Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Deus Ex Machina
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Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Deus Ex Machina »

[mod]Thema entstand hier.[/mod]

Technische Qualität, also das, was du hier als positiv hervorhebst (Lektorat, schriftstellerische Leistungen, etc.) setze ich für ein gut zu bewertendes Abenteuer als Selbstverständlichkeit voraus.
Schade, dass man das offenbar nicht kann.
Zuletzt geändert von Curthan Mercatio am 22.01.2015 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: ausgegliedert
"Ein guter Kämpfer ist schrecklich im Sturm und rasch in seiner Entscheidung."
- Sun Tsu.

gralkor
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Re: A210 Töchter der Rache

Ungelesener Beitrag von gralkor »

das ist eben genau das Problem, Deus.
DAS ist _GENAU_ das Problem!
Sieh Dir an, was an unlektoriertem, unredaktioniertem Erstklässlergeschreibsel teilweise in den letzten Jahren gedruckt wurde.
(Sorry für die harten Worte, aber das ist leider so)

G.

Deus Ex Machina
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Re: A210 Töchter der Rache

Ungelesener Beitrag von Deus Ex Machina »

Da magst du Recht haben. Inhalt außen vor, sprachlich (und teilweise auch erzählerisch) ist "Töchter der Rache" ganz gut gelungen.
"Ein guter Kämpfer ist schrecklich im Sturm und rasch in seiner Entscheidung."
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Olvir Albruch
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Re: A210 Töchter der Rache

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

gralkor hat geschrieben:Sieh Dir an, was an unlektoriertem, unredaktioniertem Erstklässlergeschreibsel teilweise in den letzten Jahren gedruckt wurde.
Hervorhebungen durch mich.

Ich warte ja nach wie vor darauf, dass mir mal wieder jemand einen aktuellen Beleg* für das ach so schlechte Korrektorat vorlegt. Sagen wir aus 2014. Denn ich hege den Verdacht, dass dieses Thema aus guter Gewohnheit immer wieder hervorgeholt und mitgeschleift wird, obwohl die Qualität in dieser Hinsicht deutlich gestiegen ist. Und das sage ich als Orthographie-Fetischist, der diese Angelegenheit ganz sicher nicht kleinreden würde, wenn sie noch akut wäre. Doch auf Fehlern aus 2012 herumzureiten wäre echt lahm.

*Damit meine ich einen Band, der durchgängig und regelmäßig teils gravierende Fehler in Rechtschreibung und Interpunktion aufweist. Ein vollkommen fehlerfreies Druckwerk wird man nicht finden, das schaffen vielfach größere Verlage nicht einmal.

MfG,
Olvir Albruch

Captain Charisma
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Re: A210 Töchter der Rache

Ungelesener Beitrag von Captain Charisma »

Nur Abenteuer oder zählen auch Romane und Spielhilfen?

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Olvir Albruch
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Ich würde bevorzugt Abenteuer und Spielhilfen gelten lassen.

MfG,
Olvir Albruch

Heldi
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Re: A210 Töchter der Rache

Ungelesener Beitrag von Heldi »

Olvir Albruch hat geschrieben:*Damit meine ich einen Band, der durchgängig und regelmäßig teils gravierende Fehler in Rechtschreibung und Interpunktion aufweist. Ein vollkommen fehlerfreies Druckwerk wird man nicht finden, das schaffen vielfach größere Verlage nicht einmal.
Wie so oft, ist das Kleingedruckte das Wichtige! Die Nachfrage ist zwingend: Wann hat ein Band "durchgängig und regelmäßig teils gravierende Fehler in Rechtsschreibung und Interpunktion"? Und Satzbaufehler zählen doch wohl auch, oder?

Ich würde mal sagen: Ein Fehler pro 5 Seiten? Jedenfalls bei "gravierende" kommt man um ein Wertugnsurteil aber nicht herum! :)

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Twix
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Twix »

Wer macht eigentlich das Lektorat bei Ulisses?
Beim Uhrwerk ist es glaube ich, Nicole Heinrichs, oder?

Ansonsten sehe ich eigentlich keinen großen Grund zur Klage in den Veröffentlichungen.

Bei Random House und Co. sind zudem auch gerne mal Fehler zu finden.

HIer und da mal ein Fehler...Wayne.
Zuletzt geändert von Twix am 22.01.2015 18:10, insgesamt 1-mal geändert.

