mal schon eingesetzt als Anführer und ich würde das ungern in letzter Minute unter unklaren Umständen ändern oder gar retconnen müssen...

Edit: Die PT näher auszuarbeiten war im Vorfeld noch nicht geschehen (Meisterrotation gerade erst), ist aber ein Ansatz; ich werde auch noch mal schauen, ob ich Klingentänzer als Quelle auftreiben kann.

Und: Besprechung in der Gruppe wird natürlich im Zweifelsfall auch noch mal stattfinden, wie oben schon gesagt - ich höre nur immer gern noch gruppenfremde Stimmen zu solchen Themen, um ein wenig den Kompass zu norden, was die generelle Stimmung zu manchen Themen angeht.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Dem Krieger wird jetzt erst klar, dass da ein vertrauensvolles, persönliches Beziehungsgeflecht zwischen Baron, Gruppenanführer und ihm selbst eigentlich Standard sein sollte? Das kann man vor der übernächsten Mission ja forcieren. Jetzt ist es (wegen Loyalität) eben keine passende Ausrede.

Ich hatte bisher nur von Charaktären geschrieben - dass die Spieler sich darüber nicht die Köpfe einhauen sollen, ist klar - und wenn sich da ein Mitspieler an der Anführerrolle zu stark aufgeilt, müsste man den evtl. auch auf Spielerebene stoppen - das wirkt durchaus auch, wenn die Charaktäre da ganz besonders folgsam waren und den Magier-Charakter eben nicht ständig hinterfragt/herausgefordert haben.

Der arrogante, eitle, neugierige ... Magier hat vmtl. viel mehr Ansatzpunkte um ihn ggf. ganz schlecht rauskommen zu lassen, falls ein Herumreiten auf Schwächen auf dem benachbarten Charakterblatt zu penetrant wird.

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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Der Magier ist erst seit wenigen Tagen im Bilde und letztlich nur aufgrund seines Standes direkt in der Anführerrolle gelandet, an Erfahrung und persönlicher Treue bringt jeder andere Charakter bisher dem Baron gegenüber mehr mit. Das macht die ganze Sache ja so heikel, aber auch spannend - der neue, unerfahrene, dabei aber hochnäsige Anführer mit deutlich veteranigeren, teilweise auch moralisch flexibleren Untergebenen (restliche SCs außer Krieger). :ijw:

Ich hatte gerade nochmal den Kodex der Arivorer gefunden und darin auch diesen Abschnitt:
"Die Loyalität eines Arivorer Abgängers gilt in erster Linie der Herrin Rondra, dann allen die seiner Auffassung nach seinen Schutz bedürfen und erst danach dem Orden der heiligen Ardare. Er hat gelernt seinem eigenen Urteil zu vertrauen und wählt selbst wem er sich verpflichtet, dann aber mit allen Konsequenzen."

Insofern werde ich mit dem Spieler nochmal klären, ob er dem Baron tatsächlich mal formell einen Treue- oder sonstigen Schwur geleistet hat. Wenn dies der Fall ist, ist er mit seiner Loyalität auch an Unteranführer des Barons gebunden, würde ich sagen - wenn er keinen geleistet hat, ist er tatsächlich nach der Lesart verhältnismäßig frei.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Arivorer Krieger ist natürlich sehr Rondra-lastig, Schließlich kommt man aus einer Rondrakratie, wird von einem Orden der Rondrakirche finanziert - und profiliert sich aktiv gegenüber all den moderneren horasischen Ideen rundrum. Also (Rondra)² auch im Vergleich zu "normalen" Kriegern.

Dadurch, dass er mit der verabredeten Anführer-Regelung losgezogen ist, hat sich der Krieger ziemlich stark selbst gebunden. Eigentlich ist das Boot abgefahren. Er geht als Expeditionsmitglied der Expedition mit, die vom Magier angeführt wird = so war es verabredet (er hat ja selbst mit dem Baron zum Thema "Anführer" gesprochen), jetzt diese Struktur ohne ernsthaften Grund anzweifeln, wäre gar nicht gut.

Bezüglich Ehrenkodex usw. - wenn das gar nicht als sturer Rondra-Typ gedacht war, empfehle ich den Ritterkodex aus SdR - der läuft deutlich weniger Gefahr, auf immer dieselben wenigen Themen verengt zu werden.

Aus welcher Akademie kommt denn der adelige Magier?

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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Der Kriegerspieler und der Vormeister haben nochmal geschnackt - es gab wohl keinen formellen Treueschwur gegenüber dem Baron, der Krieger ist eher aus Lokalpatriotismus im Moment an dessen Seite. Den Ehrenkodex aus SdR werde ich mir auch nochmal anschauen, danke für den Tip! :)

Der Magier kommt aus Methumis und wurde tatsächlich über seine Verpflichtungen gegenüber dem Herzog in die Kampagne eingebunden.

