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Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
toedlicherErnst
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Ungelesener Beitrag von toedlicherErnst »

Der Herr Masberg war in diesem Forum ein sehr aktiver Akteur. Der Austausch mit der Autorenschaft hat insgesamt aber wirklich stark nachgelassen.

Scheint sich auf das Kaiser Raul Konvent verlagert zu haben? :grübeln:

Fenia_Winterkalt
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Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

Also wenn mir die Berichterstattung von der Role Play Convention 2018 eines gezeigt hat, dann das alle anwesenden Ulisses Mitarbeiter für jeden ansprechbar sind. Muss man sich halt mal hinbewegen.

toedlicherErnst
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Ungelesener Beitrag von toedlicherErnst »

Mit Verlaub, aber der Vergleich mit Autoren, die sich regelmäßig und ausführlich in einem Forum einbringen hinkt etwas.

Fenia_Winterkalt
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Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

Hab ich gar nicht verglichen, ich widersprach nur der Annahme das sich alles auf der KRK abspielt.

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Bullf
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Ungelesener Beitrag von Bullf »

Hier von Sargnägeln, dem Untergang von DSA und keinem Diskussionsbedarf für DSA 4 zu sprechen, halte ich doch schon für sehr an den Haaren herbeigezogen. Schaue täglich etwa 20 mal ins DSA-Forum und finde immer wieder neue interessante Diskussionen zu neuen Charakteren, Spielsituationen und Metadiskursen.
Wenn ich mich in meiner Stadt umschaue, gibt es hier sicher ein paar dutzend DSA-Gruppen. Beworben offline in Comicshops und auf lokalen Spielertagen. Online formieren sich auch ständig neue DSA Gruppen (siehe Drachenzwinge), obwohl es ja genug Konkurrenz gibt.
Also haltet mal den Ball flach.
Wenn Elfen Elfen helfen helfen, helfen Elfen Elfen helfen.

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Zorni
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Ungelesener Beitrag von Zorni »

Zum einen, sind durchaus Autoren hier aktiv, nach wie vor - teilweise täglich. Was Masberg betrifft, so arbeitet er nicht mehr an DSA - ist aber z.B. sehr an Ilaris interessiert und da auch hier aktiv, wenn es seine Zeit erlaubt (Er macht halt viel Theater etc).

Die Redaktion als solche ist hier nicht aktiv, das stimmt - aber das sind auch nur 2 Leute und was es von denen zu berichten gibt, steht zumeist auf dsanews.de :)

Die Autorenschaft kennt man halt kaum noch, das sind alles Freelancer die kommen und gehen.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Zumindest auf der Drachenzwinge ist DSA immer noch am stärksten vertreten. Hier ist mal die Liste mit Gruppen zu verschiedenen Systemen: https://www.drachenzwinge.de/forum/inde ... c=119513.0
Bei vielen ist leider der Status gerade unklar, da die Moderation dort erst mal wieder ermittelt, welche Gruppen wirklich noch aktiv sind.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
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Exar
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Ungelesener Beitrag von Exar »

Ronal_bert hat geschrieben: 15.05.2018 08:01Oft hab ich das Gefühl hier tummeln sich ü40 Leute, der ersten DSA Stunde.
Ich als frischer 30er kenne es anders.
Also ich bin nicht ü40 und auch einer der besagten "frischen 30er". Über die Alterstruktur hier kann ich höchsten Vermutungen anstellen, aber ich hätte jetzt nicht gesagt, dass hier nur ältere Personen anwesend sind.

Foren sind schon seit einigen Jahren auf dem absteigenden Ast, das aber überall und nicht nur in einem Segment. Mag sein, dass dies etwas mit dem Alter der Beteiligten zu tun hat, aber das müsste irgendwer genauer untersuchen. ;)

Ob das Rollenspiel boomt, kann ich nicht beurteilen, aber vielleicht wandert es in letzter Zeit wieder etwas mehr in den Fokus jüngerer Zielgruppen durch Critical Role, Rocket Beans und Co.

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Cloverleave
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Ungelesener Beitrag von Cloverleave »

Um kurz auf das Thema der Auflagengröße zurückzukommen, möchte ich anmerken: Viele Rollenspielrunden, die ich kenne, ganz gleich welches System gespielt wird und so im Altersbereich von 15 - 35, haben oft nur noch vereinzelt oder gar keine Bücher mehr. Stattdessen werden die PDFs des jeweiligen Systems genutzt, wovon auch nur ein geringerer Teil tatsächlich gekauft ist.
Es ist sicher kein Geheimnis, dass man im Internet so ziemlich alles kostenlos und (halb)illegal findet, wenn man nur genug Zeit und Mühe hinein interpretiert...und natürlich ist (mir) klar, dass das für die Verlage ziemlich bescheiden ist.
Ob das wirklich so massiv dazu beiträgt, dass gedruckte Bücher weniger Absatz finden, kann ich nicht beurteilen, aber ich vermute es. Daher würde ich das als Indiz der sinkenden Zahl von Rollenspielern vorsichtig betrachtet. Zumal "die neue Generation" ja in aller Regel aus Personen besteht deren finanzielle Lage eher angespannt ist.