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bluedragon7
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Nehmt doch eine (oder mehrere) typische Publikation aus 2010-12, die für mangelndes Lektorat/Korrektorat verrissen wurde, zählt die Fehler/Seite und vergleicht es mit aktuellen Werken.
AT + 17
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Captain Charisma »

Olvir Albruch hat geschrieben:Ich würde bevorzugt Abenteuer und Spielhilfen gelten lassen.
Dann nimm Söldner, Skalden, Steppenelfen . Wenigstens einer der Autoren hat Probleme mit Interpunktion und Groß- und Kleinschreibung.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sich auf meiner Top 5 der Bücher mit dem miesesten Korrektorat drei DSA-Romane befinden.

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Olvir Albruch
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Re: A210 Töchter der Rache

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Heldi hat geschrieben:Ich würde mal sagen: Ein Fehler pro 5 Seiten? Jedenfalls bei "gravierende" kommt man um ein Wertugnsurteil aber nicht herum! :)
Ich würde "Ein Fehler pro 5 Seiten" eher noch als akzeptabel einstufen; das sind sicher um die 25.000 Zeichen.

Ein "gravierender Fehler" ist für mich einer, der das Lesebild deutlich stört und zudem eigentlich im Korrektorat auffallen müsste. Wenn aus "Fedorino" mal "Federino" wird, ein "das" statt einem "dass" steht oder ein obligatorisches Komma fehlt - das kann passieren, solche Dinge rutschen einem auch in der Korrektur schnell durch. "Müste", "eigetnlcih" oder "pferd" finde ich da schon deutlich weniger cool. Noch gravierender sind natürlich fehlende Satzteile, Copy-Paste-Fehler, usw., die jedem ins Auge springen müssen, der einen Satz gerade lesen kann.
Captain Charisma hat geschrieben:Dann nimm Söldner, Skalden, Steppenelfen . Wenigstens einer der Autoren hat Probleme mit Interpunktion und Groß- und Kleinschreibung.
Da ich nicht gerade motiviert bin, den gesamten Band bis zu besagtem katastrophalen Autor zu lesen, wäre es - auch damit alle hier eine Diskussionsgrundlage haben - nett, wenn du eine beispielhafte Stelle nennen könntest. :)
bluedragon7 hat geschrieben:Nehmt doch eine (oder mehrere) typische Publikation aus 2010-12, die für mangelndes Lektorat/Korrektorat verrissen wurde, zählt die Fehler/Seite und vergleicht es mit aktuellen Werken.
Grundsätzlich eine gute, wenn auch zeitaufwändige Idee. Wenn es allerdings nur darum geht, festzustellen, ob aktuelle Publikationen bis zu einem gewissen Grad fehlerfrei sind, ist ein Vergleich mit früheren Bänden gar nicht notwendig.

MfG,
Olvir Albruch

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Gorbalad
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Die inoffiziellen Errata im Wiki nehmen Dir weite Teile der Sucherei ab.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Olvir Albruch
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Captain Charisma hat geschrieben:Und um den Bogen aus das eigentliche Threadthema zurückzuschlagen, in dem es um die Qualität des Korrektorats und Lektorats bei Ulisses ging, hier ein paar Highlights aus Unheil im Schwarzen Keiler:

- Gratenfelser Gießmünzen Politik (S.6)
- Bei dem Raum handelt es sich eigentlich um den Keller des vor 30 Jahren geschliffenen Turm des Grafen. (S. 30)
- Der Raum stinkt nach Raubtiergeruch. (S. 31)
- Im Laufe ihrer Entwicklung können sich aus Abenteurern aber auch Krieger, Zauberer, Elfen oder Zwerge entwickeln ... (S. 41)
Das ich das noch erleben darf - du hast tatsächlich tw. Fehler gefunden (aber SSS wird dennoch nicht vergessen!).

Aber auch hier hast du nur eine 50%-Quote erreicht. Während in den ersten beiden Beispielen tatsächlich Fehler verborgen sind - ein bis zwei fehlende Bindestriche sowie "geschliffenen vs. geschleiften" -, sind die beiden letzteren orthographisch abermals korrekt, wenn auch wiederholt nicht stilsicher.

