Kartenmaterial fällt mir diesbezüglich auch negativ auf. Früher war ne Karte in der RSH dabei - heute sind einige Karten abgedruckt, aber nichts, was man herausnehmen und auf den Tisch legen kann. Das kostet dann 20€ extra.
Von Kundentyp her bin ich der "Alleskäufer", da ich Wert auf ein vollständiges Regel/Fluffwerk lege und auch hoffe, RSHs zu erhalten, in denen der Metaplot der letzten 10 Jahre (also 20 Jahre in-game) eingepflegt wurde. Aber wenn ich nun sehe, was ich alles kaufen "soll", damit ich was relativ vollständiges und aktuelles haben darf, muss ich schlucken. Ich habe einen Job und genug Einkommen, um mir DSA zu leisten, sammle und spiele seit über 30 Jahren, aber die Flut an Zeugs geht bei mir ebenfalls bald über die rote Linie. Da trifft die Veröffentlichungsstrategie nicht unbedingt meinen Nerv und kommt auch in der Gruppe, in der ich spiele eher negativ an. Da kaufen eigentlich nur 2,5 Spieler. Eine kauft nichts, weil die anderen das Zeug haben und einer kauft nur Regelwerke, die ihn interessieren. Die bislang gekauften Abenteuer waren aber o.k. und fanden Anklang in der Gruppe. 3-4 Kurzabenteuer in einem Band bündeln finde ich eh eine gute Sache, wenn es nebenan auch epischere Dinge gibt, die in einem oder 3 Bänden abgeschlossen sind, also Kampagnen. Da ist alles o.k. in meiner Welt.
Aber in Punkto Regelwerk geht es mir zu langsam, bis alles mal vollständig ist und die Fragmentierung ist grenzwertigst. Die meisten RSHs schneiden leider gegen die Vorgänger etwas schlechter ab - aus diversen Gründen (toter Platz für Regeln, die woanders hingehören und auch irgendwo passend stehen werden, weniger ausführlicher Fluff wegen...warum eigentlich? Streit um geistiges Eigentum? "Schreibfaule" Redakteure? Weniger Herzblut?). Gut waren bislang für mich Nostriagast und Havena, aber da gab es vorher ja auch nix zum Vergleichen, wenn man nicht die alte Havena - Box besitzt.
DDD fand ich etwas nichtssagend und das Dornenreich eher gelungen, wenn auch knapp in punkto Informationsgehalt. Zumindest, wenn man mit dem Vorgänger vergleicht.
WdV finde ich - abseits der "Würfelorgien"-Regeln sogar informativ, was Fluff über die Halb- und Unterwelt angeht. Da steht viel Quatsch drin, aber auch viel nützliches - gut, war eh ein Geburtstagsgeschenk...und geschenkten Gäulen...ihr wisst schon.
Vielleicht sollte man hier mal einfach differenzieren und mal Kundenarchetypen identifizieren und schauen, was diese von der Strategie halten können und dann mal vielleicht gucken, wie viele hier sich zu welcher Gruppe zugehörig fühlen...vielleicht ergibt das ein Bild?
Persönliche Meinung: Triggerwarnungen, Zensur und genderideologisches Neusprech finde ich eine seltsame Entwicklung in DSA - auch wenn ich mir mit dieser Meinung wahrscheinlich keine Freunde mache. Es liest sich für mich allerdings wirklich seltsam. Früher drehte sich der Inhalt der Bände um Rollenspiel und die Spielwelt und nicht über Ängste aus dem Privatleben und Political correctness. Bin da wohl in der falschen Zeit für großgeworden. Ist wohl der Zeitgeist - jede Generation hat ihren.
Zuletzt...ich bin kein Grog-Nerd, sondern bevorzuge Scotch, Single Malt.