Benutzer 20427 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20427 gelöscht »

Es ist sicher kein Geheimnis, dass man im Internet so ziemlich alles kostenlos und (halb)illegal findet, wenn man nur genug Zeit und Mühe hinein interpretiert...und natürlich ist (mir) klar, dass das für die Verlage ziemlich bescheiden ist.
Hat sich allerdings nicht allzuviel verändert zu "damals" (in meinem Fall: 90er).

Wir hatten damals auch Vieles gebraucht durch ältere Spieler (die es nicht mehr spielten) erhalten, Boxen übernommen. In der Runde war oft nur jeweils eine Box überhaupt vorhanden. Man tauschte Material untereinander aus.
Die meisten Abenteuer wurden gar nicht unbedingt gekauft oder nur punktuell. Dafür reichte gar nicht das Taschengeld. Man dachte sich halt Vieles aus. Achja: Und es wurde massenweise fotokopiert. Sozusagen das Filesharing der 90er.
Sprich: Sonderlich viel hat der Verlag damals an unserer Runde auch nicht verdient.

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Gibt es denn irgendwelche aufstrebenden Rollenspielplattformen? Orte im Internet, wo man quasi die junge Generation abgreifen kann? Facebookgruppen, die enorm aktiv sind oder irgendwelche anderen Gemeinschaften, an denen man sich beteiligen könnte? Wo müsste man suchen bzw. wo seid ihr fündig geworden?
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Cloverleave
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Ungelesener Beitrag von Cloverleave »

Mir würden da diese beiden Facebookgruppen einfallen:
https://www.facebook.com/groups/DasSchw ... venturien/
https://www.facebook.com/groups/162720150813/
(Wobei die Erstere gefühlt aktiver ist, aber etwas weniger Mitglieder hat: 5.100 vs. 5.500)
Aber wie mir meine 15jährige Schwester auf die Frage, warum sie kein FB habe, letztens antwortete: "Wer hat denn heute noch Facebook!?"
Diskutieren tut sie, soweit ich weiß, überwiegend innerhalb ihre Freundeskreises per WhatsApp. Weniger über DSA (Anfänger und Gelegenheitsspieler), aber viel über philosopisches und politisches.
Geht man etwas weiter hoch, in meinen Freundeskreis (Anfang 20 bis Anfang 30), so wird auch vor allem innerhalb der Gruppen diskutiert. Auch ich halte mich aus den Diskussionen hier ja eher raus. Gelesen wird in Foren schonmal, wenn es Regelfragen oder -Unklarheiten gibt, aber mitdiskutiert wird selten, denn es gilt erst einmal innerhalb der eigenen Gruppe einen Konsens zu finden. Und das ist, nach meinem Gefühl, schon schwierig genug.
Ansonsten darf man uns wohl als die - viel kritisierten - stillen Konsumenten sehen. Was es gibt, wird gerne genommen, was es nicht gibt "macht man halt selbst".

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Ungelesener Beitrag von Faras Damion »

Sumaro hat geschrieben: 15.05.2018 14:41 Gibt es denn irgendwelche aufstrebenden Rollenspielplattformen? Orte im Internet, wo man quasi die junge Generation abgreifen kann? Facebookgruppen, die enorm aktiv sind oder irgendwelche anderen Gemeinschaften, an denen man sich beteiligen könnte? Wo müsste man suchen bzw. wo seid ihr fündig geworden?
Ich möchte noch einmal auf Rocket Beans hinweisen. Die Teenager, mit denen ich letztes Jahr auf Cons kennengelernt habe, haben das alle erwähnt. Wie man aber daraus eine Kommunikation herstellt, weiß ich alter Sack auch nicht.

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Exar
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Ungelesener Beitrag von Exar »

Cloverleave hat geschrieben: 15.05.2018 14:57Aber wie mir meine 15jährige Schwester auf die Frage, warum sie kein FB habe, letztens antwortete: "Wer hat denn heute noch Facebook!?"
Dass Facebook mittlerweile auch nur noch für die älteren Säcke da ist, habe ich nun schon häufiger gehört.
Ist das so? Ich war da nie, kann das also nicht verifizieren.