Interessant finde ich aber v.a., dass du dir genau jenes Abenteuer herausgesucht hast, welches von gralkor hier für Redaktion und Lektorat gelobt wird. Also entweder habt ihr deutlich andere Vorstellungen von einem guten Lektorat oder aber - was mir wahrscheinlicher erscheint - du stürzt dich nun auf jeden noch so kleinen Fehler.

MfG,
Olvir Albruch

Captain Charisma
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Captain Charisma »

@Olvir: Ich wäre dir verbunden, wenn du meine Beiträge aufmerksamer lesen würdest. Ich habe nicht behauptet, dass in den zitierten Stellen Rechtschreibfehler vorkommen, sondern das Lektorat/Korretorat dort versagt haben. Es mag jedem mit Orthograhpie-Fetisch komisch vorkommen, aber es gibt nicht nur Rechtschreibfehler.

Die ersten beiden Fehler hast du schon richtig erkannt. Stilfehler sind ebenfalls Fehler, und das letzte Beispiel ist orthographisch korrekt, aber inhaltlich falsch - aus Abenteurern konnten eben keine Zauberer, Elfen oder Zwerge werden. Die Aufgabe eines Lektors ist es, so etwas entsprechend zu korrigieren.

Wie man trotz erwiesener Inkompetenz des Lektors/Korrektors das Lektorat loben kann, ist mir zwar schleierhaft, aber erklärbar: Vielleicht betrachtet er das Abenteuer durch die rosarote Fanboy-Brille, oder wir haben aufgrund unterschiedlicher Kompetenzlevels unterschiedliche Ansprüche.
Zuletzt geändert von StipenTreublatt am 04.03.2015 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Twix
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Twix »

Sind die Regeln von DSA 1 nicht so beschaffen, dass sich aus Abenteurern (die Klasse die nach der Charerstellungswürfelei nichts kann) durch Steigerungen tatsächlich dann Zauberer und Krieger (evtl auch Elfen und Zwerge) werden können?


Etwas nach Geruch stinken zu lassen ist natürlich nicht schön, ebenso die doppelte Entwicklung.
Kann man durchaus anstreichen.
Aber gut, Wir hatten das ja schon mit den verschiedenen Ansprüchen.

Andwari
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Twix
Mit den DSA1-Basisregeln gab es nur die Entwicklung

Abenteurer -> Krieger,

schließlich gab es dort auch nur fünf Klassen (Abenteurer, Krieger, Magier, Elf, Zwerg) mit dem Buch der Regeln II (Abenteuer-Ausbau-Spiel) kamen dazu noch (S.6):
Abenteurer -> Streuner
Abenteurer -> Druide
Abenteurer -> Geweihter
Auch Zwerge konnten sich dort zu Druiden und Geweihten weiterentwickeln. Und "Zum Waldelf wird man geboren." ...

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Olvir Albruch
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Captain Charisma hat geschrieben:aus Abenteurern konnten eben keine Zauberer, Elfen oder Zwerge werden. Die Aufgabe eines Lektors ist es, so etwas entsprechend zu korrigieren.
Das ist fraglich. Und selbst wenn dem so wäre: Wo willst du einen Lektor finden, der 30 Jahre DSA fehlerfrei intus hat?
Vielleicht solltest du dich aber vorher erst einmal mit dem eigentlichen Aufgabenbereich und der Definition eines Lektors befassen, von dem du ja nun ständig redest.

Und als nächstes sehen wir doch bitte endlich einmal ein, dass Ulisses gar nicht die Ressourcen hat, einen hauptberuflichen, studierten und in DSA mehr als versierten Lektor zu unterhalten, der zudem noch jede etwaige Regelstelle - aus 30 Jahren - nachschlagen soll.

Das, wovon du hier sprichst, liegt in der Realität irgendwo im Aufgabenbereich zwischen Autor, Redakteur und mutigen Freiwilligen. Ersterer verbockt es, Zweiterer hat keine Zeit, alles en detail zu lesen, und von Letzteren kann man es nicht erwarten/verlangen, alles zu finden. Was nun?
Captain Charisma hat geschrieben:@Olvir: Ich wäre dir verbunden, wenn du meine Beiträge aufmerksamer lesen würdest. Ich habe nicht behauptet, dass in den zitierten Stellen Rechtschreibfehler vorkommen, sondern das Lektorat/Korretorat dort versagt haben. Es mag jedem mit Orthograhpie-Fetisch komisch vorkommen, aber es gibt nicht nur Rechtschreibfehler.
Von Birnen zu reden, wenn alle anderen von Äpfeln sprechen, hast du bei deinem ersten "Rätsel" ja bereits erfolgreich praktiziert. :rolleyes:

MfG,
Olvir Albruch

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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Olvir Albruch hat geschrieben:Und als nächstes sehen wir doch bitte endlich einmal ein, dass Ulisses gar nicht die Ressourcen hat, einen hauptberuflichen, studierten und in DSA mehr als versierten Lektor zu unterhalten, der zudem noch jede etwaige Regelstelle - aus 30 Jahren - nachschlagen soll.
Ulisses hätte aber sehr wohl die Ressourcen, ein Beilunker-Reiter-artiges Fankollektiv zu unterhalten, dass solche Dinge überprüft. Kombiniert mit einer professionellen Veröffentlichungspolitik, die denen Zeit gibt, Dinge nachzuschauen, wäre schon einiges gewonnen.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Thorgrimma
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Ich bin zwar relativ pingelig, was Rechtschreib- und Stilfehler in wissenschaftlichen Arbeiten angeht, und ich wünsche mir auch eine gut lektorierte Zeitung. Und Liebesbriefe sollten auch keine Rechtschreibfehler enthalten! *g*
Aber bei DSA bin ich tatsächlich weniger anspruchsvoll. Ich hab lieber, dass das Augenmerk auf gute Inhalte gerichtet wird, und wenn das Produkt dann billiger ist, bin ich auch bereit, an den Lektoren zu sparen. Bei DSA-Büchern gehts mir nämlich anders als bei den oben genannten Textarten nicht um die perfekte, korrekte Sprache und Fehlerfreiheit, sondern um Spaß, Witz, Spannung und Grusel. Da kann ich mich also auch über Fehler gut amüsieren, beispielsweise über Erborn von Geestwindskoje, der wegen eines vergessenen Kommas 2m lange blonde Haare hat *hihi*, anstatt 2m groß zu sein.
Ärgerlich ist es allerdings, wenn Regeln und Regelbeispiele nicht gescheit lektoriert sind, das gebe ich zu. Denn hier ist eine bedachte und korrekte Formulierung unabdingbar, damit keine Unklarheiten und Streitereien aufkommen. Da ich allerdings selber so gut wie nie Regeln lese, habe ich keine Ahnung, wieviel Mühe sich die Autor_innen an diesen Stellen geben.

Ich hab trotzdem mal einen Versuch der Fehlerfindung gestartet, vielleicht hatte ich ja das nötige Können (und Glück).

Captain Charisma
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Captain Charisma »

Olvir Albruch hat geschrieben:Vielleicht solltest du dich aber vorher erst einmal mit dem eigentlichen Aufgabenbereich und der Definition eines Lektors befassen, von dem du ja nun ständig redest.
1. Wenn du mich widerlegen willst, darfst du nicht auf einen Text verlinken, der mich bestätigt.
2. Nach mittlerweile 19 Jahren professionell veröffentlichter Texte ist mir das Aufgabenfeld eines Lektors bekannt. Ich habe selbst einen.

Ulisses unterscheidet übrigens nicht zwischen Lektor und Korrektor.
Olvir Albruch hat geschrieben:Und als nächstes sehen wir doch bitte endlich einmal ein, dass Ulisses gar nicht die Ressourcen hat, einen hauptberuflichen, studierten und in DSA mehr als versierten Lektor zu unterhalten, der zudem noch jede etwaige Regelstelle - aus 30 Jahren - nachschlagen soll.
Das ist das Problem von Ulisses, nicht meins. Das Unternehmen muss sich entscheiden, ob es professioneller Verlag sein will - dann gehört auch ein professionelles Lektorat dazu -, oder ein Hobby-Nischenverlag, dem ich Fehler eher verzeihe. Nur darf der Hobby-Nischenverlag dann keine professionellen Preise verlangen.
Olvir Albruch hat geschrieben:Von Birnen zu reden, wenn alle anderen von Äpfeln sprechen, hast du bei deinem ersten "Rätsel" ja bereits erfolgreich praktiziert. :rolleyes:
Thema des Threads ist die Entwicklung des Lektorats. Auf Rechtschreibung hast du das heruntergebrochen.