Darjin
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Ungelesener Beitrag von Darjin »

Ich würde hier Loyalität deutlich zu strikten Kadaver-Gehorsam abgrenzen, insbesondere in der Hinsicht "Ist das, was der Magier da gerade befiehlt wirklich im Interesse der Person, der meine Loyalität gilt?"

Loyalität kann immerhin auch verlangen, dass man jemanden auf seine Fehler aufmerksam macht um diesem zu helfen, sie zu vermeiden. Aber auch, dass der Krieger die Autorität des Anführers gegenüber dem Rest der Truppe verteidigt. Irgendwie muss ich da an den klassischen Spieß denken, wohingegen der Magier als Anführer eher schon Offizier ist.
„Man muß uns, glaube ich, nie so viel Verachtung zeigen, wie wir verdienen.“
Michel de Montaigne (1533-1592)

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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Das Konzept des etwas erfahreneren Feldwebels, der achselzuckend-seufzend die Befehle des unerfahrenen, jungen Offiziers ausführt und versucht, die ganze Sache etwas zu kompensieren, ist mir auch schon gekommen. :) Und auch, dass die Loyalität immer noch primär dem Baron - wenn jemandem überhaupt - gilt, ist ein wichtiger Punkt, denke ich.

Der Spieler meint schon, er wird mal versuchen, etwas zu deeskalieren beim nächsten Termin - ich kann bei Interesse ja berichten, wie es läuft und wie die PT sich einbringt. :wink:

Darjin
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Ungelesener Beitrag von Darjin »

Wie steht eigentlich der Rest der Gruppe zu dem Gekeife zwischen den beiden studierten Herren? Sind das alles Horasier?
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Wizkatz
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Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Die anderen beiden sind ein eher phexisch orientierter "Barde" und ein ziemlich exzentrischer Borongeweihter, beide aus dem Norden. Die haben sich aus der Situation bisher größtenteils herausgehalten, bzw. hat der Barde erstmal auf höflich und zuvorkommend gemacht, während er im Hintergrund schon überlegt, was er tut, wenn der hohe Herr weiter den dicken Macker raushängen lässt. :ijw:

(Mein Charakter, der ebenfalls adlige Magier (Belhanka, demokratisch veranlagt :wink: ), hat ein eher ambivalentes Verhältnis zum Methumiser Magier - kollegial, aber sehr unterschiedliche Ansichten abseits der magischen Tätigkeiten. Der hat die Keiferei bisher aber auch nicht mitbekommen.)

Benutzer 16037 gelöscht

Krieger-Prinzipientreue (Loyalität)

Ungelesener Beitrag von Benutzer 16037 gelöscht »

Die Konstellation ist auf jedenfall sehr interessant. Den auf der einen Seite ist der Krieger ganz klar durch den Baron in eine klar definierte Befehlskette eingegliedert ( Baron -> Magier -> Krieger + Rest), auf der anderen Seite hat er durch Arivor eine sehr stark honorisch rondrianisch geprägte Ausbildung hinter sich. Und da hat ein Magier in der Befehlskette eines Kämpfers einfach nichts verloren^^

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Grakhvaloth
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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Weenn deine Spieler erfahren genug sind, die Streitereien auf ingame zu beschränken, dann bietet das sicherlich viel Potenzial für schönes Rollenspiel. =)

Benutzer 18606 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Versuch das mal so zu sehen wie in der Arbeitswelt.

Ein Schreiner ist ein Schreiner der Schreiner-Tätigkeiten tätigt. Muss der Schreiner nun einen Wasserhahn oder eine Steckdose einbauen? JA muss er wenn er eine Küche einbaut gehört das zum Auftrag und sein Chef kann das von ihm verlangen. Ein ganzes Bad muss er aber nicht installieren, da es nicht zu seinem Aufgabengebiet gehört. Dafür gibt es andere Fachleute.

Ein Krieger ist ein Krieger und nicht der Haus- und Hofdepp des Magiers. Wenn der Magier den Krieger anweist, Wache zu halten, muss der Krieger das auch tun, wenn er bei dieser Wache das Lagerfeuer am Brennen erhalten muss, gehört das zur Aufgabe dazu. Wenn der Magier den Krieger anweist das Gepäck der Herrschaften zu Tragen, muss der Krieger das nicht, dafür gibt es Pagen. Wenn die Herrschaften, weil sie Gepäck in der Hand halten die Türe nicht öffnen können braucht der Krieger nicht mal die Anweisung der Magus (obwohl es in diesem Zusammenhang zum Auftrag gehört), den das macht der Krieger von sich aus.