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AngeliAter
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Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Kann nicht einfach nur sein das DSA4 zu alt ist?
Ich mein, wir haben doch bereits alle wichtigen Fragen vor 10 Jahren zu tode diskutiert und teilweise (gut, eher in anderen Forem) werden Neulinge gleich niedergeschrien weil sie irgendwas altes (aber für sie halt was neues) wiederbeleben.
Man schaue sich doch an wie aktiv das Forum wurde wo DSA5 rausgekommen ist, gut, es wurde niedergemacht aber zumindest war für einige Zeit neues Gesprächsstoff vorhanden.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Du meinst es kommt vor, dass ein Neuling eine Frage stellt und sich daraus eine Diskussion zwischen einer Handvoll eher Erfahrener Nutzer entwickelt, die eine sehr ähnliche Diskussion eigentlich schon vor x Jahren hatten? :grübeln:

smarrthrinn
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Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

hexe hat geschrieben: 15.05.2018 20:40Du meinst es kommt vor, dass ein Neuling eine Frage stellt und sich daraus eine Diskussion zwischen einer Handvoll eher Erfahrener Nutzer entwickelt, die eine sehr ähnliche Diskussion eigentlich schon vor x Jahren hatten? :grübeln:
Welches Regelwerk benutzen?

mehr sag ich dazu gar nicht. :borbi:
Wenn Du den rechten Weg nicht findest ... geh links!

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ach, man muss das vielleicht einfach ein bisschen gelassen betrachten.

Weder DSA5 noch das Alter der DSA Spieler werden wohl schuld am Forensterben sein, wer weiß das schon.
Sicherleich gibt es aber ganz allgemeine Trends in der Entwicklung der internetbasierten Kommunikation.

Da gab es eben einen Hype für die Forennutzung in den 90er und 00er Jahren, der schon seit einiger Zeit vorüber ist. Da wurde ja wirklich zu jedem Thema von nahezu jedem Mini-Verein ein eigenes Forum aufgemacht, in dem debattiert wurde das sich die Balken bogen... Bis man eben oftmals irgendwann festgestellt hatte, dass sich die Probleme des eigenen Heimatvereins doch besser am Grillfest besprechen lassen. Auch viele Kampfkunstboards in denen Ich z.B. aktiv war mussten feststellen, dass Kampfkunst kaum sinnvoll per Tastatur zu vergleichen ist und verebbten.

Nun ist das DSA-Forum das einzige der Foren, die ich kenne, dass noch aktiv ist, indem ich aktiv bin.
Ich denke es hat überlebt einfach weil sich Foren für Rollenspiele doch ganz gut eignen und weil ein Forum viel konzentriertere und nachhaltigere Diskussionen und Projektsammlungen im Rollenspielbereich erlaubt als etwa Facebook oder Snapchat.

Hier hat sich eben eine gute Eignung herausgestellt und gute Moderatoren sorgen für produktive Diskussionen.
Sicher der Hype ist vorbei und Foren sind nun auf ein gesundes Maß eingestampft, aber mich werdet ihr z.B. nicht so schnell wieder los. ;)
FB bietet mir da keine vergleichbare Plattform und bei fast jeder Diskussion die ich hier intensiver führe gewinne ich neue Ideen für unsere Spielabende, das ist toll. :6F: :6F:

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Herr der Welt
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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

tarendor hat geschrieben: 15.05.2018 11:59Im Großteil waren Regeldiskussionen eher "Wie optimieren wir den Scheiß"? (DSA4) und weniger "Was kann man Cooles noch bauen"? Einfach, weil die Verlage hundertausend Seiten Regeln und Spielwelt gebaut haben, an denen man sich orientieren muss. Das verringert natürlich auch die Kreativität (siehe andere RPGs, die es genau andersherum machen).
Steckt dahinter nicht (schon immer) die Sekundärstrategie verantwortlicher Verlage? P&P-Rollenspiel begann als etwas Einfaches, dessen Form den bekannten Gesellschaftsspielen weitgehend ähnelte (zwischen interaktivem Spielbuch und gemeinsamem Würfelspiel). Als sich das nicht mehr verkaufte, bediente man den Kundenstamm, von dem man noch immer zehren kann. Das Segment wurde auf die Nische verengt, neue Interessenten hat man doch seit Jahrzehnten nicht erschlossen - oder ernsthaft zu erschließen versucht. Dann hätte man nicht alle paar Jahre neue Editionen mit einem immer größeren Produktoutput herausgerbacht, der sich zunehmend auf Merchandise konzentriert (den natürlich nur vorhandene Fans haben wollen).
Mit anderen Worten: Kreativität ist bei DSA mindestens seit diesem Jahrtausend nicht die entscheidende Ressource, der Gedanke, mit Stift, Papier und Kreativität eine eigene Welt zu erschaffen und darin zu spielen, ist längst erschlagen von Bücherregalen und begraben unter seitenlangen Charakterbögen. Nicht dass das nicht Interessenten hätte. Aber die zirkulieren eben auch um sich selbst bzw. das Produkt um diese. Das Neukunden-Sprech war nie mehr als Marketing.