@zaknitsch & Thorgrimma: Mir geht es nicht darum, Ulisses zu bashen. Ich habe einen Traum. Einen Traum, in dem Ulisses die Produktqualität so weit verbessert, dass ich wieder gerne Geld für die Produkte ausgebe. Nur vergeht mir der Spaß, wenn der Text mich anschreit: "Wir brauchen kein Korrektorat, die Deppen kaufen doch alles!" Bevor man etwas repariert, muss man aber erstmal feststellen, was kaputt ist.

Aus aktuellem Anlass: Xeledon schreibt in seiner Nandurion-Rezension zu Tuzak Mortis: "Eine ernsthafte Rüge hat sich zu guter Letzt das Korrektorat des Romans verdient. Alle paar Seiten fallen kleinere Rechtschreib-, Interpunktions- und Grammatikfehlerchen auf, an einer Stelle wurde sogar ein Satz offensichtlich umformuliert, ohne dass man die vorherige Version wieder gelöscht hätte (“Sofort beruhigte sich die junge Frau etwas. Die Berührung half ihr, sich etwas zu beruhigen.”). Klar, für einen Regel-, Quellen- oder Regionalband wäre die Fehlerdichte sensationell gering, bei den Romanen war man da aber in der Vergangenheit Besseres gewohnt. So langsam gebe ich die Hoffnung, dass Ulisses dieses altbekannte Problem irgendwann einmal in den Griff bekommen wird, wirklich auf."

Ein halbes Jahr später erschien dann mit Kors Kodex der Roman, bei dem der Korrektor nicht wusste, wann man Relativsätze mit Komma abtrennt.

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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Captain Charisma hat geschrieben:Das ist das Problem von Ulisses, nicht meins. Das Unternehmen muss sich entscheiden, ob es professioneller Verlag sein will - dann gehört auch ein professionelles Lektorat dazu -, oder ein Hobby-Nischenverlag, dem ich Fehler eher verzeihe. Nur darf der Hobby-Nischenverlag dann keine professionellen Preise verlangen.
Ulisses IST ein Nischenverlag. Sie mögen zwar nach wie vor einer der größten und professionellsten in diesem Sektor sein, doch Rollenspiel bleibt in Deutschland trotz allem nunmal ein Nischenprodukt.
Und was ist denn für dich bitte ein "professioneller Preis" bzw. glaubst du allen Ernstes, mit diesen Preisen würde Ulisses sich eine goldene Nase verdienen?
Ich glaube, du hast keine Ahnung, wie klein die Auflagen im deutschen Rollenspiel-Bereich sind. Autoren, Zeichner, Drucker (am besten in Vollfarbe!) & Co. wollen dennoch bezahlt werden. Da gibt es kaum mehr rentablen Spielraum nach unten. Vgl. einmal diesen Artikel.

Glaubst du, Pegasus könnte das SR 5-Regelwerk mit 500 Seiten in Vollfarbe für 19,95€ verkaufen, wenn da nicht der starke US-amerikanische Markt hinterstehen würde?
Captain Charisma hat geschrieben:
Olvir Albruch hat geschrieben:Von Birnen zu reden, wenn alle anderen von Äpfeln sprechen, hast du bei deinem ersten "Rätsel" ja bereits erfolgreich praktiziert. :rolleyes:
Thema des Threads ist die Entwicklung des Lektorats. Auf Rechtschreibung hast du das heruntergebrochen.
Auch das ist unpräzise bis falsch. Du hast dich mit deinem Rätselchen direkt auf meinen Post bezogen, in dem explizit ausgeführt wird, dass es um Orthographie geht und gehen soll.
Tatsächlich ist der Thread-Titel ein wenig irreführend, der aber erst nach der Auslagerung entstand, während dein erster Post zeitlich davor datiert.

MfG,
Olvir Albruch

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Markus76
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Markus76 »

Immerhin ist es noch nicht so schlimm, wie dieser Text hier :lol:
Und selbst den kann man lesen:

http://www.schweiztipps.ch/kann-dein-ge ... lesen/212/

Gibts auch irgendwo auf deutsch, hab ich aber jetzt nicht gefunden.

Captain Charisma
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Re: A210 Töchter der Rache

Ungelesener Beitrag von Captain Charisma »

Olvir Albruch hat geschrieben:Ich warte ja nach wie vor darauf, dass mir mal wieder jemand einen aktuellen Beleg* für das ach so schlechte Korrektorat vorlegt.
Olvir Albruch hat geschrieben: in dem explizit ausgeführt wird, dass es um Orthographie geht und gehen soll.
Nochmal: Wenn du mich widerlegen willst, darfst du keine Texte verlinken, die mich bestätigen. Wie du von Zitat 1 (Hervorhebung durch mich) zu Zitat 2 kommst, erschließt sich logisch nicht, und eristische Dialektik funktioniert bei mir nicht.