EDIT: wenn der Magier mir als Krieger Anweisung gibt, das Gepäck der Herrschaften zu tragen weil kein anderer zeit hat. Würde ich (Arrogant wie ich bin) zum Magier sagen: "Ich verstau und trage dich gleich im Gepäck der Herrschafften :devil: !!!"

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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Nur als kurzes Update, für diejenige, die es interessiert:

Heute mal wieder eine vernünftige 10-Stunden-Session gehabt, und der fast erwartete Knall zwischen Magier und Krieger ist ausgeblieben. :wink: Es wurde noch eine ortskundige Jägerin als Führerin angeheuert und der Magier hat beim Baron noch einen vertrauenswürdigen Tagelöhner als Träger für das ausführliche Expeditionsgepäck angefordert - bei der großen Gruppe war auch weniger direktes Reibungspotential zwischen den beiden.

Nachdem der (stubenhöckrige) Magier dann in den Goldfelsen in sechs Meter Höhe aus der Felswand gefallen ist und sich dabei drei Armwunden und -20 LeP zuzog, ist der Krieger spontan unter tapferer Hilfe der restlichen Gruppe zum Unfallchirurgen mutiert und hat ihn soweit stabilisiert, dass diese sich mit seinem Balsam wieder selbst heilen konnte. Kurz darauf wurde die Gruppe noch von über einem halben Dutzen Harpyien angefallen, der Träger abgeschlachtet und Magier, Geweihter und Jägerin schwer verwundet ausgeschaltet, so dass nur der Barde und der Krieger army-of-two-mäßig die Überzahl zurückschlagen konnten.

Nach all diesen Aktionen - und einem hektischen, verzweifelten Rückzug in den nächsten Bergwald - findet jetzt vielleicht das statt, was ich als Spielleiter ein wenig gehofft hatte: Gemeinsam durchlebte Schrecken und Notsituationen schweißen ein wenig zusammen, auch wenn man sich ursprünglich nicht sonderlich leiden kann. :ijw: Jetzt ist wieder ein wenig Zeit bis zum nächsten Termin, und ich werde mit dem Kriegerspieler noch mal für den Fall der Fälle in Details seiner Prinzipientreue einsteigen.

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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Schön - bis auf das mit dem Träger.

Bei mir haben Träger, Köche und Lastponybetreuer, die sich auf die Begleitung von "Abenteuergruppen" einlassen, einen untrüglichen Gefahrensinn, d.h. die stehen immer auf der Gefahr-abgewandten Seite und sind in dem Moment schon in Deckung gegangen, wo die Helden gerade unaufmerksam waren - natürlich so, dass die Helden erst nach Abwicklung der Situation realisieren "wo ist eigentlich Alrik und warum hat der schon wieder vor dem Verstecken vergessen "Achtung" zu rufen?
= keine Bestrafung der Helden für nachvollziehbare, gute Planung: "wenn ein Alrik draußen die Tiere festhält und tränkt, sind die auch nachher noch da"
= kein NSC der in Kampfsituationen einen Meat-Shield spielt, Heiltränke säuft oder das Geschehen verkompliziert
= die Helden sollten den natürlich an "sicheren" Orten parken
= wenn alle halbtot aus dem Dungeon kriechen, ist das Zelt aufgebaut und Limonade steht bereit. Von Heilkunde oder so hat der Alrik keine vertiefte Ahnung.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Von Redshirts bügeln um zu zeigen, wie ernst es ist, halte ich auch wenig, aber jeder wie er es mag. Man verhindert eigentlich damit nur, dass die Helden eine Bindung zu ihnen aufbauen. Wenn sie eh dauernd sterben, sind es doch nichts weiter als recht nutzlose Consumables, deren Namen man sich eigentlich noch nicht mal aufschreiben muss.
Zuletzt geändert von Jadoran am 24.06.2018 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Ah, vielleicht war das unglücklich ausgedrückt - der Träger ist nicht bewusst/absichtlich gestorben, um den Helden die Ernsthaftigkeit der Situation zu verdeutlichen, dafür habe ich auch zuviel Zeit auf tvtropes verbracht, um das noch spannend zu finden. :wink: Der hatte einfach auf freier Fläche (Geröllfeld Hochgebirge) auch eine Gegnerin abbekommen und direkt bei der ersten Attacke 'ne gescheiterte Parade, Maximalschaden, Bauchwunde, Extraschaden und gescheiterte Selbstbeherrschungsprobe und der Rest der Charaktere war mit ihren eigenen Kämpfen schwer beschäftigt und konnte/hat nicht schnell genug reagiert. Da fiel mir keine stimmige innerweltliche Begründung ein, warum eine ausgehungerte, wahnsinnige Harpyie in dem Moment ohne Gefahr von außen von ihm ablässt, anstatt sich schnellstmöglich sattzufressen.