Was ankommt, sind die schon genannten Rocket Beans - und damit eine Veranstaltung mit Showcharakter und Stareffekt. Das heißt, dass die Zielgruppe natürlich die Zuschauer sind, die unterhalten werden wollen (was man bei manch anderen P&P-Let's-Plays so nicht sagen kann: da sollen Zuschauer an authentischem P&P teilhaben) und die Spieler samt Spielleiter sind in erster Linie (bekannte) Entertainer, mit deren Präsens geworben wird. Alles andere, wozu sicherlich eine stärkere Popularisierung von P&P gehört, ist sekundär.
Die Spieler der Rocket Beans sind aber durchaus repräsentativ auch für den Zuschauerpool und damit ideale Identifikationsfiguren. Denn die haben erstens vorher mit P&P (erklärtermaßen) nichts am Hut gehabt, stehen für die dominierende Medialität unserer Zeit (nämlich ein internetgestütztes Geflecht medialer Angebots- und Nutzungsformen), und auch keine Lust, sich tiefergreifend mit dem Thema zu beschäftigen. Das Spiel bleibt - neben der Show - auf der gleichen Ebene stehen und gerät nicht - wie vielfach erhofft wurde - in eine Spirale spielerischen Eintauchens in ein Angebot reichhaltiger Komplexität. Und wer nach Anschauen solcher Videos Lust auf P&P hat, der teilt auch ungefähr diese Erwartungen. Und die machen eine umfangreiche Kommunikation dergestalt, wie sie Foren als Plattform attraktiv machen, überhaupt nicht notwendig. Dafür reichen die Angebote soziale Medien (die die Leute ohnehin nutzen) allemal.
Mit anderen Worten: Es gibt vielleicht einfach kein großes Kommunikationsinteresse über eine sehr nebensächliche Leichtigkeit, die sich nur ein gewisser Kern an Interessen schwernimmt, der aber im Publikationsinteresse von (gewissen) Rollenspielverlagen steht, weil das Sicherheiten gewährt. Populär sind ganz andere Formen von P&P und Kommunikationskanäle dafür.

Ansonsten ist Social Media natürlich die Konkurrenz zum älteren Forenmodell (u.a.), ist so sehr Ausdruck eines Web 2.0 wie das andere für Web 1.0 stand (was so auch nicht ganz stimmt). Ob man nun in Foren (über Bestimmtes) theoretisch besser kommunizieren kann, ist nicht die Frage. Entscheidend ist, wo/wie faktisch kommuniziert wird. Dass das ein Kennzeichen dafür ist, dass der Trend gleichsam von der großen geistig-kommunikativen Verknüpftheit hin zur sozial-isolierenden Blasenbildung geht, von einer Netzwerkverdichtung hin zu einer Fragmentarisierung in Parallelnetzwerke, wäre wohl an anderer Stelle zu diskutieren. Ein Mehr an Kreativität - um zum Ausgangspunkt zurückzukommen - garantiert es sicher keineswegs.

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Bullf
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Ungelesener Beitrag von Bullf »

Ich denke auch, dass man zwischen verschiedenen Rollenspielerarten unterscheiden muss (wie übrigens bei den meisten Spielen, sei es Brettspiel, Computerspiel oder Sportart).
Es gibt die Gelegenheitsspieler und die passionierten Vollzeitzocker.
Ich leite eine Gruppe für letztere und spiele in einer mit, die ich als Gelegenheitsspielergruppe bezeichnen würde. Das Spielerlebnis ist ein anderes und auch die Erwartungen und Sekundärmedien (so nenne ich das jetzt mal).

Bei den passionierten Vollzeitspielern nimmt das Rollenspiel einen exponierten Platz im Leben ein. Kein Hobby hat daneben noch ähnlich viel Platz, man schneidet sich jede freie Minute für DSA aus den Rippen, denkt unter der Woche ständig über den Plot, die Zukunft oder seinen Charakter nach. Wenn ein Spieler fehlt, wird der Spielabend abgesagt, weil keiner entbehrlich ist. Man bastelt Gimmicks und Handouts für den Spieltisch, schreibt seitenlange Dialoge und Hintergrundgeschichten. Für solche Leute (dazu würde ich mich auch zählen und meine Vorbereitung für Phili sieht etwa so aus) ist das Forum der richtige Ort, weil man tiefgreifende Hintergrunddiskussionen haben möchte, Fragen stellt, die in seitenlange Diskussionen ausarten. Ressourcen bereitsstellt für andere Spieler und alles aufsaugt, was zu dem Thema publiziert wird. DSA ist dafür auch das richtige System.

