Sumaro hat geschrieben: ↑19.08.2021 14:44
Wenn ich allerdings auch auf den Stapel an kostenfreiem digitalem Material schaue, welches ich vor Unzeiten mal runtergeladen, dann überflogen und dann ad acta gelegt habe, komme ich in der Selbstreflexion auch nicht zu der Ansicht, dass diese für mich einen enormen Wert geschaffen haben. Vieles ist letztlich für die Tonne produziert oder eben für Leute, die weit weg sind und von denen man dann nie hört.
Das klingt aber schon ziemlich negativ. Also klar, es gibt so uralte "neuer Heldentyp Halblings-Halbvampirdrachengott-Assassin" oder sowas, da lacht man mal drüber und das war's. Aber für die Tonne? Also wenn ich schöne Kunst sehe, die mich irgendwie bewegt, die ich vielleicht innerhalb der Spielrunde mal zur Illustration einsetze, dann kann ich doch irgendein Feedback geben.
Kunst ist eben immer auch eine Art Dialog zwischen Künstlerin oder Künstler und Publikum.
Oder wenn man eine schöne (nicht kommerzielle) Website entdeckt, die einem hilfreiche Infos gibt, kann man sich ggf. mal bedanken.
Das macht man sicher nicht ständig und überall, aber dann und wann halte ich das für gut.
Es soll ja die Schaffenden bestätigen, daß sie etwas Schönes bzw. Hilfreiches in die Welt gebracht haben. Ich glaube einfach, daß die Kreativität sonst irgendwann austrocknet, wenn nur genommen und konsumiert wird.
Dort haben mir einzelne Leute wertvolles Feedback gegeben.
Klar, es kommt auch auf die Plattform an. Das ist eben dieser "thoughtful comment" oder wie immer man es nennen will. Kunstkritik. Feedback.
Das fällt sicher auch unterschiedlich aus. Ich vermute in Deinem speziellen Fall (FanFiction) triffst Du auf der Plattform auch auf viel mehr Schreiber, die selber in der Materie stecken, bzw. auch reine Leser, die aber sozusagen hier mit gesteigertem Interesse vorgehen und extra für die lesbare Kunst auf der Plattform angemeldet sind.
deren Kommentare man vielleicht haben will, erreicht man so dann doch nicht
Von wem möchstest Du denn Kommentare?

Gibt es ggf. einen Ort wo sich Deine Zielgruppe konzentriert?
Aber auch da hat man 1000 Aufrufe und dann 5 Kommentare und 20 Likes (wenn man Glück hat).
Naja, 1000 Kommentare wären auch viel. Und wer weiß, ob sowas nicht auch spyder (Bots von Suchmaschinen und ähnliches, die websites abgrasen) mitzählt. Aber wenn die 5 Kommentare gut sind, Dich bestätigen oder Dir auch irgendwie konstruktiv-kritisch weiterhelfen...
In der Wissenschaft war mir das ja auch wichtig. Okay, dort war das alles professionell, und da ist das berufsinhärent. Aber so oder so, es hat mir vielleicht noch eine dünne Stelle in einer Arbeit gezeigt, wo man nochmal nacharbeiten sollte.
Aber in Zeiten von großer Verfügbarkeit von Medien ist es keine Selbstverständlichkeit ein Feedback zu bekommen. Und ich glaube das war früher gar nicht so viel anders.
Ich weiß nicht. Da müßte man mal nachfragen, aber es kann schon sein, daß es früher durchaus Feedback gab. Vielleicht war das auch weniger verteilt? Und einen Waschkorb voll Fanpost ist haptisch und sichtbar größer als Kommentare online.

Und ein Brief ist ja mehr Hürde (schreiben, Papier, Porto, zur Post bringen,...) als ein byte-comment.