Vorher hatten die den Kollegen schon halbwegs lieb gewonnen, weil der phexgesegnet als Level-0-Tagelöhner trotzdem einen Haufen sinnvoller, hilfreicher Proben geschafft hatte - und jetzt wird er auch entsprechend vom Boroni eine würdevolle Beerdigung bekommen. (OOC war die erste Reaktion trotzdem "Verdammt, wer trägt jetzt all meine Sachen?!")

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Ungelesener Beitrag von Salix »

Einfach für NPCs keine Proben würfeln. :wink: Im Kampf, selbst wenn der NPC nen Gegner abbekommt, beschäftigt er den nur bis die Helden da sind und ist nachher leicht bis mittel verwundet oder je nach Kampfverlauf treibt er seinen Gegner in die Flucht.
Ein NPC-NPC Kampf ist doch auch für niemaden spannend. Das kostet nur unnötig outgame Zeit im Kampf und hat keinen größen Mehrwert für den Spielabend.

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Ungelesener Beitrag von Desiderius Findeisen »

Andererseits ist es auch merkwürdig, wenn immer nur die Helden in Gefahr geraten und ihre Begleiter den Dauerschutzengel gepachtet haben.
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

@Salix Da haben wir vielleicht dann einfach verschiedene Vorlieben in den Spielrunden - ich weiß, dass meine Spieler es von mir nicht gut fänden, Kämpfe zu "entscheiden" ohne dieselben Würfel zu werfen wie bei ihnen auch, und so handhaben wir das auch schon seit Jahren. Gleiche Behandlung für alle Charaktere, ob gespielt oder geleitet. :wink: Und tatsächlich haben sie bei den NSCs jetzt nicht weniger mitgefiebert als bei sich selbst, sind eben genauso Mitglieder der Gruppe wie sie.

@Desiderius Findeisen So in etwa - meine Spieler/meine Runde mag die Ungewissheit, ob sie und ob NSCs bestimmte Situationen packen; wenn sie wüssten, sie könnten sich darauf verlassen, dass der NSC zum Tragen und Halten der Pferde durchkommt, würden sie das glaube ich eher unstimmig für sich finden.

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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Gefolgschafts-NSC (Träger, Köcher, Leinsklaven, selbst Waffenknechte) sind eigentlich immer "insgesamt schlechter" als die Helden, auf die die Gegner "zugeschnitten sind". Ein Schwarm Harpyien mit 1 Harpyie / Kopf ist eben genau das Beispiel. Da hat Alrik Lastenträger eigentlich keine Chance, denn er hat wahrscheinlich gerade mal 1/2 bis 2/3 der AP der Helden - wenn der Meister nett war. Ich neige da auch eher dazu, die NSC "anteilig" am Heldenerfolg zu behandeln. Weder sollen sie sie geplant/vorhersagbar heraushauen, noch sollen sie einfach dauernd beim ersten Feindkontakt verrecken, von daher haben die bei mir etwas mehr Glück als die Helden beim übersehen/getroffen werden. Unter anderem, weil sie auch nicht die richtig interessanten Sachen machen. Die Helden verlieren ja auch nicht in jedem Kampf einen der ihren.
Zuletzt geändert von Jadoran am 24.06.2018 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Salix
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Ungelesener Beitrag von Salix »

@Desiderius Findeisen Bei uns haben die NSCs auch keinen Dauerschutzengel. Wenn die Helden ihre Begleiter in sehr gefährliche Situationen mitnehmen, können diese durchaus sterben. Nur würfeln wir sowas nicht aus, sondern der SL beschreibt am Ende des Kampfes ob und wenn wieviele NSC gestorben sind. Die Helden wissen meist ob es gefährlich wird und sind sich darüber im Klaren was die NSC die sie mithaben können und versuchen die NSC aus bestimmten Gefahren herauszuhalten. (Parken des NSC :wink: )

@Wizkatz Wir sehen es halt so das die SC im Mittelpunkt stehen sollen und daher wird im Kampf nicht für NSC gewürfelt. Wenn Minions gegen Minions der Helden (NSC) kämpfen wird vielleicht während des Kampfes beschrieben wie sich die schlagen aber das entscheidet der Meister. Schwache NSC geraten schnell unter Druck und brauchen Hilfe oder sind am Ende vermutlich tot. Kämpfer NSCs haben ihre Gegner vermutlich unter Verletzungen am Ende besiegt.

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