Bei den Gelegenheitsspielern ist Rollenspiel ein Hobby neben vielen und wird in unregelmäßigen Abständen mit wenig bis nicht vorbereiteten Abenteuern gespielt. Spieler kommen und gehen. Charaktere, deren Spieler lieber auf einer Party sind, werden mitgeschleift und die Gruppengröße variiert von Spielabend zu Spielabend. Man lässt alle Gedanken zum Spiel am Spieltisch und beschäftigt sich den Rest der Woche mit seinem "normalen" Leben. Hintergründe - wenn im System vorhanden - werden gedehnt und nur als Inspiration genutzt. Konsistentes Spielen ist zur Not für den Spaß vernachlässigbar. Beim Spielabend steht das Soziale im Vordergrund (gemeinsames Essen, unterhalten über das Privatleben) - gelegentlich wird das Rollenspiel auch spontan durch ein Brettspiel wie Risko substituiert, wenn nicht genug Leute da sind oder die Gruppe keine Lust hat. In meinem Fall ist es eine Numenera-Gruppe, was auch gut zu dem System passt, wo sowieso randomness das zentrale Spielelement ist. Das passende Sekundärmedium wäre YT (z.B. Rocketbeans TV), wo man sich mal unverbindlich ein abgeschlossenes Abenteuer anschaut und in den YT-Comments über die Spieler ablästert.

Letztlich bewegen sich viele Spieler irgendwo dazwischen. Der Großteil der aktiven Leute hier, wird sich wohl zur ersten Gruppe zählen. Ich denke es gab schon immer diese beiden Pole nur bieten Facebook und YT der Gelegenheitsspielerfraktion nun ein schnelles und unverbindliches Medium für ihre Spielweise. Früher mussten auch die mit dem Forum vorlieb nehmen oder kamen gar nicht vor, schätze ich.

Ich bleibe also bei meiner Meinung, dass von einem Forensterben nicht die Rede sein kann, sondern von einer Diversifikation, die wir überall in unserer Gesellschaft wahrnehmen. Früher waren auch alle in der Kirche, jetzt nur noch die, die sich dafür entscheiden. Natürlich fallen dann erstmal welche weg, aber es bleiben am Ende die, denen die Sache ein Anliegen ist. Ein Sterben - sprich ein völliges Verschwinden - ist in alledem meiner Meinung nach nicht zu erwarten.
Wenn Elfen Elfen helfen helfen, helfen Elfen Elfen helfen.

Benutzer 20427 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 20427 gelöscht »

Steckt dahinter nicht (schon immer) die Sekundärstrategie verantwortlicher Verlage? P&P-Rollenspiel begann als etwas Einfaches, dessen Form den bekannten Gesellschaftsspielen weitgehend ähnelte (zwischen interaktivem Spielbuch und gemeinsamem Würfelspiel). Als sich das nicht mehr verkaufte, bediente man den Kundenstamm, von dem man noch immer zehren kann. Das Segment wurde auf die Nische verengt, neue Interessenten hat man doch seit Jahrzehnten nicht erschlossen - oder ernsthaft zu erschließen versucht. Dann hätte man nicht alle paar Jahre neue Editionen mit einem immer größeren Produktoutput herausgerbacht, der sich zunehmend auf Merchandise konzentriert (den natürlich nur vorhandene Fans haben wollen).
Das ist mir zu apokalyptisch und trifft auf so einige andere RPGs/Verlage nicht zu, z.B. The Design Mechanism, Chaosium, das Rollenspiel FATE et cetera.
Ein Detailvergleich würde hier jedoch ziemlich weit OT gehen.

Bezogen auf das Thema: Mein Punkt ist der, dass sich besagtes Forensterben und verringerte Nutzung des Mediums für so einige andere RPGs nicht zeigt. Aus der DSA-Situation lässt sich daher nichts extrapolieren im Sinne von "Foren werden unter Rollenspielern generell weniger genutzt".

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Herr der Welt
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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

tarendor hat geschrieben: 16.05.2018 17:35Das ist mir zu apokalyptisch und trifft auf so einige andere RPGs/Verlage nicht zu, z.B. The Design Mechanism, Chaosium, das Rollenspiel FATE et cetera.
Ein Detailvergleich würde hier jedoch ziemlich weit OT gehen.
Ich wollte eigentlich nicht als Apokalyptiker im ecoschen Sinne auftreten. Im Zitat, auf das ich mich dabei bezog, ging es ja um DSA; hätte ich aber auch klarer kennzeichnen können.