Olvir Albruch hat geschrieben:Ich glaube, du hast keine Ahnung, wie klein die Auflagen im deutschen Rollenspiel-Bereich sind. Autoren, Zeichner, Drucker (am besten in Vollfarbe!) & Co. wollen dennoch bezahlt werden.
Ich glaube, du hast keine Ahnung, was Ulisses seinen Lektoren zahlt. Vielleicht erklärst du mir auch, wie sich das auf den Preis auswirkt, wenn man das Lektorat von einem Freiwilligen machen lässt, der dafür nichts als eine Erwähnung im Band un ein Freiexemplar bekommt.

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Olvir Albruch
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

[entfernt] liefere ich dir hier noch den essentiellen Teil meines Posts mit dem * nach:
Olvir Albruch hat geschrieben:*Damit meine ich einen Band, der durchgängig und regelmäßig teils gravierende Fehler in Rechtschreibung und Interpunktion aufweist. Ein vollkommen fehlerfreies Druckwerk wird man nicht finden, das schaffen vielfach größere Verlage nicht einmal.
Captain Charisma hat geschrieben:Ich glaube, du hast keine Ahnung, was Ulisses seinen Lektoren zahlt. Vielleicht erklärst du mir auch, wie sich das auf den Preis auswirkt, wenn man das Lektorat von einem Freiwilligen machen lässt, der dafür nichts als eine Erwähnung im Band un ein Freiexemplar bekommt.
Was denn nun? Professioneller Verlag mit professionellem Lektorat oder freiwillige Amateure?

MfG,
Olvir Albruch
Zuletzt geändert von StipenTreublatt am 04.03.2015 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Verstoß gegen Verhaltenskodex entfernt

vanWalk

Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von vanWalk »

Olvir Albruch hat geschrieben:
Captain Charisma hat geschrieben:Ich glaube, du hast keine Ahnung, was Ulisses seinen Lektoren zahlt. Vielleicht erklärst du mir auch, wie sich das auf den Preis auswirkt, wenn man das Lektorat von einem Freiwilligen machen lässt, der dafür nichts als eine Erwähnung im Band un ein Freiexemplar bekommt.
Was denn nun? Professioneller Verlag mit professionellem Lektorat oder freiwillige Amateure?

MfG,
Olvir Albruch
Hier kann man allerdings die DSA-Amateure nicht mit anderen Amateuren im Buchmarkt vergleichen. Wenn man sich ansieht, was zB die Wiki Aventurica leistet, merkt man dass es bei DSA sehr genaue fans gibt. Wenn man sich hier testweise einige rausfischt, wird man Leute finden, die mit einem professionellen Lektorat mehr als nur mithalten können. Besonders wenn ich mir ansehe, welch schlimme Fehler in der jüngeren Vergangenheit durchgegangen sind,
wird es nicht schwer sein eine bessere Lösung zu finden.

Captain Charisma
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Captain Charisma »

Olvir Albruch hat geschrieben:[entfernt] liefere ich dir hier noch den essentiellen Teil meines Posts mit dem * nach:
Olvir Albruch hat geschrieben:*Damit meine ich einen Band, der durchgängig und regelmäßig teils gravierende Fehler in Rechtschreibung und Interpunktion aufweist. Ein vollkommen fehlerfreies Druckwerk wird man nicht finden, das schaffen vielfach größere Verlage nicht einmal.
[entfernt] habe ich dem von dir gelieferten essentiellen Teil deines Posts die entscheidende Stelle hervorgehoben.

Was denn nun? Professioneller Verlag mit professionellem Lektorat oder freiwillige Amateure?
So lange die Arbeit richtig gemacht wird, ist mir egal, ob die von einem festangestellten Lektor, freiwilligen Amateuren oder einem dreibeinigen Elefanten gemacht wird.