Es ist sicher bezeichnend, dass Ulisses ein Verlagsforum gar nicht mehr für nötig, d.h. Social Media als Kommunikationsplattform für völlig ausreichend hält. Im Entweder-(ein Form finanzieren und pflegen)-oder (das über kostenlose* Social-Media-Kanäle laufen lassen, die kaum einer Pflege bedürfen) spiegelt sich die Konkurrenz der medialen Systeme. Allerdings spielt die Frage, welche Art des Austauschs man anstrebt, eine wichtige Rolle, sodass wirklich nicht zu sagen ist, dass soziale Medien Foren gänzlich überholen. Aber sie machen ein Angebot, dass es zur Blütezeit der Foren schlicht nicht gab. Und was von den nativen Social-Media-Generationen künftig nachgefragt wird, bleibt abzuwarten - oder für die echten Apokalyptiker: zu befürchten.

*zzgl. unbedingt erwähnenswerter Datenkosten, versteht sich.

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Ungelesener Beitrag von Nachtwind »

Um mich auch mal wieder zu melden, kann ich hier vllt. ein paar Infos über den Tellerrand mit rein bringen.
Im Grunde hat sich die Medienlandschaft tatsächlich enorm verändert.

Neben meiner jahrelangen Beschäftigungen mit DSA gehe ich bis heute auch noch anderen Hobbies nach (SSV Jahn Regensburg und Musik). Zu beidem bin ich Admin und Moderator mit eigenen Foren und zumindest das Musik-Forum existiert nun auch bald 10 Jahre.

Ich bin nebenher auch sehr viel in sozialen Netzwerken unterwegs (FB, Insta, YT) und kenne daher den Unterschied hier auch recht gut, was die Qualität und Quantität zwischen den neuen und alten Medien betrifft... sorry Briefspieler von 1988...Briefe schreibt heute kaum mehr jemand.

Beim Thema Musik sind die Foren mehr oder weniger komplett ausgestorben, was vor allem mit der Erreichbarkeit von Content zu tun hat. Früher hast du dich in erster Linie vernetzt um neue Musik oder Konzerte mitzubekommen.
Heute macht das Spotify für dich - und Spotify macht das auch wirklich besser als alle meine Freunde früher ^^ - und du vernetzt dich eigentlich nur noch um dein Missfallen über neue Alben zu äußern. Die Beitrags- und damit Nutzerzahlen gehen bei Musikthemen klar in Richtung soziale Medien. Foristen sind da wie z.B. in meinem Forum eher Freundeskreise, die es hald schon länger gibt.
Junge Leute wiederum kennen Foren erstmal gar nicht, das was sie wollen, nämlich Musik finden macht wie gesagt Spotify z.B.
Über Musik miteinander reden passiert nicht mehr! -> Foren für junge Leute sinnlos.

Beim Fussball ist es etwas anders gelagert. Da suchst du kaum neuen Content (Auch wenn z.B. Seiten wie Ligainsider alle relevanten News für dich sammeln, damit du nicht mehr selber suchen musst), sondern diskutierst weiter über Spieler, Transfers und Schiedsrichter. Beitrags- und Nutzerzahlen halten sich da einigermaßen die Waage. Hier ist ein das Problem das Foren eher zu einzelnen Vereinen existieren und weniger über Fussball allgemein. In FB kann jeder immer zu allem seinen Senf dazu geben...ob es einer liest sei mal dahin gestellt.
Junge Leute im Fussball melden sich nur in Foren an, wenn es ihren Verein betrifft. Dann geht da noch immer recht viel.
Heißt dein Verein Bayern München oder Real Madrid, dann bleibst du in FB..da bist du weltweit einfach besser vernetzt. -> Foren nur bei bestimmten Dingen sinnvoll.

Der Große Unterschied jedoch ist das Foren in erster Linie privat administriert werden, während Firmen, Vereine, Plattenlabel eher die sozialen Netzwerke nutzen. m.M.n. vor allem weil es einfacher zu handhaben ist. Da wird oft gleich gar nicht moderiert, die Kommentarspalten sind ja nicht erst seit SPON völlig verloren. Das gab es früher auch schon. Je einfacher eine Meinung abgegeben werden kann, desto mehr Leute haben eine Meinung. Ein Forum zu betreiben ist um ein vielfaches schwieriger, vor allem was Haftung betrifft. Als Betreiber ist man viel mehr daran interessiert das ein Forum lesbar bleibt und das Störenfriede ausgeschlossen werden. In FB passiert das wirklich nur in den seltensten Fällen das mal einer gesperrt wird.