Die erste Lösung wäre bei einem profesionellen Verlag die ideale, aber da Ulisses nach deiner Aussage mit DSA überfordert ist, wäre die zweite wohl sinnvoller. Nur hat Ulisses keinerlei Interesse daran, sich helfen zu lassen.
Zuletzt geändert von StipenTreublatt am 04.03.2015 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Verstoß gegen Verhaltenskodex entfernt

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BenjaminK
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

@CaptainCharisma
Kommt mir das nur so vor, oder willst du bewusst den Sinn der Sätze von anderen nicht verstehen?

Du wirfst Olvir Albruch vor, dass er es "plötzlich" auf Rechtschreibung herunterbricht. Dazu wählst Zitate von ihm, die die Fehlerart bereits zu Threadbeginn einschränken, präsentierst sie aber ohne die Einschränkung und dann dazu ein Zitat aus dem späteren Verlauf, in dem die Einschränkung wiederholt wird, präsentierst es aber als neue Einschränkung.
Den Hinweis, dass die von dir dargestellte Einschränkung auf Rechtschreibung bereits zu Threadbeginn bestand, konterst du damit aus, dass die Einschränkung zu Beginn auch Zeichensetzungsfehler beinhaltet.
Die von dir präsentierten und akzeptierten Fehler sind stilistische oder inhaltliche Fehler. Die Aufweichung der Einschränkung auf Rechtschreibfehler mit der Ausdehnung auf Zeichensetzungsfehler ist also ein Argument dafür, Stilfehler zu Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern zu zählen. Klingt für mein Verständnis etwas komisch.
Weiterhin ist der nachträglich vom Moderator gewählte Titel des Threads, in dem du bereits gepostet hast, bevor er ausgegliedert wurde, in dem das Lektorat vorkommt (also jener Verlagsbereich, der die strategische Gesamtausrichtung oder Programmausrichtung aus der Vogelperspektive betrachtet und als Portfolio zusammenstellt, sich aber explizit nicht um inhaltliche Fehler kümmern soll) ein Argument dafür, dass deine inhaltlichen Fehler bei der Einschränkung auf Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern gewertet werden sollen. Klingt für mich immer noch etwas komisch.

Nebenbei wirfst du noch allen außer dir vor, dass sie nicht in der Lage wären, Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler zu sehen, die Drittklässler sehen würden. Die Einschränkung auf die beiden Fehlerarten akzeptierst du selbst, indem du versuchst, das (nur gedanklich und nicht schriftlich) erwähnen beider Fehlerarten als Beweis aufzuführen, dass Olvir lügt oder blöd ist (mangelnde Lesekompetenz um eigene Texte zu verstehen ist nur ein hochgestochen formuliertes "blöd").
Ebenso hast du einer Deutschlehrerin im Umfeld eines Diskussionsteilnehmers entweder die Kompetenz für Deutsch abgesprochen oder dem Bildungssystem ein Versagen nachgewiesen.
Gleichzeitig warst du es auch, der die anderen Diskussionsteilnehmer auf die sachliche Ebene zurück holen wollte, weil andere deiner Meinung nach auf der persönlichen Ebene unterwegs waren.

Vom Threadverlauf her stehen wir also immer noch an der Frage, ob in den letzten Jahren (2012 bis heute) die generelle Fehlerhäufung ausreicht, um sie zu kritisieren oder ob die Kritik immer noch ein Vorwurf aus Gewohnheit der Jahre vor 2012 ist.
Leitet gerade;
G7-Gruppe 190h
MR-Gruppe 890h

Ancaron
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Ancaron »

Verehrtes Forum, sie wurden getrollt... und das äußerst professionell und über einen längeren Zeitraum, wie ich - Hut ab - anerkennen muss.

Zum eigentlichen Behuf des Fadens:

Das Lektorat hat sich bei den mir zugänglichen Publikationen über die Jahre nicht signifikant verbessert oder verschlechtert. Der geneigte Leser stolpert noch immer über Logikfehler, amüsiert sich über alternative Rechtschreibung und rauft sich die Haare über falsche und wiedersprüchliche Regeln. In welchem Maße dies auftritt ist in jeder von mir genannten Kategorie von Produkt zu Produkt unterschiedlich.
Allerdings habe ich den Eindruck das die offenbaren Rechtschreibfehler leicht abgenommen haben und sogar die Werte im allgemeinen besser zum verwandten Regelsystem passen. Noch vor wenigen Jahren wurden überwiegend DSA 3 Werte verwandt die um wenige SF angereichert wurden (z.B. der Ork-Veteran mit "Aufmerksamkeit") und unverzeihliche Fehler mit den Grundregeln gemacht (z.B. Schildbonus/-malus direkt mit den AT/PA-Werten verrechnen). In den modernen mir zugänglichen Publikationen scheint die Beherrschung der Grundregeln weiter verbreitet zu sein, wobei auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen, insbesondere die stochastische Grundlage der Proben scheint weder verstanden noch beherzigt zu werden (+0 ist einfach -.-).

Thorgrimma
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Außerdem interessiert mich, warum DSA-Spieler so gerne Geld für nachweislich fehlerhafte Produkte ausgeben. Wenn euch ein Maurer ein Haus baut, bei dem alle Wände schief sind, sagt ihr dann auch "Schon ok, du bist ja mittelständischer Unternehmer und nicht Hochtief." ?
Da gibts mehrere Gründe:

1) Das Produkt kann man nicht einfach woanders kaufen, denn es gibt ja nur einen Anbieter. Wenn dieser Anbieter schlechte Qualität anbietet, kann ich nun entweder trotzdem kaufen oder ganz verzichten oder mir das selber zusammenschustern. (Es gibt also kein Hochtief, sondern nur den mittelständischen Unternehmer oder selber bauen.) Ich glaube, dass die wenigsten verzichten möchten und auch die wenigsten Lust haben, sich alles selber auszudenken. Ob sie so gerne das Geld ausgeben, ist übrigens reine Spekulation. Vielleicht geben es ja auch viele, die nicht hier im Forum oder anderswo sind, nur zähneknirschend aus, haben aber keine sinnvolle Alternative.

2) Nicht alle legen so viel Wert auf korrektes Lektorat wie du. Der eine Teil mag die Fehler vielleicht gar nicht sehen, weil nicht so gebildet, dem anderen Teil mögen sie egal sein, weil DSA weder wissenschaftlich ist noch von sich behauptet, große Literatur zu sein (Ich selber sagte ja bereits von mir, dass ich mehr Wert auf Insipirationen und Ideen lege und meistens die Fehler überlese - schon allein weil ich gar keinen Bock habe bei meinem Hobby nun auch noch ein Auge auf die Fehler haben zu müssen. Das muss ich schon in der Arbeit genug!), und wiederum ein dritter Teil hat wohl einfach Verständnis dafür, dass ein kleiner Verlag nicht so viel Geld für gutes Lektorat hat (darüber kann man natürlich streiten, wie es hier ja auch passiert).

3) Eigentlich kannst du gar nicht wissen, ob DSA-Fans wirklich "Deppen" sind. Denn die wenigsten, die wegen des Lektorats keine Bücher mehr kaufen, werden sich auch hier im Forum tummeln oder das öffentlich bekannt geben. Die werden einfach still und leise aufhören zu kaufen. Vielleicht ist ja auch deswegen die Auflage gering *zwinker*

4) Und ja, manche würden tatsächlich lieber beim schlechteren mittelständischen Unternehmer als bei Hochtief kaufen - und zwar aus anderen Gründen als der Qualität. Zum Beispiel weil man die lokale Wirtschaft fördern will, weil man das Unternehmen privat kennt, weil es umweltschonender arbeitet, was weiß ich. Ich vermute, dass viele DSA-Fans aus ganz eigenen Gründen (und nicht nur der Qualität) lieber DSA spielen als etwa AD&D oder andere große Spiele.

Darf ich fragen, ob du eigentlich ob des schlechten Lektorats aufgehört hast, DSA-Sachen zu kaufen?
Und übrigens finde ich nicht, dass du Ulisses basht und ich kann deinen Frust über das Lektorat auch verstehen. Ich würde mir natürlich auch wünschen, dass die Bücher besser korrigiert wären, dein Traum ist im Prinzip auch meiner. Aber es ist mir halt nicht so wichtig, als dass ich deswegen aufhören würde, DSA-Produkte zu erstehen.

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Madalena
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Re: Wie hat sich das Lektorat entwickelt?

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Fehler gab es immer schon, und gibt sie weiterhin. Dass es in den letzten Jahren spürbar besser oder schlechter geworden wäre, kann ich nicht beobachten. Zu keinem Zeitpunkt habe ich (außer ggf. in Einzelfällen) das Gefühl gehabt, dass es so schlimm war dass mein Lesefluss oder Textverständnis darunter gelitten hätten.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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