Ich kenne die DSA-Forenszene jetzt auch seit Vinsalter-Zeiten und bin glaub ich einer der ersten hier bei DSA4 (für mich heißt das noch immer so) und hier ist es doch genau das selbe. Privates Engagement geht so lange wie es Leute gibt die dafür Zeit finden. Verlage wollen sich diesen Schuh nimmer anziehen, weil sie schlicht außer Arbeit nix davon haben.
Junge Leute kennen Foren schlicht nicht mehr als Kommunikationsmedium! Genauso wie wir auch keine echten Briefe mehr schreiben oder das Briefspiel mit Mails betreiben...halt, ahja...hatten wir schonmal alles, oder?

Kennt noch einer die alten Threads über das Briefspiel?
Ich war selber jahrelang Teil der Szene und mit Abstand einer der Jüngsten darin.
Jetzt bin ich mit Anfang 30 immer noch ziemlich jung, die Briefspieler gibts auch noch...aber die Frequenz wie früher ist weg.
Man möge mich jetzt korrigieren, da ich bis auhs Mails lesen nicht mehr viel Teilnehme am alten Adelsspiel, aber man kann sicherlich nicht sagen das das Briefspiel mit Mails eine Zukunft hat.

...und ich vermute mal in weiteren 10 Jahren wird es zwar die Foren noch geben, aber Teilnehmen werden noch weniger wie heute.
Das damit was verloren geht,vor allem Qualitativ steht außer Frage, aber ich sehe im Moment nicht wie an die Zeichen der Zeit anders deuten sollte.
m.M.n. wäre es viel wichtiger die sozialen Medien zu bevölkern und mit den Vor- und Nachteilen einfach zu leben.

Oder wie wir es immer machen, in unseren Foren -> Rückverlinken aus den sozialen Netzwerken (die wir parallel betreiben) ins Forum ;)

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Nachtwind hat geschrieben: 25.05.2018 12:46m.M.n. wäre es viel wichtiger die sozialen Medien zu bevölkern und mit den Vor- und Nachteilen einfach zu leben.
Das halte ich für den falschen Ansatz wenn du das tatsächlich als kategorische Empfehlung für jeden meinst.

Jeder sollte die Medien nutzen die er für geeignet hält und die meiden deren Nachteile ihm persönlich aufstoßen. Nur so gibt es einen Wettbewerb, Vielfalt und Fortschritt.

Würden sich alle Menschen der Welt einfach mit dem populärsten abfinden und nur darüber kommunizieren würde das zu Stagnation führen.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

toedlicherErnst
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Ungelesener Beitrag von toedlicherErnst »

Ich denke das war eher als Aufruf gedacht, neue Medien anzunehmen als sie pauschal beiseite zu schieben.

Instagram wäre so ein Beispiel. Ein kleines Bildchen, etwas Text dazu und ein Link auf eine andere Präsenz (z.B
einen Forenthread oder DSAnews.de) und "Zack" hat man dort die Aufmerksamkeit zurückgeholt.

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Warum sollte ich etwas annehmen das nicht meinen Bedürfnissen entspricht? Damit verhindere ich dass andere Medien entwickelt werden die diesen Bedürfnissen entsprächen. Nu weil "neue Medien" als Begriff für diverse Medien verwendet wird heißt dass die derzeit populärsten neuen Medien auch automatisch die besten für jederman sind. Würden nun alle Kritiker dieser neuen Medien sich mit diesen "abfinden" würden keine "noch neueren Medien" entwickelt die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Mit dem social-media-strom mit zu schwimmen heißt keineswegs das man Innovation vorantreibt, es heißt eher, dass man keine Innovation will, weil Social Media schon genau das ist was man will, oder es heißt dass man zu faul ist Innovation voran zu treiben und sich damit abfindet wie social media halt ist.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

toedlicherErnst
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DSA Forensterben

Ungelesener Beitrag von toedlicherErnst »

Ich sage doch nicht, dass diese "neuen Medien" ein Allheilmittel sind. Nur dort sind viele Menschen und über die "Stalkingfunktion" bekommen auch andere mit, dass man eine DSA-Seite mit einem Herzchen beschenkt. So funktioniert Aufmerksamkeit.

Klar kann man das nicht gut finden und überhaupt Facebook und Instagram kritisieren, dagegen sage ich auch nichts. Fakt ist nur, dass sich die Nutzungsgewohnheiten geändert haben und man sich die Frage stellen muss, ob man vom Web 1.0/2.0 auf die nächste Stufe mit zieht oder es bleiben lässt.

Wenn man nicht mitzieht, kann man aber auch nicht erwarten dass sich neue und jüngere Nutzer an die alten Gewohnheiten anpassen.
Zuletzt geändert von toedlicherErnst am 26.05.2018 00:51, insgesamt 1-mal geändert.

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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Mein Problem mit Soical-Media ist nicht die Art der Nutzung, sondern die Unternehmen dahinter. :rolleyes:

Teferi
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DSA Forensterben

Ungelesener Beitrag von Teferi »

Gerade Facebook ist aber eben keine Alternative zu einem Forum:
Dort kann man nicht trivial eine Gruppe nach Themen und Thread und vor zehn Jahren durchgekauten Ideen durchsuchen;
"Neue Medien" sind vor allem; Medien nur mit Kurz- aber ohne Mittel- oder Langzeitgedächtnis;
und ausserdem: Medien die nur für die Konversation im Augenblick geeignet, aber kaum vernünftige Archivfunktionen bietet um Themen zu bündeln und langfristig verfolgen zu können,
und letztlich: Medien welche niemals trivial durchsuchbar sind, sondern gescrollte durch Pinwände und Timelines erfordert, ohne irgendeine Garantie irgendwas finden zu können.

Andererseits ist mit der Nachwachsendengeneration eine Forenkultur nicht mehr gegeben, man meldet sich halt auf FB an und kann - praktisch überall sonst - einfach auf " via Facebook verbinden " klicken, und ist dann überall eingeloggt; das Pflegen verschiedener Accounts, Mailadressen oder Passwörter oder gar ganz trivial das anlegen einer Favoritenliste fallen im Appzeitalter hintenrunter (weil Apps halt aufm Homebildschirm sind), sondern das Netz wird immer mehr Fernseh-kanal-isiert und gebündelt zu mehr und mehr superplattformen von welchen aus mehr und mehr gemacht werden kann ( gerade im chinesischen Raum gibt es ja schon solche Apps, in denen der brave Staatsbürger Gummipunkte für günstigere Kredite sammelt, seinen Mitmenschen bei der Bullerei verpfeift, bargeldlos überall alles immer und sofort zahlen kann und instantmessaging sowie mercantile Aspekte ebenfalls abgedeckt sind );

Dieser Trend wälzt sich imho weiter;
eine Forenkultur aktiven Diskutierens wie vor sagen wir mal 10 jahren ( als in meinem Gefühl Peak-DSA-Forenaktivität und Forenaktivität überhaupt schon fast überschritten war ) wird es kaum noch geben ;

lustigerweise;
gerade eigentlich ephemereale Boards wie 4chan sind über die angehängten Archivservices (meist: Userbetrieben) und ihren anonymen, Text-only charakter zu überraschend lange haltbaren Gedächtnissen und archiven geworden; ( 4plebs, suptg et al ) und qua ihrer Anonymität häufig in der Diskussion deutlich interessanter.

Auch da ( 4chan ) aber zerfasert die Diskussionskultur, weil einerseits die Userbase kontinuierlich anschwillt, sodass Boards schneller und schneller mit content überfüllt sind ; sodass dann subthemen ausgelagert werden müssen ( Forenabenteuer, Literaturbesprechungen und zu traditionellen (Rollenspielen) gehörende Computerspiele waren früher alle auf /tg/ zu finden ) - was zu einer athropie früher vorhandenen Ideenreichtums führt. ( Anekdotische Evidenz: /tg/ war am kreativsten, aktivsten und spuckte den meisten Content aus, zu einer Zeit, als der Content im Board praktisch unreguliert war und Seite 1 regelmäßig mit "Elfslave wat do" oder "Dragongirldickpornshitnippelz" gefüllt war );

Foren waren da mit ihrer Baumstruktur schon ziemlich gut;

fallen aber zwischen den "neuen Medien" und den "alten flüchtigen anonymen Boards" hintenrunter und durch :(

.
Schade

Unaufhaltsam

Keiner is Schuld ( literally )

Dieschatten
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DSA Forensterben

Ungelesener Beitrag von Dieschatten »

Das Hauptproblem an Foren sehe ich eher daran das man es nur an einem PC nutzen kann. Das Forum hier auf dem Handy aufzumachen ist einfach nur grausam.
Dann dauern hier antworten Teilweise Tage, was für die heutige Zeit einfach zu langsam ist. Jeder will seine Antwort sofort und nicht erst warten.
Das sind alles dinge die Foren halt nicht bieten und auch nie bieten werden. Dafür sind sie halt nicht gedacht.

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